Was ist neu

Mein Urlaubsaufsatz

Mitglied
Beitritt
13.11.2002
Beiträge
666
Zuletzt bearbeitet:

Mein Urlaubsaufsatz

Ich hockte gerade zuhause und praktizierte Malen nach Zahlen. Gerade war wieder das Grün alle. Alle bedeutet hier im Ruhrgebiet leer, und nicht jeder, und nicht jeder weiß das, aber es interessiert auch nicht alle. Jedenfalls dachte ich gerade, wie weit es Dali hätte bringen können, hätten ihm die Asterix-Malschablonen aus den Deckeln der Nutellagläser zur Verfügung gestanden, als mein Handy klingelte. Mein Bruder lud mich für eine Woche in seine Miet- Finca nach Spanien ein. Sie hätten zuviel Grillfleisch gekauft und die Kinder würden mich vermissen. Obwohl ich ahnte, dass einer der beiden Gründe erlogen war, schaltete ich den Rechner ein.
GOOGLE offenbarte hunderte von Last-Minute-Angeboten, und ganz weit oben befanden sich die Klassiker: Strahlend weiße Maschinen, Piloten mit hochgerecktem Daumen, die seltsamsten Urlaubsziele. Ich begann ganz oben.
Die Lufthansa bot Flugzeuge zum Kauf, stellte ich fest. Ungewöhnlich. Aber anders konnten die Preise nicht gemeint sein.
Ich erwog kurz den Ankauf einer Boing 747, bis ich registrierte, dass Flughafensteuern oben drauf kamen. Und dafür die Maschine abgezogen werden musste. Ich suchte weiter.
Zwanzig Minuten später schmetterte ich eine mir völlig neue Erkenntnis an die Wände meiner Wohnung.
»Die Schweine sprechen sich ab!«
Ich rief Uwe an.
»Wo hast du neulich deinen Billigflug gebucht, als du nach Malta geflogen bist?«
»Im Wohnzimmer.«
Ich schloss kurz die Augen.
»Also gut: Bei wem hast du neulich den Billigflug gebucht?«
»Easyjet. Aus dem Netz. Sehr billig. Ich steh auf billig. Habe mir gerade Türkische Lautsprecher gekauft. Markenteile. Spottbillig. Und ein Höllensound. Hochtöner, Tieftöner, Volltöner, Bässe, und zwar bessere Bässe als von meiner Alten.«
»Deiner Alten?«
»Anlage.«
»Und gut?«
»Die Boxen?«
»Die Airline.«
»Ich lebe noch, oder?«
Ja, dachte ich, während ich auflegte. Aber unter welchen Bedingungen?
Als ich erneut GOOGLE konsultierte, erschienen zuerst die Links zu Foren, die sich mit Easyjet beschäftigten, sehr viel später gefolgt von der eigentlichen Adresse der Linie. Dortmund - Alicante. 179 Euro, Hin - und Rückflug. Das klang gut.
Was nicht so gut klang, war der dominant eingeblendete Hinweis, der permanent aufflappte.
SEIEN SIE SPÄTESTENS 30 MINUTEN VOR ABFLUG HIER!
WENN NICHT, FLIEGEN WIR OHNE SIE!
Die üblichen »Wir weisen freundlich darauf hin, dass…«-Phrasen gabs nicht, und der Bademeisterton der Ansage gab mir zu denken.
Es klang eher nach »Wenn du vom Rand springst, kannst du gleich duschen gehen, du Arschloch.«
Aber 179 Euro?

Meine Packliste:
1 Jeans
1 T-Shirt
MP3-CD Best of Gipsy Kings (SPANIEN!)
Zeug gegen Sodbrennen
4 Unterhosen
2 Paar lässiger Schlappen.

