Was ist neu

Nikolaus

Mitglied
Beitritt
10.09.2016
Beiträge
901
Zuletzt bearbeitet:

Nikolaus

Meine Mutter holt mich am Köln-Deutzer Bahnhof ab. Ich drücke ihr einen Kuss auf die Wange, lege den Arm um ihre Schulter, bevor wir losfahren.
Sie sagt etwas. Vielleicht: „Man merkt, dass es zu Ende geht“. Oder: „Er bekommt ja Schmerzmittel.“ Oder: „Es geht ihm schon elend.“
Im Radio laufen Songs, die ich nicht kenne. Es ist der passende Soundtrack zu dem, was wir jetzt tun. Eine Dreiviertelstunde bis Gummersbach.

„Mensch, der Max.“ Sarah drückt ihre Wange gegen meine. Alle sind da. Meine Tante, mein Onkel, mein Großonkel, meine Großtante, die Frau meines Großonkels, die Frau meines Onkels, eine Cousine, der Hund, die Katze. Alle wirken wie immer. Als säßen sie im Restaurant und würden auf etwas zu Essen warten. Im anderen Zimmer liegt er. Opa Klaus. Schläuche in der Nase, zugedeckt, ganz klein.

Ich setze mich zu ihm, er sieht mich an.
Ich nicke, halte seine Hand.

Es gibt Afri-Cola.
„Papa, möchtest du einen Schluck?“, fragt meine Tante.
Opa Klaus nickt.
Ich mache mir eine Cola auf. Sie setzt ihm die Flasche an den Mund, hält eine Serviette darunter. Ich trinke aus der Flasche.
Die Cola prickelt im Rachen. Wir schauen uns an und ich schenke Klaus ein Viertellächeln.
„Wie war deine Fahrt?“, fragt er.
„Gut. In Frankfurt stand ich eine Stunde in der Kälte. Sonst gut.“
„Wie gehts deiner Freundin?“
„Die lernt fürs Examen. Macht sie super. Wir kommen echt klar gerade.“
„Das ist schön“, sagt Klaus.
„Woran denkst du so, Opa?“, frage ich. „Ich meine, worüber denkst du nach?“
Klaus antwortet nicht. Er wirkt müde. Schließt die Augen.
„Ist schön, dich zu sehen“, sage ich.
Er schlägt die Augen auf und ich frage mich, wo er jetzt ist. Ob es einen Ort zwischen den Welten gibt und wie der heißt. Ich bleibe noch ein bisschen. Stelle die leere Colaflasche auf den Tisch. Mein Zug geht in anderthalb Stunden. Es kommt der Moment. Vorsichtig streiche ich ihm durchs Haar. Ein letzter Blick. Später im Zug werde ich denken: er liegt dort, ich könnte noch ein Mal zurück und einfach bei ihm sein, mich krankschreiben lassen. Noch wäre er da.

 

Moin @Carlo Zwei, beim Versuch mich vorm eigenen Schreiben noch zu drücken (es hakelt gerade) sehe ich Deine Geschichte und freu mich aufs Leseerlebnis. Und bin nicht enttäuscht worden - da kommt bei mir viel Gefühl an.
Seltsamerweise habe ich gerade heute über ein sehr persönliches Begleiten einer Sterbenden nachgedacht, ich habe damals ganz viel falsch gemacht und kann es nicht mehr ändern. Aber man lernt als Mensch dazu, man wächst an genau diesen Situationen und muss zu seinen Fehlern leider auch stehen. So empfinde ich diesen Text, als ein lernen, üben, damit klarkommen. Wenn das hier Ziel war, funktioniert es bei mir. Du sagst an vielen Stellen mit wenigen Wörtern sehr viel, das ist wirklich gut. Dennoch habe ich recht viele Zitate, lass Dich nicht irritieren, vielleicht habe ich ja auch einiges einfach nicht verstanden.
Ich gehe einfach mal der Reihe nach:

lege meinen Arm um ihre Schulter, bevor wir losfahren.
Den Anfang fand ich mit den meinen und ihren noch etwas sperrig.

Sie antwortet etwas. Vielleicht: „Man merkt, dass es zu Ende geht“. Oder: „Er bekommt ja Schmerzmittel.“ Oder: „Es geht ihm schon elend.“
Hier klärst du, dass es keine reale Situation ist, jedenfalls lese ich es so. Der Protagonist Max, stellt sich die ganze Szene vor, ist in Gedanken dort. Das kurze Stutzen finde ich bei der Kürze des Textes völlig in Ordnung.

Im Radio laufen Songs, die ich nicht kenne.
Da ich durchaus erst gestutzt habe, bin ich aber hier schon wieder am "Warum? Was ist los?" denken. Falls ich den Text überhaupt richtig lese, könnte ich mir hier vorstellen, es etwas zu erklären. Sind es Titel aus anderen Jahrzehnten, Omas/Mutters altbeliebte Dean Martin CD, Klassik, irgendein Sänger, den der Enkel bestimmt nicht hört?

was wir jetzt tun. Es geht Richtung Gummersbach.
Denn auch hier bringts Du mich wieder in die Schwebe? Mit der dritten bis fünften Zeile hast du mir ja gesagt, wo sie hinfahren - ein wichtiger Teil der Familie geht. Aber natürlich hilft mir das Gummersbach dabei nicht.

