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Marcallo

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24.08.2006
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Marcallo

Marcallo stand unterhalb eines hochaufragenden Kliffs, auf einem kurzen Stück Strand schneeweißen feinen Sandes. Der Strand wurde von dem Kliff eingerahmt, wie eine Bühne, auf der Gaukler ihrem Handwerk nachgingen. Die Felsen ragten hoch über Marcallo auf und es hatte ihn einige Zeit gekostet, überhaupt den kleinen steinigen und steilen Pfad in dem Licht der aufgehenden Sonne zu finden, der hier herunter führte. Der Streifen begehbaren Strandes war gerade zehn Schritt breit und zwanzig in der Länge. Die Wellen rollten unablässig mit kleinen weißen Schaumkronen an den Strand und verliefen in kleinen Rinnsalen im Sand. Nahe beim Ufer standen kleine Felsen im Wasser, an denen sich Wellen brachen und Gischt in kleinen Wassertropfen durch die Luft schweben ließen, die nun Marcallos Gesicht benetzten und ihm Abkühlung brachten, denn die Sonne hatte die Erde schon in große Wärme getaucht, obwohl es noch früh am Tage war.
Marcallo stand am Strand, das Gesicht in dem Himmel gereckt, um die Sonne zu spüren, und genoss es, wie das Wasser auf seiner Haut sich verflüchtigte, nur um sogleich wieder durch einen neuen leichten Wasserfilm ersetzt zu werden.
Er schaute hinaus aufs Meer und konnte seine Weite förmlich spüren, die Sehnsucht in dem Wind, der ihn umstrich, riechen. Eines Tages würde er dieser Sehnsucht folgen, aber jetzt noch nicht.
Der kleine Strand konnte nur von der Meerseite eingesehen werden und auch dort nur von manchen Positionen, da die Felsformationen im Wasser die Sicht versperrten.
Hier würde ihn keiner stören, hier konnte er die vollkommene Ruhe finden, die er brauchen würde.
Marcallo drehte sich um und ging zum Ende des Pfades am Fuße des Kliffs. Dort angekommen zog er seine schweren Lederstiefel, die er immer trug und die dezent verziert waren mit Jagdszenen, aus. Er wollte den Sand zwischen seinen Zehen spüren, sie eingraben und mit dem Boden verwurzeln können.
Dann schnallte er seinen Waffengurt ab, an dem sein Dolch und sein Schwert hingen, die beide unverziert waren und in eben solch schlichten Scheiden steckten. Sie waren einfach gehalten, rein für ihren eigentlichen Zweck geschaffen und den erfüllten sie auch gut.
Danach entledigte sich Marcallo ebenso auch noch seines Hemdes, denn er wollte auch auf seinem Oberkörper fühlen, wie die Gischt ihm Linderung von der Hitze der Sonne brachte, wenn sie erst vollkommen aufgegangen war.
Anschließend griff er zu seinem Schwert und zog es aus seiner Scheide. Die Spitze der Klinge reflektierte das Licht der aufgehenden Sonne in alle Richtungen, so dass es aussah, als ob eine zweite kleine Sonne am Strand aufgegangen war. Sie leuchtete förmlich und man konnte die innere Kraft, die ihr vom Schmied gegeben worden war, erahnen.
Marcallo ließ die Scheide in den feinen Sand fallen und ging mit dem Schwert in der Hand Richtung Meer, gerade so nahe, dass seine Füße eben nicht von den an den Strand laufenden Wellen berührt wurden. Dort steckte er sein Schwert senkrecht in den Sand, ging zuerst auf das linke Knie und dann auf das rechte. Er setzte sich aufrecht hin und legte die Hände mit den Handflächen nach oben verschränkt in seinen Schoß.
So blieb er für eine lange Zeit und begann seinen Geist von allem zu befreien und zu reinigen, was ihn ablenken konnte oder beschäftigte, Dinge, die nicht der Mühe wert waren, über sie nachzudenken und die kleine Ärgernisse waren, verschwanden augenblicklich.
Mit der Zeit gelang es ihm, auch die größeren Probleme, die seinen Geist und seine Seele beschäftigten, aus seinen Gedanken zu verbannen, sein Kopf war jetzt vollkommen leer.
Es gab nichts mehr außer ihm, das Kliff, die Sonne und die Gischt auf seiner Haut, den weißen Strand unter seinen Füßen und das offene Meer, dessen Wellen von Sehnsucht und fernen Ländern und Abenteuern sangen.
Nachdem er den Zustand für einige Sekunden gehalten hatte, begann er.
In einer einzigen anmutigen Bewegung stand er auf und ergriff mit seiner rechten Hand sein Schwert. Er begann mit langsamen Bewegungen, führte das Schwert in verschiedene Richtungen, drehte seinen Körper um seine eigene Achse, ließ sich fallen und stand wieder auf. Die Namen der Bewegungen kamen in sein Bewusstsein, füllten sich mit Leben und gingen vorbei.
Er führte beide Arme jeweils zur Seite und überkreuzte seine Beine, dabei brachte er seinen Körper parallel zum Boden.
Der Adler breitet seine Schwingen aus.
Er spürte wie der Wind unter seine Flügel griff und ihn weit hinaus aufs Meer trug, das nun tief unter ihm lag: Klar, blau und unendlich bis zum Horizont und weiter. Der Wind strich über seine Federn, verfing sich in ihnen, spielte mit ihnen und gab sie dann wieder frei. Seine Augen gaben ihm eine Sicht wie noch nie zuvor, tief unter sich sah er den kleinen Strand eingeschlossen von dem Kliff, auf dem Büsche und Sträucher in großer Zahl wuchsen und in allen Farben des Regenbogens blühten. Es war eine Farbenpracht, die ihm sonst entging, nur von hier oben konnte er das Farbenspiel zwischen den Blüten sehen.
Er wollte höher steigen und ließ sich von dem warmen Aufwind, der von der Küste kam, immer höher tragen, hinauf zur Sonne, die jetzt erreichbar erschien. Fast erreichte er sie, da wurde es zu warm und er ließ sich Richtung Meer fallen, um im Wasser Abkühlung zu finden.