Ich fand keine Tasche, und also schnappte ich mir meinen guten alten Schalenkoffer, zu dem ich gekommen war, als ich die Waltroper Zeitung abonniert hatte, infolge dessen man aus einem Sortiment hundsordinärer Prämien wählen konnte. Zur Auswahl standen seinerzeit ein Rowenta-Toaster in Grün, zwei Eintrittskarten ins mir völlig suspekte Bobbejaan-Land und eben jener Schalenkoffer. Ich erinnere mich noch daran, wie mich die Abenteuerlust packte und ich erwog, gleich drei Abos abzuschließen. Dann könnte ich eine Zeitung lesen, die andere für das, sagen wir mal, Paviangehege des Dortmunder Tierparks stiften und die Dritte zum Basteln benutzen. Die Prämien könnte ich verwenden, um mir Toasts zu machen, sie in den Koffer zu tun, und Bobbejahn einen Besuch abzustatten. Oder ich würde den Toaster dem Paviangehege stiften und alle Zeitungen im Koffer sammeln um ihn später im Bobbejahnland neben der verfluchten Bobbejahnbahn abzustellen. Man würde mich dann vermutlich fassen und später würde ein Pressesprecher der Kripo verlauten lassen, dass der Sprengsatz im grundsätzlich explosionsfähig gewesen wäre, aber im Fall einer Detonation nur leise PUFF! gemacht hätte. Es gelang mir einfach nicht, meine damaligen Gedankengänge so zu rekonstruieren, dass sie einen Sinn ergaben. Ich holte den Koffer aus dem Keller. Er war mit Staub bedeckt und wirkte wie die heilige Bundeslade, und in mir scharwenzelte irgendeine Assoziation beim Anblick des Gepäckstücks. Ich kam nicht drauf.
Am Tag der Abreise rief ich noch einmal Uwe an.
»Uwe: Brauch ich eine Kreditkarte, um einen Leihwagen zu mieten?«
»Das«, sagte Uwe nach einem Moment der Andacht, »hängt davon ab, was du vorhast.«
»Einen Leihwagen mieten«, erwiderte ich.
Gleichzeitig fiel mir Uwes Hang zur Umständlichkeit ein; eine alte Geschichte prasselte mir ins Hirn, in welcher wir Ende der Achtziger in Uwes Wohnzimmer hockten, an dessen Wand über der Couch, Gott steh uns bei, eine Lichtorgel mit drei farbigen Glühbirnen montiert war. Den Kopf von Unmengen Dosenbier geschwängert, kamen wir überein, etwas essen zu müssen. Ein schneller Snack, Hausmannskost, egal. Uwe erklärte sich auf der Stelle bereit, uns, ich zitiere, »auf rasch was zu zaubern«. Ich hörte indes irgendein Album von AC/DC, während es über mir die Tapete beflackerte; so, dachte ich, sähe es aus, wenn Edgar Allan Poe eine Dorfdisco beschrieben hätte. Drei Stunden später, ich hatte zwischenzeitlich die CD-Sammlung »Die hundert Besten Hits, in denen Cowboys vorkommen« durchgehört und mein durch den Genuss dieses Tonträgers taub gewordenes Gesicht massiert, wurde ich gewahr, dass ich immer noch Hunger hatte, wenn nun auch nicht mehr auf Rindfleisch. Ich ging in die Küche und fand Uwe mit dem Gesicht in einem halben Pfund Aufschnitt vor; er schlief wie ein Baby, während das Raclette, das er aufgebaut hatte, seiner Befüllung harrte. Uwe würde, fiele er ohne Fallschirm aus einem Hubschrauber, zuerst versuchen, mit seinem Handy Urlaubsbekannte aus Dänemark anzurufen, weil die frische Luft ihn an diese astreinen Grillabende erinnern würde.
Jedenfalls sagte Uwe: »Ja. Dann brauchst du eine Kreditkarte. Wann fliegst du eigentlich?«
»Der Flug nach Alicante geht…«, ich glotzte zum ersten Mal auf die Uhr, »…in einer Stunde. Heiland.«
»Ah«, sagte Uwe, »und wohin fliegst du?«
»Ich wollte noch im Reflex antworten, aber mein Arm hatte schon aufgelegt.
Der Dortmunder Flughafen.
Mein Bruder hatte sich im Angesicht einiger PLINGS bereit erklärt, einen Leihwagen für mich zu buchen, und so blieb nichts, als mit meinem zu drei Vierteln leeren Hartschalenkoffer einzuchecken.
Die Schlangen vor den Schaltern waren respektabel: German Wings, LTU, Lufthansa- alle Checkins wurden regelrecht belagert, und zwar von Menschen, die gekleidet waren, als würden sie innerhalb der nächsten 3 Minuten ihren Kopf in einen Sangriakübel tauchen.
Der Schalter von Easyjet war…nun…verwaist trifft es nicht ganz.
Der Schalter selbst hatte die Abmessungen einer durchschnittlichen Hutschachtel, und die gähnende Leere vor dem Tresen war so raumgreifend, als stünde man vor einem Kiosk in der Sahel-Zone. Der Mann hinter dem Tresen von Easyjet hatte entweder täuschend echte Augen auf die Lider gemalt, oder ein Zweig seines Stammbaums war irgendwann vor vierzig Jahren von der »Horst und Elfriede Krokuschinski«-Bahn abgeknickt und in die Reptilienecke eingebogen.
Er blinzelte nicht. Er lächelte auch nicht, aber er war, soviel stand für mich fest, ein starres Hindernis. Er wirkte trotz der Abwesenheit dieser für Schaltermenschen vorteilhaften Vitalfunktionen recht massiv. Über seinem Kopf hing ein Schild, und der Text war mir geläufig.
30 MINUTEN VORHER!
WIR WARTEN NICHT AUF SIE! WENN WEG, DANN WEG!
Mir lief die Zeit davon.
»Hallo«, sagte ich und fuchtelte mit meiner Onlinebuchungsbestätigung.
Der Mann hinter dem Schalter war so geistesgegenwärtig, sein flaches Ausatmen direkt mit der Ansage der Tageszeit zu verknüpfen.