„Mensch, der Max.“ Sarah drückt ihre Wange gegen meine. Sie wirkt wie immer. Grobmotorisch, herzlich sonst. Einige sind da. Meine Tante, mein Onkel, mein Großonkel,
Schön, dieses reindenken in Familienabläufe, irgendwie immer nach dem selben Rhythmus, vertraut und vorhersehbar. Bei der Aufzählung bin ich unsicher, warum Du sie so schleppst, aber dass ist bestimmt Geschmackssache.
Klaus natürlich. Im anderen Zimmer liegt er. Schläuche in der Nase, zugedeckt, ganz klein.
Und da ist er, der liebe Mensch, von dem es sich zu verabschieden gilt. Allerdings bringst Du mich hier auf zwei falsche Spuren (nur als Hinweis). Bei Nennung eines Vornamens komme ich nicht von allein auf Opa, da es in meiner Generation absolut unüblich ist, den Großvater mit Vornamen anzusprechen. und bei dem "ganz klein" bin ich im Zusammenhang mit einem Vornamen bei einem Kind, einem Geschwister vielleicht und erschrecke mich richtig.
Ich setze mich zu ihm, er sieh
mich an.
„Ich hab Angst“, sagt er.
Ich nicke, halte seine Hand.
Keine Ahnung, wie ich das Zitat so zerschossen habe, sorry. Dabei ist das eine so gute Stelle. Wenige Worte. Ganz nah, ganz Herz.

„Papa, möchtest du Cola?“, fragt meine Tante.
Klaus nickt.
Ah, es ist dann wohl der Opa? Alles klar. Es ändert ja nichts, nur meinen Film im Kopf muss ich umbauen.

Ich mache mir eine Cola auf. Klaus wird gefüttert. Ich trinke aus der Flasche.
Die Cola prickelt im Rachen. Wir schauen uns an. Schweigen.
Über das gefüttert kann man streiten, aber das Bild, das Gefühl was in dem Gegensatz liegt finde ich so gut. Mir gefällt die Selbstverständlichkeit, die hier beschrieben wird, und mir gefällt, dass es "noch" ein Wunschbild, eventuell sogar eine verpasst Gelegenheit darstellt. Aber gerade dann, wird Max daran wachsen, er braucht diese "Übung", wir haben es alle verlernt, mit dem Gehen, dem Sterben umzugehen.

„Wie war deine Fahrt?“, fragt er.
„Gut. In Frankfurt stand ich eine Stunde in der Kälte. Sonst gut.“
„Wie gehts deiner Freundin?“
Ich mag die Normalität, die du hier einfängst, so sollte es sein.

„Woran denkst du, Opa?“, frage ich. „Wohin gehen deine Gedanken?“
Da hätte ich mir jetzt mehr gewünscht, aber ist halt kein Wunschkonzert. Hier habe ich natürlich auch bereits total vergessen, dass sich Max dies alles nur vorstellt.

Es kommt der Moment. Der letzte Blick. Später im Zug werde ich denken: er liegt dort, ich könnte noch ein Mal zurück und einfach bei ihm bleiben, mich krankschreiben lassen. Seine Existenz ist nicht weniger fern als sonst. Aber die Erreichbarkeit schwindet.
Immer noch sehr nahe, ich habe noch nicht wieder im Kopf, das es ja nur ein Plan, eine Vorstellung ist. Den fettgedruckten Satz verstehe ich ohne Erklärung nicht. Tippen würde ich auf nicht allzu viel Nähe in letzter Zeit, aber das müsste anders verankert sein.

Als die Sonne aufgeht, komme ich am Bahnhof an. Vier Tage später fühle ich es. Zwei Wochen später schreibt mir meine Mutter.
So, hier schmeißt Du mich wieder in die Realität. Aber das geht für mich nicht auf, denn es ist nur Logik. Daten, zeitliche Abstände, Namensgebungen und -bezüge. Soll das die Realität sein? Müsste dann nicht trotzdem in Max etwas ablaufen. Keinen der Sätze kann ich logisch verstehen, da bin ich auf die Lesart der anderen und irgendwann deine Erklärung gespannt, noch begreife ich es nicht.

