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Mein schwerster Fall

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12.04.2007
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Mein schwerster Fall

Dieser Fall war zwar nicht mein erster Fall, ich hatte vorher schon viele, aber noch keinen so schweren wie diesen. An diesem Tag, an dem wir den Fall bekamen, war ich noch nicht lange in der Einheit meines Bruders Tom, erst seit zwei Wochen. Diesen erwähnten Fall, der mein Leben veränderte, bekamen wir am Montag dem 25.4.2006.

Der Tag begann wie jeder andere auch. Wie immer wurde ich von den anderen verarscht, ich Jimmy Kocer, wurde ja nur eingestellt, weil Tom mein Bruder ist. Das ich aber ein super Profiler bin und dazu auch noch ein guter Mathematiker, interessierte sie offenbar nicht, aber ich versuchte es mit Humor zu nehmen. Als das Gelache von Michi, Vicki, Karl, David und Sebastian im ganzen Haus zu hören war, platzte Tom rein, der mal wieder 10 Minuten zu spät kam und nahm mich als erstes in Schutz. Am liebsten wäre ich im Erdboden versunken. So werden sie mich nie akzeptieren, dachte ich. Meine Gedanken wurden unterbrochen, als Tom mich in sein Büro zitierte. „Also, warum hacken die eigentlich immer auf dir herum?“
„Warum wohl? Wer denkt, es sei schwer, wenn der Vater bei der Polizei ist, der irrt sich. Nämlich ein Bruder drin zu haben ist schwerer“
„Das meinst du jetzt nicht ernst, oder? Aber ich bat dich her wegen dem Brooker Fall“
„Da habe ich dir schon alles gesagt. Der Mörder ist ein lediger, 30 jähriger Mann, der womöglich noch bei seiner Mutter lebt“, sagte ich und ging zurück ins Besprechungszimmer, wo ich mit erneutem Spott empfangen wurde. Und dann war der Moment gekommen, wo Tom uns den Fall übergab. Noch wusste ich ja nicht, wie er enden wird, also freute ich mich, dass es etwas zu tun gab und ich mich so nicht weiter mit den dummen Sprüchen der andern rumärgern musste. „Also, das vierundzwanzigsten Revier hat uns diesen Fall übertragen, weil sie von Jimmys Fähigkeiten gehört haben. Vor vier Tagen wurde eine junge Frau ermordet aufgefunden. Neben der Leiche lagen eine aktuelle Zeitung und ein Zettel mit Zahlen. Heute wurde noch eine Leiche gefunden, offenbar seit zwei Tagen tot, ebenfalls eine junge Frau und den gleichen Zettel sowie eine aktuelle Zeitung. Wir haben es wohl mit einem Serienmörder zu tun, der alle zwei Tage tötet. Das heißt, er wird heute wieder morden“. Jetzt verging mir schon die Freude an dem neuen Fall. Die jungen Frauen waren brutal zugerichtet und gerade mal Anfang zwanzig, so in meinem Alter, mir blieb das Frühstück im Halse stecken. Als nächstes sahen wir den Zettel mit den angeblichen willkürlichen Zahlen. „Moment mal, Tom! Die Zahlen sind nicht willkürlich; wenn man von jeder Zahl die Wurzel zieht und dann jede Zahl seinem Buchstaben im Alphabet zuordnet, wird 64 25 625 zu 8 5 25 =HEY und 4 441 144 144 25 196 zu 2 21 21 5 14 = BULLEN“
„Wie kommst du nur so schnell darauf? Dann übersetz schnell weiter, Vicki und Karl, ihr guckt euch an den Tatorten um.“ Mir lief es eiskalt den Rücken runter, als ich weiter machte und mein Name raus kam. Der Brutale, herzlose Mörder kannte mich und ich wohlmöglich ihn? Der ganze Text lautete:

HEY BULLEN ,
HOFFE EUCH GEFÄLLT MEIN GESCHENK,
GRÜßT JIMMY KOCER VON MIR
GRUß EUER FREUND.

Noch völlig geschockt und verwirrt gab ich Tom die Neuigkeiten bekannt. „Jimmy was ist los? Fehlt dir was? Du bist so blass.“
„Ja? Ach nein, es ist nur, ich habe den Zettel fertig übersetzt.“
„Ja und?“
„Lies besser selbst“. Also gab ich ihm meine Übersetzung, und dann sah ich seine Verwirrtheit in seinen Augen. „Bist du dir sicher, dass das stimmt?“
„Ja, und durch den Zettel habe ich auch ein Profil. Der Mörder muss ein gestörtes Verhältnis zu Frauen haben, da er sie als eine Art Geschenk sieht. Außerdem muss er zwischen 20–25 Jahren alt sein, männlich, womöglich ist er vorbestraft.“
„Gut, bei dem Brooker Fall hattest du übrigens Recht mit deinem Profil. Ich habe David und Sebastian losgeschickt, einen Verdächtigen zu verhören, und er hat den Mord gestanden.“
„Und das Profil passte auf ihn. Siehst du, ich bin gut auf meinem Gebiet. Ich kann etwas und trotzdem denken die anderen, du bevorzugst mich, und ich bin nur hier, weil du mein Bruder bist, und du bist auch nicht viel besser, weil du mich immer beschützen willst. Ich bin zwar dein kleiner Bruder, aber schon alt genug, um mich selbst schützen zu können.“ Als ich den Satz beendet hatte, war ich innerlich erleichtert, aber bemerkte auch Toms Entsetzen. Ich war aber froh, ihn meine Meinung gesagt zu haben. „Tom, ich mache dann meine Mittagspause, ok?“
„Ja, geht ok, tschüss“
„Tschüss“. Wenn ich gewusst hätte, dass ich aus der Mittagspause nicht wiederkomme, hätte ich mich für mein Ausrasten, auch wenn es mal nötig gewesen wäre, entschuldigt. So nahm ich es mir vorerst für später vor.

Am Nachmittag, als ich mich aufmachte zurück zu gehen, lief mir ein alter Klassenkamerad und Freund entgegen und es passierte etwas, was niemand voraus sehen konnte und ich nie gedacht hätte. Als ich mit ihm in einer menschenleeren Gasse redete, schlug er mich nieder. Was jetzt passierte, kenne ich nur aus Erzählungen.

