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Nach über einem Jahr

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27.09.2005
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Nach über einem Jahr

Nach über einem Jahr​
Ein kalter Wind weht durch ihr Haar. Tränen kullern über ihre Wangen. Schmerz umgibt ihr Herz, wenn sie an diesen einen Tag denkt. Dieser Tag, den sie am liebsten verfluchen oder, besser noch, ganz aus ihrem Leben streichen würde. Für viele ein Tag, wie jeder andere, doch für sie ein Tag, der ihr ganzes Leben verändern sollte.

Sie kann sich noch genau an den Moment erinnern, als wenn es gestern gewesen wäre. Dabei liegt es schon über ein Jahr zurück. Ein Jahr, das verdammt schnell verging und trotzdem, auf seine Art, unendlich lang war.
Sie weiß noch genau, wie sie es erfahren hat. Nichts ahnend kochte sie den Linseneintopf, den er so gerne aß. Sie freute sich schon auf sein Lächeln, wenn er am Tisch säße, vor sich die dampfende Suppe, alles, bis auf den letzten Rest verputzte, sich dann anschließend zufrieden zurücklehnte und ihre Kochkünste bewundern würde. Die Gedanken daran erfüllten sie mit Freude und das Kochen machte ihr richtig Spaß. Vielleicht brachte er ihr ja auch wieder etwas mit, Pralinen oder vielleicht Blumen. Sie waren jetzt schon über zwanzig Jahre verheiratet und doch vergaß er es nicht, ihr immer wieder Aufmerksamkeiten entgegenzubringen und so ihre Liebe neu zu entfachen. Vom langweiligen Alltag vieler Ehen, konnte bei ihnen nie die Rede sein. Sie liebten sich noch so, wie am ersten Tag und sie wusste, dass sie ihn nie im Leben verlieren, denn er war der Mann, mit dem sie alt werden wollte. Sie dachte an all die Jahre, die sie schon gemeinsam verbracht hatten und ein Lächeln umspielte ihren Mund. Sie hätte ewig weiter in Erinnerungen schwelgen können, doch das Klingeln an der Haustür riss sie aus ihren Gedanken. Seltsam, wer könnte das wohl sein? Sie erwartete niemanden und ihr Mann hatte gewöhnlich einen Schlüssel. Sie öffnete die Haustür. Vor ihr standen zwei Polizisten mit ernsten Mienen. Sofort wurde ihr klar, dass irgend etwas passiert sein musste. Mit rauer Stimme teilte ihr der Ältere mit, dass ihr Mann tödlich verunglückt sei. Das kann nicht, das muss eine Verwechslung sein, dachte sie mit zittrigen Händen. Doch leider war es Realität. Für sie brach eine Welt zusammen. Sie brauchte ihren Mann, wie die Luft zum atmen. Sie hatte nur für ihn gelebt, um ihn glücklich zu machen. Und nun war ihr, von einen auf den anderen Moment, der Sinn ihres Lebens genommen worden. Sie war alleine. All die Liebe, die sie ihm gegeben hatte war nutzlos gewesen, vergeudet.

Heute, nach über einem Jahr, steht sie an seinem Grab und die Erinnerungen schmerzen.
Heute, nach über einem Jahr, wird ihr bewusst, dass er nie wieder zu ihr zurück kommen wird.
Heute, nach über einem Jahr, weiß sie, dass die Liebe, die sie ihm gegeben hat, keineswegs vergeudet war. Diese Liebe hat ihn und sie am Leben gehalten und das Leben erst lebenswert gemacht.
Heute, nach über einem Jahr, muss sie lernen, ohne ihn zu leben, ohne ihn ein neues Leben zu beginnen. Doch vergessen wird sie ihn nie.

 
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hallo katimaus82,

willkommen hier in der runde der schreiberlinge.
und nun zu deinem text:

du machst zwei ganz große fehler:
1. absätze. gestalte deinen text etwas augenfreundlicher. ein paar zeilenumbrüche fördern manchmal den lesefluss gewaltig
2. überlege dir, wo der schwerpunkt deiner kg liegt. hier in den gefühlen, die sich in all den jahren zwischen den beiden nie geändert haben. also zeige diese gefühle auch. mach sie fassbar. deine protagonisten brauchen farben, sie müssen lebendiger werden. bau den text aus und gib ihnen eigenheiten. beschreibe auch die umgebung und gib der geschichte so mehr atmosphäre. der plot ist nicht neu und daher muss die kg etwas bieten, was anderen der gleichen art nicht haben. hebe sie aus der masse heraus, also entweder mit detailreichen, weichen und zugleich wunderschönen beschreibungen, wobei die sprache im mittelpunkt steht, oder lass dir eine geschcihte einfallen; eine rahmenhandlung.

aber für den anfang geht das soweit in ordnung. uns zu verbessern. darum geht es hier ja schließlich ;)

einen lieben gruß...
morti

ps---
noch ein kleiner fingerzeig :read:
wenn du deine geschichten nicht direkt alle gleichzeitig online stellst, erhälst du wesentlich mehr beiträge. lass dir damit zeit. lass sie liegen, denk darüber nach und dann, wenn du ein wenig abstand gewonnen hast, setz sie online...(ein rat, den ich selbst kaum beherzige ;) )

 

Hallo Morti!
Die Sache mit den Zeilenumbrüchen ist eine sehr gute Idee ;-) Werde ich mal schnell machen, denn dass es den Lesefluss beeinflusst, ist auf jeden Fall richtig!
Ich habe gesehen, dass du auch meine Geschichte der Stern bewertet hast und Verbindungen zu beiden Geschichten herstellst. Dem ist nicht so. Es ist auch nix persönliches, was ich hier an dieser Stelle verarbeite, denn ich bin gerade mal 23 und da ist es mit lange verheiratet sein etwas schwierig :-) (wollte ich nur mal kurz anmerken, damit keine Missverständnisse auftreten) Dass sich beide Geschichten mit dem Verlust einer Person befassen, ist eher Zufall. In meinen anderen Geschichten ist dies kein Thema *g*
Nun aber zurück zu deiner Kritik. Dass ich den Protagonisten mehr Farbe geben soll, sehe ich auch so. Ich hatte bisher nur keine richtige Eingebung, wie ich das am Besten mache. Muss mir da noch mal weiter Gedanken machen.
Lg, Kati

 

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