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Morgause

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19.03.2020
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Morgause

Hätte jemand Bob Hudgson von den Dingen erzählt, die er heute Nacht erleben würde, hätte er dieser Person geraten, sich einen guten Seelenklempner zu suchen.
Es war in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Für Taxifahrer war es die rentabelste und stressigste Zeit zugleich. Feiernde wollten von einer Location zur anderen gefahren werden und Sturzbetrunkene wollten einfach nur Nachhause kommen, um ihren Rausch auszuschlafen. Bob war mittlerweile ziemlich geübt darin, klägliche Wortfetzen zu deuten. Es war eine Berufskrankheit, die sich unweigerlich entwickelte, wenn man über einen längeren Zeitraum, mit einem bestimmten Klientel zu tun hatte. Eines der Symptome, war das Erkennen der Feinheiten, die ein alkoholastiges „Middlestreet 10“ mit sich brachte. Obwohl es sich anhörte wie „mimmlstreetsen“. Doch so etwas, wie diese Frau, hatte er noch nie in seiner schlecht bezahlten Taxifahrerkarriere erlebt.
Bob lud gerade seine letzten Fahrgäste an einem anrüchig aussehenden Nachtclub ab, da stand sie auch schon direkt vor seinem Wagen, als wolle sie ihm den Weg versperren. Die Frau starrte ihn unablässig mit einer ausdruckslosen Miene an, während die nächtliche Brise, ihre blonden Locken ins Gesicht peitschen ließ. Das Flackern, der defekten Anzeigetafel des Nachtclubs, rundete dieses kuriose Bild ab.
Bob ließ das Fenster hinunter und streckte seinen Kopf hinaus. „Kann ich Ihnen irgendwie helfen, Miss?“
Sie starrte ihn nur weiter an. Bob war nicht sonderlich überrascht. In seinen 31 Jahren, die er nun als Taxifahrer arbeitete, musste er schon oft Leute transportieren, die sich mit irgendwelchen Partydrogen ins Delirium schossen.
„Miss, könnten Sie wenigstens den Weg frei machen, damit ich weiterfahren kann?“, sagte Bob.
Nun lockerte sich wohl ihre Zunge, als sie sagte: „Ich muss zu meiner Schwester.“
„Dann steigen Sie ein und sagen Sie mir, wo ihre Schwester wohnt.“
Die Frau ging einmal an Fahrerseite um den Wagen herum, öffnete die hintere Tür und setzte sich auf die Rückbank. Direkt hinter Bob. Ihm lief ein eiskalter Schauer den Rücken herunter, den er sich nicht erklären konnte. Bob schob es auf die Tatsache, dass er alleine in der letzten Stunde drei Tassen Kaffee getrunken hatte, um sich wach zu halten. Als er noch jung war, war es für ihn keine Gottesaufgabe, eine Nacht komplett durchzumachen und anschließend zur Arbeit zu erscheinen. Doch mit seinen stolzen 54 Jahren, hat er um einiges nachgelassen.
„Wo wohnt denn jetzt Ihre Schwester?“ Der musste man wohl alles aus der Nase ziehen.
„Zu den Eldar Woods“, sagte die Frau.
Eine Frau, die vermutlich scheißehigh war, wollte zu ihrer Schwester, die im Wald wohnt. Oder ist „Schwester“ jetzt das neue Codewort für „Dealer“?
„Und wo genau? Dieses Waldgebiet gehört zu den größten in dieser Gegend. Da müssen Sie schon etwas konkreter werden.“, sagte Bob.
„Fahren sie einfach dort hin.“
Bob spielte mit dem Gedanken, ob es nicht vielleicht besser wäre, die Polizei zu verständigen. Doch er entschied sich dagegen. Er kam, auch wenn es gut lief, gerade so um die Runden. Und jetzt hatte er eine Frau, die eine weite Strecken fahren wollte. Er würde an dieser Fahrt gut verdienen. Vorausgesetzt, sie hatte überhaupt Geld dabei. Wenn nicht, musste eben ihre Schwester, oder zu wem auch immer sie hin wollte, blechen.
„Also gut, schnallen Sie sich an“. Bob startete den Motor und fädelte sich in den Straßenverkehr ein. Mit einem Auge stets am Rückspiegel geheftet. Sie machte weder irgendeinen Laut, noch bewegte sie sich. Es machte ihn nervös, wie sie still hinter ihm saß. Sie machte ihn nervös.
„Wollen Sie vielleicht Musik hören?“, sagte Bob.
Keine Antwort.
„Dann eben keine Musik“, murmelte er in sich hinein.
Er befand sich immer noch auf der voll befahrenen Hauptstraße. Die ganzen Leuchtreklamen der verschieden Etablissements brannten ihm in seinen müden Augen. Bob schreckte auf, nachdem er kurz mit dem Kopf Richtung Lenkrad kippte.
Das Hupen eines Autos zog noch von vorne an ihm vorbei, aber Bob konnte nicht sagen, ob es ihm galt.
„Nehmen Sie das“, sagte die Frau plötzlich hinter ihm und hielt ihm etwas hin, was nach einer weißen Pastille aussah. Jedenfalls sah es im schwachen Licht danach aus.
„Was ist das?“, sagte Bob.
„Es macht sie wach“, flüsterte sie und kicherte dämlich.
Sah man ihm wirklich so sehr seine Müdigkeit an, dass selbst ein zugedröhnter Junkie es erkennt? Oder sie verfügte über eine gute Intuition. Doch es beschäftigte ihn mehr, dass er geneigt war, ihre Hilfe einfach ohne Hintergedanken anzunehmen. Es fühlte sich einfach richtig an. Wie ein Baby, was von seiner Mutter gestillt werden wollte. Also nahm er sich die Pastille und schob sie sich in den Mund.
Wenige Augenblicke ertrank seine Müdigkeit in einer Flut von Energie, die ihn durchströmte.
„Danke“, sagte Bob kurz angebunden. Er war nach wie vor davon überrascht, wie leichtfertig er diese Pastille geschluckt hat. Er hatte Glück, dass es sich um reines Koffein handelte. Aber war es das? Wie konnte er sicher sein, dass er sich nicht gerade Ecstasy eingeworfen hatte, das in gleich ins Lala-Land befördern würde?
Doch an seinem Zustand änderte sich nichts. Er war wach, ja, aber in seinem Kopf lief noch nicht „Na Na Na“ von My Chemical Romance anzumachen und mit Vollgas in einen Club zu fahren. Selbst als Bob das Taxi endlich aus der Stadt manövriert hatte.
Die vielen Lichter vereinzelten sich und die paar Wohnhäuser, an denen er noch vorbeifuhr, wurden zu Feldern. Das Einzige, was noch leuchtete, waren die Reflektoren, die links und rechts am Straßenrand an ihm vorbeischossen. Jetzt konnte er nur einen schattigen Umriss in seinem Rückspiegel erkennen. Es hätte genauso gut ein wohlgeformter Sack Kartoffeln sein können, Selbst der hätte sich wahrscheinlich mehr bewegt.
Nach 20 Minuten, die aus Feldern und unangenehmer Stille bestanden hatte, tauchten weit vorne langsam die Umrisse von Baumkronen auf. Bald konnte Bob diese komische Frau abladen.
„Wir sind jetzt gleich dort. Wollen Sie mir jetzt sagen, wo genau ich halten muss?“
Der Kartoffelsack sagte: „Weiter. Sie werden es erkennen, wenn es soweit ist.“
Bob bekam langsam das Gefühl, dass die gute Frau selber nicht wusste, wo sie eigentlich hin musste. Er überlegte sich noch einmal, ob er nicht lieber zurückfahren sollte, um sie bei der Polizei abzugeben. Anfangs war es noch die Sorge wegen ihrem Zustand gewesen. Jetzt war es Angst. Angst davor, mit dieser komischen Frau in diesen finsteren Wald zu fahren, ohne überhaupt zu wissen, wo er eigentlich hin musste. Er streifte dieses Gefühl von sich. Er konnte sich nicht erlauben, jetzt noch seine Meinung zu ändern. Man würde ihn fragen, warum er mit der Frau schon so weit, rausgefahren war. In jedem Fall würde er auf seine Bezahlung verzichten müssen, und das wäre katastrophal. Nein, er würde sich jetzt zusammenreißen. Dann fuhr er eben diese Dame herum, bis sie wieder von ihrem Trip runter war und sich wieder daran erinnerte, wo sie hin wollte. Und wenn es die ganze Nacht dauerte.
Die Straße wurde unebener, als Bob den Wald erreichte. Die Reflektoren, die ihm den Weg leiteten, hielten einen respektvollen Abstand von den hölzernen Klauen, die alles Licht abwehren zu wollen schienen, um die Finsternis zu bewahren. Jetzt musste er sich voll und ganz auf seine Scheinwerfer verlassen. Ein Paar Glühwürmchen im finsteren Unterholz.
Jetzt sah er nichts mehr im Rückspiegel. Nichteinmal Umrisse blieben übrig. Es kam ihm einen Moment so vor, als würde er alleine fahren. Aber nein. Hörte er etwa ihren Atem? Spürte er ihn gar im Nacken? Bob bekam Gänsehaut. Die Frau war nicht mehr zu sehen, doch dieses mulmige Gefühl blieb. Es wuchs heran, als wäre es ein Kind, das er nie hatte. Ein Kind des Terrors. Nackte Angst.
Nein, jetzt reichte es. Kein Geld der Welt war das hier wert. Bob war schon immer etwas paranoid, wenn er Betrunkene und Junkies, aber das war was anderes. Irgendetwas stimmte hier gewaltig nicht. Diese Frau … dieses DING, war kein zugedröhnter Drogenjunkie.
Er konnte jetzt aus dem Wagen springen und davonrennen, oder er machte ein waghalsiges Wendemanöver und raste aus dem Wald, direkt in die Stadt zurück, während er Zeter und Mordio schrie. Vielleicht lief gerade auch irgendein Lied von Marilyn Manson im Radio.
Der Wagen bremste ab. Aber nicht durch Bob. Er wurde gerbremst. Obendrein gaben die Scheinwerfer ihren Geist auf auf. Die Glühwürmchen waren tot und wurden jetzt von den Schlingen der Nacht mit in die Dunkelheit gerissen.
Stille. Absolute Stille. Selbst das Atmen war verstummt. Kein Luftzug, der seine Nackenhaare hochschnellen ließ. Dieser eine Augenblick fühlte sich für Bob wie eine Ewigkeit an.
Plötzlich öffnete sich sich die Hinterür. Gut, soll diese Schlampe doch austeigen. Doch es war nicht die linke Tür hinter ihm. Die rechte Tür öffnete sich und jetzt hörte er wieder das Atmen. Diesmal kam es aber nicht von unmittelbar hinter ihm.
„Schwester.“ Dieses Wort, das sich anhörte, als würde es sich aus einer zugedrückten Kehle herausquälen, ließ Bob instinktiv aufspringen. Während er die Fahrertür öffnete, ließen ihn seine unkooperativen Beine auch schon auf den erdigen Pfad stürzen. Anstatt zu versuchen aufzustehen, rollte sich Bob unter den Wagen und kniff die Augen zu. Spitze Steinchen drückten sich in seine angespannten Handflächen. Der Schmerz war eine willkommene Ablenkung, während er, am ganzen Leib zitternd auf dem Bauch lag und das erste Mal in seinem Leben betete.

Bob wurde am nächsten Tag wimmernd, noch immer unter seinem Taxi, von zwei Joggern aufgefunden. Als er die beiden sah, sprang er aus seinem Versteck und schrie. Nur ein Wort. Wieder und wieder. Er schrie es, als der Krankenwagen kam. Und er schrie es, als die Ärzte ihn an die Trage fesselten, damit die Nadel der Spritze, mit dem Beruhigungsmittel, ihr Ziel nicht verfehlte. Morgause.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Schimaere,

ich bin den Text mal durchgegangen und hab einiges aufgeschrieben, hab dann aber gesehen, dass das dein zweiter Post überhaupt ist und du die Kommentare unter deiner vorangegangenen Geschichte nie beantwortet hast. Bist du überhaupt am Austausch interessiert?

Viele Grüße
JC

 

Hallo @Schimaere,

ich bin den Text mal durchgegangen und hab einiges aufgeschrieben, hab dann aber gesehen, dass das dein zweiter Post überhaupt ist und du die Kommentare unter deiner vorangegangenen Geschichte nie beantwortet hast. Bist du überhaupt am Austausch interessiert?

Viele Grüße
JC

Damals vor einem Jahr, als ich richtig mit dem Schreiben angefangen habe, war ich um ehrlich zu sein, noch ziemlich eingeschüchtert. Ich hab den Text gepostet und war dann seither nicht mehr online, weil ich einfach so voller Selbstzweifel war, was mein Schreiben angeht. Jetzt, nach einem Jahr Erfahrung und des Ausprobierens, bin ich an einem Punkt, wo ich mich nicht mehr vor unparteiischer Kritik drücken kann. Sie ist jetzt einfach nötig, um mich wirklich zu verbessern. Also ja, jetzt bin ich bereit für einen Austausch.

 
Zuletzt bearbeitet:

Alles klar. Ich würde das vielleicht der Höflichkeit halber nochmal unter der anderen Geschichte erklären, aber musst du wissen. "Ich bin zu schlecht" denkt jeder, da steckt so dieser Glaube an Schreiben als göttliche Gabe drin. Klar wird's schwierig komplett ohne Talent, aber wichtig ist zu verstehen, du bist nicht komplett ungeeignet zum Schreiben, weil ein Text scheiße ist. Geht ja auch darum, dass er's nicht bleiben muss.

Ich habe hauptsächlich so Redaktion gemacht, Stilistisches. Ist auch für den Inhalt wichtig, weil der teils noch aufgeblähte Stil der Story meines Erachtens stellenweise im Weg steht. Ein Taxifahrer, der bemerkt, dass mit seinem Fahrgast etwas nicht stimmt, und dann geht es in immer abgelegenere Gefilde, da kann man ja durchaus was draus machen. Ich hab aber auch die Pointe nicht geschnallt. Auch nicht, nachdem ich Morgause gegoogelt hatte. Würde sowas nichts als bekannt voraussetzen. Unter Allgemeinbildung versteht auch jeder was anderes. Also:

Der erste Satz kann weg und Seelenklempner ist so ausgelutschter TV-Slang für Psychiater/Psychologen, kein Mensch benutzt das.

von Samstag auf Sonntag.
zu Sonntag; Samstag weg, einen anderen Tag vor Sonntag gibt es nicht

Feiernde wollten von einer Location zur anderen gefahren werden und Sturzbetrunkene wollten einfach nur Nachhause kommen, um ihren Rausch auszuschlafen.
Würde ich weglassen, ergibt sich aus dem zuvor Gesagten. Location, puh. Ob der 54-jährige Taxifahrer das benutzt?

einem bestimmten Klientel
einer

aus

Es war in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Für Taxifahrer war es die rentabelste und stressigste Zeit zugleich. Feiernde wollten von einer Location zur anderen gefahren werden und Sturzbetrunkene wollten einfach nur Nachhause kommen, um ihren Rausch auszuschlafen. Bob war mittlerweile ziemlich geübt darin, klägliche Wortfetzen zu deuten. Es war eine Berufskrankheit, die sich unweigerlich entwickelte, wenn man über einen längeren Zeitraum, mit einem bestimmten Klientel zu tun hatte. Eines der Symptome, war das Erkennen der Feinheiten, die ein alkoholastiges „Middlestreet 10“ mit sich brachte. Obwohl es sich anhörte wie „mimmlstreetsen“. Doch so etwas, wie diese Frau, hatte er noch nie in seiner schlecht bezahlten Taxifahrerkarriere erlebt.

würde ich machen

Für Taxifahrer war die Nacht zu Sonntag stressig, aber rentabel. Bob war geübt darin, die Wortfetzen Betrunkener zu deuten, doch diese Frau war auch für ihn eine Herausforderung.

Du sollst das jetzt nicht genauso übernehmen, ich sag auch nicht, dass das wer weiß wie gut ist, aber mal so als Tendenz: Was muss erzählt werden, damit die Geschichte rüberkommt? Der versteht Besoffene gut. Brauche ich da dieses ewig lange Beispiel? Da steigen viele aus oder lesen quer. Alternative: Eine Szene, die das zeigt, dass er diese Sprache spricht. Dann aber unbedingt ohne diese Erklärung, dass er Besoffene versteht. Das sieht der Leser ja dann selbst.

während die nächtliche Brise, ihre blonden Locken ins Gesicht peitschen ließ.
während der Wind ihr die Locken ins Gesicht ... wehte. Peitschen ist schon heftig. Da ist ja gerade kein Sturm.

musste er schon oft Leute transportieren, die sich mit irgendwelchen Partydrogen ins Delirium schossen.
Geschossen hatten, und im Grunde habe ich die Info schon.

Nun lockerte sich wohl ihre Zunge,
Passiert mir auch oft, solche Gedankengänge, Bewertungen, "es sah ganz so aus, als ob er ...", meistens ist das überflüssig.

ging einmal an Fahrerseite
der

eiskalter Schauer
Floskel

Bob schob es
Da könnte "er", kann kein anderer sein.

Der musste man wohl alles aus der Nase ziehen.
Raus.

Oder ist „Schwester“ jetzt
war

Dieses Waldgebiet gehört zu den größten in dieser Gegend.
Infos in Dialoge packen ist ein gängiges Ding, an der steifen Formulierung merkt man das hier aber echt krass. Im Film könnte der Bob für diesen Satz die vierte Wand durchbrechen und sich zum Publikum drehen.

Bob spielte mit dem Gedanken, ob es nicht vielleicht besser wäre, die Polizei zu verständigen.
Bob spielte mit dem Gedanken, die Polizei zu rufen.

um die Runden
über

Wenn nicht, musste eben ihre Schwester, oder zu wem auch immer sie hin wollte, blechen.
Solche Einschübe kann man easy entschlacken: Wenn nicht, musste eben ihre Schwester blechen. Das "oder ..." brauchst du nicht, aber selbst wenn, brauch der Leser nicht die Luft anhalten, bis das Verb kommt.

„Also gut, schnallen Sie sich an“. Bob startete den Motor und fädelte sich in den Straßenverkehr ein.
Infos, die ich nicht brauche. Das liegt alles auf der Hand. Wenn der Wagen nicht anspringt, das wäre etwas Besonderes. Wobei, in Horror eigentlich auch wieder nicht.

Mit einem Auge stets am Rückspiegel geheftet.
auf den ... gerichtet. Sitzt sie nicht hinter ihm?

nachdem er kurz mit dem Kopf Richtung Lenkrad kippte.
gekippt war, Signalwort "nachdem". Check noch mal Vorvergangenheit.

Das Hupen eines Autos zog noch von vorne an ihm vorbei,
???

es erkennt?
erkannte

Wie ein Baby, was von seiner Mutter
das / schräger Vergleich irgendwie an der Stelle.

Wenige Augenblicke ertrank seine Müdigkeit in einer Flut von Energie, die ihn durchströmte.
Das geht einfacher. / Die Pille wirkte wie ein Paukenschlag im Hirn. Er war wach! / Das mag jetzt auch kein perfektes Bild sein, aber bei dir ist das schon sehr umständlich.

geschluckt hat.
hatte

Wie konnte er sicher sein, dass er sich nicht gerade Ecstasy eingeworfen hatte, das in gleich ins Lala-Land befördern würde?
ihn / auch wieder, warum nicht einfach: Vielleicht hatte er auch gerade Ecstasy geschluckt.

Er war wach, ja, aber in seinem Kopf lief noch nicht „Na Na Na“ von My Chemical Romance anzumachen und mit Vollgas in einen Club zu fahren.
???

gut ein wohlgeformter Sack Kartoffeln sein können, Selbst der hätte sich wahrscheinlich mehr bewegt.
Was ist ein wohlgeformter Sack Kartoffeln? Und "selbst" natürlich klein. Gefühlt nimmt die Schludrigkeit über die Länge zu. Kann es sein, dass du noch so schreibst: Die Geschichte vom ersten bis zum letzten Satz und dann fertig? Machen glaube ich fast alle am Anfang. Ist die Geschichte geschrieben, fängt die eigentliche Arbeit erst an. Ein Durchgang sollte solchen Flüchtigkeitsfehlern gewidmet sein.

wegen ihrem Zustand
ihres Zustandes

diesen finsteren Wald
Abgegriffen.

warum er mit der Frau schon so weit, rausgefahren war.
Komma weg

Es wuchs heran, als wäre es ein Kind, das er nie hatte. Ein Kind des Terrors. Nackte Angst.
Angst beschreiben ist schwer. Grundsätzlich: Um je mehr Ecken man denken muss, um die Metapher zu schnallen, umso falscher/unfreiwillig komischer ist sie wahrscheinlich.

Vielleicht lief gerade auch irgendein Lied von Marilyn Manson im Radio.
Ein ziemlich antiquierter Witz für einen langjährigen Taxifahrer, der ständig Drogenopfer durch die Gegend fährt. Da schreit er da rum wie ein ... langhaariger Rockmusiker!

Grüße!

 

Hallo @Schimaere,

ich finde dein Text hat eine gute Prämisse, die die ganze Geschichte lang funktioniert. Wer diese Frau ist und was beim Wald sein wird, das sind die Fragen, weswegen der Leser weiterliest. Ich wurde da leider am Ende enttäuscht. Morgause hat mir nichts gesagt, musste ich erstmal googeln und ich checke noch immer nicht was genau du sagen möchtest. Sollte man Morgause kennen? Deinen Schreibstil finde ich okay, ab und zu ganz interessant und spannend, aber manchmal auch etas plump. Liegt vielleicht daran, dass der Text noch nicht ganz fertig ist, denn es gibt einige Flüchtigkeitsfehler, die eigentlich beim erneuten Lesen auffallen und korrigiert werden sollten.

Nachhause
nachhause oder nach Hause

Bob war mittlerweile ziemlich geübt darin, klägliche Wortfetzen zu deuten.
Ich denke kein Komma hier

wenn man über einen längeren Zeitraum, mit einem bestimmten Klientel zu tun hatte.
Bin kein Experte, aber ich denke auch hier braucht man kein Komma

Eines der Symptome, war das Erkennen der Feinheiten
kein Komma

während die nächtliche Brise, ihre blonden Locken ins Gesicht peitschen ließ
kein Komma; eine Brise peitscht Haare ins Gesicht?

Das Flackern, der defekten Anzeigetafel
kein Komma

Leute transportieren, die sich mit irgendwelchen Partydrogen ins Delirium schossen
Ich persönlich hasse es, wenn jemand davon spricht, dass Menschen transportiert werden, denn für mich klingt “transportieren“, als würde man Tiere, Objekte oder so fortbewegen. Erinnert zu sehr an Deportationen für mich. Würde ich ändern.
geschossen hatten

Die Frau ging einmal an Fahrerseite um den Wagen herum
“einmal“ streichen

Doch mit seinen stolzen 54 Jahren, hat er um einiges nachgelassen
Manchmal springst du ein bissl durch die Zeiten, da du Präteritum verwendest, muss für die Vergangenheitsform hier Plusquamperfekt, also hatte
Geh am besten noch mal den ganzen Text durch und achte genau auf die Zeitformen
Eine Frau, die vermutlich scheißehigh war, wollte zu ihrer Schwester, die im Wald wohnt

Mit einem Auge stets am Rückspiegel geheftet.
Dieser Satz klingt nicht nur herausgerissen, sondern auch merkwürdig.

„Was ist das?“, sagte Bob.
An vielen stellen fragt er etwas, aber dahinter steht dann “sagte Bob. Probier das etwas zu variieren und hier zb “fragte“

„Es macht sie wach“
Sie, “Das macht Sie wach“ klingt irgendwie richtiger

Wie ein Baby, was von seiner Mutter gestillt werden wollte.
, das von

geschluckt hat
Zeitform

Er war wach, ja, aber in seinem Kopf lief noch nicht „Na Na Na“ von My Chemical Romance anzumachen und mit Vollgas in einen Club zu fahren. Selbst als Bob das Taxi endlich aus der Stadt manövriert hatte.
???

Die vielen Lichter vereinzelten sich und die paar Wohnhäuser, an denen er noch vorbeifuhr, wurden zu Feldern.
Klingt einfach komisch, Lichter die sich vereinzeln und Wohnhäuser, die sich in Felder verwandeln?

können, Selbst
selbst

Er überlegte sich noch einmal, ob er nicht lieber zurückfahren sollte,
sich streichen

Er konnte sich nicht erlauben, jetzt noch seine Meinung zu ändern.
kein Komma

Jetzt musste er sich voll und ganz auf seine Scheinwerfer verlassen. Ein Paar Glühwürmchen im finsteren Unterholz.
Zweiter Satz passt irgendwie nicht, da brauchst du einen Übergang. Inhaltlich finde ich es auch unpassend, denn er muss sich ja nicht mehr nur auf die Scheinwerfer verlassen, wenn es noch Glühwürmchen gibt, auch wenn die keine großen Leuchten sind. Klingt irgendwie seltsam.

Nichteinmal

Hier höre ich auf. Proof hat ja auch einiges aufgezeigt, doppelt sich jetzt vielleicht aber egal.

Ich verstehe nicht was genau du mit dem Ende erzählen wolltest. Wie gesagt, die Geschichte fängt gut an und als Handlung eine seltsame Situation eines Taxifahrers, der eine mysteriöse Frau zu einem finsteren und abgelegenen Ort fahren soll ist auch okay, kann jedenfalls etwas drauß werden und da ich mit dem Ende das Gefühl habe, dass ab morgen das Leben des Protagonisten weitergehen könnte, wenn er sich einmal beruhigt hat. Vielleicht wolltest du den Leser auch mit dem letzten Absatz schockieren und Bob ist für sein Leben traumatisierte und bringt sich irgendwann um, kam bei mir irgendwie nicht so rüber, weil man nicht weiß was passiert ist und was die Frau eigentlich wollte. Ich dachte halt, dass er sterben wird. Und da, das unterstelle ich jetzt mal, kein Leser wissen wird, was die Frau eigentlich wollte oder vorhatte, ist man am Ende einfach enttäuscht.

Vielleicht habe ich auch irgendetwas überlesen, keine Ahnung. Hoffe du konntest trotzdem etwas mit dem Kommentar hier anfangen. Ich habe jetzt viel kritisiert, will deswegen nochmal betonen, dass ich durchaus Potential in dieser Geschichte sehe und deswegen sicher bei einer zukünftigen Geschichte von dir reinschauen werde um zu sehen wie sie ist.

Viele Grüße!
Max

 

Alles klar. Ich würde das vielleicht der Höflichkeit halber nochmal unter der anderen Geschichte erklären, aber musst du wissen. "Ich bin zu schlecht" denkt jeder, da steckt so dieser Glaube an Schreiben als göttliche Gabe drin. Klar wird's schwierig komplett ohne Talent, aber wichtig ist zu verstehen, du bist nicht komplett ungeeignet zum Schreiben, weil ein Text scheiße ist. Geht ja auch darum, dass er's nicht bleiben muss.

Ich habe hauptsächlich so Redaktion gemacht, Stilistisches. Ist auch für den Inhalt wichtig, weil der teils noch aufgeblähte Stil der Story meines Erachtens stellenweise im Weg steht. Ein Taxifahrer, der bemerkt, dass mit seinem Fahrgast etwas nicht stimmt, und dann geht es in immer abgelegenere Gefilde, da kann man ja durchaus was draus machen. Ich hab aber auch die Pointe nicht geschnallt. Auch nicht, nachdem ich Morgause gegoogelt hatte. Würde sowas nichts als bekannt voraussetzen. Unter Allgemeinbildung versteht auch jeder was anderes. Also:

Der erste Satz kann weg und Seelenklempner ist so ausgelutschter TV-Slang für Psychiater/Psychologen, kein Mensch benutzt das.

von Samstag auf Sonntag.
zu Sonntag; Samstag weg, einen anderen Tag vor Sonntag gibt es nicht

Feiernde wollten von einer Location zur anderen gefahren werden und Sturzbetrunkene wollten einfach nur Nachhause kommen, um ihren Rausch auszuschlafen.
Würde ich weglassen, ergibt sich aus dem zuvor Gesagten. Location, puh. Ob der 54-jährige Taxifahrer das benutzt?

einem bestimmten Klientel
einer

aus

Es war in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Für Taxifahrer war es die rentabelste und stressigste Zeit zugleich. Feiernde wollten von einer Location zur anderen gefahren werden und Sturzbetrunkene wollten einfach nur Nachhause kommen, um ihren Rausch auszuschlafen. Bob war mittlerweile ziemlich geübt darin, klägliche Wortfetzen zu deuten. Es war eine Berufskrankheit, die sich unweigerlich entwickelte, wenn man über einen längeren Zeitraum, mit einem bestimmten Klientel zu tun hatte. Eines der Symptome, war das Erkennen der Feinheiten, die ein alkoholastiges „Middlestreet 10“ mit sich brachte. Obwohl es sich anhörte wie „mimmlstreetsen“. Doch so etwas, wie diese Frau, hatte er noch nie in seiner schlecht bezahlten Taxifahrerkarriere erlebt.

würde ich machen

Für Taxifahrer war die Nacht zu Sonntag stressig, aber rentabel. Bob war geübt darin, die Wortfetzen Betrunkener zu deuten, doch diese Frau war auch für ihn eine Herausforderung.

Du sollst das jetzt nicht genauso übernehmen, ich sag auch nicht, dass das wer weiß wie gut ist, aber mal so als Tendenz: Was muss erzählt werden, damit die Geschichte rüberkommt? Der versteht Besoffene gut. Brauche ich da dieses ewig lange Beispiel? Da steigen viele aus oder lesen quer. Alternative: Eine Szene, die das zeigt, dass er diese Sprache spricht. Dann aber unbedingt ohne diese Erklärung, dass er Besoffene versteht. Das sieht der Leser ja dann selbst.

während die nächtliche Brise, ihre blonden Locken ins Gesicht peitschen ließ.
während der Wind ihr die Locken ins Gesicht ... wehte. Peitschen ist schon heftig. Da ist ja gerade kein Sturm.

musste er schon oft Leute transportieren, die sich mit irgendwelchen Partydrogen ins Delirium schossen.
Geschossen hatten, und im Grunde habe ich die Info schon.

Nun lockerte sich wohl ihre Zunge,
Passiert mir auch oft, solche Gedankengänge, Bewertungen, "es sah ganz so aus, als ob er ...", meistens ist das überflüssig.

ging einmal an Fahrerseite
der

eiskalter Schauer
Floskel

Bob schob es
Da könnte "er", kann kein anderer sein.

Der musste man wohl alles aus der Nase ziehen.
Raus.

Oder ist „Schwester“ jetzt
war

Dieses Waldgebiet gehört zu den größten in dieser Gegend.
Infos in Dialoge packen ist ein gängiges Ding, an der steifen Formulierung merkt man das hier aber echt krass. Im Film könnte der Bob für diesen Satz die vierte Wand durchbrechen und sich zum Publikum drehen.

Bob spielte mit dem Gedanken, ob es nicht vielleicht besser wäre, die Polizei zu verständigen.
Bob spielte mit dem Gedanken, die Polizei zu rufen.

um die Runden
über

Wenn nicht, musste eben ihre Schwester, oder zu wem auch immer sie hin wollte, blechen.
Solche Einschübe kann man easy entschlacken: Wenn nicht, musste eben ihre Schwester blechen. Das "oder ..." brauchst du nicht, aber selbst wenn, brauch der Leser nicht die Luft anhalten, bis das Verb kommt.

„Also gut, schnallen Sie sich an“. Bob startete den Motor und fädelte sich in den Straßenverkehr ein.
Infos, die ich nicht brauche. Das liegt alles auf der Hand. Wenn der Wagen nicht anspringt, das wäre etwas Besonderes. Wobei, in Horror eigentlich auch wieder nicht.

Mit einem Auge stets am Rückspiegel geheftet.
auf den ... gerichtet. Sitzt sie nicht hinter ihm?

nachdem er kurz mit dem Kopf Richtung Lenkrad kippte.
gekippt war, Signalwort "nachdem". Check noch mal Vorvergangenheit.

Das Hupen eines Autos zog noch von vorne an ihm vorbei,
???

es erkennt?
erkannte

Wie ein Baby, was von seiner Mutter
das / schräger Vergleich irgendwie an der Stelle.

Wenige Augenblicke ertrank seine Müdigkeit in einer Flut von Energie, die ihn durchströmte.
Das geht einfacher. / Die Pille wirkte wie ein Paukenschlag im Hirn. Er war wach! / Das mag jetzt auch kein perfektes Bild sein, aber bei dir ist das schon sehr umständlich.

geschluckt hat.
hatte

Wie konnte er sicher sein, dass er sich nicht gerade Ecstasy eingeworfen hatte, das in gleich ins Lala-Land befördern würde?
ihn / auch wieder, warum nicht einfach: Vielleicht hatte er auch gerade Ecstasy geschluckt.

Er war wach, ja, aber in seinem Kopf lief noch nicht „Na Na Na“ von My Chemical Romance anzumachen und mit Vollgas in einen Club zu fahren.
???

gut ein wohlgeformter Sack Kartoffeln sein können, Selbst der hätte sich wahrscheinlich mehr bewegt.
Was ist ein wohlgeformter Sack Kartoffeln? Und "selbst" natürlich klein. Gefühlt nimmt die Schludrigkeit über die Länge zu. Kann es sein, dass du noch so schreibst: Die Geschichte vom ersten bis zum letzten Satz und dann fertig? Machen glaube ich fast alle am Anfang. Ist die Geschichte geschrieben, fängt die eigentliche Arbeit erst an. Ein Durchgang sollte solchen Flüchtigkeitsfehlern gewidmet sein.

wegen ihrem Zustand
ihres Zustandes

diesen finsteren Wald
Abgegriffen.

warum er mit der Frau schon so weit, rausgefahren war.
Komma weg

Es wuchs heran, als wäre es ein Kind, das er nie hatte. Ein Kind des Terrors. Nackte Angst.
Angst beschreiben ist schwer. Grundsätzlich: Um je mehr Ecken man denken muss, um die Metapher zu schnallen, umso falscher/unfreiwillig komischer ist sie wahrscheinlich.

Vielleicht lief gerade auch irgendein Lied von Marilyn Manson im Radio.
Ein ziemlich antiquierter Witz für einen langjährigen Taxifahrer, der ständig Drogenopfer durch die Gegend fährt. Da schreit er da rum wie ein ... langhaariger Rockmusiker!

Grüße!

Vielen Dank für dieses ehrliche Meinung. Ja, ich hätte diesen Text wirklich noch mal durchgehen müssen. Mir war bisher auch nicht bewusst, dass ich die Zeit-Formen so stark durcheinander gebracht habe.
Ich haben den Text tatsächlich in einem Rutsch runter geschrieben. Ich hatte keinen Plan und bin nur meinem Bauchgefühl gefolgt.
Was das Ende anbelangt, was anscheinend ein großer Kritikpunkt ist: Ich wollte den Leser bewusst mit Fragen zurücklassen. Vielleicht habe ich da auch eine Schippe zu viel drauf gelegt.
Morgause ist eine Figur aus der Artus-Sage und - je nach Erzählung - die Schwester von Morgan Le Fay (Die Erzfeindin von Merlin). Meine Intention war eine Geschichte alá H. P. Lovecraft. Was die anderen Punkte angeht hast du Recht. Ich habe mich auch teilweise nicht an die wichtige Regel "Show, don't tell" gehalten.
Ich sehe, dass ich hier noch einiges zu bearbeiten habe. Nochmal vielen Dank für diese ehrliche Meinung. Es war zwar hart für mich, aber jetzt weiß ich, wo ich mich noch verbessern muss.

Viele Grüß!

 

Hallo @Schimaere,

ich finde dein Text hat eine gute Prämisse, die die ganze Geschichte lang funktioniert. Wer diese Frau ist und was beim Wald sein wird, das sind die Fragen, weswegen der Leser weiterliest. Ich wurde da leider am Ende enttäuscht. Morgause hat mir nichts gesagt, musste ich erstmal googeln und ich checke noch immer nicht was genau du sagen möchtest. Sollte man Morgause kennen? Deinen Schreibstil finde ich okay, ab und zu ganz interessant und spannend, aber manchmal auch etas plump. Liegt vielleicht daran, dass der Text noch nicht ganz fertig ist, denn es gibt einige Flüchtigkeitsfehler, die eigentlich beim erneuten Lesen auffallen und korrigiert werden sollten.

Nachhause
nachhause oder nach Hause

Bob war mittlerweile ziemlich geübt darin, klägliche Wortfetzen zu deuten.
Ich denke kein Komma hier

wenn man über einen längeren Zeitraum, mit einem bestimmten Klientel zu tun hatte.
Bin kein Experte, aber ich denke auch hier braucht man kein Komma

Eines der Symptome, war das Erkennen der Feinheiten
kein Komma

während die nächtliche Brise, ihre blonden Locken ins Gesicht peitschen ließ
kein Komma; eine Brise peitscht Haare ins Gesicht?

Das Flackern, der defekten Anzeigetafel
kein Komma

Leute transportieren, die sich mit irgendwelchen Partydrogen ins Delirium schossen
Ich persönlich hasse es, wenn jemand davon spricht, dass Menschen transportiert werden, denn für mich klingt “transportieren“, als würde man Tiere, Objekte oder so fortbewegen. Erinnert zu sehr an Deportationen für mich. Würde ich ändern.
geschossen hatten

Die Frau ging einmal an Fahrerseite um den Wagen herum
“einmal“ streichen

Doch mit seinen stolzen 54 Jahren, hat er um einiges nachgelassen
Manchmal springst du ein bissl durch die Zeiten, da du Präteritum verwendest, muss für die Vergangenheitsform hier Plusquamperfekt, also hatte
Geh am besten noch mal den ganzen Text durch und achte genau auf die Zeitformen
Eine Frau, die vermutlich scheißehigh war, wollte zu ihrer Schwester, die im Wald wohnt

Mit einem Auge stets am Rückspiegel geheftet.
Dieser Satz klingt nicht nur herausgerissen, sondern auch merkwürdig.

„Was ist das?“, sagte Bob.
An vielen stellen fragt er etwas, aber dahinter steht dann “sagte Bob. Probier das etwas zu variieren und hier zb “fragte“

„Es macht sie wach“
Sie, “Das macht Sie wach“ klingt irgendwie richtiger

Wie ein Baby, was von seiner Mutter gestillt werden wollte.
, das von

geschluckt hat
Zeitform

Er war wach, ja, aber in seinem Kopf lief noch nicht „Na Na Na“ von My Chemical Romance anzumachen und mit Vollgas in einen Club zu fahren. Selbst als Bob das Taxi endlich aus der Stadt manövriert hatte.
???

Die vielen Lichter vereinzelten sich und die paar Wohnhäuser, an denen er noch vorbeifuhr, wurden zu Feldern.
Klingt einfach komisch, Lichter die sich vereinzeln und Wohnhäuser, die sich in Felder verwandeln?

können, Selbst
selbst

Er überlegte sich noch einmal, ob er nicht lieber zurückfahren sollte,
sich streichen

Er konnte sich nicht erlauben, jetzt noch seine Meinung zu ändern.
kein Komma

Jetzt musste er sich voll und ganz auf seine Scheinwerfer verlassen. Ein Paar Glühwürmchen im finsteren Unterholz.
Zweiter Satz passt irgendwie nicht, da brauchst du einen Übergang. Inhaltlich finde ich es auch unpassend, denn er muss sich ja nicht mehr nur auf die Scheinwerfer verlassen, wenn es noch Glühwürmchen gibt, auch wenn die keine großen Leuchten sind. Klingt irgendwie seltsam.

Nichteinmal

Hier höre ich auf. Proof hat ja auch einiges aufgezeigt, doppelt sich jetzt vielleicht aber egal.

Ich verstehe nicht was genau du mit dem Ende erzählen wolltest. Wie gesagt, die Geschichte fängt gut an und als Handlung eine seltsame Situation eines Taxifahrers, der eine mysteriöse Frau zu einem finsteren und abgelegenen Ort fahren soll ist auch okay, kann jedenfalls etwas drauß werden und da ich mit dem Ende das Gefühl habe, dass ab morgen das Leben des Protagonisten weitergehen könnte, wenn er sich einmal beruhigt hat. Vielleicht wolltest du den Leser auch mit dem letzten Absatz schockieren und Bob ist für sein Leben traumatisierte und bringt sich irgendwann um, kam bei mir irgendwie nicht so rüber, weil man nicht weiß was passiert ist und was die Frau eigentlich wollte. Ich dachte halt, dass er sterben wird. Und da, das unterstelle ich jetzt mal, kein Leser wissen wird, was die Frau eigentlich wollte oder vorhatte, ist man am Ende einfach enttäuscht.

Vielleicht habe ich auch irgendetwas überlesen, keine Ahnung. Hoffe du konntest trotzdem etwas mit dem Kommentar hier anfangen. Ich habe jetzt viel kritisiert, will deswegen nochmal betonen, dass ich durchaus Potential in dieser Geschichte sehe und deswegen sicher bei einer zukünftigen Geschichte von dir reinschauen werde um zu sehen wie sie ist.

Viele Grüße!
Max

Hallo! Vielen Dank für die Kritik. Ich habe tatsächlich noch sehr viel zu verbessern. Mir war nicht bewusst, dass mein Text so viele grammatikalische Mängel aufweist. Das ist mir gerade auch wirklich peinlich.
Die Glühwürmchen sollten als Metapher der Scheinwerfer dienen. Die Scheinwerfer waren die Glühwürmchen. Ich wollte damit verdeutlichen, wie klein sich Bob angesichts der ganzen Dunkelheit um ihn herum vorkam. Scheinwerfer sind ja dafür da, dass man in der Dunkelheit sieht. Meine Intention war ein Gefühl der Beklommenheit auszulösen, angesichts der Tatsache, dass sie nicht so viel Licht spendeten, wie Bob gerne hätte.
Was das Ende angeht: Ich habe mich ziemlich von H. P. Lovecraft inspirieren lassen. Ich wollte den Leser bewusst im Dunkeln lassen und ihm einer unbekannten Bedrohung konfrontieren, die er nicht versteht. Ich wollte darstellen, wie Bob sich fühlte. Verängstigt und Ahnungslos. Vielen Dank für die ehrliche Kritik und dass du dich mit meinem Text befasst hast, der mehr Mängel aufweist, als ich gedacht habe. Ich werde mir den Text nochmal vornehmen und deine Punkte berücksichtigen.

Vielen Dank und viele Grüße!

 

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