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Mein bester Freund...

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24.02.2005
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Mein bester Freund...

Es war einer dieser Tage, an dem alles schief zu gehen scheint...

Ich saß in einem kleinen Café in unserem Ort und rührte gedankenverloren in meinem Café Latte herum. Der Milchschaum war schon weg und heiss war er auch nicht mehr, aber das war mir ziemlich egal. Draußen regnete es - es war ein ziemlich frischer Herbstmorgen und ich hatte noch eine Menge Arbeit vor mir und einfach keine Lust dazu. Meine Laune war bereits am Morgen an ihrem Tiefpunkt angekommen, als mich mein Dad schräg von der Seite anquatschte vonwegen "solange ich noch zu Hause wohne.....". Er trank ab und zu und diesen Morgen hatte er eindeutig zu tief ins Glas geschaut. Ich hasste es wenn er das tat, aber er war nicht mehr der selbe seit meine Mutter gestorben war. Er war der einzige, den ich noch hatte...

Ich saß gedankenverloren da, immer noch in meinem Kaffee herumrührend und sah so nebenbei nach draussen, als sich meine Laune plötzlich erhellte. Da kam er... der süsseste, lustigste, gutaussehenste Typ, den ich kannte ... aber leider auch mein bester Freund.

Man konnte mit ihm über alles reden. Konnte wohlgemerkt. Er war zwar mein bester Freund, aber meine Probleme bezüglich meines Dads oder was mich oft sehr traurig machte. kannte nicht einmal er.

Ich zupfte schnell an meinen Haaren und meinem dicken Pulli herum und setzte eines meiner bezaubernsten Lächeln auf, als er mir auch schon gegenüber saß. "Hi Leni" begrüßte er mich "was gibts Neues? Bist du schon vorangekommen?" Er nannte mich immer Leni, obwohl ich Lena heisse. Lena sagte er nur, wenn er böse auf mich war oder mir was ernstes sagen wollte.

Wie süss er doch war. Er war einfach perfekt. Gross, stark, dunkle Haare und diese Augen... die strahlensten blauen Augen, die ich je gesehen hatte. Ich schaute ihn wohl ganz verträumt an, denn er sagte auf einmal "Hey, Tom an Leni. Ist jemand zu Hause?" Ich zuckte zusammen. Jetzt schmachtete ich ihn schon wieder so an. Mir war das unendlich peinlich und ich lief wahrscheinlich knallrot an, aber anscheinend merkte er nichts. Ich konnte ihm wieder mal eine kleine Lüge auftischen, und redete ihm ein, dass ich über meine Präsentation nachdachte. Da er sowieso nur Augen für die Bedienung hatte, nahm er es mir sogar ab. "Biene" - so hieß sie und ging in unsere Parallelklasse. Sie sah so aus, wie man sich eine "Biene" eben so vorstellt - schlank, zierlich, eine blonde freche Frisur und auf den Mund gefallen war sie auch nicht. Sie hatte gerade mit ihrem Freund schluss gemacht und war jetzt wieder "frei" wie Tom es nannte.

Er schmachtete sie geradezu an, als sie zu uns rüber kam, fragte wies so läuft und was Tom trinken wolle. Er grinste sie nur doof an und ich gab ihm daraufhin einen unauffälligen Tritt, sodass er sich nicht total blamierte, woraufhin er sich, als sie wieder mit ihren wackelnden Hüften abgezogen war, bedankte. Es war einfach eine Tragödie. Er schwärmte mir die ganze Zeit von Biene vor und während er so schwärmte, schmachtete ich ihn an. Natürlich würde er nie davon erfahren. Ich wusste ja, dass er meine Gefühle nie erwiedern würde und immer nur sein "bester Kumpel" wie er immer sagte, sein würde und so hielt ich es für das beste, wenn er niemals etwas davon erfahren würde. Auch wenn es mich innerlich fast zeriss.

Aufeinmal sprang Tom auf. Er hatte sich noch mit Flo, einem Freund von uns verabredet.

Ich hockte wieder über meiner Arbeit und schaffte es auch dann nach 2 Stunden, dass ich wenigstens einige Zeilen auf dem Papier stehen hatte, als plötzlich Biene neben mir stand. Sie kaute doof an ihrem Stift herum und stammelte etwas von einem Date zu 4. Ich konnte ihr zuerst gar nicht richtig folgen weil ich so perplex war, aber ich konnte heraushören, dass sie unendlich gerne mit Tom ausgehen wolle, sich ihn aber nicht fragen traue und wir deshalb ja zu 4. ausgehen könnten. Ich solle ihren Kumpel nehmen und sie könne sich dann so nebenbei in aller Ruhe um Tom kümmern. Ich war echt so perplex, dass ich "ok" sagte. Was war das?! Ich sagte gerade ok?! Ich musste verwirrt gewesen sein - ein Anflug von geistiger Umnachtung oder so...

...daraufhin verließ ich das Cafè und konnte gar nicht glauben, was ich da getan hatte. Ich hatte mich nicht nur bereit erklärt mit einem mir völlig unbekannten Typen auszugehen, von dem ich noch nie was gehört hatte, sonder auch Biene, dieser völlig aufgeblasenen, hohlköpfigen, unsympatischen Tussi, meinen besten Freund zugespielt. Wie konnte man nur so dumm sein. Ich konnte nicht fassen, was ich getan hatte, aber es nun war es zu spät.

