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Marketing

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06.03.2006
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Marketing

Lukas Podolski, der Shootingstar der WM 2006 in Deutschland.
Erst drei Tore in der Vorrunde geschossen, dann noch eins im Halbfinale und schließlich die entscheidenden beiden Tore zum 2:1-Sieg über Frankreich im Finale.
So wurde der Newcomer Lukas Podolski über Nacht zum neuen Stern des Weltfußballs.
Eine Woche später dann der ominöse Anruf.
Neue Marketingstrategie, stellt alles bisher da Gewesene in den Schatten, so hieß es.
„Worum geht es denn konkret?“ wollte Lukas wissen.
Lukas bekam nur Ausflüchte und Andeutungen zu hören. Er könne sehr viel Geld verdienen, bis an sein Lebensende würde er monatlich Zahlungen erhalten, er und seine Familie hätten ausgesorgt.
Schließlich gab es das erste Gespräch.
Jürgen Ölmann, sein Ansprechpartner, schwitzte, tat heimlich, machte Versprechungen, lockte mit sehr viel Geld und verriet schließlich, worum es ging.
„Nein!“ dachte Lukas.
„Das ist ja, als ob ich meine Seele verkaufen würde! Das geht doch nicht!“ empörte er sich.
Jürgen Ölmann wand sich. Er redete stundenlang auf Lukas ein, transpirierte, rauchte Kette, erhöhte die Summe stetig und beschwor Lukas.
„Tu es Junge, tu es deiner Familie zuliebe. Es ist leicht verdientes Geld. Bedenke, du wirst nie mehr arm sein bis an dein Lebensende“, so bearbeitete Jürgen Ölmann sein Gegenüber.
Lukas erbat sich Bedenkzeit und verließ das Büro.
Ein widerliches, siegessicheres Grinsen wuchs über Ölmanns Gesicht.
Sechs Monate später war es dann soweit. Das Einwohnermeldeamt hatte schließlich zugestimmt. Später fiel Lukas auf, dass der zuständige Sachbearbeiter auf einmal mit einem Porsche zur Arbeit fuhr.
Jürgen Ölmann ließ es sich nicht nehmen, die Pressekonferenz höchstpersönlich zu leiten.
Genüsslich badete er im Blitzlichtgewitter, machte Andeutungen, hustete, räusperte sich, nuschelte und spannte seine Zuhörer, fünfhundert Journalisten aus aller Welt, auf die Folter.
Lukas wartete derweil hinter der Bühne. „Gleich werden selbst dem abgebrühtesten Bild-Redakteur die Gesichtszüge einfrieren“ schmunzelte er.
„Und hier kommt er!“ grölte Jürgen Ölmann lautstark.
„Hier kommt Lukas Coca-Cola! Applaus, Applaus, meine Damen und Herren! Jawohl, sie haben richtig gehört!“
Ölmanns Stimme überschlug sich.
„Lukas Cocaaaaa-Colaaaaaaaaaa!“

 

Pff. Was soll ich denn davon halten? Kritik an Korruption, oder an Werbungsmaßnahmen? Oder beidem? Oder gar nix davon? ... Pff.
Na ja.

"Nein", sagte xyz. Da muss ein Komma hin, bei jeder deiner wörtl. Reden.

und schließlich die entscheidenden beiden Tore zum 2:1-Sieg über Frankreich im Finale.
Frankreich im Finale? ... Du träumst, Junge ...

Sorry.

Bruder :sick: Tserk

 

Immer wieder schön zu sehn, wie meine ausgeklügelten, höchstkonstruktiven, sich über mehrere Seiten erstreckende Kritiken mit wenigen Worten abgewürgt werden :silly: ;)

Aber wenn wir schon dabei sind, hab ich grad erst entdeckt:

Neue Marketingstrategie, stellt alles bisher da Gewesene in den Schatten, so hieß es.
Dagewesene
Jawohl, sie haben richtig gehört!“
Höflichkeitsanrede IMMER groß (jawohl, immer!!!)

Bruder :sick: Tserk

 

myongchong,

abgesehen davon, dass nicht das Einwohnermeldeamt, sondern mW das Standesamt für Namensänderungen zuständig sind, geht das Ganze auch nicht so leicht. Glaubwürdiger wäre es da schon, wenn er sich den Namen als Künstlernamen registrieren ließe. Das ist einfacher.
Die Idee, einem Sportler einen Nachnamen zu verpassen, der als Produktname nicht nur in den Medien dauernd präsent ist, sondern vor allem auch von den Schlachtenbummlern gesungen wird, hat aus Marketingsicht sogar etwas.
Den Arbeitsweg sowie die Veränderung des Autos allerdings kann der Herr Coca-Cola nicht verfolgt haben, dazu weiß er viel zu wenig von seinem Verhandlungspartner.
Für mich hat dein Text irgendwie mehr von einem Witz als von einer Geschichte, aber das ist sicherlich Ansichtssache. Welche Form von Gesellschaftskritik du damit äußern willst, erschließt sich mir allerdings auch nicht so ganz.

Lieben Gruß, sim

 

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