Niemand mögen Grammatik
Grammatik stand alleine auf dem Schulhof, wie es vielen neuen Schülern auf der ganzen Welt ergeht. Besonders solchen Schülern, die aus einem anderen Land kommen und die neue Sprache noch nicht beherrschen. Wie Grammatik.
Er beobachtete wie die anderen Kinder Fußball spielten. Der kleine Tradition spielte zusammen mit dem dicken Gleichgültigkeit gegen Hass und den langen Intoleranz. Grammatik hätte gerne mitgespielt. Er wusste, dass sie ihn niemals lassen würden. Und das obwohl Hass überhaupt kein Fußball spielen konnte und jedes Mal verlor. So saß Grammatik mal wieder alleine auf dem Schulhof und dachte an seine Heimat. Wenn doch wenigstens sein Freund Integration in der gleichen Stadt gelandet wäre wie er. Integration sprach wenigstens schon diese schwierige Sprache. Mit ihm wäre alles einfacher.
Ohne Integration hatte Grammatik keine Chance. Er fand weder Freunde an seiner Schule, noch schaffte er es dem Stoff zu folgen. Und die Sprache lernte er auch nicht schnell genug. Es kam, wie es kommen musste: Grammatik war wegen seinen schlechten Leistungen gezwungen, die Schule zu wechseln. Seine neue Schule war weiter weg. Das Gebäude war herunter gekommen und seine neuen Lehrer interessierten sich noch weniger für ihn als Frau Machtlos von seiner alten Schule. Trotzdem gefiel es Grammatik an seiner neuen Schule besser. Er lernte Isolation kennen und die beiden wurden Freunde. Isolation kam aus demselben Land wie Grammatik. Die Schulzeit wurde so für Grammatik erträglich. Er wurde kein guter Schüler, er ging sogar manchmal gar nicht erst hin, aber dafür hatte er Isolation getroffen und das war für ihn wichtiger als gute Noten. Als die beiden einmal an der Bushaltestelle warteten, trafen sie Aggression, Isolations Cousin. Grammatik kannte Aggression schon länger und die drei quatschten immer gerne über ihre gemeinsame Heimat. Das taten sie auch diesmal, als Grammatik Hass und Intoleranz auf der anderen Straßenseite entdeckte. Er deutete auf die beiden und erzählte seinen Freunden von seiner Zeit an der anderen Schule. Isolation sagte nur, dass Grammatik ja dann jetzt wirklich froh sein könne, dass er auf der neuen Schule gelandet ist. Doch Aggression regte sich plötzlich stark auf: „Das haben die mit mir auch gemacht! Aber damit ist Schluss!“ Sagte er, und rannte über die Straße auf Hass und Intoleranz zu. Etwas verwirrt folgten ihm Grammatik und Isolation. Aggression schrie die beiden Einheimischen an und begann sie sofort zu schubsen. Hass schrie zurück und schubste Aggression heftig wieder zurück. Zunächst wollten Grammatik und Isolation nicht eingreifen, doch nachdem auch der lange Intoleranz begann auf Aggression einzuprügeln, kamen sie ihrem Freund zu Hilfe. Es entwickelte sich eine echte Schlägerei. Lockere Zähne, blaue Augen, blutende Nasen. Das ganze dauerte etwa zehn Minuten. Lange genug für die Polizei um noch rechtzeitig einzutreffen. Sie wurden von dem Busfahrer Otto Normal verständigt. Der hatte zwar zunächst interessiert zugesehen, hätte aber wohl nicht eingegriffen, wenn ihn nicht Frau Courage, die Französischlehrerin, dazu gedrängt hätte.
Alle fünf Schläger mussten auf das Polizeirevier.
Mittlerweile sitzt Aggression in einem Jugendgefängnis. Es war nicht seine erste Schlägerei. Grammatik und Isolation haben Sozialstunden aufgebrummt bekommen und fegen nach der Schule den Schulhof. Dabei quatschen sie über die Heimat und wie gerne sie bald wieder zurückgehen würden. Hass und Intoleranz wurden nicht bestraft. Es wurde entschieden, dass sie den Streit nicht begonnen haben und sich nur gewehrt hätten.