Am nächsten Abend wollten wir ins Kino gehen und danach noch was essen. Tom war schon den ganzen Nachmittag aus dem Häuschen gewesen. Als ich es ihm erzählt hatte, ist er mir um den Hals gefallen und hatte mich gedrückt. Ich genoss den kurzen Moment und dachte nur "kann es nicht immer so sein". Ich beschloss das beste aus dem Abend zu machen und Tom mal zu zeigen wie ich aussehen konnte, wenn wir nicht wie die besten Kumpels auf der Couch mit DVD's herumlungerten oder stundenlang doofe Präsentationen, Aufgaben und sonstigen Kram für die Schule machten. Flo war der einzige, der von meinen Gefühlen für Tom wusste. Er war auch mein zweitbester Freund. Naja, eigentlich mein bester, wenn man davon ausging, dass ich eigentlich mit Tom zusammensein wollte und nicht nur sein bester Kumpel sein wollte. Er meinte immer, dass ich mehr aus meinem Typ machen könnte. Ich sei immer zu burschikos. Naja. Das ließ ich mir nicht zwei mal sagen. Ich kramte aus der hintersten Ecke meines Schrankes die Hüftjeans, die ich mir mal mehr als Versehen als echter Absicht gekauft hatte, fand auch noch meinen einzigen rosa Pulli, den ich finden konnte und kramte mein Schminktäschchen raus. Naja. Ich schminkte mich eingentlich immer, aber die Klamotten waren normalerweise etwas anders.

Als ich fertig war, bewunderte ich mein Gesamtkunstwert im Spiegel. Ich sah sogar verblüffend gut aus. Meine Figur war nicht schlecht. Ich versteckte sie nur normalerweise immer hinter weiteren Klamotten. Aber als ich mich so betrachtete, war ich eigentlich mit der Hose und dem Pulli ziemlich zufrieden. Das rosa passte super zu meinen langen dunklen Haaren. Erst vor 2 Wochen hatte ich mir rote Strähnen machen lassen, die Tom aber nicht aufgefallen waren, weil ich die Haare meist zusammengebunden trug. Aber jetzt, da sie so locker um meine Schultern fielen, kamen sie richtig gut zur Geltung. Meine dunklen Augen strahlten richtig und es passte einfach alles zusammen. Tom hatte mich, glaub ich, noch nie so gesehen. Ich war mal gespannt, ob er es bemerken würde.

Um 7 Uhr musste ich los. Ich ging die Treppe hinunter und wollte zu Biene hinüber fahren, als mein Dad mit einer Flasche Bier in der Hand dastand und lallend wissen wollte, wo ich in diesem Aufzug hinwollte. Ich hasste ihn, wenn er das tat. Betrunken und agressiv... Ich sagte ihm, dass ich zu einer Freundin wolle und drängte mich an ihm vorbei, woraufhin er mich grob an der Schulter packte und mich aufhielt. Ich schrie auf vor Schmerzen und dachte er würde mir den Arm auskugeln. Er kam ganz nah an mein Gesicht ran und flüsterte mir mit seiner Fahne aus Alkohol und Zigarettenqualm ins Ohr "Komm ja nicht zu spät, sonst kannst du was erleben. Ich schlag dich grün und blau du Flittchen, damit du zur Vernunft kommst". Sowas hatte mir mein Vater schon öfter angedroht. Nur so gepackt hatte er mich bis dahin noch nie. Dieser Terror ging schon länger so , aber das wusste niemand. Ich wollte ihn schützen. Da ich niemanden gehabt hätte, bei dem ich hätte wohnen können, war er der einzige der mir blieb und wenn je aufkommen würde, dass er trank und mich öfter bedrohte, würde ich vielleicht in ein Heim kommen und das wollte ich nicht. Ich hatte nur noch 1 Jahr zu schaffen, dann war ich volljährig. Dann konnte ich tun was ich wollte. Das musste ich jetzt auch noch schaffen. Ganz verstört polterte ich zur Tür hinaus. Ich musste mich draussen kurz setzen um mich zu fangen.
Mir traten Tränen in die Augen, die ich aber versuchte so schnell wie möglich runter zu schlucken. Immerhin hatte ich mir so viel Mühe mit dem Make Up gegeben und außerdem durfe niemand davon erfahren. Der Abend war ruiniert, aber ich musste wohl das Beste daraus machen.

Ich fuhr hinüber zu Biene, die nur einige Häuser entfernt wohnte und wollte mit ihr auf meinen geheimnisvollen Begleiter warten und vor dem Kino Tom treffen. Mir war gar nicht danach, aber jetzt wars zu spät. So konnte ich mich wenigstens ein bisschen von dem was mein Vater gesagt hatte ablenken. Als ich bei ihr eintraf, war Mike schon da. Er sah eigentlich ziemlich normal aus, mal abgesehen von den vielen Tätowierungen und der etwas eigenwilligen Frisur. Er war auch nicht der klügste Kopf und eher schlampig gekleidet, aber was anderes hätte ich Biene auch nicht zugetraut.

Wir machten uns also auf den Weg und trafen vor dem Kino auf Tom. Als er uns von weitem kommen sah, hatte er momentan nur Augen für Biene. Sie trug einen engen Mini und ein Shirt, das eigentlich für ein 4jähriges Kind gepasst hätte. Ehrlichgesagt sah sie etwas billig aus. Nein nicht nur etwas. Eigentlich sah sie aus wie eine Nutte. Tom strahlte sie an und meine Eifersucht stieg ins Unermessliche. Womit hatte ich das verdient. Mein Vater ein Alkoholiker, der mich nicht nur einzuschüchtern versucht sondern seit neuestem auch noch handgreiflich wird. Tom, mein bester Freund, der wirklich klug und nett ist, verknallt sich ausgerechnet in diese Tussi und ich hab auch noch ein minderbemitteltes Anhängsel am Arm hängen, dass Mike heisst.

In diesem Moment schaute mich Tom mit diesem besorgtem Blick an. "Ist mit dir alles in Ordnung?" fragte er. Ich brachte nur ein gedankenverlorenes "jaja" zustande und wunderte mich, dass er mir auf einmal so direkt in die Augen schaute. Ich wurde ganz schwindelig dabei. Konnte er nicht einfach wegesehen - am besten zu seiner Biene, wegen der ich diesen Vollidioten als meinen Begleiter dabei hatte? Immer wenn er mich mit diesem Blick anschaute, wär ich ihm am liegsten um den Hals gefallen. Aber irgendwas war anders. Er schaute mich genau an und stellte dann fest, dass er mich noch nie so gesehen hätte und dass mir das ausgezeichnet stehen würde. Ich fühlte mich eigenartig bei dem Gedanken, dass Tom mich so anschaute. Ich hatte es mir zwar immer gewünscht, aber dass er es wirklich mal tun würde? ...

