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Nachtgespinst

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10.01.2006
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Nachtgespinst

Ein halb zerknirschtes, vor Verschleiß triefendes Benzinfuhrwerk tuckert auf einer verlassnen Landstraße in die Nacht hinein. Das an Überstunden leidende Scheinwerferlicht zieht sich den kahlen Asphalt entlang, immer auf der Suche nach gellenden Straßenreflektoren. Dabei gibt die linke Flanke launenhaft flackernd ihre Beschwerden kund, während die rechte apathisch fixiert den aufgetragnen Diensten nachkommt. Verbogne Metallteile kratzen lauthals ihre Spuren in den Boden und eins der Hinterräder eiert ein markantes Humpeln in den Fahrstil. Der Wind wird nun praller und pfeift unter den Tragflächen der Straßenrandgräser hindurch; sie flattern wild durch die Luft, ohne den Boden der tief verankerten Wurzeln zu entledigen. Das schwer gezeichnete Fahrzeug trabt mürrisch brummend an dunklen Naturgestalten vorbei, die lediglich für einen knappen Scheinwerferaugenblick über ihre bloßen Umrisse hinauswachsen und ihr blankes Antlitz preisgeben. Da ragen gewaltige Stämme aus dem Boden, die schön aneinandergereiht dem Straßenverlauf folgen. Ihre feingliedrigen Verästelungen tauchen in die Nachbarkronen ein und peitschen ab und an eine Schrecksekunde auf die schon leicht gesprungene Windschutzscheibe. Der Wind hat inzwischen zusätzlich an Fahrt gewonnen und entleert die weigerlich schwankenden Kronen, gleich unausgereiften Pusteblumen. Das frisch gerupfte Blattwerk setzt sich, wild durch die angestachelten Luftschichten brausend, gegen ein Stelldichein auf dem spröden Boden zur wehr – bis die ersten Sonnenstrahlen das wüste Treiben lahm legen und die arg surrenden, schleifenden Fahrzeuggeräusche den kleinstädtischen Nachttischweckern zuvorkommen.

 

Hi Janosch,

ich will ja nicht zu sehr meckern, aber dieser Text braucht noch etwas sehr viel mehr um eine Geschichte zu werden.

(Uebrigens: Es waere sehr nett von Dir, wenn Du auf die Kommentare zu Deiner vorausgegangenen Geschichte zumindest eine Antwort hinterlassen wuerdest oder die offensichtlichen Fehler ausbauen wuerdest. Ansonsten koennte vielleicht der Eindruck entstehen, dass Du Dich dafuer nicht interessierst, was zur Folge haette, dass Dich niemand mehr hier kommentiert. Ok?)

Zuallererst solltest Du Dir angewoehnen, die Worte in ihrem richtigen Bezug oder ihrer richtigen Bedeutung zu verwenden. Was Du geschrieben hast (bitte entschuldige die Deutlichkeit) ist leider nur schwuelstiger Unsinn.

"zerknirscht" ist ein Seelenzustand der nichts mit einem Fuhrwerk zu tun hat.
"verlassenen" anstelle verlassnen; ist keine woertliche Rede und kein Erzaehler; daher Umgangssprache vermeiden.
Die Personifikation des Scheinwerferlichts, dass an Ueberstunden leidet, ist nicht unbedingt die beste Formulierung dafuer, dass es ein altersschwaches Licht ist.
(altern oder altersschwach geht auch fuer Dinge, waehrend leiden eher fuer Lebewesen passend ist)
"gellend" ist ein Gelaechter und kein Licht.
"aufgetragenen" anstelle "aufgetragnen"; UGS, Begruendung siehe oben.
"Flanke" beschreibt etwas, das auf der Seite ist, das Licht ist aber vorne.
Die Personifizierungen der Lichter wirken leider nur komisch auf mich (sorry).
"eiert ein markantes Humpeln in den Fahrstil" leiert markante Bedeutungsfehler in den Schreibstil: Ein Stil kann nicht humpeln.

Sorry, ich brech hier mal ab, weil ich denke dass obige Beispiele schon genug sind, um die Sprachlichen Ungereimtheiten anzusprechen (da sind in etwa 25 solche Stellen in ungefaehr 15 Zeilen Text!).

Hinsichtlich einer Geschichte muss ich leider auch noch folgendes anmerken:
Du beschreibst eine Szene, es geschieht aber nichts. Es gibt nicht einmal eine Person, die etwas handeln koennte. Ich kann daher nicht behaupten, dass Du eine (Kurz-)Geschichte geschrieben hast, da sich diese durch ein Geschehen um einen Konflikt auszeichnet. Du benoetigst also mindestens eine Person, die vor ein Problem gestellt wird. Die Entscheidung dieser Person und was wir daraus lernen koennen waere im Wesentlichen der Gehalt der Geschichte.

Versuch es einfach noch einmal und ueberleg' Dir eine Situation, in der beispielsweise Du selbst Probleme haettest. Beschreib diese Situation und wie Du dich dort verhalten wuerdest, dann haettest Du schon eine Geschichte ;-)

Gruss,

sarpenta

 

ich glaub ich bin einfach kein kurzgeschichtenschreiber. und ja, dies hier ist auch keine. wollt einfach mal gucken was passiert...werd mich wohl auch aus diesem Forum zurückziehen und anderen Foren widmen, die ein breitgefächertes Textsprektrum zulassen. naja, egal, dank dir auf jeden Fall für die Mühe, die du dir mit dem Text ngeamcht hast und verabschiede mich in diesem Sinne.

Grüße Janosch

 

Hi Janosch,

unabhängig von unserem Manko des zu wenig breit gefächerten Textspektrums (das ich im Übrigen als Vorteil sehe), sind die verwendeten Bilder und Satzbildungen, die sarpenta kritisiert hat, natürlich auch in jeder anderen textart zu kritisieren. Sie werden ja nicht dadurch stimmiger, dass dies keine Geschichte ist.

Der Wind wird nun praller und pfeift unter den Tragflächen der Straßenrandgräser hindurch
Gräser sind in keiner Textgattung Flugzeuge. Und da sie in den meisten Fällen nicht mal, wie andere Blumen, Blätterformen haben, die wagerecht zum Stiel stehen, lassen sich nicht mal diese als solche betrachten.

Lieben Gruß, sim

 

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