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Moepi in da House!

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16.03.2015
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Moepi in da House!

Wolfgang Kasulke schlug das Lehrbuch zu, strich über das Autorenfoto auf der Rückseite des Einbands und vergrub das Gesicht in den Händen. Wie sehr er sie vermisste! Sie hatten sich auf dem Gymnasium kennengelernt. Susanne, die Referendarin aus dem Sauerland, für die er in ihrer Anfangszeit so etwas wie ein Pate war. Bei der Arbeit für die Theater-AG kamen sie sich schließlich näher. Keine zwei Jahre später zog sie bei ihm ein, in das große Gründerzeithaus, das er kurz zuvor geerbt hatte.
Er schaute nach hinten. Bis tief in die Nacht hatten sie dort auf dem weichen Fell vor dem Kamin gelegen. Schwafelten über Gott und die Welt, führten wortreiche Auseinandersetzungen über naturwissenschaftliche Themen, später über ihre Dissertation.

Kasulke blies die Kerze aus, die er für sie angezündet hatte, und stand auf. In seinen Cordpantoffeln schlurfte er über den Flur, zog dabei den Gürtel seines Morgenmantels enger. Die Heizung war ausgefallen, und er hatte wegen der Ratten und anderem Ungeziefer seit langem keinen Schritt mehr in den Heizungskeller getan. Sein mutierter Salamander, den er aus dem Tierheim geholt hatte, war ihm bei den kleinen Schädlingen eine große Hilfe. Doch gegen die Nager war auch er machtlos.
Auf der linken Seite des Flurs lag ihr gemeinsames Schlafzimmer, gegenüber die Zimmer der Töchter. Die jüngere, Finja, in Australien, die ältere, Luisa, zwar in Hamburg und in der Nähe, doch trotzdem genau so weit entfernt. Anrufe zu den Feiertagen, zu seinem Geburtstag. Wie geht es dir? Ich komme dich bald besuchen.
Seit der Beerdigung vor einem halben Jahr hatte er sie nur ein paar Mal gesehen. Junge Frauen, neues Umfeld, eigene Interessen. Er konnte verstehen, dass sie keine Lust auf ihren alten mürrischen Vater hatten. Vielleicht war es besser so. Was würden sie sagen, wenn sie das Haus in seinem jetzigen Zustand zu Gesicht bekämen?
Ihre Räume waren die einzigen, die unangetastet blieben, für den Fall, dass sie ihn mal besuchten. Andere Zimmer hatte er ausgeräumt, renoviert und neu eingerichtet, als er die Idee seines Nachbarn aufgegriffen hatte. Als dieser in seiner alten leeren Villa so langsam dahinzuvegetieren drohte, gründete er eine WG. Das Leben war wieder da, das Lachen, die Gemeinschaft. Ganz nebenbei hielten die Mieter sein Anwesen in Schuss.

Er betrat das Arbeitszimmer, nahm den Ordner aus dem Regal und setzte sich an den Schreibtisch. Hier drin hatte er die ausgeschnitten Inserate gesammelt. Manchmal hatte er die ganze Seite aus der Zeitung herausgerissen und dazwischen gesteckt. Sollte er einen neuen Versuch starten?
Auf dem Blatt, das er vorne abgeheftet hatte, waren die Interessenten vermerkt. Er überflog die Namen, konnte sich an jeden Einzelnen erinnern. Junge Studenten, ein von seiner Frau getrenntlebender Maurermeister, eine ältere Rentnerin. Ebenso gut hatte er noch ihre Absagen im Ohr. Ein schönes Anwesen. Ich melde mich später. – Nö, das ist mir dann doch zu viel. – Ich soll Ihnen noch Geld zahlen? – Such dir doch’n Hausmeister, du Messie! – Ich an ihrer Stelle würde die Bruchbude verscherbeln!
Er konnte sich selbst nicht erklären, wie es dazu gekommen war. Vor allem, wie das Anwesen in so kurzer Zeit verfallen konnte. Als hätte es sich – wie er – selbst aufgegeben.
Sollte er die geforderte Miete senken, nicht mehr auf handwerkliches Geschick pochen? Er seufzte, nahm den Ordner und stellte ihn zurück, als plötzlich eine Zeitungsseite herausfiel und mit der Rückseite nach oben auf den Schreibtisch segelte.
Er stutzte und las. Ein bedrückendes Ereignis, von dem der Artikel berichtete. Die Sammelunterkünfte der anderen Individuen. Wie ergeht es ihnen heute? Wo lebten sie? Fragen, die ihn schon länger beschäftigten.
Unruhig rutschte er auf dem Stuhl hin und her, schaltete dann seinen Computer an und googelte.


Kasulke legte den Brief zur Seite. Die Leiterin der Aufbewahrungsstelle lobte sie in höchsten Tönen. Die junge Frau wäre bereit für die Resozialisierung, hätte ein großes Herz, verfügte über großes Allgemeinwissen und wäre Expertin über die lateinamerikanischen Bürgerkriege. Das psychologische Gutachten wirkte – obwohl er nicht alle Fachbegriffe verstand – einwandfrei auf ihn; für das, was sie mitgemacht hatte, echt erstaunlich. Er hatte auch schon eine Idee, wie sie sich für die Hausgemeinschaft und die Gesellschaft draußen nützlich machen könnte.
Er schaute auf die Uhr und verzog das Gesicht. Sie hätte sich melden können, dachte er. Er war müde, und wenn er das Kapitel durchgelesen hatte, würde er zu Bett gehen.
Die Türklingel riss ihn aus den Gedanken. Mit einer fahrigen Geste drückte er die Zigarette im Ascher aus, legte die Lesebrille auf das dickleibige Buch, das die lateinamerikanischen Bürgerkriege behandelte und stand auf. Er zog den Gürtel des Morgenmantels enger, ging zur Tür und blickte sich dabei prüfend um.
Von den Decken sickerte braune Schmiere in Blecheimern, das Licht war schummrig, der Abwasch nicht gemacht. Den Teppich hatte er mit einem speziellen Aufsatz abgesaugt, – der letzte Bewerber litt unter einer schlimmen Stauballergie und hatte sich auf dem Erbstück seiner Tante übergeben. Mehrere Stunden hatte Kasulke schrubben müssen, um die grünen und blauen und gelben Flecken aus dem edlen Knüpfwerk herauszubekommen.
Kurz überlegte er, drückte dann den Knopf für die Haustür im Erdgeschoss.
Hastig trat er auf den Treppenabsatz, reckte den Hals und lauschte. Als die Tür aufging, rief er: „Erste Etage, bitte!“
Unten lärmte es. Kaum hatte er noch „Vorsicht! Das Licht geht nicht!“ hinzugefügt, stieß irgendetwas gegen die Wand. Er hörte ein Fluchen, ein andauerndes Stöhnen und ein rhythmisches Klack-Klack, als würde ein schwerer, voluminöser Gegenstand über die Holztreppen nach oben gewuchtet.

Tatsächlich stand kurze Zeit später eine etwa 14-jährige, moppelige Göre mit einem altmodischen, rosafarbenen Moped samt Pferdesattel vor ihm und lächelte ihn aus großen Augen an. „Sorry für die Verspätung. Der Sprit war leer.“
Er dachte an das Foto aus den Unterlagen und der entsprechenden Anmerkung und streckte ihr die Hand entgegen. „Fräulein … Moepi?“
„Moepi reicht“, sagte sie und machte weiter Anstalten, das Moped in den Salon zu rollen. Ihre roten Zöpfe kreisten umher, zerschnitten die stickige Luft. Ein säbelähnliches Messer, das in ihrem Gürtel steckte, schrammte gegen den Holzrahmen der Tür und riss die Tapete auf.
Schnell wich Kasulke zur Seite. „Kommen Sie rein!“, rief er ihr hinterher, da hatte sie das Gefährt längst auf den Teppich, mitten im Salon, abgestellt. Das Moped gab ein Gurgeln von sich; aus den dicken Auspuffrohren qualmte es, Öl und eine undefinierbare Flüssigkeit tropften herab.
Er seufzte, und sie nahm ihren Rucksack ab, stellte ihn auf den Boden und kickte gegen das Moped, das daraufhin verstummte. Zufrieden schaute sie sich um, wölbte die Hände um den Mund und rief in die Weiten des Salons: „Hey, Folks! Moepi in da House!“
Kasulke legte den Finger an den Mund, machte „Pssst.“

