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Medi, der Hund. Zweiter Teil.

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11.12.2003
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Medi, der Hund. Zweiter Teil.

Medi der Hund, 2ter Teil

Bestimmt erinnert Ihr euch an Medi, den Hund. Die Geschichte hat ja damit aufgehört, dass er aufgebracht seine Wohnung mit einer Pumpgun in der Hand verliess. Denn wie Ihr ja wisst, hatte er in der Stadtbibliothek ein Buch über Sherlock Holmes ausgeliehen. Durch einen dummen Irrtum glaubte Medi, sich bei der Geschichte in einem Hunde-Krimi zu befinden, wo ein Hundedetektiv einen komplizierten Fall löste. Doch schon als er wenige Seiten gelesen hatte, stellte er fest, dass der Detektiv gar kein Hund war. Medi meinte, die Bibliothekarin Karin hatte ihn angelogen. Und das erträgt Medi überhaupt nicht, wenn jemand seine Herzlichkeit, seine Sanftmütigkeit und ausserdem sein grosses Vertrauen missbrauchte und ihn derart aufs Kreuz legte, nur um etwas Geld zu kassieren.

"Unverschämtheit!", dachte er also, während er an diesem warmen Frühlingabend ganz wütend seine Loftwohnung verliess. Draussen war es angenehm warm, nicht zu heiss und nicht kalt. Ein ganz leichter Wind wehte, aber wirklich nur ganz leicht. Nein eigentlich gar nicht. Es war windstill.
Medi ging zornig durch die U-Bahn Unterführung. Bei den Geleisen angekommen, kam gerade ein Kontrolleur.
"Oh, Medi! Was für eine Freude, dich zu sehen!", schnalzte er. Irgendwie nervte er Medi. Mit seinem Spitzbuben-Face, den Sommersprossen und dem roten Haar. Die Augen waren so klein, dass man sie beim ersten Blick mit Farbtupfen verwechseln konnte. Der Kontrolleur war nicht gerade fett, aber ziemlich rundlich. Nicht dass Medi etwas gegen dicke Menschen hatte, aber dieser Siech nervte ihn irgendwie schon lange.
"Oh, hallo Bert. Auch schön, dich zu sehen.", entgegnete Medi trotzdem freundlich. "Na, viel zu tun?"
"Oh, ja. Gerade habe ich einen ohne gültigen Fahrausweis erwischt. Er ist mir aber entwischt..."
"Oh, zu schade. Ist er denn geflüchtet?"
"Oh, naja, so ähnlich. Also als ich gerade seine Personalien aufschreiben wollte, hielt die Bahn an und stieg er einfach aus. Ich glaube es war bei der Haltestelle Altersheim. Gleich neben dem Bestattungsinstitut."
"Oh, verstehe. Möglicherweise war es jemand aus dem Altersheim. Oder?"
"Oh, jetzt wo du es sagst. Die aus dem Altersheim fahren ja gratis. Ja, das könnte sein. Er sah sehr alt aus in seinem Rollstuhl und mit der Sauerstoffmaske. Ausserdem war er sehr bleich mit seinen wenigen weissen Haaren. Und ganz verschrumpelt war er auch. Ich glaube sowieso, dass er mich gar nicht verstanden hat. Ehrlich gesagt hat er mich nicht mal gesehen. Ich hatte das Gefühl als spreche ich mit einer Puppe. Als ich nach seinem Fahrschein fragte, tat er nichts dergleichen. Erst bei der Haltestelle Altersheim bewegte er die Hand, und sogleich bewegte sich der elektrische Rollstuhl langsam davon. Die Tür ging auf, und er verliess die U-Bahn."
"Oh, jetzt hast du aber ganz schön lange geredet. Vor lauter Informationen bin ich jetzt gar nicht richtig nachgekommen. Könntest du es mir noch einmal ganz genau erklären?"
"Oh, kein Problem. Ich erzähl’s dir gerne nochmal."
"Oh, sehr freundlich."
"Oh, danke. Also, er stand mit seinem Rollstuhl vor der Türe. Ich fragte nach seinem Ausweis, er hat nichts gemacht. Ich wollte schon seine Personalien notieren, doch er hat mir nicht geantwortet. Dann hat die U-Bahn angehalten, die Türen gingen auf und er fuhr raus."
"Oh, so war das also. Naja, weisst du was? Wenn ich ihn sehe, werde ich mit ihm ein ernstes Wörtchen reden. Wie sah er nochmal aus?"
"Oh, das wäre toll, Medi. Wenn er frech wird, mach von deinen Pfoten Gebrauch."
"Oh, ja klar."
"Oh, also er hatte einige wenige weisse, zerzauste Haare. Seine Augen konnte ich nicht sehen, da er den Kopf gegen den Boden gesenkt hatte. Ausserdem hatte er ja dieses Sauerstoffgerät. Er war bleich und ganz verschrumpfelt. Über seinen Beinen hatte er eine karierte Wolldecke."
"Oh, alles klar. Wie gesagt, ich werde diesem Schwarzfahrer schon Manieren beibringen wenn ich ihn sehen sollte. Wenns sein muss mit Gewalt."
"Oh, toll Medi. Wie mutig du bist..."
"Oh, danke Bert. Oh, schau, da kommt meine U-Bahn. Ich wünsch dir noch einen schönen Tag!"
"Oh, danke, Medi. Wünsch ich dir ebenfalls. Bis bald!"
Die U-Bahn hielt und Medi drückte mit seiner freien Pfote den Türschalter, worauf sich die Tür mit einem lauten Pfeifen auftat und Medi einstieg. Bert, der Kontrolleur, blieb noch stehen und winkte Medi. Medi winkte freundlich zurück, dann fuhr die Bahn los. Wenig später war sie weg, es war ruhig. Bert stand immer noch dort und blickte zu Boden.
"Oh Medi...", seufzte er. "Könnte ich doch bloss so sein wie du..."

