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Marvins Tagebuch

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10.02.2010
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Marvins Tagebuch

Marvins Tagebuch

Edward Silverman war noch nicht lange Polizist. Vor einem halben Jahr erst hatte er seine Ausbildung zum Detektiv beendet und den Dienst angetreten. Bis auf kleinere Delikte hatte er noch keine großen Fälle zu lösen. Dies sollte sich an jenem Morgen als er sein Büro betrat schlagartig ändern. Sein Kollege Steve wartete dort schon auf ihn. „He wo bleibst du denn. Ein Notruf ist eingegangen wir sollen runter an den Hafen. So wie es aus sieht hast du deinen ersten Mordfall zu bearbeiten. Und man, wenn stimmt was die Frau am Telefon geschildert hat......“. Edward zögerte nicht lange und nickte Steve zu. Sie schnappten ihre Sachen und fuhren runter zum Hafen.

Über der Lagerhalle stand groß und breit „McMillan Import und Export“. Alles im Umkreis des Gebäudes war mit dem typischen Polizei Absperrband gekennzeichnet. Edward und Steve zeigten dem Polizisten vor Ort ihre Ausweise und ließen sich von ihm auch gleich in die Lage einweisen. „Es handelt sich um genau sechs Leichen Detektiv“ sagte der Polizist, welcher die beiden zum Tatort führte. Die erste Leiche war der Pförtner. Er saß erschossen in seinem kleinen Häuschen am Eingang. Ein großes Loch in der Scheibe und der Zustand seines Kopfes ließen erkennen, dass es sich bei der Tatwaffe um eine großkalibrige Waffe gehandelt hat. „Meine Güte, die werden Mühe haben ihn zu identifizieren“ sagte Edward als er das Opfer sah. Er saß immer noch in seinem Stuhl hinter der Scheibe. Seine Sachen waren vom Blut rot getränkt und oberhalb des Halses war nur noch ein Stumpf vorhanden. Gehirn klebte an der Wand dahinter. „Komm wir sehen uns den Rest an“ meinte Steve trocken. Er war schon eine Weile dabei und so einiges gewohnt. Am Eingang der Lagerhalle befanden sich zwei weitere Leichen. Offensichtlich sind sie von einem Fahrzeug gerammt worden. Sie lagen dicht beieinander, die Körper zerquetscht, die Augen weit aufgerissen. „Der Täter muss mehrfach über sie hinweg gefahren sein“ erklärte der Polizist. Es war nicht schwer das Tatfahrzeug zu finden. Es stand mit offener Fahrertür im Innern der Halle. Das Auto hatte einen Gabelstabler gerammt und war so zum Stehen gekommen. Der Fahrer des Gabelstablers, wie hätte es anders sein können, saß erschossen im Fahrerhaus. Offensichtlich war er ebenfalls von einer großkalibrigen Waffe in den Bauch getroffen wurden. „An scheinend ist hier Jemand ganz schön amok gelaufen“ meinte Steve. „Officer zeigen sie uns die restlichen Leichen“ sagte Edward zu dem Polizisten. „Folgen sie mir“ erwiderte dieser.
„Hier sind sie“ sagte der Polizist als sie alle drei im Büro des Chefs standen. Die Sekretärin lag erschlagen neben ihrem Schreibtisch. Der blutverschmierte Baseballschläger neben ihr auf dem Boden. McMillan, der die Lagerhalle leitete fand sich auf seinem Schreibtisch wieder. Jemand muss ihm, nachdem er ihn erschossen hatte darauf gelegt haben. Sauber in den Hinterkopf, als wäre an ihm eine Exekution vollzogen wurden. „Also gut Officer das macht dann fünf Leichen. Sie sagten allerdings etwas von sechs Toten“ erwähnte Steve, während Edward die Leichen inspizierte. „Ja ja ich weiß. Wir sind mit dem kleinen Rundgang auch noch nicht fertig. Die letzte Leiche klärt nämlich das ganze Geschehen auf. Es handelt sich um den Amokläufer selbst“ sagte der Polizist hektisch. „Na das ist ja klassisch. Jemand läuft amok und erschießt sich selber“ stellt Edward fest. „Zeigen sie ihn uns“ wies Steve den Polizisten an. Sie gingen alle drei auf die Toilette.