Es war grauenhaft still, nichts rührte sich. Nur das Uhrpendel an der Rückwand schwang hinter dem Glas hin und her. Das Schwirren von Flügeln eines Insektes war zu hören, und schon setzte sich eine große Fliege auf ihre Schulter.
„Wo ist mein Zimmer?“ Sie zog ihren Ringelpulli ein Stück herunter und die Knickerbocker hoch. Muskulöse, behaarte Waden kamen zum Vorschein. Kasulke lächelte verlegen.
Von irgendwo her erklang ein Gezische, das plötzlich abriss. Dann stand ein lurchartiges Wesen im Ausmaß einer Hauskatze an Kasulkes Bein gelehnt und riss neugierig die roten Augen auf.
Sie schreckte zurück, wedelte mit den Händen und brüllte: „Hau ab, du Monster!“
„Keine Angst, der tut nichts“, sagte er beiläufig. „Das ist Commander Salamander. Er war früher bei der … ach, ist egal.“ Er bückte sich und strich über die bunte, schuppige Haut. „Alles in Ordnung, mein Kleiner.“
Das Tier streckte die Zunge raus, zischelte und sprang mit einem Mal auf Moepi zu, die wie angewurzelt dastand. Im Flug schnappte sich Commander Salamander die Fliege, landete hinter Moepi auf dem Boden und wand sich über das Parkett in Richtung Treppenhaus.
„Öhm, möchten Sie sich nicht setzen, damit wir alles in Ruhe besprechen können, Fräulein …?“
„Moepi reicht.“ Vornübergebeugt schaute sie dem Salamander hinterher und schüttelte sich, bevor sie aus dem Rucksack vier Flaschen mit roter Flüssigkeit herauskramte und sie Kasulke reichte. „Kühlschrank!“
Verdutzt schaute er auf die Etiketten, die abwechselnd mit A, B, AB und 0 beschriftet waren, und stellte die Flaschen vorsichtig auf den Tisch. Er wischte sich die Hände am Morgenmantel ab, nahm Platz und fuhr mit dem Finger über eine Liste, die er sich ausgedruckt hatte. „Hm, hm, da, Moepi! Die, öhm, Heimleitung hat sich für Sie … stark gemacht …“, murmelte er vor sich hin, fragte dann: „Und das, das Geburtsjahr stimmt?“, stotterte er.
Sie hatte die Hände auf die Hüften gestützt und wog den Kopf von links nach rechts.
„Okay. Die zweite Tür. Haben Sie ein Handy? Ich trage Ihre Nummer nach.“
Sie schüttete den restlichen Inhalt des Rucksacks aus. Ein Wäschebeutel fiel auf den Boden. Außerdem eine Sammlung ramponierter Geräte und Apparate: ein Transistorradio, Smartphone, Gameboy, Toaster, Waffeleisen und ein Batterieladegerät sowie jede Menge Kabel, Platinen und anderer elektrischer Bauelemente. „Ist davon etwas ein Handy?“
„Schon gut, schon gut.“ Kasulke winkte ab. „Ich zeige Ihnen Ihr Zimmer.“
„Find ich allein.“ Sie stopfte alles zurück in den Rucksack, schulterte ihn und schlenderte auf die zweite Tür zu.
Er klopfte gegen den Tank des Mopeds. „Was ist mit Ihrer Maschine? Sie kann ja nicht mitten im Weg …“
„Nicht anfassen!“, röchelte sie mit rauer Kehle. „Morgen. Ich bin müde, möchte schlafen.“ Mit einem Wumms schlug sie die Tür hinter sich zu, und er rief noch: „Frisches Bettzeug ist im Schrank! Und passen Sie bitte mit dem Messer auf!“

Er stellte die Flaschen in den Kühlschrank. Dann kniete er sich hin, beäugte das Moped, das sich in einem tadellosen Zustand befand. Poliertes Metall, Vollgummireifen, nirgendwo eine Typenbezeichnung. Laut Tacho hatte die Maschine dreihunderttausend Meilen überstanden. Vom Aussehen her schien das Moped aus der viktorianischen Zeit zu stammen. Fräulein Moepi trug nicht die typische Mode aus dieser Zeit, aber was wusste er schon über diese Epoche und über Mode? Er unterrichtete Naturwissenschaften und nicht Geschichte oder eines dieser neuartigen Vampirismus- oder Monsterfächern.
Behutsam strich er über den Sattel, der einen Knauf hatte und tatsächlich speziell angefertigt war, genau so wie das ganze Moped in seinem Miniformat eine Sonderanfertigung für kleine … ja, für Kinder war.
Auf dem Leder entdeckte er eine verunreinigte Stelle. Er zog ein Taschentuch aus der Brusttasche seines Schlafanzuges, befeuchtete es mit Spucke und wischte den Flecken auf. Er roch daran, leckte daran. Blut.
Nachdem er das Taschentuch wieder zurückgesteckt hatte, blickte er kurz auf die Tür des zweiten Zimmers und versuchte, das Moped wegzuschieben. Er biss sich auf die zitternde Lippe, es war zu schwer. Aus der Küche holte er mehrere Putzlappen und legte sie unter den Stellen aus, wo es getropft hatte.

Er schaute auf die Uhr, ging zurück zu seinem Sessel. Bald würde ein neuer Morgen beginnen. Ihm fiel das Radio ein, das in ihrem Zimmer auf dem Nachtschrank stand, und er hatte wieder das Bild vor Augen, wie sie ihren Rucksack ausgekippt hatte und ein Haufen demolierter Elektrogeräte vor seinen Füßen landete.
Leise klopfte er an ihre Tür. „Fräulein Moepi.“ Er wartete und klopfte erneut, hob die Stimme. „Das Radio. Das auf dem Nachttisch. Könnte ich es vielleicht haben? Sie haben ja selbst eins dabei.“
Er legte ein Ohr an die Tür. Moepi schnarchte und er seufzte.

Zurück am Tisch nahm er das Bewerbungsschreiben zur Hand, von dem er sich mehr versprochen hatte. Liebenswert, bereit zur Resozialisierung, wurde behauptet. Sogar ein psychologisches Gutachten lag bei. Er hätte es vielleicht genauer durchlesen müssen.
Angenehmer Gesprächspartner, Fachgebiet lateinamerikanische Bürgerkriege, hieß es. Hoffentlich stimmte dies zumindest. Er hatte sich schließlich teure Fachbücher gekauft, um sich gewisse Grundkenntnisse anzueignen, wenn er mit ihr vor dem Kamin im Lesezimmer … Nein. Unvorstellbar.
Tränen der Wut brannten in seinen Augen. Das Heim zahlte wohl nicht ohne Grund zwanzig Prozent Aufschlag zur Miete, hatte nicht umsonst dem Brief einen Scheck für anderthalb Jahre im Voraus beigelegt. Er presste eine Hand gegen die Stirn. Der Scheck war eingelöst, das Geld steckte in der Ausstattung der Zimmer.

Mit gerunzelter Stirn betrachtete er die Bewerberliste, blätterte durch die Briefe, Notizen und Mailausdrucke. Was erwartete ihn? War es richtig, die Idee einer Wohngemeinschaft mit handwerklich begabten Mitbewohnern, die das Haus wieder in Schuss gebracht hätten, nicht weiter verfolgt zu haben?
Er zündete sich eine Zigarette an, legte den Kopf leicht schräg. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen.
War es stattdessen die richtige Entscheidung, eine Monster-WG zu gründen? Noch war es nicht zu spät, hatte er erst eine Bewerberin kommen lassen, die er sicher auch loswerden könnte.

Monster-WG. Unwillkürlich musste er grinsen. Ein Titel, den er sich schützen lassen sollte. Er dachte nach. Auf dem Gymnasium hatte er – seit die Ersten eingegliedert worden waren – nur gute Erfahrungen mit den Individuen gemacht. Nun, Fräulein Moepi war ein wenig anders, aber sie verstellte sich nicht, war sie selbst. Willensstark, frech, selbstbewusst. Eigenschaften, die er sich manchmal auch ein wenig mehr von seinen eigenen Kindern gewünscht hätte. Und sie hatte jahrelang mit den Kreaturen zusammengelebt. Den Monstern und Biestern. Es schien ihr nicht geschadet zu haben – ganz im Gegenteil.

Monster-WG. Langsam konnte er sich mit dem Begriff anfreunden. Ihm und seiner Familie war es immer gut gegangen. Er hatte sein Einkommen, als Beamter viele Vorteile, konnte früher in Pension gehen als die meisten anderen aus der Bevölkerung. Und die Individuen? Wäre es nicht an der Zeit, dass er der Gesellschaft einen guten Dienst erwies?
Was spielte es für eine Rolle, wenn es weiterhin feuchte Wände, Risse im Mauerwerk, tropfende Hähne, undichte Leitungen und Rohre gäbe? Rollladen, die sich nicht hochziehen ließen, Schimmel in den Ecken? Hauptsache, er hatte seinen Rückzugsort. Alles andere würde irgendwie funktionieren, wenn er die Kontrolle behielte. Im Prinzip war es nichts anderes, als eine Schulklasse oder eine ganze Schule zu leiten. Er lächelte – ein vielleicht unpassender Vergleich – und stand schwungvoll auf.