»Tag«, sagte er und hielt die Hand auf. Ich wurde das Gefühl nicht los, eine Lebensform im Leerlauf vor mir zu haben, die ähnlich wie mein Laptop in den Grundschlummernahtodmodus ging, wenn es vom Stromnetz getrennt wurde. Vermutlich stand unter seinem Stuhl ein Zinkeimer, um ihn nicht mit komplexen körperlichen Tätigkeiten zu überfordern, wenn die Natur rief.
»Koffer«, sagte er.
»Richtig«, erwiderte ich. Lange Sekunden versickerten. Ich dachte an Dalis Bild von der zum Trocknen aufgehängten Uhr.
»Ach so.« Ich stellte meinen Koffer aufs Band neben dem Schalter und lächelte den Hartschalenmann an.
Die Waage zeigte unfassbare 28,3 Kilogramm.
Bei Koffern mir Rollen merkt man die Schwere nicht so, und als ich das Biest aus meinem Auto gewuchtet hatte, war ich geneigt gewesen, das Gewicht auf meine vom Haareraufen geschwächten Oberarme zu schieben.
»Da sind nur drei, vier Teile drin«, sagte ich.
»Jaaaa«, sagte Schaltermann gedehnt. »Eine Ritterrüstung?«
»Das ist lustig«, sagte ich. Dann zerrte ich den Koffer von der Waage und öffnete ihn.
Die Schwerkraft, in Fachkreisen auch schmissig »Gravitation« gerufen, förderte Dinge ans Licht, derer man lange nicht mehr ansichtig geworden war. Während meine Leibwäsche noch immer am Grund des Koffers verzurrt war und ihrer Befreiung harrte, war meine exquisite Pornosammlung, die ich vor langer Zeit im großen Stil in die Seitenfächer gestopft und vergessen hatte, in den Innenraum des Koffers gequollen, um nun farbenfroh und durchaus prall im Neonlicht der Flughafenhalle zu glänzen. Was für ein Wiedersehen. Irgendwie schaffte ich es trotzdem nicht, mich über die Wiederentdeckung von fotografischen Perlen wie »Gina Wild- ich will die südliche Halbkugel« und »Was Oma noch zu schätzen wusste-Fummeleien angeschickerter Spätaussiedler« zu freuen, da sie hier, im Dunstkreis der Reisenden, sonderbar deplaziert wirkten - ungeachtet dessen, dass am Nachbarschalter eine Gruppe vermutlich kegelnder Hausfrauen Nabelpiercings zu Schau trugen, die zwischen den Speckfalten ihrer Bäuche so sicher vor Taschendiebstahl waren, dass einem Angst und Bange wurde.
»Sie haben Übergewicht. Liegt an dem ganzen Fleisch.«
Ich warf die Hefte in einen Abfalleimer neben dem Schalter, was in mir das Gefühl auslöste, als trüge ich einen guten Freund zu Grabe. Zwischendurch warf ich immer wieder einen Blick auf die Uhr. Sie schien immer dann zu beginnen, wie wahnhaft zu rotieren, wenn ich eine neue Schüppe Papier gewordener Hemmungslosigkeit den Stadtwerken überantwortete.
Der Koffer wog letztlich 3,1 Kilo. Ich schloss den Reißverschluss.
»Den können Sie mit an Bord nehmen. Gilt als Handgepäck.«
Dann trat ich in den fahlen Glanz des trüben Lächelns meines Hassschalterbeamten Nummer Eins und sagte:
»Wenn Sie denken, ich würde Sie wecken um einzuchecken, damit sie sich mit Pornos eindecken, können Sie mich lecken. Das soll mich erschrecken? Fang an das zu checken, denn so Schaltergecken wie dich klopp ich durch Hecken, schnür sie in Steppdecken um die dann anzustecken, einzudrecken und wie fleckige Zecken im Becken des Klos zu zerdrecken. Zerdrücken, mein ich.«
Ich entriss ihm meine Bordkarte und wandte mich ab, während eine verborgene Stimme meines Selbst den nicht weniger verborgenen Zeigefinger hob, um mich ob meiner Albernheiten im Angesicht der schmelzenden Zeit zu rügen.
Meine Uhr zeigte 14.28 Uhr. Noch 2 Minuten bis zum Abflug. Hundertzwanzig Sekunden, die darüber entschieden, ob ich in den Süden flog oder an einem weiteren Angestellten von Easyjet abperlte wie Speiseöl an einer Duschkabine.
Ich hetzte durch die Gänge, wobei mein Koffer, nun lächerlich schwerelos, mich fast überholte. Einige Reisende wichen erschüttert zurück, sobald ich ums Eck bog. Klar: Wann sieht man schon mal am helllichten Tage eine fluchende Gestalt in Schwarz, die Schweiß absondert wie ein Gartensprenger und von einem schwebenden Hartschalenkoffer verfolgt wird.
Wenn ich davon ausging, dass Easyjet wirklich pünktlich abheben würde, hatte ich noch 1 Minute und 13 Sekunden.
Was dann geschah, habe ich mir vermutlich selbst zuzuschreiben.
Während ich das Gefühl nicht abschütteln konnte, einen Kondensstreifen hinter mir herzuziehen, rechnete ich gründlich durch. Eine Minute, das hieß:
Wegstrecke geschätzte 200 Meter: 30 Sekunden für den Koffer, 34 für mich.
Der Dame mit dem Schild um den Hals, auf dem vermutlich »WIR FLIEGEN JETZT, VERFLUCHT« stand, meine Bordkarte geben. 4 Sekunden. Diese seltsamen Gänge runter: 10 Sekunden.
Die Gangway rauf und der Stewardess mit dem erwarteten Schild »DAS WAR ALLERHÖCHSTE EISENBAHN, DU BUMMELNDER PENNER« die Reste meiner Bordkarte anvertrauen: 4 Sekunden. Ich wollte gerade addieren, da schlug ich ein.
Sicherheitscheck. Der passte nun überhaupt nicht mehr in mein Reisekonzept.
»Leeren Sie bitte sämtliche Taschen aus und packen Sie es da in die Schale.«
Ich sackte innerlich zusammen.
