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Maiglöckchen

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15.12.2006
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Maiglöckchen

Maiglöckchen

Freunde und Arbeitskollegen haben Chris für ein verlängertes Wochenende ein Ferienhaus gemietet. Sie dachten, es könnte ihm ganz gut tun, wenn er ein paar Tage ausspannt.
Also haben sie ihm am Donnerstagmittag einen Schlüssel, eine Wegbeschreibung und einen kleinen Koffer mit Socken und Rasierzeug in die Hand gedrückt und ihn aufs Land geschickt.

Dort in dem kleinen Ort befindet sich Chris jetzt, nachdem er das Haus gefunden hat. Er hat sein Auto davor geparkt und steckt gerade den Schlüssel ins Schloss. Die Tür lässt sich leicht öffnen. Statt des leicht muffigen Duftes, den er erwartet, riecht er einen Hauch von Maiglöckchen.
Es überrascht ihn nicht nur, Chris ist leicht erschreckt. Seine Frau roch immer nach Maiglöckchen. Chris weiß nicht, ob er sich den Duft nur eingebildet hat. Er hat die Trennung von seiner Frau, bzw. das was zur Trennung geführt hat noch nicht ganz verkraftet.
Chris versucht die Gedanken mit einen Kopfschütteln zu vertreiben und betritt das Haus.
Hier wird er sich wohl fühlen. Ein Bad, ein kleines Schlafzimmer und ein großes Wohnzimmer mit Kochnische und Fernseher.
Fernsehen, Biertrinken und Schlafen und das drei Tage lang, danach wird es ihm besser gehen. Die Idee von den Kollegen war wirklich gut. Ein Blick in den Kühlschrank erhärtet die Vermutung, dass die Kollegen auch das Bier nicht vergessen hatten.
Chris nimmt sich ein Bier und schaltet den Fernseher an. Ein kurzes Zappen durch alle Kanäle bestätigt, dass ihm nicht langweilig werden wird.
Das Sofa ist bequem, nach den Nachrichten kommt ein Fußballländerspiel und Chris hat den ersten Schluck Bier getrunken. Dies könnte der erste entspannte Nachmittag seit langer Zeit werden.

Diese Hoffnung stirbt schon während der Nachrichten. Und die erste Meldung ist es, die Chris verkrampfen lässt.
„Grafenwerda. Massenflucht aus der geschlossenen Abteilung der Psychiatrie. Weil ein Krankenpfleger die Schlüssel und Türen verwechselte, nutzten die Insassen der Psychiatrie die Gelegenheit für einen Ausflug.“
Eine Karte wird gezeigt und Chris sieht, dass der Ort in dem er sich befindet nur wenige Kilometer von Grafenwerda entfernt ist.
„Bis auf eine 30 jährige Frau befinden sich alle Patienten wieder in ihren Zimmern. Auch bei der noch abgängigen Frau wird vermutet, dass sie noch heute gefunden wird.“
Bei dieser 30jährigen Frau vermutet Chris nun, dass es sich um seine Frau handelt.

Vor sechs Jahren hatte Chris Dagmar kennen gelernt. Sie war ein Klasseweib gewesen, seine Freunde hatten ihn beneidet. Weil sie gut aussah, weil sie Erotik ausstrahlte, einen guten Job als Büroangestellte hatte und trotzdem hilfebedürftig war.
Mit ihr konnte man sich über Fußball, Quentin Tarantino und Software unterhalten und trotzdem ging sie gemeinsam mit ihren Freundinnen aufs Klo. Chris hatte wirklich geglaubt seine Traumfrau kennen gelernt zu haben.
Als Dagmar nach der Hochzeit schwanger wurde und ihren Job aufgab, um sich ganz um die Tochter kümmern zu können, hatte Chris auch das unter den Punkt Traumfrau aufgenommen.
Ihr Maiglöckchenparfüm hatte ihn wild gemacht. Es hatte so eine zarte, weibliche und doch sexuelle Süße. Chris war immer der Überzeugung gewesen, das es sehr gut zu Dagmar passte.
Das sowohl Maiglöckchen als auch Dagmar eine andere Seite hatten, wurde ihm erst später klar.

