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12.08.2010
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Gleich gibt es Kaffee und Kuchen. M steht vor seinem Schreibtisch und blättert in einem Buch. Lustlos läßt er die Seiten über den Daumen flattern. Als er den Flur entlang geht, fliegt eine Tür auf und schlägt ihm ins Gesicht. Er fällt zu Boden. Der Flur ist so schmal, dass die Tür nur knapp an der gegenüberliegende Wand vorbei aufzumachen geht. M hatte keine Chance gehabt, nicht von ihr getroffen zu werden. Er hält sich die Nase, aus der jetzt heißes Blut schießt. Zweifingerig versucht er, auf dem Rücken liegend, ein Stofftaschentuch aus der Tasche zu ziehen. Wie ein Käfer. Wenig später steht er wieder, die Tür ist immer noch geöffnet und versperrt ihm den Weg. Hinter ihr steht offenbar ein Büroangestellter, der laut und förmlich mit einem Untergeordneten spricht. Durch den Spalt zwischen Tür und Wand kann M einen cremefarbenen Anzug erkennen. Es ist eine Unverschämtheit, ihn erst die Tür ins Gesicht zu schlagen und ihn dann nicht einmal mehr zu beachten. Und überhaupt, wie konnte man nur einen solchen Flur konstruieren. Schwachsinnige Gehirne! Unzumutbar! Schweinerei! Und dann dieser Büroangestellte, der doch wissen musste, dass Menschen auf diesem Flur auf und ab gingen. Dieser Mann hatte die Tür förmlich aufgerissen! Und kein Wort von einer Entschuldigung! Fest entschlossen diesen Menschen zu Recht zu weisen, versucht M die Tür mit der Handfläche aus dem Weg zu schieben. Doch der Fremde auf der anderen Seite steht im Weg. M flucht halblaut und stemmt sich mit seinem ganzen Gewicht gegen die Tür. Das Holz knarrt. Der Herr auf der anderen Seite ist verstummt und scheint sich nun auch gegen die Tür zu stemmen. M fängt an zu Schimpfen. Keine Antwort. Mit rotem Kopf schreit und sabbert er, doch hinter der Tür ist nichts zu hören. Er klemmt seinen Schädel in den Spalt um seinen Gegner sehen zu können, doch der cremefarbene Anzug ist verschwunden. Mit einem mal knallte die Tür zu und M fällt den Flur entlang nach vorn. Nachdem er sein Gleichgewicht wieder gefunden hat, starrt er keuchend den Gang entlang. Kein Mensch ist zu sehen. Dann widmet er sich wieder der Tür. Er hat das Verlangen sie aufzureißen und in den Raum zu stürmen. Doch wie versteinert steht er nur da und starrt entgeistert auf das hölzerne Rechteck. Nach einem Moment, erkennt er, warum er die Tür nicht schon längst geöffnet hat. Die Klinke fehlt. Als er ein Ohr an das Holz legt, hört er jemanden feixen und kichern. Nach zehn Minuten des Hämmerns und Schreins gibt M auf und schreitet den Flur entlang in Richtung Ausgang. Zunächst schnell und entschlossen, dann hält er kurz inne und lauscht. Stille. Sacht setzt er einen Fuß vor den anderen. Vorsichtig und auf die Türen achtend schleicht er davon.

 

Hallo Friedgott!

Ich glaube, (sag mir bitte wenn ich irre) dass du deine Tür, und den Flur... alles als Parabel für das Leben insgesamt und für Miteinander meinst, dass uns einige Menschen wohl öfter vor den Kopf stoßen...
Außerdem ist es durch fehlende Absätze etwas anstrengend zu lesen.
Sollte dieses "M" als Name für deinen Protagonisten so eine Ominösität wie dieses Herr K bei Kafka erzeugen? Das alles in der Schwebe halten? Auch

Wie ein Käfer
lässt mich da an etwas kafkaeskes denken...

Nun, wenn ich die Intention jetzt richtig erkannt habe, kannst du das ruhig als postitiven Kommentar sehen.
Aber eine richtige Kurzgeschichte bräuchte mehr Handlung, in die diese Parabel eingebettet ist. Wirkt etwas fragementarisch, da denkt man, nach dem letzten Satz, "Jetzt müsste es erst richtig los gehen!"
EIgentlich schade, weil das, was ich hier als fragmentarisch bezeichne, nicht schlecht ist. Ganz und gar nicht.

Grüße: Timo

 

Hallo Friedgott,

Ich habe nicht ganz kapiert, worum es in der Geschichte geht. Ein Mensch (heißt er deswegen M? Weil er für den Menschen steht?) geht einen Flur entlang, ihm wird eine Tür vor den Kopf gestoßen, manchmal sind da die üblen Verbrecher, manchmal nicht.
Wenn das eine Parabel ist, wofür stehen dann Kaffee und Kuchen, das Buch oder die Langeweile?
Oder wolltest du einfach eine Szene schreiben, ohne weitere Hintergedanken? Es hört sich so an, als hätte jedes Detail unglaublich viel Bedeutung, aber welche blos?

Ein paar Details:

M fällt den Flur entlang nach vorn.
er fällt sicher nicht den ganzen Flur entlang, oder? Er ist danach ja immernoch bei der Tür.

Nach einem Moment, erkennt er, warum er die Tür nicht schon längst geöffnet hat. Die Klinke fehlt.
Das hört sich so an, als hätte er ein doppeltes Bewusstsein. Wenn er einen Grund erkennt, warum er etwas nicht getan hat, und das ratonaler Grund ist, dann stimmt da was nicht.
"warum er die Tür nicht öffnen konnte" wäre möglich aber immer noch schräg.
(und da ist ein Komma zu viel)


Eine gewagte Interpretation: Der Mensch ist in jungen Jahren gelangweilt, will endlich von der Theorie weg, in die Welt hinaus (da locken ja auch Kaffe und Kuchen), er bekommt eins auf die Mütze und schleicht von da an nur noch vorsichtig dem Ende (des Ganges) entgegen.
Ok, das ist wirklich gewagt, steht eigentlich nicht richtig da.

Aber interessant fand ich die Geschichte schon.

schöne Grüße!

 

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