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Nachtflug

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05.07.2003
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Nachtflug

Er schlief. Endlich. Die dünne Wolldecke bis zum Kinn hochgezogen, den Kopf zur Seite gelehnt, schmiegte er sich an die Rückenlehne. Er atmete ruhig und gleichmäßig, aber noch immer waren seine Gesichtszüge angespannt, die dichten Brauen zusammengezogen, als hätte er Schmerzen. Er brauchte sie nicht im Moment, und doch blieb sie neben seinem Platz am Mittelgang stehen und betrachtete ihn nachdenklich.

Er war ihr schon aufgefallen, als die Passagiere die Maschine betreten hatten: die breiten Schultern, die schmalen und trotzdem kräftigen Hände, deren helle Nägel sich gegen die leichte Bräune der Haut abhoben, das dunkle Haar und als Kontrast dazu das Graugrün seiner Augen, das an die See an einem Sturmtag denken ließ. Doch nicht seine Attraktivität hatte ihr Interesse geweckt; in den fast zwanzig Jahren Dienst an Bord eines Flugzeuges hatte sie gutaussehende Männer genug gesehen. Es war diese Aura von Hoffnungslosigkeit und abgrundtiefer Erschöpfung gewesen... „Willkommen an Bord“, hatte sie mit ihrem gewohnheitsmäßig strahlenden Lächeln gesagt, doch er hatte sie nur seltsam verloren angesehen und stumm genickt, bevor er im Ameisengewimmel der sich einnistenden Fluggäste verschwunden war.

Viel zu schnell hatte er den Begrüßungsdrink heruntergekippt, aber er wollte nicht nachgeschenkt haben. Sein Dinnertablett war fast unberührt, als sie es zwei Stunden später abräumte. Das Lifestyle-Magazin, das er wahllos aus dem Zeitschriftenständer am Ende des Kabinengangs gegriffen hatte, lag auf dem freien Nebensitz, erkennbar nicht aufgeblättert. Die Kopfhörer für den Filmempfang hatte er erst gar nicht eingestöpselt und auch die ältere Dame auf der anderen Seite des Ganges hatte es längst aufgegeben, einen Gesprächsfaden zu spinnen; zu einsilbig und abwesend reagierte er.

Es war still geworden in der Maschine, das ruhige, gleichmäßige Dröhnen der Turbinen das einzige Geräusch, das noch zu hören war. Langsam ging sie den Kabinengang entlang, hob eine zusammengeknüllte Serviette auf, schloss leise ein offenstehendes Gepäckfach. Die Passagiere schliefen, nur die Notbeleuchtung warf ein schwaches Licht auf den Gang. Zeit zum Atemholen.

Er war wach. Einen Augenblick lang zögerte sie, als sie seine Sitzreihe erreicht hatte. Sollte sie ihn ansprechen, ihn fragen, ob er etwas brauchte? Er war auf den unbesetzten Fensterplatz gerutscht. Ein Frauenname stand auf dem Sitzplan, sie hatte es vorhin unauffällig überprüft. Sie musste sich ganz kurzfristig entschlossen haben, nicht zu fliegen, wenn sie noch auf der Passagierliste stand... Er bemerkte sie nicht, sah aus dem kleinen Fenster in die Nacht hinaus. Nahm er die Sterne des südlichen Himmels überhaupt wahr, die auf dem Blauschwarz des Nachthimmels funkelten wie Diamanten auf dunklem Samt? Das Mondlicht ließ die schütteren Wolken unter ihnen leuchten wie Schnee in einer eisklaren Januarnacht und warf silbrige Reflexe auf die Wellenkämme des Pazifik, der sich tief unter ihnen bis in die scheinbare Unendlichkeit ausdehnte. Doch sie wusste es aus eigener Erfahrung: Die Schönheit des Anblicks würde ihm keinen Frieden schenken – genauso wenig wie das zusätzliche Kissen oder die Schmerztablette, die sie ihm anbieten konnte. Und so setzte sie ihren Weg in Richtung Bordküche fort, ohne das unsichtbare Gespinst, das ihn zu umgeben schien, angerissen zu haben.

Aus den Augenwinkeln bemerkte sie, wie er sich aus seiner Sitzreihe schob, kurz Arme und Rücken streckte und dann näher kam, doch sie tat, als hätte sie ihn nicht bemerkt. Betont konzentriert ließ sie ihren Stift über die Bestandsliste der Duty-free-Waren wandern. Das Sprechen würde ihm leichter fallen, wenn er sich nicht erwartet fühlte...

„Kann ich noch einen Whisky haben?“
„Natürlich, gerne.“ Sie sah ihn nur kurz an und richtete dann ihren Blick auf das Glas. Die Eiswürfel knisterten leise, als die honigfarbene Flüssigkeit sie überspülte. Nur mit einem Kopfnicken dankte er ihr, nahm den Drink und wandte sich um. Aber er blieb stehen. Zögernd hob er das Glas an seine Lippen, um es wieder zu senken, ohne einen Schluck getrunken zu haben.
„Warum hat sie das getan?“ fragte er leise, fast wie zu sich selbst. „Warum lässt sie mich so leiden?“
Sie senkte den Kopf, schloss die Augen und seufzte unhörbar. Sie hätte es voraussagen können... „Meinen Sie nicht, dass sie auch leidet?“ Es war egal, was sie antwortete. Sie musste nur zeigen, dass da jemand war, der seinen Hilferuf hörte. Er lachte auf, aber es war ein bitteres, fast zynisches Lachen, das gerade deshalb seine ganze Hilflosigkeit und Verzweiflung ausdrückte.
„Oh ja! Sie leidet auch. Sie leidet so sehr, dass sie es noch nicht mal ertragen konnte, sich von mir zu verabschieden. Wenn ich sie wenigstens noch einmal hätte umarmen dürfen! Vielleicht hätte ich es verstanden, wenn ich in ihre Augen gesehen hätte...“ Seine Stimme wurde brüchig, er verstummte und barg das Gesicht in seiner Hand. Sie wandte sich ab, damit er ihre Betroffenheit nicht spürte. Wie gern hätte sie ihn berührt, die Hand auf seine Schulter gelegt, ihn einfach in den Arm genommen, doch es war unmöglich. Er war ein Passagier, um nichts in der Welt konnte sie die Grenze der professionellen Distanz überschreiten. Er würde es missverstehen. Ihr blieben nur Worte.

„Sie ist gegangen ohne ein Wort? Ohne Ihnen eine Erklärung zu geben?“
Müde schüttelte er den Kopf. „Ein Brief – sie hat mir einen Brief geschrieben. Ich kann ihn fast auswendig. ‚Das, was wir hatten, kann uns niemand nehmen, wir können immer wieder dahin zurückkehren in unseren Gedanken und Träumen’, schreibt sie. ‚In unseren Träumen’! Soll es mir ein Trost sein, dass sie vielleicht an mich denkt, wenn sie sich von ihrem Kerl vögeln lässt?“ Er brach ab und warf ihr einen schnellen Blick zu. „Entschuldigen Sie“, sagte er verlegen. „Ich bin sicher nicht zurechnungsfähig im Moment, ich sollte Sie nicht belästigen.“ Er senkte den Kopf und ließ die Reste der Eiswürfel in seinem Whisky klirren. Sie lächelte nur. Verstohlen warf sie einen Blick auf seine Hand, die das Glas hielt. Er trug keinen Ring, es schien nicht seine Ehefrau zu sein, die ihn verlassen hatte... aber machte es das weniger schlimm? Es gab keinen Trost für ihn, keine Worte konnten seinen Schmerz betäuben – nur die weise alte Heilkundige mit dem Namen „Zeit“ würde ihm Linderung verschaffen; irgendwann einmal; und vielleicht hätten die Höllenfeuer seiner Verlassenheit und Eifersucht bis dahin sein Herz so hart geschmiedet, dass es nie, nie wieder gebrochen werden konnte. Doch sie hoffte, dass die zweifelhafte Gnade der Fühllosigkeit ihm niemals gewährt werden würde.

„Mister...“ Es hatte keinen Zweck nachzudenken, sie erinnerte sich nicht an seinen Namen.
„Nennen Sie mich David.“
Sie zögerte einen Augenblick, doch ihre seltsame Intimität zehntausend Meter über dem Meer ließ sie die gewohnte Zurückhaltung ohne Fallschirm über Bord werfen. „David – auch wenn es Sie unendlich schmerzt, dass ein anderer Mann in Ihre Beziehung eingebrochen ist...“
„Sie irren.“ Wieder sprach er mehr zu sich selbst, den Blick träumerisch in Fernen gerichtet, in die sie ihm nicht folgen konnte. „Ich hatte sie ihm gestohlen. Ich bin der Dreckskerl in diesem billigen Film, der natürlich ein Happy-End hat, jedenfalls für den Helden. Sie kehrt zu ihm zurück, Geigenklänge, Sonnenuntergang, sie fallen sich in die Arme und während sie sich küssen, flimmert „The End“ über die Leinwand. Keiner fragt mehr nach dem Schurken. Aber auch ein Dreckskerl hat seine Gefühle...“ Er seufzte tief, schloss müde die Augen und lehnte den Kopf gegen die Wand der Bordküche. „Ich kann ihr keinen Vorwurf machen. Sie hat mir nie etwas versprochen. Ich habe mit dem Feuer gespielt und ich habe mich verbrannt.“
„Aber Sie werden eine neue Chance bekommen! Auch wenn es Ihnen jetzt unvorstellbar erscheint – irgendwann mal werden Sie wieder eine Frau treffen und alles in Ihnen wird lächeln. Sie müssen es nur zulassen! Auch wenn Sie Angst haben werden; Sie dürfen nicht fliehen vor der Liebe!“
„Liebe!“ Fast spie er das Wort aus und wieder lachte er verächtlich auf... und dann begann er zu singen – ganz leise, nur für sie hörbar, mit seiner schönen dunklen Stimme:

„...What's love got to do, got to do with it
What's love but a second hand emotion
What's love got to do, got to do with it
Who needs a heart when a heart can be broken…”

Sie erinnerte sich, als wäre es gestern gewesen... Er hatte seine Sachen schon gepackt gehabt, als sie nach einem Transatlantikflug heimkam. Wenigstens hatte er es ihr erspart, in die schreiende Stille einer leeren Wohnung zu kommen. „Warum...?“ Sie hatte die Frage nicht einmal zu Ende stellen können, bevor er sie unterbrach.
„Es war doch schon lange nicht mehr so zwischen uns wie zu Anfang. Und seit ich sie kenne...“ Sie hatte nie erfahren, wer diese Sie war; hatte es auch nicht wissen wollen, sondern nur stumm genickt und mit gesenktem Kopf gewartet, bis die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen war, bevor sie sich ihrem Schmerz ergab. Für Tage war die Stimme Tina Turners ihre einzige Gesellschaft gewesen, die so rau und hart klingen konnte und dennoch so viel Verletzbarkeit und tiefe Weisheit ausdrückte. Oh ja – wer brauchte schon ein Herz, wenn es doch nur gebrochen werden würde.

„Danke, dass Sie mir zugehört haben.“ Er stand ganz dicht vor ihr. Schweigend schauten sie sich an, sahen sich selbst in den Tränen gespiegelt, die in den Augen des Gegenübers schimmerten, bevor er sich abrupt umdrehte und im Halbdunkel der Kabine verschwand.

Er schlief. Endlich. Sie musste schon längst die Frühstückstabletts vorbereiten, aber es hatte ihr keine Ruhe gelassen. Still stand sie neben seinem Platz und sah auf ihn herab. Würde er zurückdenken an diesen Nachtflug? Würde er sich noch an ihr Gespräch erinnern, wenn seine Wunde vernarbt war? Vorsichtig zog sie seine Decke ein wenig höher, nahm das noch immer unberührte Glas aus dem Getränkehalter und drehte die Frischluftdüse, die ihren kalten Hauch direkt auf sein Gesicht blies, in eine andere Richtung. Und dann tat sie etwas, das sie in all den Jahren noch niemals gemacht hatte: Sie beugte sich über ihn und strich ihm ganz leicht über sein Haar.

 

Meine Bewertung zu dieser Geschichte:

positiv:

-ganz geil ist die Stelle:

„Ich hatte sie ihm gestohlen. Ich bin der Dreckskerl in diesem billigen Film, der natürlich ein Happy-End hat, jedenfalls für den Helden. Sie kehrt zu ihm zurück, Geigenklänge, Sonnenuntergang, sie fallen sich in die Arme und während sie sich küssen, flimmert „The End“ über die Leinwand. Keiner fragt mehr nach dem Schurken. Aber auch ein Dreckskerl hat seine Gefühle...“ Er seufzte tief, schloss müde die Augen und lehnte den Kopf gegen die Wand der Bordküche. „Ich kann ihr keinen Vorwurf machen. Sie hat mir nie etwas versprochen. Ich habe mit dem Feuer gespielt und ich habe mich verbrannt.“

-auch im Gesamten find ich die Geschichte gut geschrieben.

-du hast wenige Orthographie und Rechtschreibfehler gemacht

negativ:

-die Geschichte wird an manchen orten einbisschen kitschig.
z.B. als er plötzlich mit ihr über seine Geschichte redet. Wieso gerade mit ihr? Wieso nicht mit einem Sitznachbar?? Wieso sollte er diese Geschichte eigentlich überhaupt jemandem erzählen frag ich mich (einer wildfemden Person)


Im gross und ganzen aber gut!

 

Hi Mike!

Danke fürs Lesen und Kommentieren und natürlich besonderen Dank für die anerkennenden Worte!
Ja, stimmt, eine Spur von Übersüße lässt sich je nach individuellem Geschmack beim Lesen herausschmecken. Dem halte ich entgegen:

Manchmal, aber nur manchmal
haben Frauen ein kleines bisschen kitschig gern.
;)

du hast wenige Orthographie und Rechtschreibfehler gemacht
Das will ich hoffen. Nur - aus deiner Formulierung schließe ich, dass du doch welche gefunden hast. Die wüsste ich gern. *einer mit Fehlersuche verbrachten schlaflosen Nacht entgegensehend* :schiel:

Wieso sollte er diese Geschichte eigentlich überhaupt jemandem erzählen frag ich mich (einer wildfemden Person)
Eben weil es eine fremde Person ist. Frag mal Taxifahrer, Barkeeper, Friseure und sie werden dir bestätigen, wie oft sie als seelische Sondermülldeponie herhalten müssen. Oder denk an die Offenheit, mit der manche Leute im Schutz der Internet-Anonymität die Hose runterlassen.
Gerade einem unbekannten Menschen, den man wahrscheinlich nie mehr wiedersehen wird, kann man gefahrlos das Herz ausschütten, weil der/die Fremde das Geständnis nicht ausschlachten kann. Außerdem gewährleistet ein Außenstehender Objektivität, darum kann so ein vertrauliches Gespräch durchaus therapieähnlich sein.

Grüße!
Chica

 

Chica schrieb:
P.S.: Mir sind in der letzten Zeit diverse Männer begegnet, die sehr bereitwillig und offen von ihren Exkusionen in die eigene Gefühlswelt berichteten. Ein Hinweis, dass sich das Männeruniversum übergreifend um eine Dimension erweitert? ;-p

Du sollst Dich doch nicht in Schwulenbars 'rumtreiben! :D

Grüsse vom gox

 

Da gibt's aber die schönsten Männer! :D

Liebe tschia, ich werde ja ganz verlegen, auch dir herzlichen Dank für dein Lob!

 

Chica schrieb:
Da gibt's aber die schönsten Männer! :D

Mag sein, aber vom gucken allein wird niemand satt! :D Aber wer weiss, vielleicht kannst Du ja mit Deinem Charme einen umpolen :)

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi.

als hätte er Schmerzen. Er brauchte sie nicht im Moment
Wen oder was braucht er nicht? Die Schmerzen?
Nahm er die Sterne des südlichen Himmels überhaupt wahr, die auf dem Blauschwarz des Nachthimmels funkelten wie Diamanten auf dunklem Samt? Das Mondlicht ließ die schütteren Wolken unter ihnen leuchten wie Schnee in einer eisklaren Januarnacht und warf silbrige Reflexe auf die Wellenkämme des Pazifik, der sich tief unter ihnen bis in die scheinbare Unendlichkeit ausdehnte.
Nee. Ist mir zu kitschig. Eigentlich gefällt mir deine Schreibe recht gut, jedenfalls der jeweilige Beginn, aber nach einer Weile kommt dann wieder etwas in dieser Art (vgl. meine Kritik zu deiner KG "Herzblut). Wirklich gut ist dieser Stil meines Erachtens nicht. Weniger ist da mehr.
Seine Stimme wurde brüchig, er verstummte und barg das Gesicht in seiner Hand
dito. Warum nicht: "Er räusperte sich und schwieg. Sein Gesicht bedeckte er mit der Hand" oder so ähnlich?
marquee

 

Hallo marquee.

Es ist ein Unterschied, ob ein Sprecher sich räuspert oder ob seine Stimme schwach und leise wird und ihr Timbre verliert. Schweigen ist etwas anderes als verstummen. Der Ausdruck "das Gesicht in der Hand bergen" ruft ein ganz anderes Bild vor Augen als die Formulierung "das Gesicht mit der Hand bedecken", denn "bergen" lässt viel mehr an Schutz suchen denken.

Danke für dein Mitdenken und deine Kritik, aber an diesen Stellen folge ich deinen Anregungen nicht.

Chica

 

Hi Chica.

Es ist ein Unterschied, ob ein Sprecher sich räuspert oder ob seine Stimme schwach und leise wird und ihr Timbre verliert. Schweigen ist etwas anderes als verstummen. Der Ausdruck "das Gesicht in der Hand bergen" ruft ein ganz anderes Bild vor Augen als die Formulierung "das Gesicht mit der Hand bedecken", denn "bergen" lässt viel mehr an Schutz suchen denken.

Danke für dein Mitdenken und deine Kritik, aber an diesen Stellen folge ich deinen Anregungen nicht.

Ich hab' mich lange nicht um deine Sachen gekümmert. Aber heute ist so ein Abend. Worauf ich da raus wollte? Natürlich ist mein Vorschlag inhaltlich nicht dasselbe wie das, was du schreibst. Du hast recht mit dem, was du da sagst. Mein Änderungsvorschlag war von mir auch nur mal eben so hingeschrieben. Ich glaube, es ist klar, was ich meine. Ich meine, du schreibst zu kitschig. "Das Gesicht in der Hand bergen", wer spricht denn so?! Das Schutzsuchende könntest du auch anders vermitteln. Dein Stil läßt mich an Historienschinken denken, wo es z. Bsp. heißt: "Die Macht bedeutet dir mehr als der Stolz" oder "Die Schönheit hat dich nie verblendet". In einer anderen Geschichte (über Vampire) hast du mal geschrieben: "Das Echo der Extase lag noch auf seinem alterlos schönen Gesicht", oder so ähnlich. Mal ehrlich, chica: findest du das wirklich gut? Am Anfang (der Vampirgeschichte) war ich noch beeindruckt von ihrer Atemlosigkeit. Am Ende der Geschichte hatte die Begeisterung schon ziemlich nachgelassen. Und nachdem ich auch noch "Nachtflug" von dir gelesen hatte, war ich sehr ernüchtert. Und erleichtert. Doch niemand, der so unglaublich toll war! Ich finde, du bist auf vordergründige Effekte aus, und opferst dabei wirklich guten Stil. Du knallst die Leute voll. Der Pianist Gould hat einmal gesagt, daß der Zweck von Kunst nicht die vorübergehende Steigerung des Adrenalinspiegels ist, sondern die langfristige Wirkung auf Wohlbefinden und Gelassenheit (jedenfalls so ähnlich). Gute Autoren schreiben zurückhaltender.

Gruß :)
marquee

 

Hallo chica,

eine schöne Geschichte. Die Sprache ist rund und passt zur Geschichte. Im Grunde kann ich dich für diese kg nur loben, wenn da nicht die Stelle mit der guten Tina wäre. Der Songausschnitt passt nicht ganz ins Gefüge. Er wirkt eher störend. Aber das ist im Endeffekt nur eine Kleinigkeit. Absolut gern gelesen!
Eine Sache noch:
Würde er zurückdenken an diesen Nachflug?
- da fehlt wohl ein t

Einen lieben Gruß....
morti

 

Hallo Chica
Jaaa, da hast Du unser Mitleid geweckt für den Schurken und die Story zeigt uns auch, dass Frauen gerne dem Feuer nahe sind ...
Der Himmel und die Nacht kamen an einer Stelle ziemlich dicht gefolgt, dass verursachte ein Holpern im Lesefluss.
Deine Beobachtungsgabe ist enorm, das Umsetzen gelingt Dir mühelos, aber manchmal biegst Du noch um zwei Ecken und das bildet dann so verwaschene Flecken im Bild - oder ein Wort ließe sich durch ein Passenderes ersetzen - aber das fühle ich auch mehr, als jetzt genau mit dem Finger auf ein Wort zu weisen, darum Schluss jetzt!
Gern gelesen.
Detlev

 

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