Zuerst schaufelte ich etwas Natron in die Schale vor mir. Natron, prima gegen Sodbrennen, wird üblicherweise zu kleinen Tabletten gepresst. Wenn man sich allerdings vierzig Mal bücken muss, um seine liebgewonnenene Sammlung pikanter Heftchen in einen Abfalleimer zu werfen, wird es zu einem feinen, weißen Pulver. Dieses Pulver machte sich nicht gut, als ich es ans Licht holte.
»Was ist das?«, fragte der Zöllner.
»Natron.«
Er trat einen Schritt auf mich zu.
»Was ist Natron?«
»Sie kennen Natron nicht? Wenn Sie Sodbrennen haben…«
»Wann«, blaffte eine Stimme, »wird Soest brennen?«
Sein Kollege, mit piepender Schöpfkelle bewehrt, trat hinzu.
»Nie«, sagte ich. »Hier: Harmlos.«
Ich stopfte mir etwas von dem Pulver in den Mund.
»Möllig Harmmos«, fügte ich hinzu.
»Was tun Sie?«
»Ich stopfe mir Natron in den Mund, Herrgott noch mal.«
»Was«, fragte der Schöpfkellenzöllner, »haben Sie gegen den Herrgott?«
»Nichts! Ich meine«, erwiderte ich pulverstiebend, »Herrgott. Ein Ausdruck meiner Verzweifelung ob der Verfahrenheit dieser Situation.«
Der andere Zöllner blähte sich auf.
»Was für ein Verfahren?«
»Was?«, sagte ich.
Ein Kind meldete sich von dem Ort zu Wort, an den ich wollte: Der Wunderwelt hinter der Kontrolle.
»Was macht der Mann da mit seinem Mund, Mama?«
»Er spuckt, schimpft auf Gott und hat irgendwelche Verfahren am Hals. Komm. Unsere Maschine geht in zehn Minuten.«
»Pah«, machte ich und erzeugte etwas Neuschnee auf der Uniformjacke des Zöllners.
Für weitere zehn Minuten bis zum Abflug hätte ich meine Oma an eine Karawane von Kannibalen verscheuert, die um Mitternacht die A42 entlang marschiert.
»Leeren Sie den Rest ihrer Taschen aus. Alles!«
Mein Arm gab auf dem Weg Richtung Hosentasche meine Uhr frei; zu spät. Noch sechs Sekunden.
Mit der Gelassenheit eines zum Tode Verurteilten wühlte ich in meinen Taschen.
Nacheinander landeten eine Sammelkarte mit dem Bild von Obi Wan Kenobi, eine völlig zerknülltes Kinobillett für KING KONG, zwei Maoam, eine Packung Fieberzäpfchen für Kleinkinder und ein Fahrradventil in der Kiste. Der Zöllner verengte die Augen zu Schlitzen.
Dann kam die nächste Tasche an die Reihe.
Ein Chip vom Autoscooter dieser Kirmes in Lünen, die nach einem Heiligen benannt ist, als ob die Kumpels Christi irgendwas mit Blödmännern zu tun hatten, die sich für 5 Euro in der Bahn des Schreckens anbuhen ließen und kandierte Äpfel zu essen versuchten. Zwanzig Unterlegscheiben von meiner alten Hollywoodschaukel. Zwei Gummidinger, die an dieser Gabel unter den Sonnenbrillengläsern angebracht sind, damit einem das Gestell nicht unterwegs runter rutscht und die Nasenflügel aufschlitzt.
Noch mehr Natron vor allem, wodurch ich mich zu einer kleinen Darbietung hinreißen ließ, deren Ergebnis schon keine Rolle mehr spielte. Ich zückte eine einzige, heile Natrontablette. Ein winziges N war darauf zu erkennen. »Was denken Sie, wofür das steht, hm?«, fragte ich onkelhaft. »Necstasy? Neroin?«
»Wir kennen alle Tricks«, warf der Zöllner mit der Kelle ein. »Haschisch in Barbiepuppen, narkotisierte Papageien in präparierten Regenmänteln, Feuerwaffen in der Achselhöhle.«
Ich schloss die Augen, ließ den Kopf kreisen und dachte an einen Mann, der versuchte, mit einem Trenchcoat an Bord zu gehen, der so mit Blauschwanzaras im Wachkoma voll gestopft war, dass der Kerl wie der Bär im blauen Haus aussah.
»Waffen«, murmelte ich lächelnd. »Waffen.«
»Was Waffen«, bellte der Zöllner. »Was kommt noch? Haben Sie welche? WAS?«
»Sie meinen«, flüsterte ich, »so was wie eine modifizierte AK 47 mit nachträglich montiertem Zeiss-Nachtsichtgerät und Karbonschalldämpfer für den Einsatz in flachem Gelände?«
Er straffte sich, als würde er die Füße in einem Wassereimer baden, in dem auch gerade ein eingeschalteter Fön gewaschen wurde.
»Neee«, sagte ich. »Hab ich nicht.«
Ich sah durch die Panoramascheibe eine tomatenrote Maschine abheben. Auf ihrem Rumpf stand EASYJET.COM. Ich spitzte die Ohren: Hatte da nicht gerade jemand »SCHNALL DICH GEFÄLLIGST BEIM START AN, WENN DU SCHON NICHT PÜNKTLICH SEIN KANNST, DU TÜNNES!« geschrieen? Oder war es der sonderbare Singsang der Turbinen?
Ich langte in die Box mit meinen Tascheninhalten.
»Die«, sagte ich und entnahm die Sammelkarte mit OBI WAN, »brauch ich. Der Rest ist für Sie.«
Ich zwinkerte den beiden Zöllnern zu.
»Und wenn Sie meine Kiste durch ihren Röntgenapparat da schicken, beachten Sie mal, was in der Zäpfchenpackung drin ist.« Undeutlich fügte ich hinzu: »Auf einer Kugel steht ihr Name.«
»Was haben Sie da gesagt?« Der Zöllner ergriff meinen Ärmel.
Ich wandte eine von Uwes Idiotenstrategien zum Aushebeln einer Nachfrage an.
»Sie meinen«, ich wies auf den Boden, »hier? Was ich hier gefragt habe. Oder da?«
Der Zöllner folgte meinem Zeigefinger, dessen unsichtbare Linie sich im Nichts verlor.
»Sie sagten«, knurrte er, »was von auf einer Kugel steht ihr Name.«
»Quatsch«, erwiderte ich. »Ich sagte, dass ich nie wieder GOOGLE frage.«

