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Moment bitte...

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07.12.2006
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Moment bitte...

Moment bitte...

„Du lieber Gott, was ist das denn?“
„Noch nie flambierte Chorizo gegessen?“
„Sieh mich nicht an, bitte. Ich wäre Dir wirklich sehr dankbar, dieses Cognac-Würstchen wegzunehmen.“
Wie ein Ausstellungsstück liegt es vor uns, doch, im Ernst, wie ein Ausstellungsstück. Der Gedanke, in einer Ausstellung ein Ausstellungsstück in den Händen zu halten, ist wirklich verlockend. Aber was heißt auch schon Ausstellung? Ungefähr sechzig Dollar kosteten die an die Wand gepinnten Blätter. Ich war überrascht und enttäuscht an diesem Abend, ich hatte mehr erwartet. Für Künstler schienen die Zeiten hart zu sein, Abgründe taten sich auf.
„Was hältst Du von dem Abend?“
„Amüsant.“
„Amüsant?“
„Vor allem zeitgemäß.“
„Meinst Du die Preise?“
„Ich meine, ich sitze sonst stundenlang im Büro und erlebe da manchmal, ganz ehrlich gesagt, Todesqualen. Da finde ich das hier ganz amüsant.“
Hm, Ekel lese ich nicht gerade in ihrem Gesicht. Wahrscheinlich hat sie eine besondere Schwäche für verarmte Künstler. Eines der Blätter ist vollkommen eingeschwärzt, wie eine Art Eingang zur Unterwelt.
Bla, Bla, Bla muss ich jetzt dazu wohl sagen, Bla, Bla, Bla. Und dann, ganz abrupt, sage ich, dass ich mich unwiderstehlich angezogen fühle von dieser dummen, schwarzen Farbe, die mich an die Unterwelt erinnert.
„Du brauchst jetzt nur noch Deinen Geldbeutel öffnen.“
„Ich weiß, ich weiß.“
Und dann mache ich es, öffne den Geldbeutel und hole 60 Dollar raus, ungefähr 60 Dollar, es sind ein paar Scheine zu viel.
„Soviel ist sicher, das werde ich mir an die Wand hängen.“
Auf eine ganz eigenartige Weise habe ich das Gefühl, etwas Gutes getan zu haben. Dieses Bild ist der sichtbare Beweis, ich tue anderen etwas Gutes, so ist es.
„Na also“, sagt Kathrin, „na also, Du warst viel zu skeptisch vorhin.“ Ihre Sommersprossen tanzen auf der Nase, zum erstemal schaut sie mich so an. Vierzehn Tage vorher hatten wir uns noch überhaupt nicht verstanden. Ich glaube, sie fing an diesem Abend an, mich zu mögen. Auch wenn ich sicher nicht zu den erstaunlichsten Männern zähle, die Kathrin kennt. Da gibt es allerhand Leute in ihrem Leben, die wahrscheinlich besser zu ihr passen. Trotzdem bin ich ganz froh. Immerhin hat es fast zehn Jahre gedauert, bis wir überhaupt ein Wort miteinander gewechselt haben. Zehn Jahre! Wie schnell dann alles gegangen ist, wundert mich selbst. Ein Freund riet mir noch: lass die Finger davon! Und auf unserer ganzen Reise hat mich das irritiert und gequält, denn ich glaubte, da könnte was dran sein. Aber jetzt bin ich glücklich und stolz, mit Kathrin in Prag zu sein. Der Rest ist hirnverbranntes Zeug, mehr nicht. Ich glaube, man sieht es, wie verliebt wir sind. Ich glaube, ich könnte nicht mehr ohne sie sein. Wir sind mit dem Zug aus München gekommen. Ohne alle Gewissensbisse, wie Kathrin betont. Sie hatte schon lange Fluchtgedanken. Irgendwann war sie dann sicher, bei nächster Gelegenheit abzuhauen. Wenigstens für zwei Tage. Aber wie?! Und mit wem?! Wir trafen uns in der Cafeteria. Es hatte immer diese unübersteigliche Mauer zwischen uns gegeben, auch wenn wir uns nie ganz uninteressant fanden und so weiter, und so weiter. Noch immer haben wir manchmal Hemmungen, offen miteinander zu sprechen, noch immer. „Das ist mir bis jetzt nicht aufgefallen!