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Nachts sind alle Katzen grau

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09.09.2007
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Nachts sind alle Katzen grau

Der Mond schien hell vom Himmel. Dort stand er, wie eine große Scheibe runden Käses, in seiner vollen Pracht. Es war alles still, kein Käuzchen schrie, und alle Katzen waren grau. Alle Katzen? Nein, bei weitem nicht...
Die beiden jungen Männer gingen schweigend durch die nächtlichen Straßen, wie sie es schon seit einiger Zeit taten, gemeinsam und doch irgendwie alleine. Sie sprachen kein Wort, kein einziges, schwiegen und fühlten sich doch verbunden.
Der Größere von Beiden war schlank, knapp 1,90m groß und hatte helle Haare, die im Dunkel der Nacht ein wenig gräulich schienen. Sie waren knapp ohrlang und standen hinten kess ab, wie Stacheln, dank einer Menge Gel. Er trug eine etwas weitere Hose, schwarz war ihre Farbe, schwere Stiefel und einen –ebenfalls schwarzen- Kapuzenpulli, der ihn warm hielt.
Sein Begleiter war wesentlich kleiner, vielleicht 1,75m groß. Seine schwarzen Haare waren etwas länger als schulterlang, leicht gelockt und fielen locker und ungebändigt auf seine Schultern. Auf seine Kopf lugten unter den Haaren zwei Katzenohren hervor, auch sie waren schwarz, wie alles an diesem Jungen... seine Haare, seine Kleidung... Selbige bestand aus einem schwarzen, fast bodenlangen Rock mit Schnallen an der Seite, einem Shirt, auf dem sich fünf silbrig-schimmernde, nicht gleich große Reflektorplatten befanden, und dicken Boots, die auf dem Asphalt leise knallten. Über allem lag ein langer Mantel; bis zur Taille war er relativ eng geschnitten, lies höchstens Platz für einen warmen Pullover, dann sprang er auf und war nun sanfte Falten um den Körper des Kleineren. Der Mantel war komplett aus Lack, das Innenfutter erinnerte an die „Matrix“.
Schweigend gingen sie weiter nebeneinander her, genossen die Nacht und schließlich legte der Blonde einen Arm um die Schultern seines Begleiters. „Sag mal Maxim... diese Ohren... wie lange sind die schon da?“ Ihr Atem stieg in kleinen Wölkchen in den Himmel, schwebte dem Mond entgegen, während er sprach. „Meine Katzenohren? Hm... eigentlich... schon so lange wie ich denken kann...“ Er wackelte zur Bestätigung kurz mit den besagten Ohren. „Und.. du hast ja auch normale Ohren... mit welchen hörst du?“ Maxim lachte kurz leise. „Sil, du bist wirklich neugierig... aber wenn’s dich beruhigt... ich höre mit allen vier Ohren!“ Er grinste Silas an. Dieser errötete ein wenig. „Verzeih... ich will nun mal viel wissen...“ „Ist doch auch gar nicht böse gemeint oder so...“ Der Catboy grinste leicht und lehnte sich ein wenig an. „Oh, heute so verschmust?“ „Hmh...“
Silas sah auf den Jüngeren hinab. Maxim weckte alles in ihm, vor allem jedoch diese Lebensgier, und der Katzenjunge machte ihn aufwachen, zeigte ihm, was das Verb „leben“ wirklich bedeutete.
Maxim unterdessen ging es gut, einfach nur gut. Er fühlte sich wohl und geborgen, spielte mit einem kleinen grünen Schrägband an seinem Ärmel, dessen Schleife sich geöffnet hatte. Nur eine von dreien, es störte ihn nicht, doch kam ihm sein Leben in den Sinn – er hatte sich auch anderen Leuten geöffnet, und dadurch war ihm einiges leichter gefallen. Natürlich, Hänseleien und blöde Kommentare gab es immer noch, doch mittlerweile kam der damit zurecht, konnte sie wegstecken und überhörte sie meistens einfach. Sein Blick striff durch die Nacht, suchte und fand hier und da eine kleine Besonderheit, doch nichts aufregendes. Steine die aus dem Muster fielen, Löcher, abbröckelnden Putz oder auch nur ein liebevolles Detail.
Eine Katze maunze. „Nachts sind alle Katzen grau...“ Silas war in Gedanken ganz woanders und dachte nur laut, doch Maxim antwortete ihm. „Ich sehe sie nicht nur grau...“ stellte er unverdrossen und mit einem Lächeln fest- ja, er war dauerfröhlich. Das mochte wohl an der Gesellschaft liegen, die er hatte... „Du bist ja auch ein kleiner Kater!“ Silas grinste ihn an, änderte das „ein“ in Gedanken jedoch in „mein“.
Maxim sah ihn unschuldig an, ähnlich einem kleinen Kind, doch wesentlich erwachsener. Sie standen sich gegenüber im schummrigen Licht des Vollmondes, sahen sich in die Augen, gebannt. „Maxim, weißt du was?“ „Was?“ „Ach...“ Silas überwand sich und drückte Maxim vorsichtig gegen die Wand eines Hauses, dann küsste er ihn sanft auf die Lippen, voller Liebe und Zärtlichkeit. Maxim war zuerst überrascht, damit hatte er bei weitem nicht gerechnet, doch er schloss die Augen und erwiderte den Kuss... das Glück hatte einen neuen Namen...
Wahre Fledermäuse tanzten in den Bäuchen der Beiden einen nie da gewesenen Tango; dieses Gefühl war so berauschend, einfach überwältigend, super, grandios, beflügelnd... nicht zu beschreiben! Nicht mit menschlichen Worten.
„Das wollte ich dir sagen...“ flüsterte Silas und zog den jungen Mann vor sich in seine Arme. Dieser schmiegte sich bereitwillig an, lächelte, dann nahm er die Hand seines Begleiters und ging mit ihm weiter durch die nächtlichen Straßen, das neu entstandene Glück voll auskostend.
„Nachts sind doch nicht alle Katzen grau...“ stellte Silas abschließend fest. Nein, dieser Glückskater hier an seiner Seite war so bunt, so facettenreich und so besonders dass es wohl niemanden gab, der so bunt war. Nirgendwo.