Er schritt durch den Salon, klopfte energisch gegen die Tür.
„Fräulein Moepi!“ rief er.
Keine Reaktion. Er klopfte weiter.
Langsam öffnete sich die Tür einen Spalt breit und Moepi schaute ihn aus müden Augen an. Sie trug noch immer die gleiche Kleidung. „Was ist denn los?“
„Entschuldige Sie die Störung. Ich habe noch etwas vergessen.“
„Muss das jetzt sein, Kasulke?“, fragte sie und wollte die Tür schließen.
Er stellte den Fuß dazwischen. „Herr Kasulke! Verstanden?“
Moepi sah erschrocken auf. „Ja, ja …“
„Wir reden jetzt mal über die Hausordnung. Hier die ersten Regeln: Nummer eins: Herr Kasulke! Nummer zwei: Der Teppich ist heilig! Und die dritte Regel: Moped in die Garage!“
„Wie bitte?“, fragte sie verdutzt.
„Ja, Sie haben richtig verstanden. Wir bringen ihre Maschine in die Garage und wischen die Sauerei weg! Dann mach ich uns Kaffee und wir unterhalten uns mal.“
Verwirrt betrachtete sie Kasulke, zog umständlich ihren Pulli ein Stück herunter und richtete sich die Zöpfe.
Er umschloss mit beiden Händen ihren Arm, zog daran. „Na los!“
Moepi befreite sich aus der Umklammerung und schaute ihn verdutzt an.


Kasulke brachte zwei große Tassen Kaffee an den Tisch.
„Schwarz war richtig, Fräulein Moepi?“
„Danke. Und Moepi reicht.“
„Gut.“ Er fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen, nippte am heißen Kaffee. „Wie lange waren Sie im St. Vinzent?“
„Ungefähr drei Monate.“
„Aus welcher … Anstalt sind Sie befreit worden?“
Moepis Augen brannten. Sie umfasste den Pott mit beiden Händen, pustete vorsichtig hinein. „Ein altes Kloster, abgeschieden am Waldesrand, in der Nähe des Rheins.“
Er zögerte, fragte dann: „Und seit wann?“
„Seit ich …, seit ich ...“ Ihre Stimme versagte. Sie schlürfte am Kaffee, versuchte, die Tränen wegzublinzeln.
Kasulke rutschte etwas näher, legte eine Hand auf ihren Unterarm. „Schon gut, Moepi.“
Sie lehnte sich auf dem Stuhl zurück, überkreuzte die Arme vor der Brust.
„Sie müssen nicht …“
Sie musterte ihn, räusperte sich. „Doch, doch.“
Beide tranken aus ihren Tassen, dann begann sie.
„Plötzlich, mitten in der Nacht, kamen die Vermummten. Wir wussten nicht, wer sie waren. Die Schwestern konnten sich nicht wehren. Es waren zu wenig Aufpasser da, sie wurden alle überrumpelt, gefesselt, in Schach gehalten. Sie holten uns aus unseren Kammern, luden uns mit unserem Hab und Gut auf Pritschenwagen. Ein Teil von uns wurde am St. Vinzent in Gewahr genommen, die anderen Kinder wurden woanders hingebracht.“
„Und wie erging es Ihnen dort?“
„Es war ein Kulturschock. Ich bin damals auf dem Stand der 60er-Jahre des neunzehnten Jahrhunderts stehen geblieben! Und im Kloster hat sich daran nichts geändert.“ Sie machte eine Pause und trank. „Die Heime sind überfüllt, die Regierung war nicht vorbereitet. Nicht alle können die Schule besuchen.“ Sie nickte vor sich hin. „Keine Aufgaben. Keine Funktion. Keine Verwendung. Die Nonnen haben uns unterrichtet, uns mehrere Sprachen beigebracht. Aber wer stellt zwölf- oder vierzehnjährige Monsterkinder als Fremdsprachenkorrespondenten oder Geschichtslehrer ein?“
Kasulke rieb sich den Nacken, sagte kein Wort.
„Einige von uns sind wieder ausgebüxt, leben unter Brücken, auf alten Fabrikgeländen, flohen ins Ausland.“
„Was war mit den Erwachsenen? Die Berichte sind da widersprüchlich.“
„Die Erwachsenen lebten seit Anbeginn unter der normalen Bevölkerung. Im Verborgenen, im Kampf gegen ihre ureigenen Instinkte … Die meisten unentdeckt.“
„Nur die Kinder wurden versteckt, weil sie nicht stillhalten konnten, sich nicht anpassen würden, die Existenz aller verraten hätten?“
Moepi nickte, und Kasulke stand auf. „Noch einen Kaffee?“
Sie schüttelte den Kopf. „Nicht so viel. Ich kann sonst nicht schlafen.“
„Ich besorge Ihnen eine Stelle, wo sie sich mit ihren Geschichtskenntnissen nützlich machen können“, rief er aus der Küche, während er sich Kaffee eingoss.
Er kam zurück, stellte die Tasse auf den Tisch und legte die Bewerberliste und die dazugehörigen Unterlagen daneben. „Die Auswahl der potenziellen WG-Bewohner. Wer wäre besser geeignet als Sie?“ Er setzte sich hin, schob ihre Tasse beiseite und die Dokumente in ihre Richtung. „Es wird höchste Zeit, dass neues Leben einzieht!“

 

Ich versuche es mal und mache den Anfang mit Moepi, sie hat tatsächlich eine Einladung von Kasulke erhalten!
(Geplant sind noch weitere Geschichten über Moepi.)


Dieser Text führt speziell auch Kasulke und das Anwesen ein, damit die anderen Autoren schon mal ein Pack-an für ihre eigenen Geschichten haben.

Es ist keine Pflicht, dass es über jeden Bewerber/Bewohner eine Szene oder Geschichte über den Einzug ins Haus gibt. Ich habe dies nur gewählt, damit wir mehr Hintergrundmaterial über das Haus und Kasulke haben und damit sich nicht jeder erneut oder andere Gedanken dazu machen muss.

Hinweis:
Es wird im Projekt noch eine Stelle geben, wo die einzelnen Personenbeschreibungen aufgeführt sind, damit diese schnell gefunden und für eigene Geschichten genutzt werden können. Dazu später mehr.

Außerdem wird der Thread mit den Regeln ständig auf den aktuellen Stand gehalten. Denn gerade am Anfang können ja viele Fragen auftreten.

 

Guten Morgen lieber @GoMusic

ich habe Dein erstes Monster-WG-Kapitel gerade gelesen. Ein sehr schöner Einstand :thumbsup: Du beschreibst sowohl die Charaktere, als auch das Setting sehr ansprechend. Ich kann mir alles bildlich vorstellen und bekomme einen ersten Eindruck.

Hier ein paar Anmerkungen:

Das Schwirren von Flügeln eines Insektes war zu hören, und schon setzte sich eine Schießhausfliege auf ihre Schulter.

Meinst Du Scheißhausfliege?

Wo ist mein Zimmer?“ Sie zog ihren Ringelpulli ein Stück herunter und die Knickerbocker hoch. Muskulöse, behaarte Waden kamen zum Vorschein. Kasulke lächelte verlegen.

Lol :D Die Beschreibung ist einfach herrlich.

Ganz frisch die Bewerbung eines – er hob eine Augenbraue, sah genauer hin – sich selbstreinigenden … Zimmers?

Auf das Zimmer bin ich schon mega gespannt.

Dieser Text führt speziell auch Kasulke und das Anwesen ein, damit die anderen Autoren schon mal ein Pack-an für ihre eigenen Geschichten haben.

Finde ich super :thumbsup:

Ich bin schon sehr gespannt auf das Projekt und die unterschiedlichen Charaktere.

Ganz liebe Grüße und einen schönen Tag,
Silvita

 

Lieber @GoMusic ,

Silvita hat es unbewusst auf den Punkt gebracht:


ich habe Dein erstes Monster-WG-Kapitel gerade gelesen. Ein

Wie wir bereits im Zoom-Meeting besprochen haben, ist das für mich nach wie vor keine abgeschlossene Geschichte. Es klingt eher wie ein Prolog, den man durchaus an den Anfang einer Anthologie setzen könnte, um in alle Geschichten einzuführen. Mir fehlen aber Anfang und Ende der Geschichte sowie ein „Spannungsbogen“ oder jedenfalls (muss ja nicht alles „spannend“ sein) ein „Entwicklungsbogen“. Vielleicht wäre es gut, ganz vorne anzufangen: Kasulke sitzt alleine im Salon, betrachtet das Bild seiner verstorbenen Frau, Putz bröckelt von der Decke, er fragt einen befreundeten Witwer, ob er Lust auf WG hätte, der winkt ab, Inserate scheitern und dann kommt ein Schlüsselmoment, der ihn auf die Idee bringt ...
So als Beispiel ... meine Fantasie ... kleine Schwäche von mir und NGK. ☺️

Liebe Grüße
Mae

 

Liebe Silvita,

danke für deinen Kommentar.

Ein sehr schöner Einstand :thumbsup: Du beschreibst sowohl die Charaktere, als auch das Setting sehr ansprechend. Ich kann mir alles bildlich vorstellen und bekomme einen ersten Eindruck.
Da ist schon mal gut. :thumbsup:
Das war das Ziel, das Setting, Kasulke und schon mal eine erste Bewohnerin einzuführen.


