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Nachts

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18.09.2007
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Nachts

Ich war gerade dabei, vom Tiefschlaf in einen halbwachen Dämmerzustand zu gleiten, als ich meine volle Blase schmerzhaft spürte. Ich würde so nicht wieder einschlafen können, wälzte mich aus dem Bett und schlich aufs Klo. Es war noch stockfinster. Gut, dachte ich, es ist noch tiefe Nacht, du kannst noch ein paar Stunden schlafen. Wieder zurück im Schlafzimmer fiel mein Blick auf die roten Ziffern des Radioweckers. 6:10. Eigenartig. Der Wecker musste falsch eingestellt sein. Um diese Zeit mussten Lichtstrahlen durch die Schlitze in den Jalousien sickern, die das Zimmer in Dämmerlicht tauchten. Ich glitt unter die Decke und griff nach meiner Uhr. 6:11. Seltsam. Ich stand wiederum vorsichtig auf, um meine Frau nicht zu wecken, und tappte steif hinunter in die Küche. Die Uhr an der Mikrowelle zeigte 6:12. Hatte ich etwa nur geträumt, es sei Mai? Ich stellte den Fernseher an, um mir mit der Uhr der Teletextanzeige Gewissheit zu verschaffen. Weißes Rauschen. Das Kabelfernsehen war ausgefallen. Ein unangenehmer Druck machte sich im oberen Brustbereich bemerkbar. Angst. Ich warf einen Blick aus dem Küchenfenster auf die Straße. Die Straßenbeleuchtung brannte, sonst völlige Stille.
Wieder im Schlafzimmer oben flüsterte ich Laura zu „Es ist schon viertel nach sechs, und noch stockdunkel!“. Plötzlich stand sie neben dem Bett. Sie hatte die gefährliche und unangenehme Gewohnheit, wie von der Tarantel gestochen aus dem Bett zu springen, sobald sie erwachte. Schlaftrunken fragte sie mich, was los sei, ich wiederholte meine Erklärung und zog den Rollladen vor dem Fenster hoch. Sie tappte zu mir. Gemeinsam stellten wir fest, dass es immer noch stockdunkel war. „Gestern war der 9. Mai, richtig?“, fragte ich. Meine Frau starrte mich an, ohne mir zu antworten. „Ich habe schon drei Uhren gecheckt.“, sagte ich. „Es ist viertel nach sechs. Es müsste hell sein.“ Laura schüttelte nur den Kopf, so, als könnte sie nichts von dem Unsinn glauben, den ich erzählte.
Sie zog nun auch den Rollladen vor der Balkontür hoch. Die Tür wies in Richtung des Sonnenaufgangs. Wir starrten hinaus. Nicht einmal ein heller Streifen war am Horizont zu sehen. Ich öffnete die Tür und trat auf den Balkon. Es war kalt. Scheinwerfer glitten auf einer entfernten Straße vorbei. Man hörte einen Zug auf der Bahnstrecke vorbei fahren, die in unserem Rücken lag.
Wir sahen uns an ohne uns gegenseitig erklären zu müssen, dass etwas nicht stimmte. „Gestern war der 9. Mai.“, sagte meine Frau. Ich ging ins Zimmer zurück, schlüpfte in ein T-Shirt und eine Hose. Vorsichtig öffnete ich Valentins Zimmertür und machte Licht. „Zeit zum Aufstehen!“ Noch wollte ich nicht von der gewohnten Routine abweichen und eher an eine Sinnestäuschung, ein besonderes Wetterphänomen oder sonst was glauben. Valentin besaß als einziger im Haus ein Radio, das vom Kabelnetz unabhängig empfangen konnte. Ich nahm es vom Fensterbrett, stieg über die Treppe ins Wohnzimmer hinunter und stellte es auf den Esstisch, um nach umständlichen Manipulationen festzustellen, dass ich es auf den Schoß nehmen musste, weil das Kabel zu kurz war. Laura kam mir nach, sie hatte sich ebenfalls angezogen. Sie probierte noch einmal das Kabelfernsehen. Tot, keine Sender. Valentins Radio hatte ich noch nie eingeschaltet, ich brauchte eine Zeit, bis ich alle Frequenzen gefunden und durchsucht hatte. Kein Sender. Ich trug das Radio zum Fenster, drehte nach einem neuerlichen Suchvorgang an der Antenne herum, nichts.