Marcallo setze den linken Fuß vor seinem rechten auf dem Fußballen auf und ließ seine Schwertspitze aus einer hohen Position heraus Richtung Boden fallen.
Der Eisvogel taucht ins Wasser.
Er tauchte ins Wasser ein und spürte sofort die belebende Wirkung des Wasser, seine Federn wurden nass, aber es war eine angenehme Nässe, die Linderung von der Wärme der Sonne brachte, die so hoch oben über den Meer geherrscht hatte.
Er folgte den Lichtstrahlen der Sonne in die Tiefe des Meeres, soweit wie er konnte. Wie ein Pfeil, anmutig und schnell tauchte er, dann vollzog er eine Drehung und stieg hinauf zu dem Lichtkranz, der sich in einzelne Lichtstrahlen zerfaserte und das ganze Meer in unwirkliches schönes Licht tauchte. Immer schneller stieg er hinauf und durchbrach schließlich die Oberfläche des Wassers.

Marcallo führte sein Schwert im Kreis hoch über seinen Kopf, die Spitze leicht nach unten geneigt und beide Hände hoch erhoben, die linke berührte die rechte, das linke Bein angehoben.
Der Delphin springt über die Sonne.
Er tauchte wieder ins Wasser hinab. Sobald seine Schnauze das Wasser durchbrochen und auch seine Schwanzflosse wieder in seinen heimatlichen Gefilden war, begann er mit kräftigen Stößen seiner Flosse immer schneller zu werden. Er verfolgte eine gerade Linie, bis er das offene Meer erreicht hatte. Dort umkreiste er spielerisch einen Fischerkahn. Die Menschen an Bord applaudierten ihm, wenn er einen Salto machte oder sich um seine Achse drehte. Er bordete über vor schierer Lebenslust.
Aus Spaß jagte er einen kleinen Schwarm Fische vor sich her und ließ dann von ihnen ab, wand sich um zur Küste, zu den Wellen, die sich an den Felsen im Wasser brachen. Er holte Anlauf, begann noch einmal all seine Kraft in seine Flosse zu legen und schoss dann aus einer der Wellen, direkt aus ihrer Schaumkrone, hervor.

