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Mascha liebt nicht.

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10.07.2006
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Mascha liebt nicht.

Mascha stirbt.

Ihre Lunge hat sich verabschiedet, ihr Magen hat sich verabschiedet, denn sie ist den ganzen Weg gerannt durch den Schnee, an Autos vorbei und so weiter und lebendigen Menschen mit Mützen und Schuhen und glücklichen Mundwinkeln.
Das Atmen tut weh im Hals. Es ziept fürchterlich und sie muss sich an der Mülltonne abstützen, um zu überleben.
Sie ist geflogen nahezu und das Ziel wurde verschwommener bei jedem Meter in seine Richtung; Enttäuschungen tun weh im Herz. Es ziept fürchterlich und sie muss sich hinsetzen, um zu überleben. Im Kopf.
Sie klingelt und wartet; in der Kälte wohlgemerkt und länger als unbedingt nötig und
auf einmal kommt Burkhard aus der anderen Richtung. Er trägt einen Schal und den notwendigen Rest natürlich.

Hallo, sagt Burkhard und dies könnte eine wunderbare Stelle sein in Maschas Leben, die hell aufleuchten würde plötzlich und ihre komplette Geschichte aus bedingungsloser Liebe heraus in ein unglaublich warmes Licht rücken, ohne ihre Protagonistin direkt davon blenden zu lassen.

Mascha lächelt.

Dann wird sie von Burkhard auf dem Hinterhof vergewaltigt.

„Du armes kleines Ding, du bist doch noch so jung“, hatte Frau Weiß mal gesagt, während sie dabei war, ihren Mann raus zu schmeißen aufgrund seines Fehlverhaltens und dann schrie sie ihm noch hinterher: „Du dreckiger Arsch, Minderjährige ficken kannste, oder was?“
Später feuerte sie Mascha noch seine Essgewohnheiten in die Fresse, von wegen Miesmuscheln mit Tomatensoße an der Ostsee, und schenkte ihr einen Geldschein.
Denselben hätte sie auch fürs Vögeln gekriegt.

„Weißt du, du fährst hier so hin und siehst so voll viele Nutten und so und denkst: Scheiße, so will ich nicht enden. Und wenn jemand fragt, warum du in der Kurfürstenstraße wohnst und ob du denn auch so eine Nutte wärst und von zu Hause abehauen bist blabla, dann schüttelst du auch nur mit dem Kopf, aber du lügst nicht wirklich, weil ich glaub das alles immer noch nicht so richtig manchmal. Deswegen.“

Die Narbe auf ihrer Schulter ist von Sven und dem dazu gehörigen Aschenbecher. Sie liebt ihn. Nicht den Aschenbecher. Oft gibt es Currywurst aus dem Kühlschrank oder Wackelpudding in seiner trostlosen Wohnung aus schwarzen Möbeln und fleckigem Teppichboden, wenn sie überhaupt Zeit hat zu essen und dran denkt.
Danach nimmt er sie meistens von hinten.

„Ich hab mit dreizehn angefangen und da war’s auch noch ganz gut, also neu für mich und die Kerle und so und wenn du so klein bist nimmt dich das auch nicht so mit.“
Die Narben an ihrem Handgelenk sind entstanden, als sie klein war. Um das obligatorische Klischee der grundlos depressiven Jugend zu bedienen wahrscheinlich.
„Aber die meisten sind jetzt auch echt scheiße und wenn du älter wirst, dann kannste dir die ja auch nicht mehr aussuchen.“
Sie zieht an ihrer Zigarette und lächelt. Grundlos und nüchtern. Das hat sie das Leben gelehrt.


Mascha kotzt. Sie ist barfuß und ihre Füße sind blau aufgrund des viel zu kalten Winters. Sie wartet auf einen Freier. Danach möchte sie auf die große Liebe warten, sagt sie und putzt sich lachend die Nase.

„Das ist nur ne Phase. Ich werd bestimmt mal erwachsen.“

Aber das ist eine Geschichte völlig anderen Geschmacks.

 
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Hallo Torpedo,

ich war mir anfangs nicht ganz sicher, ob dein Stil vielleicht absichtlich so verschroben ist, irgendetwas Germanistik-Student-Man-mäßiges, aber ich glaube, du brauchst einfach nur noch etwas mehr Übung. Nein ... eine Menge Übung.