Währenddessen in der U-Bahn. Inzwischen hatte Medi sich wieder erinnert, warum er eigentlich losgezogen war. Er wollte ja noch ein ernstes Wörtchen mit der Bibliothekarin reden...

Ein wenig später war Medi auch schon in der Bibliothek angekommen. Die Pumpgun hatte er ebenfalls im Plastiksack versteck, um nicht unnötiges Aufsehen zu erregen oder gar eine Massenpanik auszulösen. Schliesslich hatte er mit der Waffe noch etwas vor...
Medi stand unruhig bei der Bibliotheksreception. Da kam ein älterer Herr, anscheinend ein hohes Tier in der Bibliothek, denn er trug ein goldiges Namensschild.
"Guten Tag, der Herr. Was kann ich für sie tun?", fragte dieser mit einem ernsten Gesicht. Medi kam der alte Sack irgendwie eingebildet vor.
"Hallo...", entgegnete Medi und versuchte, das kleine Namensschild zu lesen.
"Elmrich mein Name. Ich stamme aus England, wissen Sie. Das Namensschild ist aus Gold, wie sie sehen, und deshalb aus Spargründen sehr klein."
"Ach so. Ok, Elmrich, ich suche..."
"Mister Elmrich.", unterbrach der Mann ihn. "Elmrich ist der Nachname."
"Ok, MISTER Elmrich. Ich suche eine bestimmte Bibliothekarin, da ich mit ihr noch etwas, äh.., besprechen muss."
"Natürlich. Wie heisst sie denn?"
"Hmm... Wenn ich das noch wüsste. Ich kann mich nicht mehr erinnern. Aber sie war blond und hatte eine weisse Bluse. Und eine Brille."
"Blond, weisse Bluse und Brille. Tut mir leid, das hilft mir nicht weiter. Wir beschäftigen ausschliesslich blonde Frauen mit Brille. Die weisse Bluse ist die Bibliothekarinnen-Uniform sozusagen."
"Na gut. Dann zählen sie mir doch mal alle auf, die hier arbeiten, vielleicht erinnere ich mich dann an den Namen."
"Wie Sie meinen. Also da wäre natürlich ich, Charles Elmrich. Dann der Hausmeister, Bill Atomic. Weiter sind da Henry..."
"Warten Sie, ich meinte natürlich nur die Bibliothekarinnen. OK? Nur die Frauen."
"Oh, verstehe. Also nochmal. Meinen Sie vielleicht die Bibliothekarin Teresa?"
"Hmm... Teresa... Nein. Fahren Sie fort."
"Dann wäre da die Bibliothekarin Gundel, die Bibliothekarin Amsel, die Bibliothekarin Wendy, die Bibliothekarin Karin..."
"Karin! Ja, ich glaube es war Karin!"
"Karin also. Dann werde ich sie gleich mal holen, die gute Karin..."
"Gerne. Danke. Ich warte solange hier."
"Das werden sie wohl."
Medi blickte dem komischen Mann noch eine Weile hinterher, als dieser dann hinter einem Regal verschwand.
Wenig später erschien Karin hinter dem Regal. Sie sah Medi und war zuerst etwas unsicher, doch dann ging sie lächelnd auf ihn zu. Er sah sie mit einem ernsten Gesicht an.
"Guten Tag, Medi.", begrüsste sie ihn.
"Nun ja, guten Tag, Karin...", erwiderte Medi ernst.
"Was kann ich für Sie tun?"
"Nun, als ich heute nachmittag dieses Buch hier bei ihnen ausgeliehen habe, muss wohl ein kleiner Irrtum vorgefallen sein."
"Was meinen Sie..?"
"Nun, sie sagten mir, es handle sich bei der Geschichte um einen Hundekrimi, bei dem ein Hund einen komplizierten Fall löste."
"Oh, ja ich erinnere mich. Nein, das kann ich erklären."
"Nun, dann schiessen Sie los."
Die Bibliothekarin erklärte das Missverständnis in allen Einzelheiten. Zwei Minuten später war alles geklärt.
"Ach so, na dann ist es ja gar nicht Ihre Schuld.", sagte Medi freundlich.
"Naja, wir waren wohl beide etwas unvorsichtig, hihi.", kicherte Karin.
"Nun gut, dann werde ich das Buch trotzdem lesen und es dann zurückbringen."
"Gerne. Dann bis bald. Auf wiedersehen, Medi!", verabschiedete sich die Bibliothekarin und gab Medi zum Schluss die Hand.
"Nun, ich bin froh dass wir alles geklärt haben. Wiedersehen!", erwiderte Medi.
Dann verliess er die Bibliothek. Anschliessend ging er noch kurz in den Waffenshop um seine kaputte Pumpgun reparieren zu lassen.