Meine Frau kaute an ihren Fingern, ein Zeichen nahender Panik. „Was sollen wir tun?“ fragte sie. „Was sollen wir denn tun? Tu irgendwas!“ Sie neigt zur Irrationalität, wenn sie mit Situationen nicht klar kommt.
Unsere Kinder hatten gespürt, dass etwas nicht in Ordnung war. Madita kam herunter. „Es müsste schon hell sein. Was ist los?“ Sie bekam keine Antwort. „Scheiße. Ich habe heute Matura.“ Sie flog aus dem Zimmer und unter die Dusche. Vorläufig hatte sie ihre Tagesplanung nicht umgestellt.
„Ich ruf meinen Vater an.“, sagte ich zu Laura. Er stand immer bald auf. Was ich brauchte, war Sicherheit – lebten wir in einer Sinnestäuschung, oder war etwas Unvorstellbares passiert?“ Mein Vater meldete sich nach dem fünften Läuten. „Papa,“ begann ich, aber er unterbrach mich sofort. „Ich weiß,“, sagte er, „es müsste längst hell sein. Sogar strahlend hell – ich kann den Sternenhimmel sehen, es gibt keine Wolken.“ „Du hast doch eine Satellitenschüssel,“ schöpfte ich Hoffnung, „kannst du…“. Er ließ mich nicht ausreden. „Kein Sender. Gar keiner. Von nirgendwo.“
Meine Stimme kippte in die Panik. „Papa, geht nicht aus dem Haus. Es muss etwas Fürchterliches passiert sein. Es wird nicht mehr hell.“ Jetzt hatte ich das Offensichtliche ausgesprochen, und für mich wurde es dadurch erst Wirklichkeit. Es wurde nicht hell. Laura war ans Ostfenster des Wohnzimmers getreten, offensichtlich in der Hoffnung, endlich einen hellen Streifen am Himmel wahrnehmen zu können, doch da war nichts.
Valentin kam zu uns. Er setzte sich auf meinen Schoß, legte die Arme um meinen Hals und schloss die Augen wieder. „Warum ist es nicht hell?“ Ich schluckte. Wie sollte ich ihm etwas so Unglaubliches erklären, von dem ich keine Ahnung hatte? Hunderte Vorhersagen über zu erwartende Katastrophen hatte ich in den letzten Jahren gelesen, von Vulkanausbrüchen, Tsunamis, Klimakatastrophen, was weiß ich. Niemand hatte uns jemals darauf vorbereitet, dass es eines Tages möglicherweise nicht mehr hell werden würde.
„Wir frühstücken jetzt.“ Ich versuchte, dem Tag – Tag? – einen normalen Ablauf zu geben. Essen mussten wir, ob es hell wurde oder dunkel blieb. „Aber wir bleiben im Haus. Wer weiß, was passiert ist.“
Laura hatte sich aufs Sofa gelegt und bis zur Nasenspitze zugedeckt. Der Wirklichkeit entfliehen, indem man sich vor ihr verbirgt. Eine kindliche Strategie, die ich sie schon so oft anwenden hatte sehen. Aber ihr Blick sagte mir, dass auch sie wusste, dass es diesmal nicht helfen würde. Es wurde nicht mehr hell.
Ich machte mich daran, ein Frühstück zuzubereiten, wie wir es an einem freien Tag am Wochenende zu uns nahmen, mit Eiern, Schinken, Tomaten, Käse, und so weiter.
Während des Tischdeckens fiel mir ein, dass doch das Internet funktionieren konnte, wenn auch das Telefon lebendig war. Ich schaltete ein, rannte während des unglaublich langsamen Hochfahrens wieder in die Küche, um die Eier abzuschrecken. „Tu auch mal was!“, rief ich meiner Frau zu, als ich wieder zum Computer verschwand. Ich brauchte nicht lange. Keine Seite war seit Mitternacht aktualisiert worden, nicht CNN, nicht unsere Zeitungen und Fernsehstationen. Alle Seiten funktionierten – mit den News von gestern. Ich ließ den PC laufen.
„Im Internet keine Information.“ Ich versuchte, sachlich zu bleiben und köpfte mein Ei. Madita kam im Bademantel mit nassen Haaren, setzte sich zu mir und begann zu essen. Valentin lag zu Lauras Füßen auf dem Sofa und starrte mich mit großen Augen an. Von mir verlangte man Erklärungen und Handeln. Ich war so ratlos wie alle anderen auch und versuchte meine Angst durch Essen zu bekämpfen. „Wer bringt mich?“ Madita schien noch immer überzeugt, dass sie heute ihre Englisch-Klausur schreiben würde. „Ruf erst mal ein paar Leute von deiner Klasse an, ob überhaupt jemand kommt. Ich probier’s bei Professor Römer. In dieser Situation…“ Er musste wach sein. Madita warf ihr Handy auf den Tisch. „Kein Netz.“ Der Festnetzanschluss hatte noch ein Freizeichen. Ich brauchte erst eine Lesebrille, bevor ich die Nummer von Maditas Englischlehrer heraussuchen konnte.
Zuerst war besetzt, beim dritten Versuch meldete er sich nach dem ersten Läuten. „Ja, es haben schon mehrere angerufen. Ich denke, so lange keiner weiß, was los ist, sollen alle zu Hause bleiben. Ich jedenfalls fahre in die Schule, was soll ich sonst auch machen, vielleicht kommt jemand.“
Ich erklärte Madita, dass die Maturaprüfung heute wohl ausfallen würde. Sie reagierte erstaunlich gelassen. „OK. Ich geh in mein Zimmer. Lesen. Solange es noch Strom gibt.“
Ich setzte mich zu Laura aufs Sofa. Sie hatte kein Wort gesprochen, während Madita und ich gefrühstückt hatte. Mir kamen die Tränen, ohne dass ich genau wusste, worüber ich weinte. Rastlos stand ich auf, öffnete die Terrassentür, mir war heiß, ich fand die Luft stickig. Ich starrte nach Osten. Laura kam leise hinter mir her, ich spürte sie erst, als sie mir von hinten die Arme um den Körper legte und ihren Kopf an meinen Rücken drückte. Es schien kein Mond, ein paar blasse Sterne glühten.
Plötzlich hatte ich den Eindruck, als hörte ich ein leises Sirren in der Luft, das gleichzeitig von nirgends und überall kam. „Hörst du es auch?“, fragte ich. „Was?“ Ich begann offenbar zu halluzinieren. Gleich darauf meinte ich ein schwaches Pumpen wahrzunehmen, etwas, das man nicht hören konnte, sondern fühlen, eine regelmäßige Druckänderung, vielleicht ein ganz leises Seufzen.
Laura hob den Kopf. Sie spürte es auch. „Gehen wir besser wieder hinein. Vielleicht ist ja alles radioaktiv verseucht, oder es sind Giftgase in der Luft.“
Uns blieb nichts zu tun, als uns zusammen aufs Sofa zu kuscheln, einander Wärme und Nähe zu geben und abzuwarten. Nach einer halben Stunde klingelte das Telefon. Mein Vater war dran. „Hört ihr auch dieses Geräusch?“ Ich hatte es mir nicht eingestehen wollen, aber ich hörte und fühlte es. Ein ganz dumpfes, regelmäßiges Pumpen, Saugen, Seufzen. was auch immer. Nun konnte man es auch im Haus spüren, und ich hatte Angst, dass es mich zum Wahnsinn treiben würde.
Erst jetzt kamen wir auf die Idee, eine DVD einzulegen, um mit unsere Angst zu verscheuchen. Wir starrten den Fernseher an, der uns eine Komödie zeigte und das grauenhafte Pumpen für einige Zeit übertönen würde.
Ich stahl mich davon und tat, was man im Angesicht von Katastrophen gelernt hat, zu tun. Ich reinigte die Badewanne und ließ sie voll Wasser laufen, damit wir Trinkwasser hatten. Alle Kerzen, die ich finden konnte, Streichhölzer und Taschenlampen häufte ich auf dem Esstisch auf.