»Das mit der Kugel war riskant«, sagte Uwe.
»Ach was«, entgegnete ich. »Ich war frustriert. Mein Bruder ruft schon die ganze Zeit an. Immerhin war der Abfalleimer noch unberührt. Alles wieder an seinem Platz.«
»Mach dir nix draus«, sagte mein Freund. »Spanien ist ohnehin kein seriöses Projekt. Alles total überteuert. Und nichts mit echter Wertarbeit wie hier.« Er wies auf seine neuen Boxen. Sie waren mannshoch und schreiend silbern. In der Mitte der Lautsprecher klebte ein Siegel: DOLBY SÜRRÜNT.
Wir machten uns noch ein Bier auf.

 

Hallo.
Dies, so aburd es auch erscheinen mag, ist meine Lesungsgeschichte für die Lesung am 15. in Bochum Wattenscheid.

 

Kokolores. Die geht sieben Minuten. Menschen-nicht Hundeminuten.

Aber bitte. Ich streich die komplette Passage mit dem Babyphon.

 
Zuletzt bearbeitet:

Die Lufthansa bot Flugzeuge zum Kauf, stellte ich fest. Ungewöhnlich. Aber anders konnten die Preise nicht gemeint sein.
für mich der erste fedde Schmunzler der Geschichte :)
Ja, dachte ich, während ich auflegte. Aber unter welchen Bedingungen?
hehe
dass der Sprengsatz im Grundsatz explosionsfähig gewesen wäre
finde ich nicht so gelungen
»Uwe: Brauch ich eine Kreditkarte, um einen Leihwagen zu mieten?«
»Das«, sagte Uwe nach einem Moment der Andacht, »hängt davon ab, was du vorhast.«
»Einen Leihwagen mieten«, erwiderte ich.
:D
Er auch lächelte nicht, aber er war, soviel stand für mich fest
kommste selber drauf, oder? :)
Dann trat ich in den fahlen Glanz des trüben Lächelns meines Hassschalterbeamten Nummer Eins und sagte:
»Wenn Sie denken, ich würde Sie wecken um einzuchecken, damit sie sich mit Pornos eindecken, können Sie mich lecken. Das soll mich erschrecken? Fang an das zu checken, denn so Schaltergecken wie dich klopp ich durch Hecken, schnür sie in Steppdecken um die dann anzustecken, einzudrecken und wie fleckige Zecken im Becken des Klos zu zerdrecken. Zerdrücken, mein ich.«
:thumbsup:
»Was haben Sie DA gesagt?« Der Zöllner ergriff meinen Ärmel.
ich finde, die Betonung des "da"s macht den Witz eher kapuut; zudem würde jmd in so einer Situation ja das "was" betonen, glaub ich

Hi JackTorrance,

ja, Tserk lauert im Hintergrund, bereit, alles zu kommentieren, was nicht bei 3 von einem Moderator gelöscht wurde ... allzeit bereit.

Insgesamt hat mich die Geschichte dank ihres Schreibstils gut unterhalten, witzmäßig gesehen, gab es außer den angemerkten Stellen für mich nur noch einige Schmunzler ... zorry.

Urlaubstücken sind zudem ja nicht gerade ein neues Thema, ich erinnere mich in dem Zusammenhang, vor allem am Anfang, an irgendeine Geschichte von dreimeier, deren Titel ich vergessen habe, die sich aber mit etwas Ähnlichem beschäftigt (auch in Humor).

Noch n Frägelschen: Wieso heißt die Geschichte Mein Uralubsaufsatz?

Tserk!
Aus dem Urlaub in den Urlaub ... keine Fehler rausgesucht :Pfeif:
EDIT: Ach ja, das nicht-soo-gut-gefallen liegt auch n bissl an der zu langen Länge. Find ich.

