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Manche, die haben halt gar nichts

CoK

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24.08.2020
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Manche, die haben halt gar nichts

Der Mann im abgetragenen Mantel nimmt eine Wasserflasche aus seiner großen Umhängetasche und schüttet einen Schluck daraus in den Mülleimer. Misstrauisch schaut er durch den Einwurf. Er steckt den Arm in den Behälter und durchwühlt den Inhalt.
Ich vermute, er hat sich einmal die Finger verbrannt, es gibt Raucher, die ihre Kippen, ohne sie vorher auszudrücken, in den Eimer werfen. Ich beobachte ihn, frage mich, was hat diesen Mann dazu gebracht, im Müll herumzuwühlen? Wann hat er sein Schamgefühl, seine Hemmungen verloren? Er zieht die Hand wieder aus dem Abfallbehälter. Hebt den Kopf, schaut in meine Richtung, unsere Blicke treffen sich. Es ist nicht er, der peinlich berührt, den Kopf senkt. Er hat nichts gefunden, geht weiter.
Vorbei an meiner kleinen Verkaufshütte, weiter durch den verschneiten Weihnachtsmarkt.

Da ist die kleine, alte Frau mit ihrer großen, bunt geblümten Einkaufstasche. Sie schiebt einen Gehwagen vor sich her. Es ist der Abfallbehälter vor H&M, an dem sie stehen bleibt. Mit einem Schlüssel öffnet sie ihn, sucht in dem Wohlstandsmüll nach Pfandflaschen.
Ich schaue in meine Tasche, da muss doch noch irgendwo eine leere PET-Flasche sein.
Lächelnd grüße ich die Frau und gebe sie ihr.
"Danke, das ist aber nett."
„Ich habe Sie schon oft gesehen und mich gefragt, warum Sie einen Schlüssel für den Behälter haben?“
Sie lächelt zurück, und ihr Blick sucht meine Augen, als sie zu erzählen beginnt. „Wissen Sie, ich sammle diese Flaschen nicht für mich, ich sammle sie fürs Hospiz. Am Ende des Monats bringe ich mein Pfandgeld dorthin."
„Warum behalten Sie das Geld nicht für sich?“
„Für mich?" Warum sollte ich es behalten?" Ich bekomme eine Witwenrente, das reicht, mehr brauche ich nicht. Das Hospiz aber braucht Spendengelder. Die Schwestern dort sind nett und nehmen sich Zeit für die Patienten."
Ihre Augen füllen sich mit Tränen und leise sagt sie: „Mein Mann ist da gestorben. Ich hab ihn jeden Tag besucht und den Schwestern geholfen. So kann ich jetzt noch etwas tun. Die Pflegerinnen können das Geld gut für die Leute brauchen, die nicht so viel haben. Ihnen einen Schlafanzug oder mal was zum Naschen kaufen. Jetzt, an Weihnachten auch mal ein kleines Geschenk." Sie hebt die Schultern, lässt sie wie von einer Last nach unten gedrückt wieder fallen. „Manche, die haben halt gar nichts.“
Sorgsam schließt sie den Abfalleimer ab. „Auf Wiedersehen!“
Sie schiebt ihr Wägelchen weiter.