Noch eine Woche: Nikolaus. Der 6. Dezember. Sein Geburtstag.
Den Bogenschluss finde ich sehr schön. Für mich ist diese Verknüpfung zum Nikolaus einfach auch Maxes Brücke, dass er sich immer an ihn auf diese Weise erinnern wird, er wird ihn nicht vergessen.
Na toll, das ist wieder mal so ein Kommentar wo frau Leserin sagt: mag ich sehr und dann ganz viel meckert. So soll es aber nicht gelesen werden. Ich mag das Thema, ich mag den Umsetzungsansatz (den ich hineininterpretiere) und viele, viel Details. Und an ein, zwei Stellen brauche ich Nachhilfe! Dazu meine Leseeindrücke.
Wenn jetzt der Kommentar länger ist, als Deine Geschichte, bitte ich einfach um ein paar Sätze mehr von Dir :Pfeif:
Schönes Adventswochenende, auch eine schöne Zeit um liebe Menschen in Erinnerung zu behalten
witch

 
Zuletzt bearbeitet:

Meine Mutter holt mich in Köln-Deutz ab. Ich drücke ihr einen Kuss auf die Wange, lege den Arm um ihre Schulter, bevor wir losfahren.
„Wie war er gestern?“, frage ich.
Sie antwortet etwas. Vielleicht: „Man merkt, dass es zu Ende geht“. Oder: „Er bekommt ja Schmerzmittel.“ Oder: „Es geht ihm schon elend.“
Ich verzichte darauf, die Musik zu wechseln. Im Radio laufen Songs, die ich nicht kenne. Es ist der passende Soundtrack zu dem, was wir jetzt tun. Eine halbe Stunde bis Gummersbach.

Hallo Carlo,

vielleicht noch Köln-Deutzer Bahnhof? Sonst klingt das so vollkommen ortlos, obwohl du den Ort bennenst, Deutz ist ja was größer.
Dann seine Frage. Ich weiß, es ist ein guter Effekt, dass die Mutter dann vielleicht antwortet, weil es so eine seltsame Schleierhaftigkeit erzeugt, was ist wahr, was ist wirklich gesagt worden, hat sie alles gesagt oder nur das Eine?
Ich glaube, es wäre besser, stringenter, wenn er nicht fragen würde. Wenn die Mutter vielleicht anfängt etwas zu sagen, weißt? Sie fängt diese Nicht-Unterhaltung an, er bleibt dieser Passagier in dieser ganzen Sache, irgendwie stumm und nicht so wirklich beteiligt.
Dann auch; dass er darauf verzichtet, die Musik zu wechseln. Warum sollte er das tun? Er lässt ja mehr oder weniger alles über sich ergehen, oder? Würde da nicht der Satz mit dem Songs im Radio reichen. Im Radio laufen Songs, die ich nicht kenne. Eine halbe Stunde bis Gummersbach. (Da rast aber jemand, wie!:D

Finde ich gut. Das ist so der Glutkern:

Ein letzter Blick. Später im Zug werde ich denken: er liegt dort, ich könnte noch ein Mal zurück und einfach bei ihm sein, mich krankschreiben lassen. Noch ist er da.
Man fährt einfach weg, man könnte dies und jenes tun, aber nee. Warum eigentlich nicht?, denke, aber so ist das Leben wohl. Was ist einem schon wichtig? Ist auch ein wenig zynisch, aber ich denke, das ganze Leben ist ein wenig zynisch. Hat was von Carver, finde ich. Das ist auch ein Element, was du vielleicht verstärken könntest, dich noch mehr darauf konzentrieren; Ich habe das Gefühl, die reden eigentlich alle aneinander vorbei. Die sagen etwas, meinen aber etwas ganz anderes. Da schwärt etwas unter dem ganzen Unverbindlichen, nicht Gesagtes, nie Ausgesprochenes. Das könntest du eventuell noch etwas strenger gestalten.

„Mensch, der Max.“ Sarah drückt ihre Wange gegen meine. Sie wirkt wie immer. Grobmotorisch, herzlich sonst. Einige sind da. Meine Tante, mein Onkel, mein Großonkel, meine Großtante, die Frau meines Großonkels, die Frau meines Onkels, eine Cousine, der Hund, die Katze und Opa Klaus natürlich. Im anderen Zimmer liegt er. Schläuche in der Nase, zugedeckt, ganz klein.
Eine Sache. Sarah beschreibst du als grobmotorisch, alle anderen beschreibst du aber gar nicht. Warum gewichtest du Sarah hier so? Und dann: Einige sind da? Es liest sich aber wie: Alle sind da. Ich glaube, du könntest hier etwas verlagern: Alle sind wie immer. Das ist doch auch oft das absurde an solchen Situationen, dass sie eben nur scheinbar außergewöhnlich sind.
Ich setze mich zu ihm, er sieht mich an.
„Ich hab Angst“, sagt er.
Ich nicke, halte seine Hand.
Das wird klar. Der Blick sagt alles.
Es gibt Afri-Cola.
„Papa, möchtest du Cola?“, fragt meine Tante.
Klaus nickt.
Ich mache mir eine Cola auf.
Hier stutze ich kurz: Wer ist wer? Ist er Klaus, der Erzähler? Wer ist Papa? Das wird irgendwie unklar. Vielleicht mit: Ich mache mir eine Cola auf, weiter?
Die Cola prickelt im Rachen. Wir schauen uns an. Schweigen.
Ich schenke Klaus ein Viertellächeln.
„Wie war deine Fahrt?“, fragt er.
„Gut. In Frankfurt stand ich eine Stunde in der Kälte. Sonst gut.“
„Wie gehts deiner Freundin?“
Die lernt für das Examen. Wir sind glücklich. Ich glaube, ich habe jetzt wirklich alles gefunden, was ich brauche. Ich hab das erste Mal das Gefühl, anzukommen.
„Das ist schön“, sagt Klaus.
Wenn sie sich anschauen und nichts weiter sagen, könntest du auch das Schweigen rausnehmen, weil es klar wird.
Dann das Fette: Die lernt für das Examen. Der Rest wirkt schon sehr viel, also da gerät er in den rauschhaften Plaudermodus. Das wirkt bei der Knappheit schon fast exaltiert, das würde ich mir nochmal ansehen.

