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Männer werde ich nie verstehen

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25.08.2004
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Männer werde ich nie verstehen

Eigentlich führe ich eine harmonische und glückliche Beziehung mit dem besten Mann der Welt. Nur manchmal treibt er mich mit seinem „männlichen“ Getue in den Wahnsinn. So war es auch an diesem ominösen Samstagmorgen.

Ein Freund von uns, noch so ein spezielles Exemplar der Gattung Mann, wollte sich ein Haus kaufen und hatte einen Besichtigungstermin für diesen Morgen vereinbart. Da es immer besser ist, nicht alleine ein solches Unternehmen zu starten, sind wir bereitwillig mitgegangen. Nun muss ich aber noch erwähnen, dass eben dieser Freund bis dato in einer 400 Jahre alten Bruchbude wohnte, die seit mindestens 300 Jahren keinen Handwerker mehr gesehen hatte. Es war so schlimm, dass wenn man im Esszimmer zu Abend as und einen Stock höher jemand leise und auf zehenspitzen (alles andere war lebensgefährlich) umherging, unten das morsche Holz wie Mehl im Teller landete. Ich hätte also gewarnt sein sollen.

Das Objekt seiner Begierde, entpuppte sich dann auch als ein etwa 100 Jahre altes Haus, welches aber gemessen an seinem aktuellen Wohnsitz als durchaus modern zu bezeichnen war. Schon der verwilderte Garten, stimmte mich nicht eben optimistisch. Dieser Eindruck wurde auch durch halb von der Fassade fallenden Fensterläden und Rissen in der Wand nicht gerade verbessert. Auch das Innere des Hauses spottete jeder Beschreibung. Während ich also verzweifelt versuchte mein Unbehagen zu kaschieren, folgte mein Herzallerliebster interessiert dem stolzen Besitzer und unserem Kollegen durch diese Bruchbude, nicht ohne immer mal wieder so tolle Sachen von sich zu geben wie:“ Hohe Decken, das ist gut, mit etwas Farbe wird es ganz schön, eine Heizung braucht es bei uns in der Schweiz nicht unbedingt, der Kachelofen reicht auch“. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt schon resigniert und folgte den dreien, nur noch mit halbem Ohr zuhörend, durch die Katastrophe mit vier Wänden.

Nach längerer Zeit war die Besichtigung abgeschlossen und ich wurde an die frische Luft entlassen. Nun stand noch die Garage zur Inspektion an. Während die Männer über die, ihrer Meinung nach, nötigen kleineren Reparaturen fachsimpelten, öffnete der Besitzer mit viel Mühe das Tor. Zu meinem Leidwesen stand hier ein verrottes Etwas. Ich versuchte noch mit geschickten Ablenkungsmanövern (küssen, zulabern, wegzerren) das Schlimmste zu verhindern, aber zu spät. Er hatte es entdeckt und nahm das Schmuckstück sofort genauestens unter die Lupe.
Es stellte sich als ein Opel Kadett A heraus, welcher der Besitzer irgendwann einmal vor 20 Jahren dort abgestellt und vergessen hatte. Nun ist es aber so, dass mein Herzknabe ein absoluter Autofreak ist, mit der Devise je älter je besser. Mir schwante schon Schlimmes und versuchte die Katastrophe mit den Worten : “Denk nicht mal daran, sonst schläfst du auf dem Sofa“ abzuwenden, aber zu spät. Er hatte sich verliebt und als der Besitzer meinte er könne das Autoding gratis haben, müsse es einfach selber abholen, war für ihn die Sache klar. Alle meine Einwände, zuwenig Platz, zuwenig Zeit, zuwenig Geld für die Restaurierung wurden mit einem vernichtenden Blick bestrafft. Als ich dann auch noch erwähnte, dass für alle Autos irgendwann einmal die Zeit des Abschiedes und des neuen Lebens als Konservendose anbricht, wurde ich als hartherzig und unsensibel bezeichnet. Überhaupt, sei es doch allgemein bekannt, dass wir Frauen in solchen Dingen total herzlos seien und immer gedankenlos auf den Gefühlen der Autos herumtrampeln würden.