Jeden Abend steht ein junger Mann am Kinderkarussell. Er singt die Kinderlieder mit, abgehackt, laut, unverständlich. Begleitet von einem taumelnden Tanz vor und zurück im Rhythmus der Musik.
Er unterbricht seine Bewegungen, spricht Passanten an. Während er eine imaginäre Zigarette zwischen Zeige- und Ringfinger zum Mund führt, bettelt er. Glück gehabt. Ein Raucher spendet ihm Zigarette und Feuer. Lächelnd und lange, inhaliert er den Rauch. Wühlt im Abfalleimer nach Pfandflaschen. Ohne Angst vor einem Diebstahl, stellt er die beiden gefundenen Flaschen vor einem Schaufenster ab. Er kommt zu mir.
„Ha… ha… hast du du sch....sch… schon WEI hh nachtss pätzchen gebacken?“ Ich muss mich sehr anstrengen, um ihn zu verstehen.
„Ja!" Ich lächle ihn an.
Er antwortet mit einem strahlenden Lächeln.
Ich sehe an dem jungen Mann vorbei und erkenne eine Pfandflaschensammlerin, die hastig die beiden Flaschen in ihre Plastiktüte steckt.
Er folgt meinem Blick, dreht sich ebenfalls um. Ein lautes, langgezogenes, unartikuliertes Schreien begleitet ihn, als er auf die Frau zustürmt.
Wie erstarrt steht sie da, die Plastiktüte mit beiden Händen fest an ihre Brust gedrückt. Er zerrt an der Tüte, will seine Flaschen zurück.
„Es sind nicht deine Flaschen!“, versucht die Frau ihm zu erklären.
Sie will fliehen, doch der Mann zerrt sie an der Tasche zurück. Schlägt nach ihr. „Böse Diebin!" Er reißt an den Flaschen.
Glühweintrinker an runden Tischen beobachten die Szene.
Eine Verkäuferin aus dem nahen Geschäft will der alten Frau helfen, versucht sie in den zu Laden ziehen.
Der Junge ist stärker, wehrt sich dagegen, hält die Tasche fest. Schlägt wieder nach der Frau. Die schützend das Gesicht abwendet. Ich nehme einen Euro aus der Kasse, laufe zu dem jungen Mann und streckte ihm das Geld hin. Das ist für die Pfandflaschen, aber jetzt lass die Frau in Ruhe.“
Mit groß aufgerissenen Augen blickt er mich an. Es dauert eine Weile, bis er versteht. Dann greift er nach dem Euro, geht zurück ans Kinderkarussell.
Und ich höre ihn, mit seinem unverständlichen Singsang, taumelnd vor und zurück: „Kleine Kerze leuchte.“singen
Ein Mann kommt auf mich zu, auf seiner Jacke steht ORDNUNGSAMT.
„Stört der Behinderte die Kinder, belästigt er Sie?"
„Nein, es ist alles gut.“

 

Hallo @AWM

lieben Dank, AWM es ist so wie du es schreibst.
Ich hatte versucht mich in den jungen Mann hinein zu versetzen, und so habe ich das auch geschrieben.

Er hat auch grundsätzlich recht. Nur hat mir dieser Wechsel gefallen. Das hat sich nicht wie ein Perspektivenfehler gelesen, weil er eine konkrete Funktion erfüllt hat. Der kurze Wechsel zeigt, wie sich die Erzählerin in den Mann hineinversetzt und er zeigt damit, wie empathisch sie ist.
Ich habe mich dann, doch erstmal entschieden, es in wörtliche Rede zu ändern. Denn ich denke, wer es in meinem Text nicht begreift, dass die Erzählerin eine Empathie für diesen jungen Mann hegt, dem nützt dieser eine Perspektivwechsel auch nichts.

Ich wünsche dir einen schönen Start in die neue Woche.
Liebe Grüße
CoK

 

hallo CoK,

du hast ja schon viel Lob für deinen Text bekommen. Die Thematik finde ich auch wichtig. Handwerklich finde ich ihn allerdings noch unausgegoren. Dabei ist die Idee mit den drei Episoden an sich ganz schön. Aber ich geh mal durch die ersten beiden, um dir aufzuzeigen, woran es meiner Meinung nach hapert