Ich dachte auch, es geht nicht um Opa Klaus, sondern um jemand anderen, der im Raum nebenan liegt. Dabei geht es um Opa Klaus. Das könnest du irgendwie noch einmal deutlicher machen, aber vielleicht bin auch nur ich das mit meinem langsamen Schädel. Das ist viel Zuordnung auf diese kurze Länge, meine ich.

Als die Sonne aufgeht, komme ich am Bahnhof an. Meine Freundin schläft. Das Bett ist warm. Ich lege mich zu ihr. Schließe die Augen. Erst vier Tage später fühle ich es. Zwei Wochen später schreibt mir meine Mutter. Ein paar Tage darauf eine Kondolenzkarte mit einem Rechtschreibfehler und einem Johnny-Cash-Zitat. Noch eine Woche: Nikolaus. Der 6. Dezember. Sein Geburtstag.
Du betonst ja hier eigentlich diese Unausweichlichkeit und lässt die Frage offen, warum er nicht zurückkehrt. Damit entlässt du den Leser. Du baust hier eine Stimmung auf, die ich oft bei Stuart Dybek gelesen habe, ich hab drei Bücher von ihm inhaliert in den letzten Wochen, das sind auch so Traumsequenz-artige Erinnerungsstücke, wo zwar auf diese Ebene rekurriert wird, aber immer ein Vielleicht! im Hintergrund wabert; ist es so gewesen? Ja, aber wie genau? Da bleibt alles im Vagen, es sind schräge Texte, auf deren Glutkern man nie so richtig den Finger legen kann, es sind immer mehrere Variablen möglich, die sind nicht monokausal. Ich denke, diesen Effekt würdest du verstärken, wenn du den letzten Absatz streichst. Dieser einsame Mensch, der wie ein verloren gegangener Passagier auch noch in einem Zug (!) sitzt und im Grunde nebensächlich seinen Großvater verabschiedet - das ist ein mächtiges Ende.

Mich berührt das auch persönlich, denn ich habe meinen Großvater, als er im Sterben lag, auch nur kurz im Krankenhaus besucht und unten im Auto wartete ein Kumpel, mit dem ich danach Dope besorgt habe. Ich war vielleicht nur fünf Minuten in dem Zimmer und ich wusste, ich sehe ihn zum letzten Mal, aber ehrlich gesagt war mir das damals scheißegal. Das sind natürliche Momente, die du ändern willst später es aber eben nicht mehr kannst. Das bleibt bei einem. Ich habe das damals wie so eine lästige Pflichtaufgabe begriffen, heute sehe ich das anders, aber was will man machen ...

Gruss, Jimmy

PS: Das ist auch eine vetrackte Erzählsituation. Weil eigentlich ist das alles schon geschehen, das wird an dem Vorgriff deutlich, aber du erzählst es so, als wäre es im Präsens, dabei stimmt das gar nicht. Du tust nur so, als sei das im Präsens, aber eigentlich ist es Vergangenheit, ein Indikator für einen unzuverlässigen Erzähler, der sich genau an einer Stelle offenbart. Das ist gut gemacht. Dadurch entsteht, so glaube ich, diese seltsam bizarre Stimmung auch erst, da fließt die Zeit so ganz seltsam von dannen, Nachmittage die einem unter den Fingern zerrinnen, wo ist die Zeit geblieben, Zeit spielt hier überhaupt eine wichtige Rolle, es ist keine Zeit mehr, in der Zeit, in die er sich krankschreiben lassen könnte, könnte er Zeit mit seinem sterbenden Opa verbringen - fällt mir so auf. Also, das ist eine gute Wahl, wie ich finde.

 

Liebe @greenwitch , lieber @jimmysalaryman ,

danke für eure Kommentare. Die haben mir sehr geholfen, diesen kurzen Text zu durchsteigen, daran zu basteln, Dinge zu akzentuieren und Schwerpunkte zu verlagern. Ich habe so ein Gefühl, dass ich mich von etwas trennen musste, aber dass es dem Text durchaus gut getan hat. Wie seht ihr das? Hat es geklappt?

Danke auch, dass ihr beide noch etwas Persönliches geschrieben habt. Das ist ja so eine Thematik, die logisch viel Anknüpfungspotenzial bietet.