Dort saß er in der Ecke. Tot, mit Jeans und einem weißen Hemd. Die Tatwaffe, eine abgesägte Schrotflinte, in der Hand sah er die Polizisten mit seinen offenen toten Augen an. Man konnte deutlich einen zufriedenen Ausdruck im Gesicht der Leiche erkennen. Und würde ihm nicht der hintere Bereich des Schädels fehlen, hätte man den Eindruck als wäre er gar nicht tot, sondern sitze zufrieden in der Ecke der Toilette. „Man, der is hinüber“ meinte Steve. „Hat man den Toten schon identifiziert?“ fragte Edward den Polizisten. „Ja es handelt sich um einen gewissen Marvin Taylor. Er war hier mal angestellt.“ sagte der Polizist. „Na also. Damit wäre die Sache doch erledigt. Ehemaliger gemobbter Angestellter läuft in seiner Firma amok und erschießt sich selber. Komm Eddi wir gehen was essen. Sollen die Jungs von der Spurensicherung uns ihren Bericht zukommen lassen und dann schließen wir die Akte.“ kombinierte Steve schnell. „Halt mal willst du gar nicht wissen warum?“ entgegnete Edward erstaunt. „Nein. Wozu?“ Steve verließ das den Raum und zündete sich draußen ein Zigarette an. Indes inspizierte Edward noch einmal Marvins Wagen. Auf dem Rücksitz entdeckte er ein kleines Buch. Beim schnellen Durchblättern erkannte er, dass es sich um persönliche Notizen handelte. „Nicht zu fassen. Marvins Tagebuch“ murmelte er vor sich hin. Er sah sich um und steckte das Buch schnell in seine Tasche. Dann ging er raus zu Steve. „Was für ne Sauerei. Für heute hab ich genug gesehen. Komm im Büro wartet die übliche Arbeit auf uns“ sagte Steve. „Ja lass uns gehen“ meinte Edward ruhig und faste sich an die Jackentasche, in der er Marvins Tagebuch stecken hatte.

Erschöpft öffnete Edward am Abend die Tür seines Apartments. Der Tag hatte sich im Büro ewig hingezogen. Zeugenvernehmungen, Telefonate, Berichte. Alles zum Hafenamoklauf, wie es die Presse bereits nannte. Jedoch konnte Edward nichts zum Motiv von Marvin Taylor herausfinden. Da fiel ihm das Tagebuch ein und er wurde sofort munter. Edward ließ sich in den Sessel fallen dämpfte das Licht und holte Marvins Tagebuch aus seiner Tasche. „Mal sehen was in deinem Kopf vorging“ sagte er zu sich selbst als er das Buch durchblätterte. Und was er im letzten Teil zu lesen bekam war der detaillierte Blick in den Abgrund der verstörten Seele von Marvin Taylor.

„19. April: Heut war echt einer der miesesten Tage, seit ich bei diesem McMillan arbeite. Nicht einmal ein Dankeschön bekam ich als er mir die Entlassungspapiere in die Hand drückte. Wie viel mag er wohl an einem kleinen Zeitarbeiter wie mir verdient haben? Und dann entledigt er sich mir. Wie ein Gegenstand der nicht mehr zu gebrauchen ist. Und die Sekretärin erst. Wahrscheinlich schläft sie mit McMillan. Alles Bürokraten!! Keinen Sinn mehr fürs Persönliche. Hauptsache die Fremdarbeiter dürfen bleiben. Klar die kosten ja nicht so viel wie ich. Abends hab ich mich mal wieder besoffen. Was Besseres fiel mir nicht ein.“

