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Nervenspiel

oso

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15.04.2005
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14

Nervenspiel



Das Spiel ist in die entscheidende Phase gekommen. Am nächsten Zug hängt Sieg oder Niederlage.

Geduldig überdenkt der Spieler seine Situation. Er darf jetzt keine Fehlüberlegung machen, keine überhasteten Denkprozesse seiner Herr werden lassen.
Er konzentriert sich …

Das Spiel ist im Prinzip einfach.
Es gibt keinen Gegenspieler. Das Spielbrett besteht aus zwei Feldern. Ein rotes und ein schwarzes Feld. Zu Beginn des Spiels steht auf dem roten Feld die einzige Spielfigur. Pro Zug darf sich die Figur auf dem Brett um jeweils ein Feld bewegen. Ziel des Spiels ist es, mit einem Zug das schwarze Feld zu erreichen.

Der Spieler weiß, dass seine Chancen gut sind. Dennoch, er darf keinen Fehler machen, er darf nicht verlieren.
Minutenlang fixiert er die Spielfigur auf dem roten Feld. Geht im Kopf Varianten und Gegenvarianten durch.
Dann entscheidet er sich.

Nervös leckt er sich über die Lippen.
Seine Hand nähert sich langsam dem Brett.
Er berührt die Figur. Sein Zeigefinger zuckt kaum merklich zurück.
Entschlossen und doch voller Angst hebt er die Figur.
Noch einige Sekunden hält er sie angespannt über dem Brett. Dann setzt er sie vorsichtig auf das schwarze Feld.

Er zieht seine leise zitternde Hand zurück.
Weitere Sekunden vergehen bevor er begreift.
Ein immer breiter werdendes Grinsen verzerrt sein Gesicht.
Er hat gewonnen.

 

Hallo oso,

die Geschichte hat nicht gefallen. Sie wirkt wie ein in die Länge gezogener Witz mit einer laschen Pointe.

Ciao MiK

 

Hmmm...

also die Idee deiner Geschichte finde ich an sich nicht verkehrt...
Was mich stört, ist die lieblose schriftstellerische Arbeit, die du dir gemacht hast. Da ist weit mehr zu holen.
Die Banalität des Spiels - und dessen gleichzeitige Wichtigkeit für den Protagonisten - sollte stärker hervorgehoben werden. Vielleicht indem die Wirrungen im Inneren des Prots näher beleuchtet werden; die Panik eine falsche Entscheidung zu treffen, obwohl es im Prinip gar keine Entscheidung gibt...

Fazit: nette Idee, mangelhafte Umsetzug

grüßlichst
weltenläufer

 

Hi oso!

Der Hauptfehler der Geschichte ist, dass du den Leser von Anfang an eingeweiht hast. Er weiß, dass der Spieler sich unnötig Gedanken über eine Entscheidung macht, die sowieso feststeht. Das erzeugt keinen Lach- oder Schmunzeleffekt, sondern nur ein Stirnrunzeln, weil ich nicht kapiere, was dabei eigentlich der Witz sein soll. Und eine Überraschung erlebe ich am Ende ja auch nicht.
Deshalb mache es so, wie von weltenläufer vorgeschlagen, und löse es dann am Ende auf. Versuche dabei, das Spiel mit Hilfe eines Dialogs zu beschreiben, damit es nicht langweilig wird. Etwa so:
"Sag ma', was machst'n da?"
"Ist mein neues Spiel."
"Äh, zwei Felder und ein Spielstein, den du hin- und herziehst?"
Dann kannst du auch darüber nachdenken, den Text nach Humor zu verschieben.
Insgesamt wäre auch das nicht der große Knaller, aber wenigstens ein brauchbarer Text.

Ciao, Megabjörnie

 

Hallo,

danke für die Anmerkungen / Anregungen.

@Weltenläufer
Ich glaube, du hast die Intention der Geschichte erfasst. Es gibt aus meiner Sicht zwei "seltsame" Aspekte. Der Spieler versteht nicht, dass das Spiel offensichtlich trivial ist und überlegt lange, bevor er den einzig möglichen Zug macht. Darüber hinaus ist der Ausgang des Spiels aus völlig unerfindlichen Gründen überaus wichtig für ihn.
Ich wollte diese Diskrepanzen herausarbeiten, um beim Leser eine leichte Verwirrtheit zu hinterlassen.
Vielleicht hast du recht und diese Aspekte sind nicht gut genug beschrieben. Dein "mangelhaft" trifft mich trotzdem hart :).

@Megabjörnie
Erst habe ich nicht verstanden, wieso du den Hauptfehler im frühen "Einweihen" siehst. Es ging mir eigentlich nicht um die Pointe, insofern fand ich das unproblematisch.
Mittlerweile überlege ich aber doch, die "Spielanleitung" weiter ans Ende zu ziehen und auch sonst noch einige Änderungen vorzunehmen. Mal sehen.
Deine Idee das Ganze als Dialog aufzuziehen werde ich nicht umsetzen. Das bringt m. E. zu viel "Realität" in die seltsame Situation.
Deine Idee, die Geschichte nach Humor zu packen und dort einen "brauchbaren" Text zu liefern, werde ich noch weniger umsetzen. Erstens ist mir "brauchbar" zu wenig, dann lieber ganz aus dem Sinn damit, zweitens ist die Intention dann völlig verfehlt und eine "zufällig" erreichte Intention ist zwar nett, aber schon im Wortsinne paradox :) .

Gruß

oso

 

hej oso

freut mich, den Plot so aufgefasst zu haben, wie du ihn erdacht.

Und das mit dem Mangelhaft - man assoziiert das sofort mit Schule (Note 5) aber so war das nicht gemeint, sondern im wörtlicheren Sinne: Es sind Mängel vorhanden.
Für mich sind diese Mängel in der Ausführlichkeit deiner Kg zu finden. MMn braucht es mehr Tiefe, aber das habe ich ja schon zuvor gesagt.
Also bloß nicht persönlich nehmen - ist eh nur eine/meine Meinung;)

grüßlichst
weltenläufer

 

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