“, würde Kathrin sagen. Aber manchmal ist da so ein unbehagliches Gefühl oder ein spöttischer Blick, der sich nicht deuten lässt. Mir zuliebe haben wir uns darauf verständigt, dass wir nicht im selben Zimmer schlafen. Sie hat großes Einfühlungsvermögen und gleich zugestimmt. Es ist sehr leer, dieses Prager Hotelzimmer und nun hängt da auch noch dieses Bild an der Wand, schwarz, ganz unwiderstehlich schwarz. Vergeblich versuche ich zu begreifen, warum ich 60 Dollar dafür ausgegeben habe. Wahrscheinlich nur, damit ich all ihren Erwartungen entspreche, darum geht es doch. An und für sich ist mir nicht danach, schwarze Bilder einzukaufen. Ohne zu klopfen, betritt Kathrin den Raum. Wie immer umarmen wir uns zuerst. Sie will, dass ich ihr beim Formulieren einer E-mail helfe. Sie holt mich zu sich ins Zimmer. Dort sehe ich die Zuckerreste in der Tasse neben dem Labtop, es ist noch das Frühstücksgeschirr. Ich fühle mich immer recht machtlos ihr gegenüber. Aber anscheinend ist ihr das egal, ich habe jedenfalls nicht das Gefühl, sie nutzt das aus. Ich würde es auch nicht zulassen. Lass dich durch nichts irre machen, sage ich mir in Kathrins Gegenwart immer, so ungefähr. Ganz von ferne ahne ich das Unheil. „Klar, wir finden die richtigen Worte, sachlich und distanziert“, sage ich. Unsere Zeit ist kostbar. „Ich fürchte mich jetzt nicht mehr“, sagt Kathrin und dass es ihr Leid tut, mich noch mehr hineinzuziehen. „Wer sind diese Leute?“, frage ich, „warum tragen die Uniform?“ Widerspenstig bearbeite ich die Tastatur, erwartungsvoll, wie Kathrin das erklären wird. Plötzlich voller Sehnsucht sagt sie, sie und ihr Mann hätten immer viel Geld gehabt, man hätte einen Gepäckwagen damit füllen können, so viel. Manchmal hatten sie einen Teil ihrer Reichtümer in ein winziges Zimmer gequetscht. Und diese Leute in den blauen Trikots und Uniformen seien das Wachpersonal. „Was zum Teufel ist daran so lustig?“
„Nichts, ich nehme nur an, er will sein Geld zurück?“
„Wer bin ich denn, ihm auch nur einen Schein zurückzugeben? Das war doch eh alles geklaut, anders ergibt es doch gar keinen Sinn. Ich war so unvorbereitet auf alles. Ich glaubte ihm nicht. Ich scheute mich, ihn offen zu fragen. Ich wusste nicht, was ich tun soll. Manche Dinge lassen sich einfach nicht in Worte fassen“
Es ist ein tolles Wirrwarr. Nach neustem Stand hat Kathrin die Nase vorn. Sie hat den Vorteil, nicht mehr in München zu sein und ein angeblich sagenhaftes Vermögen auf ausländische Konten verteilt. Sie nennt es Gerechtigkeit und ich nenne sie einen Sieger.
Es ist diese Macht des Geldes, die mich fasziniert. Geld ist keine so abstrakte Sache, wie manche denken. In seinen wesentlichen Momenten ist Geld einfach nur schön. Es gibt uns Selbstbewusstsein, es schafft Wirklichkeit und beherrscht uns schließlich. Im Handumdrehen verstand ich, worum es ging.
„Rutsch mal rüber“, sage ich.
„Alles in Ordnung?“
„Ja, alles in Ordnung.“
Ganz ungeniert und selbstverständlich sagt Kathrin, dass es sich um etwa 100 Mio. $ handelt, die auf ausländischen Konten liegen und dass sie mich frühzeitig hätte informieren sollen.
„Wenn du deswegen heute nacht nicht schlafen kannst, dann komm zu mir.“