Wir schauten uns also diesen beknackten Horrorfilm an, bei dem sich Biene bei jeder Gelegenheit an Tom klammerte und Mike sich von oben bis unten mit Käsesauce einsaute. Die Krümel von den Nachos hatte er als der Film zu Ende war immer noch zwischen den Zähnen. Was mir auch nicht entging, mich aber reichlich nervös machte, war die Tatsache, dass Tom mich ständig mit diesem besorgen Blick anstarrte. Als ob ich nicht schon genug am Hals gehabt hätte für diesen Abend. Es war ja schön, dass sich wenigstens ein Mensch Sorgen um mich machte, aber musste es ausgerechnet er sein?! Bei ihm wollte ich nicht so schwach aussehen. Ich war stark und wollte das auch in seinen Augen bleiben. Nach dem Film gingen wir in das neue Restaurant, dass vor 2 Wochen eröffnet hatte. Es war etwas schummerig beluchtet und als Tom und Mike kurz auf die Toilette verschwanden, schaute mich Biene aufeinmal eingeschnappt an. "Was soll denn das jetz zwischen euch?" bekam ich auf einmal an den Kopf geworfen. Ich dachte ich hör wohl nicht richtig. Ich starrte sie mit aufgerissenen Augen an und fragte "wie bitte? Was ist denn mit dir los?" "Mit mir ist nix los aber was läuft da zwischen Tom und dir? Ich dachte ihr seit nur gute Kumpels und jetzt hat der nur Augen für dich! Sags gleich, wenn da was läuft, denn dann bin ich weg! Ich verplempere doch hier nicht meine Zeit mit euch!!" Ich war so perplex, dass ich gar nichts sagen konnte. Was bildet die sich eigentlich ein?! Das passte ja zu diesem bescheuerten Abend. Mir war zwar aufgefallen, dass Tom sich die ganze Zeit um mich kümmerte - was wohl daran lag, dass er merkte, dass es mir nicht gut ging. Ich hätte diese Kuh ja am liebesten stehen lassen, aber das konnte ich Tom nicht antun. Dann wäre für ihn der Abend auch gelaufen gewesen - wo er doch sooo in sie verliebt war!

Ich fühlte mich echt fürchterlich. Ich war sauer auf Biene, sauer auf dieses Ekelpaket Mike, sauer auf mich, weil ich so blöd war diesem Date zuzustimmen, auf meinen Dad und auf Tom. Am allermeisten auf ihn. Ihm hatte ich alles zu verdanken. Diesen bescheuerten Abend, meine Gefühle für ihn, weil er mich immer so ansah, wie er es schon einige Male an diesem Abend getan hatte und er eigentlich nur großer Bruder spielen wollte und.... ach. Ich fühlte mich unendlich alleine. Traurig und alleine.

Als die beiden mit einem Drink zurückkamen war ich unendlich froh. Wenigstens musste ich mich nicht mehr mit Biene herumschlagen und außerdem konnte ich jetzt etwas Alkohol gut gebrauchen. Ich kippte alles in einem Zug hinunter, woraufhin Mike einen anerkennenden Pfiff loslies und Tom mich erstaunt anstarrte. Ich wusste, dass er jetzt noch misstrauischer war. Ich trank normalerweise keinen Alkohol und jetzt kippte ich das Zeug ex hinunter, aber ich konnte nicht anders. Mir gingen alle so auf die Nerven... Nach dem Cocktail wurde mir durch den Alkohol unheimlich heiss. "wohl doch zu schnell getrunken" dachte ich noch als ich mir meine Jacke auszog. "Hey mit welchem LKW bist zu denn zusammengestossen" hörte ich auf einmal neben mir und schaute in Mikes rote glasige Augen, als ich mich umdrehte. In diesem Moment sah ich auch was er meinte. Meine gesamte Schulter war tiefblau. Mein Vater hat wohl doch noch fester zugepackt, als ich dachte. "Ahm, ahm.." stotterte ich als Biene auf einmal meinte "hat dich dein Typ verprügelt?! Dass kenn ich. Hat mein Ex auch häufiger gemacht" und ihre Kaugummiblase zerplatzen ließ.

Ich schaute zu Tom, der mich noch besorgter und mit fragendem Blick anschaute. Ich wusste, dass er eigentlich eine Erklärung haben wollte, aber ich konnte jetzt einfach nicht. Ich wollte nur raus hier. In meinem Hals bildete sich bereits ein Klos und wenn ich noch länger hier bleiben würde, würde ich neben allen losheulen und das wollte ich auf keinen Fall. Ich griff mir meine Tasche, entschuldigte mich und ließ die drei einfach sitzen. Tom würde es schon verstehen. Er würde noch einen "netten" Abend mit Biene haben und Mike würde sich schon irgendwann verkrümeln.

Als ich nach draußen trat, tat die kühle Luft unendlich gut. Ich wollte mir meine Tasche um die Schulter hängen, aber die schmerzte, als würde ein Blitz sie durchfahren. Ich biss mir vor Schmerzen auf die Unterlippe um nicht los zu schreien und in diesem Moment traten mir auch schon die Tränen in die Augen. Ich fühlte mich so alleine. Ich konnte nicht nach Hause und hatte auch sonst niemanden. Mein Vater war ein Trinker, meine Mutter tot und Tom, der einzige Lichtblick in meinem Leben würde wohl bald mit Biene herumhängen. Ich ging mit glasigem Blick zu der Bank die am Parkplatz stand und setzte mich. Dort versuchte ich, mich wieder zu fangen. Ich war doch immer so stark. "Ich werde mich doch wohl nicht von diesem blöden Abend unterkriegen lassen" dachte ich noch, als ich plötzlich von weitem Schritte hörte. Als sie näher kamen dreht eich mich um und sah Tom im Dunklen auf mich zukommen. Ich konnte es nicht fassen. Was machte der hier draußen und warum war er nicht da drinnen? Drinnen bei Biene!?

