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Mein Himmel (An meinen so sehr geliebten Schatz)

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26.02.2004
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Mein Himmel (An meinen so sehr geliebten Schatz)

Weißt du, was der Himmel ist?

Ich ging zu einem Priester und fragte ihn: “Was ist der Himmel?“
Er lächelte milde, wie das Priester so oft und gerne machen und antwortete mir, der Himmel sei ein Ort, wo Menschen in Einigkeit, Glückseeligkeit und Zufriedenheit sind. Nur gute Menschen kommen in den Himmel und es ist wohl ein harter und beschwerlicher Weg dorthin.

Aber ich bin nicht religiös und ich konnte ihm nicht glauben.

Also ging ich zu meinem Vater und fragte ihn: „Weißt du, was der Himmel ist?“
Er sah mich ein bisschen entsetzt an und sagte dann, der Himmel sei für ihn der Tag, an dem er sich in Ruhe zurücklehnen und auf all das, was er geschafft hatte, zufrieden zurückblicken könne.

Aber diese Antwort war mir nicht genug.

Da ging ich zu meiner Mutter und fragte sie: „Weißt du, was der Himmel ist?“
Sie dachte eine Zeit lang nach und antwortete mir, der Himmel sei für sie ein Ort, wo sie mit den Menschen, die sie liebt, sein kann, ohne dass ein Gestern, ein Heute oder ein Morgen existiert. Keine Ängste mehr und keine Sorgen. Nur noch Liebe und Einigkeit zählt. Ein Platz, wo sie sich sicher fühlt und genau weiß, dass es nichts mehr gibt, wovor sie sich fürchten muss.

Aber ich konnte es nicht ganz begreifen und suchte weiter nach einer Antwort.

Ich fragte noch viele Menschen. Menschen mit Lebenserfahrung, junge, arme, reiche und alte.
Ich war lange Zeit auf der Suche nach einer Antwort, denn irgendetwas muss es wohl dort draußen geben. Etwas, wofür es sich zu leben lohnt.

Eines Abends kamst du dann zu mir. Es war schon spät und wir legten uns ins Bett um noch ein bisschen Zeit miteinander zu verbringen. Wir hielten uns in den Armen und küssten uns. Trotz der Dunkelheit konnte ich in deine Augen sehen. Und dann wusste ich es.

Mein Himmel ist nicht sehr groß, nicht neu, nicht sonderlich schön anzusehen. Es ist nur ein Bett, wie es tausende Menschen besitzen. Die meiste Zeit ist er gar kein Himmel, nur ein Gebrauchsgegenstand. Aber wenn du da bist, neben mir liegst, mich hältst, dann weiß ich, was alle mir sagen wollten. Er ist ein Ort, wo wir beide in Einigkeit, Glückseeligkeit und Zufriedenheit sind. Und es war ein langer, beschwerlicher Weg, bis wir so weit waren, das Gefühl der Zweisamkeit auch richtig genießen zu können. In meinem Himmel können wir uns zur Ruhe legen und auf das zurückblicken, was wir geschafft haben. In diesen Momenten zählen nur noch du und ich, unsere Liebe, weder gestern, heute noch morgen. Es ist ein Platz, wo wir beide uns sicher fühlen und wissen, dass wir alles schaffen können und es nichts mehr gibt, wovor wir uns fürchten müssen, solange wir zusammen sind. Dann kann uns nichts etwas anhaben.

Jeden Morgen werden wir dann aus unserem Himmel vertrieben und ich überstehe jeden neuen Tag, egal was kommen mag, mit der Gewissheit, dass ich in der Nacht meinen Kopf neben deinen betten kann. In meinem Himmel. Und dann hat es sich wieder gelohnt.

 

Hallo,

Die wiederholende Frage nach dem Begriff Himmel ist nicht störend, sondern ein Stilmittel (Wie heißt das nochmal auf schlau?:susp: ). Es stört nicht, sondern macht nur deutlich wie viele verschiedene Definitionen dieses Begriffes es gibt.

Alle gelten sie für andere Menschen.

Am Ende hat die Protagonistin ihren eigenen Himmel gefunden.

Naja gut, die Idee ist ein bisschen abgedroschen, aber wird hier nicht so kitschig umgesetzt wie oft. Der Stil passt zum Thema, genau wie die Metaphorik.

Nicht überragend, aber eine schöne Liebeserklärung!
Auch wenn ich lieber Splatter lese ;).

Gruß

MisterSeaman

 

Sie weckt Assoziationen? Macht ja auch nichts. Vielleicht hat sie ihren Vater oder ihre Mutter vor vielen Jahren gefragt, als sie noch ein Kind war und den Himmel und ihn jetzt, "reif und erwachsen" erst gefunden. Vielleicht hat das "Fragen anderer Menschen" länger gedauert als ein paar Tage.

"Mama, warum hassen sich die Leute auf der Erde?"
Wenn man das "Mama" wegläßt könnte das durchaus auch ein Erwachsener fragen. So trivial finde ich die Antwort nämlich nicht. :confused:

 

Danke für eure Kritik / Antworten!

Ich habe das tatsächlich für meinen Schatz geschrieben - deshalb auch die Anmerkung in Klammern in der Überschrift. Ihr habt alle recht, wenn ihr sagt, dass es vielleicht kindisch klingt oder der Syntax etc. hin und wieder nicht so ganz rein ist. Aber es war mir einfach ein Bedürfnis, das hier zu posten, für mich und meinen Schatz. Die Geschichte ist natürlich naiv, denn die Frage nach einem Himmel ist naiv - aber wer von euch schon ein mal richtig geliebt hat, wird diese kleine "Geschichte" verstehen...

Die ewige Frage nach dem Himmel ist ein Stilmittel, sie soll zeigen, dass man sein ganzes Leben danach suchen kann...manche finden niemals eine Antwort...

lg Paul

 

Mein Himmel

Hi Paul Johnson,

eine nette kleine Geschichte, die zeigt, dass jeder auf der Suche nach seinem Himmel ist. Glücklich sind diejenigen, die ihn für sich gefunden haben.

Wie schade für die Menschen, die Ewigkeit, Glückseligkeit und Zufriedenheit, als naiv ansehen und sich auch noch darüber ärgern.
Aber so ist das im Leben, jeder Mensch ist seines Glückes Schmied.
Möge dir der Glaube an "himmlische" Gefühle, nie verloren gehen.

glg, coleratio

 

merci coleratio,

ich find es auch irgendwie traurig, dass eine kleine geschichte so widersprüchliche gefühle auslösen kann, vor allem, weil es um das wichtigste überhaupt geht, um die liebe und das glück

freut mich, dass es immer noch menschen gibt, die das verstehen können, aber wahrscheinlich ist die welt für viele viel zu trist, als dass kleinigkeiten ihr herz erfreuen könnten

lg paul

 

Hallo paul johnson,

der Anfang mit der rhethorischen Frage, die von Mensch zu Mensch wandert, ohne befriedigend beantwortet zu werden, kommt mir bekannt vor. Mir war schon beim ersten Mal, als hätte ich ihn irgendwo schon mal gelesen. Gefunden habe ich allerdings nichts. Und in dem Text meiner Erinnerung war der Priester auch nicht der erste, dem die Frage gestellt wurde, sondern der Vater.
Aber ok, das Ende war mir weniger vertraut und die Syntaxfehler lassen mich eher auf einen Zufall schließen. Die Idee ist ja schließlich einleuchtend genug.
Mich stört die rhethorische Frage nicht, ich halte sie auch eher für ein Stilmittel. Natürlich ist die Botschaft simpel und nicht hoch philosophisch, aber das muss sie ja auch gar nciht sein, um eine schöne kleine Geschichte zu schreiben. Den entbrannten Konflikt darum halte ich als für unnötig zu so einer friedlichen kleinen Geschichte.
Auch wenn es mir nicht so geht, kann ich jedoch nachvollziehen, wenn andere der Meinung sind, die Botschaft ist zu simpel, zu vereinfachend. Der Himmel im Bett der Freundin ist aber eine sympathische Liebeserklärung.

Kommen wir zur Textarbeit:

in Einigkeit, Glückseeligkeit und Zufriedenheit sind.
Glückseligkeit
der Himmel sei für ihn der Tag, an dem er sich in Ruhe zurücklehnen und auf all das, was er geschafft hatte, zufrieden zurückblicken könne.
zurück blicken könnte (2.te Konjunktivform)
Sie dachte eine Zeit lang nach und antwortete mir, der Himmel sei für sie ein Ort, wo sie mit den Menschen, die sie liebt, sein kann, ohne dass ein Gestern, ein Heute oder ein Morgen existiert.
Auch hier bitte Konjunktivform:
der Himmel sei für sie ein ..., an dem (klingt mE besser als das umgangssprachliche wo) ... sein könnte, ohne dass ... existierte.

Auch den nächsten Satz müsstest du vollständig im Konjunktiv zwei halten, da du den ersten mit "sei" in indirekter wörtlicher Rede und in der Vergangenheit eingeleitet hast. Umgehen könntest du es durch direkte wörtliche Rede.

Er ist ein Ort, wo wir beide in Einigkeit, Glückseeligkeit
Hier würde ich den Himmel noch mal explizit erwähnen. Außerdem stören mich auch hier wo und ein e in Glückseligkeit ;)
egal was kommen mag, mit der Gewissheit, dass ich in der Nacht meinen Kopf neben deinen betten kann.
in der Gewissheit, ... neben deinem betten kann.

So, das war es, was mir aufgefallen ist. Ein frohes Osterfest möglichst nicht nur im Himmel wünscht sim

 

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