Der Mann im abgetragenen Mantel nimmer eine Wasserflasche aus seiner großen Umhängetasche und schüttete einen Schluck Wasser in den Mülleimer. Er fegt mit einem Handschuh den Schnee vom Rand. Misstrauisch schaut er durch den Einwurf und riecht an der Öffnung, bevor er den Arm in den Behälter steckt und den Inhalt durchwühlt..
Ich finde den Einstieg sehr sperrig. Zum ersten ist es ein sehr langer erster Satz. Davon würde ich abraten, weil er nicht gleich reinzieht. Dann ist schon gleich der erste Rechtschreibfehler drin. nimmt
Dann fegt er Schnee vom Rand. Das ist nicht gleich ein Bild. Wovon fegt er? Also bei Mülleimer denke ich nicht gleich an Rand. Und wenn, dann wo? Später nennst du es : Einwurf. Okay. Vll den Satz einfach lassen. Bau anders ein, dass Schnee liegt. Dann wieder ein sehr langer umständlicher Satz. An etwas riechen finde ich auch das falsche Verb. Da habe ich wieder ein anderes Bild vor Augen.
Ich vermute, er hat sich einmal die Finger verbrannt, es gibt Raucher, die ihre Kippen, ohne sie vorher auszudrücken, in den Eimer werfen.
Diese Vermutung ist mir zu viel des Guten. Die wird einfach so hingesetzt. Und ich frage mich wozu?
Er zieht die Hand wieder aus dem Abfallbehälter, hebt den Kopf, schaut in meine Richtung, unsere Blicke treffen sich. Es ist nicht er, der, peinlich berührt, den Kopf senkt. Er hat nichts gefunden, geht weiter.
Eine ziemliche Kommawut legst du hier und auch an anderen Stellen an den Tag.
Da würde ich dringend ausdünnen. Im zweiten Satz kannst du zB zwei Kommas sparen und steigerst den Lesefluss.
voilà: Es ist nicht er, der peinlich berührt den Kopf senkt.
Sie öffnet, leicht den Mund und nach kurzer Sprachlosigkeit, blickt sie mich an
auch wieder merkwürdige Kommas. Und warum öffnet sie leicht den Mund? Danach kommt gleich kurz, ein bisschen Ausdünnen der Adj/Adv wäre gut
„Ich habe Sie schon oft gesehen und mich gefragt, warum Sie einen Schlüssel für den Behälter haben?“
Eine komische Einleitung für ein Gespräch, finde ich. Und ist es wirklich eine Frage? Also braucht es das Fragezeichen am Ende?
Sie lächelt zurück, und ihr Blick, sucht meine Augen, als sie zu erzählen beginnt.
Kommas
„Warum behalten Sie das Geld nicht für sich?“
:eek: Das ist ja mal ne makabre Ansage.
Sie hebt die Schultern, lässt sie langsam, wie von einer Last nach unten gedrückt wieder fallen.
langsam und fallen beißt sich
„ Auf Wiedersehen!“
Leerzeichen zu viel. Und nach einer solch herzöffnenden Geschichte, die sie einer Wildfremden anvertraut ein seltsam abgehacktes Ende
Jeden Abend steht ein junger, Mann
Komma?

Hm, ja, So geht es für mich durch den ganzen Text. Ein bisschen stört mich auch, dass der Text unbedingt betroffen machen möchte. Erzählt er wirklich eine Geschichte? Und der Erzähler ist der Samariter. Aber ich erfahre nichts über ihn und bleibe etwas ratlos zurück.

Soviel zu meinem Leseeindruck.

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo @weltenläufer

auch wenn meine Geschichte deinen literarischen Ansprüchen nicht gerecht wurde, freut es mich, dass du sie gelesen hast.
Mit deiner Hilfe, Korrektur und Anregung hoffe ich, ist die Geschichte besser geworden.

Ein bisschen stört mich auch, dass der Text unbedingt betroffen machen möchte.
Wie kommst du darauf, dass meine Geschichte betroffen machen sollte.
Solche Geschichten machen schon lange nicht mehr betroffen. Sie sind Alltag. Nein, sie sollte Empathie wecken.
Wir interessieren uns nicht für Menschen, die anders sind. Kein Geld haben, behindert sind. Wir sprechen nicht einmal mit ihnen. Wir schauen weg.