Es ist schwer, die narrativen Unzulänglichkeiten konkret zu benennen. Offensichtliche Fehler der Grammatik oder Rechtschreibung habe ich jetzt gar nicht so viele finden können, aber das alles liest sich so ... unpräzise. Schreiben ist die Suche nach dem richtigen Wort, und man hat an vielen Stellen in deiner Geschichte das Gefühl, du hättest dich der Mühe dieser Suche mit Gewalt entzogen. Du Fahnenflüchtiger.

Ihre Lunge hat sich verabschiedet, ihr Magen hat sich verabschiedet, denn sie ist den ganzen Weg gerannt durch den Schnee, an Autos vorbei und so weiter und lebendigen Menschen mit Mützen und Schuhen und glücklichen Mundwinkeln.

Hat sich verabschiedet ... du benutzt viel Umgangssprache. Das mag meinetwegen auch Absicht sein, aber was genau bedeutet es, wenn der Magen sich verabschiedet?

Autos und so weiter? Und so weiter? Fahrräder? Flugzeuge? Osterhasen?

und lebendigen Menschen ... Mach Sachen! Lebendige? Mit Nase im Gesicht, zwei Beinen ... und so weiter?

mit Mützen und Schuhen und glücklichen Mundwinkeln.

Hier kündigt sich bereits der leider etwas platte Grundton der Geschichte an. Oliver Twist für Oliver-Geißen-Gucker. Glückliche Menschen mit Mützen und Schuhen. Barhäuptig dazwischen Mascha, die keinen Grund hat zum Lächeln. Die Lefzen ihrer nach unten gebogenen Mundwinkel hängen herab bis auf die Knöchel ihrer – selbstverständlich bloßen – Füße. Und wer jetzt immer noch nicht weint, kriegt dieses Jahr nichts zu Weihnachten.

Das Atmen tut weh im Hals.

Punkt nach weh. Jeder weiß, wo das Atmen weh tut, wenn es kalt ist. Jedenfalls nicht im Haaransatz.

Es ziept fürchterlich und sie muss sich an der Mülltonne abstützen, um zu überleben.

Was immer es tut (ziepen???): Dass sie gleich ums Leben kommt, wenn sie sich nicht abstützt, finde ich etwas dick aufgetragen.

Sie ist geflogen nahezu

Wer erzählt die Geschichte? Yoda?

Enttäuschungen tun weh im Herz.

Und Plattitüden erst. Hey, tut mir leid, aber ... es gibt auch Dramatik jenseits des Marienhofes. Bessere. Glaubwürdigere. Wahre. Und es beißt nicht weniger in der Brust, wenn man mal ein bisschen Humor einfließen lässt. Eher im Gegenteil. Ich empfehle dir Die Asche meiner Mutter von Frank McCourt zur Aufnahme in dein tägliches Work out ;) .


Es ziept fürchterlich und sie muss sich hinsetzen, um zu überleben.

Das weiß ich schon. Allerdings hast du immer noch nicht erklärt, was ziepen bedeutet. Kann Mascha eigentlich pupsen, ohne dass sie Gefahr läuft, gleich den Löffel abzugeben?

Sie klingelt und wartet; in der Kälte wohlgemerkt und länger als unbedingt nötig

Das ist ja empörend! Gut, dass du das mit der Kälte noch mal erwähnst, ich hatte es über die letzten zwei Sätze schon wieder vergessen. Und dann lässt er sie auch noch warten, der Schuft. Wer eigentlich?

Burkhard

Ach so.

Er trägt einen Schal und den notwendigen Rest natürlich.

natürlich zwischen und und den. Was den Satz aber inhaltlich auch nicht rettet. Der notwendige Rest. Ich komme gleich, ziehe mir nur noch just den notwendigen Rest über. Büroklammer an die Vorhaut und so.

Hallo, sagt Burkhard und dies könnte eine wunderbare Stelle sein in Maschas Leben, die hell aufleuchten würde plötzlich und ihre komplette Geschichte aus bedingungsloser Liebe heraus in ein unglaublich warmes Licht rücken, ohne ihre Protagonistin direkt davon blenden zu lassen.

Stellen an meinem Körper jucken, wenn meine Neurodermitis sich mal wieder bemerkbar macht. In meinem Leben gab es Phasen oder Momente. Der Rest des Satzes ist kompletter Mumpitz.