"Hey Leni, was ist los mit dir? Geht es dir nicht gut? Ich mache mir Sorgen um dich Kleine" sagte er, als er fast vor mir stand. Mein Gesicht konnte er in der Dunkelheit nicht sehen. Jetzt konnte ich nicht mehr. Ich konnte gegen meine Gefühle und Tränen nicht mehr ankämpfen. Ich begann zu zittern und bekam einen Heulkrampf. "Heyhey.. was ist denn nur los mit dir?!" sagte er nochmal und saß in diesem Moment auch schon neben mir. Er legte seine starken Arme um meine Schultern und obwohl er mich nie hätte so sehen dürfen, ließ ich es einfach zu. Ich weinte und weinte und er drückte mich fest an sich und streichelte meinen Rücken dabei. "Schschsch" flüsterte er leise. Wir saßen ewig so da, bis ich mich wieder halbwegs gefangen hatte. "Es geht schon wieder" stammelte ich und löste mich von seiner Umarmung. "Jetzt ist dein Hemd ganz nass" versuchte ich halbwegs normal klingend abzulenken und hoffte, dass die Sache damit erledigt sein würde. Als ich seinen besorgten Blick sah, seine strahlend blauen Augen, die mich genau beobachteten, wusste ich aber, dass er auf eine Erklärung wartete. "Lena, ich möchte jetzt wissen was mit deiner Schulter passiert ist und warum du so fertig bist" sagte er ernst und streifte mir zwart den Pullover von der Schulter um sie nochmal genau zu betrachten.

Ich wusste, dass ich es ihm sagen musste. Er würde dann der einzige Mensch auf der Welt sein, der von den Problemen mit meinem Dad weiss und dem ich vertrauen konnte. Nur eines konnte ich ihm nicht anvertrauen. Nämlich dass ich ihn schon lange liebte. Das würde er wohl nie erfahren.

Wir saßen noch einige Zeit nur so da und schauten in den Himmel. Er war sternenklar und es war zwar eine frische, aber noch halbwegs erträgliche Herbstnacht. Er verstand wohl, dass ich nicht gleich alles erzählen konnte und noch etwas Zeit brauchte. Er stand auf einmal auf und legte mir seinen Pullover um die Schultern, hockelte sich vor mich hin und streifte mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Wie gerne hätte ich ihn einfach geküsst... "Musst du nicht wieder rein" sagte ich. "Wenn du nicht bald gehst, wird sie weg sein". In diesem Moment hörten wir Biene, deren schrille Stimme unverkennbar war und Mike das Restaurant verlassen. "Nun geh schon. Ich komm schon zurecht" sagte ich noch. Aber er schaute mir in die Augen und meinte "Ich werde nirgendwo hingehen. Ich lass dich doch jetzt nicht alleine. Soll sie doch gehen. Sie ist sowieso ein bisschen zu dumm für meinen Geschmack. Ich mag Mädchen lieber, die was in der Birne haben .... so wie du!!. Dann grinste er mich mit seinem Strahlelächeln an. Automatisch musste ich auch grinsen. "So gefällt mir meine Leni schon besser" meinte er und stand auf. Er reichte mir seine Hand und wir gingen einige Schritte, bevor er sagte "komm, ich bring dich nach Hause".

Erst jetzt erschrak ich. Ich konnte unmöglich nach Hause. Wenn mich mein Dad mit Tom sieht würde er mich erschlagen und wenn ich alleine nach Hause kam, würde er weiss Gott was tun. Ich hatte seit diesem Abend echt Angst vor ihm. Tausen Gedanken schossen mir gleichzeitig durch den Kopf. Ich blieb plötzlich stehen und zitterte wieder am ganzen Körper. Ich sagte zwar nichts, aber Tom wusste wohl sofort was los war. Er kannte mich zu gut.

"Was, dein Vater..." schrie er. Ich nickte nur und die Tränen kamen wieder. Jetzt wusste er es. Ich dachte, dass ich mir für den nächsten Tag etwas zurecht legen konnte, etwas das ich ihm sagen könnte.Aber jetzt wars draussen. Er drückte mich und meinte dann "Dann komm mit zu mir. Du schläfst bei mir und ich nehm die Couch". Zuerst zögerte ich. Aber da ich sowieso keine Alternative hatte, stimmte ich zu. Seine Eltern waren sowieso in Urlaub und würde die nächsten 2 Wochen nicht nach Hause kommen und bis dahin würde mir was eingefallen sein. Wir gingen also zu seinem Auto und machten uns auf den Weg zu ihm.

Ich ging zuerst ins Bad. Ich fühlte mich schmutzig und wollte erst mal heiß duschen. Ich erschrak fürchterlich, als er plötzlich im Bad stand und meinte "Hier hast du ein Badetuch" und es über die Dusche hing. Ich hatte meine Haare zu einem Knoten hochgebunden, aber als ich in dem Badetuch eingehüllt aus der Dusche stieg fiel mir die Spange runter und die Haare fielen mir um die Schultern. Tom war immer noch da. Ich lief knallrot an. Mit ihm hatte ich nicht gerechnet. Womit ich allerdings noch weniger gerechnet hätte, war dass er auch rot wurde. Sonst konnte er mir immer direkt in die Augen schauen, was mich unendlich nervös machte, aber plötzlich wandte er seinen Blick ab und trommelte mit seinen Fingern auf dem Knie herum. "Ich habe dir noch heißen Kakao gemacht Leni" sagte er dann und verschwand hastig. Ich trocknete mich ab und griff nach seinem weichen Jogginganzug, den er mir hingelegt hatte. Er duftete nach ihm und war warm und flauschig. Als ich dann in seinem Bett lag und mich zugedeckt hatte, kam er noch herein und fragte, ob ich noch was brauche. "Ich will nicht alleine sein. Könntest du hier schlafen - bei mir?" fragte ich?! Er schaute mich liebevoll an und krabelte dann auch unter die Decke. "Schlaf gut Kleine" sagte er noch und küsste mich auf die Stirn. Dann drückte er mich eng an sich und so schliefen wir ein. Hätte es nicht immer so sein können?! ....

Am nächsten Morgen erwachte ich schon früh. Eigentlich konnte ich die ganze Nacht nicht richtig schlafen. Zu viele Gedanken schossen durch meinen Kopf, Tom lag neben mir und trotzdem würde er mich nie lieben und im Grunde würde sich seit gestern Abend gar nichts ändern. Es würde mir am nächsten Morgen gleich beschissen gehen wie am Abend zuvor. Ich stand sehr früh auf und versuchte ihn nicht zu wecken. Es würde sonst alles zu kompliziert werden. Ich musste nach Hause. Wenn mein Dad feststellen würde, dass ich nicht zu Hause war, würde er ausrasten. So hatte ich die Chance mich noch rein zu schleichen.

Als ich vor unserem Haus ankam, war alles dunkel. Mein Dad schlief und ich schlich in mein Zimmer und zerwühlte dass Bett. Als ich eine Stunde später in der Küche stand war er schon auf und hatte sein erstes Bier in der Hand. Er brummte mich nur an, hatte aber wohl nichts gemerkt. Ich war froh. Ich tat so als ob nichts gewesen wäre und trank meinen Kaffe. Erst als ich mich etwas später anzog sah ich meine Schulter wieder. Ich tastete sie vorsichtig ab, aber sie schmerzte noch mehr als am Vorabend. Ich schmierte etwas Salbe drauf, als ich hörte, dass es klingelte. Als ich hinunterlief, hatte mein Dad schon die Tür geöffnet. Tom stand im Vorraum und schaute meinen Dad böse anl, der aber davon nichts merkte. Ich eilte schnell zu ihm und drängte ihn zur Tür hinaus. Ich konnte gerade noch meine Jacke erwischen.

Wir gingen die Strasse hinunter. Es schien ein warmer sonniger Herbsttag zu werden und er fragte dann "Er hat dich doch nicht wieder geschlagen, oder?" Ich schüttele nur den Kopf. Tom blieb stehen und schaute mir in die Augen. Aber irgend etwas war anders. Ich merkte, dass er mich umarmen wollte, aber irgend etwas hinderte ihn daran. "Es wird nie mehr so sein wie gestern" dachte ich nur traurig und wir gingen weiter. Als wir am kleinen See ankamen legten wir uns auf den Steeg. Das Holz war ganz warm von der Sonne und wir lagen nur so nebeneinander da. Die Decke war kuschelig weich und niemand von uns beiden sagte was. "Er schlägt mich nicht" sagte ich dann. "Er hat mich einfach nur blöd an der Schulter erwischt. Das war sicher eine einmalige Sache". Tom drehte den Kopf zu mir und schaute mich ernst an. "Das glaub ich dir, aber warum warst du dann gestern so fertig?" Da war sie. Die Frage. Die Frage, deren Antwort unsere Freundschaft für immer zerstören würde. Ich konnte ihm nicht sagen, dass mein gesamtes Gefühlschaos dafür verantworklich war. Nicht nur mein Vater. Er war genauso daran schuld. Allerdings konnte er nichts dafür - zumindest nicht bewusst. Ich konnte ihm doch nicht sagen, wie mich diese Biene eifersüchtig machte und dass ich es nicht ertragen hatte ihn mit ihr zu sehen. Ich drehte meinen Kopf wieder weg und schloss die Augen. Als ich die Augen wieder öffnete, lehnte Tom auf einmal über mir. "Dann muss ich es eben aus dir herauskitzeln" schrie er und fiel schon über mich her. Das tat er immer, wenn er mich aufmuntern wollte. Er wusste genau, wo er anpacken musste, damit ich keine Luft mehr bekam vor lachen. "H..Hör aa..a..auf" konnte ich gerade noch herausbringen, als sich mein Körper auch schon in seinen Händen hin und her wand bis sie auf einmal um meine Hüfte ruhten. Unsere Gesichter waren sich ziemlich nahe gekommen. Ich fühlte mich in diesem Moment gar nicht wohl. Wollte er mich etwa küssen? Das konnte doch nicht sein. Aber schon in diesem Moment fühlte ich seine sanften vollen Lippen auf meinen. Ich stieß ein Seuzften aus. Auf das hatte ich schon ewig gewartet und jetzt passierte es. Tom küsste mich. Ich musste träumen. Doch plötzlich zog er sich zurück und meinte Leni, es tut mir leid. Ich weiss nicht was über mich gekommen ist. Es tut mir furchtbar leid. Ich wollte die Situation nicht ausnützen..." Aber ich konnte nicht anders. Ich setzte mich auf und zog ihn wieder an mich ran "Das wünsche ich mir schon so lange" hauchte ich und küsste ihn wieder. Diesmal wich er nicht zurück. Ich öffnete langsam meine Lippen etwas und fühlte plötzlich seine Zungenspitze an meiner. Mich durchfuhr es wie ein Blitz. Ich schmolz förmlich in seinen starken Armen dahin. Ganz vorsichtig tasteten wir uns aneinander heran. Wir kannten uns schon so lange und so gut. Aber das war für uns beide eine neue Situation, wo wir nicht wussten wie der andere reagieren würde. Ich zog ihn noch enger an mich und er küsste mich daraufhin etwas fordernder. Er streichelte meine Hüfte und den Po entlang. Er lag nun halb auf mir und ich ich konnte fühlen,wie ich ihn erregte. Als wir kurz eine Atempause einlegte, waren wir beide rot wie Tomaten. Ihm war es wohl auch peinlich, aber wir ließen uns nicht abhalten. Er schaute mir tief in die Augen und erforschte dann mit seinen Lippen und seiner Zunge meinen Hals. Ich wühlte ihm durch seine Haare und als er sich wieder meinen Lippen näherte, knöpfte ich sein Hemd auf. Er schaute mich überrascht an, grinste aber dann und küsste mich weiter. Als sein Hemd endlich offen war, konnte ich seinen muskulösen nackten Oberkörper fühlen. Er öffnete meine Stickjacke, unter der ich nur einen weissen BH trug und seine Hand tastete sich vorsichtig meinen Bauch entlang, bis er kurz inne hielt und mich unsicher anstarrte. Aber ich wollte es. Jetzt, endlich, hier! Ich nahm seine Hand und führte sie zu meiner Brust. Er begann mich zu massieren und auch er säufzte. Ich streifte ihm sein Hemd ab und er machte sich plötzlich an meinen Jeans zu schaffen. Erst da bemerkte ich, was wir gerade taten. Ich hatte nichts zur Verhütung dabei und er sicher auch nicht. Was sollten denn auch ausgerechnet wir zwei damit anfangen.... :-)