 

Wie geht es weiter? Du kannst uns doch nicht einfach so haengelassen!
Deine Geschichte habe ich verschlungen, echt das Spannendste, was ich hier seit langem gelesen habe!
Was fuer eine grausige Vision. Du schaffst es auch, alles so realistisch zu beschreiben, dass man richtig Angst bekommt.
Fehler sind mir keine aufgefallen, nur eins klingt in meinen Augen seltsam:
Er stand bald auf.
Das bald wuerde ich durch zeitig ersetzen, bald ist wahrscheinlich regional gepraegt?
Danke fuer die tolle Geschichte,
sammamish

 

Hallo dioptrienotto!
Wow deine Geschichte fand ich echt sehr eindrucksvoll. Hätte auch gut zu Horror gepasst, aber bei Seltsam macht sie sich auch gut. Die Handlung ist wirklich total spannend und gruslig, aber ich muss sammamish zustimmen. Warum erzählst du nicht weiter? So klingt sie irgendwie unfertig, als hättest du nicht gewusst, was du weiter schreiben solltest. Ich will auch wissen, was dieses Summen war!! ;)
Als dein Protagonist in das Zimmer seines Sohnes geht, sollte noch irgendeine Reaktion von Valentin kommen, finde ich. Sonst denkt man, er wäre gar nicht da, verschwunden oder so. Das hat mich ein bisschen gestört, ich hab in meinem Kopf an der Stelle die ganze Zeit ein leeres Bett gesehen und darauf gewartet, dass Valentin endlich was sagt.
Am Anfang musste ich übrigens an die "Feuerzangenbowle" denken und am Ende an die "Langoliers". Seltsame Kombination, aber was solls ;)
Also, sehr spannend und gern gelesen!
Apfelstrudel

 

Hallo,

Der Wecker musste falsch eingestellt sein. Um diese Zeit mussten Lichtstrahlen durch die Schlitze in den Jalousien sickern, die das Zimmer in Dämmerlicht tauchten.
Das doppelte „musste“ ist nicht sehr schön und „tauchten“ gehört eigentlich auch in den Konjunktiv.

Meine Frau kaute an ihren Fingern, ein Zeichen nahender Panik.
Ich glaube der zweite Teil des Satzes ist überflüssig. An den Nägel kauen mit Panik zu verbinden liegt schon sehr nahe.

– lebten wir in einer Sinnestäuschung, oder war etwas Unvorstellbares passiert?“
Die Abführungszeichen sind zu viel. Und ich denke mal, „lebten in“ ist ein Vertipper für „litten an“ – denn in einer Sinnestäuschung zu leben“, ist ja schon sehr unvorstellbar.

hatte ich in den letzten Jahren gelesen, von Vulkanausbrüchen, Tsunamis, Klimakatastrophen, was weiß ich.
Das Problem mit „was weiß ich“ ist, dass es eine feste Redewendung ist, aber dass da nun einmal ein Verb drinsteckt, das eigentlich gebeugt gehört.

Ist schon ein „reifer“ Text, sehr schön gemacht, wie die Figuren Gesichter bekommen. Die Frau ist dir besonders gut gelungen. Inhaltlich hat es ein bisschen an Signs erinnert, aber – um jetzt auch was Negatives zu sagen: Es ist schon relativ billig und einfach, so eine immense Spannung zu erzeugen, wenn man sich nicht mit der Auflösung rumschlagen muss. ;) Diese Atmosphäre über einen längeren Zeitraum zu halten UND sie dann noch „schlüssig“ aufzulösen, ohne dass jeder sagt „Na ja, das Ende war aber nix“ – das wäre eine Kunst gewesen. Denn je spannender der Text ist, um so höhere Erwartungen werden dann an ein „rundes“ Ende gestellt – und der Text bleibt das natürlich komplett schuldig, so dass man hier fast nicht mehr von einer Geschichte sprechen kann, sondern eher von einer kurzen Miniatur, so als wäre es das Ergebnis einer Aufgabe in einer Schreibwerkstatt „Erschaffen Sie ein dichtes, bedrückendes Szenario“. Diese Aufgabe erfüllt der Text zweifellos, aber mehr leider auch nicht.

Gruß
Quinn

 

Mit der Geschichte hast du voll und ganz meinen Geschmack getroffen. Du erzeugst beim Lesen eine Gänsehaut, ohne auf Schockeffekte zurückzugreifen. Ich finde deinen Text sehr fesselnd und würde zu gerne wissen, wie es weitergeht!

 

He dioptrienotto,

ich bin entschieden

dass Du mit der Geschichte einfach so aufhörst! So viel Spannung, so gut geschrieben und dann: Nix mehr...

Dabei hatte ich schon den Daumen hoch.

Herzlich, Gisanne

 
Zuletzt bearbeitet:

Salü dioptrienotto,

inzwischen habe ich drüber geschlafen und denke nun:

Die Geschichte ist fertig. Schrecklich und tatsächlich ist nur dieses Ende möglich. Wie sollte denn das Ich des Protagonisten das Ende anders beschreiben? Schauerlich!

Für diese Geschichte bekommst Du von mir eine Empfehlung.

Trotzdem: Die Anregungen der Anderen betreffend Korrekturen bleiben wichtig.

Herzlich grüsst Dich Gisanne

 

Die Geschichte ist fertig. Schrecklich und tatsächlich ist nur dieses Ende möglich. Wie sollte denn das Ich des Protagonisten das Ende anders beschreiben? Schauerlich!
Wie meinst du das? Gehst du davon aus, dass der Erzähler stirbt? Wo siehst du die Anzeichen dafür?
Also persönlicher Geschmack in allen Ehren, du hast die Geschichte ja auch empfohlen und alles, aber nur weil die Geschichte an einer Stelle mittendrin endet, heißt das noch nicht, dass da irgendein Sinn dahintersteckt. ;)

Gruß
Quinn

 

hallo,

Spannende Geschichte, muss man schon sagen. Liegt genau auf meiner Wellenlänge, vor allem die Beschreibungen der Geräusche und Sinneseindrücke gegen Ende der Geschichte haben es mir angetan. Das schreit förmlich nach einer längeren Geschichte, obwohl mir der Schluss eigentlich schon jetzt gefällt. Es lässt fast alles offen, doch genau das ist das spannende daran, denn jeder kann sich seinen eigenen Horror ausmalen. Hier ist es für mich auch kein sich darum herum drücken, sondern es ist stimmig und ich habe nicht den Eindruck, dass es ein schnell schnell hingeknalter Schluss ist.

Ich halte die Empfehlung für gerechtfertigt und gratuliere dir zu diesem Kleinod, das sicherlich an einigen Stellen verbessert werden kann, insgesamt aber sehr gelungen ist.

Liebe Grüße,
Georg

 

Hallo dioptrienotto,

die Geschichte kenne ich; wurde in der Septemberausgabe von "KURZgeschichten" gedruckt, kann das sein? ;) Hat mir, als ich sie dort las, auch schon sehr gefallen! Ich finde nicht, daß Du noch weitererzählen solltest, der Leser kann sich ruhig seine eigenen Gedanken machen.

Eine sehr gelungene und spannende Geschichte!

Liebe Grüße
von der stephy

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo dioptrienotto,

ja, der Spannungsaufbau kann wirklich als gelungen bezeichnet werden. Und stilistisch gibt es aus meiner Sicht ebenfalls weitgehend nichts zu bemängeln. Eine Kurzgeschichte, wie sie sein muss. Wenn da nicht der Schluss wäre. Ich mag Geschichten mit einem offenen Ende, die dem Leser, nachdenklich und grübelnd zurücklassen, ihm verschiedene Möglichkeiten bieten, den Stoff weiterzuspinnen. Aber meine damit verbundene Erwartung an einen guten, kraftvollen oder hintergründigen finalen Satz erfüllst du leider nicht. Die Geschichte hört einfach auf. Irgendwie willkürlich. Das wird dem sonst guten Text nicht gerecht, und so wirkt die Sache auf mich nicht rund. So hättest du auch ein oder zwei Sätze früher enden können, ohne dass es irgendwie eine andere Wirkung erzielt hätte, oder ein oder zwei Sätz länger ausführen können, was man sonst noch im Katstrophenfall alles zu tun hat. Völlig egal, es ist einfach nur ein etwas unispiriert wirkender Abbruch.

Wie die unterschiedlichen Meinungen zeigen, sieht das nicht jeder so. Mir war das jedenfalls am Ende zu dünn. Schade.

Grüße von Rick

 

Hallo dioptrienotto
spannend, spannend, spannend.
Ich beschäftige mich gerade mit der Farbe gelb, hab alles mögliche gelesen u.a. auch, dass die Sonne das Gelb verkörpert und dass die Erdbewohner vor Jahrtausenden in Panik verfielen, wenn eine Sonnenfinsternis kam. Daran musste ich denken, als ich Deine Geschichte las.
Einfach nur spannend.
Grüße HEidi

 

Hallo dioptrienotto,

Elf Kommentare und noch keine Reaktion von Dir.
Hat Dich etwa das 'schwarze Loch' aufgesaugt?

Gisanne

 

Hallo Gisanne,

bin mehr Schreiber als Diskutierer über Texte. Manche nehmen das übel, ich weiß. Aber was soll ich machen - meine karge Freizeit verbringe ich einfach lieber mit dem Schreiben von Geschichten als mit Diskutieren darüber. Fortsetzung wird dennoch überlegt ...

 

Hallo, dioptrienotto.

Ein sehr intensives, dichtes Stück Text. Diese beklemmende Situation aufzuheben, indem man immer weiter schreibt und entweder eine "Auflösung" präsentiert (die vermutlich nur banal und/oder unglaubwürdig sein dürfte) oder die Spannung, die Du hier gekonnt und gut portioniert aufbaust, irgendwann in eine zirkuläre Selbstwiederholung zu zerschreiben, wäre schlichtweg unverantwortlich und inakzeptabel. Heißt: Hör bloß auf, über ein Sequel nachzudenken!

Deine Geschichte hat genau die richtige Länge mit genau dem richtigen Ende. Der Schlussabsatz ist die schlussendliche Kapitulation des Versuchs, den Alltag trotz äußerer Katastrophenbedingungen weiterzuleben, das Eingeständnis eines Scheiterns der Zivilisation.

bvw

 

Hallo dioptrienotto,
auch von mir ein Lob an dich für dieses Fragment. Deine Grundidee, etwas Schlimmes ist passiert, es wird nicht mehr hell, finde ich sehr gut! Dein Stil ist angenehm, die Schilderung der Charaktere und Umstände gelingt dir. Hat mich teilweise an King erinnert, bist ja auch ein King-Leser... ;)
Nichtsdestotrotz ist und bleibt es - leider - nur ein Fragment. Du hast eine gute Grundidee und hast einen guten Anfang geschrieben, hast Spannung erzeugt. Aber dann hörst du einfach auf. Ich muss an dieser Stelle Quinn beipflichten, der es schon sehr gut formuliert hat. Hier nochmal in eigenen Worten: Jeder kann sich jeden Scheiß ausdenken, aber es muss am Ende auch schlüssig und logisch sein, es muss eine Lösung geboten werden. Und das ist hier nicht der Fall.
Ich habe neulich mal was von R.L. Stine gelesen, weil ich den als Kind immer verschlungen habe und wurde bitter enttäuscht. Er macht das nämlich ganz genauso. Er hat eine Situation, die ist zwar spannend und interessant und alles (schließlich ist er einer der meistgelesenen Autoren unter Kindern), aber er erklärt nichts am Schluss. Er setzt einem das einfach vor und zack das wars. Für Kinder mag das ok sein, die lesen alles was ihnen unter die Finger kommt und stören sich nicht an sowas, und das ist auch gut so, aber wenn ich anfange, eine Geschichte zu lesen, dann will ich die mit allem - mit Einleitung, Hauptteil und Schluss. Das ist ja auch das Schwierige daran. Denn so wie du oder R.L. Stine das machen, kann das (fast) jeder.
Im Grunde kann man das Stück noch gar nicht inhaltlich bewerten, weil man das Ende nicht kennt.
Gruß,
Maeuser

 

Mir gefiel das mit der Spannung uch ganz gut. Die Idee is auch toll. So ein was wäre wenn... Szenario halt. Nun überleg auch ich natürlich was mit dem Schluss ist. Aber es gibt ja "wenigstens" diese Hinweise auf das seltsame Geräusch. Meine Vermutung geht also in Richtung das haben die Menschen nun mit irgendeiner neuen Technologie selbst verschuldet. Ich gehe mal davon aus, dass egal welche Auflösung du geliefert hättest, die Leser nicht damit zufrieden gewesen wären. Daher ist dein Ende und die Andeutungen einer Lösung, welche es wie gesagt ja gibt, vermutlich das Beste.

 

Hallo!

Wie geht es weiter!!!??? Du kannst doch nicht einfach aufhören zu schreiben!!

Ich möchte unbedingt wissen wie es weitergeht! Du hast wirklich Talent spannend zu schreiben! Als ich deine Geschichte gelesen habe, habe ich alles um mich herum vergessen! Ich war richtig vertieft in deine Geschichte! Schreib doch bitte, bitte weiter!

Lg numa2004

 

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