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Litoral bei Nacht

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01.09.2008
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Litoral bei Nacht

Ein Touristen-Pärchen wanderte Hand in Hand entlang des Hochufers. Der riesige, runde Mond flutete das Meer mit Feuer. Obwohl die Strandpromenade voll mit Touristen war, sah er nur sie, den Mond und die entzündeten Wellen. Er verlor den Begriff der Zeit, umarmte sie. Sie waren glücklich. Er hörte nur das Rauschen des Meeres und ihre ruhigen Atemzüge. Er prägte sich diesen Augenblick ins Gehirn, so fest, als hätte er ihn gebrandmarkt. Seine Sinne drohten zu platzen. Sie lächelte ihn an. Er schaute sie in diesem rostigen Licht des Mondes so intensiv an, wie ein Verzweifelter, dem bewusst ist, dass nichts für die Ewigkeit bestimmt ist. Sie spürte seine Anstrengung und wusste, dass niemand sie so geliebt hatte oder lieben würde. Das machte ihr auch Angst. Deshalb konnte sie ihm diese Gefühle nicht entgegenbringen. Ihre Gedanken verließen ihn und mit einer absichtlichen, banalen Bemerkung, zerstörte sie den Zauber.

 

Hallo leo spacer,

Dein recht kurzer Text - eigentlich keine Geschichte, nur eine Szene, lässt mich zwiegespalten zurük.

Einerseits fängst Du die romantische Athmosphäre mit dem rostigen Mondlicht und den entzündeten Wellen gut ein - man spürt schon, dass es bei der Romantik nicht bleiben kann.

Andererseits ist der Text, wie erwähnt, viel zu kurz. Eine Momentaufnahme, nicht mehr. Ich lerne die Figuren nicht kennen, weiß nichts von ihrer Vorgeschichte, und kann ihre Empfindungen in diesem Moment deshalb nicht nachvollziehen.

verlor den Begriff der Zeit
"Begriff" klingt für mich nach wissenschaftlicher Abhandlung.

Er prägte sich diesen Augenblick in sein Gehirn
"(...) ins Gehirn." Klar ist es seins, wessen sonst.

der ihm bewusst ist
dem bewusst ist

und wusste, dass niemand sie so geliebt hatte oder lieben würde. Das machte ihr genau aus diesem Grunde auch Angst.
Tautologie: Es macht ihr Angst, dass er sie so liebt, aus dem Grund, weil er sie so liebt.
Mein Vorschlag: "genau aus diesem Grunde" streichen.

Deshalb konnte sie ihm diese Gefühle nicht entgegenbringen..
Gleiches Problem: weshalb denn? Erschließt sich mir als Leser nicht, auch wegen dem fehlenden davor, danach etc.
Mein Vorschlag: Sie konnte ihm diese Gefühle (gar nicht, nicht so intensiv etc) entgegen bringen.

Gruß, Pardus

 

Kleiner Text. Viele Fehler.
Vielen Dank erstmal. Ich werde die Geschichte nachbessern.
Gruß,
leo

 

Lesen am Tag
Bereite Augen warfen einen Blick auf die wenigen Zeilen, erfassten Anfang und Ende, fanden die Geschichte nicht und streiften suchend weiter ...

Liebe Grüße
Jürgen

 

Jo, ist keine Kurzgeschichte, wie immer Alle betonen müssen.
Find ich persönlich aber nicht so schlimm.
"Sie spürte seine Anstrengung" und "mit einer absichtlichen, banalen Bemerkung, zerstörte sie den Zauber." finde ich gut, realistisch, zumindest glaubhaft.
Zu erwähnen, dass es sich um Touristen handelt, passt für mich nicht ins Bild, weil ich Touristen, zumindest wenn man sie eindeutig als solche erkennt, immer für ein wenig lächerlich halte.
Und wenn ich mir Mond und Meer vorstelle, dann sehe ich zwar vielleicht so etwas ähnliches, wie Feuer, aber definitiv nichts Rotes!
Naja, alles nur meine Meinung..

Liebe Grüße
Tobias

 

Hallo *,

Danke für euere Kommentare!

Diese Szene, weil sie eben inhaltlich so ist wie sie ist, macht alles andere überflüssig: das was vorher passierte und auch was danach passieren könnte. Und Tobias, Du hast ganz recht, alles wirkt im nachhinein lächerlich. Es hätte was werden können, aber da nichts geworden ist, ist die Geschichte der beiden unwichtig geworden.

Gruß,
leo

 

Hey Leo-spacer,

das, was du uns hier anbietest ist mehr eine Skizze für eine Geschichte. Die Geschichte selbst sparst du aus.
Fahr doch mal ein bisschen Näher mit der Kamera an diese Szene ran und zeige uns das Urlauberpärchen, anstatt es nur mit einem oberflächlichen Wort zu beschreiben. Weshalb lieben sich die beiden, mit welchem Spruch zerstört sie den Zauber, wie sieht ... Fragen über Fragen. Sie wirklich zu stellen macht aber nur Spaß, wenn man das gefühl hat, hier wird etwas erzählt, von dem man gerne mehr wisen würde. In dieser Form ist das aber nicht der Fall. Da ist nur ein knappes Gähnen. KLick.
Näher ran - dann käme vielleicht auch leben auf, selbst bei dem abgedroschenen "plot".

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo Leo,

diese romantische, fast kitschig schöne Mondscheinatmosphäre in Deiner Szene kann ich mir sehr gut vorstellen!
Ich glaube zu wissen, was Du mit dem abrupten Abbruch aufgrund ihrer banalen Bemerkung ausdrücken willst und hätte es gut gefunden, wenn Du ihre Bemerkung in gesprochene Worte verfasst hättest.
So wäre für den Leser der nahezu pathetisch anmutende Zauber deutlicher durchbrochen worden und der Umschwung der Gefühle sichtbarer.

 

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