Marcallo machte mehrere schnelle Schritte, sprang dann ab drehte sich in der Luft und landete in einer tiefen Stellung.
Der Tiger springt über den Fluss.
Seine Pranken gruben sich bei der Landung tief in den weichen Untergrund. Die Vorderbeine, auf diese Weise fest verankert im Boden, ließ er stehen und bewegte den Rest seines Körpers um sie als Drehachse herum und ging sofort in eine lauernde Stellung über.
Er beobachtete.
Er wartete auf ein unachtsames Tier, was sich dem Meer nähern würde, in der Hoffnung, es reißen zu können. Dann sah er eine Möwe am Strand sitzen, zu klein, um seinen Hunger zu stillen, aber zur Unterhaltung gerade geeignet. Langsam, vorsichtig schlich er sich an, er konnte spüren, wie sich seine Muskeln unter seinem Fell bewegten, ihren Wechsel zwischen Spannung und Entspannung. Er fühlte die Kraft in ihnen und genoss dieses Gefühl. Kurz bevor er die Möwe erreichte, bemerkte sie ihn und er sprang, doch sie war schneller und er sprang ins Leere. Ohne sich anmerken zu lassen, dass er nicht schnell genug gewesen war, eilte er einfach weiter. Er fand Gefallen daran zu spüren, wie die Muskeln seiner vier Beine so perfekt zusammen arbeiteten. Er lief jetzt genau an der Grenze zwischen Meer und Land entlang, wo die Wellen endeten und seine Pranken Kühle fanden, die so nötig war, denn mittlerweile war der Sand des Strandes sehr warm geworden. Er lief immer weiter in der Hoffnung, dass der Strand kein Ende nähme, dass er von ihm in die Ferne geführt werde. Er lief und lief und doch bewog ihn eine innere Kraft sich herumzuwerfen.

Marcallo verlagerte sein Gewicht vom rechten auf das linke Bein und führte sein Schwert in einem geraden Stoß nach vorne.
Der Drache speit sein Feuer.
Er hatte tief Luft geholt, weniger zum Atmen, er brauchte sie zum Feuerspeien, dann ließ er seinen Feueratem los.
Es wurde mit einem Mal noch viel wärmer, trotzdem hörte er nicht auf, bis er wieder atmen musste. Als dies geschah, stieg er mit einem gewaltigen Schlag seiner ledrigen Flügel in die Mittagssonne hinauf. Er flog landeinwärts und ließ schon bald das Kliff hinter sich zurück in der Ferne.
Er flog über die Wälder, die bis an das Meer heranreichten und darüber hinaus, über die weite, große Ebene, die dahinter lag. Er flog über die weite, offene Fläche der Felder, die die Menschen hier angelegt hatten und die nun in vollem Korn standen und goldgelb erstrahlten.
Dann kehrte er wieder zum Meer zurück und strich dabei so tief über die Landschaft, dass sich die Ähren des Korns und die Wipfel der Bäume in dem Wind, den er erzeugte, wiegten.
Bei seiner Rückkehr ans Meer stieg er steil nach oben, so weit wie er konnte, und blieb mit gleichmäßigen Schlägen seiner Flügel in der Luft stehen. Seine ganze Haltung wirkte majestätisch, gebieterisch, wenn man ihn so sah, wusste man, dass man ein uraltes und weises Wesen beobachtete.
Er holte noch einmal tief Luft und spie sein Feuer, als Herausforderung an die Sonne, um ihr zu zeigen, dass seine Flammen heißer brannten als alles, was sie aufbieten konnte.
Dann ließ er sich langsam zu Boden sinken. Er landete in der Nähe des Strandes im Meer, rollte sich zusammen und ließ die Wellen über sich hinwegziehen.
Sie benetzten seine Haut und brachten ihm etwas, was er selbst nicht erzeugen konnte. Ein angenehmes Gefühl der Kälte.

Marcallo kniete im Meer, so dass die Wellen seinen Oberkörper mit ihrem Wasser benetzten. Sein Schwert steckte vier Schritt hinter ihm im Sand.
Er hatte die Augen geschlossen und atmete ruhig und gleichmäßig.
Nicht nur sein Atmen war ruhig, auch er selbst ruhte nun vollkommen in sich selbst.
Er öffnete die Augen.
Er war jetzt bereit.
Bereit für die anstehenden Kämpfe des Tages.
Marcallo ging zurück zum Ende des Pfades, ergriff auf dem Weg sein Schwert und begann, sich dort wieder anzukleiden. Nachdem dies geschehen war, nahm er ein Tuch aus einer Tasche seines Gürtels und säuberte die Klinge seines Schwertes, bevor er es in seiner Scheide verstaute und den Aufstieg begann.
Oben angekommen schwang er sich auf den Rücken seines Pferdes, das geduldig gewartet hatte.
Marcallo warf vom Rücken seines Pferdes noch einen Blick auf das Meer, das sich vor ihm ausbreitete, mit einem Ausdruck tiefster Sehnsucht in den Augen.
Dann ließ er sein Pferd eine Kehrtwendung machen und ritt davon.
Er würde an diesen Ort zurückkehren.
Eines Tages.

 

Hallo drakir,
in meinem ersten "Statement beschäftige ich mich mit dem "Klitterkram", wie ich es nenne. Die "Bewertung" deines Werkes wird dann morgen folgen. Ich will aber sagen, dass mir aufgefallen ist, dass es wenig zu "korrigieren" gab, sondern es in diesem Fall wirklich nur Klitterkram (wenn überhaupt) war. Das ist nicht immer so.

"Fehlerliste":

...überhaupt den kleinen steinigen und steilen Pfad in dem Licht der aufgehenden Sonne zu finden, der hier herunter führte.
...kleinen, steinigen...

Nahe beim Ufer standen kleine Felsen im Wasser, an denen sich Wellen brachen und Gischt in kleinen Wassertropfen durch die Luft schweben ließen, die nun Marcallos Gesicht benetzten und ihm Abkühlung brachten, denn...
Nahe beim Ufer standen kleine Felsen im Wasser, an denen sich Wellen brachen und die die Gischt in kleinen Wassertropfen durch die Luft schweben ließen, die...

...brachten, denn die Sonne hatte die Erde schon in große Wärme getaucht, obwohl es noch früh am Tage war.
Ich denke, dass das Bild mit "Erde schon in große Wärme "getaucht"" sich nicht so gut anhört. Ich glaube, ", denn die Sonne hatte die Erde mit ihren Strahlen umhüllt und wärmte so die ganze Welt, obwohl es noch früh am Tage war.", hört sich besser an.
Das mag aber Geschmackssache sein.

...durch einen neuen leichten Wasserfilm...
...neuen, leichten....

Dort angekommen zog er seine schweren Lederstiefel, die er immer trug und die dezent verziert waren mit Jagdszenen, aus.
.....und die dezent mit Jagdszenen verziert waren, aus.
Klingt für mich besser.

Dann schnallte er seinen Waffengurt ab, an dem sein Dolch und sein Schwert hingen, die beide unverziert waren und in eben solch schlichten Scheiden steckten.
...ebensolch...
Bin mir aber nicht ganz sicher.

Sie waren einfach gehalten, rein für ihren eigentlichen Zweck geschaffen und den erfüllten sie auch gut.
....geschaffen, und den ....
Ich würde hier instinktiv ein Komma setzen, weil der Absatz dahinter nicht auf der gleichen "Stufe", wie die vorgegangen Beschreibungen steht. Erst wird von den Waffen gesprochen und im zweiten Teil auf den Zweck "angespielt".

Die Spitze der Klinge reflektierte das Licht der aufgehenden Sonne in alle Richtungen, so dass es aussah, als ob eine zweite kleine Sonne am Strand aufgegangen war.
...Richtungen, sodass...
Bin mir aber nicht ganz sicher.

So blieb er für eine lange Zeit und begann seinen Geist von allem zu befreien und zu reinigen, was ihn ablenken konnte...
Ich würde, "was ihn ablenken könnte...", schreiben, aber ich denke, dass auch das Geschmackssache ist.

Seine Augen gaben ihm eine Sicht wie noch nie zuvor, tief unter sich sah er den kleinen Strand eingeschlossen von dem Kliff, auf dem Büsche und Sträucher in großer Zahl wuchsen und in allen Farben des Regenbogens blühten.
...Sicht, wie noch nie zuvor, tief...
...den kleinen Strand, eingeschlossen von dem Kliff, ...
Da bin ich mir aber nicht so sicher.

Marcallo setze den linken Fuß vor seinem rechten auf dem Fußballen auf und ließ seine Schwertspitze aus einer hohen Position heraus Richtung Boden fallen.
...vor seinen rechten...

...aber es war eine angenehme Nässe, die Linderung von der Wärme der Sonne brachte, die so hoch oben über den Meer geherrscht hatte.
...über dem Meer geherrscht hatte.

Wie ein Pfeil, anmutig und schnell tauchte er, dann...
Wie ein Pfeil, anmutig und schnell, tauchte er, dann...

Marcallo machte mehrere schnelle Schritte, sprang dann ab drehte sich in der Luft und landete in einer tiefen Stellung.
...Schritte, sprang dann ab, drehte....

Grüße,
vom Prinzipienritter

P.S.: Nächster Kommentar in ein paar Stunden.

 

Hallo drakir, willkommen auf kurzgeschichten.de.

Ich hab deine Geschichte gerade mehr oder weniger am Stück weggelesen, sie liest sich gut und flüssig, das ist also schon mal ein Pluspunkt. Was mir ein wenig missfällt, ist die Handlungsarmut. Dein Krieger bereitet sich irgendwie auf eine wie auch immer geartete letzte Schlacht vor, wedelt mit dem Schwert herum und du blendest irgendwelche Tiere aus, die in Aktionismus verfallen. Mehr passiert nicht - das ist zwar schön, mir aber ein bisschen zu wenig... Vielleicht legst du noch mal ein bisschen Hintergrund nach?
Als Einstand ist die Geschichte trotzdem gelungen.

gruß
vita
:bounce:

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo drakir,
ich habe es dir versprochen, also folgt nun mein Kommentar. Dabei musst du allerdings in Kauf nehmen, dass ich ein statisches (für mich neues) Wertungssystem benutze. *sry*

Originalität/Innovativität
Man könnte erst einmal "Na ja" sagen, weil ja schließlich nur ein Kämpfer das Kämpfen "probt". Da du sein Schwertschwingen allerdings mit Bildern unterlegst, die zu den einzelnen Schwüngen passen, ist das okay. Sagen wir so: Habe ich noch nicht so gelesen, aber ich habe ja auch noch nicht so viel gelesen.

Charaktere
Na ja, dein Charakter bleibt etwas "blass". Man erfährt wenig über ihn, außer dass er kleine und große Probleme hat. Aber jeder hat kleine und große Probleme. Er kann anständig kämpfen und er bereitet sich auf seine Schlacht vor und er genießt den Ort. Aber das ist wenig.

Handlung
Wie vita es schon angesprochen hat, ist die Handlung eher "dünn". Ein Mann schwingt sein Schwert. Etwas mehr Hintergrund wäre nicht schlecht, aber korrigiere mich, wenn du willst, aber ich glaube deine Intention war hier Assoziationen herzustellen und nicht das ausarbeiten einer Hintergrundgeschichte.

Beschreibungen
Sowohl die Beschreibung seiner Umgebung als auch die Beschreibung der Schwingungen find ich gut gelungen.

Süffigkeit
Der Text war fast ohne "wirkliche" Fehler. Ich konnte mich fast gänzlich auf den Text konzentrieren und war auch gespannt, was für einen Vergleich du für den nächsten Schwertschwung suchst. Habe auch nicht nach unten gescrollt, um zu gucken, wie viel noch da ist.

Atmosphäre (Mixwertung)
Durch deine Beschreibungen hast du das gut hinbekommen.

Spannungsaufbau
-Durch die Intention der Geschichte in der Wertung unsinnig.-

Verständlichkeit
Eigentlich durch und durch verständlich. Manchmal brauchte ich aber einige Sekunde, um mir ein paar Bewegungen vorzustellen.

Er führte beide Arme jeweils zur Seite und überkreuzte seine Beine, dabei brachte er seinen Körper parallel zum Boden.
Hier hab' ich zum Beispiel 'n paar Sekunden gebraucht, aber vielleicht war ich gestern auch zu müde.

Dialoge
---

Bonus/ Malus
---

Gesamteindruck:
Ich finde, dass dir durch die Beschreibungen und Assoziationen eine schöne Geschichte gelungen ist, die kaum Handlung transportiert, mich aber trotzdem an der Stange gehalten hat.

Grüße,
vom Prinzipienritter

P.S.: Ich hoffe immer, dass ich mit meiner "Fehlerliste" nie an einen Germanistikstudenten gelange, der mir Punkt für Punkt nachweist, dass meine gefundenen "Rechtschreibfehler" keine sind. *hoff*

 

@Prinzipienritter:

Vielen Dank für Deinen Kommentar, hat mich gefreut, daß dir die Geschichte gefallen hat.
Und du brauchst keine Angst haben, ich bin kein Germanistikstudent, allerdings habe ich die Geschichte zwecks Rechtschreibung einer Freundin, die Deutschlehrerin ist, gegeben.;)

Du hast mit deiner Vermutung recht, mir kam es bei dieser Geschichte nicht darauf an, irgendetwas episches oder heroisches zu beschreiben, sondern um einen kleinen Ausschnitt, um eine Momentaufnahme im Leben meines Protagonisten.
Deswegen fehlt hier auch eine Rahmenhandlung oder Hintergrundgeschichte, weil so etwas aus meiner Sicht nur vom Wesentlichen der Geschichte ablenken würde.
Ich bin halt der Meinung, daß nicht jede Fantasygeschichte sofort mit Kämpfen und unheimlichen Gefahren aufwarten muß, ich finde es ebenso interessant mal was von dem Alltagsleben zu erfahren, kleine Einblicke am Rand. Vielleicht schreibe ich nochmal was zu Marcallo, wo man dann auch mehr über ihn erfährt
Aber in dieser Geschichte ging es mir nicht um äußere Handlungen, die von irgendetwas beeinflusst werden, sondern um das, was in Marcallo vor sich geht, um seine inneren Handlungen.
Das Hauptaugenmerk liegt darauf, was er in diesem einem Augenblick tut und was er dabei empfindet. Auf sein Aufgehen in der Bewegung und des Moments.
Die Konzentration auf eben diese eine Sache.

Ich bin selbst bin Kampfsportler und als ich wieder mal eine Form beim Kung Fu gelaufen bin, ist mir die Idee zu dieser Geschichte gekommen, da die Bewegungen im Kung Fu größtenteils Tiernamen haben, die ich aber nicht in meiner Geschichte benutzt habe.

Das Wichtigste dabei ist, dass das Laufen einer Form nicht einzig und allein dem Zweck dient, sich auf einen Kampf vorzubereiten.
Vielmehr ist es zum einen eine Konzentrationsübung und zum anderen eine Möglichkeit seinen Kopf frei zu bekommen und wieder völlig ruhig und gelassen zu werden.
Im Idealfall verliert man sich in der Bewegung, und registriert nichts mehr außer der eigenen Bewegung, alles andere bleibt draußen, man denkt nicht mehr aktiv, sondern man lässt sich von der Bewegung leiten.
Und das darzustellen war meine Absicht bei dieser Geschichte.
Ich hoffe das ist mir geglückt.
Allerdings meinte ich mit Kämpfe, in dieser Geschichte nicht eine reale Schlacht, sondern vielmeht die Kämpfe, die jeder jeden Tag in seinem Leben austragen muß.

@vita
Im Allgemeinen freue ich mich über jeden Kommentar und vertrage auch sehr gut Kritik, sowohl positive als auch negative. Nicht jeder muß meine Geschichten gut finden, und wem dem so ist, daß jemand sagt, er findet sie schlecht, kann ich damit auch umgehen, sofern die Kritik objektiv und berechtigt ist.
Aber dein Kommentar hat mir gezeigt, daß es manchmal klüger ist, gar nichts zu sagen, wenn man etwas nicht versteht oder mit etwas nichts anfangen kann, anstatt unsachlich zu werden und nur allgemeines vollkommen austauschbares zu schreiben, was dem anderen nichts nützt. Was du geschrieben hast, kann man auch freundlicher verpacken und konstruktiver, so daß es auch dem Kritisierten nutzt. Aber solche Sätze

Dein Krieger bereitet sich irgendwie auf eine wie auch immer geartete letzte Schlacht vor, wedelt mit dem Schwert herum und du blendest irgendwelche Tiere aus, die in Aktionismus verfallen
finde ich vollkommen daneben.
Das einzige, was mir solche Sätze sagen, ist, daß du die Geschichte nicht verstanden hast.
Ansonsten habe ich mich über deinen Kommentar gefreut, da er mir gezeigt hat, daß dir vielleicht nicht der Inhalt gefallen hat, aber zumindest mein Schreibstil.

LG,
Drakir

P.S.:
Die noch gefundenen fehler werde ich dann in den nächsten Tagen berichtigen.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo drakir,
ich habe dir meine Meinung zu deiner Geschichte geschrieben. Die beinhaltet an dieser Stelle eine Zusammenfassung derselben. Das macht das Feedback schon einmal nicht austauschbar.
Leider hast du versäumt, mir mitzuteilen, was genau an deiner Geschichte ich nicht verstanden habe. Deine Intention dabei? Die Sprache? Die Pointe? Ich kann mit deinen Vorwürfen an dieser Stelle wenig anfangen und sehe mich daher gezwungen, deine zukünftigen Meisterwerke mit meinem merkbefreiten Feedback zu belästigen.

In einem frei zugänglichen Forum musst du leider auch damit leben, dass auch Personen wie ich, die nicht deiner Zielgruppe entsprechen, deine Texte lesen und kritisieren. Viele andere Autoren auf dieser Seite ziehen gerade aus der Kritik dieser Leute wertvolle Anregungen, wie sie ihre Geschichte leichter verständlich und besser zugänglich machen. Ob du das auch tun willst, bleibt natürlich dir überlassen.

sarkastischer gruß
vita
:bounce:

 

Hallo drakir und herzlich willkommen auf kg.de!

Wie du vielleicht gemerkt hast, heisst die Seite kurzgeschichten.de und nicht momentaufnahmen.de ... Ich finde deine Idee, Geschehnisse aus dem Alltagsleben eines Helden zu zeigen, ganz nett. Aber ansonsten passiert wirklich sehr, sehr wenig in deiner Geschichte. Du beschreibst detailliert fünf Schwertbewegungen - was in meinen Augen zu viel ist. Drei hätten auch gereicht. Oder du hättest diese Schwertübung in eine Rahmenhandlung integrieren können. So liest es sich für mich im Augenblick nur wie eine Aufzählung.

Ich habe in China schon oft Menschen gesehen, die in Parks oder auf Plätzen Wushu-Übungen machen. Meiner Ansicht nach hast du die Konzentration, das Loslösen von Problemen etc. noch nicht ganz stimmig rüber gebracht. Die Atmosphäre ist schon gut, aber ich glaube, du könntest noch mehr rausholen. Die Delphinszene finde ich zum Beispiel viel zu kitschig. Interessanter wäre es, wenn du die beiden "Realitäten" mischen würdest. Dass heisst, du könntest die Bilder vom Schwertkämpfer und vom Tier überlappen lassen, vermischen etc., sodass beim Leser sich selber irgendwo dazwischen fühlt. Oder du könntest die verschiedenen Figuren verbinden und den Übergang fliessend gestalten. (Bin mir nicht sicher, wie das beim Kung Fu ist, aber gibt es da nicht auch ganze Abläufe?)

So blieb er für eine lange Zeit und begann seinen Geist von allem zu befreien und zu reinigen, was ihn ablenken konnte oder beschäftigte, Dinge, die nicht der Mühe wert waren, über sie nachzudenken und die kleine Ärgernisse waren, verschwanden augenblicklich.
Mit der Zeit gelang es ihm, auch die größeren Probleme, die seinen Geist und seine Seele beschäftigten, aus seinen Gedanken zu verbannen, sein Kopf war jetzt vollkommen leer.
Das ist eine der Hauptaussagen der Geschichte und wird in dem Abschnitt abgehandelt. Ein bisschen kurz für meinen Geschmack.

Im Idealfall verliert man sich in der Bewegung, und registriert nichts mehr außer der eigenen Bewegung, alles andere bleibt draußen, man denkt nicht mehr aktiv, sondern man lässt sich von der Bewegung leiten.
Und das darzustellen war meine Absicht bei dieser Geschichte.
Vielleicht solltest du das in der Geschichte irgendwie erwähnen. Ist bei mir leider nicht ganz so rübergekommen. Die Bilder mit den Tieren sind mir zu deutlich gezeichnet und zu gewichtig, das lenkt vom Kern der Sache zu sehr ab.

Noch ein paar sprachliche Details:

Marcallo ließ die Scheide in den feinen Sand fallen und ging mit dem Schwert in der Hand Richtung Meer, gerade so nahe, dass seine Füße eben nicht von den an den Strand laufenden Wellen berührt wurden.
"eben" hat hier mE Füllwortfunktion.

Der Eisvogel taucht ins Wasser.
Er tauchte ins Wasser ein und spürte sofort die belebende Wirkung des Wasser,
Kannst du das nicht anders formulieren?

Er hatte tief Luft geholt, weniger zum Atmen, er brauchte sie zum Feuerspeien, dann ließ er seinen Feueratem los.
Es wurde mit einem Mal noch viel wärmer, trotzdem hörte er nicht auf, bis er wieder atmen musste.
Ein paar Wortwiederholungen.

Zum Schluss möchte ich darauf hinweisen, dass abgesehen von diesen imaginären Bildern das fantastische Element ziemlich dünn ist. Die Momentaufnahme könnte einem x-beliebigen Menschen in unserer Welt zeigen.
Wie vita finde ich aber, dass dein Text als Einstand gut gelungen ist. Sprachlich bist du sicher, und es liest sich auch schon ganz flüssig. Ich denke, durch eine Überarbeitung könnte deine Geschichte noch etwas dazu gewinnen.

Liebe Grüsse,
sirwen

 

Hallo Sirwen,
erstmal danke für deinen Kommentar.

Oder du könntest die verschiedenen Figuren verbinden und den Übergang fliessend gestalten. (Bin mir nicht sicher, wie das beim Kung Fu ist, aber gibt es da nicht auch ganze Abläufe?)

Ja, es gibt ganze Abläufe, und eigentlich hatte ich gehofft, daß das auch deutlich wird in der Geschichte, denn die Bewegungen die er macht gehen ineinander über, zumindest ist es so gedacht und sollte so rüber kommen, wenn das nicht ganz funktioniert hat, werde ich mal sehen, ob ich da noch was ändern kann, daß das deutlicher wird.
Allerdings hat man meistens Formen, wo mehrere Tiere nachgeahmt werden und nicht nur ein einziges, so wie ich es dann auch beschreibe.
Den Delphin habe ich reingenommen, weil ich einen Meeresbewohner brauchte, und er erschien mir dafür die beste Lösung zu sein.

Zitat:
Im Idealfall verliert man sich in der Bewegung, und registriert nichts mehr außer der eigenen Bewegung, alles andere bleibt draußen, man denkt nicht mehr aktiv, sondern man lässt sich von der Bewegung leiten.
Und das darzustellen war meine Absicht bei dieser Geschichte.

Vielleicht solltest du das in der Geschichte irgendwie erwähnen. Ist bei mir leider nicht ganz so rübergekommen. Die Bilder mit den Tieren sind mir zu deutlich gezeichnet und zu gewichtig, das lenkt vom Kern der Sache zu sehr ab.


Ich habe es absichtlich nicht erwähnt, weil ich es durch die Darstellung dessen was er tut, zeigen wollte. Nur wenn man sich wirklich von der Bewegung leiten lässt, kann man meiner Meinung nach solch einen Zustand erreichen. Hat wohl nicht ganz geklappt?

Die Geschichte steht übrigens in Fantasy, weil ich noch ein paar Geschichten für Marcallo im Kopf habe, die dann eindeutig Fantasy sind, und weil der Zustand den er erreicht, dann doch eher Fantasy ist.

Wie gesagt, danke für deinen Kommentar. Ich werde mal sehen, was ich ändern kann, wird wenn dann aber etwas auf sich warten lassen, da ich im Moment noch an was anderem schreibe, was ich erst zu ende bringen will.

LG,
Drakir

 

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