Handwerklich finde ich ihn allerdings noch unausgegoren.
Ja, deshalb bin ich hier.
Ich finde den Einstieg sehr sperrig. Zum ersten ist es ein sehr langer erster Satz. Davon würde ich abraten, weil er nicht gleich reinzieht. Dann ist schon gleich der erste Rechtschreibfehler drin. nimmt
Dann fegt er Schnee vom Rand. Das ist nicht gleich ein Bild. Wovon fegt er? Also bei Mülleimer denke ich nicht gleich an Rand. Und wenn, dann wo? Später nennst du es : Einwurf. Okay. Vll den Satz einfach lassen. Bau anders ein, dass Schnee liegt. Dann wieder ein sehr langer umständlicher Satz. An etwas riechen finde ich auch das falsche Verb. Da habe ich wieder ein anderes Bild vor Augen.
Ich habe den Anfang geändert.
Wirklich schwierig wenn man selbst noch nicht so viel Erfahrung hat und es richtig machen möchte.

CoK schrieb:
Ich vermute, er hat sich einmal die Finger verbrannt, es gibt Raucher, die ihre Kippen, ohne sie vorher auszudrücken, in den Eimer werfen.
Diese Vermutung ist mir zu viel des Guten. Die wird einfach so hingesetzt. Und ich frage mich wozu
Ich bin Nichtraucher. Als ich zum erstenmal sah wie ein Pfandsammler Wasser in die Öffnungen schüttete, wußte ich nicht warum.
Eine ziemliche Kommawut legst du hier und auch an anderen Stellen an den Tag.
Da würde ich dringend ausdünnen. Im zweiten Satz kannst du zB zwei Kommas sparen und steigerst den Lesefluss.
voilà: Es ist nicht er, der peinlich berührt den Kopf senkt.
Ich habe in dem Text Kommas entfernt.
CoK schrieb:
„Warum behalten Sie das Geld nicht für sich?“
Das ist ja mal ne makabre Ansage.
Nein, Neugier.
CoK schrieb:
Sie hebt die Schultern, lässt sie langsam, wie von einer Last nach unten gedrückt wieder fallen.
langsam und fallen beißt sich
Hier wollte ich resigniert umschreiben.( schlecht ) Ich habe es geändert.

Jeden Abend steht ein junger, Mann
Komma?
Entfernt.

Danke
Ich wünsche dir einen schönen Abend
Liebe Grüße
CoK

 

Hallo CoK,

erst dachte ich, es sei konstruiert, so nach dem Motto: Jetzt schreibe ich mal über dieses Thema ... erst beim zweiten Mal lesen konnte ich die Empathie dahinter erkennen. Mh, warum? Ich fand es nicht heraus. Vielleicht, weil es zu geballt rüber kommt? Armer Typ, arme Frau, Kampf um´s Wenige mit den dahinter tragischen Blicken und Gesten? Aufatmen, weil die arme Frau ja sammelt für ... auch hier beschleicht mich das Gefühl, dass es eher wie Ehrenrettung aussieht. So, genug gelästert, wollte es eigentlich nicht so hart ausdrücken, aber ich möchte auch nicht schönreden ... sicher hast Du es so beobachtet und auch so erlebt und gut, dass Du darüber geschrieben hast. Danke für die Geschichte, für den Blick aus deinen Augen. Grüße - Detlev

 

Hallo @Detlev

Erst mal danke, dass du meine Geschichte gelesen hast. Es ist schön, dass ich dein Interesse dafür wecken konnte.

erst beim zweiten Mal lesen konnte ich die Empathie dahinter erkennen. Mh, warum? Ich fand es nicht heraus. Vielleicht, weil es zu geballt rüber kommt? Armer Typ, arme Frau, Kampf um´s Wenige mit den dahinter tragischen Blicken und Gesten?
Geht mir genauso. Das mit dem geballt.
Ich tue mich noch etwas schwer mit dem Kürzen aufs Wesentliche.
Oder mit dem verabschieden von meinen Lieblingsideen, weil sie zu viel sind.
Die Wahrheit ist, ich tue mich noch mit vielem schwer. Ich bin am üben und hoffe das es besser wird.