 

Nabend, Windprinzessin.

Auf seine Kopf
Auf seinem Kopf

Selbige bestand aus einem schwarzen, fast bodenlangen Rock
Trägt der Typ wirklich einen Rock oder hast du hier das alte Wort für Jacke oder Obergewand verwendet? Wenn ja, dann solltest du das ändern. Wenn nicht... hm, habe ich noch nicht gesehen.

dann sprang er auf und war nun sanfte Falten
Statt 'war' würde ich 'warf' schreiben, da ist mehr Bewegung drin. Oder du hattest das vor und hast dich verschrieben.

der Katzenjunge machte ihn aufwachen
Besser wäre: der Katzenjunge ließ ihn aufwachen.

So, also deine Geschichte ist sehr kurz, deswegen kann ich nicht so viel dazu sagen. Aber die Idee mit dem verschmusten Katzenjungen finde ich niedlich. Erinnert vielleicht ein bisschen an die Kittys aus vielen japanischen Serien, doch die sind meistens weiblich.

Wie gesagt, niedliche Geschichte.

Eine schöne Nacht wünscht Jellyfish

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Windprinzessin

mir hat die Idee, "zwei Männer treffen sich in einer Gasse, um es zu tun" eigentlich sehr gut gefallen. Darüber, ob die Katzenohren jetzt wirklich wesentlich zur Handlung beitragen oder nicht, könnte man sich noch streiten, allerdings ist die Form Deiner Geschichte - mit Verlaub - eine kleine Katastrophe. Sie ist zum einen, wie Jellyfish schon erwähnte, viiiel zu kurz. Atemwölkchen, Mond, dunkle Gasse, nachts... da hättest Du mühelos in ein bis zwei Abschnitten eine zauberhafte Stimmung entstehen lassen können.
Außerdem trieft "Nachts sind alle Katzen grau" geradezu vor unglücklich gewählten Formulierungen, sodass ich beim Lesen nach fast jedem Satz eine Pause einlegen musste, um mir zu überlegen, ob das Gelesene einfach nur fehlerhaft oder sehr umständlich ausgedrückt wurde. Und dann sind da noch die vielen Verschiedenen Stile und Anspielungen, die das ganze gnadenlos auseinander fallen lassen.
Zum Beispiel "...doch kam ihm sein Leben in den Sinn". Hier wird die Matrix erwähnt, ist von einem Catboy die Rede (Wieso das denn, wo schon ein paar Sätze später wieder das Wort "Katzenjunge" steht?), da sagt der eine geradezu altmodisch "Verzeih..." um eine Unterhaltung zu beginnen oder der Erzähler "ja, er war geradezu dauerfröhlich"... Irgendwie passt (mir) das alles nicht so ganz. Ziemlich schade, weil die Idee an sich durchaus guter Tobak ist.

Gruß Edward

P.S. Wieso tanzen in dem Bauch des einen wahre Fledermäuse? Sind da jetzt tatsächlich Fledermäuse, die sich tanzend durch sein Gedärm wühlen? (Welch romantische Vorstellung!) Oder wolltest Du klarstellen, dass es sich nicht um ein Plastikfledermaus-Bild handelt? (Wobei das auch eine interessante Stimmung ergeben würde: In seinem Bauch tanzten viele kleine Plastikfledermäuse, die aus schwarzem Latex, ihr wisst, wovon ich spreche...) ;-)

 

Hallo Windprinzessin,

irgendwie hinterlässt die Geschichte bei mir das Gefühl, du hättest lediglich zu viele Mangas gelesen und den dafür typischen Charakter der Catboys und Catgirls in eine Geschichte gepackt, ohne die Bilder zu malen.
Ich muss gestehen, in Mangas hat das für mich mehr Charme und trotz deiner Eigenleistung wirkt die Geschichte auf mich wie Fanfiction, bei der du dich bestehender Figuren bedient und eine Fantasie dazu ausgemalt hast.

Gruß, sim

 

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