Hallo, sagt Burkhard

„Hallo“, sagt Burkhard


Dann wird sie von Burkhard auf dem Hinterhof vergewaltigt.

Ööööhm ... na gut, das kommt jetzt zumindest überraschend, also dafür ... einen Pluspunkt? Glaub ich ...

„Du armes kleines Ding, du bist doch noch so jung“, hatte Frau Weiß mal gesagt, während sie dabei war, ihren Mann raus zu schmeißen aufgrund seines Fehlverhaltens und dann schrie sie ihm noch hinterher: „Du dreckiger Arsch, Minderjährige ficken kannste, oder was?“
Später feuerte sie Mascha noch seine Essgewohnheiten in die Fresse, von wegen Miesmuscheln mit Tomatensoße an der Ostsee, und schenkte ihr einen Geldschein.
Denselben hätte sie auch fürs Vögeln gekriegt.“

Fehlverhalten? Hat er im Unterricht Kaugummi gekaut?
Das traurige Leben der kleinen Leute. Das Drama der Gosse. Autenzität in den Dialogen, in der Sprache, ja. Aber man schafft keine raue Unterklassenatmosphäre, indem man dem Leser aus dem Nichts die derbste Fäkalsprache um die Ohren haut. Das hier wirkt nicht im Geringsten schockierend, was vermutlich deine Absicht war. Es ist, so leid es mir tut, einfach nur unfreiwillig komisch.

Die Narbe auf ihrer Schulter ist von Sven und dem dazu gehörigen Aschenbecher.

Sven ist eine Zigarette?

Sie liebt ihn. Nicht den Aschenbecher.

Aha.

Oft gibt es Currywurst aus dem Kühlschrank oder Wackelpudding in seiner trostlosen Wohnung

Gibt`s zur Currywurst wenigstens ein paar Fritten dazu? Und Soße auf den Pudding? Das interessiert mich auf jeden Fall viel mehr als dieser Sven-Typ. Von dem weiß ich ja jetzt, dass er Sven heißt, das reicht mir eigentlich an Charakterisierung.

Um das obligatorische Klischee der grundlos depressiven Jugend zu bedienen wahrscheinlich.

Tja, wer weiß? Wahrscheinlich schon. Und nicht zum ersten mal frage ich mich: Was soll dieser Satz?

Aber das ist eine Geschichte völlig anderen Geschmacks.

s.o.

Dieser Text ist stilistisch und inhaltlich eine Katastrophe. Ungekonnt und blechern werden ein paar RTL/Pro7-Vorabendmelodramklischees aneinander gereiht.

Tipp:

Für einen so kurzen Text willst du hier viel zu viel erzählen. Konzentrier dich auf die Vergewaltigungsszene. Oder Maschas Beziehung zu Sven. Ein Moment in ihrem Leben. Ein Leben ist einen Aneinanderreihung von Kurzgeschichten. Erzählst du sie hintereinander weg, hast du einen Roman. Du hast hier irgendwie versucht, alles in ein paar Zeilen zu pressen, die keinem Leben gerecht werden können. Erzähl weniger, aber dafür intensiver. Sven soll offensichtlich ein Mistbock sein. Vielleicht lässt Mascha mal eine Bierflasche auf den Boden fallen, als sie sich eine von den schmierigen Currywursten aus dem Kühlschrank nimmt? Und kriegt danach was auf die Lippe? Der warme Geschmack des Blutes in ihrem Mund, während Sven es ihr von hinten besorgt? Sein bevorzugter Stil, weil er ihr verlebtes Gesicht schon lange nicht mehr sehen kann?

Sowas in der Art?

Keep on spreading the word …

Liebe Grüße,

Jan-Christoph

PS: Hab gerade gesehen, dass du noch zur Schule gehst. Also Kopf hoch und sorry, falls meine Kritik streckenweise etwas hart daher kommt.