Jetzt erst mal zu dir Greenwitch

lege meinen Arm um ihre Schulter, bevor wir losfahren.
Den Anfang fand ich mit den meinen und ihren noch etwas sperrig.

habe ich gleich etwas geändert und gefällt mir jetzt besser.

Im Radio laufen Songs, die ich nicht kenne.
Da ich durchaus erst gestutzt habe, bin ich aber hier schon wieder am "Warum? Was ist los?" denken. Falls ich den Text überhaupt richtig lese, könnte ich mir hier vorstellen, es etwas zu erklären. Sind es Titel aus anderen Jahrzehnten, Omas/Mutters altbeliebte Dean Martin CD, Klassik, irgendein Sänger, den der Enkel bestimmt nicht hört?

Schau mal, ergibt das Ganze jetzt mehr Sinn für dich?

was wir jetzt tun. Es geht Richtung Gummersbach.
Denn auch hier bringts Du mich wieder in die Schwebe? Mit der dritten bis fünften Zeile hast du mir ja gesagt, wo sie hinfahren - ein wichtiger Teil der Familie geht. Aber natürlich hilft mir das Gummersbach dabei nicht.

Auch hier. Habe das nämlich alles ziemlich umgestellt.

Bei Nennung eines Vornamens komme ich nicht von allein auf Opa, da es in meiner Generation absolut unüblich ist, den Großvater mit Vornamen anzusprechen. und bei dem "ganz klein" bin ich im Zusammenhang mit einem Vornamen bei einem Kind, einem Geschwister vielleicht und erschrecke mich richtig.

Auch hier kommt der Hinweis jetzt eindeutig und exponiert.

Keine Ahnung, wie ich das Zitat so zerschossen habe, sorry. Dabei ist das eine so gute Stelle. Wenige Worte. Ganz nah, ganz Herz.

Freut mich sehr :-)

Ah, es ist dann wohl der Opa? Alles klar. Es ändert ja nichts, nur meinen Film im Kopf muss ich umbauen.

Nee, das sollte schon klar sein, denke ich. Deshalb ist es gut, wenn das jetzt klarer ist (hoffentlich!)

Über das gefüttert kann man streiten

habe ich geändert. Danke dir!

„Woran denkst du, Opa?“, frage ich. „Wohin gehen deine Gedanken?“
Da hätte ich mir jetzt mehr gewünscht, aber ist halt kein Wunschkonzert.

Auch hier habe ich einfach die Wortwahl etwas geändert und glaube, dass es jetzt mehr das ist, was ich haben wollte. Ob das mehr dem Wunschkonzert entspricht?

Als die Sonne aufgeht, komme ich am Bahnhof an. Vier Tage später fühle ich es. Zwei Wochen später schreibt mir meine Mutter.
So, hier schmeißt Du mich wieder in die Realität. Aber das geht für mich nicht auf, denn es ist nur Logik. Daten, zeitliche Abstände, Namensgebungen und -bezüge. Soll das die Realität sein? Müsste dann nicht trotzdem in Max etwas ablaufen. Keinen der Sätze kann ich logisch verstehen, da bin ich auf die Lesart der anderen und irgendwann deine Erklärung gespannt, noch begreife ich es nicht.
Noch eine Woche: Nikolaus. Der 6. Dezember. Sein Geburtstag.
Den Bogenschluss finde ich sehr schön.

Auch Jimmy, hat das rausgeschrieben. Anders. Aber er meinte auch, dass er für Streichen ist. Ich hänge auch an Stellen aus diesem Absatz. Eben dem Bogenschluss, den du auch genannt hast. Vor allem dieser Anspielung auf das (wieder-)geboren werden ("Sein Geburtstag"). Jetzt ist der Absatz aber erst mal raus. Dadurch bleibt das offen. Ich denke, das ist unterm Strich mehr wert als das runde Ende. Vielleicht kriege ich diesen letzten Satz ja noch irgendwie unter ... mal sehen.

Danke dir! und bis neulich.
Carlo

 

Lieber @Carlo Zwei,

ist eine einfühlsame Geschichte, die mich auch persönlich erreicht hat. Hab mal ein Jahr in Köln-Deutz gewohnt und ich erinnere mich noch sehr gut, als ich das letzte Mal bei meinem Opa im Altenheim war. Er hat mir Geschichten erzählt und ich glaube am Ende sind es die Geschichten, die uns bleiben.

Meine Mutter holt mich am Köln-Deutzer Bahnhof ab.
Mir gefällt diese Verortung, das funktioniert gut. Ich mag auch, dass es jetzt spezifischer ist.

Sie sagt etwas. Vielleicht: „Man merkt, dass es zu Ende geht“. Oder: „Er bekommt ja Schmerzmittel.“ Oder: „Es geht ihm schon elend.“
Das lese ich so, dass der Prota wie betäubt ist, gar nicht so richtig mitbekommt, was da gesagt wird und voller Schmerzen ist.