Wie recht er hat. Ich als Frau werde nie verstehen, wie man(n) sich freiwillig einen verrosteten Schrotthaufen in die Garage stellen kann, welcher die letzten 20 Jahre nicht gefahren ist und dies auch in den nächsten 20 nicht machen wird, da es an Platz, Zeit und Geld mangelt. Offensichtlich gehört auch das zu den Mysterien des männlichen Universums und wird uns Frauen (hoffentlich) für immer verschlossen bleiben.

Unser Freund hat übrigens das Haus nicht gekauft, ob es ihm wohl zu modern oder zu gut erhalten war?

 

Hallo Morphin

Danke für das lesen :)
Schreiben ist Freiheit, stimmt darum hab ich auch meinen Partner das Auto mit nach Hause nehmen lassen *g
Aber du hast Recht, die Geschichte dürfte etwas länger sein, etwas weniger "übrspitzt" wie du es richtig gesagt hast. Leider bin ich eine chronischer "Überarbeitungsmuffel" aber wenn ich mich dazu aufraffen kann, werde ich versuchen deine Vorschläge zu berücksichtigen. Auf jeden Fall jedoch, werde ich bei anderen Geschichten darauf achten.

Liebe Grüsse

Haeckse

 

Hey?!

Merci für das Vorwort, aber...

Ich bin... etwas... sprachlos...
Jetzt wo Du die Ausgangssituation beschrieben hast:

Mann, der Interesse an diesem Auto hat und Frau, die dieses Interesse nicht begreift und sich scheinbar auch keine Mühe gibt, es zu begreifen, jetzt wird´s doch spannend.
Was ist mit dem Abholen des Autos? Was mit einem Notfallplan, den sie aushaeckt, um das Schlimmste abzuwenden. Also z.B.
- mindestens einmal am Tag im Haus sehen lassen
- nicht länger als 22 Uhr draußen bleiben
- Fingernägel zeigen vor dem Zubettgehen
- der Maulschlußel gehört nicht in den Besteckkasten


etc. also sämtliche Dinge, die ihm das Leben schwerer machen und ihr das Gefühl geben, die Kontrolle irgendwie zu behalten.
Wieso hörst Du davor auf? Wo ist die eigentliche Geschichte?
Wo sind die sinnlosen Gespräche mit der Freundin, weil beide sowieso nicht begreifen was ihn an dem Schrott fasziniert?

Das Möchtegern-Haus eines Freundes - gut und schön, aber wat is mit einer lustigen kleinen Beziehungsstichelei wegen einem Auto, das am Ende bis vor an die Ecke fährt und dann liegen bleibt. Was ist mit dem täglichen Erziehungsversuch der Frau, den Mann wieder auf normale Bahnen (Tatort + Fußball schauen, mit den Kumpels mal einen heben) zu bringen?

Warte fingernägelknabbernd auf Teil 2.

tschü

mac

 

Moin Haeckse,

Ja, Frauen sind vom Mars, Männer von der Venus (eigentlich kommen beide vom Ura(h)nus, aber das spielt keine Rolle)...

Das Thema des ewigen Geschlechterkampf ist vermutlich mit Abstand das älteste überhaupt und literarisch ausgelutscht wie eine Weißwurst im Oktober. Ich bin der ganz privaten Meinung, daß es unmöglich ist, diesem Thema noch neue Impulse zu entlocken und finde es daher totlangweilig (das Thema an sich - nicht deine Geschichte).
Und so hat mir leider auch deine Geschichte nicht wirklich gefallen. Inhaltlich wenig innovativ, thematisch leider überhaupt nicht mein Ding, stilistisch zwar sauber, aber irgendwie ohne Schmiß erzählt. Mir fehlt es in diesem Text an Lebhaftigkeit und Atmosphäre. Warum ist zB die Wohnung von Innen unbeschreiblich? Zeig dem Leser doch die Ratten und das übergelaufene Klo, laß ihn doch teilhaben an den Überredungsversuchen deiner Protagonistin (Dialoge), die Karre nicht mitzunehmen.

So hat mir deine Geschichte leider nicht wirklich gefallen.
Alles Geschmackssache.