Lieber Gruß CoK

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @CoK ,

und ein spätes herzlich Willkommen. Ich mag deine Geschichte. Sie ist empathisch. Hatte darüber vor kurzem ein Gespräch mit @Morphin . Es ging auch darum, wie Geschichten gelesen bzw. verstanden werden und ob. Hier habe ich eben das Gefühl, etwas emotional zu verstehen. Ich möchte es auch verstehen. Und darüber merke ich auch, dass da wie so ein kommunikatives Verhältnis besteht. Das nur am Rande.
Ich finde den Text grundsätzlich flüssig geschrieben. Manchmal könnte das auch ein bisschen mehr was wagen. An anderen stellen tut es das. Ein paar Dinge habe ich dir rausgeschrieben, die für mich holperig klingen oder wo ich Potential sehe; auch auf die Gefahr hin, schulmeisterlich zu wirken. Zum Plot sage ich am Ende auch ein zwei Dinge.

Der Mann im abgetragenen Mantel nimmt eine Wasserflasche aus seiner großen Umhängetasche

Wenn die Tasche so groß ist, dass er damit sämtliche Flaschen transportiert (oder wonach er auch sucht), dann brauche ich da ein konkretes Detail. Eben weil es wichtig ist und du da alles an einem Gegenstand auf den Punkt bringen könntest. Ausgebeult, abgetragen wie auch immer. Da lohnt es sich lange und gründlich nach dem richtigen Begriff zu suchen.

Der Mann im abgetragenen Mantel nimmt eine Wasserflasche aus seiner großen Umhängetasche und schüttete einen Schluck Wasser in den Mülleimer.

Fand das als Geste spannend, weil man es nicht gleich versteht. Aber ich finde die Dopplung mit 'Wasser' nicht optimal. Der Satz könnte noch Schliff bekommen.

Du hast außerdem schüttete geschrieben.
Und drittens kann die beobachtende Person nicht abschließend sagen, dass es Wasser ist.
Vorschlag:

Der Mann im abgetragenen Mantel nimmt eine Flasche aus seiner Umhängetasche und schüttet einen Schluck daraus in den Mülleimer.

Wann hat er sein Schamgefühl und seine Hemmungen verloren?

ich finde dieses 'und' überflüssig. Die Hemmung ist eine Ergänzung zum Schamgefühl, nichts was man davon gleichrangig unterscheiden müsste, was durch das 'und' impliziert wird. Ich würde also ein Komma setzen.

Mit einem Schlüssel öffnet sie ihn, sucht in dem Wohlstandsmüll nach Pfandflaschen.

Wohlstandsmüll finde ich zu viel der Wertung und Interpretation an der Stelle. Den Schlüssel könntest du beschreiben. Solche Mülltonnen haben ja oft auch eher so eine Schraube.

„Für mich?" „Warum sollte ich es behalten?

Das gehört für mich in dieselben Anführungszeichen.

„Warum sollte ich es behalten? Ich bekomme eine Witwenrente, das reicht, mehr brauche ich nicht. Das Hospiz aber braucht Spendengelder. Die Schwestern dort sind nett und nehmen sich Zeit für die Patienten."

Insgesamt finde ich diese Aussage im Dialog vom Text her zu lang. Das könntest du etwas eindampfen.

Ihre Augen werden dunkel

Darunter kann ich mir nichts vorstellen.

und den Schwestern geholfen. So kann ich jetzt noch helfen
„Ja!" Ich lächle ihn an.
Er antwortet mit einem strahlenden Lächeln.

Dopplungen

Jetzt, an Weihnachten, auch mal ein kleines Geschenk.

Das Komma kann weg, würde ich sagen.

Sie hebt die Schultern, lässt sie wie von einer Last nach unten gedrückt wieder fallen.

Fand ich gut

„Manche, die haben halt gar nichts.“
Sorgsam schließt sie den Abfalleimer ab. „Auf Wiedersehen!“
Sie schiebt ihr Wägelchen weiter.

Das hier auch.

in ihre Plastiktüte packt.

Vorschlag: steckt

Glühweintrinker beobachten an runden Tischen die Szene.

Vorschlag: Glühweintrinker an runden Tischen beobachten die Szene.

