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Mein Vater (wie es wirklich war/ist)

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02.06.2007
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Mein Vater (wie es wirklich war/ist)

Ich will so eben mein Zimmer verlassen und mich auf den Weg zu meinem Freund machen, da fällt mein Blick auf die Fotocollage über meinem Bett. Auf ihr sind lauter putzige Erdmännchen zu sehen. Die Fotos bringen eine Erinnerung mit sich.
Ich war einmal mit Papa im Zoo gewesen. Dort hatte es Erdmännchen gegeben, die mich vom ersten Augenblick an fasziniert hatten. Vater hatte mich auf den Arm genommen und ich hatte entzückt gerufen: "Die sind ja süß! Ich will auch so ein kleines Männchen Papa!"
Daraufhin hatte er mir erklärt, dass das nicht ginge, weil die "kleinen Männchen" in den Zoo gehörten. Darüber war ich sehr traurig gewesen und den Rest des Tages quengelte ich, ob ich wirklich keines bekommen könne.
Zwei Tage später hatte er mir dann diese Fotocollage geschenkt und gemeint, jetzt könnte ich mir meine "kleinen Männchen" wenigstens jeden Tag ansehen, auch wenn ich kein eigenes hatte.
Ich sehe mir das Bild gerne an, besonders wenn ich traurig bin.
Ich hätte sehr gerne noch mehr solche Erlebnisse mit ihm gehabt. Wie gern hätte ich ihm meine erste Liebe vorgestellt, wie gern hätte ich meinen Schulabschluss mit ihm gefeiert? Ich werde es nie erleben, dass er mich zum Traualtar führen wird und ich werde auch nie wissen, wie sehr er sich gefreut hätte, wenn er später mal Opa geworden wäre.
Ach Vater, warum ausgerechnet du ...?

Ich gehe die Straße entlang, auf dem Weg zur Bushalteselle.
Das Grün der Bäume erinnert mich an das Hemd, das unser Vater an seinem letzten Abend getragen hatte. Es hatte das gleiche, etwas dunklere Grün.
Ich weiß das noch so genau, weil er an dem Abend in mein Zimmer gekommen war, um mir eine gute Nacht zu wünschen und einen Kuss zu geben. Das hatte er selten gemacht. Oft war er abends nicht daheim gewesen und so hatte es manchmal Tage gegeben, an denen ich ihn nur beim Frühstück gesehen hatte. Aber dieses eine Mal war auch das letzte Mal und das stimmt mich traurig. Ich glaube, das Hemd hatte er gern und oft getragen. Er hat es auch auf dem Bild an, das ich von ihm habe.
Ich muss an meinen Traum von letzte Nacht denken. Ich hatte von einer Erinnerung mit ihm geträumt. Es war die Erinnerung an das letzte Weihnachten, an dem wir noch eine ganze Familie gewesen waren. Ich werde nie vergessen wie er mir den Stoffhund schenkte, meinen „Rudi“. Ich hänge heute noch sehr an diesem Hund, weil er das Letzte ist, was ich von unserem Vater habe. Der Heiligabend war sehr schön gewesen, im Gegensatz zu dem Ersten, ohne ihn. Wir hatten kein Geld für einen Baum gehabt und auch keines für Geschenke. Es war ein sehr trauriger Christabend gewesen, der Gedanke an unseren Vater immer präsent …

Janick küsst mich zur Begrüßung und es ist schön seine weichen Lippen auf meinen zu spüren, aber es erinnert mich auch daran, dass wir vielleicht noch 15 Jahre miteinander haben, wenn alles gut geht.
Janick ist krank und wir wissen beide, dass er wahrscheinlich dran sterben wird. Der Tod hat seine eiskalten Finger um ihn gelegt und wird ihn nicht loslassen. Es ist sinnlos gegen ihn anzukämpfen. Man kann es zwar versuchen, aber über kurz oder lang wird man diesen Kampf verlieren. Ich denke, der Tod hasst mich genauso sehr wie ich ihn. Er nimmt mir alles, einfach alles. Und ich habe Angst, dass Janick selbst den Tod herbeiführen wird, so ist er doch wegen seiner Krankheit depressiv geworden und hat mir schon einige Male von dem Gedanken erzählt, es einfach zu tun. Ich flehe ihn innerlich an, es nicht zu tun, aber mir ist bewusst, dass der Tod ihn mir so oder so nehmen wird …
Janicks Bartstoppel kitzeln ein wenig. Das bringt den Gedanken, dass Vater auch immer leicht gekratzt hatte, wenn er mir einen Gute-Nacht-Kuss gab. Es ist schwer, einfach loszulassen ...
Mein Freund geht zu seiner Anlage und legt Tina Turner ein. Vater hatte diese Sängerin auch gerne gehört. Kurz nach seinem Tod hatte ich mir all seine Schallplatten geholt und sie mir stundenlang angehört ...
Janick setzt sich auf sein Bett und will sich eine Zigarette anzünden, doch ich nehme sie ihm ab. „Du weißt, der Arzt hat gesagt dass es nicht gut ist, wenn du rauchst. Dein Körper braucht alle Abwehrstoffe. Diese Scheißdinger schwächen doch nur dein Immunsystem“, sage ich ernst, aber er nimmt mir den Glimmstängel aus der Hand und murmelt etwas davon, dass er doch schon versucht, aufzuhören.
Erst jetzt fällt mir auf, dass er die gleiche Marke wie mein Vater raucht: Marlboro …

Ich sitze in meinem Zimmer, das Bild von meinem Vater in der Hand.
Ich vermisse ihn. Oft denke ich, dass mit ihm vieles besser wäre. Aber er wird nie mehr bei mir sein, diese Erkenntnis schmerzt immer noch. Heute ist es genau elf Jahre her, dass er gestorben ist. Ich erinnere mich an den Tag, als wäre es erst gestern gewesen.