Ich bin schon sehr gespannt auf das Projekt und die unterschiedlichen Charaktere.
Ich auch.
Schön, dass du auch mitmachst.

Liebe Maedy,

Es klingt eher wie ein Prolog, den man durchaus an den Anfang einer Anthologie setzen könnte, um in alle Geschichten einzuführen. Mir fehlen aber Anfang und Ende der Geschichte sowie ein „Spannungsbogen“ oder jedenfalls (muss ja nicht alles „spannend“ sein) ein „Entwicklungsbogen“.
Der Anfang für dieses Projekt ist, finde ich, schwierig.
Es soll kein Roman werden, keinen gemeinsamen Plot geben, man braucht aber – gerade jetzt, wo sich schon so viele Bewerber gemeldet haben und an ihrer Geschichte tüfteln, – "irgendwie" einen Anfang zur "Einführung".
Bin mir bewusst, dass es so noch nicht das Gelbe vom Ei ist. Ich arbeite noch dran. Noch ist nichts verloren. :shy:

Vielleicht wäre es gut, ganz vorne anzufangen: Kasulke sitzt alleine im Salon, betrachtet das Bild seiner verstorbenen Frau, Putz bröckelt von der Decke, er fragt einen befreundeten Witwer, ob er Lust auf WG hätte, der winkt ab, Inserate scheitern und dann kommt ein Schlüsselmoment, der ihn auf die Idee bringt ...
Das gefällt mir.
Wird bestimmt Berücksichtigung finden.

Ich überarbeite und melde mich.

Danke auch dir für die ehrlichen Worte.

Wüsche euch einen schönen Tag.

Liebe Grüße, GoMusic

 

Liebe @Silvita , liebe @Maedy

Der Text hat mich seit Tagen beschäftigt und ich bin froh, nun die überarbeitete Version eingestellt zu haben

Der Anfang ist völlig neu, dahinter gab es nur Feintuning.

Vielleicht habt ihr Lust und Zeit, mal drüberzuschauen.

Vielen Dank und liebe Grüße,
GoMusic

 

Guten Morgen lieber @GoMusic

ich habe die überarbeitete Version eben gelesen. Der Einstieg ist jetzt besser, Du gehst mehr in die Details, der Leser erfährt einiges mehr.

Hier einige Anmerkungen:

Wolfgang Kasulke schlug das Lehrbuch zu, strich über das Autorenfoto auf der Rückseite des Einbandes, und vergrub das Gesicht in den Händen.

Im ersten Moment frage ich mich, ob seine Frau die Buchautorin war.

Wolfgang Kasulke schlug das Lehrbuch zu, strich über das Autorenfoto auf der Rückseite des Einbandes, und vergrub das Gesicht in den Händen. Susanne hatte er auf dem Gymnasium kennengelernt. Die Referendarin aus dem Sauerland, für die er in ihrer Anfangszeit so etwas wie der Pate war. Bei der Arbeit für die Theater-AG kamen sie sich schließlich näher. Keine zwei Jahre später zog sie bei ihm ein, in das große Gründerzeithaus, das er kurz zuvor geerbt hatte.

Ich würde gleich zu Anfangs schreiben, dass er sie vermisst.
Vorschlag: Wolfgang Kasulke schlug das Lehrbuch zu, strich über das Autorenfoto auf der Rückseite des Einbands und vergrub das Gesicht in den Händen. Wie sehr er sie vermisste! Sie hatten sich auf dem Gymnasium kennengelernt. Susanne, die Referendarin aus dem Sauerland ....

Er schaute nach hinten. Bis tief in die Nacht hatten sie dort auf dem weichen Fell vor dem Kamin gelegen. Schwafelten über Gott und die Welt, führten wortreiche Auseinandersetzungen über naturwissenschaftliche Themen, später über ihre Dissertation.

Das ist schön beschrieben.

Drei Jahre war es heute auf den Tag genau her. Wie sehr er die Gespräche, wie sehr er sie vermisste.

Vorschlag: Heute war ihr Todestag. Vor drei Jahren hatte er sie verloren (hier könntest Du eventuell auch erwähnen warum). Wie sehr sie ihm fehlte.

Kasulke blies die Kerze aus, die er für sie angezündet hatte, und stand auf. In seinen Cordpantoffeln schlurfte er über den Flur, zog dabei den Gürtel seines Morgenmantel enger. Die Heizung war ausgefallen, und er hatte seit langem keinen Schritt mehr in den Heizungskeller getan. Von der Decke tropfte es in den Blecheimer. Das Bad oben, oder waren es die Heizungsrohre?

Sehr schön beschrieben. Ich sehe alles bildlich vor mir.

Links lag ihr gemeinsames Schlafzimmer, gegenüber die Zimmer der Töchter. Die Jüngere, Finja, in Australien, die Ältere, Luisa, zwar in Hamburg und in der Nähe, doch genau so weit entfernt. Anrufe zu den Feiertagen, zu seinem Geburtstag. Wie geht es dir? Ich komme dich bald besuchen.

Auch das mit den Töchtern finde ich sehr gelungen.

Seit ihre Mutter nicht mehr war, hatte er sie nur ein paar Mal gesehen. Junge Frauen, neues Umfeld, eigene Interessen. Er würde an ihrer Stelle nicht seinen alten mürrischen Vater sehen wollen. Vielleicht war es besser so. Was würden sie sagen, wenn sie das Haus in seinem jetzigen Zustand sehen müssten?
Ihre Zimmer waren heute auch nicht mehr als Gästezimmer. Steril, kalt, ungemütlich. Es waren die ersten Räume, die er im Frühjahr ausgeräumt, renoviert und neu einrichtet hatte, als er das von seinem Nachbarn erfuhr. Auch er lebte allein in einer alten Villa.

Vorschlag: Seit der Beerdigung, hatte er sie nur ein paar Mal gesehen.
Wortwiederholung
Und ich frage mich, was es mit dem Nachbarn auf sich hat.

Er konnte sich selbst nicht erklären, wie es dazu gekommen war. Vor allem, wie das Anwesen in so kurzer Zeit zusammenbrechen konnte. Als hätte es sich – wie er – selbst aufgegeben.

Sehr gut beschrieben.

Er stutzte und las. Ein bedrückendes Ereignis, von dem der Artikel berichtete. Unvergesslich, schrecklich. So viele der anderen Individuen mussten leiden, litten noch heute. Hier im Rheinland war Düsseldorf besonders schwer betroffen. Wie ergeht es ihnen heute? Wo lebten sie? Fragen, die ihn schon länger beschäftigten.
Unruhig rutschte er auf dem Stuhl hin und her, schaltete dann seinen Computer an und googelte.

Hier weckst Du natürlich sofort meine Neugierde und ich frage mich, was da passiert ist.

Das Moped gab ein Gurgeln von sich; aus den dicken Auspuffrohren qualmte es, Öl und eine undefinierbare Flüssigkeit tropften heiß herab.

Woher will er wissen, dass es heiß ist?

„Öhm, möchten Sie sich nicht setzen, damit wir alles in Ruhe besprechen können, Fräulein …“

Hier fehlt ein Fragezeichen

Er schaute auf die Uhr, bald begann ein neuer Morgen, und ging zurück zu seinem Sessel am Kamin.

Vorschlag: Er schaute auf die Uhr, ging zurück zu seinem Sessel am Kamin. Bald würde ein neuer Morgen beginnen.

Ganz liebe Grüße und einen schönen Tag,
Silvita

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @GoMusic

Ich hatte bisher noch zugewartet mit Kommentieren, da sich deine Geschichte ja wie besprochen noch nicht ganz fertig anfühlte.
Die neue Version liest sich schon viel besser, vor allem der Anfang ist einnehmend und mit den "Geistern" der Vergangenheit, sowie dem schön eingebetteten Neuzugang von Moepi hast du einen prima Mittelteil geschaffen.

Hier ein paar Stolperer:

Er stellte die Flaschen in den Kühlschrank zu den anderen.
Hats da noch andere mit Blutgruppe beschriftete Flaschen? Hört sich so an für mich.
[Edit:] :bonk: Frau Uexkülls Vorrat.

Laut Tacho hatte die Maschine dreihunderttausend Meilen gelaufen.
hatte ... gelaufen - hört sich holprig an. Ev.:
Laut Tacho hatte die Maschine dreitausend Meilen überstanden/hinter sich/abgespult.

Behutsam strich er über den Sattel, der tatsächlich ein speziell angefertigter echter Pferdesattel aus Leder mit Knauf war, genau so wie das ganze Moped in seinem Miniformat eine Sonderanfertigung für kleine … ja, für Kinder war.
Auf dem Leder entdeckte er eine verunreinigte Stelle.
Merkste was?

Aus dem Schrank holte er eine alte Wolldecke und breitete sie unter dem Moped aus, dort, wo es getropft hatte.
Geht schlecht, wenn da ein Moped steht. :D Wäre da nicht ein, oder mehre Lagen Putzlappen angebrachter, die das Öl aufsaugen? Schade um die Wolldecke, die kann Kasulke dann wegschmeissen.