„20. April: Die alte Rosy Midway verlangte die Miete. Ich hab sie auf morgen vertröstet. Mein Gott wie ich diese Alte hasse. Dauernd macht sie Vorschriften im Haus. Dabei pinkelt ihre Katze mir ständig vor die Tür. Man müsste es ihr irgendwie heimzahlen.“

„22. April: Heute war ein guter Tag. Das Sozialamt hat mir Geld bewilligt bis ich einen neuen Job habe. Aber was mich am meisten gefreut hat war, dass ich endlich Rosys Katze erwischt habe. Ohh wie ich das Winzeln dieser armseeligen Kreatur genossen habe. Niemand war Zeuge. Ich stopfte das Vieh in den Ofen und sah mir an wie es langsam zu Grunde ging. Ich kann mir bis jetzt nicht erklären warum mir die Qualen einer Hilflosen Kreatur Freude bereitete. Ja man sollte einfach alle in den Ofen schieben.“

An diesem Punkt wurde Edward nachdenklich. Er dachte sich, dass es wohl besser sei mit einem Glas Whiskey in der Hand den Rest zu lesen und goss sich einen Schluck ein. In der Tat für den weiteren Teil von Marvins Tagebuch brauchte er wirklich einen starken Tropfen.

„02. Mai: Ich weiß nicht woran es liegt. Entweder habe ich zu viel Stress oder ich trinke zu viel. Immer wenn ich schlafe höre ich Stimmen. Heute hab ich nichts weiter getan als im Sessel zu sitzen und nachzudenken. Die Vorstellung Menschen zu verbrennen oder zu quälen gefiel mir. Mit Hochprozentigem kann ich es noch weg spülen. Vergessen!“

„7. Mai: Ich schlafe immer schlechter. Ich höre Stimmen. Noch kann ich nicht sagen was sie bedeuten aber ich weiß, dass die andern gegen mich sind. Vor allem Rosy.“

„10. Mai: Heute ist es geschehen. Es war ein sehr guter Tag. Rosy wollte die Miete. Somit hatte ich einen Grund zu ihr zu gehen. Statt Geld bekam sie den Vorschlaghammer ins Genick. Ich gebe zu, dass mich das Brechen ihrer Wirbelsäule erregte. Wer schaut schon in die Wohnung von dieser Alten. Zum ersten Mal seit langem höre ich keine Stimmen beim Schlafen.“

Edward nahm einen großen Schluck aus dem Glas. Die Toten am Hafen waren nicht Marvins einzige Opfer. Gespannt las er weiter im Tagebuch.

„15. Mai: Es scheint noch nicht vorbei zu sein. Es fängt gerade an. Die Stimmen kommen wieder. Kommen im Schlaf. Ich verstehe sie. Sie sagen mir wer gegen mich ist. Und vor allem wie ich mit ihnen abrechne. Ja ein guter Gedanke. Abrechnen!“

„18. Mai: Zum Glück kann man auf dem Schwarzmarkt alles kaufen. Ich habe mich bewaffnet. Zum ersten Mal verspüre ich ein Gefühl der Überlegenheit. Mit meiner neuen Schrotflinte in der Hand kann mir keiner was. Man müsste allen die gegen mich sind den Schädel wegblasen.“
„25. Mai: Ich habe seit Tagen nicht mehr geschlafen. Ich habe Angst vor den Stimmen aus meinen Träumen. Ich habe Angst, dass sie mir etwas sagen was mir gefällt.“

„26. Mai: Ich denke jetzt klarer. Ich habe geschlafen. Ich habe eine Mission. Ich befreie die Welt vom Abschaum. Abschaum, der mir die Existenz nahm. Die Liste ist fertig. Für den Probedurchgang bin ich bereit.“

„01. Juni: Es funktioniert. Meine Waffen führen ohne jeden Zweifel zum Tod. Wer merkt schon wenn man im Park Penner erschießt. Die sind der gleiche Abschaum, den die Gesellschaft nicht sehen will. Ich fühle mich bereit. Mehr denn je kann ich auf die Stimmen aus meinen Träumen hören. Heute Nacht schlafe ich gut. Sehr gut.“

„03. Juni: Ich weiß jetzt was ich will. Ich weiß wer meine Feinde sind. Ich weiß wer sterben muss. Niemand wird mehr gegen mich sein. Heute ist der Tag meiner Rache gekommen. Heut ist der Tag an dem ich Frieden finde. Ich werde anderen den Tod schenken, den sie verdienen. Und mir selbst gebe ich den Tod und den Frieden. Keine Stimmen mehr. Kein Leid!“

Hier endete Marvins Tagebuch. Genau an dem Datum an dem der Amoklauf stattfand. Ist das die Antwort auf das Motiv? Edward notierte auf einem Zettel, dass es noch ein paar andere Morde des Marvin Taylor zu untersuchen gab. Dann zog er sich aus um in sein Bett zu sinken. Doch aus irgendeinem Grund konnte er nicht einschlafen. War da etwa Angst? Angst vor den Stimmen aus Marvins Tagebuch?

 

Hallo MartinKrausse,

ich fange einfach mal an. Zugegeben, als stinknormaler Leser, nicht als gekonnter Kritiker.

Was mich etwas verwundert: Wenn Edward erst seit kurzer Zeit im Dienst ist und auch noch nie einen Mordfall bearbeitet hat, müsste er dann nicht etwas geschockter sein über das, was er in dieser Lagerhalle vorfindet? Ich kann mir schon vorstellen, dass man nach Jahren bestimmt total abstumpft. Aber ich denke nicht, dass jemand von vorneherein dermaßen abgebrüht sein kann...

Es waren einige Kommafehler drin. Aber da ich darin selbst nicht der größte Held bin, habe ich mir mal die Korrektur gespart, bevor ich am Ende noch eins auf den Deckel kriege, wenn ich etwas Richtiges als falsch 'anstreiche'. ;)

Ohh wie ich das Winzeln dieser armseeligen Kreatur genossen habe.
Ich nehme an, du meinst Winseln. Und das Ohh mit zwei h sieht seltsam aus.

Zum Glück kann man auf dem Schwarzmarkt alles kaufen. Ich habe mich bewaffnet.
Wenn die Geschichte in den USA spielen soll (und davon gehe ich mal angesichts der Namen aus) braucht man keinen Schwarzmarkt, um sich eine Schrotflinte zu besorgen. :D (daran habe ich irgendwie sofort denken müssen)

Meine Waffen führen ohne jeden Zweifel zum Tod.
Ach was. Sag bloß! :lol:

Wer merkt schon wenn man im Park Penner erschießt. Die sind der gleiche Abschaum, den die Gesellschaft nicht sehen will.
Gleicher Abschaum? Gleich wie wer? Er selbst oder die Menschen, die ihn verärgern? Ich verstehe auch nicht, warum er jetzt plötzlich Penner erschießt. Davor wollte er abrechnen mit denjenigen, die ihm quer kommen im Leben. Und jetzt knallt er einfach alles ab... Na ja, vielleicht ist er einfach bloß wahnsinniger geworden. Er hört ja auch Stimmen. Ich mag mich mal auf diesen Punkt nicht festbeißen.

Ich weiß wer meine Feinde sind.
Wusste er das nicht schon vorher?

Der Anfang hat mir ganz gut gefallen. Er veranlasste mich auf jeden Fall dazu, weiterzulesen. Dann kamen diese seltsamen Tagebucheinträge, die für mich nicht wirklich viel hergaben. Die Stimmen kamen für mich zu undeutlich heraus. Die Einträge waren irgendwie sehr klischeehaft, fand ich.
Das Ende war für mich auch sehr unbefriedigend. Irgendwie hätte ich mir da mehr gewünscht. Ich denke, man hätte deutlich mehr aus dem Ganzen herauskitzeln können. Vor allem, da deine Geschichte in der Rubrik Horror steht, hätte ich mir einen größeren Fokus auf die Stimmen gewünscht.

