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McDonald’s

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02.01.2011
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McDonald’s

Im Sommer als ich 21 wurde, arbeitete ich für ein paar Monate bei McDonald’s. Ich erinnere mich, wie verwirrt die Dame beim Bewerbungsgespräch über meinen Enthusiasmus war. Ich hatte gehofft, in der Nachtschicht zu arbeiten, und es stellte sich heraus, dass diese Stelle gerade frei geworden war. Ich war schon immer eine Nachteule gewesen, also hatte ich mir ausgemalt, ich könnte genauso gut irgendwo arbeiten. Ich hatte mir auch ausgemalt, dass die Nachtschichten gediegener sein würden und ich die Zeit hätte, etwas zu lesen oder so. Es stellte sich heraus, dass ich mehr als richtig lag. Der Nachtmanager war ein paar Jahre älter als ich und wir verstanden uns auf Anhieb blendend. Von 22 bis 5 Uhr betranken wir uns und skateten auf dem Parkplatzgelände. Wenn ein Auto kam, rannten wir zurück ins Gebäude und erledigten die Bestellung. Wir erfanden alle möglichen neuen Kreationen mit den Nuggets und den Pommes und der Ice Cream und schlemmten und quatschten draußen in diesen schwülen Sommernächten. All das, während im Hintergrund sieben Euro dreiundneunzig pro Stunde in unsere Taschen wanderten.
In einer Nacht kam ich vom Raum mit den Tiefkühlschränken in die Küche zurück. Der Manager stand nicht mehr am Schalter. Als ich durch die Küche schlenderte, entdeckte ich ihn auf dem Fußboden hinter der Kasse mit einem kleingewachsenen, besoffenen Mann ringen. Ich hab nicht gleich verstanden, was los war. Die zwei Männer wrestleten auf dem Boden, fast geräuschlos, bis auf ihr Schnappen nach Luft. Ich stand eine Sekunde da, bis ich nach dem nächstbesten Küchenwerkzeug griff. Der Typ, der über die Kasse gesprungen war, war ein sehniger, bleicher Mann mit Schildmütze auf dem Kopf. Vielleicht war er in seinen 40ern oder 50ern. Er dominierte den Nachtmanager, lag auf ihm, mit der Hand in seinem Gesicht. Ich schrie den Typ an, dass er sich verdammt noch mal verpissen soll. Dann rannte ich rüber und schlug ihn mit dem Küchenwerkzeug. Das war der Moment, in dem sich die Dinge änderten. Der Manager rollte sich auf den Typ. Er bekam ihn irgendwie unter sich. Ich erinnere mich an sein rotes Gesicht und wie er brüllte: »Ruf die Bullen, du Oaschloch!«
Wir beide wurden in dieser Nacht gefeuert. Die Cops rochen Alkohol und ordneten einen Test an. Ich glaube, jeder von uns kam auf irgendwas über ein Promille.
Ich erinnere mich, wie wir zwei danach lange Zeit auf den Treppenstufen vor McDonald’s saßen. Die Polizei und der Managing Director waren längst weggefahren. Wir teilten uns eine Packung Zigaretten, redeten über Mädchen und sowas und nüchterten aus.
Als die Morgenschicht aufkreuzte und McDonald’s wieder öffnete, standen wir beide auf, gingen durch den Kundeneingang ins Restaurant, orderten Milkshakes und McRibs und setzten uns. Ich erinnere mich, wie wir beide dasaßen, immer noch in unserem McDonald’s-Mitarbeiter-Dress, und futterten. Draußen wurde der Himmel immer heller und heller.
»Ich bin zweiunddreißig«, sagte der Nachtmanager schließlich. »Gottverdammt nochmal.«
Ich weiß noch, wie er nach draußen blickte, durch die Fensterfassade, zur Parkfläche. Seine Lippen waren aufgeplatzt. »Wusstest du das?«, fragte er mich.
»Nein«, sagte ich und schüttelte den Kopf. »Wusste ich nicht.«
Er schüttelte den Kopf und sah hinaus zum Parkplatz. Er hatte dieses Gesicht eines Mannes, der nüchtern wird und das Tageslicht wie eine Offenbarung betrachtet. Ich erinnere mich an sein zerwühltes Haar und sein zerrissenes gelbes Shirt, auf dem etwas Blut klebte. Tatsächlich hatte ich selbst diese Kulisse für eine ganze Weile nicht bei Tageslicht gesehen.
»Verdammt nochmal«, sagte er. »Ich bin fast drauf gegangen. Weißt du, dass ich da hinten fast gestorben wäre?«
»Ich weiß nicht«, antwortete ich. »Ich meine. Yeah. Vielleicht. Er hatte dich ordentlich dran.«
Er schüttelte den Kopf, mit dem Milkshake in der Hand. Durch das Fenster schaute er raus, zu dem Spot, an dem wir all die Nächte skaten waren.
»Ich bin zweiunddreißig«, murmelte er wieder.
Ich hab ihn nie wieder gesehen.

 

Hallo @zigga

mir hat deine Geschichte gut gefallen. Es wurde schon viel dazu geschrieben. Es hat mich erstaunt, was für Gedanken andere Autoren haben, wenn sie deine Geschichte lesen. Das ist ungeheuer interessant, auf der anderen Seite jedoch komme ich mir da unterprivilegiert (privilegiert, ich hatte das Wort hier im Forum gelesen und lange darüber nachgedacht) vor.
Nichts desto trotz meine Gedanken dazu.

Der Nachtmanager war ein paar Jahre älter
Weiter unten schreibst du dann genau, wie alt er ist, meiner Meinung nach bräuchtest du diesen Satz dann nicht.
Ich bin zweiunddreißig«, sagte der Nachtmanager schließlich. »Gottverdammt nochmal.

. Wir teilten uns eine Packung Zigaretten, redeten über Mädchen und sowas und nüchterten aus.
Kann ich mir nicht vorstellen. Weil ihm ja bewusst war, dass er fast gestorben wäre und dann spricht er über Mädchen!
Verdammt nochmal«, sagte er. »Ich bin fast drauf gegangen. Weißt du, dass ich da hinten fast gestorben wäre?«
Ich wünsche dir einen schönen Tag
Liebe Grüße CoK

 

Hallo @zigga! :-)

Kiroly, du hast mir die Schwächen des Textes vor Augen gehalten, und dafür bedanke ich mich, absolut ernst gemeint. Klar schmerzt das irgendwo, ich denke, das geht jedem Autoren mit seinem Baby so, aber ich weiß, dass das wichtig ist und irgendwo auch abhärtet.
Eigentlich habe ich mich an einem anderen Kommentarstil versucht; weniger werten (in die positive oder negative Richtung), sondern fragen, fragen, fragen. Pepperkorn hatte das mal nebenbei erwähnt und ich fand die Idee sehr gut. Manchmal glaube ich, dass ein einzelner Satz wie "Das habe ich sehr gerne gelesen" ein Zeugnis ablegt. So ein wertender Satz überstrahlt all die anderen Sätze und aus Buchstaben werden schwarze Zeichen.

Lg aus Leipzsch
kiroly

 

Liebe @Silvita,

nur einen Monat hat es gedauert, bis ich zu einer Antwort finde! :D Das hat - möchte ich betonen - nichts mit deinem Kommentar zu tun, über den ich mich sehr gefreut habe, sondern mit einer leichten Überforderung an diversen Dingen meinerseits. Entschuldige.

ich schließe mich den Vorrednern an: hab die Geschichte sehr gern gelesen!
Danke! Das freut mich

Und ich mag die Perspektive, die Du gewählt hast. Der Text flutscht gerade zu, man ist sofort drin, super Kopfkino, bin nah bei den Protagonisten und fühle mit. Finde es klasse, wie Du die Begeisterung des Protas für die Nachtschicht rüberbringst. Cool, dass die 2 Männer sich so gut verstehen und ihre Nachtschichten genießen. :) Dann das Drama, Spannung, die Rettung - nur leider verlieren beide den Job. Da hab ich echt mitgefühlt. Klasse find ich, wie sie danach "ausnüchtern", sich ein Frühstück gönnen und philosophieren.
Ich freue mich sehr, vielen Dank

Ich erinnere mich, wie verwirrt die Dame beim Bewerbungsgespräch über meinen Enthusiasmus war. Ich hatte gehofft, in der Nachtschicht zu arbeiten, und es stellte sich heraus, dass diese Stelle gerade frei geworden war. Ich war schon immer eine Nachteule gewesen, also hatte ich mir ausgemalt, ich könnte genauso gut irgendwo arbeiten. Ich hatte mir auch ausgemalt, dass die Nachtschichten gediegener sein würden und ich die Zeit hätte, etwas zu lesen oder so.

Da hat bei mir der Fluss ein wenig gehakt, wegen den vielen Sätzen hintereinander, die mit ich anfangen.
Ja, das ist ein Punkt. Ich persönlich merke das gar nicht - Wald vor lauter Bäumen? Aber ich glaube, ich bin sowieso etwas resistent, was Wiederholungen oder gleiche Anfänge angeht

Von 22 bis 5 Uhr betranken wir uns und skateten auf dem Parkplatzgelände. Wenn ein Auto kam, rannten wir zurück ins Gebäude und erledigten die Bestellung. Wir erfanden alle möglichen neuen Kreationen mit den Nuggets und den Pommes und der Ice Cream und schlemmten und quatschten draußen in diesen schwülen Sommernächten. All das, während im Hintergrund sieben Euro dreiundneunzig pro Stunde in unsere Taschen wanderten.

Ich konnte mir das alles super vorstellen. Finds geil, dass die zwei sich so gut verstehen und ihre Zeit genießen. Während dem Lesen musste ich an frühere Zeiten denken, als ich mit Freunden Salsa tanzen war und wenn der Club schließen musste, waren wir immer so ausgehungert, dass wir noch im McDonalds essen waren. Ist Jahre her und zwischenzeitlich geh ich auch nimmer zu McDo - aber die Zeiten werd ich nie vergessen. Mit dem Text weckst Du Sehnsüchte, erinnerst an tolle Zeiten.
Geil! Danke für das Teilen deiner Erfahrung. Das ist etwas, das ich durch das Posten hier gelernt habe bei der Story: Sau viele Leute verbinden etwas sehr Emotionales mit McDonald's. Ich dachte früher immer, dass das Mcs Marketing versucht, aber dass man dagegen irgendwo resistent ist. Aber, fuck, es stimmt. Selbst ich verbinde großartige Zeiten und Situationen mit McDonald's. Das schafft, denke ich gerade, kaum ein anderes Unternehmen. Oder?

Dann rannte ich rüber und schlug ihn mit dem Küchenwerkzeug. Das war der Moment, in dem sich die Dinge änderten. Der Manager rollte sich auf den Typ. Er bekam ihn irgendwie unter sich. Ich erinnere mich an sein rotes Gesicht und wie er brüllte: »Ruf die Bullen, du Oaschloch!«

Spannende Szene. Ich hab mitgefiebert.
Ich hatte übrigens kein Problem mit der Zuordnung des Ortes/ Lands. In meinem Kopf war durchgängig Kino. Und es spielt für mich letztendlich keine Rolle, in welchem Land Deine Geschichte spielt.
Super, danke für das Feedback

Wir beide wurden in dieser Nacht gefeuert. Die Cops rochen Alkohol und ordneten einen Test an. Ich glaube, jeder von uns kam auf irgendwas über ein Promille.

Obwohl die beiden Verfehlungen begangen haben, bin ich auf ihrer Seite. Die sind einfach zu sympathisch. Ich leide mit über den Jobverlust!
Super

Als die Morgenschicht aufkreuzte und McDonald’s wieder öffnete, standen wir beide auf, gingen durch den Kundeneingang ins Restaurant, orderten Milkshakes und McRibs und setzten uns. Ich erinnere mich, wie wir beide dasaßen, immer noch in unserem McDonald’s-Mitarbeiter-Dress, und futterten. Draußen wurde der Himmel immer heller und heller.

Das ist so geil. Wie sie danach zusammen sitzen, und dann als Gäste in den McDo gehen und sich ein Frühstück gönnen. Die Kombination Milchshake und McRib find ich zwar fragwürdig, aber das ist wohl Geschmackssache.
:D

»Verdammt nochmal«, sagte er. »Ich bin fast drauf gegangen. Weißt du, dass ich da hinten fast gestorben wäre?«
»Ich weiß nicht«, antwortete ich. »Ich meine. Yeah. Vielleicht. Er hatte dich ordentlich dran.«

Der Manager hat den Ernst der Lage erkannt, der andere spielt sich nicht als Held auf. Beide sehr sympathisch, glaubwürdig.
Super

Das Ende fand ich irgendwie schade. Ich finde auch, Du könntest den letzten Satz streichen.
Ja, der letzte Satz! Ein paar haben ihn angekreidet. Ich muss sagen, ich mag ihn gerade

Generell muss ich sagen, dass ich traurig war, dass die Story vorbei war. Hätte gern noch weitergelesen, weil ich so schön im Fluss war.
Super, danke für deine Rückmeldung, @Silvita!

Lieber @Pepe86,

Hi @zigga, cooler Text. Hat Spaß gemacht zu lesen. Jeder kennt McDonalds und hat so wahrscheinlich direkt das Bild der Filialie bei sich ums Eck vor Augen.
Das ist etwas, das ich durch das Posten hier gelernt habe bei der Story: Sau viele Leute verbinden etwas sehr Emotionales mit McDonald's. Ich dachte früher immer, dass das Mcs Marketing versucht, aber dass man dagegen irgendwo resistent ist. Aber, fuck, es stimmt. Selbst ich verbinde großartige Zeiten und Situationen mit McDonald's. Das schafft, denke ich gerade, kaum ein anderes Unternehmen.

Einfach, unkompliziert und leicht verständlich geschrieben (meine ich alles positiv). Wirkt einfach wie die Erzählung eines Freundes so beim Spazierengehen.
Super, ja, so sollte es sein - auf sehr kurzer Strecke eine Story erzählt

Und da haben die beiden mit zu oft den Kopf geschüttelt. Das wiederholt sich zu oft, und das in so einer kurzen Passage. Das wäre besser gegangen.
Ja, einmal könnte ich streichen

Ansonsten cooles Ding.
Danke und Dank geht raus fürs Lesen und Kommentieren, Pepe!


Hallo @HerrLehrer,

entschuldige, dass das jetzt so lange gedauert hat. Mag ich selbst nicht, wenn der Dialog zeitlich so auseinander gezogen wird. Und danke vorab fürs Lesen und deinen Kommentar.

da ich vor über zwanzig Jahren auch bei Mc Donald's gearbeitet habe, kam ich an deinem Text nicht vorbei.
:D Ja, let's go

Ich erinnere mich, wie verwirrt die Dame beim Bewerbungsgespräch über meinen Enthusiasmus war. Ich hatte gehofft, in der Nachtschicht zu arbeiten, und es stellte sich heraus, dass diese Stelle gerade frei geworden war.

Mc Donald's stellt immer ein und unterteilt nicht nach Früh- und Nachtschicht. Wer eingestellt wird, kann nach Bedarf Schichten auswählen.
Ja, das stimmt schon. Meine Ausrede hier: Unzuverlässiger Erzähler! :D Es kann ja so gewesen sein, wie du sagst, und der Protagonist wählt sich immer die Nachtschichten aus. Ja, hab ich jetzt konstruiert, das würde die Konstruktion der Story natürlich irgendwo sprengen.

Ich hatte mir auch ausgemalt, dass die Nachtschichten gediegener sein würden und ich die Zeit hätte, etwas zu lesen oder so. Es stellte sich heraus, dass ich mehr als richtig lag. Der Nachtmanager war ein paar Jahre älter als ich und wir verstanden uns auf Anhieb blendend. Von 22 bis 5 Uhr betranken wir uns und skateten auf dem Parkplatzgelände.

Ich kenne keine Filiale, in der nachts nur zwei Mitarbeiter sind. Nachtmanager klingt für mich auch nicht nach Mc Donald's. Wir nannten sie Schichtleiter.
Ja, ich weiß tatsächlich, dass sie Schichtleiter heißen und Managing Director ist der Filialleiter und so weiter. Ich rede mich ein weiteres Mal mit dem unzuverlässigen Erzähler raus! :D Ich meine, das ist ja kein auktorialer Erzähler, der einen gewissermaßen nicht anlügen darf. Ich hab das Gefühl, die Lüge dieser Geschichte funktioniert ganz gut, es ist ja nicht alles blank erlogen, sondern da steckt schon auch Recherche dahinter. Ich hatte in einer früheren Fassung tatsächlich die deutschen Begrifflichkeiten für die Positionen in der Filiale, aber ich fand sie einfach unschön und dachte mir dann, der Erzähler könnte einfach seine eigenen, englischen Titel verwenden. Er sagt ja auch später Yeah usw., da steckt eine gewisse Affinität drin

Warum muss es Mc Donald's sein?
Es muss McDonald's sein. Ich schrieb Silvita dazu: Das ist etwas, das ich durch das Posten hier gelernt habe bei der Story: Sau viele Leute verbinden etwas sehr Emotionales mit McDonald's. Ich dachte früher immer, dass das Mcs Marketing versucht, aber dass man dagegen irgendwo resistent ist. Aber, fuck, es stimmt. Selbst ich verbinde großartige Zeiten und Situationen mit McDonald's. Das schafft, denke ich gerade, kaum ein anderes Unternehmen. Oder?

Mit der Imbissbude an der Ecke verbinde nicht mal ich irgendwas, obwohl ich da manchmal hingehe. McDonald's ist einfach überall, ich denke, da kann man mit einem so kurzen Text viel eher hingehen und auf bereits vorhandene Emotionen im Leser pokern, als das bei Imbissbuden o.ä. funktionieren würde

In einer Nacht kam ich vom Raum mit den Tiefkühltruhen in die Küche zurück.

Es waren nie Truhen, immer Schränke.
Umgesetzt

Der Manager stand nicht mehr am Schalter.

Manager/ Schichtleiter standen so gut wie nie am Schalter.
Das stimmt

Der Typ, der über die Kasse gesprungen war, war ein sehniger, bleicher Mann mit Schildmütze auf dem Kopf.

Woher weiß er, dass der Typ über die Kasse gesprungen war. An der Seite gab und gibt es immer einen Durchgang für Mitarbeiter.
Das stimmt auch, aber: Eine Figur wie der Mann mit Schildmütze - kann er nicht so etwas Irrationales tun? Den Eingang an der Seite sieht man jetzt als Kunde auch nicht zwangsläufig, gerade, wenn man hackedicht ist, sofort. Wenn man sehnig bzw. gut beweglich ist, wieso springt man dann in einem dummen Moment nicht über den Schalter? So war das konzipiert

Dann rannte ich rüber und schlug ihn mit dem Küchenwerkzeug.

Rennen? Ist die Distanz so groß?
Wieso nicht? Man kann ja auch drei Meter rennen.
Küchenwerkzeug? Im Grunde gibt es bei Mc Donald's nur Küchenspachtel, um die Buletten zu wenden. Alles andere ist vorgefertige Ware, die nur ausgepackt wird.
Das stimmt, danke für die Anmerkung, werde ich ändern

Die Cops rochen Alkohol und ordneten einen Test an. Ich glaube, jeder von uns kam auf irgendwas über ein Promille.

Eben noch Bullen, jetzt Cops. Wo verortest du die Geschichte.
Na ja, ich weiß nicht, wie alt du bist und ob das ein Generations- oder Subkulturenthema ist, aber wir nannten und nennen Bullen oder Polizisten oder whatever schon immer auch Cops. Das geht für Deutschland durch, finde ich

Bei Mc Donald's gab's nur Bier, haben die ihren Alkohol selber mitgebracht? Wird nicht erklärt.
Muss es auch nicht, finde ich

Ich erinnere mich, wie wir beide dasaßen, immer noch in unserem McDonald’s-Mitarbeiter-Dress, und futterten.

Den Schichtleiter möchte ich sehen, der es erlaubt, dass zwei frisch gefeuerte, völlig abgewrackte Mitarbeiter im Dress noch was bestellen und im Laden essen dürfen.
Haha, stimmt. Ich rede mich mal wieder mit dem unzuverlässigen Erzähler raus. Ganz unwahrscheinlich finde ich es aber nicht, dass das vorkommen "kann".

Er hatte dieses Gesicht eines Mannes, der nüchtern wird und das Tageslicht wie eine Offenbarung betrachtet.

Bei allem Gemecker: den Satz mag ich. Ich weiß genau was du meinst und finde den Ausdruck sehr passend.
Geil, danke

»Ich weiß nicht«, antwortete ich. »Ich meine. Yeah. Vielleicht. Er hatte dich ordentlich dran.«
Er schüttelte den Kopf, mit dem Milkshake in der Hand. Durch das Fenster schaute er raus, zu dem Spot, an dem wir all die Nächte skaten waren.

Yeah. Spot. Wer redet so?
Natürlich reden Leute so? Ich finde das etwas grenzwertig, etwas so selbstbewusst in Frage zu stellen, über das man sich nicht mal informiert hat, wenn man keine Ahnung davon hat, Entschuldigung geht raus für die Direktheit dieses Satzes. "Spot" ist Skatersprache. Ja, das "Yeah", darüber hatten wir's in diesem Thread schon. Wieso nicht? Oder wie Leute meiner Generation sagen: Why not? Ich finde, das geht.

Also, ich mach's kurz: meins ist deine Geschichte nicht. Man muss schon viele Logiklöcher stopfen und Gedankensprünge machen um darin eine in sich stimmige Geschichte zu sehen. Aber wie bei josefelipe gilt natürlich: nur meine persönliche Meinung.
So ist das nun mal, man kann nicht allen gefallen. Die Firma dankt und alles Gute dir.


Viele Grüße
zigga

 

@CoK
Vielen herzlichen Dank fürs Lesen und Kommentieren!

mir hat deine Geschichte gut gefallen.
Schön!

Es hat mich erstaunt, was für Gedanken andere Autoren haben, wenn sie deine Geschichte lesen.
Mich auch!

Das ist ungeheuer interessant, auf der anderen Seite jedoch komme ich mir da unterprivilegiert (privilegiert, ich hatte das Wort hier im Forum gelesen und lange darüber nachgedacht) vor.
Mich interessieren auf jeden Fall alle Meinungen von Lesern, das ist, was ich hier am Forum sehr schätze

Der Nachtmanager war ein paar Jahre älter
Weiter unten schreibst du dann genau, wie alt er ist, meiner Meinung nach bräuchtest du diesen Satz dann nicht.
Das stimmt! Ich werde es mir notieren und mal schauen, ob ich da was verändere, danke für den Hinweis

Wir teilten uns eine Packung Zigaretten, redeten über Mädchen und sowas und nüchterten aus.
Kann ich mir nicht vorstellen. Weil ihm ja bewusst war, dass er fast gestorben wäre und dann spricht er über Mädchen!
Ich habe mir das so vorgestellt, dass man unter einer Art leichtem Schock litt, und dass einem dann - auch im Zuge des Nüchternwerdens von Alkohol und Adrenalin - plötzlich dämmert: Scheiße, das war richtig gefährlich!

Ich wünsche dir einen schönen Tag
Vielen Dank fürs Vorbeischauen, CoK!


@kiroly

Eigentlich habe ich mich an einem anderen Kommentarstil versucht; weniger werten (in die positive oder negative Richtung), sondern fragen, fragen, fragen. Pepperkorn hatte das mal nebenbei erwähnt und ich fand die Idee sehr gut. Manchmal glaube ich, dass ein einzelner Satz wie "Das habe ich sehr gerne gelesen" ein Zeugnis ablegt. So ein wertender Satz überstrahlt all die anderen Sätze und aus Buchstaben werden schwarze Zeichen.
Alles gut, mach dir keinen Kopf! :D Ist doch super, fragen zu stellen und alles erst mal in Frage zu stellen. Ich finde das extrem wichtig, auch und vor allem für die Textarbeit hier. Ich hab deinen Kommentar nicht falsch verstanden oder falsch gelesen!

Viele Grüße
zigga

 

Hey @Morphin

Danke fürs Lesen und Feedbacken!

Ja, Bukowski, ich hatte den tatsächlich beim Schreiben oder jetzt danach gar nicht so auf dem Schirm, muss ich sagen. Ich hab fast alles von ihm gelesen, außer ein paar Gedichtbänden, das war ungefähr vor 10 Jahren schätze ich. Ich glaube, dieses Yeah erinnert viele daran, was ich jetzt nicht
so erwartet hätte, was aber ok ist.

Ansonsten: Schön, dass dir der Kurze gefallen hat.

Viele Grüße
zigga

 

Ok, danke für das Spezifizieren, @Morphin, freut mich, dass du den Text so einordnest und liest. Ja, Buk, ich werde immer hellhörig wenn jemand sagt, ah, das ist wie Buk, weil das ein wenig so wie Elvis covern ist, don‘t touch the king! :D
Nein, Morphin, ich hab dich richtig verstanden. Danke dir!

Viele Grüße
zigga

 

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