Es war an meinem sechsten Ostersonntag gewesen. 1996.
Mein Zwillingsbruder und ich waren mit der Eiersuche fertig und hatten uns auf das Sofa gelümmelt. Unsere Mutter war beim Bügeln. Wir spaßten und alberten rum und lachten viel. Wo Papa war, das wusste ich zu diesem Zeitpunkt nicht, aber das war nichts Ungewöhnliches. Sonntags schlief er entweder bis mittags oder er hatte die Nacht bei einen seiner Freunde verbracht. Kurze Zeit später sollte ich erfahren, dass letzteres zutraf.
„Legst du Bibi Blocksberg ein, Mami?“, frage ich gerade und hielt unserer Mutter die Kassette entgegen, die mir der ‚Osterhase’ gebracht hatte, als es an der Tür klingelte. Sie stellte das Bügeleisen zur Seite, murmelte ein „Gleich“, und verschwand im Flur, um zu öffnen.
Mein Bruder und ich vernahmen zwei männliche Stimmen, konnten aber nicht verstehen, was sie sagten, denn unsere Mutter hatte hinter sich die Wohnzimmertür geschlossen. Als sie wieder hereinkam, war jegliche Freude aus ihrem Gesicht verschwunden. Ich werde nie vergessen, wie traurig es aussah. Ihre Augen blickten kummervoll und tottraurig.
Sie setzte sich zu uns aufs Sofa und bat uns, zu ihr zu kommen. Ihre Stimme klang heiser, gebrochen. Benjamin*, mein Bruder, und ich legten die Köpfe auf den Schoss unserer Mutter, er auf der einen Seite, ich auf der anderen. Sie strich uns beiden durchs Haar. „Benny, Nadine…“ Sie rang sichtlich nach Fassung. „Papa wird nicht mehr nach Hause kommen.“
„Ist er in den Urlaub gefahren?“, fragte Benjamin. Mutter versuchte zu lächeln, aber es misslang.
„Nein, mein Schatz. Papa ist jetzt im Himmel...“
Schweigen. Entsetzliche Stille.
Ich verstand nicht, was Mutter da sagte, aber ich wusste, dass es etwas ganz schlimmes war. Und als sie anfing zu weinen, wusste ich, dass es das Schlimmste auf der Welt war, denn es war das erste Mal, dass ich unsere Mutter habe weinen sehen.
Dann schrie mein Bruder los. „Nein! Nein, du lügst! Ich will zu Papa!“ Er hieb auf unsere Mutter ein, schmiss sich anschließend in die Kissen und weinte ...


Und wieder einmal frage ich mich: warum?
Eigentlich ist die Antwort darauf so simpel. Es hatte nicht lange gedauert, bis uns unsere Mutter darüber aufklärte, dass unser Vater Drogen genommen hatte. Dadurch war eine Hirnschlagader geplatzt.
Trotzdem: warum?
Heute weiß ich, dass unser Vater dreimal auf Entzug gegangen war aber es nie geschafft hatte. Ich weiß noch, wie er einmal monatelang nicht daheim gewesen war. Für mich zeigt der Versuch, sich von der Sucht zu befreien, dass er uns geliebt hatte.
Ich wünsche mir heute sehr oft, ich hätte wenigstens ein Jahr mehr gehabt, um mit ihm etwas zu unternehmen, um ihn besser kennen lernen zu können. Denn, wenn ich so darüber nachdenke, dann wird mir klar, dass ich unseren Vater kaum kannte. Dafür war die Zeit einfach viel zu kurz und ich viel zu klein. Vater war immer liebevoll gewesen. Er konnte mich immer trösten und zum Lachen bringen. Wir hatten mal Urlaub an der Nordsee gemacht und haben dort Drachen steigen lassen. Der Drachen war im Baum hängen geblieben und wir hatten ihn nicht mehr rausbekommen. Benjamin und ich waren darüber sehr bestürzt gewesen, woraufhin Vater vorschlug, uns einen eigenen zu basteln. Später hatten wir uns einen aus einem blauen Sack und zwei Stöcken, sowie einer Kordel und Klebeband zusammengeschustert. Insgesamt hatte das Basteln mit unserem Vater am meisten Spaß gemacht.
Das ist einer meiner schönsten und liebsten Erinnerungen. Natürlich gibt es auch einige unangenehme, welche, die zeigen, dass er verantwortungslos gewesen war. Er hatte mich zum Beispiel mal in eine Kneipe mitgenommen – später wurde mir klar, dass er sich dort sein Suchtmittel besorgt hatte.
Unsere Mutter ruft zum Essen und unterbricht meinen Gedankenfluss. Ich werfe noch einmal einen Blick in die braunen Augen unseren Vaters. Ich finde, sie gleichen der Erde auf seinem Grab ...
Wieso hatte er nicht rechtzeitig aufhören können? Ich glaube, wenn Papa mehr Zeit gehabt hätte, hätte er seine Sucht in den Griff bekommen. Da bin ich mir sicher. Er hätte einfach nur mehr Zeit gebraucht.
Ich hasse den Tod! Er hat dich mir weggenommen!