Ich setze mich zu ihm, er sieht mich an.
„Ich hab Angst“, sagt er.
Das mit der Angst ist mir zu direkt, vielleicht kannst du das subtiler gestalten? Den Code zwischen Prota und Großvater unterstreichen?

Er schlägt die Augen auf und ich frage mich, wo er jetzt ist. Ob es einen Ort zwischen den Welten gibt und wie der heißt.
Das finde ich gefühlvoll und gleichzeitig löst das bei mir die gleiche Frage, die gleiche Hoffnung aus. Gut gemacht.

Später im Zug werde ich denken: er liegt dort, ich könnte noch ein Mal zurück und einfach bei ihm sein, mich krankschreiben lassen. Noch wäre er da.
Dieser Schmerz kommt bei mir an, das funktioniert gut und der Text ist schön komprimiert, ohne dabei seine Wirkung zu verfehlen. Ja, habe ich gerne gelesen.

Beste Grüße
MRG

 

Hallo Carlo, lieben Dank für Deine Antwort. Dann lag ich ja bei einem Teil ziemlich daneben, so wie ich es gelesen habe. Aber das ist in Ordnung, jetzt hast Du es klarer in Deinem Sinne und ich merke mir meine Leseidee mal für eine eigene Geschichte.
Ich schaue nochmal kurz:

Sie sagt etwas. Vielleicht: „Man merkt, dass es zu Ende geht“. Oder: „Er bekommt ja Schmerzmittel.“ Oder: „Es geht ihm schon elend.“
Im Radio laufen Songs, die ich nicht kenne. Es ist der passende Soundtrack zu dem, was wir jetzt tun.
Er ist also tatsächlich nach Hause gefahren und ist nur abgelenkt oder mit den Gedanken wohl schon bei Opa Klaus.

„Mensch, der Max.“ Sarah drückt ihre Wange gegen meine. Sie wirkt wie immer.
Hier lese ich jetzt tatsächlich sowas wie erstaunen von Sarah. So, Mensch, bist du auch da? Passt aber.

Ich setze mich zu ihm, er sieht mich an.
Ich nicke, halte seine Hand.
Ich möchte @jimmysalaryman nicht wirklich widersprechen, denn, ja, eigentlich ergibt sich die Angst und auch später das Schweigen aus dem Text. Ich plädiere dennoch fürs stehenlassen (bzw. möchte wenigstens meine Argumente zu bedenken geben). Der Satz mit der Angst, ist ja etwas besonderes, eine Offenheit, die nur in solchen Situationen da ist, die Opa schwer fällt. Bei mir löst diese Ehrlichkeit etwas, mehr als die Lücke!
Genauso das Schweigen. Ja, kann ich mir denken! Aber lesen tue ich jetzt einen Ablauf, ohne dieses Belastende, weil nichts zu sagen, weil überfordert mit der Situation! Daher würde ich es drin lassen. Versteht wer, was ich meine?

Es kommt der Moment. Vorsichtig streiche ich ihm durchs Haar. Ein letzter Blick. Später im Zug werde ich denken: er liegt dort, ich könnte noch ein Mal zurück und einfach bei ihm sein, mich krankschreiben lassen. Noch wäre er da.
So, hier kommt jetzt mein noch mangelndes Können beim Schreiben, aber ich lerne gerne dazu. Du brichst die Erzählzeit. Er steht noch am Bett seines Großvaters, denkt sich aber bereits, wie es ihm später im Zug gehen wird. Spannende Version. Auf alle Fälle ist es für mich jetzt eindeutig. Ich fand ja die Idee, dass er sich das Ganze nur vorstellt und in Wahrheit gar nicht hinfährt auch interessant.

Ich habe so ein Gefühl, dass ich mich von etwas trennen musste, aber dass es dem Text durchaus gut getan hat. Wie seht ihr das? Hat es geklappt?
Also eindeutig ja, es ist jetzt eindeutig. Wenn das die zu erzählende Geschichte ist, dann hat es geklappt.

Wenn ich schon hier bin, gucke ich noch kurz in Deine Antworten. (ja, ich drücke mich immer noch vorm schreiben :-)

lege meinen Arm um ihre Schulter, bevor wir losfahren. Erweitern ... Den Anfang fand ich mit den meinen und ihren noch etwas sperrig.
habe ich gleich etwas geändert und gefällt mir jetzt besser.
Jo! Flüssig und eindeutig.

Schau mal, ergibt das Ganze jetzt mehr Sinn für dich?
Mh, ich denke, Geschmackssache! Ich hätte es präzisiert, hätte es als Charakterisierung oder um seine Gefühle zu spiegeln. Mir persönlich ist es zu offen.

Auch hier kommt der Hinweis jetzt eindeutig und exponiert.
ja, so passt es!

„Woran denkst du, Opa?“, frage ich. „Wohin gehen deine Gedanken?“ Erweitern ... Da hätte ich mir jetzt mehr gewünscht, aber ist halt kein Wunschkonzert.
Auch hier habe ich einfach die Wortwahl etwas geändert und glaube, dass es jetzt mehr das ist, was ich haben wollte. Ob das mehr dem Wunschkonzert entspricht?
Ja, da ist mehr, finde ich gut.

