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Nachspann

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30.03.2009
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Nachspann

Wenn das hier ein Film wäre, hätte ein Regisseur jetzt bestimmt „cut“ ins Bühnenbild gerufen und uns gesagt, wir sollen die Abschiedsszene wiederholen. Weil das Bild und die Atmosphäre nicht stimmen. Weil wir nicht authentisch sind und ohne Gefühl. Ein Autor hätte für uns Dialoge geschrieben, und wir hätten gar nichts falsches sagen können, weil es ja so im Drehbuch steht. Und zur Not hätte er den Text einfach umgeschrieben.

Aber wir haben kein Drehbuch, und darum müssen wir improvisieren.

Ich hatte ihn gestern abend mitgenommen. Mit zur mir. Einfach so, wie einen herrenlosen Hund. Nicht weil ich Hunde so mag, sondern weil ich nicht allein sein wollte. Er hatte allein an der Mauer beim Friedhof gesessen und sah hungrig aus. Nicht hungrig nach Nahrung, sondern hungrig nach Worten. Ein Regisseur hätte diese einsame Szene bestimmt mit einem traurigen Geigensolo untermalt. Ich bin zu ihm hingegangen und habe ihm gesagt, dass ich Geigenmusik nicht mag. Weil sie so traurig ist. Er hat mich angeschaut und gesagt, dass das dumm von mir sei. Dass es nur auf die Noten ankommen würde und nicht auf das Instrument, das sie spielt.

Dann hat er aus seinem Rucksack, der wie eine Requisite neben ihm stand, eine Flasche Wein geholt und sie mit einem Taschenmesser geöffnet. Ganz schnell, weil er diese Szene sicher schon oft geprobt hat. Seine gepflegten Hände passen nicht zu der Kleidung, die eine Kostümbildnerin für ihn ausgesucht hätte. Alles an ihm ist dreckig und grau. Farblos. So als könnte man ihn nur für Schwarz-Weiß-Filme besetzen.

Es fängt an zu regnen. Bestimmt der Dramaturgie wegen. Er hat keinen Schirm. Noch nicht ein mal einen Grauen. Ich sage ihm, dass wir heut Nacht bei mir weiter proben können. Proben für das wahre Leben.
Er rafft seine Requisiten zusammen und nickt mit den Augen. Als wenn das hier ein Stummfilm wäre.

Wir wechseln die Kulisse und spielen in meinem Wohnzimmer Vertrautheit. Und das nicht mal überzeugend. Wir sind nur Laiendarsteller. Er holt seine Weinflasche wieder hervor. Nimmt einen tiefen Schluck. Hält sie mir entgegen und preist ihn an, als würde er für diesen Werbespot bezahlt.

Er fragt mich, warum ich das Licht nicht an mache. Und ich sage ihm, wegen der Atmosphäre. In Wahrheit lasse ich es aus, weil man sonst bemerken würde, dass er eine Fehlbesetzung ist. Nur der Mond und die Sterne, die vor dem Fenster arrangiert wurden, erhellen den Raum. Als hätte man sie angeknipst, um dem Bild mehr Tiefe zu geben.

Ich erzähle ihm von meinem Leben. Von Komödien, Dramen und Parodien. Füttere ihn mit Worten in Stereo, bis er satt ist. Bis ich leer bin. Leerer noch als vorher. Der Spannungsbogen zwischen uns flacht ab. Das Schwarz-Weiß im Zimmer taucht langsam in Farbe. Weil jemand die Sterne gegen die Sonne ausgetauscht hat.

Ich sage ihm, dass er gehen muss. Weil er farblos ist. Und grau. Meine Welt ganz bestimmt aus Farbe besteht. Er steht wortlos auf und geht zur Tür. Die Klinke schon in der Hand fragt er mich, warum ich ihn mitgenommen hätte. Und ich sage ihm: Weil sonst niemand zum Casting erschienen ist.

 

Hallo zusammen,

ich bin neu hier. Jedenfalls als aktives Mitglied. Lese hier seit über einem Jahr regelmäßig mit und bin begeistert von einigen Autoren und Werken hier.

Nun wollte ich selbst mal mein "Talent" antesten und habe meine erste Geschichte gepostet.

Brauche nun allerdings gleich mal Hilfe.