Manchmal, wenn unsere Mutter bei unserer Oma sitzt, redet sie schlecht über ihn. Ich finde das nicht richtig, ich finde es unfair. Er war kein schlechter Mensch. Klar, er hinterlies Schulden und das Kindergeld, die Halbwaisen- und Witwenrente reichten nicht aus. Mutter musste das Putzen aufgeben und bei der Johanniter als Aushilfe anfangen, aber er war nie handgreiflich geworden und – was noch wichtiger ist – er hatte versucht, aufzuhören!
Ich sitze am Esstisch und mustere Benjamin. Ich finde, dass er Vater Tag für Tag ähnlicher sieht. Er hat die gleichen markanten Gesichtszüge, die gleichen hohen Wangenknochen und wenn er sich das Haar wachsen lässt, hat er die gleiche, so sehr verhasste Locke im sonst glatten Haar, wie Vater. Und der Tod hat längst angefangen, nach ihm zu greifen.
Ich sehe es nicht gerne, wie kaputt mein Bruder durch die ganzen Chemotherapien ist. Es macht mich sauer, dass der Tod trotzdem nicht von ihm lässt, dass die Tumore in seiner Lunge und an seinen Lymphknoten nicht verschwinden und er deshalb bald operiert werden muss ...
Wäre unser Vater noch hier, könnte ich dass alles viel besser verarbeiten - da bin ich mir sicher. In all den Jahren, in denen er nicht mehr da ist, hätten wir ihn oft gebraucht.
Nach seinem Ableben wurden mein Zwillingsbruder und ich ungewöhnlich aggressiv. Wir machten die Dinge anderer Kinder kaputt, schlugen unsere Mitschüler, die uns wegen unseres Vaters hänselten. Einmal, als ein Klassenkamerad zu mir sagte, ich solle doch meinen Vater „über den Tisch ficken“ brach mein Bruder ihm die Nase. Unsere Aggressionen wurden sogar so schlimm, dass unsere Mutter sich nicht besser zu helfen wusste, als uns in eine Therapie zu geben. Aber auch sie hatte sich in dieser Zeit stark verändert. Sie schrie viel öfter, es gab ab und an mal einen Klaps auf den Hintern. Sie hatte auch viel weniger Zeit. All die schönen Ausflüge in den Park, zum Oberwaldhaus oder in den Zoo blieben aus. Natürlich war sie immer bemüht, soviel Zeit wie möglich mit uns zu verbringen, aber oft gelang es ihr einfach nicht. Ich weiß noch, was für eine Angst ich hatte, Mutter würde vor lauter Arbeit tot umkippen. Die Befürchtung, sie könne allein sein, hatte ich ebenfalls. Woher diese Angst mit dem Alleinsein kam, das weiß ich bis heute nicht. Aber ich erinnere mich, dass ich damals beschlossen hatte, unserer Mutter viel im Haushalt zu helfen und nicht mehr zum Spielen raus zu gehen, damit sie nicht allein war. Ich war ganz bestürzt, als ich bemerkte, dass Mutter deshalb anfing, sich Sorgen um mich zu machen.
Zu dieser Zeit konnte ich nicht älter als acht oder neun gewesen sein. Nein, die Zeit nach Vaters Tod war ganz gewiss nicht einfach und sie ist es heute immer noch nicht ...
Der erste Schultag nach diesem schrecklichen Ereignis war für mich schlimm gewesen. Meine Lehrerin hatte mit uns einen Stuhlkreis gebildet und dann die Klasse darüber informiert, was für einen Verlust ich in den Osterferien erlitten hatte. Darauf hatte ich sauer reagiert und angefangen zu schreien, dass sie das nichts angehe. Dann war ich weinend aus dem Zimmer gerannt.
Wenn ich heute darüber nachdenke, dann kommt die gleiche Wut wieder auf. Ich denke, sie hatte kein Recht, es meiner Klasse zu sagen, denn die Sache geht nur mich und meine Familie etwas an.

Ich gehe am Abend spazieren. Das mache ich immer, wenn ich allein sein möchte. Durch die Straßenlaternen, die in größeren Abständen aufgestellt sind, ist es nicht richtig dunkel, aber ich kann die Sterne am Himmel trotzdem sehen.
Als unser Kanarienvogel "Franky" gestorben war, hatte Vater mir erzählt, er wäre nun oben bei den Sternen und wäre selbst einer. Natürlich weiß ich heute, dass es Unfug ist. Genauso wenig gibt es einen Gott. Gäbe es einen, hätte er mir meinen Vater gelassen. Trotzdem ist es ein schöner Gedanke, dass mein Vater einer von diesen vielen Sternen sein könnte.
Ach Papa, ich liebe dich!

 
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Hallihallo!

Nun hat mich mein innere Schweinehund doch dazu angetrieben, die Geschichte noch heute zu verbessern bzw. sie umzuschreiben und reinzustellen. Ich weiß, ich bin manchmal schlimm, hoffe aber trotzdem, dass sie mri dieses mal besser gelungen ist. Vielleicht werde ich auch im Laufe der Zeit noch Kleinigkeiten ändern.

Äh.... Wieso macht der da nen Absatz nach "misslang" und vor "Nein, mein Schatz"??? Da habe ich gar keinen geschaltet und wenn ich das bearbeite ist da auch keiner??? hab schon versucht, das hoch zu machen und dann wieder runter, aber nichts dann sit der trotzdem da????

Liebe Grüße,
Eure Nakio

PS: Eben weil mir die Geschichte so viel bedeutet, will ich auf gar KEINEN Fall dass ihr euch mit Kritiken zurückhaltet. Wenns geht, will ich sogar eine ziemlich harte dazu. Also, diese hier wird genausop kritisiert wie alle anderen. Wollt ich nur mal anmerken. ^^


(*Bis auf meinen eigene Namen, habe ich alle geändert.)

 
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Aus Sonstige ins KC.

Hi Nakio,

ich weiß, dass diese Geschichte dir sehr viel bedeutet. Trotzdem wird sie in diesem Forum eben als Geschichte angesehen und entsprechend behandelt. Da sehr viele Fehler enthalten sind, habe ich sie ins Korrektur-Center verschoben. Hier hast du vier Wochen Zeit, sie zu verbessern. Hilfen bieten die Info-Threads in dieser Rubrik, ein Duden ;) und auch die Moderatoren des KC. Wenn deine Geschichte verbessert und fehlerfrei ist, kontaktiere einen der Moderatoren, dann wird der Text zurück in die Ursprungsrubrik verschoben, wobei ich stattdessen die Rubrik Alltag empfehlen würde.

Viele Grüße
Kerstin

P.S.: Den Titel habe ich schon korrigiert, weil du dort nicht drankommst.

 

Bis auf einige kleine Fehler ok. Zurück aus dem Korrektur-Center nach, auf Wunsch der Autorin, Alltag.

 
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Hallo Nakio,

erst einmal fleißig, :)fleißig, die Geschichte gefällt mir so besser. Aber, etwas zu lang und vielleicht hättest du die Sache mit deinem Bruder, wenn es wirklich so ist, tut es mir sehr leid und ich hoffe inständig, dass er es schafft. Aber ich hätte, es entweder mit zwei,drei Sätze geschrieben, was natürlich sehr schwer ist oder ganz raus gelassen. Weil es ja in dieser Geschichte um deinen Verlust des Vaters geht und da der Leser wegen der Länge arg strapaziert wird. Und hier noch einige Fehler die sich eingeschlichen haben.:D

Ich werde nie vergessen, wie traurig es war.
das bezieht sich auf ihr Gesicht, dann wäre es besser; wie traurig es aussah. Oder wie traurig ihre Augen waren. oder so ähnlcih
Und als sich eine Träne aus ihrem Auge löste,
besser; sich Tränen aus ihren Augen lösten, aber noch besser wäre, als sie zu weinen anfing
genauso wie ich weiß, dass er immer liebe voll gewesen war. Er hatte mich immer getröstet
lieber voll? dieser Bruch ist zu hart, Aber er hatte auch gute Seiten, er hatte mich ...oder meinst du liebevoll? dann wäre alles richtig
Manchmal, wenn unsere Mutter bei ihrer sitzt,
bei ihrer Mutter
Halbweisen
Halbwaisen
, hat er die gleiche Locke, die unser Vater bei sich immer abgeschnitten hatte.
hört sich an als ob dein Vater nur diese eine Locke auf dem Kopf hatte
meinem Bruder ausgestreckt, hat ihn angetastet.
würde ich streichen

