Nachmittags.
Sie steht mit dem Rücken an den Türrahmen gelehnt da und lässt ihren Zeigefinger über das weiß lackierte Holz des Küchenstuhls wandern. Fühlt die Risse im Lack, und starrt sie mit leerem Blick an, so als könnten die dünnen, grauen Linien ihr einen Ausweg weisen.
Die Haustür unten ist vor wenigen Augenblicken mit einem dumpfen Knall, der im Treppenhaus widerhallte, ins Schloss gefallen.
Vielleicht haben sich ein, zwei Sonnenstrahlen und ein warmer Windhauch hinter ihm durch die Tür stehlen können, hinein in das Dämmerlicht des Treppenhauses. Aber bis in den dritten Stock hinauf würden sie es nicht schaffen. Hier oben gibt es nichts als eine alles beherrschende Atmosphäre aus seinem Geruch und seiner Anwesenheit, selbst wenn er nicht da ist.
Sie stößt sich vom Türrahmen ab und öffnet den Kühlschrank. Um das oberste Fach zu erreichen, in dem seine Bierflaschen lagern, muss sie sich strecken und auf die Zehenspitzen stellen. Ihr Blick fällt auf den kleinen Spiegel, der neben dem Kühlschrank über dem Spülbecken hängt. Sie betrachtet sich.
Streicht sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Mit dem leichten Rouge auf den Wangen und dem Lippenstift, den er ihr geschenkt hat, sieht sie gleich viel älter aus. Fast schon wie eine Erwachsene.
Sie nimmt eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank und stellt sie auf den Küchentisch, den klobigen Flaschenöffner daneben und ein Glas, das sie zuvor auf etwaige Schlieren hin kontrolliert. Alles in einer Reihe. So, dass sein Blick beim Betreten der Küche zuerst darauf fallen muss.
Vielleicht wird er lieb sein.
Sie setzt sich auf den Stuhl und wartet.