Eine Stunde nachdem ich wieder in der Zentrale sein sollte, machte Tom sich Sorgen. Er war zwar sauer auf mich, aber da er mich kannte und mich brüderlich liebte, sorgte er sich auch um mich. Die Zeit verging und ich tauchte und tauchte nicht auf. Am Abend, kurz vor Feierabend, gab Tom eine Vermisstenanzeige auf.

Mittlerweile bin ich auch wieder zu Bewusstsein gekommen. Natürlich erschrak ich und wusste zuerst nicht, was mit mir passiert war. Aber ich ahnte auch, dass mein ehemaliger Klassenkamerad der gesuchte Mörder ist. Er hieß Willi Oase und ging mit mir auf die Polizeischule. Er war der Beste im Profiler- Kurs. Ich befand mich in einer Art altem Bunker aus dem zweiten Weltkrieg, und ich war nicht gefesselt. Offenbar, weil es keine Fluchtmöglichkeit gab. Als Willi kam, war ich mir sicher, dass er der Mörder war und ich mich mit einer Kleinigkeit im Profil irrte und es Willis Absicht war.

Nach Erzählungen gab die Suche nach mir am Abend keinen großen Erfolg. Aber kurz bevor sie aufgeben wollten, fanden die Suchhunde eine Blutspur in einer kleinen, dunklen, abseits gelegene Gasse. Die gleiche, in der ich mit Willi sprach. Die Beamten nahmen eine Probe und sperrten die Gasse ab, bevor sie für diesen Tag die Suche beendeten.

Tom erfuhr erst am nächsten Tag von der Blutspur und das die Beamten davon ausgingen, dass es mein Blut ist. Er war sauer, aber nicht mehr auf mich sondern auf sich! Er hatte so eine Ahnung, dass der Frauenmörder mich hatte. Am Abend gab es noch einen Mord an einer jungen Frau. Mit dem gleichen Schema. Nur diesmal mit anderen Zahlen auf dem Zettel. Tom war erleichtert, dass nicht ich die Leiche war, aber die DNA bewies, dass es mein Blut in der Gasse war. Damit schienen sich Toms Befürchtungen zu bewahrheiten. Er beauftragte Karl, den Zettel zu übersetzten, so wie ich es ihm erklärte. Es kam folgendes dabei heraus.

HI TOM ,
ICH HABE DEINEN BRUDER: ICH WILL 10 000€ LÖSEGELD BIS MITTWOCH -
ORT SPÄTER: ODER DEIN BRUDER IST DIE NÄCHSTE LEICHE
GRUß EUER FREUND W: O

In der Zwischenzeit unterhielt ich mich mit Willi. „Du bist der Mörder, nicht wahr?“
„Ja, die Frauen waren ein Mittel zum Zweck. Mein Ziel ist 10 000 € Schmerzensgeld dafür, das ich als bester Profiler des Abgangsjahres 2005 keine Stelle bekam!“
„Neid! Du bist neidisch auf mich!“
„So, ein Klugschießer und Angeber, ja?“
„Aber wenn du hast, was du willst, was machst du dann mit mir?“
„Ja, was denkst du was ich mache?“

„W: O, was soll das heißen? Ist das der Name des Täters?“, dachte Tom, während er sich immer größere Sorgen machte. Er legte alles dran, um mich zu finden. Ohne Erfolg. Willi hat gute Arbeit geleistet alle Spuren zu beseitigen.

In dieser Nacht machte Tom kein Auge zu. Zu groß war die Sorge um mich. Auch ich machte kein Auge zu. Über Nacht ließ Willi mich wieder alleine. Zeit für mich zu überlegen, wie Tom mich finden kann. Ansonsten bringt er mich um. Willi ,mein Ex-Freund und jetzt ein skrupelloser Serienkiller! Früher teilten wir uns eine Wohnung, jetzt ist er bereit, mich eiskalt zu ermorden.

Tom ist letztendlich doch noch über seinen Schreibtisch im Büro eingenickt. Am Morgen wurde er vom Klingeln seines Handys geweckt. Sofort gab er dem Techniker ein Zeichen. Erst als das Ok zurückkam, nahm er ab. „Kocer“, eine mit Computer verzehrte, männliche Stimme meldete sich. „Hi Tom! Bring um 10.00 Uhr das Geld in den Stadtpark, Nordeingang, keine Tricks. Wenn doch, dein Bruder wird es büßen!“
„Wer garantiert mir das Jimmy noch lebt?“
„Mein Wort, 10.00 Uhr das Geld oder er wird den morgigen Sonnenuntergang nicht mehr erleben“, meinte die Stimme und beendete das Gespräch. „Verdammt, habt ihr ihn?“
„Ja schon, aber der Anruf kam von einer Telefonzelle“.
„Gut. David, Sebastian ihr fahrt zur der Telefonzelle und Michi du hilfst mir bei der Vorbereitung für die Geldübergabe.“

Bei dem Telefonat hat Willi seinen ersten Fehler gemacht, denn David und Sebastian fanden seine Fingerabdrücke. Zur gleichen Zeit fand auch die Lösegeldübergabe statt. Tom hat überall Wachposten aufgestellt, was Willi leider bemerkte und nicht auftauchte. Stattdessen klingelte erneut Toms Handy:„Tom, Tom, Tom damit hast du das Schicksal deines Bruders besiegelt. Morgen wird er Tod sein! Dank dir!“
„Nein“ schrie Tom und kniete sich auf den Boden. Er war völlig mit seinen Nerven am Ende. Seit zwei Tagen hatte er nicht mehr richtig geschlafen, und als er mich das letzte Mal sah, hat er mit mir gestritten. Sollten beim Streit die letzten Worte mit mir gefallen sein? Das dürfte einfach nicht wahr sein.

Von dem ganzen Geschehen bekam ich natürlich nichts mit. Bis jetzt tauchte Willi nicht bei mir auf.
Als Tom wieder im Revier ankam, gab es die ersten positiven Nachrichten dieses Tages. Er erfuhr von den Fingerabdrücken und den dazu gehörigen Namen. „Und wem gehören diese Fingerabdrücke?“
„Also keinem Verbrecher.“
„Soll das heißen, sie sind nicht in unseren Datenbank?“
„Doch, aber der Täter stammt aus unseren Reihen; die Abdrücke gehören zu Willi Oase.“
„Was? Das hat doch keinen Sinn. Willi ist Jimmys Freund, sie teilten sich eine Wohnung.“
Aber es stimmte. Willi ist auch seit drei Tagen wie vom Erdboden verschluckt. Es deutet alles auf ihn als Täter hin.