1. Ist die Geschichte in der richtigen Rubrik?
2. Wie kann ich den Titel korrigieren, da ich ihn ausversehen klein geschrieben habe.

Vielen Dank für die Eure Mithilfe und schon vorab für Eure Kritik.

Herzliche Grüsse
Gesamtrechnungsbetrag

 

Hallo GesRechBetr,

herzlich willkommen als aktives Mitglied in der wunderbaren Welt von KG.de.

Den Titel kann nur ein Mod ändern - wende Dich dazu an den Mod der entsprechenden Rubrik (die ich hier übrigens ganz passend finde).

Nun aber zu Deiner KG:
Formaljuristisch erfülle ich meine Pflicht, Dich auf etliche fehlende Kommata hinzuweisen, sowie darauf, dass du an manchen Stellen Worte getrennt schreibst, die sich zusammen wohler fühlen. Lies Dir die KG bitte dahingehend noch einmal durch.

Was mir an Deinem Text gefällt und gleichzeitig missfällt, ist, dass Du bis zum Schluss im Bild eines Filmdrehs bleibst, um das eigenartige Aufeinandertreffen der beiden Prots zu beschreiben. Ab dem zweiten Drittel hätte ich mir gewünscht, dass Du es verlässt, um in Bezug auf die Prots konkreter zu werden.
So bleiben sie mir fremd, weil das Bild eine ständige Distanz schafft; es ist ok, wenn die Prots einander fremd bleiben, aber ich als Leser will nah dran sein, ich würde gerne mehr über die Figuren erfahren.
Aber vielleicht ist das auch nur mein Geschmack, dem Sojasauce über allen Gerichten auf die Dauer zu penetrant wird.

Zum Inhalt kann man ncht viel sagen: zwei Bedürftige, einer wohl materiell und emotional, einer nur emotional, prallen aufeinander und können sich nciht mehr als ihre Löcher anbieten - wobei der Gastgeber seinen Gast schamlos ausnutzt, und, als sein eigenes Loch durch seinen Egoismus, mit dem er den Gast missbraucht, nur noch größer wird, sich dessen entledigt.

Daraus könnte man gut und gerne eine "richtige" Geschichte machen, mit Dialogen und Pipapo. Aber dazu bräuchte es wohl ein Drehbuch ;).

Jedenfalls freue ich mich auf mehr von Dir.

LG, Pardus

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Pardus,

vielen Danke für die schnelle Hilfe und die schnelle Kritik. Ich bin ganz überrascht.

Tja, da hast Du gleich eine Schwachstelle von mir erwischt. Ich und die Kommataregel. Wir gehen nicht besonders konform. :Pfeif: Werde mich direkt noch mal den Text machen und versuchen an den richtigen Stellen Kommata zu verteilen. Und natürlich nach den Wörtern fahnden, die sich zusammen geschrieben wohler fühlen.

Dein Einwand, dass das Bild von einem Filmdreh bis zum Schluss hindurch nicht ganz funktioniert hatte ich fast ein wenig befürchtet. Das es dadurch zu konstruiert wirkt. Auf der der anderen Seite merkst Du an, dass Dich dieses Bild auf Distanz hält, was ich genau wollte.

Ich schaue mal wie es auf andere Leser wirkt und sollte sich Deine Meinung noch weiter bestätigen, dass die Filmszenerie "too much" ist, werde ich das Ganze noch mal überdenken. :)

Lieben Dank noch mal für Deine Mühe

Liebe Grüsse
Gesamtrechnungsbetrag

Ach, ja. Fast vergessen. Vielen Dank auch an den Mod für´s Korrigieren des Titels!

 

Willkommen Gesamtrechnung,

vielen Dank für Deine Geschichte. Ich hatte echt mehr Spaß als Melancholie.
Und wie auch immer Deine Geschichte im Ganzen wirken soll, ich danke für solche Sätze:

Nicht weil ich Hunde so mag, sondern weil ich nicht allein sein wollte.

Ich bin zu ihm hingegangen und habe ihm gesagt, dass ich Geigenmusik nicht mag. Weil sie so traurig ist. Er hat mich angeschaut und gesagt, dass das dumm von mir sei.

Dass es nur auf die Noten ankommen würde und nicht auf das Instrument das sie spielt.