So, es sind noch einige kleine Fehler drin, aber bei der Länge des Textes reicht es mir, habe ich keine Lust mehr.
Also, im Grunde hat sie mir gefallen, machmal kommen die Sätze etwas unglenk rüber. Warte ab wie es die anderen Leser sehen.
einen lieben Gruß weltflucht:)

 

Hallo Nakio,

Geschichten können als Therapeutikum wirken. Entweder schreibt man sie für andere, um denen zu helfen, etwas zu verdeutlichen, oder für sich selber, um sich klarer, freier, präziser zu werden.
Erste Sorte schreibe ich gerne und lese ich gerne, die meisten, eigentlich alle Märchen, Fabeln und Artverwandtes fallen darunter, die zweite Sorte finde ich sehr wichtig und wesentlich, allerdings lese ich diese nicht gerne.

Deine habe ich - trotz eindeutiger Zuordnung zu Gruppe 2 - gelesen, und das liegt nicht am Freitag Nami im Büro, wo ich Ablenkung vom Chaos des Jobs suche, sondern daran, daß du etwas beschreibst, was auch ich sehr gut, sehr genau kenne, so daß es also in diesem speziellen Fall quasi eine Geschichte der Kategorie 1 für mich ist.

Jedenfalls, Deine Geschichte liest sich in manchem noch nicht wie eine Geschichte, die um ihrer Selbst willen, des literarischen Anspruches wegen geschrieben sein wollte, doch sie liest sich authentisch und notwendig. Und zeigt, daß Du schreiben nutzen willst und nutzt um zu verarbeiten, um zu begreifen, zu verstehen, zu lernen.

Du wirst lernen, lernen müssen, freiwillig oder durch die Macht Schicksal, daß der Tod kein Feind ist, daß nicht der Tod "böse" und das Leben als sein Gegenspieler "gut" ist, diese Kategorien funktionieren nicht lange, nicht, wenn du irgendwann erwachsen sein, werden willst und Gelerntes transportieren willst. Im Moment mag es Dir so vorkommen, doch wie vieles wirst du auch dieses verabschieden müssen, bald, in Tagen, Jahren oder auch erst Jahrzehnten. Abschied und Ankunft sind keine Gegenparts, sie sind zwei Hälften, ohne die es kein Ganzes geben kann.
Zu schreiben, durch Worte zu versuchen auszudrücken und damit Deine Welt zu konkretisieren und andere Welten zu begreifen, zu betreten ist ein Weg, ein Mittel und ein Zweck um dieses zu lernen, zu verstehen, anzunehmen.
Und da bist Du auf einem guten Weg, weiter so !

Unsere Mutter war beim Bügel.
bügeln, klein geschrieben, da eine Tätigkeit
Mein Bruder und ich konnten zwei männliche Stimmen vernehmen, konnten aber weder verstehen
Wortdopplung, durch Umformulieren kriegst Du eine elegant vermieden : Mein Bruder und ich vernahmen zwei männliche Stimmen, konnten aber...
Ich werde nie vergessen, wie traurig es war.
da Du Dich auf das Gesicht Deiner Mutter beziehst, solltest du es benennen, wie traurig ihr Gesicht aussah oder : wie traurig sie war
Ihre Stimme klang heißer,
heiser
Und wieder einmal frage ich mich; wieso?
frage ich michDOPPELPUNKT (kein Semikolon)
Für mich zeigt der Versucht, sich von der Sucht zu befreien, dass er uns geliebt hat.
Versuch
dass er immer liebe voll gewesen war.
liebevoll
Wir hatten mal Urlaub an der Nordsee gemacht und waren dort Drachensteigen gegangen.
besser: und haben dort Drachen steigen gelassen
Er hat mir dich weggenommen!
Er hat dich mir weggenommen
Sie schrie viel öfter, es gab auch ab und an mal einen Klaps auf den Hinter.
Hintern
dass er Tod ihn mir so oder so nehmen wird …
der Tod
Das bringt die Erinnerung in mir hoch, das Vater auch immer leicht gekratzt hat, wenn er mir einen Gute-Nacht-Kuss gegeben hatte.
dass
Ich sehe, das mein Freund die gleiche Marke raucht wie mein Vater: Marlboro …
dass
dass mein Vater einer von diesen Drilliarden Sterne sein könnte.
Drilliarden ?! *lächel* das Zahlenwort merke ich mir

Grüße,
C. Seltsem

 
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Hallo Weltflucht,

es freut mich, dass dir meine Geschichte nun besser gefällt. :) und danke dass du mir auch einige Flüchitgkeitsfehler gezeigt hast.


die Sache mit deinem Bruder, wenn es wirklich so ist,

ja, es ist leider so und danke. Alles in der Geschichte ist eigentlich so, wie es da steht, bzw. wie ich mich daran erinnere. Ich habe das mit meinem Bruder reingenommen, um zu zeigen, dass mir der Tod alles nimmt und nehme wird und weshalb ich ihn so hasse. Vielleicht setze ich mich aber später noch einmal dran und kürz das ein wenig. Das gleiche betrifft die Sache mit meinem Freund. Habe auch schon überlegt, das mit der Fotocollage wieder rauszunehmen, obwohl ich damit eigentlich noch einmal zeigen wollte, dass er trotz allem ein lieber Vater war. Aber ich glaube dafür reicht eigentlich das Beispiel mit dem Drachen.

Ganz vielen Dank für deine Kritik. :)

Hallo C. Seltsem,

ja, ich hatte gehofft, dass sie autentisch rüber kommt, denn genau das war mein Ziel. Ich hatte so an manchen Stellen meine Zweifel, wie oben schon geschrieben, bin ich am überlegen, die Sache mit der Fotocollage rauszunehmen. Ich glaube, an meinem Stil muss ich allerdings noch hart arbeiten.

Wie es in meiner Geschichte schon steht, es fällt mir nicht leicht, den Tod zu akzeptieren und hätte ich die Möglichkeit, würde ich ihm das Leben ausradieren. Natürlich muss ich irgendwann lernen, mit ihm zu leben, aber ich weiß auch, dass es ein harter und langer Weg sein wird. Aber trotzdem Danke.