Jetzt erst tauchte Willi wieder bei mir auf, und als er einen Zettel schrieb, sah ich meine Rettung. Irgendwie musste ich einen Hinweis an Tom schicken, doch wie? Und wo genau befand ich mich eigentlich? Später verließ Willi mich wieder und ich sah meine Chance! Zum meinem Glück ließ er den Zettel und Stifte liegen. So schrieb ich eine verschlüsselte Nachricht an meinen Bruder. Doch er erwischte mich dabei. „Na, einen Hinweis für deinen Bruder? Warum denn nicht? Schreib noch die Adresse hin Infohustreet 23 im Bunker. Los, schreib schon. Es wird sowieso zu spät sein. Dein Tod ist beschlossene Sache, dank deinem Bruder“, meinte er und nachdem er mich zwang, die Adresse zu schreiben, zog er sein Messer raus und stach mich nieder. Nach dem ersten Schock kam der Schmerz. Ein schrecklicher, stechender, unerträglicher Schmerz. Warum wollte Willi, mein bester Freund, nur meinen Tod? Und was meinte er damit Tom wäre daran schuld? Würde ich es noch erfahren?

Am Abend wurde dann eine Leiche gefunden. Die Leiche lag im Wald, so dass man nicht erkannte, ob sie männlich oder weiblich war. Mit dem Schlimmsten rechnend, kam Tom an den Fundort. Zuerst atmete er tief ein, dann betrat er den abgesperrten Bereich. Dort entdeckte er eine aktuelle Zeitung und einen Zettel mit Zahlen. Also war es Willi, aber war ich auch die Leiche? Ein Blick verriet es ihm. Die Leiche war weiblich. Ihm viel ein Stein vom Herzen, und als er den Zettel genauer betrachtete, merkte er, das es meine Handschrift war. „Karl.“
„Ja?“
„Übersetzten Sie den Zettel. Beeile dich, ich habe das Gefühl, es hängt Jimmys Leben davon ab und es eilt!“
„Ok.“
Wieder in der Zentrale. „Tom, es ist ein Hinweis. Jimmy steckt in einem Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg in der Infohustsreet23.“
„Was? Komm und ihr vier auch. Schnell, ich ahne Böses! Denn warum lässt Willi so etwas zu? Er ist ein Profi auf seinen Gebiet!“
10 Min. später kamen sie an und Tom bot sich ein Bild des Schreckens. Ich lag stark blutend am Boden und bewegte mich nicht mehr. „Oh mein Gott! Jimmy, Jimmy“ rief er und rannte zu mir rüber, kniete sich hin und hob mich behutsam auf seine Knie. „Jimmy“, sagte er. Ich bekam dies mit und öffnete meine Augen. „Tom es, es tut mir Leid. Ich liebe dich brüderlich.“
„Schon klar Jimmy, ich hab dich auch lieb.“
„Es tut mir leid wirklich“, wiederholte ich noch kurz bevor ich dann das Bewusstsein verlor. „Nein Jimmy!“
„Tom, der Krankenwagen ist unterwegs“
„Gut. David, Sebastian sucht das Schwein und lässt keine Gnade walten!“

Die zwei Stunden Wartezeit im Krankenhaus, während ich operiert wurde, waren für Tom der reinste Horror. Nicht zu wissen, wie es um mich steht - ob ich es schaffen würde, bewirkten, dass diese zwei Stunden ihm wie eine halbe Ewigkeit vorkamen, die ihn fast umbrachten. Dementsprechend war seine Freude groß, als der behandelnde Arzt mit positiven Nachrichten zu Tom kam. „Wie schlimm ist es?“
„Das Messer hat schwere Schäden angerichtet, die wir durch die OP allerdings gut beheben konnten. Ihrem Bruder geht’s den Umständen entsprechend gut, sie können zu ihm gehen. Er liegt auf der IST.“
„Ok! Wird er es schaffen?“
„Da bin ich mir relativ sicher; er ist jung und stark“. Als ich wieder zu mir kam saß Tom neben mir. Er sah sehr besorgt aus. „Tom was ist los?“
„Was los ist?! Du bist fast umgebracht worden, weil ich ein Fehler gemacht habe!“
„Du bist nicht Schuld daran, dass ich hier liege, sondern nur Willi alleine! Er hat es selbst zu verantworten, nicht du.“
„Du bist mir also nicht böse, weil du hier liegst?“ fragte Tom und ich bemerkte die eine Träne, die über sein Gesicht lief. „Ja Tom“, meinte ich und Tom umarmte mich ganz zärtlich. „Tom, aber wir haben ein Problem“
„Jimmy, was für eins?“
„Willi! Wenn er erfährt, dass ich noch lebe dann wird er…“
„Denkst du wirklich? Ist er so tief gesunken?“
„Leider ja. Er hat eine große Wut auf die Stadt und auf mich“
„Ok, das reicht“

Also beantragte Tom Polizeischutz für mich. Tatsächlich tauchte Willi zwei Tage später auf und konnte festgenommen werden. Zwei Wochen später war die Gerichtsverhandlung. Ich wurde geladen, lag zwar noch immer im Krankenhaus, durfte aber mit ärztlicher Bekleidung zur Verhandlung. Willi wurde wegen räuberischer Erpressung, Freiheitsentzug, Mordversuch sowie mehrfachen Mordes zu 5 Jahren Gefängnis ohne Chance auf Bewährung verurteilt. Mein Zustand verbesserte sich nur langsam. Erst 6 Monate nach diesem schrecklichen Vorfall fing ich wieder an zu arbeiten. Es wurde mir geraten, nebenbei noch in Psychischer Behandlung zu gehen. Was ich auch tat, nicht das es nötig war, aber schaden tut es ja auch nicht, dachte ich mir. Was das Moppen von Michi, Vicki, Karl, David und Sebastian angeht, das hörte auf und sie haben sich sogar bei mir entschuldig. Sie haben gemerkt, dass ich etwas kann und nicht aus „Bruderwirtschaft“ die Stelle bekam. Es entwickelte sich sogar eine gute Freundschaft zwischen uns sechs.