Ich hielt seine Hand fest und er wusste sofort was los war. Er hörte sofort auf, strich sich durch seine Haare und ließ sich neben mir fallen. So leidenschaftlich es bis gerade eben noch gewesen war, so schnell war es auch vorbei. Es herrschte eine peinliche Stille. Ich wusste nicht was ich sagen sollte und er wohl auch nicht. Wir hatten die magische Grenze überschritten. Wir waren nicht nur noch "beste Freunde". Für mich war das in Ordnung, aber wie stand es mit ihm?! War es nur eine plötzliche Leidenschaft, die so schnell weg war wie sie gekommen war, weil er vielleicht Mitleid mit mir hatte?! Das würde ich nicht ertragen können. Ich köpfte meine Jacke wieder zu und schaute ihn an, gerade als er sich zu mir drehte. Was würde nun geschehen. Ich wusste es selbst nicht. Gewünscht hätte ich mir, dass er mich in die Arme nimmt und wir zu Hause weitergemacht hätten, wo wir vorhin aufgehört haben. Aber das wird wohl eher nicht der Fall sein.

Mir kam es vor, als würde eine Ewigkeit vergehen, bis Tom endlich was sagte "Leni es tut mir leid. Ich wollte dich nicht überrumpeln, aber als ich dich gestern so gesehen habe..., du warst so hübsch und bist so klug und wir kennen uns doch schon so lange....." Plötzlich wurde er stumm. Ich hätte ihm zu gerne gesagt, das ich das doch auch alles woltel und ich ihn liebte- aber ehrlich gesagt, hab ich mich nicht getraut. Ich wollte ihm nicht sagen, dass ich schon sooo lange ihn ihn verliebt war und somit dastehen, als wär ich nur seine beste Freundin gewesen, um in seiner Nähe zu sein - und so blieb ich stumm. Er verstand das wohl falsch, denn er schnappte schnell sein Hemd, sprang auf, stammelte "es tut mir leid Leni" und lief schnell davon. Ich konnte nicht fassen was gerade passiert war. Und das alles nur, weil ich zu feige war, ihm zu sagen, dass ich ihn auch liebte. "Er wird sicher denken, dass es für mich nur ein Ausrutscher war" dachte ich. Ich setzte mich an den Rand des Steegs und ließ meine Beine hinunterbaumeln. "Jetzt bin ich schon wieder alleine"....

Nach einer Stunde verließ ich den See. Ich wollte nicht nach Hause, konnte nicht zu Tom, im Café wollte ich Biene nicht begegnen und so viele Alternativen gab es in unserem kleinen Kaff nicht. Ich ging also ziellos und traurig durch die Strassen, bis ich aufeinmal gegen jemanden stieß. "Leni! Was machst du hier? Ich dachte Tom und du,.... ihr zwei....." Flo rannte mich fast über den Haufen. "Hallo" sagte ich nur und schaute ihn traurig an. "Aber was ist los? Ich dachte du bist mit Tom zusammen - zumindest dachte ich das, nachdem er mir heute Morgen so von dir vorgeschwärmt hatte! Er wollte doch direkt zu dir!!" "Wie bitte?" brachte ich nur zustande.

Dann erzählte mir Flo die ganze Geschichte. Dass ihn Tom schon am frühen Morgen angerufen hätte, dass er total verwirrt wäre weil er plötzlich Gefühle für mich hätte - seit wir gestern zusammen aus waren und ich dann bei ihm übernachtet habe und dass er ehrlich zu mir sein will und sie mir gestehen möchte. Flo war ganz aus dem Häuschen, weil er sich so für mich und ihn freute. "Endlich erwiedert Tom deine Gefühle!!! Freust du dich nicht?! War er überhaupt bei dir?!" Ich konnte es nicht fassen. Dann war das also kein Ausrutscher von seiner Seite aus. Er liebte mich auch und ich Vollidiot sagte nichts, als er mit mir reden wollte. Hätte ich es ihm doch nur gesagt!!

Ich erzählte Flo was passiert war und er war kurz vorm Verzweifeln mit uns beiden. Er konnte es nicht fassen. "Das wird schon wieder" meinte er. Aber so sicher war ich mir da nicht. "Er meint bestimmt, dass ich ihn an der Nase herumführen will" stammelte ich. "Es tut mir leid Leni, aber ich muss jetzt los. Ich hab Moni versprochen, dass ich gleich bei ihr bin und jetzt bin ich eh schon zu spät dran". "Geh nur" sagte ich. Flo kann doch wegen mir seine neue Freundin nicht gleich stehen lassen. "Wirst sehen, dass alles wieder in Ordnung kommt" rief er mich noch von weitem zu und lief davon.