Na ja, mal abwarten, was andere dazu sagen. :)

Viele Grüße, Lona

 
Zuletzt bearbeitet:

Moikka MartinKrausse,

und herzlich Willkommen auf KG.de! :)

Ohne im Detail auf Deine Geschichte eingehen zu wollen, denke ich, daß der Horroraspekt hier zu kurz kommt. Angedeutet werden "Stimmen" im Tagebuch eines Mörders, die evt. auch auf den Ermittler 'übergehen'. Dies könnte ebenso eine reine Gefühlslage sein, in die sich der Polizist durch die Beschäftigung mit dem Fall reingesteigert hat. (Serien)Killerstories haben hier durchaus ihren Platz, aber für die "Abgründe menschlicher Psyche" fehlt es wieder an intensiverer Beschäftigung mit dem Innenleben des Mörders - Prot ist hier ein 'normalo' Polizist.

Ich würde die story gerne nach Spannung/Krimi verschieben. Geb mir doch bitte Bescheid - hier im thread oder per PN - ob Du einverstanden bist.

Moi moi,
Katla

 

Ok,

wenn der Horroraspekt zu kurz kommt, dann kann die Geschichte zu Spannung/Krimi verschoben werde. Ich bin davon ausgegangen, dass Psychopaten mit zu Horrostorys zählen. Ich meine Marvin ist ja wirklich nicht ganz normal.

Martin

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo!

Die Sache mit dem Tagebuch am Ende ist wirklich nicht so doll. Lass die Sache mit dem Buch doch irgendwie anders in die Handlung mit einfliesen, wenn es so wichtig ist. Ich habe leider keine Idee, wie es besser gehen könnte, aber das Ende mit den einzelnen Einträgen zu pflastern, ist unschön. Und zum Thema Hauptfigur: Ich würde es auch glaubwürdiger finden, wenn wir einen alten Hasen über die Schulter blicken, und keinem Grünschnabel, der abgebrüht ist, wie Kojak. Wirkt unfreiwillig komisch.

Gruß,
Satyricon

 

Hallo Martin!


Anhand des Tagebuches, für mich der eigentlich interessantere Teil der Geschichte, kann ich mir leider kein rechtes Bild von Marvin machen.

„19. April: Heut war echt einer der miesesten Tage, seit ich bei diesem McMillan arbeite. Nicht einmal ein Dankeschön bekam ich als er mir die Entlassungspapiere in die Hand drückte. Wie viel mag er wohl an einem kleinen Zeitarbeiter wie mir verdient haben? Und dann entledigt er sich mir. Wie ein Gegenstand der nicht mehr zu gebrauchen ist. Und die Sekretärin erst. Wahrscheinlich schläft sie mit McMillan. Alles Bürokraten!! Keinen Sinn mehr fürs Persönliche. Hauptsache die Fremdarbeiter dürfen bleiben. Klar die kosten ja nicht so viel wie ich. Abends hab ich mich mal wieder besoffen. Was Besseres fiel mir nicht ein.“

Mal schreibt er Umgangssprache wie „echt“ und „mal wieder besoffen“, dann bringt er Wendungen wie „dann entledigt er sich mir“ und Begriffe wie „Bürokraten“ in den Text.
Sicher gibt es Leute, die so ein Gemisch schreiben, aber in einer Kurzgeschichte würde ich mich für eine Variante entscheiden, damit der Leser sich auf die Schnelle (also anders als bei einem Roman) ein Bild von der Figur machen kann.


Ein paar Gedanken zu Marvin.

In nur knapp zwei Monaten entwickelt sich kein normaler Mensch zum Amokläufer. Da müssen noch andere Gründe eine Rolle spielen. Auf Grund der Stimmen, die Marvin hört, ist es in deiner Geschichte offenbar die Geisteskrankheit Schizophrenie.

Nur ist es in der Realität so, dass der Kranke die Stimmen nicht im Schlaf hört, sondern im wachen Zustand. Die Stimmen reden über ihn wie Personen und in der 3.Person. Er nimmt das Gesagte sehr ernst. Allerdings befehlen diese Stimmen nicht Mitmenschen zu schädigen, sondern reden dem Kranken meist eine Schuld oder Versagen oder ähnliches ein.
Das hat dann oft zur Folge, dass der Kranke sich selbst schädigt (bis zum Selbstmord), in jedem Fall aber seine täglichen Aufgaben (arbeiten, einkaufen, putzen usw.) nicht mehr so recht erfüllen kann. Daher kann ein Schizophrener (der sich nicht in Behandlung befindet und keine Medikamente bekommt) einen solchen Überfallfall nicht durchführen.
Die Sache mit den Stimmen, die Marvin hört, ist hier also genaugenommen untauglich.

Marvin könnte eher ein Psychopath sein.
Einige Symptome wie emotionale Kälte, Fehlen von Angst, Schuld- und Mitgefühl erfüllt er ja bereits.
Auch manipulatives Verhalten aus Eigennutz (z.B. Marvin überredet seine Vermieterin später zu kassieren) ist eine passende Eigenschaft. Obwohl ohne Gefühl sind (einige) Psychopathen in der Lage solches perfekt vorzutäuschen.
Psychopathen reagieren nach Außen impulsiv und mit aggressivem Verhalten, wenn sie sich in einer Notlage sehen. Bei Marvin wird der Impuls entfacht durch die Kündigung und Mietforderung. Soweit ist das Bild bereits passend.

Irgendwelche Stimmen hören Psychopathen in der Regel nicht. Wenn doch, liegen sekundäre Gründe vor.
Sein Selbstmord hat eher ein narzisstisches Motiv. Marvin will seiner Ergreifung und damit der öffentlichen Schande entgehen.

Des Weiteren:

Warum steckt Edward das Tagebuch heimlich ein? Er könnte es doch auch als Beweismittel einstufen und im Büro lesen?
Wie will er das Tagebuch wieder den Beweismitteln hinzufügen, um offiziell die fehlende Leiche zu suchen?

Gruß

Asterix

 

Hallo MartinKrausse,
du hast da ein paar krumme Formulierungen die du umbauen könntest damit es sich angenehmer liest:

McMillan, der die Lagerhalle leitete fand sich auf seinem Schreibtisch wieder. Jemand muss ihm, nachdem er ihn erschossen hatte darauf gelegt haben.
Da er tot ist, befindet er sich dort. Sich wieder finden ist die Tätigkeit des Erkennens wo man selbst ist. Also "Er trat durch die Tür und fand sich in einem Keller wieder."
Da merkt man erst wie blöd das zu erklären ist wenn mans versucht. :)

Und dann entledigt er sich mir.
Und dann entledigt er sich meiner.

Das war mir jetzt beim Überfliegen aufgefallen, aber ich glaube da war noch mehr.
Zum Ihnhalt schließe ich mich meinen Vorgängern an, Edward nimmt das alles recht locker auf, etwas unglaubwürdig.
Dazu hab ich leider so garkeine Spannung verspürt.
Vielleicht könntest du das andersherum aufbauen, dass Edward erst das Buch findet und zu den einträgen mit der Katze und den Morden die Leichen findet. So könntest du eine Spannung aufbauen in dem du Edward versuchen lässt herauszufinden wo der Amoklauf stattfinden wird, oder ob er ihn noch verhindern kann.
So, soviel von mir.
Frohes Schaffen.