Seine gepflegten Hände passen nicht zu der Kleidung, die eine Kostümbildnerin für ihn ausgesucht hätte.

Es fängt an zu regnen. Bestimmt der Dramaturgie wegen.
Er hat keinen Schirm. Noch nicht ein mal einen grauen.

Wir wechseln die Kulisse und spielen in meinem Wohnzimmer Vertrautheit. Und das nicht mal überzeugend.

Er fragt mich, warum ich das Licht nicht an mache. Und ich sage ihm, wegen der Atmosphäre. In Wahrheit lasse ich es aus, weil man sonst bemerken würde, dass er eine Fehlbesetzung (???).


Um nur einige zu nennen. Da freut man sich doch wirklich auf MEHR von Dir.

Anmerkung: "Beleuchtungsingenieur"
Schönes Bild, aber die wenigsten Beleuchter sind Ingenieure, und wenn dann knipsen sie nicht nur die Lampen an und aus. Hand anlegen tut der Beleuchter, meist veranlasst durch den Beleuchtungsmeister, welcher Hand in Hand mit dem Bühnenbildner oder (schrecklich neumodisches Wort) Lichtdesigner zusammenarbeitet.

Am Ende schliesse ich mich Pardus Worten an, obwohl mir der Halbsatz:

weil sonst niemand zum Casting erschienen ist.

auch sehr gut gefallen hat und letztendlich auch konsquent ist. War halt kein anderer da, nicht im Film und auch nicht im wahren Leben. Notbesetzung wird zur Fehlbesetzung, kennt man ja :).

Ich finde, Du hast eine ziemlich traurige, verfahrene Situation mit konträren Stilmitteln umgesetzt. Ich finde das beachtlich.

Gern gelesen!

Beste Grüße Fliege

 

Hallo Fliege,

dankeschön fürs Willkommen heissen und für das Lesen meiner Geschichte.

Es freut mich sehr, dass Dir einige Sätze gut gefallen haben. Nur im Gesamtkonzept scheint die verflixte Geschichte wohl nicht ganz zu funktionieren...hmm...:hmm:

Beim Lichtingenieur wollte ich ein bisschen schummeln. Mir ist partout nix eingefallen wie ich diesen überaus wichtigen Statisten bezeichnen könnte. :D
Hast Du eine Idee, welche Berufsbezeichnung ich ihm aufs Auge drücken könnte. Meinst Du "Beleuchtungsmeister" harmoniert mit dem Übrigen Text? Dann werde ich das ändern.

Freue mich sehr über Deine Kritik.

Lieber Gruss
Gesamtrechnungsbetrag

 

Hast Du eine Idee, welche Berufsbezeichnung ich ihm aufs Auge drücken könnte. Meinst Du "Beleuchtungsmeister" harmoniert mit dem Übrigen Text? Dann werde ich das ändern
.
Es gibt den Ausdruck "Beleuchtungstechniker" Das ist anscheinend auch ein offizielle Berufsbezeichnung.

 

Hallo Gesamtrechnung,

und auch von mir ein herzliches Willkommen auf KG.de.

Mir gefällt Dein Erstling in seiner Melancholie und Konsequenz, besser, eine Idee konsequent umsetzen und ausarbeiten, statt zu versuchen, einen Bogen zu überspannen und dadurch zu scheitern.
Die Idee trägt nicht viel weiter als Du sie ausbreitest, für mehr hättest Du die Charaktere schärfer Konturieren müssen, die Umgebung zeichnen, mehr Tiefe reinbringen - doch ich hab ein Faible für Minimalismus, mir hat's gefallen. die Gefahr ist natürlich, Kritiken wie die von Pardus zu erhalten, die berechtigt ist, denn jede Konsequenz in eine Richtung verunmöglicht in der Regel andere - hier gilt es, _Deine_ Geschichte zu erzählen und _Deine_ Stilmittel einzusetzen, um sie zu erzählen, und Du hast hier für mich erlesbar bewusst einen Versuch unternommen, den ich gelungen finde.

Ein bisken Textkram :

Also nicht hungrig nach Nahrung, sondern hungrig nach Worten.
das Also würde ich streichen
Noch nicht ein mal einen grauen.
einmal einen Grauen
weil man sonst bemerken würde, dass er eine Fehlbesetzung.
eine Fehlbesetzung ist
Weil er farblos ist. Und grau. Meine Welt aus Farbe besteht.
da überziehst Du die Verkürzung - das Weil bezieht sich nur noch auf den 1. Nachsatz, für den zweiten muss es erneut angesetzt werden, oder Du nutzt statt dem Punkt ein Semikolon oder - besser - ein Komma.
Die Klinke schon in der Hand fragt er mich, warum ich ihn mitgenommen hätte.
mein Bauch würde hier ein "habe" statt dem hätte einsetzen

Was die Kommaregeln angeht, findest Du in diesem Thread Hilfestellung, das schöne an den Dingern ist ja, daß sie eben Regeln folgen und nicht Willkür :)

Und was auch noch nicht passt, ist das Erzählptempus, also die Chronologie.
Wenn die Erzählerin den Mann von der Mauer gestern Abend bereits mit nach Hause genommen hatte (Plusquamp, vollendete Vergangenheit), dann muss die Handlung danach ebenfalls im Pluquamp erzählt werden, nicht in einfacher Vergangenheit, die Szene mit der Flasche Wein spielt ja schließlich scheints noch an der Mauer.

Lese hier seit über einem Jahr regelmäßig mit und bin begeistert von einigen Autoren und Werken hier.
nur keine falsche Scham, lass es sie wissen ;) Und auch die, deren Geschichten Dich nicht so erreichen, man lernt aus Kritik mehr und nachhaltiger als aus Lobhudelei (wobei alle Autoren eitel sind, insofern ist auch die immer willkommen, denke ich).

Grüße
C. Seltsem

 

Hallo Catherine,

dankeschön für diesen Vorschlag. Habe ich zappzerapp geändert im Text. :)

LG
Gesamtrechungsbetrag

 

Ich'e gleich nochmal,

Es freut mich sehr, dass Dir einige Sätze gut gefallen haben. Nur im Gesamtkonzept scheint die verflixte Geschichte wohl nicht ganz zu funktionieren...hmm...:hmm:

Wenn Du sagst, es war Absicht den Leser auf Distanz zu halten, dann hast Du ja alles richtig gemacht. Gehst natürlich auch das Risiko ein, des witzige Element (gute Unterhaltung) Deines Textes vor den Inhalt (Auseinandersetzung mit den Figuren und deren Geschichte) zu stellen. Da solltest Du Dich entscheiden, was Dir mehr am Herzen liegt. Glaube ich jedenfalls. Bin mir da nicht so sicher.

Hast Du eine Idee, welche Berufsbezeichnung ich ihm aufs Auge drücken könnte. Meinst Du "Beleuchtungsmeister" harmoniert mit dem Übrigen Text? Dann werde ich das ändern.

Nein, ich glaube nicht, dass sich Beleuchtungsmeister in seiner langen und DIN gerechten Form gut einfügen würde. Ist auch nicht so einfach, Beleuchter ist wirklich nur ausführend, aber es geht ja schon um denjenigen, der die Lichtstimmung anordnet ... :confused:, ich würde schummeln und ganz allgemein von Scheinwerfern reden :).

Beleuchtungstechniker ist letztlich der Beleuchter, nur ausformuliert, wie Einzelhandelnsverkaufsfrau die Verkäuferin ist :).

Lieben Gruß Fliege

 

Grüß dich, Gesamtrechnungsbetrag!

Der Nick gefällt mir. :)

In Wahrheit lasse ich es aus, weil man sonst bemerken würde, dass er eine Fehlbesetzung.

Diesem Satz ein Verb. Ich würde es mit "ist" probieren.

Eine schöne Geschichte, aber man könnte noch mehr draus machen. Du beginnst recht langsam, bis zu dem Absatz wo sie in die Wohnung gehen, dann raffst du und es ist auch schon aus.

Das gefällt mir so nicht, vielleicht könntest du da am Ende entweder etwas komplett streichen und den Rest dafür weiter ausbauen, oder das Tempo drosseln und die vorhandenen Szenen ausfürlicher inszenieren.

Ich erzähle ihm von meinem Leben. Von Komödien, Dramen und Parodien. Füttere ihn mit Worten in Stereo, bis er satt ist. Bis ich leer bin. Leerer noch als vorher.

Das hier finde ich schwach, ich meine, ausbaufähig. Wie ist denn ihr Leben? Welche Komödien, Dramen, Parodien? Wenn du das so erwähnst, schafft es für meinen Geschmack zu viel Distanz, weil die Kamera sich weiter von den Leuten entfernt, als in den Szenen davor.

Du könntest konkreter werden.

"Ich erzähle von meinen Requisiten, von Maskenbildnern, die mich immer falsch schminken, von Rollen, die ich spiele, obwohl sie mir nicht stehen, erzähle ihm mein eigenes Drehbuch, eine Parodie, bis er satt ist."

Also als Idee, was ich mit "konkreter" meine. Damit würdest du an der Stelle nicht so "aus der Rolle fallen". :)

Insgesamt habe ich deine Geschichte sehr gern gelesen.

Schöne Grüße,

yours

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo C. Seltsam

auch an Dich ein Dankeschön für Lesen und Auseinandersetzen mit dem Text.

Was die fehlenden Kommas angeht, muss ich mich wirklich noch mal dringend mit den Regeln auseinandersetzen. Mein Bauch folgt nämlich, wie erkenntbar, keiner Regel. :dozey:

Deine Vorschläge und die von Dir gefundenen Fehler, werde ich heut Abend in Ruhe bearbeiten. Zur Zeit bin ich im Büro, und mein Chef verlangt allen ernstes von mir, dass ich hier arbeite....tsss...;)

Was Deine Anmerkung zum Erzähltempus angeht, habe ich noch eine Frage. Muss Deiner Meinung nach die ganze Geschichte, also bis zum Schluss durchgehend, in der vollendeten Vergangenheit geschrieben werden?

Und ich werde die anderen Schreiberlinge hier ganz klar wissen lassen, was mich berührt hat an Texten, was mich amüsiert hat und womit ich vielleicht nicht so konform gehe. Will heissen, ich werde mich zukünftig fleißig an den Kritiken beteiligen. :)

Liebe Grüsse
Gesamtrechnung

 

Hi Gesamtrechnung,

Muss Deiner Meinung nach die ganze Geschichte, also bis zum Schluss durchgehend, in der vollendeten Vergangenheit geschrieben werden?
ich persönlich mag das Plusquamp nicht besonders, finde es oftmals sogar richtig unschön, weil es fiese "war gewesen"- oder "hatte gehabt"-Ungetüme zur Folge hat, so daß ich es vermeide, komplett in diesem Tempus zu erzählen.

Doch das ist Geschmackssache, grammatikalisch jedenfalls ists korrekt und bisweilen ja auch nicht zu vermeiden, doch nicht nur theoretisch könntest Du es in Deinem Text hier vermeiden, doch auch das ist Deine Entscheidung, Dein Text :)

mein Chef verlangt allen ernstes von mir, dass ich hier arbeite
jaja, Chefs können _so_ weltfremd sein :D

Grüße
C. Seltsem

 

Hallo yours truly,

ich freue mich das Du meine Geschichte gelesen und kommentiert hast.

Ich verstehe worauf Du hinaus willst mit der Anmerkung, dass die letzten Absätze zu gerafft sind. Ich sollte da noch ein wenig mehr ins Detail gehen. Werde mal in mich gehen und versuchen, die Prot noch ein wenig mehr darzustellen. Also die Kamera auf "Zoom" zu stellen. ;)

Und den Fehlerteufeln werde ich heut noch den Krieg erklären. Wäre ja gelacht, wenn ich die mit so viel Hilfe nicht ausmerze.

Lieben Dank für Deine Zeit, Mühe und Anregung.

Liebe Grüsse
Gesamtrechnungsbetrag

 

Guten Tag, Gesamtrechnung,

wirklich hübsch. Eine schöne Geschichte hast Du da geschrieben. Der Ton schafft genau die richtige Distanz, damit es auch reinhaut. Ein glückliches Händchen für das richtige Maß ist viel wert.
Ich mag es, wie anarchisch Du den Konjunktiv verwendest.
Zum Thema Du und die Kommaregeln hab ich Dir eine Nachricht geschickt.
Bin gespannt, was Du noch schreiben wirst.

Freundlichen Gruß!
Makita.

 

Hallo Gesamtrechnungsbetrag,

und willkommen hier auf kg.de.

Dir ist ein feiner, kleiner Text gelungen, der von einer guten Idee getragen wird und seinen Reiz aus der Konsequenz schöpft, mit der du diese Idee umgesetzt hast.

Nach meinem Empfinden wäre dir davon abzuraten, deine Figuren konkreter werden zu lassen oder an anderen Stellen mehr in die Tiefe/Breite zu gehen. Denn meiner Ansicht nach macht gerade die leicht unterkühlte Distanz das besondere des Textes aus, eine Distanz, die eine fast kameraähnliche Perspektive wählt, und somit die filmische Wirkung noch erhöht. Genau so muss es sein. Ton und Länge sind passend, das hat mir gut gefallen. Ich bin aber auch verdammt anfällig für Filmthemen in Texten, dadurch vielleicht kein objektiver Beurteiler - aber in der Regel grade in diesem Punkt sehr kritisch.

Gelungener Einstand. Glückwunsch dazu!

Rick

 
Zuletzt bearbeitet:

@Makita

Danke für Deine Kritik. Deine PM habe ich gelesen und die fehlenden Kommatas ergänzt. Ich freu mich, dass Dir meine Geschichte gefällt, und das im Gegensatz zu anderen Meinungen bei Dir das Gesamtkonzept wohl stimmig angekommen ist. :)

@Rick
Ebenso ein Dankschön fürs Lesen und Kommentieren der Geschichte. So wie bei Makita scheint auch bei Dir das Gesamtkonzept stimmig angekommen zu sein. Zu Deinem Ratschlag nicht unbedingt mehr in Tiefe zu gehen, habe ich mir auch ein paar Gedanken gemacht. Ich hatte ja auch das Gefühl, als ich sie gepostet habe, dass die Grenze zwischen Nähe und Distanz so ganz in Ordnung ist. Hätte auch Angst, wenn ich versuche die Figuren ein wenig mehr herauszuarbeiten, ich letztendlich alles in den Sand setze.

Habe übrigens hier bei KG.de alle Deine Geschichten gelesen, und bin sozusagen ein heimlicher Fan von Dir.:D


Fazit: Zwei Stühle, zwei Meinungen. Ich bin jetzt ein wenig verwirrt, ob ich die Geschichte noch mal ausfeile, und an dem Plot und den Figuren arbeite, oder ob ich sie in ihrer schlichten Distanz wirken lassen soll. Fragen über Fragen.:confused:

 

Hallo Kurzgeschichtler,

lieben Dank fürs Lesen und die Anregung. Über die Anregung den Einstieg in zwei Sätze aufzugliedern, denke ich nach. Werde das mal auf mich wirken lassen und schaue ob es sich dann für mich noch "rund" anhört. Obwohl, da hast Du völlig recht, kurze Sätze zum Text passen.

@all

Ich hätte nicht mit so einer Resonanz gerechnet. Ich bin total begeistert von so viel konstruktiven Meinungen und dem Feedback. Danke. :)

LG
Gesamtrechnung

 

Hallo Gesamtrechnung
un ein weiteres Willkommen auch von mir:)

Schön, dass du dich jetzt mit einem eigenen Text an die Oberfläche traust ;) und dich auch selbst mit Kritiken einbringst. :thumbsup:

Zu deinem Einstand wurde schon viel gesagt und ich werde wenig Neues hinzufügen können. Nach deiner Überarbeitung wirkt die Geschichte schön stimmig, in sich ruhend und damit in meinen Augen so, wie sie sein sollte. Schlage mich also auf die Seite derer, die sagen: Nichts weiter ausbauen. WIe Rick schon sagte, lebt die kg genau von diesem sparsamen Effekt. Sehr prächtig, wie ich finde.
Bei der ersten Version hattest du noch Dopplungen, die mich gestört hatten, aber davon finde ich jetzt nichts mehr.

Also, gelungener Einstieg, willkommen an Bord :)

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo Weltenläufer,

freue mich über Deine Kritik.
Es ist total komisch für mich, mich mit Euch auszutauschen. Ihr seid ja alle schon "alte Bekannte" für mich.

Schön, dass Du die Geschichte stimmig findest. Jetzt mehren sich ja schon die Meinungen dahingehend, nichts mehr am Text zu verändern. Ich glaube das lasse ich auch. Nachher versaue ich den Text nur.:D

Liebe Grüsse
Gesamtrechnung.

 

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