Ende

 

Moin Norther,

Ich nehme mal nicht an, daß es den ersten Teil tatsächlich gibt, oder?

Durch einen dummen Irrtum glaubte Medi, sich bei der Geschichte in einem Hunde-Krimi zu befinden, wo ein Hundedetektiv einen komplizierten Fall löste.
Hat Medi selbst in dem Buch mitgespielt?
Ein ganz leichter Wind wehte, aber wirklich nur ganz leicht. Nein eigentlich gar nicht. Es war windstill.
Hat mir gefallen
aber dieser Siech nervte ihn irgendwie schon lange.
Wenn der Hund so genervt ist, warum verwickelt er den Kontrolleur in ein so ewig langes Gespräch?
Der Dialog hat mir auch nicht gefallen. Die vielen "Oh"s wirken aufgesetzt und auch aus Running Gag zu übertrieben. Inhaltich ist das Gespräch vollkommen nichtssagend. Es hat eigentlich keinen Inhalt (ein Rollstuhlfahrer steigt aus der Bahn aus) und auch nichts mit der Geschichte zu tun. Auch hat mich die komplette Wiederholung der Geschichte (Teletubbies lassen grüßen) ehrlich gesagt genervt. Mit anderen Worten, ich versteh den Sinn dieser Szene leider nicht wirklich und bitte um Aufklärung.
Die Pumpgun hatte er ebenfalls im Plastiksack versteck, um nicht unnötiges Aufsehen zu erregen
ebenfalls? Was steckt denn noch in dem Sack?
Das Namensschild ist aus Gold, wie sie sehen, und deshalb aus Spargründen sehr klein."
Gut, der sitzt
Aber der folgende Dialog wirkt auf mich nur gezwungen komisch. Daß der Hund nur die Namen der Bibliothekarinnen hören will, sollte klar sein - daher ist das Mißverständnis unplausibel.
ie Bibliothekarin erklärte das Missverständnis in allen Einzelheiten. Zwei Minuten später war alles geklärt.
Ja, die Stelle fand ich echt toll.
Auch die Deeskelation am Ende und daß sich alles in Luft auflöst, hat mir aus irgendeinem Grund gefallen.

An den Dialogen solltest du aber noch feilen (besonders der erste ist in meinen Augen einfach nur fad).

 

Hallo gnoebel
Danke für die Kritik. Doch den ersten Teil gibt es auch. Diesen sollte man vielleicht lesen bevor man sich den zweiten Teil zu Gemüte führt.
Nein, Medi ist nicht im Buch, das hab ich vielleicht etwas komisch formuliert. ich sollte wohl eher schreiben "Durch einen dummen Irrtum glaubte Medi, es handle sich bei der Geschichte um..."
Ja der Kontrolluer nervt Medi irgendwie, aber wie so oft im Alltag redet man halt auch mit Leuten die einen nerven, nur um anständig zu sein. Klar, ist etwas scheisse das Ganze. Dass er dann nochmal fragt wie denn das Ganze wirklich war und so.. Naja.
Im Plastiksack steckt noch das Buch, welches er zurückbringen wollte (Siehe erster Teil).
Also nochmals danke.
gurss
Norther.

 

Klar, ist etwas scheisse das Ganze. Dass er dann nochmal fragt wie denn das Ganze wirklich war und so.. Naja.
Ja, genau das meinte ich. Da würde ich arg kürzen.
Ach ja, der erste Teil heisst "Medi der Hund."
Mußtest du dafür wirklich zwei Wochen später einen neuen Beitrag schreiben und deine Geschichte wieder pushen?
Ich würde dich bitten, so etwas in Zukunft zu unterlassen.

 

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