Singt in unverständlichem Singsang, taumelnd vor und zurück:

Hier fehlt mir das Pronomen. Es ist ja kein Nebensatz. Das ist gar nicht so leicht an der Stelle. Aber das würde ich, gerade weil es zum Ende hin steht, nochmal etwas polieren.

„Stört der Behinderte die Kinder, belästigt er Sie?"
„Nein, es ist alles gut.“

Für ihn sind das eben 'Behinderte'. Im Inklusions-Diskurs wird sich übrigens von dem Begriff der Behinderung abgewendet bzw. wird der Begriff umgedeutet. Behindert heißt dort, dass jemand mit Beeinträchtungen (so der p.c. Begriff) durch sein Umfeld ‚behindert‘ wird. Also dass ihm (Be-)Hindernisse in den Weg gestellt werden ("die Treppe behindert mich am Weitergehen"). Ich finde das eigentlich eine kreative Umdeutung des Begriffes und bin auch bereit, das so zu verwenden. ‚Beeinträchtigung‘ von der ‚Eintracht‘ (des Körperlichen) hat zwar sofort etwas Biologisches, aber ich finde es tatsächlich viel besser als Behinderung, dem für mich etwas Auswegsloses, Distinguierendes anhaftet.
An der Stelle in deinem Text geht es aber vielleicht genau darum, dass der Freund vom Ordnungsamt da nicht groß Unterschiede macht. Ich würde sie vielleicht nur den Kopf schütteln lassen. Wenn ich es recht überlege, würde ich "der Behinderte" durch "der Mann" ersetzen. Das ist genauso plausibel und du machst kein Fass auf, dem du dann nicht gerecht wirst. Aber nur meine Meinung.
Vom Plot her finde ich das recht stimmig. Es ist schon sehr auf so eine Message hin ausgerichtet. Aber das sind Geschichten nun mal auch weitestgehend :D und mich hat es, wie gesagt erreicht. Da rumzudoktorn finde ich bei dem Text, gerade zumindest, nicht nötig. Bin gespannt, was noch so von dir kommt.

Lieben Gruß
Carlo

 

Hallo @Carlo Zwei

Danke für dein herzlich willkommen. Ich musste schmunzeln, als ich las, dass du fast zur gleichen Zeit wie ich deine, du meine Geschichte gelesen hast.
Was mich sehr gefreut hat.

Wenn die Tasche so groß ist, dass er damit sämtliche Flaschen transportiert (oder wonach er auch sucht), dann brauche ich da ein konkretes Detail. Eben weil es wichtig ist und du da alles an einem Gegenstand auf den Punkt bringen könntest. Ausgebeult, abgetragen wie auch immer. Da lohnt es sich lange und gründlich nach dem richtigen Begriff zu suchen.
Kannst du mir das erklären : Warum kann die Tasche nicht einfach groß sein.
Nicht ausgebeult und nicht abgetragen?
Der Mann im abgetragenen Mantel nimmt eine Flasche aus seiner Umhängetasche und schüttet einen Schluck daraus in den Mülleimer.
Übernommen
Wohlstandsmüll finde ich zu viel der Wertung und Interpretation an der Stelle. Den Schlüssel könntest du beschreiben. Solche Mülltonnen haben ja oft auch eher so eine Schraube.
Ich habe keine Ahnung wie dieses Teil aussieht. Weiß aber, dass sie es als Schlüssel bezeichnen.
Das gehört für mich in dieselben Anführungszeichen.
Für mich auch.
Darunter kann ich mir nichts vorstellen
Habe jetzt Tränen in den Augen geschrieben.
Dopplungen
Verbessert
Für ihn sind das eben 'Behinderte
Genau. Wobei ich mir sicher bin, dass dieser Ordnungsbeamte in meiner Geschichte genau weiß, dass man diese Menschen jetzt als beeinträchtigt bezeichnet.
Vielen lieben Dank für deinen Kommentar und die Korrektur (ich brauche Schulmeister)

Liebe Grüße
CoK

 

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