Ich trinke den letzten Schluck aus einem Glas, das vor mir steht. Nichtssagend blickt sie mich an, Kathrin ist eine wahre Schönheit, wie ich finde. Ihre ganze Studienzeit, wenigstens die letzten zehn Jahre hat sie an unserem Osteuropa Institut verbracht, sie kann drei oder vier slawische Sprachen, russisch natürlich, außerdem etwas chinesisch und arabisch. Ich hatte mir nie die Mühe gemacht, näher nachzuforschen, aber jetzt reizt es mich doch.
„Wir hatten zu Hause immer eine Kalaschnikow unter dem Bett liegen“, sagt Kathrin und lacht. Zum ersten Mal glaube ich, ein bisschen in Gefahr zu sein, für ein paar Sekunden nur. Niemand weiß, wo wir sind, niemand. Trotzdem fühle ich mich mittlerweile elend an diesem Ort.
„Mach dir bloß keine Sorgen“, sagt Kathrin. Mühelos legt sie mir ihren Arm ums Genick.
„Kommst Du mit der widerspenstigen Sprache nicht zurecht?“
„Doch, doch.“
Wie ein kleiner Hysteriker fühle ich mich. Ja, Kathrin hat Recht, meine Worte wirken blutleer, ich will etwas schreiben, bleibe aber dauernd hängen, jedes Wort wirkt so abgeschnitten von den anderen.
„Ich habe einfach kein Talent“, sage ich dann und lache. Irgendwie kenne ich das. Mir bleibt keine Wahl, ich will in der Tat bei Kathrin bleiben. Alles, das ganze Programm eines mit 100 Mio.$ flüchtenden Pärchens will ich durchmachen. Das wird toll! Oder besser gesagt, aufregend, vielleicht sogar entbehrungsreich. Vor Wonne steigt mir das Blut in die Wangen. Jede Menge Ärger wird es geben, brumme ich, jede Menge Ärger. Ich muss jetzt endlich mal Luft holen. Nach einiger Zeit liegen sich Kathrin und ich in den Armen. Um es kurz zu machen: wir schlafen sogar miteinander, die ganze Zeit habe ich davon geträumt. Obwohl ich nicht viel kapiere, bin ich mir sicher, ausgenutzt zu werden, glaube schon. Keine Ahnung, wie lange das gut gehen wird. Vielleicht bin ich auch ein bisschen übernervös geworden. Für Kathrin und mich gibt es einen ganz weiten Raum, den wir ausfüllen werden. In verschiedenen Momenten wird mir das klar, wie weit dieser Raum ist und was für seltsame Früchte er wohl trägt.
„Wo wollen wir hin?“
„An irgendeiner Straßenecke auf das nächste Taxi warten.“
„In Ordnung!“
Darauf kommt es nun an, in Bewegung zu bleiben. Wo soll da noch Platz für Gedanken und Ängste sein?
Wie ein Bettler am Straßenrand fühle ich mich jedenfalls nicht. Ich bin der Begleiter und Schutzheilige einer deutschen Prinzessin, die durch einen russischen Mafiosi(?) sehr, sehr reich geworden ist. Da seht ihr: jeder kann Glück haben. Wenigstens kann ich wohl irgendwann sagen, es war aufregend und schön. Auch wenn sich die folgenden Wochen als ungesund herausstellen sollten. Ich bin ruhig, ganz ruhig, der Puls hat seine gewöhnlichen 60, ich bemerke das mit der größten Kaltblütigkeit.
In den nächsten Wochen werden wir wohl dauernd unterwegs sein. Dabei machte Kathrin immer einen recht unschuldigen Eindruck. Ich packe etwas Unterwäsche zusammen und finde das Ganze einfach nur großartig, egal was passiert. Eigentlich habe ich auch nichts Besseres vor in meinem Leben, es ist genau der richtige Moment. So werde ich vielleicht auch viele, alte Erinnerungen los. Es gibt eine Liste mit etwa 140 Namen von Menschen, die mir mal wichtig waren. In zäher Kleinarbeit habe ich die herausgefiltert. Mit ungefähr 14 von denen stehe ich noch in Kontakt, mit mehr nicht. So ist es. Wir sehen und sprechen uns nur noch sehr selten. Ich habe nämlich das Gefühl, auch von diesen 14 ist keiner mein Freund. O ja, natürlich würden sie am Telefon sofort das Gegenteil behaupten, aber der Hauptzweck wäre wohl nur, mich zu beruhigen. Wir sollten uns alle schämen, ja, natürlich. Schämen. Nun packe ich noch meinen schwarzen Anzug ein und gehe dann mit halb geöffneten Augen zu Kathrin ins Zimmer. „Lasst mich in Ruhe!“, schreibe ich in einer Rundmail an die 14 „Freunde“. Ich bin wirklich verstimmt. Nirgends eine Spur von Kathrin. Ich finde sie im Bad, wo sie sich aufputzt. Sie hat einen irrsinnig hübschen Mund, wie ich in der Spiegelung sehen. Meinetwegen, dann kann es ja losgehen. „Schlingel!“, ruft Kathrin. „Was ist?“ „Du Schlingel, sagte ich.“ Ich komme mir immer noch ganz blöd vor. Ein eigenes Leben sollte ich führen. Die beste Methode unglücklich zu werden, ist doch, dieser Frau zu folgen. Unvorstellbar reich will sie sein. Aber neue Kraft, ob mir das neue Kraft gibt, ist fraglich. Außerdem ist es mein erstes, großes Verbrechen. Woher weiß ich, wem das Geld gehört, wohin es ehrlicherweise gehört, mit welchen Ansprüchen es behaftet ist? Kathrin hat ein glänzendes Gedächtnis. Sie sagt, darüber müssen wir sprechen. Weiß Gott, was sie damit meint. „Er soll sehen, wie er weiterkommt“. Sie sagt, sie habe mit ihm gesprochen, er weiß alles. Sie würde in jedem Fall leer ausgehen, wenn sie sich stellt. „Das dulde ich nicht“, sage ich, „lass unsere Herzen sprechen.“ Bin ich wirklich so ein Witzbold? Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Dann setze ich mir meine blaue Mütze auf und wir verlassen verdrießlich den Raum.
In vierzig Minuten oder einer Stunde geht ein Flug nach Frankfurt.
„Das verstehe ich jetzt nicht ganz, du möchtest nach Frankfurt?“
„Nein, Caracas. Nein, er darf nichts merken. Fidschi Inseln am besten.“
„O.K., er darf nichts merken, das habe ich verstanden. Was zum Teufel lachst Du?“
„Wir sind doch alle betrunken.“
Gegen zehn Uhr sind wir am Flughafen. Wirklich nirgends auf der Abflugtafel sehe ich eine Destination, die zu uns passt.
„Ich erinnere mich an ein Häuschen im Gebirge von Mallorca. Wollen wir da hin?“
„Ja, natürlich“, sage ich. In völliger Geistesabwesenheit, wie ich finde, kauft Kathrin die Tickets.
„Was ist, was willst du?“
„Lass Deine Kreditkarte nicht liegen.“
„Hast Du Angst?“
„Angst wovor?“
„Vor der Zukunft zum Beispiel.“
„Nein, ich muss nur unaufhörlich an diesen Menschen denken, dem ich alles weggenommen habe. Er wird dafür mit Maschinengewehren auf uns feuern, wenn er Gelegenheit haben sollte.“
„In der Falle sitzen wir noch nicht.“
„Nein, das nicht. Aber es ist Zeit, wachsam zu sein.“
Wir sind schon jetzt sehr schläfrig. Im Flieger wache ich dreimal auf. Natürlich behauptet sie das alles nur, so viel Geld zu besitzen, weil sie spürt, dass es mich fasziniert. Das ist nicht schwer zu durchschauen. Im wahrsten Sinne des Wortes befinde ich mich in einer Art Wahn. Ein beispielloser Wahn hat mich ergriffen. Aus Übermüdung und Liebe bin ich außerdem gleichgültig gegenüber allen Ungereimtheiten. Mein Widerstand ist längst gebrochen. Es gibt unangenehmere Annäherungsversuche. Ich versuchte sie nicht auszufragen. Sie hat ihre Sache gut gemacht und mir alles erklärt. Nachforschungen will ich keine betreiben. Er gleicht einem sanften Dämmern, dieser Flug nach Mallorca. Ich habe nichts zu verlieren, auch keinen großen Ruf, keine Hoffnung. Gleichgültig lasse ich mich tragen, von dem dunklen Wunsch beseelt, es möge doch etwas dran sein an diesem Raub. Mal sehen. Es gibt Schlimmeres.

 

Hallo qualtiero

Ein herzliches Willkommen von mir. ;)

Ein paar Kleinigkeiten im Voraus:

Der Gedanke, in einer Ausstellung ein Ausstellungsstück in den Händen zu halten, ist wirklich verlockend. Aber über so etwas macht man keine Witze.

Ach, macht man nicht? Versteh ich nicht recht den Einschub.

Sie hatte schon lange Fluchtgedanken, seit ihrem Zusammenbruch wurde es leicht.

Was wurde leicht? Abzuhauen? - ungenau

Es hatte immer diese unübersteigliche Mauer zwischen uns gegeben, auch wenn wir uns nie ganz uninteressant fanden und so weiter, und so weiter.

Ist unübersteiglich überhaupt ein Word? Unüberwindbar klingt auf jeden Fall besser.

Noch immer haben wir manchmal Hemmungen, offen miteinander zu sprechen, noch immer.

Diese Wiederholungen in einem Nebensatz am Ende sind zwar prinzipiell ein Stilmittel, welches die Sache sehr authentisch wirken lässt, aber du benutzt es für meinen Geschmack ein bisschen zu oft.

Ich wusste nicht, was ich tun soll.

Ach ich weis nicht, der Umgangssprache halber könnte man es so stehen lassen, aber ist hier nicht eigentlich ein Tempus-Fehler drin?

Sie nennt es Gerechtigkeit und ich nenne sie einen Sieger.
Es ist diese Macht des Geldes, die mich fasziniert. Geld ist keine so abstrakte Sache, wie manche denken. In seinen wesentlichen Momenten ist Geld einfach nur schön. Es gibt uns Selbstbewusstsein, es schafft Wirklichkeit und beherrscht uns schließlich. Im Handumdrehen verstand ich, worum es ging.

Die Stelle gefällt mir richtig, richtig gut. :thumbsup:

Obwohl ich nicht viel kapiere, bin ich mir sicher, ausgenutzt zu werden, glaube schon.

„glaube schon" würd ich weglassen.

In verschiedenen Momenten wird mir das klar, wie weit dieser Raum ist und was für seltsame Früchte er wohl trägt.

Der Raum trägt Früchte? Sehr komisches Bild. :dozey:


Ansonsten hat mir die Geschichte ausnehmend gut gefallen. :thumbsup:
eigentlich schon eine Empfehlung wert; und das bei einem Erstlingswerk hier, große Klasse. Aber es ist wohl kein wirkliches Erstlingswerk, dass du schreiben kannst merkt man sehr schnell: Quasi Fehlerlos, einige sehr schöne sprachliche Glanzpunkte, stilistisch einfach rundum gelungen.
Auch die Charaktere sind sehr gut entworfen, man bleibt als Leser dicht am Protagonisten und ich hab mich keine Sekunde gelangweilt.
Oh man, ist schon ne Weile her, dass ich des Lobes so voll sein konnte :D
Freue mich auf weitere Geschichten von dir...

Gruß, Skalde.

 

Hallo Skalde!

Zunächst möchte ich sagen, dass ich mich sehr, sehr gefreut habe über Deine genaue Lektüre :) :)

Ja, es gibt wirklich eine ganze Menge Stellen, wo ich eine bessere Formulierung hätte finden können. Vielleicht war ich manchmal etwas flüchtig oder auch kopflos beim Schreiben. :shy:

Nur auf das Wort "unübersteiglich" lasse ich nichts kommen, das gibt´s wirklich! Ich habe es übrigens von Doderer aus der "Strudlhofstiege". Vielleicht ist es ein etwas altmodisches Wort, vielleicht ist es auch Wienerisch, keine Ahnung. Mir hat es irgendwie gefallen, obwohl ich natürlich weiß, dass es gefälligere Wörter gibt.

-zum Thema Wiederholungen: danke für den Hinweis, da muss ich aufpassen. Manchmal klappt´s, manchmal nicht.

-Der Raum trägt Früchte? Wirklich komisches Bild. Also, wenn es störend ist, würde ich das weglassen. Wenn es über die Hälfte der Leser stört. Sonst würde ich es drinlassen.

Ich merke gerade, Skalde, dass ich im Vergleich zu Dir sehr unstrukturiert antworte. Das liegt daran, dass ich das zum ersten Mal mache. Ich muss noch das Zitieren lernen und wie man da effizient mit umgeht.

Mich hat vor allem auch das Lob gefreut. :) Das ist richtig motivierend gewesen. Aber die Kritik war mindestens genaus wichtig. :thumbsup:

Bis bald hoffentlich! :D :D

 

Hallo qualtiero,

ich bin leider nicht so begeistert. Das liegt zum größten Teil daran, dass ich nie wusste, wo der Erzähler gerade ist, was gerade in seinen Gedanken stattfindet, obwohl es doch genau darum geht. Hotelzimmer, diebstahl, verfolgung, das alles vielleicht doch nur Fantasie.
Irgendwie scheint mit das ganze wie ein aus Langeweile entstandener Assoziationskettentext zu sein. Die Fantasie, was tun mit viel Geld ist jedenfalls oft so ein Prdoukt von Langeweile. Paart sich das Geld mit einer schönen Frau und Abenteuer, bleiben ja keine Männerwünsche mehr offen.
Stilistisch ist es mir zu unruhig, zu sehr gelabert. Wenn mir jemand auf diese Weise eine Geschichte erzählen würde, würde ich ihn irgendwann genervt unterbrechen und sagen: Nun mal langsam, der Reihe nach und so, dass ich verstehe, was du mir sagen willst.
Vielleicht wolltest du diese gehetzte Atmosphäre erreichen, mich hätte sie beinahe zum Ausstieg bewogen, weil ich den Gedankensprüngen nicht mehr folgen wollte. Außerdem hätte ich wenigstens manchmal gern nicht erst die Zeilen nachzählen müssen, um zu wissen, wer denn nun welchen Satz gerade sagt. All sowas nehme ich in Kauf, wenn einer Geschichte dadurch inhaltliche Substanz gegeben wird, in diesem Fall ist mir die pubertäre Mänerfantasie aber dazu zu wenig. Nur die sich stellende Frage, ob einem Geld auf diese Weise überhaupt nützt, reicht an Tiefe nicht aus.
Viele "dass" Nebensätze ließen sich vermeiden und Fehler sind auch noch einige drin.

Lieben Gruß, sim

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Sim,

schade, dass Du Dich in dem Text nicht zurechtfinden konntest.


Aus Langeweile ist der Text aber nicht entstanden, sondern aus Spaß am Schreiben.

Unruhig ist die Sprache vielleicht manchmal, jedenfalls kann ich diesen Kritikpunkt nachvollziehen. Ich weiß aber nicht, ob die Atmosphäre wirklich gehetzt ist? Und wenn, ist das schlimm? Außerdem würde ich nie eine Geschichte so schreiben wie ich sie mündlich erzähle (wegen Deinem Hinweis: "...wenn mir jemand auf diese Weise eine Geschichte erzählen würde...")

Der Leser hat die Wahl: kann schnell, flüchtig oder genau und konzentriert lesen. Das ist der Unterschied zum Zuhören.

Aber ich finde Deine Wahrnehmungen wichtig und interessant. Danke. :thumbsup: Der Kritikpunkt "Gedankensprünge" geht wohl in die gleiche Richtung.

Ich finde es toll, :D dass wir nun zwei sehr gegensätzliche Meinungen zu diesem Text haben. Skalde hat, glaube ich, ganz ähnliche Dinge kritisiert wie Du. Aber er hat über seine Kritikpunkte hinwegsehen können, weil es scheinbar Qualitäten gibt, wo der ein oder andere Fehler wie eine Lapalie daherkommt. Oder sich zumindest korrigieren läßt. Da liegt die Hoffnung. :D

Nur eine Männerfantasie? Keine Ahnung.:Pfeif: Ich habe mir vorgenommen die Geschichte noch nicht enden zu lassen. Eigentlich war sie schon zu Ende, aber Skalde hat mich motiviert, weiterschreiben. Das wird ein Experiment, weil ich mir nicht sicher bin, ob das überhaupt funktionieren kann, diesen Figuren noch etwas Zeit einzuräumen. Ob es nur eine Männerfantasie ist? Diese Frage werde ich mir dann besonders kritisch stellen. Ich habe so eine Ahnung, was damit gemeint sein könnte. ;)

Grüße und hoffentlich bis bald,

qualtiero


Nachtrag vom 22.12.: Da es in diesem Forum nicht üblich ist, Fortsetzungsgeschichten zu schreiben, habe ich mich entschlossen die Fortsetzung wieder vom Netz zu nehmen. Wer interessiert ist, dem kann ich sie aber gerne zuschicken.

 

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