Dann fielen ihm auch die Radios ein, die er in allen Zimmern auf den Nachtschränken gestellt hatte.
Wozu dass denn? Das kommt mir jetzt aus heiterem Himmel, so ohne Einführung. Haben die Rundfunkempfänger gar einen tieferen Sinn? Gibt es einen Monster-Kanal mit wichtigen Durchsagen? (Es geht mit mir durch.) Du siehst, für diese Handlung fehlt mit die Intention Kasulkes.

So, nun zum Ende:
Leider bin ich mit dem Ausgang der Geschichte immer noch nicht zufrieden, weil der Titel suggeriert, dass sich die Geschichte um Moepi dreht. So aber bleibt bei mir ein Gefühl zurück, wie wenn der Junior spät abends nach Hause kommt, irgendwas von "bintotalfertignurnochbett" brummt, ein Elternteil aber eine Erklärung für die späte Heimkehr wollte und dann - Rums - Kinderzimmertür zu.
Dann gibt es zwei Möglichkeiten.

  1. Konfrontation:
    Anklopfen, Tür energisch öffnen und mit einem "So geht das aber nicht, mein Lieber" die Sache klären.
  2. Auf Morgen vertagen:
    Sachlage bleibt offen, Fortsetzung folgt.
Hier liegt eindeutig Fall 2 vor. Irgendwie agiert mir Kasulke bei der Konfrontation mit Moepi zu passiv, ist ja schliesslich sein Haus - also seine Regeln, auch wenn die Miete unterirdisch günstig und die Schmiere von den Wänden tropft.
Und der letzte Abschnitt ist dann so was von Cliffhanger, lauter neue Charakter, die für diese Geschichte überhaupt nicht von Belang sind.
Nicht falsch verstehen, ich find's total knuffig geschrieben, und die rotzfreche Moepi ist total interessant, ich mag die, also so als aufmischender Part im Haus. Für mich ist das aber leider immer noch ein Prolog von was grösserem. Sorry, da fehlt mir doch noch ein kleiner Abschluss, damit es rund ist.

Vielleicht kannst du ihn ja seinen Entscheid, die Villa in eine Monster-WG zu verwandeln, noch einmal in Frage stellen lassen, so à la Zauberlehrling, die Geister die ich rief ...

Bei allem Gemeckere - total gerne gelesen, wird immer besser!
Gruss dot

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe Silvita,

danke für deinen erneuten Besuch.

Der Einstieg ist jetzt besser, Du gehst mehr in die Details, der Leser erfährt einiges mehr.
Schon mal gut.
Der Einstieg ist besser, das Mittelteil war schon vorher okay (denke ich mal) ... dann fehlt nur noch das Ende. Da hat ja @dotslash einiges zu gesagt.

Im ersten Moment frage ich mich, ob seine Frau die Buchautorin war.
Ja.


Ich würde gleich zu Anfangs schreiben, dass er sie vermisst.
Habe ich übernommen.

Und ich frage mich, was es mit dem Nachbarn auf sich hat.
Der hat einfach nur eine WG gegründet, wegen den Einnahmen und seiner Einsamkeit. Das wollte Kasulke ihm gleichtun. Bei seinem ersten Versuch.


Hier weckst Du natürlich sofort meine Neugierde und ich frage mich, was da passiert ist.
So soll das sein :)

Lieben Dank nochmal!


Hi Zyklop doslash,

Ich hatte bisher noch zugewartet mit Kommentieren, da sich deine Geschichte ja wie besprochen noch nicht ganz fertig anfühlte.
Prima, dass du nun zum richtigen Zeitpunkt eingestiegen bist und so toll geholfen hast.

Die neue Version liest sich schon viel besser, vor allem der Anfang ist einnehmend und mit den "Geistern" der Vergangenheit, sowie dem schön eingebetteten Neuzugang von Moepi hast du einen prima Mittelteil geschaffen.
Freut mich.


Hats da noch andere mit Blutgruppe beschriftete Flaschen? Hört sich so an für mich.
Habe das mal ("andere") rausgenommen. Wir hatten ja heute die Diskussion hier, dass wir nicht allzu viele Vorgaben machen möchten.
Jetzt ist es an dieser Stelle offen und jeder Autor kann seine eigenen Dinge in den Kühlschrank verfrachten ;)

Wäre da nicht ein, oder mehre Lagen Putzlappen angebrachter, die das Öl aufsaugen?
Auf die Idee kam ich gar nicht. Mensch, ganz simpel.

Haben die Rundfunkempfänger gar einen tieferen Sinn?
Okay, kam wohl nicht rüber, wie ich dachte.
Habe jetzt einen Hinweis eingebaut, der meine Idee verstärkt.

Und der letzte Abschnitt ist dann so was von Cliffhanger, lauter neue Charakter, die für diese Geschichte überhaupt nicht von Belang sind.
Ja, "diese" Geschichte. Du sagst es.

Das Ende ist nun geändert. Ich hatte mir da schon einiges aufgekritzelt.


Nicht falsch verstehen, ich find's total knuffig geschrieben, und die rotzfreche Moepi ist total interessant, ich mag die, also so als aufmischender Part im Haus.
Das freut mich.

Vielleicht kannst du ihn ja seinen Entscheid, die Villa in eine Monster-WG zu verwandeln, noch einmal in Frage stellen lassen, so à la Zauberlehrling, die Geister die ich rief ...
Tolle Inspiration. So it is.

Bei allem Gemeckere - total gerne gelesen, wird immer besser!
Vielen Dank.

Auch dir einen großen Dank.

Gute Nacht und liebe Grüße,
GoMusic

 

Lieber @GoMusic ,

sodele, jetzt komme ich auch ans Kommentieren. Ich schließe mich einmal "dort" an. Du bist irgendwie total im Romanmodus. Das ist schade, denn klar ist: (1) Du kannst spannend schreiben, (2) fehlerfrei schreiben und (3) auch Kurzgeschichten schreiben.

Du hast sehr schöne Formulierungen am Anfang.

Bis tief in die Nacht hatten sie dort auf dem weichen Fell vor dem Kamin gelegen

Kasulke blies die Kerze aus, die er für sie angezündet hatte, und stand auf. In seinen Cordpantoffeln schlurfte er über den Flur, zog dabei den Gürtel seines Morgenmantel enger.
Die Cordpantoffeln liebe ich ja :herz:. So richtige Alte-Herren-Schluffen.
Hinten sah er einen kleinen Schatten vorbeihuschen, dann hörte er, wie etwas über die Holzstufen nach unten tippelte.
Und hier beginnt der Romanmodus. Du deutest etwas an, aber führst es nicht zu Ende. Vermutlich eine Andeutung auf Commander Salamander. Aber es ist eine Kurzgeschichte. Du musst Dir nichts für die nächsten Kapitel aufbewahren.
Es waren die ersten Räume, die er ausgeräumt, renoviert und neu einrichtet hatte, als er das von seinem Nachbarn erfuhr. Auch er lebte allein in einer alten Villa.
Und hier auch. Was war mit dem Nachbarn passiert? Vereinsamt? Selbstmord? Und was hat das mit den Zimmern der Töchter zu tun? Also ehrlich, die Kinderzimmer sind sicherlich nicht das Erste, was man ausräumt. Eltern denken sich doch nach dem Auszug vielmehr: "Das Zimmer bleibt unberührt. Sie kommen ja zu Besuch." Und ehrlich: Ich wäre auch ziemlich stinkig, wenn meine Eltern ohne Rücksprache etwas an meinem Zimmer ändern würden.
Unvergesslich, schrecklich. So viele der anderen Individuen mussten leiden, litten noch heute. Hier im Rheinland war Düsseldorf besonders schwer betroffen.
Und schon wieder. Da ist etwas in Düsseldorf passiert. Aber was? Wenn Du es nicht weiterführst, es nicht wichtig für Deine KG ist, dann kannst Du es m. E. genauso gut weglassen.
War es stattdessen die richtige Entscheidung, das Erbe zu beschmutzen, das ehrwürdige Anwesen seiner Familie weiter verfallen zu lassen und eine Monster-WG zu gründen?
Du hast das Ende auf Dots Kommentar noch einmal geändert. Aber für mich ist das immer noch keine KG. Gibt es einen größeren Cliffhanger als eine offene Frage? Es ist auch nach wie vor eine Geschichte über Kasulke. Jetzt schaust Du zwar noch einmal ins Zimmer, aber Moepi schläft. Das macht sie nicht aktiver, dabei ist sie so ein schöner Charakter. Du hast ja selbst gesagt, dass Dir dieser Charakter schon seit Jahren im Kopf umherschwirrt. Warum gibst Du ihm nicht den Raum, den er verdient?

Ich weiß, Du kannst das besser :-) Go for it!

Liebe Grüße
Mae

 

Liebe @Maedy

danke für deine Zeit und deinen Kommentar.
Ich bin wahrscheinlich gedanklich schon so tief in der Monster-WG gefangen, dass ich aktuell nicht auf den Modus der abgeschlossenen KG zurückfinde, immer noch links und rechts schaue, andere Dinge mit aufsauge und sie hier in den Text einarbeite. Das ist schlimm.

Ich komme frühestens heute Abend dazu, auf deinen Kommentar im Detail einzugehen. Wenn der Tenor lautet „keine KG“ und ich es nicht kurzfristig ändern kann, bin ich gerne bereit, den Text temporär zu deaktivieren oder auch ganz herauszunehmen. Kein Ding.

Bis dann und liebe Grüße,
GoMusic

 

Heyo @GoMusic,

bevor die ersten kritischen Worte fallen, erst einmal vielen Dank, dass du einen guten Eisbrecher für das Projekt lieferst. Das ist kein einfacher Job und verdient auf jeden Fall ein dickes Lob.
Kasulke hat sich jedenfalls schon als eine Art umgänglichere Version von Dittsche bei mir ins Gedächtnis gebrannt und auch Moepi ist für den Einstieg ein herrlich schräger Charakter.

Ich teile allerdings die allgemeine Kritik, dass der Text sich noch nicht als wirklich abgeschlossene Geschichte liest, die auf ein bestimmtes Ziel zusteuert. Das neue Intro bringt mir zwar mehr Hintergrundinformationen, wie die WG genau zustande kommt und zu Kasulkes Lebensumständen, aber das sind für mich im Zweifelsfall eher schmückende Details und nicht unbedingt Handlungs tragend.

Ein potentieller Fokus für die Geschichte könnte es z.B. sein, inwiefern der Ausblick auf Mitbewohner schon Wirkung auf Kasulkes Gedankenwelt zeigt. Dem Leser also signalisiert wird, dass durch die neuen Impulse bei ihm ein seelischer Heilungsprozess anfängt. So könnte er sich anfangs noch an den ganzen hoffnungslos maroden Dingen in seinem Anwesens unnötig lange aufhängen und zum Ende hin stattdessen eher auf die Dinge fokussiert sein, die er in nächster Zeit reparieren kann, um das Haus für seine Gäste wieder wohnbar zu machen. Das jetzt nur eine Herangehensweise von vielen und es gibt bestimmt noch bessere Wege, das zu lösen. Eigentlich will ich dir da auch nicht unnötig in den Kram labern.

Zum eigentlichen Lese Eindruck noch ein paar Stellen, die mir ins Auge gefallen sind:

Susanne, die Referendarin aus dem Sauerland, für die er in ihrer Anfangszeit so etwas wie der Pate war.

Jetzt der Mafia Pate oder vielleicht doch nur schlicht ein Pate? :D

Es waren die ersten Räume, die er ausgeräumt, renoviert und neu einrichtet hatte, als er das von seinem Nachbarn erfuhr. Auch er lebte allein in einer alten Villa.

eingerichtet.
Wegen des Nachbarn bräuchte ich mehr Kontext. Habs ehrlich gesagt nicht wirklich kapiert.

Den Teppich hatte er mit einem speziellen Aufsatz abgesaugt, – der letzte Bewerber litt unter einer schlimmen Stauballergie und übergab sich auf dem Erbstück seiner Tante.

Fehlt hier nicht das Plusquamperfekt? Außerdem würde die Stelle, meiner Ansicht nach, besser in den neuen Intro Text passen als hier, ebenso das mit der braunen Schmiere.

Kurz überlegte er, ob er einen Passierschein verlangen musste, drückte dann den Knopf für die Haustür im Erdgeschoss.

Ist das mit dem Passierschein als Witz gemeint? Versteh ich net :confused:

„Moepi reicht“, sagte sie und machte weiter Anstalten, das Moped in den Salon zu schleifen.

Hier fände ich rollen passender, wie ne Dampfwalze. Schleifen klingt für mich so, als wäre das Ding kaputt.

Zufrieden schaute sie sich um, wölbte die Hände um den Mund und rief in den Weiten des Salons:[...]

In die Weiten?

Nur der Uhrpendel an der Rückwand schwang sich unter dem Glas hin und her.

Vielleicht verpasse ich hier sprachliche Nuance, aber für mich ist es das Pendel hinter dem Glas. Welchem Glas überhaupt? Ich vermute das eine Standuhr, aber mir war die Bezeichnung zu abstrakt.

Dann stand ein lurchartiges Wesen im Ausmaß einer Hauskatze an Kasulkes Bein gelehnt und riss neugierig die roten Augen auf.
„Igitt!“ Sie trat zurück, […]

Die Kreatur kann ja reden! (nicht wirklich, aber ich hoffe es ist verständlich, was ich meine :p)

Das Tier streckte die Zunge raus, zischelte und sprang mit einem Mal auf Moepi zu, die wie angewurzelt da stand.

dastand. Ansonsten müsste man, glaube ich, genauer spezifizieren, wo "da" ist.

Poliertes, rosafarbenes Metall, [...]

Die Farbe des Metalls wurde vorher bereits erwähnt, kann hier evtl. gestrichen werden als redundant.

Vom Aussehen her schien [das Moped] aus der viktorianischen Zeit zu stammen.

Hast du hierzu eine konkrete Vorlage? Hab dazu ein bisschen gegoogelt, aber die Sachen, die ich für Mopeds finde sind so ca. aus den 1890er und sehen eher aus wie Fahrräder, denen man auf mehr oder weniger abenteuerliche Art einen Motor angeschraubt hat. Also ohne erkennbaren Auspuff oder Tacho und bestimmt nicht so schwer, dass jemand in seinen 50er das Ding nicht bewegen kann.


EDIT: Sorry, war mal wieder (viel) zu langsam. Meine Punkte beziehen sich noch auf die Version von vorgestern, müssten aber immer noch passen, glaube ich

 

Hallo @GoMusic ,

Wenn der Tenor lautet „keine KG“ und ich es nicht kurzfristig ändern kann, bin ich gerne bereit, den Text temporär zu deaktivieren oder auch ganz herauszunehmen. Kein Ding.

Also, Du musst jetzt die Geschichte nicht ständig löschen und neu einstellen. Aber vielleicht lässt Du Dir mit der nächsten Überarbeitungsrunde mehr Zeit. Wie Dot schon meinte, es wird ja immer besser.

Serie ist sehr anspruchsvoll. Bei meiner ersten bin ich gescheitert und habe sie dann löschen lassen, weil ich keinen Roman daraus machen wollte. Bei meiner zweiten fiel mir die erste Kurzgeschichte leicht und die weiteren dann überraschend schwer, weil ich so viel vom Setting etc. wiederholen musste, weil ich ja als Serienteil (abgeschlossene Kurzgeschichte) die Geschichte verständlich und interessant schreiben musste auch für diejenigen Leser, die die erste gar nicht kannten.

Vielleicht (das ist jetzt nur ein Gedankenspiel) musst Du Dich als erstes davon befreien, die Szenerie "vorstellen" zu wollen. Nämlich darin erschöpft sich Deine Geschichte. Idealerweise sollte dieser ganze Hintergrund, den wir die letzten zwei Wochen erarbeitet haben, nur das "Setting" der Geschichte sein. Das Vorstellen der Details ergibt sich dann quasi "nebenher". Daher wäre mein Ratschlag:

Werde Dir bewusst, wer Dein Protagonist ist. Wie es aussieht, hast Du Dich bewusst oder unbewusst für Herrn Kasulke als Protagonisten entschieden. Moepi kommt nur am Rande vor. Eine Geschichte über Moepi wäre z. B., dass sie im Heim ist, dort Unsinn baut und tatsächlich nach Kasulke zwangsversetzt wird, was er aber nicht weiß, weil die Betreuerin so tut, als wäre Moepi bereit, auf eigenen Füßen zu stehen, Moepi kommt an, Kasulke erfährt von ihr die Wahrheit, will sie wieder rausschmeißen, es gibt heiße Diskussionen mit dem Heim und am Ende sagte so etwas wie "versuchen wir's".

Wenn Du aber über Kasulke schreiben willst, dann braucht es eine Ausgangsituation (haben wir: Ein Witwer ist allein in einer zerfallenden Villa) und eine Zielsituation (haben wir auch: die Einsamkeit wird gebrochen durch die Aufnahme eines Mädchens). Dazwischen muss aber etwas passieren, das den Leser packt. Konflikt! Vielleicht stellt Kasulke sich Moepi aufgrund des Schreibens der Betreuerin, das Du hier m. E. auch integrieren kannst (der Leser kennt es ja vielleicht nicht) , wie seine jüngere Tochter vor. Ein bisschen burschikos, aber eigentlich liebenswert. Und dann steht da so eine Göre, die den geliebten Teppich mit Öl verschmiert! Was tut man da? Ich würde ausrasten! "Was fällt Dir ein, mit diesem Ding in meinen Salon zu kommen?" Putz bröckelt von der Decke. Moepi ist müde, man vertagt zähneknirschend auf den nächsten Tag. Kasulke ruft im Heim an ...