Ich habe auch schon die Fehler korrigiert, die du gefunden hast, vielen Dank. :)

Auch dir ein ganz großes Danke für deine Kritik.

Euch beiden ganz liebe Grüße
Nakio

PS: Die Zahl Drilliarden gibt es wirklich. Steht zumindest in meinem Duden. ^^ Und mein Mathelehrer hatrs ständig von. ;)

 
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Liebe Nakio!

Diese Version der Geschichte finde ich wesentlich besser als die vorige, vor allem, die Art, wie Du sie erzählst. Ohne die wiederholten Hass-Sätze liest es sich einfach viel besser! :)
Auch wirkt jetzt alles stimmig, weil Du den wahren Grund nicht verschleierst, der zu den Problemen und Fragen der Protagonistin ja nicht unwesentlich beiträgt. Zum Beispiel wäre die Situation in der Schule ganz anders verlaufen, wäre er, wie in der ersten Version, bei einem Unfall gestorben. Die Lehrerin hätte vielleicht vorsichtiger agiert, da es aber Drogen waren, war es wohl für sie gleich ein gutes Lehrbeispiel, ein gefundenes Fressen, um den anderen zu zeigen, wie gefährlich das ist und was man damit anrichten kann. Hätte sie helfen wollen, hätte sie mit der Protagonistin alleine gesprochen. So hab ich eher das Gefühl, die Lehrerin hat die Situation rücksichtslos oder ohne nachzudenken für ihre pädagogischen Zwecke ausgenutzt.

Wieso hatte er nicht einfach aufhören können? Ich glaube, wenn Papa mehr Zeit gehabt hätte, hätte er seine Sucht in den Griff bekommen. Da bin ich mir sicher. Er hätte einfach nur mehr Zeit gebraucht …
Ich hasse den Tod! Er hat dich mir weggenommen!
Nicht der Tod, sondern die Drogen, die wohl Härtere gewesen sein werden, wenn er monatelang auf Therapie war, haben ihn ihr genommen.
So wird auch der Wunsch nach dem Jahr länger viel verständlicher. Es ging nicht (nur) ums bessere Kennenlernen, das wäre in einem Jahr genauso gewesen, weil die Protagonistin ihn auch in diesem Jahr nur ein kleines Stück besser, aber nicht endgültig zufriedenstellend gekannt hätte, sodaß dann ebenfalls der Wunsch nach einem Jahr mehr dagewesen wäre. Mit dem Glauben, er hätte es vielleicht in diesem Jahr geschafft (und wäre dann möglicherweise gar nicht gestorben), wirkt der Wunsch nach einem Jahr länger natürlich ganz anders, nämlich sehr nachvollziehbar.

Wo Papa war, das wusste ich zu diesem Zeitpunkt nicht, aber das war nichts Ungewöhnliches.
weil er an dem Abend in mein Zimmer gekommen war, um mir eine gute Nacht zu wünschen und einen Kuss zu geben. Das hatte er selten gemacht.
Aber das Gefühl, daß auch schon vorher Sehnsüchte unerfüllt blieben, werde ich nicht los … War er so selten zuhause, oder ist er bloß nicht immer ins Zimmer gekommen?

Manchmal, wenn unsere Mutter bei ihrer Mutter sitzt, redet sie schlecht über ihn. Ich finde das nicht richtig, ich finde es unfair. Denn er war kein schlechter Mensch. Klar, als er starb hatten wir Schulden, das Kindergeld, die Halbwaisen- und Witwenrente reichten nicht aus. Sie musste das Putzen aufgeben und fing als Aushilfe bei der Johanniter an, aber er hat uns nie geschlagen und – was noch wichtiger ist – er hat versucht, aufzuhören! Er war kein schlechter Mensch!
Ich finde es auch nicht richtig, daß die Mutter hinterher über ihn schimpft. Scheidungskinder erleben das auch oft, daß die Eltern übereinander schimpfen, aber da haben die Kinder immer noch die Möglichkeit, sich selbst ein Bild zu machen von dem anderen Elternteil. Die Mutter der Protagonistin handelt hier also ziemlich gefühllos, und auch diese Stelle …
dass ich damals beschlossen hatte, unserer Mutter viel im Haushalt zu helfen und nicht mehr zum Spielen raus zu gehen, damit sie nicht allein war.
… sehe ich als Hinweis, daß die Mutter sich vor allem selbst wichtig war – ihr Leiden, ihre Überlastung, aber nie die Gefühle der Kinder, die das alles am wenigsten verstehen und verarbeiten können. Und:
Woher diese Angst mit dem allein sein kam, das weiß ich heute noch nicht.
Vielleicht durch Erzeugen von schlechtem Gewissen?

Natürlich gibt es auch einige unangenehme, welche, die zeigen, dass er verantwortungslos gewesen war.
Wer so süchtig ist, egal, ob auf legale oder illegale Drogen, hat auch immer schwere seelische Probleme. Sucht ist Selbstmord auf Raten, ein gesunder Mensch tut sich so etwas nicht an, dessen Lebenswille ist stärker. Das heißt, der Süchtige kann eigentlich nicht einmal für sich selbst die Verantwortung tragen – wie sollte er es da für andere können? (Das sollte natürlich keine Entschuldigung sein, auch Verständnis hebt die Schmerzen nicht auf, die er damit hinterlassen hat.)