Gabriel

 

Hallo MArtin,
An der Geschichte musst du noch arbeiten. Als allererstes fehlt ihr der Spannungsbogen. Alle Ereignisse sind vorhersehbar, der LEser kann nirgends mitfiebern, raten, warum der entlassene Arbeiter sich gerächt hat. Das Motiv selbst ist ja auch recht banal und die Stimmen im Kopf sind auch bekannt (die hört doch jeder ;)
Der Anfang klingt interessant, doch recht schnell entpuppt sich der junge Detektiv als seelenloses klischee. Eine überfahrene LEiche kann echt eckelig aussehen, aber davon kommt nix rüber und auch die Reaktion der Polizisten ist als wären sie mit Valium vollgestopft.
Komisch fand ich auch den lockeren Umgang mit dem Tagebuch. Das wäre ja das Erste gewesen, was er sich hätte ansehen müssen.

Bis auf kleinere Delikte hatte er noch keine großen Fälle zu lösen
...zu lösen gehabt
lles im Umkreis des Gebäudes war mit dem typischen Polizei Absperrband gekennzeichnet
das typisch gelbe, rote oder orange? besser genauer beschreiben, für alle die das "typische§ Absperrband nicht kennen.
und ließen sich von ihm auch gleich in die Lage einweisen.
redundanter Satz, weil im nächsten Satz macht er genau das.
die Qualen einer Hilflosen Kreatur Freude bereitete
hilflosen

LG
Bernhard

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey Martin :)

Ich möchte jetzt mal einige Sachen aus deinem Text fischen und sie korrigieren.


1.Absatz:

,,Und man, wenn es stimmt was die Frau am Telefon geschildert hat...´´

2.Absatz:

Edward und Steve zeigten dem Polizisten vor Ort ihre Ausweise...
Meinst du nicht das es Normal ist den Polizisten ihre Auswise vor Ort zu zeigen...? Das musst du wirklich nicht erwähnen.. Streich das lieber :D Der Rest des Satzes ist Gut. Ich würde es nur anders schreiben : Edward und Steve ließen sich vor Ort in die Lage einweisen.

Es handelt sich um genau sechs Leichen, Detektiv.

Wichtig ist das Komma in dem Satz, aber das "Detektiv" sagt keiner mehr, heut zu Tage. Man sagt eher : Officer (Offizer) Edward... + Nachname oder nur Herr Edward... + Nachname.

Gehirn klebte an der Wand dahinter.

Ziemlich Horrormäßig dargestellt, da finde ich zum Beispiel das Katla da total unrecht hat. Diese Geschichte passt total in die Rubrik "Horror".

Offensichtlich sind sie von einem Fahrzeug erfasst worden.

"erfasst" hört sich spannender an als "gerammt".

Anscheinend ist hier jemand ganz schön Amok gelaufen.

Viele Rechtschreibfehler in dem Satz, aber schreib besser : Mit Sicherheit (oder Bestimmt) ist hier jemand Amok gelaufen.

Jemand läuft Amok und erschießt sich selber.

Den 2. - und 3. Absatz kannst du in einem verfassen.


3.Absatz:

Na also, damit wäre die Sache doch erledigt.

Ehemaliger gemobbter Angestellter läuft in seiner Firma Amok und erschießt sich selber.

Steve verließ dann den Raum und zündete sich draußen eine Zigarette an.

Nicht : "das" anstatt dann.... = das den Raum..? geht nicht.


4.Absatz:

Erschöpft öffnete Edward am Abend die Tür seines Appartments.

Danach folgte das Tagebuch von Marvin. An dem Tagebuch würde ich nichts ändern, selbst wenn Rechtschreibfehler da sind oder Satzzeichen falsch gesetzt sind. So hat Marvin eben sein Tagebuch geschrieben. Da kann man nichts dran ändern !!! Er ist ja schließlich jetzt Tod. :D
Stimmt's? :shy:

Auch wenn es jetzt nach vielen Fehlern aussieht, finde ich deine Geschichte trotzdem TOLL.

LG
Aileen

 

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