 

Hallo torpedo.portrait,
normalerweise kritisiere ich hier gar nicht, aber diesen Verriss fand ich so fies wie die Geschichte gut. Es gibt Menschen, denen dieser fragmentarische Erzählstil nicht zusagt. Ich gehöre nicht dazu.
Proof hat in so fern Recht, dass in dem Text noch nicht jedes Wort sitzt. Lies dir auf dieser Seite als Referenzmaterial mal Geschichten von der illusionist durch, oder vielleicht von Aqualung, oder die Geschichte "Absinth" von Nachtschatten. Das sind alles Autoren/Texte, die nicht explizit erzählen, die ich aber für sehr gelungen halte. Von diesen fragmentartigen Geschichten fällt mir gerade keine ein, aber ich bin sicher, dass es sie gibt.
Du kannst sie überarbeiten, das wäre schön, noch sitzt nicht alles. Der Text wirkt aber, und das nicht zuletzt durch seine Erzählstruktur. Du kannst in dieser Erzählweise natürlich auch einzelne Szenen beleuchten, aber das hast du hier nicht getan, und das ist deine Entscheidung.

gruß
vita
:bounce:

 
Zuletzt bearbeitet:

Torps,

nicht böse sein. Habe eine Nacht drüber geschlafen und denke auch, dass meine Kritik teilweise konstruktive Ratschläge hinter das Verlangen stellt, Witze auf anderer Leute Kosten zu machen.

Sachen wie

Dieser Text ist stilistisch und inhaltlich eine Katastrophe. Ungekonnt und blechern werden ein paar RTL/Pro7-Vorabendmelodramklischees aneinander gereiht.

müssen echt nicht sein. Menschen machen Fehler. Sie lassen Haare im Abfluss, pinkeln daneben und manchmal lassen sie ihre Launen an Anderen aus.

Natürlich bleibe ich dabei, dass du an deiner Geschichte noch jede Menge Schrauben verstellen solltest, aber das gilt für meine Beiträge genauso.

Falls ich dir irgendwie weh getan habe: Tut mir leid :( .

Peace,

JC

 

Moin torpedo!

So gravierend schlecht, wie Proof es in seinem Kommentar sehr selbstsicher darstellt, ist deine Geschichte definitiv nicht. Für die Kürze des Textes ist der Inhalt durchaus nicht schlecht, wenn mich auch dein Hang zur Provokation teilweise sehr genervt hat.

Die Narbe auf ihrer Schulter ist von Sven und dem dazu gehörigen Aschenbecher. Sie liebt ihn. Nicht den Aschenbecher. Oft gibt es Currywurst aus dem Kühlschrank oder Wackelpudding in seiner trostlosen Wohnung aus schwarzen Möbeln und fleckigem Teppichboden, wenn sie überhaupt Zeit hat zu essen und dran denkt.
Danach nimmt er sie meistens von hinten.

Zuerst frage ich mich noch, ob sie magersüchtig ist und deswegen nicht ans Essen denkt und dann ... wird sie denn schon wieder vergewaltigt, ist Sven einer ihrer Freier oder ein Freund?

Deinen fragmentarischen Erzählstil in allen Ehren (grundsätzlich bin ich ein Fan dieses Stils), aber du bringst hier denselben "Stimmungsumschwung" binnen weniger Sätze ein zweites Mal und das funktioniert nicht, schon gar nicht, wenn man zuvor kaum etwas Konkretes über die Charaktere erfährt.

„Ich hab mit dreizehn angefangen und da war’s auch noch ganz gut, also neu für mich und die Kerle und so und wenn du so klein bist nimmt dich das auch nicht so mit.“

Der Satz ist inhaltlich, sorry, nicht nur ärgerlich sondern reinster purer Gedankenmüll. Masha ist dreizehn, geht auf den Strich und es "war auch noch ganz gut" für sie. Außerdem nimmt es sie in ihrem Alter ja nicht so mit ... :xxlmad:

Keine Ahnung, wie du auf so einen Bullshit kommst aber Aussagen dieses Kalibers machen mich wütend. Wenn sie harte Drogen konsumieren würde, könnte ich ihre Einstellung noch ansatzweise verstehen. Die Passage zieht den Text wirklich mächtig runter.

Fazit: Insgesamt gelingt es dir zumindest, die Ambivalenz und Tragik des Schicksals eines Mädchens ansatzweise zu beschreiben, allerdings erscheint mir das schwierige Thema mehrere Nummern zu anspruchsvoll für dich. Dabei hast du passagenweise ein gutes Gespür für emotionale Sätze und Timing.

Ciao, Marvin

 

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