Das also war die Geschichte über meinen schwersten Fall. Es ist mein schwerster, da es das Ende einer langen und guten Freundschaft zwischen Willi und mir bedeutete, und es waren auch schwere vier Wochen Krankenhausaufenthalt, der dieser Fall mit sich brachte. Doch wendete sich am Schluss doch noch alles zum Guten; ich gewann so fünf gute neue Freunde, und die enge Bindung zwischen mir und Tom wurde noch enger. Das schlimme Ereignisse sich zum Guten wenden ist im Leben leider sehr selten der Fall.

ENDE

 

unbekannt87 schrieb:
Hab einen Betaleser gefunden, und diese ist die Überarbeitete Vision von meinen Betaleser, wenn jetzt immer noch fehler enthalten sind weiß ich nicht mehr weiter.
************************
Solche Anmerkungen bitte immer in einem gesonderten Kommentar unter der Geschichte.

 
Zuletzt bearbeitet:

Moin unbekannt87,

herzlich willkommen auf Kurzgeschichten.de und in dieser Rubrik.


Trotz Lektor steckt noch einiges im Detail:

Wie immer wurde ich von den anderen verarscht, ich Jimmy Kocer, wurde ja nur eingestellt, weil Tom mein Bruder ist.
-> Mach zwei Sätze daraus. "... anderen verarscht. Ich, Jimmy ..."

Das ich aber ein super Profiler
-> Dass

Nämlich ein Bruder drin zu haben ist schwerer“
-> Mit einem Punkt den Satz vor den Anführungszeichen abschließen.
Das ist dann auch für den Rest des Textes geltend.
Ausnahme ist, wenn sich der Satz in dem die wörtliche Rede steht fortsetzt. Beispielsweise: "Ist ja toll", sagte er.

„Also, das vierundzwanzigsten Revier hat uns diesen Fall übertragen
-> Vierundzwanzigste ohne N.

und gerade mal Anfang zwanzig, so in meinem Alter, mir blieb das Frühstück im Halse stecken.
-> Beginne am besten vor dem "Mir blieb das Frühstück ..." einen neuen Satz.

Als nächstes sahen wir den Zettel mit den angeblichen willkürlichen Zahlen.
-> Beim "angeblichen" ist wieder ein N zu viel.

„Jimmy was ist los? Fehlt dir was?
-> Jimmy [Komma] was ...

weil du mein Bruder bist, und du bist auch nicht viel besser, weil du mich immer beschützen willst.
-> Ich empfehle mal wieder, zwei Sätze daraus zu bauen.

Als ich den Satz beendet hatte, war ich innerlich erleichtert, aber bemerkte auch Toms Entsetzen. Ich war aber froh, ihn meine Meinung gesagt zu haben.
-> "ihm" die Meinun g gesagt ...
Übrigens halte ich "Entsetzen" für übertrieben. Er ist doch eher wütend, weil er es nur gut meinte. Entsetzen ist so etwas ultimatives.

Mittlerweile bin ich auch wieder zu Bewusstsein gekommen. Natürlich erschrak ich
-> Zeitenwechsel. "Mittlerweile war ich ..."

Aber ich ahnte auch, dass mein ehemaliger Klassenkamerad der gesuchte Mörder ist.
-> "gesuchte Mörder sei/war"

Tom erfuhr erst am nächsten Tag von der Blutspur und das die Beamten davon ausgingen, dass es mein Blut ist.
-> "und dass die", "mein Blut sei"

„Ja, die Frauen waren ein Mittel zum Zweck. Mein Ziel ist 10 000 € Schmerzensgeld dafür, das ich als bester Profiler des Abgangsjahres 2005 keine Stelle bekam!“
-> "dafür, dass"

„So, ein Klugschießer und Angeber, ja?“
-> Obwohl der Dreher Stil hat, sollte es ein "Klugscheißer" bleiben.

Willi ,mein Ex-Freund und jetzt ein skrupelloser Serienkiller!
-> Da ist das Leerzeichen verrutscht.

„Wer garantiert mir das Jimmy noch lebt?“
-> [Komma] dass

Tom hat überall Wachposten aufgestellt,
-> hatte

Stattdessen klingelte erneut Toms Handy:„Tom, Tom, Tom damit hast du das Schicksal deines Bruders besiegelt.
-> Leerzeichen vor der wörtlichen Rede

Ihm viel ein Stein vom Herzen,
-> fiel

Er ist ein Profi auf seinen Gebiet!“
-> seinem

David, Sebastian sucht das Schwein und lässt keine Gnade walten!“
-> Spricht er da mit David über Sebastian? Oder will er etwas von beiden?

Es wurde mir geraten, nebenbei noch in Psychischer Behandlung zu gehen.
-> Solange du nicht meinst, dass er unter ärztlicher Aufsicht Hin und Hergehen soll, so heißt das "psychiatrische"

Was ich auch tat, nicht das es nötig war, aber schaden tut es ja auch nicht, dachte ich mir.
-> nicht "dass" es ...
Ausserdem hat so etwas mit der Verarbeitung von schlimmen Erlebnissen zu tun. Ja, manche gehen auch in psychiatrische Behandlung, einfach um mit ihrem generellen Alltag umzugehen. Ein Profiler sollte das wissen und nicht davon sprechen, dass es "nicht nötig" sei.

Was das Moppen von Michi, Vicki, Karl, David und Sebastian angeht
-> anging.
Zudem wird nur der Boden gemoppt. Der Mitarbeiter aber gemobbt.

Das schlimme Ereignisse sich zum Guten wenden ist im Leben leider sehr selten der Fall
-> Dass

Inhaltlich:

HEY BULLEN ,
HOFFE EUCH GEFÄLLT MEIN GESCHENK,
GRÜßT JIMMY KOCER VON MIR
GRUß EUER FREUND.
-> Welche Stelle hat denn das "ß" im Alphabet? Hier wäre also "ss" angebracht.
Und auch Kommata sind bei der Codierung unsinnig, es sei denn, er verschlüsselt im ASCII-Codesystem (was aber nicht erwähnt wird).

