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Nach Plan
Endlich liegt sie vor mir, wie der liebe Gott sie geschaffen hat. Das Licht was durch die Baumkronen auf, sie herunter scheint, lässt ihre Haut noch schöner wirken. Vielleicht ist ihr kalt, denn sie liegt mit ihrem nackten Körper auf dem Waldboden. Ich streichele sie, lasse keinen Zentimeter aus. Ich muss mich zurückhalten, möchte nicht, dass die Zeit mit ihr jemals vorüber geht. „Wir Beide, haben noch viel vor heute!“, flüstere ich ihr ins Ohr. Ich sehe, ihre Augen sind geschlossen. Jetzt schließe ich auch meine und gebe mich meiner Sehnsucht hin. Ich liebe sie voller Leidenschaft, wie es mir Spaß macht und spüre die Ekstase in mir aufsteigen. Nachdem ich den Höhepunkt des Horizonts erreicht hatte, wird mir klar, ich habe völlig das Zeitgefühl verloren. Ich muss mich beeilen, Ängste steigen in mir auf. Zum Abschied, streichele ich ihr noch mal über die Haare und bedecke ihren wunderschönen Körper mit Laub.
In Windeseile habe ich meine Kleidung wieder an. Auch den kleinen Fußmarsch, durch das Baumlabyrinth, bis zu meinem Wagen, bringe ich schnell hinter mich. Der Müllbeutel mit ihren Kleidern liegt noch auf dem Beifahrersitz. Ich kann nicht widerstehen, noch einmal daran zu riechen. Noch ein letztes Mal, ihren Geruch in mir aufnehmen.
Als ich in der Stadt ankomme, läuft alles wie geplant. Zwei Blocks vor meinem Wohnhaus halte ich, um die Tüte, in die Tonne am Straßenrand zu werfen. Wie schade, am liebsten hätte ich die Sachen behalten.
Zu Hause angekommen, läuft es ab wie immer.
Ich setze mich an den gedeckten Mittagstisch. Durch den Essensgeruch, verspüre ich sofort ein Hungergefühl. Meine Tochter stürmt auf mich zu vor Begeisterung und ruft: „ Mama…! Papa, ist heute schon früher von der Arbeit zurück!“