Chris war nicht erschreckt, als sie ihm fast alle CDs in den Backofen steckte und so völlig zerstörte. Oder als sie ihm Glassplitter ins Frühstücksmüsli tat. Immer hatte Chris die Schuld bei sich selbst gesucht.
Auch als Freunde und Verwandte Dagmar eine Hexe nannte, sagten, dass Dagmar ihn nur ausnutzte, wollte er es nicht wahr haben.
Für Chris hatten Dagmar und er eine erfüllte Beziehung und nur ein paar kleine Probleme.

Vor einem Jahr hatte Dagmar dann versucht, Chris auf offener Strasse zu kastrieren. Die von Passanten herbeigerufene Polizei hatte Dagmar in die geschlossene psychiatrische Abteilung einweisen lassen. Im Laufe des Jahres war Dagmar dann nach Grafenwerda verlegt worden. Ihr Psychiater hatte es für besser gehalten.

Und jetzt saß Chris mit einem Bier in einem fremden Haus vor dem Fernseher und seine Frau war aus der Psychiatrie geflohen und in diesem Haus, dessen war sich Chris nun sicher.
Der Maiglöckchenduft und die Fernsehmeldung bestätigten Chris Vermutung.
Er fühlt sich wie in den Sessel festgeschraubt, er kann sich nicht rühren. Seine Motorik ist wie abgeschaltet. Hoffentlich verschwindet sie ohne mich zu bemerken, ist sein einziger Gedanke.

„Du warst schon immer ein Versager, ich hätte dich niemals heiraten sollen.“
„Dagmar?“
„Wer sonst? Glaubst du, ich bin zum Spaß hier. Du hast mein Leben zerstört.“
„Ich. Habe. Dein. Leben. Zerstört?“ Chris muss sich an seinem Bier festhalten. Wie immer verdrehte Dagmar die Tatsachen. Und er lässt sich wieder von ihr beeinflussen, er hätte ihr fast geglaubt.
„Ja. Ich habe meinen guten Job aufgegeben, eine Tochter bekommen und bin in die Psychiatrie eingewiesen worden. An all dem bist du Schuld.“
Und dafür wird sie sich rächen, denkt Chris. Er schlägt die Bierflasche gegen den Sessel. Die Flasche geht kaputt und nun hat er nur noch den Flaschenhals in der Hand.
Als Dagmar ein Messer zieht und ihn damit bedroht, sieht Chris den Flaschenhals an und ihm wird klar, dass er eine Waffe in der Hand hat.

Den kurzen Kampf verliert Dagmar.

„Ich habe meine Frau getötet“ meldet Chris zwei Stunden später bei der Polizei.

 

Hallo, erst einmal.
Kurzes Fazit gleich zu Beginn: Deine Geschichte konnte mich weder fesseln, noch überzeugen. Allein die vielen Zufälle und Ungereimtheiten - woher weiß Dagmar, wo er sich befinden würde, und ist sogar vor ihm dort? - entziehen der Story jegliche Glaubwürdigkeit. Und gerade in dieser Rubrik ist es wichtig, eine halbwegs nachvollziehbare Geschichte zu kreieren.
Die "Auflösung" ist denkbar unspektakulär: X tötet Y und stellt sich der Polizei. Wo soll da Spannung aufkommen?
Das Erzähltempo ist gemächlich und genau so schlicht wie der Plot selbst.
Als Zeitform hast du das Präsens gewählt, was ungewöhnlich ist - leider ziehst du das nicht durch und verfällst an einigen Stellen ins Imperfekt, worüber man als Leser zwangsläufig stolpert, wenn der Text selbst nicht viel hergibt.
Deine Geschichte hat mich eher in nicht beabsichtigter Weise amüsiert, denn mitgerissen. Ich würde dir für die nächste Story dringend raten, dir einen originelleren Plot auszudenken und diesen vor allem halbwegs plausibel auszuarbeiten. Das hier wirkt doch stark wie ein Schnellschuss.
Lies am besten ein paar gute Geschichten und guck dir ab, wie man Spannung erzeugt bzw. eine Handlung überzeugend aufbaut.
Nachfolgend ein paar Anmerkungen:

