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Narziss und Felicitas

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24.08.2007
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Narziss und Felicitas

"Du kannst dein Leben erst dann völlig genießen, wenn du imstande bist, dich selbst mit jeglichen Dingen zu umgeben, die dir Freude bereiten", bemerkte er während er das Weinglas vom Tisch nahm und sich lässig auf der Ledercouch zurücklehnte, sieh her, genau diese Dinge meine ich, und führte dann seinen Monolog fort, "und solange das nicht so ist, musst du hart dafür arbeiten. Du darfst den Zustand der Unvollkommenheit nicht tatenlos hinnehmen, Felicitas. In eindimensionalen Realitäten musst du deine 3D-Brille aufsetzen." Er lachte, sich der lächerlichen Simpelheit seiner Aufforderung bewusst. "Du bist ein Niemand, aber tu so, als gehörte dir die Welt. Kleide dich in das Gewand der Lüge, wenn die Wahrheit bloß nackt und hässlich ist wie eine alte Hure. Verstehst du, was ich meine?", fragte er, erwartete aber keine Antwort von ihr und nahm einen großen Schluck von seinem Chardonnay. Sie verstand sehr gut und teilte auch die meisten seiner Ansichten, jedoch verabscheute sie die Sicherheit, die er ausstrahlte, als könne ihn nichts auf der Welt erschüttern. Kleide dich in das Gewand der Lüge. Das würde letztendlich bedeuten, dass die beiden sich belügen würden wenn die Wahrheit hässlich würde. Und macht das Sündigen es einem selbst nicht unmöglich, den anderen für seine Sünden zu verurteilen? Was passiert, wenn zwei Diebe sich gegenseitig bestehlen und erfahren, was der jeweils andere getan hat? Außer in Lügen kleidete er sich offensichtlich gerne in Armani, hüllte sich in eine Wolke von Chanel und ließ seine ledernen Slipper von Hand anfertigen. Er hasste Sandalen wie die Pest, wie er ihr sagte. Einerseits fand sie die Vorstellung, mit einem aüßerlich unattraktiven Mann, der keinen Gedanken an seine Kleidung verschwendete und zu Sandalen, durch die seine weißen Socken zu sehen waren, grüne oder lilafarbene Jogginganzüge bevorzugte, zusammen zu sein, abstoßend, aber genauso abstoßend war die Vorstellung, mit einem Mann zu leben, der die meiste Zeit damit verbrachte, seine äußere Erscheinung zu perfektionieren. Wahrscheinlich traf diese Beschreibung genau auf den Mann zu, der neben ihr auf dem Sofa saß. Sie stellte ihr Glas ab. Es gab keine Bilder in seinem Wohnzimmer; lediglich Spiegel. Er selbst sollte das prunkvolle Porträt an seiner Wand sein. "Glaubst du an Wiedergeburt?", fragte sie ihn plötzlich und unverblümt. "Nein", gab er ohne langes Überlegen zurück, "ich glaube, Glauben ist ein Haufen Scheiße." Er lachte. In einem früheren Leben hätte er nur ein einziger sein können: der junge Narziss, der sich unsterblich in sein Spiegelbild verliebt, mit jedoch einem Unterschied: Er hätte Echo, die lediglich Narziss' sich selbst gewidmeten sehnsüchtigen Worte wiederholen konnte, nicht über seiner Schönheit ignoriert, sondern er hätte sie ein, zwei Mal genommen, und sich dann wieder in seiner unerfüllten Liebe verloren. Vielleicht war er in einem früheren Leben auch ein Dandy, mit verschiedenen Friseuren, zuständig für verschiedene Partien seiner Kopfbehaarung, mit verschiedenen Schneidern, zuständig für die einzelnen Finger seiner Handschuhe, ein Mann, dessen höchstes Ziel es war, seine Countenance zu bewahren und der das männliche Geschlecht bevorzugte und seine sexuelle Erfüllung in Analverkehr und Fellatio fand? Nein. Er liebte die Frauen. Er liebte es, sie mit Materiellem zu beeindrucken, er liebte ihre Beine, ihre Brüste, vor allem ihre Brüste. Ein gewöhnlicher Mann, der sich für außergewöhnlich hielt. Sie hatte seinen Namen vergessen, den er bei ihrem Treffen ein paar Stunden vorher kurz erwähnt hatte; deshalb taufte sie ihn nun auf den Namen Narziss, er erschien ihr als der geeignetste. Und was suchte sie bei Narziss? Es tat ihr gut begehrt zu werden, unabhängig davon, wer derjenige war, der es tat, vielleicht saß sie deswegen jetzt bei ihm auf der Couch. Mittlerweile hielt er zu einem nachdenklichen Gesichtsausdruck den Wein gegen das Licht. Ich kenne mich aus. Zu diesem hatte er sie eingeladen, nachdem die beiden bei einem Nobelitaliener zu Abend gegessen hatten. Zuerst Essen, dann Wein, dann Sex? War das nicht alles, worauf es hinauslief? Ein Mann und eine Frau, allein in einem großen Haus, mittelmäßig alkoholisiert? Es war so simpel, ein Klischeé. Vielleicht brauchte sie etwas einfaches, etwas, das sie nicht erschütterte, jemanden der sie wollte, ja genau in diesem Moment.

