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Nächtliches Gespräch

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09.01.2008
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Nächtliches Gespräch

„JETZT HALT ENDLICH DEINE FRESSE!!! ICH WILL SCHLAAAFEEEN!!!“

„Ja Mann! Bleib cool, so schlimm war’s doch nun gar nicht! Und schrei doch bitte nicht so laut, du weisst doch, meine Ohren."

„DU HAST MICH ZUM LETZTEN MAL VOLLGELABERT!!!“

„Also bitte! Ich denke mein, wie du es ausdrücktest, Gelaber ist doch um einiges wertvoller als deine oberflächlichen und äußerst dümmlich erscheinenden Bemerkungen! Wenn du genau darüber nachdenkst…Ach quatsch tut mir Leid, ich vergaß. Denken zählt ja bekanntlich nicht zu deinen Stärken, anders als Schreien und Jammern, wie ich und die gesamte Welt ja schon des Öfteren live miterleben durften. Danke dafür, oh du großer Schreier. Der große Schreier ist da! DER GROßE SCHREIER IST DAAAA!!!“

„ICH WILL SCHLAFEN!!! HALT JETZT DEINE FRESSE ODER“

“ODER was du kleiner Wurm? Ich mach doch nur Spaß, du kleiner Bub. Aber da hier in diesem Zimmer einige Lebewesen leben, denen der Unterschied zwischen Ernst und Spaß nicht geläufig ist, werde ich es erklären: Spaß ist, wenn ich sage: Ey du dummer Spinner, schrei hier nicht rum. Ernst ist, wenn ich sage: Ey du dummer Spinner, schrei hier nicht rum.

Oh scheinbar hat mich meine eigene Exkursion darauf aufmerksam gemacht, dass es bei dir zwischen Ernst und Spaß keinen Unterschied gibt, was heißt, dass du, wenn man dich mal ernsthaft betrachtet, immer noch einfach nur lächerlich bist! Aber bitte nicht schreien, ist doch nur Spaß!“

„NOCH EIN WORT UND ICH TÖTE DICH! IM ERNST!!!“

„Wort.“

Er schlägt die Decke zurück, geht zum Schreibtisch, holt ein Messer. Er macht das Licht an und betrachtet sich im Spiegel.

„ICH HABE DICH GEWARNT!!!“

Mit einem kräftigen Stoß rammt er das Messer in seinen Kopf, er zieht es wieder heraus und steckt es langsam wieder rein. Auf halbem Weg zwischen Spitze und Griff bleibt es stecken, als er umfällt und leise lacht.

 

Hallo crazybengel,

das ist wieder diese Hollywood-Schizophrenie, und der Typ ist in seinem Gelaber echt so nervtötend, dass man ihnen eine reinhauen möchte. Macht er dann ja auch mit dem großen Messer. Also: Inhaltlich funktioniert die Geschichte, aber sie spielt mit einem aus Funk und Fernsehen hinlänglich bekannten Motiv, der "Überraschung, ich bin schizophren"-Effekt hält sich in Grenzen, das mit dem Messer am Ende ist so schöner Trash irgendwie, einfach mal richtig in die Vollen gehen, aber sehr viel dran ist an der Geschichte leider nicht und auch der Unterhaltungswert hält sich - für mich zumindest - in Grenzen, das Gelaber von dem Typen ist einfach nervtötend und das überträgt sich dann auf den Leser.

Gruß
Quinn

 

Salu crazybengel,

und herzlich Willkommen auf KG.de.

Die Geschichte lese ich ähnlich wie Quinn, sie funktioniert. So wie ein Hamburger von McD auch irgendwie (mindestens nicht ekelhaft) schmeckt, so funktioniert sie halt, sichere Bank, sicheres Thema, eher klassisch aufbereitet. Und wie beim Burger ist die Geschichte zuende, obwohl da noch mehr Appetit und Appetit auf Mehr vorhanden ist.

Was mir komplett missfällt, ist die Schreierei in Großbuchstaben, permanentes Schreien ist nervend und auch stilistisch ungeschickt, so ist schliesslich keine Steigerung mehr möglich. Würde ich deutlich runterdosieren und Deinen Prot auch mal sprechen oder flüstern lassen, inhaltlich wie typographisch.

Ach quatsch tut mir Leid, ich vergaß.
QuatschKOMMA; leid

Insgesamt also eher ein Fastfood-Eindruck von Deinem Erstling in Seltsam, ich mag Fastfood manchmal gerne, doch heute fehlt mir der rechte Appetit dafür.

Grüße
C. Seltsem

 

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