Vielleicht werde ich ja meinen eigenen Kindern irgendwann dieselbe Geschichte erzählen …
Das ist natürlich leicht möglich. Denn schon die Sache mit Janick zeigt, als wäre es ein Beispiel aus einem Psychologielehrbuch, wie wir selbst das Schicksal wiederholen, indem wir uns unbewußt die Menschen als Partner aussuchen, bei denen es am wahrscheinlichsten ist, daß wir die altbekannten Gefühle wiederfinden. Das Unterbewußtsein reagiert auf Übereinstimmungen, die wir mit dem rationalen Denken gar nicht wahrnehmen bzw. gar nicht sehen können.
Aber sobald man sich dessen bewußt ist, kann man auch dagegen ankämpfen. Denn ich glaube nicht, daß die Protagonistin ihren Kindern dasselbe Schicksal wünscht. Dieses »Vielleicht werde ich ja« würde ich verdammt gern gegen ein »Auf keinen Fall will ich« eingetauscht sehen … ;)


Den Aufbau der Geschichte würde ich etwas umstellen. Ich würde mit der Janick-Szene beginnen, wo der Rauch sie an den Vater erinnert. Wenn sie dann über das Feld nach Hause geht, hast Du Platz, die Geschichte mit dem Vater als Rückblick einzufügen, dabei würde ich erst die Erinnerung an die gemeinsamen Erlebnisse, dann das Eiersuchen und erst dann schreiben, daß er gestorben ist und daß er ihr so fehlt. Beenden würde ich wiederum mit den Sternen, das ist ein wirklich schöner Schluß (wenn Du die oben erwähnte Kleinigkeit – Vielleicht/Auf keinen Fall – veränderst). :)
Wenn Dir der Vorschlag nicht gefällt, würde ich erst mit »Mein Zwillingsbruder und ich waren mit der Eiersuche fertig« beginnen. »Ich sitze mal wieder in meinem Zimmer« ist nicht der beste Einstieg, weil er eher etwas Langweiliges vermuten läßt, und die restlichen Informationen kommen ohnehin in der Geschichte vor bzw. kannst Du die wenigen, auf die das nicht zutrifft, noch irgendwo einfügen. Auch verrätst Du mit dem Einstieg schon viel zu viel, er ist fast eine Kurzfassung der Geschichte: Der Vater ist vor elf Jahren gestorben, die Protagonistin leidet immer noch.

So, jetzt noch ein paar (öhm) Kleinigkeiten:

»Heute ist es genau 11 Jahre her,«
– besser ausschreiben: elf

»Unsere Mutter war beim bügeln.«
– beim Bügeln (ja, es gehört wirklich groß, auch wenn C. Seltsem das Gegenteil behauptet. :D Klein würde es z. B. bei »hat gerade gebügelt« oder »war damit beschäftigt, zu bügeln« gehören. ;))

»Sie strich uns beide durchs Haar.«
– beiden

»„Nein, mein Schatz. Der Papa ist jetzt im Himmel...“«
– »Der« würde ich streichen und vor die Auslassungspunkte gehört eine Leertaste.

»dass es etwas ganz schlimmes war.«
– etwas ganz Slimmes

»Dann mein Bruder, der los schrie.«
– schöner: Dann schrie mein Bruder los:

»schmiss sich anschließend in die Kissen und fing an zu weinen.«
– und weinte. (Er fing wohl nicht nur an. ;-))

»…Papa ist jetzt im Himmel…
…Er kommt nicht mehr nach Hause…«
– zwischen Auslassungspunkte und ganze Wörter immer eine Leertaste

»Und wieder einmal frage ich mich: wieso?«
– fände ein »warum« schöner

»Der Drache war im Baum hängen geblieben«
– Der Drachen (sonst wäre es das Fabelwesen)

»Am Ende hatte das Basteln mit unserem Vater am meisten Spaß gemacht.«
– wieso »Am Ende«? Vielleicht: »Von allem« oder »Insgesamt«?

»später wurde mir klar, dass er sich dort sein Suchtmittel besorgt hatte …«
– würde da nur einen normalen Punkt machen

»Ich werfe noch einmal einen Blick in die braunen Augen unseren Vaters.«
– unseres Vaters

»Er hätte einfach nur mehr Zeit gebraucht …«
– auch hier reicht ein normaler Punkt

»Manchmal, wenn unsere Mutter bei ihrer Mutter sitzt,«
– warum schreibst Du denn nicht »bei unserer Oma«? Weil sie den Vater nicht mochte?

»Ich sitze am Esstisch und mal wieder fällt mir auf, dass Benjamin Vater Tag für Tag ähnlicher sieht.«
– »mal wieder« würde ich vermeiden, vielleicht: Ich sitze am Esstisch und mustere/beobachte Benjamin. Er sieht Vater Tag für Tag ähnlicher.

»hat er die gleiche Locke, die unser Vater bei sich immer abgeschnitten hatte.«
– Vorschlag: die gleiche Locke im sonst glatten Haar, die …

»Aber auch sie hatte sich in dieser Zeit stark verrändert.«
– verändert

»Ich weiß noch, was für eine Angst ich hatte, Mutter würde vor lauter Arbeit tot umkippen oder ganz allein sein.«
– »oder ganz allein sein« liest sich komisch

»Woher diese Angst mit dem allein sein kam, das weiß ich heute noch nicht.«
– mit dem Alleinsein

»Nein, die Zeit nach Vaters Tod war ganz gewiss nicht einfach und sie war es heute immer noch nicht ...«
– sie ist es heute immer noch nicht

»Meine Lehrerin hate uns gebeten einen stuhlkreis zu bilden und hatte dann die Klasse darüber informiert,«
– hatte uns gebeten, einen Stuhlkreis zu bilden, und

»Ich denke, sei hatte kein Recht,«
– sie

»Vatter hatte mich auf den Arm genommen und ich hatte entzückt gerufen:«
– Vater

»Darüber war ich sehr traurig gewesen und den Rest des Tages, ob ich wirklich keines bekommen könne.«
– scheint so, als fehlte da was, z. B. »und den Rest des Tages quälte ich ihn, ob …«

»Zei Tage später hatte er mir dann diese Fotocollage geschenkt und gemeint, jetzt könnte ich mir meinen "kleinen Männchen" wenigstens jeden Tag ansehen,«
– Zwei … mir meine „kleinen Männchen“

»Ich sehe mir das Bild gerne an, besonders wenn ich traurig bin, denn es bringt schönne Erinnerungen mit sich.«
– schöne

»Wie gern htte ich ihm meine erste Liebe vorgestellt,«
– hätte

»dass er mich zum Traualltar führen wird«
– Traualtar

»Ach Vater, wieso ausgerechnet du...?«
– du_…?

»Ich muss an meinem Traum von letzter Nacht denken.«
– meinen

»und er hatte auch dieses grüne Hemd getrage.«
– getragen

»Es war ein Teil einer Erinnerung gewesen. Es war die Erinnerung an das letzte Weihnachten mit ihm gewesen.«
– »Es war«, »das« und »gewesen« könntest Du streichen:
Es war ein Teil einer Erinnerung gewesen. Die Erinnerung an letzte Weihnachten mit ihm.