Ich beschloss nach Hause zu gehen und mich hin zu legen. "Morgen sieht alles schon ganz anders aus. Und schlimmstenfalls hab ich halt meinen besten Freund verloren" dachte ich sarkastisch.

Als ich zu Hause ankam, war mein Dad wieder sturzbetrunken. Ich versuchte so rasch wie möglich in mein Zimmer zu kommen, aber er schrie wild herum und bildete sich die wildesten Sachen ein. "Du Schlampe" schrie er plötzlich. "Wo kommst du denn jetzt her? Wo warst du so lange, deine Jacke ist auch noch falsch zugeknöpft! Mit wem hast du es denn jetzt wieder getrieben!!!" Ich rannte in mein Zimmer und schloss die Tür ab. Ich zitterte am ganzen Körper. Wieso war er nur so. Er war doch früher ganz anders. "Ich halte das nicht aus. Ich muss hier weg....." waren meine einzigen Gedanken. Hastig packte ich einige Sachen zusammen. Ich musste zu Tom. Er war jetzt der einzige, zu dem ich gehen konnte. Mir war es zwar peinlich, aber immerhin waren wir bis vor wenigen Stunden die besten Freunde. Er musste mir einfach helfen....

Ich öffnette leise die Tür und schlich die Treppe hinunter, quer durchs Wohnzimmer und nun musste ich nur noch an der Küche vorbei, in der ich ihn herumpoltern hörte. Ich war schon an der Tür vorbei und hatte die Klinke der Haustüre in der Hand, als ich plötzlich herumgewirbelt wurde. "Bleib hier du Flittchen!!" schrie er plötzlich und ich fühlte einen dumpfen Schlag auf meiner Wange. Es tat höllisch weh und ich konnte gerade noch so verhindern, dass ich nach hinten fiel, da stürmte er schon auf mich zu. Ich schaffte es irgendwie aus dem Haus zu kommen. Ich wußte zwar nicht wie, aber ich war draußen und lief davon. Draußen Es war kalt geworden und die ersten Blätter fielen von den Bäumen. Zu Tom war es sicher eine 1/2 Stunde zu fuss und Jacke hatte ich auch keine dabei. Aber zurück konnte ich auf keinen Fall.

Ich war einige Strassen von seinem Haus entfernt und meine Nervosität stieg, meine Wange tat weh und meine Schulter machte mir auch Schwierigkeiten. Ich hatte Angest, was er wohl tun oder sagen würde. Was war, wenn er gar nicht öffnete. Wo sollte ich dann hin. Flo war mit Moni unterwegs und sonst hatte ich niemanden. Ich ging gedankenverloren weiter, als mich ein Auto mit lauter Musik überholte. "Still Standing" von The Rasmus. Ich kannte das Lied. Einige Meter vor mir hielt das Auto plötzlich an. "Hoffentlich will der nur nach dem Weg fragen" dachte ich noch, als ich plötzlich hörte "Leni, bist du das?" Ich schaute auf und sah, dass Tom aus dem Wagen stieg. "Was tust du hier, was ist passiert?!" Ich schaute zu ihm auf und dann sah er mich erschrocken an. "Was ist mit deinem Auge?! Das war sicher dein Dad!!" schrie er wütend. "Den Kerl bring ich um!!!" Aber als er merkte, wie kalt mir war und wie verwirrt ich war, zog er schnell seine Jacke aus und legte sie mir um die Schultern. "Komm, ich bring dich erst mal zu mir" meinte er und wir stiegen ins Auto.

Bei ihm zu Hause angekommen setzte ich mich auf die Couch und er stand gegenüber von mir. Wir konnten uns zuerst nich ansehen. Es war eine unangenehme Situation für uns. Tom brach aber dann das Schweigen, indem er sagte "Ach Leni, komm her". Endlich. Ich stand auf und kuschelte mich in seine Arme. Er drückte mich fest und wir blieben eine ganze Weile so stehen, bis ich zu ihm aufschaute. Er streichelte vorsichtig meine Wange und streifte mir meine Haare aus dem Gesicht. "Du bist wunderschön" flüsterte er. Ich war ganz verlegen. Ich musste doch furchtbar aussehen. Aber da küsste er mich auch schon. Zuerst ganz zaghaft, aber als ich mich eng an ihn drückte, etwas heftiger. "Ich liebe dich Tom" sagte ich woraufhin er mich anlächelte. Wir taumelten einige Schritte rückwärts und landeten auf der Couch, wo wir ausgiebig weiterkuschelten, bis Tom auf einmal meine Hand nahm und mich in sein Zimmer nach oben führte. Ich konnte mein Glück kaum fassen, als er mich auf sein Bett zog und wir wieder in einem unendlich langem Kuss verschmolzen. Er öffnette etwas ungeschickt meine Jacke und den BH, was wohl daran lag, dass er gleich nervös war wie ich. Als ich seine Hand auf meinem nackten Busen fühlte, bebte mein ganzer Körper. Ich zog ihm seinen Pullover über den Kopf - unsere nackten Oberkörper fühlten sich gut aneinander an. Als ich auf ihm lag, konnte ich fühlen, wie erregt er schon war. Ich machte mich an seinem Gürtel zu schaffen und öffnete seine Jeans. Als er mit seiner Hand plötzlich in meinen Jeans war, stöhnte ich auf. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass er sie bereits aufgeknöpft hatte. Immer wieder schaute er mir tief in die Augen. Seine wunderschönen strahlenden Augen. Irgendwie hat er es geschafft, dass ich auf einmal unter ihm lag. Er hatte sich seienr Jeans schon entledigt und zog mir dann meine aus. Wir schlüpften unter die Decke meine Hand rutschte in seine Shorts. Er stöhnte und atmete schwer und sein Kopf verschwand auf einmal unter der Decke in Richtung eines Bauchnabels.Seine Zunge war plötzlich überall. Als wir irgendwann nackt waren schaute er mich an und flüsterte "Ich liebe dich Leni". Dann holte er eine Packung Kondome aus seinem Nachttisch und streifte sich eins über. Als er in mich eindrang, war ich unendlich glücklich. Er war ganz sanft und langsam kamen wir beide zum Höhepunkt.

Wir lagen glücklich nebeneinander und lächelten uns an. Jetzt war ich nicht mehr alleine und meine ganzen Probleme würden sich sicher in Luft auflösen mit ihm an meiner Seite ...

 

Luka schrieb:
Ich wollte mir meine TAsche um die Schulter hängen, aber die schmerzte, als ich sie gerade vom Blitz getroffen werden würde.

:confused: Ich glaub, besser wär: "...als ob sie gerade vom Blitz getroffen werden würde"
oder
"...als ob sie vom Blitz getroffen wäre"

 

Hallo Luka,

ganz herzlich willkommen auf KG.de. :)
Mir hat deine Geschichte gut gefallen. Ich liebe ja romantische Stories *schwärm*.
Ich denke, dass sich viele Mädchen mit deiner Geschichte identifizieren können.
Ob das mit der Beziehung dann aber letztendlich klappt, ist eine andere Frage.

Mich hat nur eins etwas gestört. Vielleicht könntest du noch genauer beschreiben, wieso sich Toms Leidenschaft für "Biene" nach dem Date so verflüchtigt. Gab es einen bestimmten Anlass, oder hat er einfach im Laufe des Abends durch viele verschiedene Gesten gemerkt, dass sie nicht sein Typ ist?
Oder aber hatte es etwas mit Lena zu tun?
Bei dieser Sache war ich etwas am rätseln.

Und dann könntest du deinen Text nochmal auf Rechtschreibung und Grammatik überprüfen, denn da habe ich einige Fehler entdeckt (die ich jetzt aber nicht zitieren werde, denn dafür bin ich etwas zu faul) :D

Also ich freu mich sehr auf deine Fortsetzung!

Liebe Grüße
Suava :schiel:

 

Hallo Luka, willkommen hier!

Fortsetzung?!? Wieso Fortsetzung? Muss ja nicht unbedingt sein, würde ich sagen...

Okay. Du hast eine sehr positive Kritik gekriegt, darum solltest du auch den Kontrast vertragen können. Im Gegensatz zu Suava finde ich deine Geschichte einen ziemlichen Groschenroman-Schund. Trivial in den Zutaten und berechenbar im Verlauf bis zum Schluss. Und unrealistisch. Warum lösen sich faktische Probleme auf, nur weil ein Helfer zur Seite steht? Schön wär's! Es wächst damit höchstens die Fähigkeit, die Probleme adäquat anzupacken. Warum ist er der beste Freund, wenn sie ihm ihre Probleme nicht anvertraut? Und es ist völlig unrealistisch, dass bei einer sehr engen und herzlichen Beziehung zweier Menschen der eine die Hingezogenheit des anderen nicht bemerkt. Das zu verstecken würde nur einer sehr reflektierten, kontrollierten Person gelingen, aber nicht einem schlichten Dummerle, wie es Lena/ni ist.

Stories dieser Art lassen in mir immer wieder den Wunsch nach einem R/E-Unterforum "Das Dr.-Sommer-Loch" wach werden, aber da lässt der Webmaster nicht mit sich reden... Es ist sicher so wie im Kommentar weiter oben vermerkt, dass in einer bestimmten Alters- und Personengruppe entwicklungspsychologisch bedingt Bedarf an solchen Fantasiefluchtvehikeln besteht. Davon leben schließlich die Teenie-Mags. Das kann durchaus lesbar gestaltet sein. Aber unter den Aspekten Originalität, Spannung und Mehrdimensionalität der Prots kann ich deinem Text leider nichts abgewinnen.

Grüße!
Chica

 

Hallo Chica!

Ich respektiere deine Kritik. Natürlich gehört es dazu, dass nicht allen so ein "Kitsch" gefällt. Sicher ist meine Geschichte unrealistisch und vorhersehbar. Aber warum soll man in einer Geschichte nicht auch mal ein bisschen von dem strahlenden Helden und den Problemen, die sich in Luft auflösen, träumen dürfen?!

Ich find Groschenroman-Kitsch nicht schlecht. Man kann seinem Alltag ein bisschen entfliehen, auch wenn sie nicht mit Hochspannung geschrieben sind.

Es gibt nämlich auch Menschen, die zu realistisch sind :-)

Grüsse
Luka

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Luka,

Ich stimme Chica hundertprozentig zu. Deine Geschichte erreicht mich als Leser durch ihre Trivialität und das umgangssprachliche Niveau nicht. Was vermittelt oder soll dein Text ausdrücken? Meines Erachtens mangelt es an einer konkreten Botschaft.

Weiterhin solltest du auf die Rechtschreibung achten. Beispielsweise wird wörtliche bzw. direkte Rede mit einem Komma vom nachfolgenden Begleitsatz getrennt. Die übermäßige Verwendung von Auslassungspunkten ("...") am Satzende zeugt von einem unausgereiften Schreibstil. Überarbeite deinen Text bitte dahingehend.

Der Form halber solltest du deinen Einleitungstext entfernen oder in einem gesonderten Beitrag unterbringen. Es verstößt außerdem gegen die Forenregeln, Smilies im Text einzufügen.

Lieben Gruß,
moonaY

 

Hallo Luka,
so richtig gefallen hat mir Deine Geschichte auch nicht. Ich bin ja noch nicht so alt, deshalb kann ich diese Teenie-Fantasien durchaus noch nachvollziehen.
Aber insgesamt war mir das Ganze leider auch zu vorhersehbar und zu uanusgereift. Ich habe mich ein paar Mal zwingen müssen, konzentriert weiter zu lesen.
Vielleicht hat das unter anderen auch an den vielen Rechtschreibe - und Kommafehlern gelegen.
Fortsetzung nicht unbedingt, aber mit etwas Überarbeitung könnte es duchaus noch was werden.
Liebe Grüße
Cassandra

 

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