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Mein Stern
Sterne
„Ich schenke dir diesen Stern“, sagt er zu Karin.
Immer wenn sie ihn ansieht denkt sie an ihn.
Aber er ist längst nicht mehr da. Dass er ihr den Stern geschenkt hat, hat er sicher schon vergessen.
„Ach, Sterne gibt’s doch wie Sand am Meer“, denkt sie sich. Aber Karin weiß immer noch, welcher dieser millionen Sterne ihrer ist.
Sie schaut zum Himmel empor.
Einst waren sie – leicht angeheitert – unter dem selben Sternenzelt gegangen. Auch damals haben sie den Sternenhimmel bewundert. Kaum vorzustellen. Karin war damals noch so jung. Trotz ihres damaligen Alters hätte sie alles getan, um ihm zu gefallen.
Heute ist sie oft froh, dass sie damals nichts getan hat, was sie heute bereuen könnte. Aber knapp war es schon so einige Male gewesen.
Heute ist er ein Arsch. Er grüßt nicht, er lächelt nicht. Natürlich, Karin hat längst andere Männer liebgewonnen, hat mit ihnen oft Erfahrungen gemacht, die sie heute bereut.
Doch er hat ihr einen Stern geschenkt.
Er hat ihr einen Stern geschenkt!
Aber Sterne gibt es wie Sand am Meer. Männer gibt es wie Sand am Meer.
Aber sollte man sich nicht über jedes Sandkorn freuen, das man geschenkt bekommt?