Zwischen zwei Küssen, mit denen er sie fast erstickt hätte, schaute er in den Spiegel, der als Rückenlehne seines Bettes diente und lächelte. Selbst beim Sex hätte er eine schlecht sitzende Frisur nicht hingenommen. Sie nahm ihre Beine hoch, legte sie auf seine Schultern und drehte ihren Kopf zur Seite, um seiner Zunge zu entkommen. Mit jedem seiner Stöße drang er sehr tief in sie ein, war ihr aber gleichzeitig nicht nah. Was fand sie in diesem Akt, der Vertrautheit zwischen zwei praktisch Fremden vorgaukelte? Und was fand er in ihr? Tränen liefen ihre Wangen herunter, fast lautlos, sie fühlte sich verloren, unvollständig. In diesem Bett gab es bloß zwei Körper, die sich in verschiedenen Stellungen umeinander und ineinander wanden, die ein bedeutungsloses Spiel spielten. Er war nun auf dem Höhepunkt seiner Lust angekommen, er stöhnte, er schrie beinahe, seine Stöße würden heftiger, härter, nachdrücklicher. Sie spürte, wie er in ihr abspritzte, wie das Sperma sich seinen Weg durch sein hartes Glied bahnte, um dann an der Gummiwand zu scheitern. Erschöpft ließ er von ihr ab und fiel neben sie, um wenig später einzuschlafen, und das war der Zeitpunkt als dem Supermann das Kostüm, das er immer ängstlich festgehalten hatte, vom Körper rutschte und nur noch ein einfacher Mann mit Hühnerbrust übrig blieb. Wenn er sich nur sehen könnte, er wäre in Scham versunken. Um das Klischeé zu perfektionieren zündete sie sich eine Zigarette an und blies den Rauch in die von seinem Schnarchen erfüllte Nacht. Sie fragte sich, ob sie einem Menschen jemals gleichzeitig so nah und doch so fern gewesen war.

 
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Da das Ganze stark nach "Sekretärin schläft mit Chef Klischee" schmeckt, kann mich die Geschichte nicht begeistern. Narziss ist charakterlich gut gezeichnet. In meinen Augen ist er aber nur der Durchschnittsarsch, der einen jeden Tag in seinem BMW auf dem Zebrastreifen fast über den Haufen braust. Solche Typen gibt es in jeder Stadt, vielleicht hättest du ihm noch ein Note mehr Individualität verpassen sollen. Felicitas, die ja fast noch wichtiger ist, hat unterirdisch viel Persönlichkeit. Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen wieso sie sich zum Schluss von ihm knallen lässt. Nur Phrasen wie

Vielleicht brauchte sie etwas einfaches, etwas, das sie nicht erschütterte, jemanden der sie wollte, ja genau in diesem Moment.

oder

Es tat ihr gut begehrt zu werden, unabhängig davon, wer derjenige war, der es tat, vielleicht saß sie deswegen jetzt bei ihm auf der Couch.

Sorry. Sie war ihm so nah und doch so fern? Das musst du näher beleuchten!