Ich will Dir keine Geschichte vorgebe, denke Dir bitte etwas Anderes, Überraschendes aus. Ich will nur verdeutlichen, dass Deiner Geschichte ein "Konflikt", ein "Plot" fehlt, der in diesem von uns ausgetüftelten Setting stattfindet.

Gerne darfst Du dann meine Geschichte auch zerreißen :-) – da fehlt es nämlich auch noch an Spannung und ich bin mir nicht sicher, ob ich das alleine hinkriege.


Liebe Grüße
Mae

 

Hi Maedy und Pussycat669,

Du hast sehr schöne Formulierungen am Anfang.
Die Cordpantoffeln liebe ich ja :herz:. So richtige Alte-Herren-Schluffen.
Danke dafür.

Und hier beginnt der Romanmodus. Du deutest etwas an, aber führst es nicht zu Ende. Vermutlich eine Andeutung auf Commander Salamander.
Ja, verdammtnochmal. Ich habe aber Ideen, wie ich dies ändern kann.

Und hier auch. Was war mit dem Nachbarn passiert? Vereinsamt?
Auch hier. Wird auserwählt.

Gibt es einen größeren Cliffhanger als eine offene Frage?
Klare Antwort: Nein.

vielleicht lässt Du Dir mit der nächsten Überarbeitungsrunde mehr Zeit.
Genau. Ich bastel ganz in Ruhe im Keller weiter, tausche Stücke aus, füge hier und da welche hinzu, reiße andere heraus, und erst wenn ich meine, der Text braucht Tageslicht, komme ich wieder hoch.

Gerne darfst Du dann meine Geschichte auch zerreißen :-) – da fehlt es nämlich auch noch an Spannung und ich bin mir nicht sicher, ob ich das alleine hinkriege.
Bin gerne dabei.

Danke für deinen Kommentar. Ist ein Augen-Öffner und Bleistift-Anspitzer.


Hi Pussycat,

erst einmal vielen Dank, dass du einen guten Eisbrecher für das Projekt lieferst. Das ist kein einfacher Job und verdient auf jeden Fall ein dickes Lob.
Puh, das tut gut. Danke dir.
Würde es aber nicht noch mal tun :D


Kasulke hat sich jedenfalls schon als eine Art umgänglichere Version von Dittsche bei mir ins Gedächtnis gebrannt und auch Moepi ist für den Einstieg ein herrlich schräger Charakter.
Schön, dass die Charaktere gut ankommen.

Ist das mit dem Passierschein als Witz gemeint? Versteh ich net :confused:
Okay, war ein Insider, der hier oder im Discord mal auftauchte.
Nicht so wichtig. Um nicht noch mehr Fragezeichen zu erzeugen, ist er nun raus.

Hab dazu ein bisschen gegoogelt, aber die Sachen, die ich für Mopeds finde sind so ca. aus den 1890er und sehen eher aus wie Fahrräder, denen man auf mehr oder weniger abenteuerliche Art einen Motor angeschraubt hat.
Aha.
Und sicher findest du bei Google auch nichts über den Hinweis im Einleitungs-Thread, dass Monster etc. wirklich existieren. :D
Ein bisschen Fantasie sei bei Fantasy erlaubt.

Die Fehler oder krummen Formulierungen habe ich angepasst. Vielen Dank dafür.


Wünsche euch noch einen tollen Abend.
Liebe Grüße, GoMusic

 

Guten Morgen @GoMusic

ich habe die überarbeitete Version eben gelesen :)

Andere Zimmer hatte er ausgeräumt, renoviert und neu eingerichtet, als er die Idee seines Nachbarn aufgegriffen hatte. Dieser begann auch schon, in seiner alten leeren Villa dahinzuvegetieren und hatte eine WG gegründet. Das Leben war wieder da, das Lachen, die Gemeinschaft. Ganz nebenbei hielten die Mieter sein Anwesen in Schuss.

Das ist jetzt viel besser beschrieben.

Ein Wäschebeutel fiel auf den Boden. Außerdem eine Sammlung ramponierter Geräte und Apparate: ein Transistorradio, Smartphone, Gameboy, Toaster, Waffeleisen und ein Batterieladegerät sowie jede Menge Kabel, Platinen und anderer elektrischer Bauelemente. „Ist davon etwas ein Handy?“
„Schon gut, schon gut.“ Kasulke winkte ab. „Ich zeige Ihnen Ihr Zimmer.“

Hier hab ich mich ein wenig gewundert. Letztendlich ist ein Smartphone doch ein Handy, oder? Bzw. kann man beides zum Telefonieren benutzen, also könnte sie ihm die Nummer geben.

Wäre es nicht an der Zeit, dass er der Gesellschaft einen guten Dienst erweist?

Davor hast Du alle Sätze in der Vergangenheitsform geschrieben.
Müsste es dann nicht heißen erwies?

Schon mal gut.
Der Einstieg ist besser, das Mittelteil war schon vorher okay (denke ich mal) ... dann fehlt nur noch das Ende.

Das Ende gefällt mir sehr gut und auch alles, was Du sonst überarbeitet bzw. noch angefügt hast.

Liebe Grüße und einen schönen Tag,
Silvita

 

Liebe Silvita,

schön, dass du erneut reingeschaut hast.

Ein Wäschebeutel fiel auf den Boden. Außerdem eine Sammlung ramponierter Geräte und Apparate: ein Transistorradio, Smartphone, Gameboy, Toaster, Waffeleisen und ein Batterieladegerät sowie jede Menge Kabel, Platinen und anderer elektrischer Bauelemente. „Ist davon etwas ein Handy?“
„Schon gut, schon gut.“ Kasulke winkte ab. „Ich zeige Ihnen Ihr Zimmer.“
Hier hab ich mich ein wenig gewundert. Letztendlich ist ein Smartphone doch ein Handy, oder? Bzw. kann man beides zum Telefonieren benutzen, also könnte sie ihm die Nummer geben.
Moepi hat überhaupt keine Ahnung von Technik, bastelt aber gerne daran herum. Steht so in ihrer Bewerbung, und habe ich versucht, durch diese Handlung zu zeigen.
Sie hat diese elektrischen/elektronischen Geräte irgendwo aufgesammelt und sie durch ihre "Bastelei" völlig demoliert. Sie hat nicht begriffen, was davon was ist und wird es wahrscheinlich auch nie begreifen. Deshalb fragt sie das. :)
Auch ein Grund, warum Kasulke ihr das Radio wegnehmen will, das in ihrem Zimmer steht.


Das Ende gefällt mir sehr gut und auch alles, was Du sonst überarbeitet bzw. noch angefügt hast.
Danke schön.

Wünsche dir ein tolles Wochenende.

Liebe Grüße, GoMusic

 

Lieber @GoMusic

schön, dass du erneut reingeschaut hast.

Immer sehr gerne.

Moepi hat überhaupt keine Ahnung von Technik, bastelt aber gerne daran herum. Steht so in ihrer Bewerbung, und habe ich versucht, durch diese Handlung zu zeigen.
Sie hat diese elektrischen/elektronischen Geräte irgendwo aufgesammelt und sie durch ihre "Bastelei" völlig demoliert. Sie hat nicht begriffen, was davon was ist und wird es wahrscheinlich auch nie begreifen. Deshalb fragt sie das. :)
Auch ein Grund, warum Kasulke ihr das Radio wegnehmen will, das in ihrem Zimmer steht.

Ach so :)
Mit dem Hintergrund hast Du das gut beschrieben.
Das lag dann eher an meiner Unachtsamkeit, dass ich das Bewerbungsschreiben nicht noch mal ausgiebig gelesen habe :D

Vielen Dank und auch Dir ein tolles Wochenende.

LG Silvita

 

Liebe Silvita,

Mit dem Hintergrund hast Du das gut beschrieben.
Das lag dann eher an meiner Unachtsamkeit, dass ich das Bewerbungsschreiben nicht noch mal ausgiebig gelesen habe :D
Ja, das ist so eine Frage ...

Es gibt umfangreiche Bewerbungen und Charakterprofile.
Da ist es u.U. nicht so einfach eine komplexe Story zu schreiben, die ohne Kenntnisse der beiden Infotexte auskommt.
Ich habe mich entschieden, genügend Hintergrund in die Story zu bringen, dass man weitestgehend ohne diese beiden Informationen zurecht kommt.

Wenn später das "Gesamtpaket" steht, wird man das alles sowieso nochmal prüfen und ggf. übergreifend anpassen müssen.


Liebe weiteren Bewohner,

ich wollte mich ja aus dem Keller melden, wenn ich die Story angepasst habe. Es gab da ja die Diskussion, ob/inwieweit der Text "vollständig" ist. Ich denke, dass ich durch die frische Ergänzung am Ende nun auch ein passables KG-Ende gefunden habe, es mittendrin genügend Konflikt gibt, es eine Entwicklung gibt :shy:

Wünsche euch allen einen tollen Sonntag.
Liebe Grüße, GoMusic

 

Hallo @GoMusic,
hast eine Menge hinzugeschrieben und verändert. Das ist schon breiter angelegt jetzt. Dennoch hat der erste Teil immer noch einen Vorstellungs-Charakter, was vermutlich auch schwer gänzlich zu vermeiden ist, da der Stein ja erstmal ins Rollen gebracht werden muss. Noch könnte der Text nicht alleine stehen, dazu fehlt die Fortführung der Handlung nach dem Einzug. Aber ich bin mir sicher, das wird noch. Bis dahin, erste Textkauerei:

zog dabei den Gürtel seines Morgenmantel enger
Morgenmantels

und er hatte wegen den Ratten und anderem Ungeziefer seit langem keinen Schritt mehr in den Heizungskeller getan
wegen der Ratten.

Links lag ihr gemeinsames Schlafzimmer, gegenüber die Zimmer der Töchter.
Klingt an der Stelle so, als lägen die Zimmer gegenüber vom Heizunskeller.

Die Jüngere, Finja, in Australien, die Ältere, Luisa, zwar in Hamburg
Da sich das auf das Subjekt im Vorsatz bezieht, beides klein, jüngere (Tochter), ältere (Tochter).

die Ältere, Luisa, zwar in Hamburg und in der Nähe, doch genau so weit entfernt.
also Hamburg ist genauso weit weg von Köln wie Australien, oder was? :Pfeif:

Auf dem Blatt, das er vorne abgeheftet hatte, waren die Interessenten vermerkt. Er überflog die Namen, konnte sich an alle Einzelnen erinnern.
Ein schönes Anwesen. Ich melde mich später. – Nö, das ist mir dann doch zu viel. – Ich soll Ihnen noch Geld zahlen? – Such dir doch’n Hausmeister, du Messie! – Ich an ihrer Stelle würde die Bruchbude verscherbeln!
Das liest sich so, als hätte er die Beschimpfungen der angeblichen "Interessenten" gesammelt.

Vor allem, wie das Anwesen in so kurzer Zeit zusammenbrechen konnte.
Finde das etwas ungeschickt, vllt. verkommen?

Er seufzte, nahm den Order und stellte ihn zurück
Ordner

und mit der Rückseite nach oben auf den Schreibtisch segelte.
Er stutzte und las. Ein bedrückendes Ereignis, von dem der Artikel berichtete. Die Sammelunterkünfte der anderen Individuen
Verstehe ich das richtig, es gibt für "andere Individuen", also Monster im Klartext, Sammelunterkünfte, also Monsterheime?

Kasulke schaute auf die Uhr und verzog das Gesicht. Sie hätte sich melden können, dachte er.
Schon ein krasser Sprung vom Monsterheim zu Moepis Ankunft, das ließe sich auch smoother lösen, in dem du bspw. ihre Antwort auf das Inserat, respektive ihre Bewerbung vorher erwähnst. "Unter den ganzen Antworten war nur eine gewesen, die ernsthaftes Interesse bekundet hatte, auch wenn der Ton des Briefes reichlich frech war."

Er seufzte, und sie nahm ihren Rucksack ab, stellte ihn auf den Boden und kickte gegen das Moped, das daraufhin verstummte. Zufrieden schaute sie sich um, wölbte die Hände um den Mund und rief in die Weiten des Salons: „Hey, Folks! Moepi in da House!“
Kasulke legte den Finger an den Mund, machte „Pssst.“
Schön!

und schon setzte sich eine Scheißhausfliege auf ihre Schulter.
Fliege ohne Scheißhaus würde mir reichen.

„Wo ist mein Zimmer?“ Sie zog ihren Ringelpulli ein Stück herunter und die Knickerbocker hoch. Muskulöse, behaarte Waden kamen zum Vorschein. Kasulke lächelte verlegen.
Tolle Figur, klasse.

„Nicht anfassen!“, röchelte sie mit rauer Kehle. „Morgen. Ich bin müde, möchte schlafen.“ Mit einem Wumms schlug sie die Tür hinter sich zu, und er rief noch: „Frisches Bettzeug ist im Schrank! Und passen Sie bitte mit dem Messer auf!“
Auch sehr gut.

erst recht keine dieser neuartigen Vampirismus- oder Monsterfächer.
Aha, dann gibt es also Monsterunterricht, oder gar eine Monsterschule?

Monster-
WG
. Unwillkürlich musste er grinsen.
Da ist ein verrutschter Absatz.

Er dachte nach. Auf dem Gymnasium hatte er nur gute Erfahrungen mit einigen der Individuen gemacht.
Aha, die besuchen also normale Schulen.

„Nur die Kinder wurden versteckt, weil sie nicht stillhalten konnten, sich nicht anpassen würden, die Existenz aller verraten hätten?“
Eben noch lese ich, die gehen auf normale Schulen und jetzt leben sie im Geheimen, what happened? :confused:

Hoffe, ich bin nicht zu früh mit dem Gemecker, ltf.

 

Hi linktofink,

danke für deine Zeit und den wertvollen Kommentar.

Flüchtigkeitsfehlerchen habe ich korrigiert. Danke.

hast eine Menge hinzugeschrieben und verändert. Das ist schon breiter angelegt jetzt.
Ja. Ist nun umfangreicher.

Dennoch hat der erste Teil immer noch einen Vorstellungs-Charakter, was vermutlich auch schwer gänzlich zu vermeiden ist, da der Stein ja erstmal ins Rollen gebracht werden muss.
Ja, Vorstellung-Charakter, das ist was dran. Lässt wich wahrscheinlich unter dem Gesichtspunkt, dass es die erste Story der Monster-WG ist, nicht vermeiden.

Ich denke aber, wenn es die Monster-WG nicht gäbe und die Geschichte für sich alleine stehen würde, würde man das vielleicht anders sehen.

Links lag ihr gemeinsames Schlafzimmer, gegenüber die Zimmer der Töchter.
Klingt an der Stelle so, als lägen die Zimmer gegenüber vom Heizunskeller.
Ah, gut, Angepasst.

die Ältere, Luisa, zwar in Hamburg und in der Nähe, doch genau so weit entfernt.
also Hamburg ist genauso weit weg von Köln wie Australien, oder was? :Pfeif:
Soll bedeuten, das sie sich dennoch nicht sehen, ob nah oder fern. Habe ich versucht, besser darzustellen.


Das liest sich so, als hätte er die Beschimpfungen der angeblichen "Interessenten" gesammelt.
Danke für den Hinweis.
Er erinnert sich nun an die Typen und an deren Sprüche.

Verstehe ich das richtig, es gibt für "andere Individuen", also Monster im Klartext, Sammelunterkünfte, also Monsterheime?
Ja. Dorthin wurden sie nach der "Befreiung" (die im Text erwähnt wird) gebracht.

Schon ein krasser Sprung vom Monsterheim zu Moepis Ankunft, das ließe sich auch smoother lösen, in dem du bspw. ihre Antwort auf das Inserat, respektive ihre Bewerbung vorher erwähnst.
Gute Idee. Ich merke schon, dass ich die Bewerbung doch stärker in den Text einbauen muss. Ist nun.


Eben noch lese ich, die gehen auf normale Schulen und jetzt leben sie im Geheimen, what happened? :confused:
Umgekehrt.
Habe das – hoffe ich – nun eindeutiger hinbekommen.

Noch könnte der Text nicht alleine stehen, dazu fehlt die Fortführung der Handlung nach dem Einzug.
Ich versuche mal, den Inhalt dieses Serienteils aufzudröseln.

Kasulke lebt allein in der verfallenen Gründervilla, findet keine "normalen" Untermieter.
Dann die Idee: Er erinnert sich an das Schicksal der anderen Individuen, will welche von ihnen aufnehmen, sich revanchieren für das, was der Staat für ihn getan hat, und versuchen, die Individuen "gesellschaftsfähig" zu machen.
Er lädt die Erste ein, die er auch einziehen lässt, ist zunächst ein wenig enttäuscht von ihr, dann will er seinen Plan doch weiter verfolgen und weitere Individuen bei sich einziehen lassen.
Er ist überzeugt, dass Moepi ihm am besten bei der Auswahl der weiteren WG-Bewohner helfen kann. Ende dieses Serienteils.

In einer weiteren Folge passiert dann dies und das mit Moepi ... und ich denke, das muss nicht alles in einem Serienteil untergebracht sein.

Vielleicht stehe ich auf dem Schlauch: Aber das alles oben, denke ich, sind Elemente eines Serienteils, einer KG. Es gibt Anfang, Mittelteil und ein Ende, einen Konflikt, einen Spannungsaufbau, eine gewisse Entwicklung, einen Aufbruch, Neustart.

Ich lasse mich da gerne eines Besseren belehren. Habe da wahrscheinlich auch schon Tomaten auf den Augen oder in den Ohren und bin schon zu sehr oder zu lange mit dem Text beschäftigt, dass ich Scheuklappen trage :shy:

Vielen Dank nochmal.
Einen schönen Restsonntag und liebe Grüße,
GoMusic

 

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