 

Also, deutlich über 3000 Wörter dauern 1,5 mal so lange wie 2000, und dafür brauche ich über den Daumen gepeilt 10 Minuten bei einer Action-Story.

Jack, kürz die Hälfte, und alles wird gut :p

 

Nun ja, sooooo lustrig auch nicht, aber schon lustig.
Kein Klassiker eben.
Tserk hat die besten Stellen bereits genannt.

MFG

 

Lobet den Herrn. Heute kein Blut. (Insider.)

Hey, Tserk. Dankeschön! Und danke für die Auflistung der Fehler. Ich hab ja diesmal das gute Gefühl, dass kaum Fehler drin sind. Jackuntypischerweise.Jedenfalls: Ehrlich gesagt fand ich mein Wortspiel mit ECK unfassbar doof, musste aber ausprobieren, ob es hier gelesen funktioniert. Als laut gelesene Sache hat es was und funktioniert jedenfalls. Das ist ja die Sache: Manches liest sich dröge auf Papier, kommt aber gut, wenn es vorgelesen wird. Ich teste das gerade.
Danke!

Satans little Helper:
Danke dir! Natürlich ist das kein Klassiker. Dafür fehlt das Lehrreiche, der Stil, die Subebene und der Rest. Es ist ne Lesungsgeschichte. Eine, die ich gleich kürzen muss. Aber ich werde eine kurze Episode einfügen, die beschreibt, wie ich mit meinem Sohn bei so einer bizarren Hinterhof-Kasperle-Vorführung war. Da komm ich nicht drum rum.

UWE: Ja. Du hast recht. Sieben Minuten geht zwar, aber ich habs getestet und mit dem Handy aufgenommen. Klang wie ein vorbeifahrender Güterzug, in dessem Rauschen man gelegentlich meint, NATRON rauszuhören.
Wird gekürzt.

 

»Koffer«, sagte er.
»Richtig«, erwiderte ich. Lange Sekunden versickerten. Ich dachte an Dalis Bild von der zum Trocken aufgehängten Uhr.
:rotfl:
Verdammt, die Geschichte hätt ich gern gehört.

Die Sicherheitscheck-Passage könntest du sicher etwas zusammenstauchen, dann sind solche Sätze eher unwichtig:

Die Schwerkraft war schuld. Die Schwerkraft war eine böse Macht. Die Schwerkraft, in Fachkreisen auch schmissig »Gravitation« gerufen, förderte aber auch Dinge ans Licht, derer man lange nicht mehr ansichtig geworden war.
Für die Lesung könnte man wahrscheinlich auch die alte Geschichte über Uwe rausschmeißen, und die SAUFEN-Typen.

Aber lass sie hier komplett stehen ;).

Fein gemacht, wie meistens.

 

Verflucht, da will man 'ne lustige Geschichte lesen, um sich von den Katastrophen des letzten Urlaubs abzulenken, der noch keine Woche her ist, und dann so was. Und auch noch Spanien. Deine Geschichte hat so viele Parallelen, dass es fast unheimlich ist. Nur die Katastrophen während des Urlaubs und danach fehlen. Aber du hast ja ein Zeitlimit ... ;)

Hat mir sehr gut gefallen. Mit den "Saufen"-Typen geb ich Mirko Recht, die braucht man nicht unbedingt. Ich finde die Geschichte so sehr rund, aber wenn was gekürzt werden muss, kann man die locker rauswerfen.

Die Antwort des Prot an den Schalterbeamten:

»Wenn Sie denken, ich würde Sie wecken um einzuchecken, damit sie sich mit Pornos eindecken, können Sie mich lecken. Das soll mich erschrecken? Fang an das zu checken, denn so Schaltergecken wie dich klopp ich durch Hecken, schnür sie in Steppdecken um die dann anzustecken, einzudrecken und wie fleckige Zecken im Becken des Klos zu zerdrecken. Zerdrücken, mein ich.«
passt nicht ganz zum Rest, finde ich. Ich bin jedenfalls erstmal hängengeblieben beim Lesen, weil anderer Stil und so. Außerdem nimmt sich der Prot hier für seine Hektik viel zu viel Zeit. Passt nicht ganz in dem Zusammenhang. Nur meine bescheidene Meinung.

Insgesamt wieder sehr gut! :thumbsup: :)

 

Und danke für die Auflistung der Fehler.
hö? ... versteh ich hier grad die Ironie nicht, ist das so ne Art Rüge, oder ....??
Auf die Schnelle geb ich dir diesen hier, vom Anfang der Geschichte:
Und zwar ohne PING.
sonst heißt es immer PLING.
Ehrlich gesagt fand ich mein Wortspiel mit ECK unfassbar doof, musste aber ausprobieren, ob es hier gelesen funktioniert. Als laut gelesene Sache hat es was und funktioniert jedenfalls. Das ist ja die Sache: Manches liest sich dröge auf Papier, kommt aber gut, wenn es vorgelesen wird. Ich teste das gerade.
ich kenn deine Stimme ja nicht, habe mir aber schon vorgestellt, wie das vorgelesen wirkt, deshalb auch der Daukmen, bzw. auch vor allem wg der Verbesserung

Tserk!

 

Hi Jack!