Ein Freund von uns, noch so ein spezielles Exemplar der Gattung Mann,
Was unterscheidet ein spezielles Exemplar von einem gewöhnlichen?
dass eben dieser Freund bis dato in einer 400 Jahre alten Bruchbude wohnte, die seit mindestens 300 Jahren keinen Handwerker mehr gesehen hatte.
Die Zahlen sind zu groß. Dadurch wirkt dieser Satz zu übertrieben und albern.
Schon der verwilderte Garten, stimmte mich nicht eben optimistisch.
Komma weg
Dieser Eindruck wurde auch durch halb von der Fassade fallenden Fensterläden
halb fallende
Er hatte es entdeckt und nahm das Schmuckstück sofort genauestens unter die Lupe.
Wer?
wie man(n) sich freiwillig einen verrosteten Schrotthaufen in die Garage stellen kann
Da isser wieder, der unvermeidliche man(n)-Witz... Ich würde dir den dringenden Rat geben darauf zu verzichten, denn der ist... naja, einfach furchtbar... :hmm:

 

Danke erst mal für Eure Mühe und natürlich für das lesen dieser Geschichte.

@Macsoja
Die Idee einer Vortsetzung hatte ich auch schon, mal schauen was sich in nächster Zeit so entwickelt. Ich weis jetzt ja was ich beim nächsten Mal vermeiden/ändern sollte, danke

@Gnoebel
Auch dir danke ich für deine Mühe, es hat mir sehr geholfen und ich werde in Zukunft darauf acht geben meine Fehler nicht zu widerholen. Noch eine Kleinigkeit am Rande:
die Zeitangaben der Häuser sind autentisch, die Bruchbuden sind wirklich so alt *g

Liebe Grüsse

Haeckse

 

Seid gegrüßt.

Also vorweg: wenn das Haus 400 Jahre alt ist will ich da einziehen. Und wenn es etwas zu reparieren gibt, werden Bekannte mit einem Kasten kühlen Bieres gelockt, um mal mitanzupacken. Außerdem drückt das den Preis, und wenn es einen verwilderten Garten gibt: wunderbar! Alles raus und nach meinen Vorstellungen neu gemacht! Überhaupt muß ein Haus Charakter haben, sonst kommt es mir nicht in die (Einkaufs-)Tüte. Wenn ich so drüber nachdenke, spricht eigentlich alles für eine "Bruchbude". Aber ich schweife ab.

Zur Geschichte: in dieser Suppe fehlt das Salz. Zwar halte ich es grundsätzlich mit gnoebel, daß dieses Männlein/Weiblein-Thema bereits so totgelutscht ist wie es Maggie Simpsons Lutscher eigentlich mittlerweile sein müßte, dennoch glaube ich nicht, daß es unmöglich ist, hier fantasiereich zu unterhalten. Aber eben sehr schwierig.
Hier ist es aber eher die Umsetzung, die zur Kritik auffordert. Es geschieht wenig in der Geschichte (das ist wertfrei!), so daß man stärker in die Tiefe gehen könnte beim Erzählen, also (das wurde bereits angesprochen) wieso genau ist diese Bruchbude so schlimm? Hat der Freund vielleicht ein Faible für alte Dinge, oder ist es ihm einfach egal? Bemerkt er es überhaupt, wie seine Behausung auf andere wirkt? Die Geschichte ist nicht rasant genug, um eine oberflächliche Erzählweise zu erzwingen; hätte die Handlung ein hohes Tempo würde eine tiefergehende Erzählweise den Lesefluß stören. Das ist hier aber nicht der Fall. Ich wiederhole mich.
Jedenfalls wollte ich Dir das mal ans Herz gelegt haben.
Ebenfalls fingernägelknabbernd
ElTriste

@ gnoebel: Männer sind vom Mars (Kriegsgott), Frauen von der Venus (Göttin der Schönheit).

 

Hi Haeckse!

Gut geschrieben ist die Geschichte ja, manchmal auch mit dem richtigen Pfiff an der richtigen Stelle, aber pointiert genug finde ich sie nicht. Viel eher wirkt es wie ein flockiger Erlebnisbericht auf mich - ist es einer?

Ein paar witzige Dialoge hätten der Geschichte gut getan, finde ich.
Und am Ende wäre eine griffige Pointe spitze gewesen, aber ich denke mal, darauf kam es dir nicht an.

Details:

Esszimmer zu Abend as

Auch das Innere des Hauses spottete jeder Beschreibung.
Hier wäre es sinnnvoll zu beschreiben, was denn genau jeglicher Beschreibung spottet.

In diesem Sinne
c

 

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