Irgendwie erinnert mich Narziss an Patrick Bateman aus American Psycho wie er Monologe über Alben seiner Plattensammlung führt. Anschließend vögelt er die Edelprotituierten und sieht sich dabei mindesten genauso selbstverliebt im Spiegel an. Den Nutten hat er übrigens vorher auch einen Chardonnay angeboten.

Stilistisch finde ich deine Geschichte in Ordnung. Liest sich bis auf ein paar Stellen zumeist flüssig, weil du in meinen Augen sehr dynamisch schreibst.
Allerdings finde ich dass Narziss und Felicitas schwierig zu lesen ist.

Einerseits liegt das an diesem gigantischen ersten Absatz, denn du besser in kleinere mundgerechte Häppchen zerschneiden solltest. Andererseits verlangst du dem Leser einiges an Vorstellungsvormögen und Allgemeinwissen ab.

"In eindimensionalen Realitäten musst du deine 3D-Brille aufsetzen." Er lachte, sich der lächerlichen Simpelheit seiner Aufforderung bewusst.

Was ist denn an dieser Aussage simpel? Erinnert mich an ein 3d-2d Analogon von Hawking um 4d besser zu erklären. Ist der finanzielle Unterschied zwischen den beiden der Dimensionsunterschied? Wenn dann müssten ihre Betrachter doch die 3d-Brille aufsetzen? Du siehst, ich habe in keinem Maße verstanden worauf du mit seiner Aussage hinausmöchtest. (Außer natürlich im Großen und Ganzen vor Felicitas einen auf dicke Hose zu machen).

..der junge Narziss, der sich unsterblich in sein Spiegelbild verliebt, mit jedoch einem Unterschied: Er hätte Echo, die lediglich Narziss' sich selbst gewidmeten sehnsüchtigen Worte wiederholen konnte, nicht über seiner Schönheit ignoriert, sondern er hätte sie ein, zwei Mal genommen, und sich dann wieder in seiner unerfüllten Liebe verloren...

Nicht jeder ist in der griechischen Mythologie so bewandert, dass er gleich weiß wer Narziss ist und versteht dementsprechend nicht worauf du hinaus möchtest. Dann finde ich die zitierten Sätze irgendwie unmöglich formuliert. Sicher gibt es auch noch dass Armani Gleichnis und eine ganze Reihe andere Hinweise auf den Narzismus deines männlichen Protagonisten. Ich denke an dieser Stelle wäre es besser noch etwas tiefer in die Mythologie einzusteigen, den näheren Zusammenhang des Verliebens in das eigene Spiegelbild zu erläutern. Natürlich nur so lange um nicht die Dynamik aus der Geschichte zu nehmen. Oder du nennst ihn einfach nur Narziss, fertig.

Man könnte den Spieß ja auch umdrehen und Felicitas Nemesis sein lassen die Narziss nach dem Sex bestraft, hehe.

Die Geschichte hat durchaus Potential, bedarf aber noch der Überarbeitung. Vor allem Felicitas.

War meine erste Kritik, ich hoffe sie ist wertvoll :).

 

Hallo Addison,

herzlich Willkommen hier auf kg.de :)

deine Geschichte hinterlässt mich zwiegespalten. Einerseits dachte ich, dass der Text einen gewissen sprachlichen Reiz hat - andererseits habe ich inhaltlich teilweise große Probleme. Es scheint, du hast erst vor kurzem Narziss und Goldmund gelesen ;), egal ob das so ist oder auch nicht, die Annäherung daran ist mir fast zuviel.

Dann fragte ich mich, wieso die Prota alles über sich ergehen ließ - nichts hat ihr Spaß gemacht, im Gegenteil, es war ja unangenehm, so wie:

Zwischen zwei Küssen, mit denen er sie fast erstickt hätte, schaute er in den Spiegel, der als Rückenlehne seines Bettes diente und lächelte.[...]
Sie nahm ihre Beine hoch, legte sie auf seine Schultern und drehte ihren Kopf zur Seite, um seiner Zunge zu entkommen. [...]
Tränen liefen ihre Wangen herunter, fast lautlos, sie fühlte sich verloren, unvollständig.]
Wieso geht sie nicht einfach?

Sie spürte, wie er in ihr abspritzte, wie das Sperma sich seinen Weg durch sein hartes Glied bahnte, um dann an der Gummiwand zu scheitern.
Sorry, das ist Humbug. Die Frau will ich mal kennenlernen, die spürt, wie das Sperma durch das Glied schießt, wenn sie überhaupt kein Interesse an dem Mann hat.

Ich würde mich wirklich freuen, von dir eine andere Geschichte zu lesen, die nicht so konstruiert wirkt, denn ich finde, du kannst mit Worten umgehen.
Im Übrigen fände ich es für die Leser vorteilhaft, wenn es mehr Abschnitte gäbe - so ist es sehr anstrengend zu lesen.

Lieber Gruß
bernadette

 
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Naitsabes schrieb:
Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen wieso sie sich zum Schluss von ihm knallen lässt.

Wenn eine Frau und ein Mann miteinander schlafen, bedeutet es also, dass sie sich von ihm "knallen lässt"? Ich bitte dich. Sie wollte es genauso wie er, doch während sie miteinander schlafen, fängt sie an, sich verloren zu fühlen, was nicht bedeutet, dass sie wie ein Stück Fleisch daliegt und er sie "knallt".

Naitsabes schrieb:
Sie war ihm so nah und doch so fern?

Ja. Er war praktisch ein Fremder für sie, und sie suchte Geborgenheit, die er ihr in der erhofften Weise nicht geben konnte, obwohl sie sich so nah waren, wie man beim Geschlechtsverkehr eben sein kann.

Naitsabes schrieb:
Was ist denn an dieser Aussage simpel? Erinnert mich an ein 3d-2d Analogon von Hawking um 4d besser zu erklären. Ist der finanzielle Unterschied zwischen den beiden der Dimensionsunterschied? Wenn dann müssten ihre Betrachter doch die 3d-Brille aufsetzen? Du siehst, ich habe in keinem Maße verstanden worauf du mit seiner Aussage hinausmöchtest. (Außer natürlich im Großen und Ganzen vor Felicitas einen auf dicke Hose zu machen).

Eindimensionale Realität - Alltag. Putzen, Kochen, Waschen, über das Wetter reden. Diese Realität rät er ihr zu erweitern, die Brille soll beispielsweise einen Rausch darstellen oder etwas, was einen in seinen Bann zieht und anders fühlen lässt. Das simple daran soll sein, einfach eine Brille aufzusetzen, um alles zu verändern, das ist lächerlich, denn es funktioniert nicht. Sie soll die Brille als ein Symbol sehen.


Naitsabes schrieb:
Ich denke an dieser Stelle wäre es besser noch etwas tiefer in die Mythologie einzusteigen, den näheren Zusammenhang des Verliebens in das eigene Spiegelbild zu erläutern.

Welchen näheren Zusammenhang? Narziss sieht sich, verliebt sich, genau wie mein Protagonist. Ich weiß nicht, wo ich da noch einen näheren Zusammenhang einbauen sollte.

Das Chef-mit-Sekretärin-Klischeé wollte ich im übrigen nicht erfüllen. Ich wollte eher eine Frau darstellen, die dem dicke-Hosen-Typen in einigen Punkten überlegen ist, wenn auch nicht in finanzieller Hinsicht, die keinen Menschen hinter den Luxusartikeln findet und den Mann benutzt, der sie aber nicht befriedigen kann und vor lauter Verblendung nicht merkt, wie schwach er ist. Ich habe auch das Gefühl, dass ich mich etwas zu sehr darauf konzentriert habe, ihn zu beschreiben.
Als ich die Geschichte schrieb, habe ich mich eigentlich eher von Christine Grän inspirieren lassen, aber wo du es sagst, fallen mir die Parallelen zu Patrick Bateman auch auf ;) Nur wollte ich Narziss etwas schwach darstellen - er schläft nach dem Sex ein, während Pat aus Felicitas Kopf bestimmt eine hübsche Halloweendekoration geschnitzt hätte.

P.S.: Der Film war doch ziemlich enttäuschend, oder?


Übrigens danke für die Kritik ;)

 

bernadette schrieb:
Wieso geht sie nicht einfach?

Wahrscheinlich, weil sie nicht rational denkt und handelt. Weil sie ihm nicht erklären könnte, warum sie geht, oder sich ersteinmal von ihm losreißt.

bernadette schrieb:
Die Frau will ich mal kennenlernen, die spürt, wie das Sperma durch das Glied schießt.