»Ich hänge heute noch sehr an diesen Hund,«
– diesem Hundert

»und es ist schön seine weichen Lippen auf den meinen zu spüren,«
– »den« würde ich streichen

»Was würde ich alles dafür tun, um noch einmal einen zu bekommen …?«
– ähm, meintest Du nicht »um ihn zurückzubekommen«? Oder geht es mehr darum, daß überhaupt irgendjemand da ist? Oder vielleicht »um einen Ersatz für ihn zu bekommen«?

»„Du weiß, dass der Arzt gesagt hat dass es nicht gut ist und dass dein Körper alle Abwehrstoffe braucht.«
– weißt, dass der Arzt gesagt hat, dass
– dreimal »dass«

»und murmelt etwas davon, dass er doch schon versucht aufzuhören.«
– versucht, aufzuhören
Wie oft mag das der Vater wohl der Mutter versprochen haben?

»Der Geruch des Rauches erinnert mich gleich wieder an meinen Vater.«
– das ist gut so und die natürliche Mahnung, für die eigenen Kinder einen gesunden Partner als Vater zu suchen. Wenn man solche Mahnungen einige Zeit ignoriert, gehen sie aber auch wieder weg …

»Ich sehe, dass mein Freund die gleiche Marke raucht wie mein Vater: Marlboro …«
– zum ersten Mal sieht sie das? Vorschlag: Erst jetzt fällt mir auf, dass …

»Natürlich weiß ich heute, dass es Unfug war, genauso wie ich denke, dass es keinen Gott gibt. Gäbe es einen, hätte er mir meinen Vater gelassen. Trotzdem ist es ein schöner Gedanke, dass mein Vater einer von diesen Drilliarden Sterne sein könnte.«
– von diesen Trilliarden Sternen
– drei »dass«

Liebe Grüße,
Susi :)

 
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Hi Nakio!

Deine Geschichte hat mir gefallen und ich schließe mich den positiven Kommentaren meiner Vorredner gerne an. :)
Der Tod ist das einzig wirklich Endgültige im Leben von uns Menschen. Gerade das ist es ja, das uns so an ihm erschreckt. Du bezeichnest ihn in deiner Geschichte als Feind, und Gott kann nicht existieren, sonst hätte er dir deinen Vater nicht genommen. Sollte es Gott dennoch geben, dann hat er dir deinen Vater aber auch gegeben und damit deine Existenz überhaupt erst ermöglicht. MMn ist der Tod nicht unser Feind, sondern ein Bestandteil unseres Lebens. Wer leben will, muss auch den Tod akzeptieren. Er ist meiner Meinung nach nicht das Ende, sondern nur ein Teil unserer seltsamen kosmischen Reise, ungeachtet jedweder möglicher oder unmöglicher, göttlicher Existenz.
Bin schon neugierig auf weitere Geschichten von Dir.

Ein kleiner Fehler ist noch duchgerutscht. ;)

Trotzdem ist es ein schöner Gedanke, dass mein Vater einer von diesen Drilliarden Sterne sein könnte.
... trilliarden Sternen ...

Würde aber vorschlagen überhaupt auf eine Zahlenangabe zu verzichten, da kein Mensch genau sagen kann, wieviele Himmelskörper es tatsächlich gibt.
Vielleicht: zahllosen?

Liebe Grüße aus dem Wienerwald,
schickt Manuela :)

 

PS: Die Zahl Drilliarden gibt es wirklich. Steht zumindest in meinem Duden. ^^ Und mein Mathelehrer hatrs ständig von.
Dann hat dein Mathelehrer eine schlechte Aussprache und du einen gefälschten Duden. Wie Manuela schon schrieb, heißt die Zahl Trilliarden.

 
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Hallo Häferl,

es freut mich, dass dir diese Version hier besser gefällt. Mir gefällt sie so auch viel besser. Es steckt einfach viel mehr Wahrheit dahinter.

Was das mit meiner Lehrerin auf sich hat weiß ich leider immer noch nicht. Habe ich ja schon in der Geschichte so stehen. Eigentlich habe ich sie als liebe und nette Person in Erinnerung, es ist eben nur dieser eine Teil der dieses Bild stört. Ich bin der Meinung, dass sie kein Recht dazu hatte es der Klasse so gerade heraus zu sagen, besonders als Vorschullehrerin hätte sie es besser wissen müssen.

Was die Drogen angeht: Klar waren sie der Ursprung weshalb mir mein Vater genommen wurde, aber letztendlich war es eben doch der Tod. Und wenn ich das richtig erzählt bekommen habe, hat er gefixt ...

Aber das Gefühl, daß auch schon vorher Sehnsüchte unerfüllt blieben, werde ich nicht los … War er so selten zuhause, oder ist er bloß nicht immer ins Zimmer gekommen?

Habe da noch ne Kleinigkeit geändert, wo klar wird, dass er einfach selten daheim war.

Vielleicht durch Erzeugen von schlechtem Gewissen?

Wieso schlechtes Gewissen?

Vielleicht werde ich ja meinen eigenen Kindern irgendwann dieselbe Geschichte erzählen …

[OUOTE]Das ist natürlich leicht möglich. Denn schon die Sache mit Janick zeigt, als wäre es ein Beispiel aus einem Psychologielehrbuch, wie wir selbst das Schicksal wiederholen, indem wir uns unbewußt die Menschen als Partner aussuchen, bei denen es am wahrscheinlichsten ist, daß wir die altbekannten Gefühle wiederfinden. Das Unterbewußtsein reagiert auf Übereinstimmungen, die wir mit dem rationalen Denken gar nicht wahrnehmen bzw. gar nicht sehen können.


Hm, nein ich glaube nicht, dass es mit "Janick" das gleiche ist. Seine einuige Sucht besteht aus den Zigaretten und er hat es wirklich schon geschafft das Rauchen zumindest zu reduzieren. An seiner Krankheit kann er eignetlich ziemlich wenig, außer vllt. das er einfach hätte besser aufpassen müssen. Aber ich habe mit Absicht nicht geschrieben was er hat, 1. weil es total unwichtig mMn ist und 2. nicht einmal meine Mutter etwas davon weiß, bzw. nur eine einzige Freundin von mir und die sagt mir schon, dass es dumm ist, bei ihm zu bleiben, weil ich mich anstecken könnte. Und um sowas hier nicht geschrieebn zu bekommen hab ichs gelassen.