Jetzt ist der Absatz aber erst mal raus. Dadurch bleibt das offen. Ich denke, das ist unterm Strich mehr wert als das runde Ende. Vielleicht kriege ich diesen letzten Satz ja noch irgendwie unter ... mal sehen.
Lass ihn mal ein bisschen liegen. Im Prinzip waren das gute Dinge drin. Mir fehlte da nur die Reflexion, er hat so gar nicht reagiert. Also nicht im Sinne von Gefühle beschreiben, aber ein kurzes, was es mit ihm macht. Allerdings muss ich gestehen, dass ich nicht wüsste, wie man es sprachlich umsetzen könnte, bin also gespannt und lernwillig.

Bin schon weg
witch

PS ich mache sonst einen Bogen um die Kurztexte, ich mag gerne viel Lesestoff. Aber zum dran arbeiten ist das schon cool. Kompaktklasse sozusagen

 

Hey Carlo,

finde ich so wie er jetzt ist, noch besser. Fand den Text vorher schon gut, aber jetzt wirkt er noch knackiger, noch entschlossener. Auch das Ende, das ist jetzt natürlich radikaler, jedoch auch in sich abgeschlossener, wirkt nun eher wie eine Einheit, hat auch mehr Wirkung.

Ist erstaunlich, was man alles einen so kurzen Text packen kann, wenn man es richtig anstellt, was da zwischen den Zeilen zu lesen ist, wenn man lesen möchte.

Gruss, Jimmy

 
Zuletzt bearbeitet:

Später im Zug werde ich denken: er liegt dort, ich könnte noch ein Mal zurück und einfach bei ihm sein, mich krankschreiben lassen. Noch wäre er da.
Vllt. wirstu Dich fragen, warum der jetzt das Pferd von hinten aufzäumt.

Beginn ich mit dem einfachsten,

lieber Carlo,

denn ich hab eigentlich nur zwo Anmerkungen zu machen, etwa wie beim „historischen“ Präsens" (statt „morgen werde ich kommen“ schlicht „morgen komm ich“) kannstu die Situation als gegenwärtig (was sie zumindest für den Leser ist – und bistu nicht zugleich Autor und Leser?) darstellen

„später im Zug denk/e: ich ...“

und vor allem, Du kannstu selbst auf den Konj. II als Konj. potenzialis verzichten ...

Und warum will hier

„Man merkt, dass es zu Ende geht“.

der Punkt entfliehn ...

„Es geht ihm schon elend.“
Da trifft die Mutter das richtige Wort, denn das zusammengesetzte Adj. ahd. „elilenti“, mhd. „ellende“ meint ein „aus der Fremde kommend“ und nichts ist dem modernen Menschen widerlicher als der Einbruch des Fremden in seiner Gemeinschaft der Heimischen, was ich vor allem in der Flüchtlingshilfe 2014 ff. erfahren durfte, wenn ein Häusle-Bauer nix gegen "die da" hat, aber um den Wert seines Eigentums fürchtet. Und erst recht wird schwierig, den eigenen Tod zu denken – der ist das Fremde schlechthin – immer schon, wobei wir uns angewöhnt haben, den Tod aus der eigenen Wohnung zu verdrängen und das Sterben im engeren Sinne in professionelle Hände zu legen.
So gerät das uns Fremde in andere, Fremder Hände.

Wir tun immer so aufgeschlossen – und sinds oft nicht - nicht nur gegenüber dem Rundfunkprogramm ...

Im Radio laufen Songs, die ich nicht kenne.
Exotik bringt uns selbst der Konsum
Es gibt Afri-Cola

Hm, kann man da getrost ein "gern" gelesen drunter setzen? Ich sag mal so weit als möglich aufmerksam

gelesen vom

Friedel

 

Hallo @jimmysalaryman ,

vielen Dank für den Kommentar. So einer, der den Text noch mal schärft und auf Linie bringt. Viele Dinge verstehe ich gefühlt erst ein paar Tage nachdem ich sie halbwegs widerwillig geändert habe :Pfeif: Das ist diese Blindheit gegenüber dem eigenen Text. Danke auch, dass du noch die zweite Version gelesen und kommentiert hast. Dabei ist es auch geblieben. Ich habe jetzt nur noch eine Stelle umgeschrieben.

vielleicht noch Köln-Deutzer Bahnhof?

habe ich übernommen.

Ich glaube, es wäre besser, stringenter, wenn er nicht fragen würde. Wenn die Mutter vielleicht anfängt etwas zu sagen, weißt? Sie fängt diese Nicht-Unterhaltung an, er bleibt dieser Passagier in dieser ganzen Sache, irgendwie stumm und nicht so wirklich beteiligt.

Ist mir gar nicht so leicht gefallen

Dann auch; dass er darauf verzichtet, die Musik zu wechseln. Warum sollte er das tun? Er lässt ja mehr oder weniger alles über sich ergehen, oder? Würde da nicht der Satz mit dem Songs im Radio reichen.