Hier bin ich.

;)

 

Die Frau will ich mal kennenlernen, die spürt, wie das Sperma durch das Glied schießt, wenn sie überhaupt kein Interesse an dem Mann hat.
Du hast in deinem Zitat den wichtigsten Teil vergessen, den ich nun fett unterlegt habe. Jemandem, der einem egal bis widerwärtig ist, spürt man nicht nach. Behaupte ich mal. Aber du weißt es ja. Interessante Perspektive.

 

Wieso solltest du so etwas nicht spüren, nur weil der Typ dir egal ist? Verstehe ich nicht, tut mir leid.

 
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Wenn eine Frau und ein Mann miteinander schlafen, bedeutet es also, dass sie sich von ihm "knallen lässt"? Ich bitte dich. Sie wollte es genauso wie er, doch während sie miteinander schlafen, fängt sie an, sich verloren zu fühlen, was nicht bedeutet, dass sie wie ein Stück Fleisch daliegt und er sie "knallt".

Du musst verstehen dass ich es so interpretiere - Kann natürlich auch sein dass ich diesbezüglich ein verirrter Einzelfall bin und es von vielen relativ eindeutig in deiner Ansicht wahrgenommen wird.

Eindimensionale Realität - Alltag. Putzen, Kochen, Waschen, über das Wetter reden. Diese Realität rät er ihr zu erweitern, die Brille soll beispielsweise einen Rausch darstellen oder etwas, was einen in seinen Bann zieht und anders fühlen lässt. Das simple daran soll sein, einfach eine Brille aufzusetzen, um alles zu verändern, das ist lächerlich, denn es funktioniert nicht. Sie soll die Brille als ein Symbol sehen.

Hmm - dann solltest du das irgendwie anders erklären. So ist es einfach zu abstrakt.

Welchen näheren Zusammenhang? Narziss sieht sich, verliebt sich, genau wie mein Protagonist. Ich weiß nicht, wo ich da noch einen näheren Zusammenhang einbauen sollte.

Ich meinte damit, dass du die kurze Abhandlung des Naziss aus der Mythologie etwas weiter ausdehnst und mit klaren Sätzen dem Leser näher bringst. Weil er das sonst so nicht zwingend schnallt.

Das Chef-mit-Sekretärin-Klischeé wollte ich im übrigen nicht erfüllen. Ich wollte eher eine Frau darstellen, die dem dicke-Hosen-Typen in einigen Punkten überlegen ist, wenn auch nicht in finanzieller Hinsicht, die keinen Menschen hinter den Luxusartikeln findet und den Mann benutzt, der sie aber nicht befriedigen kann und vor lauter Verblendung nicht merkt, wie schwach er ist. Ich habe auch das Gefühl, dass ich mich etwas zu sehr darauf konzentriert habe, ihn zu beschreiben.
Als ich die Geschichte schrieb, habe ich mich eigentlich eher von Christine Grän inspirieren lassen, aber wo du es sagst, fallen mir die Parallelen zu Patrick Bateman auch auf Nur wollte ich Narziss etwas schwach darstellen - er schläft nach dem Sex ein, während Pat aus Felicitas Kopf bestimmt eine hübsche Halloweendekoration geschnitzt hätte.

Dann würde ich das irgendwo zwischen Geschichtseingang und Sex noch näher beschreiben. Ich mag deine Sprache, aber du drehst da ein bißchen zu stark auf. Versuch ein bißchen einfacher und klarer zu schreiben. Natürlich nur meine subjektive Meinung. Vielleicht stehen andere ja drauf.

Pat hätte sie vermutlich anschließend mit Schlagbohrer und Kettensäge malträtiert, ja. Narziss ist ja eindeutig nicht Bateman, aber die Parallelen konnte ich mir nicht verkneifen.

P.S.: Der Film war doch ziemlich enttäuschend, oder?

Hab bis jetzt nur den Film gesehen und die englische Buchfassung sogar hier rumfliegen. Schande über mich. Jetzt fange ich aber wirklich mal damit an. *BAMM* oben auf den "Todo-Stack".

 

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