Den Aufbau der Geschichte würde ich etwas umstellen

Habe ich getan. Ich beginne nun mit der Fotocollage-Szene, gehe dann weiter zur Bushaltestelle und dann zu Janick. Anschließend folgen dann die Zimmerszene, das Essen und die Stern-Szene. Hoffe so ist das besser. Ich muss nur später noch einmal drüber lesen, ob das nu alles in Ordnung ist, das werde ich aber heute Abend machen, da ich bald weg muss. Dann werde ich mir auch noch mal überlegen, ob ich den Satz mit der Geschichte und dass ich sie meinen Kindern vllt. später selbst erzählen werde, ganz raus nehme.

Und vielen Dank, dass du mir verraten hast, wo sich noch Fehler verstecken. Das nächste Mal sollte ich vllt. etwas langsamer udn dafür sorgfällitger schreiben. ^^ Ebenfalls Danke für deien Kritik.

Hallo Manuela Korn,

es freut mich, dass dir meine Geschichte gefallen hat. Ich glaube über den Tod gibt es viele verschiedene Ansichten und das man da wochenlang drüber diskutieren kann. Meine Meinung über ihn findet man ja in der Geschichte wieder. Habe die Zahl jetzt auch rausgenommen.

Und danke, dass du den Fehler noch gefunden hast. Dir auch ein ganz großes Danke für deien Kritik.

Hallo Tserk,

so steht das aber wirklich in meinen Duden. Hab ich jetzt extra noch einmal nachgeschlagen. :( Trotzdem Danke.

Euch allen noch einmal ein ganz großes und liebes Danke,
eure Nakio

 

so steht das aber wirklich in meinen Duden. Hab ich jetzt extra noch einmal nachgeschlagen.
:susp: Was hast du denn für einen Duden? :susp:
Bei mir steht drillen - Drillich; Drilliarden müsste ja dazwischen sein, ist es aber nicht.

 

google findet immerhin 89 Einträge zu Drilliarden.
Trotzdem, ich nehme mich dieses Zählwortes gerne an und trage ebenso aktiv zu seiner Nutzung bei :)

 
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Griaß Gott, beinand!

Auch auf die Gefahr hin, mittlerweile "off topic" zu posten, da die Autorin meinen Vorschlag "zahllos" übernommen hat. ;)

Der neue, aktuelle Duden, Seite 1023, erste Spalte, ganz unten.
Zitat: Trilliarde, tausend Trillionen, eine Million Billionen.

Der Terminus "Drilliarde" existiert im aktuellen Duden nicht.

Lieben Gruß,
Manuela :)

 

Zahllos ist übrigens Quatsch. Denn die Sterne sind nicht zahllos, es mögen viele sein, aber dennoch kann man sie zählen.

 
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dann trete ich mei duden jetzt mal in den müll und kauf mir morgen nen neues. steht da aber wirklich so drin. :(

lol ... so, jetzt nehm ich zahllos wieder raus und ersetz es durch viele ^^

ach ja ... ich bin am überlegen, ob ich eine serie aus meiner geschichte machen soll, da mir beim schreiben viele ereignise eingefallen, die durch den tod meines vaters beeiflusst wurden. hätte da au mal gern eure meinung zu, was ihr davon halten würdet.

liebe grüße
nakio

 

Liebe Nakio!

ach ja ... ich bin am überlegen, ob ich eine serie aus meiner geschichte machen soll, da mir beim schreiben viele ereignise eingefallen, die durch den tod meines vaters beeiflusst wurden. hätte da au mal gern eure meinung zu, was ihr davon halten würdet.
Davon würde ich sehr viel halten, denn wenn Du jeweils einzelne Erlebnisse verarbeitest, bekommen damit nicht nur die Geschichten immer mehr Tiefgang, sondern es hilft auch mehr, als wenn Du viele Themen oberflächlich streifst.
Aber Du solltest Dir dafür wirklich Zeit nehmen und es nicht so schnell runterschreiben. Wenn Du das zu schnell machst, hast Du hinterher zwar die Geschichten, aber innerlich nichts verarbeitet.

Wieso schlechtes Gewissen?
Ich weiß noch, was für eine Angst ich hatte, Mutter würde vor lauter Arbeit tot umkippen
Auf sowas kommt ja kein Kind von selbst, wenn es ihm nicht eingeredet wird bzw. durch Jammern und Leiden deutlichgemacht wird. Wer kann da mit ruhigem Gewissen spielen gehen?
- Natürlich sollen Kinder lernen, mitzuhelfen, aber nicht mit der Motivation, weil die Mutter sonst tot umfällt, sondern weil es zum sozialen Miteinander gehört.

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hall Häferl,

Aber Du solltest Dir dafür wirklich Zeit nehmen und es nicht so schnell runterschreiben. Wenn Du das zu schnell machst, hast Du hinterher zwar die Geschichten, aber innerlich nichts verarbeitet.

Natürlich werde ich mir dafür Zeit nehmen. Erst einmal, um die ganzen Erinnerungen zu ordnen und sie dann zu verarbeiten. Bis also der nächste Teil komtm, dauert es mindestens einen Monat, wahrscheinlich um einiges länger. Schließlich will ich die Ereignisse verarbeiten und ich scheine endlich einen Weg gefunden zu haben, der mir dies ermöglicht. Und diesen Weg will ich sinnvoll und langsam sowie vorsichtig beschreiten.

Auf sowas kommt ja kein Kind von selbst, wenn es ihm nicht eingeredet wird bzw. durch Jammern und Leiden deutlichgemacht wird. Wer kann da mit ruhigem Gewissen spielen gehen?

Ehrlich gesagt kann ich mich nur daran erinnern, das meine Mutter damals oft geschimpft hat, es ab und an mal einen Klaps auf den Hintern gab und sagte, wir wären genauso faul wie unser Vater. Aber so richtig eingeredet oder gejammtert hat sie nicht wirklich. Ich kann mich zumindest nur daran erinnern, dass sie versucht hat, für uns da zu sein.

Liebe Grüße
Nakio

 

So, ich bin jetzt mal nen Schwein und kick meine eigene Geschichte nach ganz oben.

Ich habe nun noch einmal drüber gelesen und sie korrigierd und versucht, so viele Wiederholungen wie möglich rauszunehmen. Ich hoffe, sie liest sich jetzt flüssiger und ist von Stil ein wenig besser.

Liebe Grüße
Nakio

 

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