Also haben sie ihm am Donnerstagmittag einen Schlüssel, eine Wegbeschreibung und einen kleinen Koffer mit Socken und Rasierzeug in die Hand gedrückt

Äh ... seine Arbeitskollegen packen ihm einen Koffer? :dozey:

Dort in dem kleinen Ort

Das "dort" kannst du getrost streichen.

Statt des leicht muffigen Duftes

"Muffig" ist kein Duft, sondern ein unangenehmer Geruch.

Weil ein Krankenpfleger die Schlüssel und Türen verwechselte

Kapiere ich nicht. Was hat er "verwechselt"?

bei der noch abgängigen Frau wird vermutet, dass sie noch heute gefunden wird

Worauf soll eine solche Vermutung basieren?

Mit ihr konnte man sich über Fußball, Quentin Tarantino und Software unterhalten und trotzdem ging sie gemeinsam mit ihren Freundinnen aufs Klo.

Kapiere ich auch nicht. Was hat der Gang aufs Klo mit Fußball zu tun? Strullern solche Frauen normalerweise in die Ecke?

Das sowohl Maiglöckchen als auch Dagmar eine andere Seite hatten, wurde ihm erst später klar

Welche andere Seite wäre das bei Maiglöckchen? Dass sie sich bei Vollmond in Venusfliegenfallen verwandeln?

Chris war nicht erschreckt, als sie ihm fast alle CDs in den Backofen steckte und so völlig zerstörte

Hm. Ja, nee, völlig normales Verhalten für eine Frau - woher sollte die auch wissen, dass man CDs nicht auf diese Weise brennt?

Oder als sie ihm Glassplitter ins Frühstücksmüsli tat

Ich schätze mal, die meisten Menschen wären an diesem Punkt doch zumindest ganz leicht beunruhigt.

Vor einem Jahr hatte Dagmar dann versucht, Chris auf offener Strasse zu kastrieren

So etwas sollte man wirklich nur in den eigenen vier Wänden erledigen!

Und jetzt saß Chris mit einem Bier in einem fremden Haus vor dem Fernseher und seine Frau war aus der Psychiatrie geflohen und in diesem Haus, dessen war sich Chris nun sicher.

Ich darf mal kurz zusammenfassen: Zufällig kommt es an diesem Tag zu einer Massenflucht aus der Psychiatrie, bei der Dagmar fliehen kann. Zufällig befindet sich die Anstalt nahe des Ortes, in welchem sich Chris befindet. Und rein zufällig findet Dagmar dieses Haus und ist vor Chris drin? Woher kann sie überhaupt davon gewusst haben?

Als Dagmar ein Messer zieht und ihn damit bedroht, sieht Chris den Flaschenhals an und ihm wird klar, dass er eine Waffe in der Hand hat

Ach so - dass er die Flasche am Stuhl zerschlagen hat war nur eine ganz gewöhnliche Reaktion, oder wie?

Den kurzen Kampf verliert Dagmar

Wie überraschend.

„Ich habe meine Frau getötet“ meldet Chris zwei Stunden später bei der Polizei.

Zwei Stunden später? Hat er sich noch das Spiel angeschaut?

 
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Hallo Rainer

vielen Dank. Das war genau das was ich wissen wollte. Wie wirkt die Geschichte auf andere und wo sind unerklärliche Löcher.

Liebe Grüsse
Tuerkis

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Rainer

ich muss doch noch etwas sagen, nachdem ich deinen Kommentar verdaut habe

woher weiß Dagmar, wo er sich befinden würde, und ist sogar vor ihm dort?
Das Dagmar sich in dem Haus versteckt hält in dem Chris sich erholen soll, sollte eigentlich der einzige Zufall sein.

Als Zeitform hast du das Präsens gewählt, was ungewöhnlich ist - leider ziehst du das nicht durch und verfällst an einigen Stellen ins Imperfekt, worüber man als Leser zwangsläufig stolpert, wenn der Text selbst nicht viel hergibt.
Ich muss noch mal überprüfen, wo ich unbeabsichtigt in der falschen Zeit bin.

Äh ... seine Arbeitskollegen packen ihm einen Koffer? :dozey:
Eine Frau unter den Arbeitskollegen reicht für so eine Aktion.

Das "dort" kannst du getrost streichen.
Werde ich tun.

"Muffig" ist kein Duft, sondern ein unangenehmer Geruch.
Das stimmt nicht ganz. Duft und Geruch sind Synonyme, ein Duft muss nicht angenehm sein.

Kapiere ich nicht. Was hat er "verwechselt"?
Was ich sagen wollte war, das er ein paar Türen statt ab- aufgeschlossen hat.

Worauf soll eine solche Vermutung basieren?
Darauf dass bei öffentlichen Verkündigungen jedes Problem noch am gleichen Tag beseitigt wird.

Kapiere ich auch nicht. Was hat der Gang aufs Klo mit Fußball zu tun? Strullern solche Frauen normalerweise in die Ecke?
Es gibt ein Klischee das richtige Frauen immer gemeinsam aufs Klo gehen, aber keine Ahnung von Fussball haben.

Welche andere Seite wäre das bei Maiglöckchen? Dass sie sich bei Vollmond in Venusfliegenfallen verwandeln?
Nein. Aber sie sind giftig.

Hm. Ja, nee, völlig normales Verhalten für eine Frau - woher sollte die auch wissen, dass man CDs nicht auf diese Weise brennt?
Ich wollte nicht sagen, dass die Frau dumm ist, sondern dass Chris ihre Aktionen als Strafen für sein schlechtes und bösartiges Verhalten aufgefasst hat.

Ach so - dass er die Flasche am Stuhl zerschlagen hat war nur eine ganz gewöhnliche Reaktion, oder wie?
Ich dachte, es passiert jedem mal das er vor unterdrückter Wut mit der Hand irgentwo gegen schlägt, ohne sich dessen bewusst zu sein.


Liebe Grüsse
Tuerkis

 

Hallo Basti

danke für die kritik. Jetzt weiss ich noch ein paar Stellen, wo ich grosse Lücken lassen.

Viele Grüsse
Türkis

 

Hallo Basti

danke für die kritik. Jetzt weiss ich noch ein paar Stellen, wo ich grosse Lücken lassen.

Viele Grüsse
Türkis


Hi Tuerkis

Jetzt ernsthaft, wenn du dabei bist, irgendwelche unlogischen Stellen zu beseitigen, dann vergiss es. Die Geschichte ist einfach nicht gut, der Stil ist langatmig (ähm, schlechtes Zeichen für so eine kurze Kg.), der Plot ist nicht nachvollziehbar, Spielbrett-Figuren haben mehr Charakter als deine Figuren, das Ende ist abgeschmackt, der klassische Aufbau bringt nicht gerade Spannung in die Geschichte. Ich kann dir auch keine hilfreiche Kritik schreiben, weil ich mit der ganzen Geschichte nichts anfangen konnte. Es gibt keinen einzigen guten Satz - nur unfreiwillige Komik, die die Geschichte irgendwie dann doch, ich will jetzt nicht gut sagen, aber ihr dann doch so eine lächerlich-gute Note gibt. Das ist jetzt aber kein Kompliment! Es hat mich bloß unterhalten.

Cu JoBlack

 

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