Muss man sagen: welcome back? ;)

Der Text hat so hier und da noch kleine Hängerchen, das ist ja das Übel, wenn man als Autor schon xmal Grandioses vorgelegt hat, wird man daran immer gemessen.

Das hier war für mich der beste Schlapplachabsatz:

GOOGLE offenbarte Hunderte von Last-Minute-Angeboten, und ganz weit oben befanden sich die Klassiker: Strahlend weiße Maschinen, Piloten mit hochgerecktem Daumen, die seltsamsten Urlaubsziele. Ich begann ganz oben.
Die Lufthansa bot Flugzeuge zum Kauf, stellte ich fest. Ungewöhnlich. Aber anders konnten die Preise nicht gemeint sein.
Ich erwog kurz den Ankauf einer Boing 747, bis ich registrierte, dass Flughafensteuern oben drauf kamen. Und dafür die Maschine abgezogen werden musste.

Ich freu mich auf weitere Geschichten von dir.


Lieben Gruß
lakita

 

Hi Jack!

Er auch lächelte nicht, aber er war, soviel stand für mich fest, ein starres Hindernis.
Die Grammatik stark in ihm ist!

in irgendeiner wirklich verzweifelten T-Shirt-Druck-Manufraktur
Ich weiß zwar irgendwie, was Du meinst, jedoch ist eine T-Shirt-Druck-Manufaktur sicher nicht verzweifelt. Die Menschen im innern einer solchen vielleicht schon. :)

Alles in Allem sehr unterhaltsam. Der Dialog mit den Zöllnern war gelungen. Manche Sätze neigen zur Ellenlangenheit und gehören gestutzt.
Schön, mal wieder was von Dir gelesen zu haben.


LG
flash

 

Hallo Jack,

alles in allem kann ich mich flash anschließen, mir hat vor allem auch der Dialog mit dem Zöllner gefallen.
Die Hinführung dazu finde ich etwas zäh und da könnte man sicher an der ein oder anderen Stelle kürzen - was ja auch dein Ziel ist, wenn ich das richtig verstehe.

Sehr gut gefallen hat mir noch der Slogan von Easyjet und die Idee mit der (doch recht dürftigen) Packliste.

Und dein Hang zum regen Gebrauch von Kapitälchen ist mir aufgefallen - das finde ich in jedem Text immer ein bisschen überflüssig - hat so ein bisschen was von mit der Faust auf's Auge. Geschmacksache.

Mein Lieblingssatz:

Die Lufthansa bot Flugzeuge zum Kauf, stellte ich fest. Ungewöhnlich. Aber anders konnten die Preise nicht gemeint sein.

Unterhaltsam! (was will man mehr?)

In diesem Sinne
c

 

So....ich machs mal kollektiv. Geschichte gekürzt. Gestrafft. Dann was hinzugefügt.....:Pfeif:
TSERK: RÜGE? Never! Vielen Dank. Urlaubsaufsatz hab ichs genannt, weil ich früher in der Schule (ja. war ich, danke der Nachfrage) immer Urlaubsaufsätze schreiben musste.

FLASH: Auch dir danke. Über die YODA-Nummer hab ich mich gerade weggeschrien.

LAKITA: Ja. Welcome back ist gut. Gefällt mir. Danke:-)

WEB: Die kriegst du zu hören, weil ich sie zuhause auf MP3 eingelesen habe.

 

Moin Jack,

Erste Frage: Wo hast du die ganze Zeit gesteckt?
Zweite Frage: Was ist aus deiner Humoranthologie geworden, die du irgendwann mal schreiben wolltest? Will ich haben. Ich zahle in Geld oder in Pflaumenkernen. Was dir lieber ist.
Dritte Frage: Warum zum Geier hast du diesen Text gekürzt?

Ich hab das Ding irgendwann letztens schon mal ansatzweise gelesen, dann aber aufgrund der Uhrzeit (und, mal unter uns, das war echt massiv spät) abgebrochen. Jetzt schau ich mir den Text nochmal an, bereit, ihn jetzt auch zu kommentieren und muss mit Tränen in den Augen (und du kannst dir vielleicht vorstellen, wie scheiße ich mit Tränen in den Augen aussehe) feststellen, daß er gefühlte siebzehn Kilo an Gewicht verloren hat. Warum nicht zwei Versionen - eine lange für hier und eine kurze für auf den Weg (nach Wattenscheid)?

Ja, der Text hat mir gefallen. Natürlich hat er das. Dein Stil reicht für mich immer noch aus, einen Alltagshumortext (von denen ich sonst kaum Freund bin) zu tragen und mich dazu zu bringen, ihn bis zu Ende zu lesen ohne einmal auf die Uhr zu schauen. Irgendwann hab ich mal gesagt, daß ich auch das Telefonbuch Remscheids lesen würde, wenn es in deinem Stil geschrieben wäre. Daran hat sich wenig geändert.

Ist halt ein Torrance: Alltagssituationen aus der Sicht deines großartigen Ich-Erzählers, mit einer beneidenswerten Leichtigkeit geschrieben, voller Metaphern und Sprüchen, die zum Teil riesig sind, zum Teil aber auch nicht. Egal, die guten überragen die weniger guten immer wieder locker und somit kommt am Ende ein Plus raus. Aber es bleibt nichts hängen, es ist mehr sowas für Zwischendurch und das find ich irgenwie schade.
Ich liebe diese deine Texte, aber irgendwie spukt bei mir immer wieder dieses Gefühl im Hinterkopf herum, was du vielleicht alles für geile Dinger schreiben könntest, wenn du mal was anderes probieren würdest (hihi... ich muss gerade daran denken, wie oft ich mir sowas ähnliches anhören musste)...

Obwohl ich ahnte, dass einer der beiden Gründe erlogen war, schaltete ich den Rechner ein.
hier würde ich ein "mindestens" einbauen.
Habe mir gerade Türkische Lautsprecher gekauft. Markenteile. Spottbillig. Und ein Höllensound. Hochtöner, Tieftöner, Volltöner, Bässe, und zwar bessere Bässe als von meiner Alten.
Als ich den Text das erste Mal las (die Langfassung) stand hier noch irgendwas von Rollercoaster Tycoon oder so. War für mich vom ganzen Aufbau her der beste Gag bis dahin gewesen. Schade, daß der raus ist.
Ich erinnere mich noch daran, wie mich die Abenteuerlust packte und ich erwog, gleich drei Abos abzuschließen. Dann könnte ich eine Zeitung lesen, die andere für das, sagen wir mal, Paviangehege des Dortmunder Tierparks stiften und die Dritte zum Basteln benutzen. Die Prämien könnte ich verwenden, um mir Toasts zu machen, sie in den Koffer zu tun, und Bobbejahn einen Besuch abzustatten. Oder ich würde den Toaster dem Paviangehege stiften und alle Zeitungen im Koffer sammeln um ihn später im Bobbejahnland neben der verfluchten Bobbejahnbahn abzustellen.
Das hier hätte ich viel eher gestrichen. Ist von Anfang an ein für deine Verhältnisse arg schwacher Gag und wird auch nicht besser durch die Auswalzung.
und in mir scharwenzelte irgendeine Assoziation beim Anblick des Gepäckstücks. Ich kam nicht drauf.
Klar, die Pornos später im Flughafen. Die funktionieren aber auch ohne diese Einleitung. Das liest sich hier fast wie "hey, ich hätte hier echt total gerne irgendeinen Witz gebracht, mir ist nur ums Verrecken keiner eingefallen".
»Einen Leihwagen mieten«, erwiderte ich.
Witzig. Sehr sogar. erwiderte ich würd ich aber dringendst weglassen.
Mein Bruder hatte sich im Angesicht einiger PLINGS bereit erklärt, einen Leihwagen für mich zu buchen
Hier hast du vergessen, daß du vorne die PLINGS gekürzt hast, wodurch das hier keinen Sinn mehr ergibt. Oder du meinst diese putzigen Nagetiere, die in Spanien überall rumwuseln. Die werden aber anders geschrieben. Und anders ausgesprochen.
sein flaches Ausatmen direkt mit der Ansage der Tageszeit zu verknüpfen.
»Tag«, sagte er
hihi
»Wenn Sie denken, ich würde Sie wecken um einzuchecken, damit sie sich mit Pornos eindecken, können Sie mich lecken. Das soll mich erschrecken? Fang an das zu checken, denn so Schaltergecken wie dich klopp ich durch Hecken, schnür sie in Steppdecken um die dann anzustecken, einzudrecken und wie fleckige Zecken im Becken des Klos zu zerdrecken. Zerdrücken, mein ich.«
???
Sorry, das find ich blöd.

 

HiJack,
mir war gar nicht aufgefallen, dass die neu war, als du sie gepostet hast. Ihc habe nur auf der Lesung gedacht, dass du die Anspielung mit dem verwaisten Koffer nachträglich eingefügt hättest. Aber jetzt ist es auch mir klar.

Auf der Lesung hat mir die Geschichte gut gefallen, meinem Freund ebenso, der sich sogar noch an dich erinnern konnte. Im Gegensatz zu Gnoebel gefiel mir auch das gereimte Zitat.

Gruß, Elisha

 

HI!

Wirklich lustige KG, hat mir sehr gefallen. besonders wie du schreibst und kleine Witze mit einbaust. Da schießt du allerdings manchmal ein bisschen übers Ziel hinaus. Das die Zöllner aneinander vorbeireden ist witzig, zieht sich aber zu lange hin, genau wie das mit dem Inhalt seiner Hosentschen.
Das Wortspiel am anfang hat mir besonders gut gefallen. Nur 2 Sachen, die mir speziell aufgefallen sind:

Es gelang mir einfach nicht, meine damaligen Gedankengänge so zu rekonstruieren, dass sie einen Sinn ergaben.
Den Satz würde ich weglassen, die Stelle davor ist echt witzig, aber damit nimmst du dem Witz voll den Wind aus den Segeln.

die Schweiß absondert wie ein Gartensprenger und
Guter Vergleich, wenn auch eklig. Trotzdem meinst du wahrscheinlich eher "die Schweiß absondert wie ein Gartensprenger Wasser und" Oder sondert ein Gartensprenger Schweiß ab?!

Alles in allem , eine sehr gelungene KG, gut und witzig geschrieben mit einer unterhaltsamen handlung. Hab ich sehr gerne gelesen.
Zu der vorigen Länge kann ich nichts sagen, aber so lange wie sie jetzt ist, ist sie okay.

MFG Steeerie

 

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom