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"Mutter!"

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30.09.2004
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"Mutter!"

“Schmeckt dir der Kuchen nicht, Mutter?”, fragte Sören mit gespielter Gleichgültigkeit und griff sich demonstrativ ein weiteres Stück vom Beistelltisch.
“Ist doch lecker, der Kuchen! Oder etwa nicht. Mutter?”
Er stieß ein gequältes Lachen aus, die Kuchengabel in seiner Rechten zitterte. Mutter schwieg.

Nein, so hatte er sich das große Wiedersehen nicht vorgestellt! Nach all den Jahren, die Sören gebraucht hatte, um mit sich und seiner Vergangenheit ins Reine zu kommen, um an sich zu arbeiten, um zu verdrängen und zu vergessen, war Mutter doch ganz die alte geblieben. So als wäre es erst Tage her, seit sie im Streit auseinander gegangen waren.
Enorme Überwindung hatte es Sören abverlangt, wieder Kontakt zu Mutter aufzunehmen. Sie zu sich einzuladen. Um die Geister loszuwerden. Und nun saß sie da, vor einem unberührten Stück Kuchen und einer dampfenden Tasse Kaffee - und schwieg. Nicht, dass sich Mutter und Sohn jemals viel zu sagen gehabt hätten. Doch nun schien es beinahe, als wunderte sie sich selbst, wie sehr sie ihren Sohn noch immer verachtete.

„Hmm! Lecker!“, keuchte Sören, der sich hastig ein Kuchenstück nach dem anderen in den Mund schob. Er konnte Mutters Blick auf seiner Stirn spüren und es fühlte sich an, als würde dieser ein großes, qualmendes Loch in seinen Schädel brennen! An ihrem halb mitleidigen, halb angewiderten Starren war die Zeit offenbar völlig spurlos vorüber gegangen. Dieses Mal jedoch wollte Sören widerstehen.

Entschlossen würgte er den letzten Bissen hinunter, hob den Kopf, und begegnete Mutters Blicken in stummer Kampfansage. Ihm war sofort klar, dass er verlieren würde. Brutal und unanfechtbar starrten ihre Augen über den Esstisch, hinein in seine Seele, wo verängstigt noch immer das kleine Kind kauerte. Sören sah entmutigt ein, dass er ihr noch immer nichts entgegenzusetzen hatte.
Und doch: War da nicht auch eine gänzlich neue Nuance in Mutters Augen? Eine seltsame, dunkle Leere?

Schlagartig kam Sören der Gedanke, dass er Mutters Verhalten eventuell völlig falsch interpretierte. Vielleicht offenbarte ihr Schweigen nur die Verlegenheit nach langer Trennung, und die Leere ihrer Augen nur die schwindende Hoffnung, nicht mehr zu ihrem Sohn durchdringen zu können. Ließ sich das Eis vielleicht doch noch brechen?

„Wie ich sehe trägst du das Kleid, dass ich dir gekauft habe, Mutter.“
Immerhin hatte sie sein Wiedersehensgeschenk nicht verschmäht. Vielleicht hatte es ihr sogar gefallen.
„Es steht dir außerordentlich gut.“

Mutter war alt geworden, stellte Sören mit einer gewissen Befriedigung fest. Aus den mit Rüschen besetzten Ärmeln des geblümten Kleids ragten ihre dünnen Ärmchen wie ausgetrocknete Zweige. Sören fand, dass sie überhaupt sehr dünn geworden war. Sorgte ihr Erstgeborener nicht anständig für seine Mutter?

„Und? Wie geht es dem Torben?“
Torben, der Überflieger! Immer wieder hatte Sören versucht, aus dem Schatten des Älteren zu treten. Zu zeigen, dass auch er jemand war, der etwas auf die Beine stellen konnte. Am Ende erntete Sören nur Hohn und Spott.

„Beruflich läuft es sehr gut bei mir, Mutter.“, entfuhr es ihm, während er die Kuchengabel zwischen den Fingern drehte. „Im Baumarkt leite ich bald schon eine eigene Abteilung. Ja, Abteilung.“
Flüchtig schielte der Sohn über den Tisch. Mutter schien wenig beeindruckt. Sie neigte langsam den Kopf zur Seite, als wolle sie sagen: „Und weiter?“
„Erinnerst du dich an unseren lustigen Duschvorhang damals, Mutter?“, platzte es aus Sören heraus. „Im Baumarkt haben wir…“
Er hielt plötzlich inne.
„Mutter?“

Seine Mutter schien ihm nicht mehr zuzuhören. Ganz sanft war ihr der Kopf bis auf die Schulter gesunken. Sören hielt die Luft an. War sie vor Langeweile eingeschlafen? Oder nur erschöpft von dem anstrengenden Rendezvous? Neugierig und mit einem Anflug von Mitleid betrachtete er die alte Frau auf der anderen Seite des Tisches. Sie sah so verwundbar aus, wie sie da hockte. Und so friedlich. Umspielte nicht gar ein Lächeln ihre Mundwinkel?

Sören wurde plötzlich warm ums Herz. Er war sich sicher, irgendwo hinter dem faltigen, eingefallenen Gesicht musste es einen Funken Liebe für den Sohn geben. Und hatte sich diese Liebe auch in der Vergangenheit nie gezeigt, so konnte sich doch in Zukunft noch immer alles zum Guten wenden.
Es bedurfte nur etwas Zeit.

„Du bist müde, nicht wahr, Mutter?“, flüsterte Sören, während er leise aufstand.
„Dann bringe ich dich jetzt wieder zum Torben.“

Er verharrte einige Sekunden. Schießlich beugte er sich zu seiner Mutter hinab und küsste sie vorsichtig auf die Wange.

„Hab dich lieb, Mutter.“


Dann schaffte er die Leiche zurück in den Keller.

 

Herzallerliebsten Guten Abend Frau/Herr/Person Lee!

Ich will Dich nicht entmutigen, gebe auch zu, um diese unchristliche Uhrzeit nicht mehr nüchtern zu sein, aaaber: Warten wir mal ab, ob ich da der einzige bleibe, aber ich wusste nach dem ersten Absatz schon, worauf die ganze Chose hinausläuft. Das hat Deine Geschichte natürlich etwas ... will sagen: reizlos werden lassen, da es bei "Mutter!" ja nu mal auf die Pointe ankommt. Oder wie es ein sehr intelligenter Mensch einst formulierte: "... der Rest der Geschichte ist dann bloß das geduldige Warten auf die Pointe und die Genugtuung richtig geraten zu haben." Wie wahr ...

Also: Inhaltlich mau. Dafür gibt's aber formell keine Beanstandungen, und das ist ja mal was. Amüsant fand ich die Anspielung mit dem Duschvorhang. Denn, die is ja schon tot. Zwinker. Mutter. Duschvorhang. Messer. Schnitt.

Fazit: Schnell gelesen. Stilistisch im blassgrünen Bereich. Pointe zu schnell vorhersehbar.

Fazit für diese Rückmeldung: Wenig hilfreich. :D

Weiterschreiben!

Wir lesen uns!

 

Hallo Lee,

ja, die Kg ist vorhersehbar. Und die Idee ist etwas angestaubt. Aber das finde ich persönlich nicht so schlimm, wie meine Vorredner.
Für mich als Leser hast du das durch deinen gekonnten Schreibstil wieder rausgeholt. Die Kg liest sich flüssig. Du hast die Gedankengänge deines Prots nachfühöbar dargestellt, ich konnte mit dem arem Sören fühlen. Dies und die richtige Länge (länger sollte sie auf jeden Fall nicht sein, gekürzt werden sollte sie jedoch auch nicht) haben dazu beigetragen, dass ich deine Kg gerne gelesen habe.

grüßlichst
weltenmutter

 

Moin!
Nach dem ersten Absatz war die "Pointe" bereits klar - normalerweise vermute ich da einen "red hering", der mich auf eine falsche Fährte locken soll. Aber in diesem Fall hat es sich leider bewahrheitet: Wer den Schluss der Geschichte nach dem ersten Absatz nicht bereits kennt, hat vermutlich noch nie eine Horrorstory gelesen. Insofern ist deine Geschichte so spannend wie ein Mini-Krimi, bei dem ich nach dem ersten Absatz zum Schlusssatz spicke und erkenne: "Yep - Der Gärtner war's."
Auch sonst gibt der Text meiner Ansicht nach inhaltlich nichts her: Ein Loser, der sich rächt (?). Nichts Neues und noch dazu unspektakulär und langweilig dargeboten.
Im Gegensatz zum gefischten Stäbchen möchte ich von einem Text überrascht werden und nicht bereits nach dem vierten (!) Satz den Schluss der Story erahnen können. Und wenn schon die Pointe altbacken ist, sollte wenigstens der Weg dahin auf Rosen gebettet sein. Stattdessen kämpfte ich mich durch den Text durch und fragte mich am Schluss: "So, und das war's jetzt???"
Nun ja. Ich möchte dich nicht entmutigen. Stilistisch und orthographisch war die Story wenigstens in Ordnung. Wenn du beim nächsten Mal eine spannende Geschichte auch noch erzählen könntest... :Pfeif:

 

Aua Aua Aua! Ich weiß nicht, ob ich so viel vernichtende Kritik wegstecken kann. Mag sein, dass meine Geschichte den Anforderungen dieser Rubrik nicht gerecht wird, aber eure Antworten sind auf jeden Fall purer Horror! :heul: :bier: :heul: :wein: :drool:

Ist die Geschichte vorhersehbar? Mit nichten! Zugegeben, ein gewisser Alfred hatte mal eine ähnliche Idee. Aber allein die Tatsache, dass mein Held Sören heisst, und nicht Norman, hätte jede Vorahnung sofort zerstreuen müssen!

Nun gut, nachdem ich die Überschrift ‚Mutter!’ verfasst hatte war mir schon auch klar, wie die Geschichte ausgeht. Ein alles wegblasendes Aha-Ende war aber gar nicht meine Absicht, im Grunde ist es sogar von Vorteil, beim Lesen schon die 'wahren' Umstände zu ahnen. Der Kern der Geschichte ist die Beschreibung des ver- und gestörten Sören, seines armseliges Lebens und seiner Fähigkeit, den immer gleichen Zustand seiner Mutter auf völlig gegensätzliche Arten zu interpretieren.

Das wunderbare Ergebnis: Eine unspektakulär und langweilig dargebotenene Geschichte!

"Ja, Mutter, Rainer hat das geschrieben… Wo willst du hin, Mutter?!" :D

Trotzdem vielen Dank für’s Zeit Opfern und Lesen, liebe Pointen Junkies! Mutter 2 endet in einer Tortenschlacht, dann erwarte ich Jubelstürme!

Eure Frau/Herr/Person Lee. Und Grüße von Mutter.

:anstoss:

 

Besser als der sehr intelligente Mensch, wie ihn Fischstäbchen zitiert hat, hätt ich's auch nicht formulieren können. :D

Was mich bereits auf die Lösung gebracht hatte war:

  1. die Wahl der Rubrik
  2. der direkt folgende Nachsatz "Ist doch lecker...

Weißt du, wie du es vielleicht besser machen könntest? (Natürlich nur ein Vorschlag) Indem du statt der vielen Indikationen, dass die Mutter schweigt oder sonstwie komisch passiv kommt, sie aus Sicht des Prots imaginär fast normal mit diesem sprechen lässt, so, dass der Leser erst am Ende oder nach und nach darauf kommt, dass ihre Sprechparts nur vom Prot eingebildet sind.

Okay, das ist schwierig. Ich gebe auch keine Garantie, dass das sonderlich viel herausholt aus deiner Geschichte. Aber solch explizite Andeutungen à la "Mutter schwieg" (warum eigentlich nicht Gegenwart?) könntest du wirklich entbehren, nicht?


-- floritiv.

 

Also, diese Pointe, dass der Protagonist mit einer Leiche spricht, kann man eigentlich kaum noch ansprechend in einer Horrorgeschichte verbraten, dafür ist sie zu bekannt und unoriginell. Reine Pointengeschichten leben ja davon, dass die Pointe einen umhaut, dass der letzte Satz einen schockt und man die Geschichte plötzlich mit ganz anderen Augen sieht. Und es ist verdammt schwer, so eine überraschende Wendung zu finden, die nicht schon anderswo in einer Horrorgeschichte oder einem Film auftaucht und daher frühzeitig erahnt wird. Glaub mir, ich hab das selber oft genug versucht. :D

Reizvoller finde ich daher Texte, die den gleichen Plot nehmen wie deiner, aber gar nicht auf den Überraschungseffekt setzen. Der Leser darf ruhig absichtlich merken, dass es eine Leiche ist. Der Fokus muss dann auf dem Wahnsinn des Protagonisten liegen, sodass man mit zunehmender Verstörung registriert, wie verrückt er ist, was er sich alles einbildet. Die Geschichte erhält dann einen eher beklemmenden Faktor, je mehr man darüber liest, wie selbstverständlich er mit der Toten spricht. Ideal finde ich es, wenn der Leser dann sogar Mitleid mit ihm bekommt und mit einer Mischung aus Verwirrung und Grauen vor diesem Wahnsinn weiterliest. Es wäre dann mehr die ganz offensichtliche Porträtierung eines Irren - und die ist natürlich sehr schwer, glaubwürdig rüberzubringen. Könnte ich mir gut als inneren Monolog vorstellen. Solche Geschichten kann ikch auch öfter lesen, weil die Situation ja variiert werden kann. Eien Mutter, die mit ihrem toten Kind spricht, ein Mann mit seiner toten Geliebten oder eben wie hier - mal hat der Protagonist denjenigen selber umgebracht und verdrängt es, mal ist derjenige von alleine gestorben und er will es nicht wahrhaben ... Hauptsache, die Gedankengänge kommen mitreißend genug rüber.

 

Ein gutes Beispiel, wie man ein solch ausgelutschtes Thema doch noch interessant variieren kann, ist die Geschichte "Mein toter Hund Bobby" von Joe R. Lansdale.

Es gibt (fast) immer eine Möglichkeit, wenn man nur geduldig und lang genug die Kernidee belauert und auf die richtige Eingebung für den eigenen Plot wartet.

Grüße von Rick

 

Rick schrieb:
Ein gutes Beispiel, wie man ein solch ausgelutschtes Thema doch noch interessant variieren kann, ist die Geschichte "Mein toter Hund Bobby" von Joe R. Lansdale.
Danke Rick, die Geschichte hab ich irgendwann mal als Teenager gelesen und erfolgreich gedrängt. Aber allein die Erwähnung des Titels hat ausgereicht, damit sie wieder hochkam. Die ist wirklich fies.

Uhm: Zum Text ist schon fast alles gesagt. Bleibt mir nur Ginny zuzustimmen, was Pointen-Geschichten angeht. Und sogar "WENN" man die ultimative, nicht-angestaubte, orginelle Pointe gefunden hat, dann tut man gut daran, sie nicht in einer Kurzgeschichte zu verbraten, sondern man macht besser gleich einen Bestseller oder noch besser einen Blockbuster daraus (Sixth Sense mäßig).
Wenn man überlegt, wie viele Geschichten jeden Tag produziert werden, seit wievielen Jahren, dann kann man sich die Hoffnung auf eine perfekte Pointe fast abschminken. Ist ohnehin redlicher sich auf andere Dinge zu verlassen, Atmosphäre, glaubhafte Figuren und der ganze Kram, der viel zu viel Mühe macht.

Ach, nur eins noch direkt zum Text: Ich muss da wieder den Dauernörgler geben. "Stilistisch im blassgrünen Bereich"; "handwerklich gekonnt" damit hätte ich schon Bauchschmerzen. Was mich gestört hat, waren diese vielen "Pseudo"-Hauptsätze, die nur dazu dienen, den Weg für den Nebensatz zu bereiten:


Ihm war sofort klar, dass er verlieren würde.

Sören sah entmutigt ein, dass er ihr noch immer nichts entgegenzusetzen hatte.

Schlagartig kam Sören der Gedanke, dass er Mutters Verhalten eventuell völlig falsch interpretierte.

Mutter war alt geworden, stellte Sören mit einer gewissen Befriedigung fest.

Sören fand, dass sie überhaupt sehr dünn geworden war.


Es ist ja niemand anderes da, der das alles denken und feststellen könnte außer Sören. Durch dieses ständige Betonen, dass er es macht, der da denkt und tut, empfinde ich den Stil an einigen Stellen als recht hölzern und hausbacken, auch ein wenig naiv.

Gruß
Quinn

 

Hallo H.E.Lee

Ein alles wegblasendes Aha-Ende war aber gar nicht meine Absicht, im Grunde ist es sogar von Vorteil, beim Lesen schon die 'wahren' Umstände zu ahnen.

Trotzdem vielen Dank für’s Zeit Opfern und Lesen, liebe Pointen Junkies!


Solche herablassenden Sprüche mag ich gar nicht.

Meine Vorkritiker haben deinen Text sehr gründlich kommentiert, das sollte man - meiner Meinung nach - auf anderem Niveau zur Kenntnis nehmen.

Viele Grüße

Cerberus

 

Und noch ein Danke! für die reichhaltigen Kommentare.

@Ginny: Schön! Genau so wie du's in deinem zweiten Absatz sagst seh ich das auch. Und so war die Geschichte auch 'konzipiert'. Dass vor mir schon zweitausend Autoren aus identischem Stoff mehr rausgeholt haben nehm ich mal mit gebeugtem Haupt hin. :)


@Quinn: Mit deiner Stilkritik hast du sicher nicht unrecht, allerdings fallen mir keine erstrebenswerten Alternativen zu dieser Art von Satzbau ein. Nur die Information, dass etwas gedacht oder getan wird, ohne anzufügen von wem, finde ich etwas dürftig und dem Lesefluss/-verständnis nicht unbedingt zuträglich. Und rein theoretisch kann der Leser im Fall meiner KG auch gar nicht wissen, dass Sören die einzige lebende Person im Raum ist. Ich streite aber nicht ab, dass der Stil auf die Dauer einen gewissen Wiederholungsfaktor aufweist. Ein Grund mehr, die Geschichte kurz zu halten.

@Cerberus: Wäre ich nicht der Meinung gewesen, dass man "Pointen Junkies" unmissverständlich als Scherz verstehen kann, hätte ich es nicht geschrieben. Andererseits seh ich aber auch ein, dass du als Moderator das wohl vorsorglich als Arroganz auslegen musst und nicht unkommentiert stehenlassen kannst. Wie auch immer - herablassend war es jedenfalls nicht gemeint.

Danke nochmaligst an alle für die gründlichen Analysen und Verbesserungsvorschläge!

 

H.E.Lee schrieb:
Aua Aua Aua! Ich weiß nicht, ob ich so viel vernichtende Kritik wegstecken kann. Mag sein, dass meine Geschichte den Anforderungen dieser Rubrik nicht gerecht wird, aber eure Antworten sind auf jeden Fall purer Horror!

Was hast du denn erwartet? Du bist in der Rubrik Horror!
Wenn du möchtest, dass man dir die Eier krault, versuch´s mal in der Rubrik "Romantik" (falls du etwas Ausgefalleneres wünschst, gerne auch die Rubrik "Mundart"). Für ältere Semester haben wir extra "Historik" eröffnet und wer es bizarr möchte, ist bei "Experimente" bestens aufgehoben!
"Jugend" solltest du meiden - das steht auf rechtlich wackeligen Beinen...

Ist die Geschichte vorhersehbar? Mit nichten! Zugegeben, ein gewisser Alfred hatte mal eine ähnliche Idee.

Wobei "Psycho" auf einem Roman von Robert Bloch basierte.

Aber allein die Tatsache, dass mein Held Sören heisst, und nicht Norman, hätte jede Vorahnung sofort zerstreuen müssen!

Geht nicht weit genug. Wenn, dann hättest du die Story in Bayern ansiedeln müssen. Protagonist ist der Schorschi, seine Mutter ist die Resi, die böse Tante von der Gailtalerin. Bekanntheit erlangte sie übrigens durch die Verfilmung ihres Lebens, dem bekannten Hollywood-Streifen "Resi-Tant Evil" mit Milla Superstar in der Haupt-Tolle (so eine wie sie Elvis trug).

Nun gut, nachdem ich die Überschrift ‚Mutter!’ verfasst hatte war mir schon auch klar, wie die Geschichte ausgeht.

Na siehst du! Sogar du als Autor hast die Pointe gleich erahnt! Beweisführung abgeschlossen - Sie können nun wieder nach Hause gehen und Ihre Alte schlagen.

Der Kern der Geschichte ist die Beschreibung des ver- und gestörten Sören, seines armseliges Lebens und seiner Fähigkeit, den immer gleichen Zustand seiner Mutter auf völlig gegensätzliche Arten zu interpretieren.

Tut mir Leid, aber eingedenk deiner löblichen Absicht bleibt der Text völlig blass und beliebig austauschbar. Ich bin kein Splatter-Fan und Horror muss für mich nicht in Blutbädern, monströsen Duschvorhängen des Grauens oder elektrischen Zahnbürsten-Massakern bestehen. Ich weiß eine auf leisen Pfötchen schleichende Gruselmär durchaus zu schätzen, ja, ziehe sie Gemetzeln sogar vor. Spontan fällt mir da etwa die King-Geschichte "Nona" ein. Allerdings kann ich von jener Art Charakterisierung, die du erreichen wolltest, nichts erkennen. Das ist einfach nur billig - entschuldige die Ausdrucksweise - und auf Schulaufsatz-Niveau: "Alle waren schlimm zu ihm, auch Mutta und sein Brutta Tim."

Mutter 2 endet in einer Tortenschlacht, dann erwarte ich Jubelstürme!

Warum nicht? Kommt darauf an, welche Zutaten die Torten enthalten...

 

Ich seh schon, Rainer, du trittst gern noch mal drauf, wenn Autor schon am Boden liegt. Dass der Text sprachlich und inhaltlich keine multiplen Orgasmen auslöst hatte ich bereits begriffen. Aber mit 'Schulaufsatz-Niveau' schwingst du die Keule ganz schön tief. Schulaufsatz-Niveau ist die letzte Stufe vor'm Analphabetismus, und das tut der Geschichte definitiv unrecht. Kritik ist immer willkommen, aber im rationalen Rahmen darfs dann schon ablaufen.

 

H.E.Lee schrieb:
Ich seh schon, Rainer, du trittst gern noch mal drauf, wenn Autor schon am Boden liegt.

Solche Sätze gehören zu jenen die mir auf die Eier gingen, wenn ich welche hätte. Kritik orientiert sich immer am Text, nicht am Autor! Ist das wirklich so schwer zu begreifen?

Schulaufsatz-Niveau ist die letzte Stufe vor'm Analphabetismus

Das sind deine Worte, nicht meine.

im rationalen Rahmen darfs dann schon ablaufen.

Woran stößt du dich? Dass ich mitunter etwas so Schockierendes wie auflockernden Humor einfließen lassen möchte in meinen Kritiken? Irrational? Habe ich irgendwo geschrieben: "Du hast kein Talent, stinkst und bist ein Arschloch"?
Du meine Güte! Warum nehmen hier viele alles immer so furchtbar ernst... :dozey:

 

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