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Mars

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20.02.2005
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Mars

Heute ist der 12. Februar 2160.
Das zehnte Kind ist geboren - wenn man es so nennen kann.
Das Verfahren sie zu clonen wird immer besser.
Die wenigen jungen Frauen in unserer Kolonie sind alle planmäßig schwanger.
Die Männer unter uns sind nicht mehr zeugungsfähig, schon lange nicht mehr.
Manchmal sehe ich durch das Bullauge auf die Erde. Blau und unberührt liegt sie da, wie ein Aquamarin auf schwarzen Samt. Doch niemand ist mehr da, der in ihren Ozeanen badet oder durch ihre Wälder streift. Wo einst Kinder auf den Wiesen spielten, schreiten jetzt gigantische Roboter durch die Landschaft, ausgestattet mit Hunderten Sensoren messen sie unermüdlich die Biosphäre, Flora und Fauna. Doch es wird noch Jahrhunderte dauern bis wir zurück können - zurück von diesem kargen roten Planeten, mit künstlicher Sonne und einem Dach aus Glas. Falls wir jemals zurück können.

Es war so Anfang des 21 Jahrhunderts. Kriege im Nahen- und Fernen Osten teilten die Welt. Die christlichen Supermächte verbreiteten ihre Auffassung von Freiheit mit Gewalt. Kommunistische-, Andersgläubige- und Entwicklungsländer taten sich zusammen. Schleichend, Stück für Stück entstand der dritte Weltkrieg. Perfekte konventionelle Waffen sorgten für den sogenannten sauberen Krieg. Kein Atomschlag, wie lange befürchtet, keine biologischen und chemischen Waffen waren es. Es war der Hass - der Hass in jedem Einzelnen. Friedensgespräche noch und nöcher verliefen im Sand.

Uneinigkeit, einst Garant für Ausgewogenheit, die Waagschale durch die Jahrhunderte von kleineren und größeren Auseinandersetzungen, zog immer weiter wachsende Paktstaaten nach sich. Die Uno, einst Hoffnung auf eine gemeinsame Weltordnung wurde übergangen. Nato, Warschauer Pakt, Nord-Südkonferenz, Ost-Westbündnis. Sie alle brachen auseinander oder verloren neu formiert das Ziel aus den Augen. Das Mittelmass für alle Menschen.
Als die Energiereserven gegen 2050 zu Ende gingen, entbrannte das Ringen nach Rohstoffen. Öl, Gas, sogar um die letzten Holzreservoirs im Amazonas und Zentralafrika wurde gekämpft. Derweil forschten geheime Labore nach immer effektiveren Methoden der Vernichtung. Die Gesichter des Todes wandelten sich, der Tod selber nicht. Die Bilder von bis zur Unkenntlichkeit entstellten Kindern, Frauen und Männern waren so alltäglich wie der Wetterbericht geworden.

Zu jenem Zeitpunkt muß es geschehen sein, niemand weiß wie es passierte oder wann genau. Manchen sagten es war Gott, der es nicht mehr ertragen konnte zuzusehen, wie sie sich die Menschheit mit allem um sie herum selbst zerstörten. Es fing langsam an. Frauen bekamen keine Babies mehr. So sehr sich Paare auch mühten, nichts half. Und alle Forschung nach den Ursachen blieben ohne Erfolg. Millionen Männer waren in den Kriegen gefallen, der Rest unfruchtbar. Ebenso die Tiere. Die Auswirkungen waren fatal. Nachdem kurzen Übergang in dem alle genug Nahrung hatten, vergreiste die Menschheit. Dann hungerte sie. Auf Hundert alte Menschen kam ein Junger. Weibliche Babies verschwanden plötzlich. Sie waren wertvoll. Die Oberschicht kaufte sie. Forschungslabore der Regierungen ließen schon Schwangere entführen, um sie nach der Niederkunft irgendwo auszusetzen.

Die Kriege ebbten ab. Die Dezimierung der Weltbevölkerung nicht. Im Jahre 2005 waren es 6.426.360.397. Wir sind der Rest. Siebenundachtzig Männer, einhundertvierzehn Frauen, davon die Hälfte über sechzig und zehn Kinder im Alter zwischen null und zwei Jahren. Kurz vor dem Ende entdeckte man eine Methode mit der das Clonen in der Schwerelosigkeit funktionierte und man sandte uns hierher.

Die Kinder, alle sind hier geboren, wissen nicht wie es ist mit nackten Füssen über eine Wiese zu gehen, eine Biene beim Nektarsammeln zu beobachten oder wie es sich anfühlt in einen frisch gepflückten Apfel zu beißen. Doch eins, dass lernen sie. Nichts ist so wertvoll und wichtig wie das Leben selbst. Heute war ein guter Tag.

 

Hi Panther,

das ist eine klassische Endzeitgeschichte. Ein altes Thema, dem du leider auch keine neuen Aspecke entlocken konntest.
Es ist eine nette Geschichte für die Mittagspause, nicht mehr und nicht weniger.

Tut mir leid, das ich dir nix besseres sagen kann.

Gruß
Shinji

 

Tachi Zimmerpanther

Ich kann Wolfs Worten nichts mehr hinzufügen, sie nur noch mal bekräftigen. Du erzählst uns keine Geschichte, sondern bietest nur einen historischen Abriss von Ereignissen, die in ihrer Allgemeinheit ein alter Hut sind. Tut mir leid, aber damit gewinnst du bei uns keinen Topflappen.
Such dir einen Einzelaspekt des Ganzen(Riesenroboter, Clonen in der Schwerelosigkeit, Fluchtversuch auf die Erde), bilde einen Plot daraus, stell ein oder zwei scharfkantige Charaktere rein und schon hast du ne passable Geschichte.

lG
Hagen

 

Hallo alle bisherigen,
:) Ich war mir dessen bewusst. Bin auch keineswegs böse.
SF ist auch nicht wirklich mein Genre.
Mich hat nur interessiert, wie ihr es begründet.
Diese "Kg" ist auch nicht als solche enstanden und lange bevor ich mich hier mal mehr damit beschäftigt habe, was eine gute Kg grundsätzlich ausmacht.
Ich habe diesen Text, mit computerverzerrter Stimmen eingesprochen und mit, wer's kennt, dem Soundtrack zu dem Film Matrix von Rob D "Clubbed to Death" unterlegt.
Es bleibt sicherlich auch da ein klassisches Endzeitszenario, wirkt aber sicherlich ganz anders, da die Stimmung anders erzeugt wird und konnte nur in der Form, Stil und Länge funktionieren. Wer daran interessiert ist, es in dieser Form einmal zu hören (mp3), kann mir ja gerne sein Email privat mitteilen.
Wie gesagt, dass sie als SF Kg zu dünn ist, war mir bewusst und wer andere Kg's von mir kennt wird es mir auch glauben. Aber falls ich doch mal eine stricken will, bot es sich an mir hiermit mal erste, konstruktive Kritik einzuholen.
Also - nichts für Ungut. Topflappen hab ich bereits aus Alltag und Humor.

Eines beim wiederholten Lesen eurer Kritik aber doch noch. Diskuitieren kann man ja.
Das Alter des ich spielt keine Rolle, da es um clonen geht und die Männer, egal welchen Alters, immer gut als Sammenspender sind. Ferner "gerettet" es schlicht trifft.
Auch wär ich vorsichtig mit der Behauptung der Mensch sei per Evolution robust und anpssungsfähig.
Alle Wissenschaft spricht dagegen und unsere Species ist noch viel zu jung, um
im Vergleich zu manchem Tier, Nahrungs-, Krankheits-, oder Klimabedingte Einflüße
als selbstverstandlich zu überleben.
Auch stirbt nachweislich das männliche (xy) Chromosom aus...niemand weiß bisher warum...und so könnte, als eine realistische Ursache, das angerissene Zeugungsproblem eintreten. Hab es aber für besser befunden keinen konkreten Grund zu nennen und es in der Tat (für ein historischen Rückblick in Endzeitstimmung) der Fantasie des Hörers/Lesers überlassen.

Danke für euren Input was für eine Kg fehlt.
Für das was sie im Ursprung sein soll,
habt ihr es mir, nur anhand des Textes, aber positiv bestätigt.

Lieben Gruß
Micha

 

..daraus ne gute Geschichte? Du meinst gut wie nicht
schon ausgelutscht?
War das nicht schon Thema in der dritten Folge der Serie
mit James T. Kirk?...wie hiess die gleich nochmal... :D

Dann bin ich auch auf Deine Ausarbeitung gespannt!

...immer gern Ideen geb :)
Gruß
Micha

 

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