Der Mörder muss ein gestörtes Verhältnis zu Frauen haben, da er sie als eine Art Geschenk sieht. Außerdem muss er zwischen 20–25 Jahren alt sein, männlich, womöglich ist er vorbestraft.“
-> Ich muss zugeben, dass ich mich mit der Arbeit eines Profilers nicht gut genug auskenne, um hier etwas bemängeln zu können. Ich wundere mich nur ein wenig, wie er auf diese Schlüsse kommt. Weil der Täter von "Bullen" spricht, heißt das, er ist zwischen 20 und 25? Oder weil er den Jimmy kennt? Oder weil er an die Frauen rankam? Und das "vermutlich ist er vorbestraft" entzieht sich auch meinem Verständnis. Weil er davon spricht, ein "Freund" zu sein? Oder weil Mord nicht als "Einstiegsverbrechen" gilt?
Reine Neugierde.
Nebenbei gesagt, würde ich persönlich darauf schließen, dass der Typ ein gestörtes Verhältnis hat, weil er die Frauen umbringt, nicht weil er sie als "Geschenk" bezeichnet. Es spricht auch für eine generelle Störung, Leichen als Geschenk zu bezeichnen.

Als Willi kam, war ich mir sicher, dass er der Mörder war und ich mich mit einer Kleinigkeit im Profil irrte und es Willis Absicht war.
-> Das Profil war:
1. Gestörtes Verhältnis zu Frauen - Ja, kann man so sagen.
2. 20-25 - Sie sind auf die gleiche Schule gegangen, Jimmy ist Anfang 20, passt also auch.
3. Vermutlich vorbestraft - Es kann Willies Absicht sein, Jonny hierüber in die Irre zu führen?

Er hatte so eine Ahnung, dass der Frauenmörder mich hatte. Am Abend gab es noch einen Mord an einer jungen Frau.
-> Das klingt, als würde jemand mit einem Kaffee in der Hand die Zeitung lesen und hinter ihm läuft das Radio und gibt die Fußballergebnisse durch. "Am Abend gab es noch ein Unentschieden zwischen Bayern und Schalke. Alles verlief friedlich." Die ganzen wichtigen Sachen beschreibst du nebenbei, in einem kleinen Halbsatz oder irgendwo zwischengefügt. Liest sich total teilnahmslos, genau wie hier:
"Als ich mit ihm in einer menschenleeren Gasse redete, schlug er mich nieder."
Obwohl ich über den Satz gerne weggegangen bin, da er so plötzlich und damit unvermittelt kam.

Tom war erleichtert, dass nicht ich die Leiche war, aber die DNA bewies, dass es mein Blut in der Gasse war.
-> Und hier fliegst du mit der Zeit einfach so dahin. Es gibt keine kaffeesüchtigen Laborassistenten, die hibbelig auf neue Probe warten und sofort auswerten. Und auch das Einspeisen in einen Supercomputer, der sofort zur DNA den passenden Namen ausspuckt, ist Zukunftsmusik.
Ist also albern. Besonders, wenn sie doch eh schon einen Zettel haben, auf dem genau das draufsteht.

HI TOM ,
ICH HABE DEINEN BRUDER: ICH WILL 10 000€ LÖSEGELD BIS MITTWOCH -
ORT SPÄTER: ODER DEIN BRUDER IST DIE NÄCHSTE LEICHE
GRUß EUER FREUND W: O
-> Und wieder: Keine Satzzeichen, keine Umlaute.
Und da Tom nicht in der Lage war Wurzeln zu ziehen, und daraufhin Buchstaben zuzuordnen, sondern das einen Kollegen machen lassen musste, frage ich mich, wie lange sie gebraucht haben, um herauszufinden, dass die 10.000 im Code tatsächlich eine Zahl war.

„W: O, was soll das heißen? Ist das der Name des Täters?“, dachte Tom, während er sich immer größere Sorgen machte. Er legte alles dran, um mich zu finden. (...) In dieser Nacht machte Tom kein Auge zu.
-> Eine normale Vorgehensweise (wenn man nichts weiter zu tun weiß) wäre doch, alle Vorbetraften (Ist ja im Profil) durchzugehen, wer gewalttätiges Verhalten zeigte. Mörder, Vergewaltiger.
Was spricht dagegen, auch dort nach Namen abzugleichen? Jeder in dessen Nachnamen ein W oder ein O vorkommt, behandelt man direkt mal als verdächtig.
Klar hätte das mit der Geschichte nicht viel zu tun. Wäre aber was anderes als Däumchendrehen.

Stattdessen klingelte erneut Toms Handy:„Tom, Tom, Tom damit hast du das Schicksal deines Bruders besiegelt. Morgen wird er Tod sein! Dank dir!“
-> Zehn Uhr morgens und der Kerl lässt noch mindestens 14 Studnen Zeit, bis er Jimmy töten will. Klingt nicht gerade überzeugend.

„Übersetzten Sie den Zettel. Beeile dich, ich habe das Gefühl, es hängt Jimmys Leben davon ab und es eilt!“
-> Selbst wenn das Leben seines Bruders davon abhängt, kann er keine Wurzeln ziehen? Wie ist er denn Polizist geworden?

Ich liebe dich brüderlich.“
-> Gerade nochmal die Kurve gekriegt. :D Also ehrlich. Mit dem Zusatz habe ich das noch NIE in wörtlicher Rede gehört!

Tatsächlich tauchte Willi zwei Tage später auf und konnte festgenommen werden.
-> Depp!

Willi wurde wegen räuberischer Erpressung, Freiheitsentzug, Mordversuch sowie mehrfachen Mordes zu 5 Jahren Gefängnis ohne Chance auf Bewährung verurteilt.
-> HAAAALT! Halt, Stopp! Keiner bewegt sich!
1. Abgesehen davon, dass Willi Oase ein komischer Name ist, spielt die ganze Geschichte bisher im englischsprachigen Raum. Dafür spricht zum einen "Profiler" und zwotens, dass ich keine deutsche Stadt kenne, die ihre Straßen "Streets" nennt.
Und dann gibt es 5 Jahre??? (Für Deutschgland spricht lediglich, dass er Euro fordert ... naja, und die Vorgehensweise und das Unvermögen der Polizei)
In Deutschland würde da ja schon echte Empörung herrschen, dass ein vierfacher Mörder nur 5 Jahre ohne Bewährung kriegt (schwerer werden schließlich nur Raubkopierer bestraft). Normal sollte da eigentlich zwischen 15 und 25 Jahren Haft sein.
In Amerika gibts allerdings schon für wesentlich weniger den Stuhl.Zum Beispiel, wenn einer den Kassierer einer Tanke bei einem Überfall erschießt.
DAS kannst du also so niemals halten und stehen lassen!

Sie haben gemerkt, dass ich etwas kann und nicht aus „Bruderwirtschaft“ die Stelle bekam.
-> Sich von einem Frauenmörder entführen, sich ungefesselt niederstechen und beim Schreiben geheimer Nachrichten erwischen lassen?

Generell konnte ich deine Geschichte gut lesen, auch wenn ich sie nicht für besonders anspruchsvoll halte. Dafür ist sie zu gradlinig. Man kann alles schon vorher absehen, oder es wird frei heraus erzählt.
Einige inhaltliche Patzer, die die Geschichte unfreiwillig komisch machen, habe ich dir aufgeführt.

Willi hat vier Frauen ermordet. Dann ist es bescheuert (seinerseits) den Typen leben zu lassen, nur um sich später dann im Krankenhaus erwischen zu lassen.
Ganz schwerer Patzer mit der Höhe der Bestrafung!

Zum Motiv wurde ja auch schon etwas gesagt. In meinen Augen wäre es glaubhafter, wenn er so verbittert darüber ist, dass er nicht aufgenommen wurde, dass er es ihnen nun erst Recht zeigen will. Die Gratwanderung ist natürlich, dass er WILL, dass sie wissen, dass er es ist. Somit wäre sein Ansinnen nicht, ein perfektes Verbrechen zu begehen, dem sie eben nicht auf die Schliche kommen (womit er dann ja beweisen würde, der Beste zu sein), sondern sie anders zu demütigen.
Aber vier Morde, versuchte Tötung und Freiheitsberaubung für 10.000 Euro ... Das ist erbärmlich!


Also. Aus der Geschichte kann man noch einiges mehr machen. Sie war nicht schlecht, aber für mehr fehlte da halt zu viel.

MfG,
:zensiert:


PS: Ist mir gerade beim Durchgehen noch aufgefallen:

Stattdessen klingelte erneut Toms Handy:„Tom, Tom, Tom damit hast du das Schicksal deines Bruders besiegelt. Morgen wird er Tod sein! Dank dir!“
Meine Güte! Das falsch zu schreiben ist ja schön Höchststrafe in Spannung/Krimi. Wenn jemand getötet wird, ist er hinterher "tot" und wird nicht zum großgeschriebenen "Tod" (das ist der mit der Sense!)

 

Hallo, erst einmal!
Ich muss gestehen, dass ich mir mit deiner Story ein wenig schwer tue: Einerseits ist sie wenig originell, und die "geniale Verschlüsselung" des Täters nicht wirklich umwerfend kompliziert geraten. Dazu kommen noch eklatante logische Mängel (woher wissen die, welche Fingerabdrücke sie in der Telefonzelle nehmen müssen? Warum benutzt der Mörder nicht Handschuhe? Wieso unternimmt Jimmy keinen einzigen Fluchtversuch, wenn er ungefesselt und unbewacht im Bunker hockt? etc.) und ein nicht sonderlich überzeugender Showdown. In einem Satz wird abgehandelt, dass der Typ gefasst wurde. Wäre das nicht eigentlich der Höhepunkt der Story?
Andererseits hat gerade diese Naivität einen gewissen Charme.
Stilistisch ist das recht ordentlich, wenngleich noch ein paar Rechtschreibfehler beim Lesen stolpern lassen.

Fazit von meiner Seite: Nicht gerade anspruchsvoll oder raffiniert, aber trotzdem macht die Geschichte Spaß. Du hast auch recht gute Ansätze (zB das Verhältnis der Brüder zueinander) eingebaut - das lässt für die nächste Story einiges erhoffen.

PS: Bekommst du eigentlich für jede Erwähnung des Wortes "Fall" was bezahlt? ;)


Anbei noch ein paar Anmerkungen:

Dieser Fall war zwar nicht mein erster Fall, ich hatte vorher schon viele, aber noch keinen so schweren wie diesen. An diesem Tag, an dem wir den Fall bekamen, war ich noch nicht lange in der Einheit meines Bruders Tom, erst seit zwei Wochen. Diesen erwähnten Fall

Viermal innerhalb von drei Sätzen „Fall“ – muss ein tiefer Sturz gewesen sein…

bekamen wir am Montag dem 25.4.2006

Profiler Rainer stellt mit Hilfe modernster Technik fest: Der 25. April 2006 war ein Dienstag.

Der Tag begann wie jeder andere auch.

Spannender kann eine Geschichte ja gar nicht beginnen!

Das ich aber ein super Profiler bin und dazu auch noch ein guter Mathematiker, interessierte sie offenbar nicht

Tja – die Leute sind heutzutage einfach so oberflächlich … früher war man der Hero, wenn man die Wurzel aus 4 im Kopf ausrechnen konnte. Heute beeindruckst du damit niemanden mehr.


aber ich versuchte es mit Humor zu nehmen

Ich erschoss alle.

„Also, warum hacken die eigentlich immer auf dir herum?“

Man hätte den Einsatz von Hackertools in Deutschland nicht verbieten dürfen! Jetzt werden schon unschuldige Profiler missbraucht…


Der Mörder ist ein lediger, 30 jähriger Mann

Und was ist mit seiner Schuhgröße und seinem Lieblingsgericht? Zurück nach Quantico!

Wir haben es wohl mit einem Serienmörder zu tun, der alle zwei Tage tötet. Das heißt, er wird heute wieder morden

Es sei denn, sie würden ihn daran hindern. Aber das wäre wohl zu einfach…

Jetzt verging mir schon die Freude an dem neuen Fall

Äh … womit genau hatte er denn eigentlich gerechnet? Mit einer Katze, die auf einen hohen Baum geklettert ist und nicht mehr runter kann?

mir blieb das Frühstück im Halse stecken

Der berüchtigte Breakfast-Würger hatte erneut zugeschlagen!

Moment mal, Tom! Die Zahlen sind nicht willkürlich

Sie verfolgen eine bestimmte Richtung … und sie kommen … o Gott! Sie kommen genau auf uns zu! Lauft!!!

2 21 21 5 14 = BULLEN

Also bei mir kommt da BUUEN raus - ist der Killer auch noch Legastheniker?
Allerdings hatte ich in Mathe immer eine minus 0.
Übrigens: Wenn das Ganze in Amerika spielt, müssten die Begriffe dann nicht englisch sein?

Vicki und Karl, ihr guckt euch an den Tatorten um

Vielleicht findet ihr ja doch noch einen Donut-Laden in der Nähe.

Mir lief es eiskalt den Rücken runter, als ich weiter machte und mein Name raus kam.

Der Name kam aus dem Rücken?

GRÜßT JIMMY KOCER VON MIR
GRUß EUER FREUND

Welche Zahl entspräche eigentlich dem ß?

Noch völlig geschockt und verwirrt gab ich Tom die Neuigkeiten bekannt

„CNN vermeldete gerade, dass der Osterhase gar nicht existiert!“

Also gab ich ihm meine Übersetzung, und dann sah ich seine Verwirrtheit in seinen Augen. „Bist du dir sicher, dass das stimmt?“

Nein, ich verarsche dich nur … natürlich bin ich mir sicher! Mann!

Ja, und durch den Zettel habe ich auch ein Profil. Der Mörder muss ein gestörtes Verhältnis zu Frauen haben, da er sie als eine Art Geschenk sieht. Außerdem muss er zwischen 20–25 Jahren alt sein, männlich, womöglich ist er vorbestraft

„Und das liest du alles zwischen den Zeilen heraus?“
„Ja, denn da steht: ‚Ich habe ein gestörtes Verhältnis zu Frauen, bin zwischen 20 und 25 und parke ständig im Halteverbot’.“

Gut, bei dem Brooker Fall hattest du übrigens Recht mit deinem Profil

Täter männlich oder weiblich, zwischen 10 und 100, …


Ich habe David und Sebastian losgeschickt, einen Verdächtigen zu verhören, und er hat den Mord gestanden

Zwar nicht den, weswegen wir ihn verhaftet haben, aber egal.

Am Nachmittag, als ich mich aufmachte zurück zu gehen, lief mir ein alter Klassenkamerad und Freund entgegen und es passierte etwas, was niemand voraus sehen konnte und ich nie gedacht hätte.

Wir verliebten uns ineinander, adoptierten eines der hundertelf Babys von Angelina Jolie, heirateten in Kanada und lebten glücklich und zufrieden bis an unser Lebensende.
THE END


Als ich mit ihm in einer menschenleeren Gasse redete, schlug er mich nieder

Hm. Aber ich war schon knapp dran, oder?

jetzt passierte, kenne ich nur aus Erzählungen.

Ich verwandelte mich in einen wunderschönen Schmetterling, der…

Die Zeit verging und ich tauchte und tauchte nicht auf.

„Du, Sid?“
„Hm?“
„Wir hätten dem Stadt-Ei doch keine leere Sauerstoffflasche mitgeben soll.“
„Hm-hm.“

Am Abend, kurz vor Feierabend, gab Tom eine Vermisstenanzeige auf.

Dann ging er in seinen wohlverdienten Ruhestand.

Mittlerweile bin ich auch wieder zu Bewusstsein gekommen

Wie schön! Dann kannst du ja wieder weitererzählen.

Natürlich erschrak ich und wusste zuerst nicht, was mit mir passiert war

Passiert mir auch oft, wenn ich stockbesoffen irgendwo aufwache.

Aber ich ahnte auch, dass mein ehemaliger Klassenkamerad der gesuchte Mörder ist

Äh, ja, logisch … äh … eigentlich doch nicht.

Er war der Beste im Profiler- Kurs

Er wusste noch vor dem Täter selbst, was dieser am nächsten Morgen machen würde.

Ich befand mich in einer Art altem Bunker aus dem zweiten Weltkrieg

In den USA? Waren die Dinger ein solcher Verkaufsschlager, dass sie die nach Amerika exportierten?

und ich war nicht gefesselt. Offenbar, weil es keine Fluchtmöglichkeit gab

Oder, weil Willy Oase kein Bondage-Fetischist war.

Aber kurz bevor sie aufgeben wollten, fanden die Suchhunde eine Blutspur in einer kleinen, dunklen, abseits gelegene Gasse. Die gleiche, in der ich mit Willi sprach

Woher wussten die, dass es sein Blut war? Leuchtet Profiler-Blut grün?

Er hatte so eine Ahnung, dass der Frauenmörder mich hatte

Also entweder der Frauenmörder braucht einen neuen Optiker oder Jimmy ist ein Transvestit. Warum sollte ein Frauenmörder einen Mann schnappen? Vielleicht, um sich umschulen zu lassen auf Männermörder?

Tom war erleichtert, dass nicht ich die Leiche war

„Was? Eine Leiche?“
„Ja, eine Frau.“
„Ach so. Und wegen dieser Kleinigkeit stören Sie mich beim Essen?“

die DNA bewies, dass es mein Blut in der Gasse war

„Und damit, hohes Gericht, werte Jury, wäre die Beweisführung abgeschlossen!“
„Danke, Mister DNA.“

Damit schienen sich Toms Befürchtungen zu bewahrheiten

Er und Jimmy waren tatsächlich Brüder! O Mann…

ICH WILL 10 000€ LÖSEGELD BIS MITTWOCH

Plot-Twist: Die Story spielt plötzlich in Europa. Oder der Mörder investiert lieber in Euro, statt im schwachen Dollar.


In der Zwischenzeit unterhielt ich mich mit Willi. „Du bist der Mörder, nicht wahr?“

Mich würde immer noch interessieren, wie er darauf kommt.


Mein Ziel ist 10 000 € Schmerzensgeld dafür, das ich als bester Profiler des Abgangsjahres 2005 keine Stelle bekam

10.000? Wann spielt die Story? 1930?

Willi hat gute Arbeit geleistet alle Spuren zu beseitigen.

Davon abgesehen, dass er seine Initialen bekannt gegeben hatte. Aber man kann ja nicht perfekt sein.

Über Nacht ließ Willi mich wieder alleine

Ich will ja nicht meckern, aber der Typ ist jung, gesund, ausgebildeter Polizist, nicht gefesselt und wird unbewacht gelassen … wäre da eventuell eine Art Fluchtversuch nicht naheliegend?

Zeit für mich zu überlegen, wie Tom mich finden kann. Ansonsten bringt er mich um

Dann sollte er sich besser nicht von Tom finden lassen.

Früher teilten wir uns eine Wohnung, jetzt ist er bereit, mich eiskalt zu ermorden

Tja, so ist halt das Leben. Von den acht Bewohnern meiner Ex-WG leben auch nur noch zwei.

Bring um 10.00 Uhr das Geld in den Stadtpark, Nordeingang, keine Tricks

Wehe, ich sehe ein Karnickel aus einem Zylinder springen! Ich meine es ernst!

Bei dem Telefonat hat Willi seinen ersten Fehler gemacht

Er ließ seine Visitenkarte liegen.

denn David und Sebastian fanden seine Fingerabdrücke

Ach so. Aber nachdem ja wohl mehrere Leute diese Telefonzelle benützt haben …

Tom hat überall Wachposten aufgestellt, was Willi leider bemerkte und nicht auftauchte

„Guten Tag! Sind Sie der Frauenmörder und Erpresser?“
„Ja, Herr Wachtmeister. Und jetzt entschuldigen Sie mich.“
„Mist.“

damit hast du das Schicksal deines Bruders besiegelt. Morgen wird er Tod sein!

Wo? Beim „Jedermann“ in Salzburg oder in einem Musical?

Aber es stimmte. Willi ist auch seit drei Tagen wie vom Erdboden verschluckt. Es deutet alles auf ihn als Täter hin.

Woher wissen die eigentlich, dass er seit 3 Tagen verschwunden ist, wenn er offensichtlich nicht unter Beobachtung stand?

Irgendwie musste ich einen Hinweis an Tom schicken, doch wie?

Argh! Hau dem Typen doch endlich eins über die Rübe! Was lernt ihr eigentlich auf der Polizeischule?

meinem Glück ließ er den Zettel und Stifte liegen

Jetzt konnte ich mir wenigstens die Zeit mit bunten Bilderchen vertreiben.

So schrieb ich eine verschlüsselte Nachricht an meinen Bruder

Verständnisfrage: Eine verschlüsselte Nachricht? Wollte er eine Postkarte schreiben, die der Entführer dann zur Post bringen sollte? „Hallo, Tom! Ich bin hier auf Urlaub in einem alten Bunker. Mir geht es voll gut, echt! Tschüssi!“

Schreib noch die Adresse hin Infohustreet 23 im Bunker

Street? In Deutschland?

Warum wollte Willi, mein bester Freund, nur meinen Tod?

Er meint es sicher gut mit ihm.

Und was meinte er damit Tom wäre daran schuld? Würde ich es noch erfahren?

Bleiben Sie dran! Nach einer kurzen Werbepause …

Am Abend wurde dann eine Leiche gefunden

Glücklicherweise war nicht ich diese Leiche. Aber auch das erfuhr ich erst später.

Die Leiche lag im Wald, so dass man nicht erkannte, ob sie männlich oder weiblich war.

Was für ein Wald ist das eigentlich? Der Geschlechtsumwandlungs-Forrest?

Ein Blick verriet es ihm. Die Leiche war weiblich

Der Mann ist unglaublich gut! Die deutsche Ausgabe von Sherlock Holmes.

Jimmy, Jimmy“ rief er und rannte zu mir rüber, kniete sich hin und hob mich behutsam auf seine Knie.

Genau das, was man tun sollte, wenn jemand schwer verletzt am Boden liegt.

Tom es, es tut mir Leid. Ich liebe dich brüderlich

Äh, ja, sie sind ja auch Brüder.

Gut. David, Sebastian sucht das Schwein und lässt keine Gnade walten!

Und wenn es noch so bettelt und quiekt: Morgen wird gegrillt und es gibt Hamburger, Basta!

„Ok! Wird er es schaffen?“
„Da bin ich mir relativ sicher; er ist jung und stark“.

„Moment … ich sehe gerade, dass er kein Kassenpatient ist. Tut mir leid, aber ich fürchte …“

Also beantragte Tom Polizeischutz für mich. Tatsächlich tauchte Willi zwei Tage später auf und konnte festgenommen werden

Ja, diese Psychopathen begehen immer einen kleinen, aber entscheidenden Fehler!

Ich wurde geladen, lag zwar noch immer im Krankenhaus, durfte aber mit ärztlicher Bekleidung zur Verhandlung.

Der Kittel war zwar eng und hässlich, aber das Stethoskop ließ mich viel jünger wirken, als ich war.

Willi wurde wegen räuberischer Erpressung, Freiheitsentzug, Mordversuch sowie mehrfachen Mordes zu 5 Jahren Gefängnis ohne Chance auf Bewährung verurteilt

Sie hätten ihn gerne länger eingebuchtet, aber so schlimm waren seine Taten ja auch wieder nicht.
Ja, wenn man ihm nachweisen hätte können, dass er ein paar Jahre lang keine GEZ-Gebühr bezahlt hätte, da wäre er lebenslang im Loch gelandet! Aber so…

Sie haben gemerkt, dass ich etwas kann

Nämlich, mich vom Mörder, der ein ehemaliger Freund war, niederschlagen zu lassen und keinen Fluchtversuch zu unternehmen

Doch wendete sich am Schluss doch noch alles zum Guten; ich gewann so fünf gute neue Freunde, und die enge Bindung zwischen mir und Tom wurde noch enger.

Andererseits wurden ein paar Frauen umgebracht, aber, nun ja, das konnte ich verschmerzen, angesichts dessen, was ich gewonnen hatte.

Das schlimme Ereignisse sich zum Guten wenden ist im Leben leider sehr selten der Fall.

Und das war übrigens das fünfzehnte „Fall“ in der Geschichte. Ein sehr schönes Schlusswort!

 

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