Ja, ist unwichtig. Habe ich rausgenommen.

Eine halbe Stunde bis Gummersbach. (Da rast aber jemand, wie!:D

Na, dann eben Dreiviertelstunde, heheh. Geändert!

Was ist einem schon wichtig? Ist auch ein wenig zynisch, aber ich denke, das ganze Leben ist ein wenig zynisch. Hat was von Carver, finde ich. Das ist auch ein Element, was du vielleicht verstärken könntest, dich noch mehr darauf konzentrieren; Ich habe das Gefühl, die reden eigentlich alle aneinander vorbei.
Da schwärt etwas unter dem ganzen Unverbindlichen, nicht Gesagtes, nie Ausgesprochenes. Das könntest du eventuell noch etwas strenger gestalten.

Ich habe dazu noch einen Satz eingefügt. Aber ob ich es da wirklich geschafft habe, tiefer in diese Kerbe zu schlagen, glaube ich nicht. Ein interessanter Gedanke ist es aber.

Eine Sache. Sarah beschreibst du als grobmotorisch, alle anderen beschreibst du aber gar nicht. Warum gewichtest du Sarah hier so?

Das habe ich jetzt noch mal geändert. Einfach gelöscht und dafür eine Beobachtung zu allen.

Ich setze mich zu ihm, er sieht mich an.
„Ich hab Angst“, sagt er.
Ich nicke, halte seine Hand.
Das wird klar. Der Blick sagt alles.

Davon konnte ich mich sehr schwer trennen und @greenwitch hat die Stelle ja sogar zurückgefordert. Aber ich glaube, in der Gemengelage mit den übrigen Änderungen, musste der Satz dann raus, was sich für mich an @MRG s Reaktion gezeigt hat. Ich denke, unterm Strich war es die richtige Entscheidung. In der ersten Version hat die Stelle beim Lesen sofort etwas ausgelöst. Das fand ich gut. Dafür hat jetzt der letzte Satz der Story mehr Wirkung. Es verlagert sich also.

Hier stutze ich kurz: Wer ist wer? Ist er Klaus, der Erzähler? Wer ist Papa? Das wird irgendwie unklar. Vielleicht mit: Ich mache mir eine Cola auf, weiter?

Das müsste durch die Umstellung klarer geworden sein.

Wenn sie sich anschauen und nichts weiter sagen, könntest du auch das Schweigen rausnehmen, weil es klar wird.

Das fand ich auch schwierig, habe mich aber auch darauf eingelassen und es funktioniert tatsächlich gut, finde ich, mit dem richtigen Abstand.

Dann das Fette: Die lernt für das Examen. Der Rest wirkt schon sehr viel, also da gerät er in den rauschhaften Plaudermodus. Das wirkt bei der Knappheit schon fast exaltiert, das würde ich mir nochmal ansehen.

Ja, ich glaube, da fehlt sonst einfach Ausdruck und Mimik. Ich hab schon im Kopf, wie er das sagt, dass das eher so eine Vertrautheit zwischen dem Opa und ihm vermittelt. Wo man nicht viel, aber dafür gravitätisch miteinander spricht. Aber das passt hier nicht so gut bzw. gefällt mir in der kürzeren Version besser.

Ich dachte auch, es geht nicht um Opa Klaus, sondern um jemand anderen, der im Raum nebenan liegt. Dabei geht es um Opa Klaus. Das könnest du irgendwie noch einmal deutlicher machen, aber vielleicht bin auch nur ich das mit meinem langsamen Schädel. Das ist viel Zuordnung auf diese kurze Länge, meine ich.

Ja, auch das müsste klarer geworden sein.

Da bleibt alles im Vagen, es sind schräge Texte, auf deren Glutkern man nie so richtig den Finger legen kann, es sind immer mehrere Variablen möglich, die sind nicht monokausal. Ich denke, diesen Effekt würdest du verstärken, wenn du den letzten Absatz streichst. Dieser einsame Mensch, der wie ein verloren gegangener Passagier auch noch in einem Zug (!) sitzt und im Grunde nebensächlich seinen Großvater verabschiedet

Und das zu streichen war wahrscheinlich am schwierigsten. Ich finde es jetzt aber auch mehr on point. Danke für den Einfall!

Du tust nur so, als sei das im Präsens, aber eigentlich ist es Vergangenheit, ein Indikator für einen unzuverlässigen Erzähler, der sich genau an einer Stelle offenbart.
Dadurch entsteht, so glaube ich, diese seltsam bizarre Stimmung auch erst
Nachmittage die einem unter den Fingern zerrinnen

Freut mich, dass die Stelle funktioniert!

finde ich so wie er jetzt ist, noch besser.
noch knackiger

und auch, dass die Überarbeitung soweit funktioniert und nichts großartig fehlt


Vielen Dank dir! Hat den Text richtig weitergebracht.
Carlo

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom