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Ninas Plan

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30.06.2004
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Ninas Plan

Während am Horizont malerisch die ersten Sterne aufsteigen, befreie ich meinen Fuß aus einem Kuhfladen, und versuche, auf Nina wütend zu sein. Es gelingt mir nicht. Nina ist einer jener Menschen, denen man nicht böse sein kann, völlig egal, was sie anstellen. Ein Aufschlag der großen Rehaugen unter dem blonden Lockenwuschelkopf genügt, und Ärger schmilzt dahin wie Schlagsahne auf heißem Kakao. So süß ist sie.
Wäre ich ein Mann, ich wäre Nina schon lange mit Leib und Seele hoffnungs- und rettungslos verfallen. So behalte ich wenigstens noch meinen Leib. Bis jetzt jedenfalls.

***

Der Plan war eigentlich gar nicht so schlecht gewesen. Dafür, dass er von Nina stammte, war er sogar geradezu brillant. Er hörte sich tatsächlich so an, als könne man ihn durchführen.
Wie so oft kam sie zu spät in die Mensa. Dieses Mal hatte sie allerdings einen Grund. Mit einem strahlenden Lächeln warf sie eine Ausgabe der Campuszeitschrift vor mir auf den Tisch. „Guck mal!“
Ich nahm das Magazin auf und überflog die Fotos von Sportstudenten, die sich auf irgendeiner Demo nackt ausgezogen hatten. „Na ja, sehen nicht schlecht aus, aber das wichtigste haben sie wieder weggeschnitten.“
„Das doch nicht, die Rückseite.“ Ungeduldig riss Nina mir das Magazin aus der Hand und schlug die richtige Seite auf. Es handelte sich um eine Ausschreibung von irgend so einem Naturschutzverein, der bereit war, für Fotos von seltenen Vögeln einen Preis von 500 Euro zu zahlen. Eine Liste des erwünschten Federviehs war beigefügt.
„Und?“ Ich war misstrauisch. Ich kannte Ninas merkwürdige Ideen. Wer wusste schon, was sie wieder ausbrütete.
„Ich dachte an das Vogelschutzgebiet. Weißt schon, hinter den Dünen. Da fliegen die Viecher doch zu Hunderten rum. Wir machen ein paar Fotos und schicken die dann unter verschiedenen Namen ein. Deine Kamera hat doch ein Teleobjektiv, oder?“
„Vergiss es, in das Gebiet darf niemand rein. Höchste Schutzpriorität oder so was.“
Nina lächelte nur verschmitzt. „Ich weiß, wie wir reinkommen. Bin letztes Jahr mit meinem Bruder da gewesen. Kein Problem. Am besten gehen wir morgen Nachmittag gleich los. Da ist das Licht am besten. Außerdem ist übermorgen schon Einsendeschluss.“
Verzweifelt versuchte ich, eine Ausrede zu finden. „Mein Auto ist beim TÜV, das wird bis morgen nicht fertig.“
„Ich borge mir das von meiner Mutter, das ist kein Problem. Okay?“ Sie schenkte mir ihren unschuldigsten Augenaufschlag. Widerstand war zwecklos, hieß das.

Sie kam über eine Stunde zu spät. Von richtig gutem Licht konnte man nun eigentlich nicht mehr reden, aber es würde wohl noch eine Weile hell sein.
Als ich mich auf den Beifahrersitz des Polos schwang, grinste mich aus dem Rückspiegel ein schwarzbepelztes Etwas mit Schlappohren und einer nassen Schnauze an. In der Hoffnung, mich geirrt zu haben, wandte ich mich um. Eine waschlappenartige Zunge fuhr mir zärtlich über das Gesicht. Entgeistert starrte ich den Labrador auf der Rückbank an.
„Du hast Kaya mitgenommen?“ Ich glaube, in meiner Stimme klang das ultimative Entsetzen mit.
Nina machte ein betreten-niedliches Gesicht. „Meine Mutter wollte doch wissen, wozu ich das Auto brauche. Da hab ich gesagt, dass ich mit Kaya wandern fahren möchte. Mir ist nichts Besseres eingefallen, tut mir Leid.“
„Na gut, aber die Töle bleibt im Auto, wenn wir ins Vogelschutzgebiet gehen, ja?“
„Na klar.“

Eine knappe Dreiviertelstunde später stiefelten Nina, Kaya und ich über eine Kuhweide. In einiger Entfernung zeichneten sich die Dünen ab, hinter denen die Bucht mit dem Schutzgebiet lag. Abgesehen von uns war die Wiese völlig verlassen, alleine die fladenförmigen Hinterlassenschaften zeugten von den ehemaligen Bewohnern. Ich fand das nur verständlich, denn welche Kuh, die etwas auf sich hielt, wollte schon im Sumpf weiden? Denn um einen solchen handelte es sich eindeutig. Wahrscheinlich hatte ihn nur zufällig jemand mit einem Elektrozaun versehen.
Unter jedem unserer Schritte entsprang eine kleine Quelle pechschwarzer Flüssigkeit. Ich wollte gar nicht wissen, um was es sich handelte. Wasser jedenfalls bestimmt nicht, dem Geruch nach zu urteilen. Ab und zu trafen meine Füße einen mehr oder weniger trockenen Punkt, aber jedes Mal, wenn ich erleichtert aufseufzen wollte, bemerkte ich, dass es sich um einen Kuhfladen handelte. Nun ja, die rochen sogar besser als der Sumpf.
„Ich versteh' das nicht“, wiederholte Nina ein ums andere Mal. „Ich bin genau hier mit meinem Bruder lang gegangen, letztes Jahr.“ Ich schnaubte nur. Bei Nina hielt ich es nicht für unwahrscheinlich, dass es letztes Jahr genauso ausgesehen hatte. Sie hatte ein Talent dazu, derartige Dinge zu verdrängen.
Ich musste jedoch zugeben, dass zumindest einer von uns den Ausflug genoss. Überglücklich sprang Kaya von Schlammloch zu Schlammloch, warf sich bäuchlings in den Dreck, nur um sofort wieder auf zu springen, und zu uns zu rennen. Wahrscheinlich wollte sie sich für die Wahl unseres Ausflugsgebietes bedanken. Unsere Abwehrversuche bedachte sie mit einem verständnislosen Hundeblick. In diesen Momenten erinnerte sie fatal an Nina.
„Wir hätten sie im Auto lassen sollen“, knurrte ich ungefähr zum hundertsten Mal.
„Sie hätte sich die Seele aus dem Leib gebellt“, erwiderte Nina.
Ich musterte den schlammüberzogenen glücklichen Hund. „Ich glaube nicht, dass das Loch-Ness-Monster eine Seele hat.“

Hinter den Dünen wurde es zunächst besser. Der Schlamm wurde von einem Kiesstrand abgelöst, auf den höchst malerisch die Flut auflief. Vögel waren zwar nirgendwo zu sehen, aber wenigstens gelang es uns, den Hund ins Wasser zu scheuchen und so seine Dreckkruste loszuwerden.
Meine Laune besserte sich. Jetzt nur noch ein paar Fotos, und Nina und ich wären, na ja, nicht reich, aber zumindest etwas wohlhabender als zuvor. Liebevoll packte ich meine Kamera aus und setzte das Teleobjektiv auf. „Okay, ich bin bereit, wo müssen wir lang?“
Ninas hilfloser Blick in die Runde ließ mich Schlimmes ahnen. „Du weißt doch, wo sich diese seltenen Viecher aufhalten, oder?“
„Ja, klar.“ Nina lächelte entzückend und deutete auf eine mit Strandgras bewachsene Düne. „Dahinter fängt die Kolonie an. Jedenfalls waren da letztes Mal eine Menge Vögel. Da sind bestimmt seltene dabei.“
Ich verdrehte die Augen. Nina. Das war mal wieder typisch. Doch ich widersprach nicht. „Na dann los. Und nimm Kaya an die Leine.“ Die Hündin war von ihrem Bad zurückgekehrt und drauf und dran gewesen, die erwähnte Düne zu erstürmen. Ich verdrängte das Bild, wie eine schwarze Kanonenkugel in eine Vogelkolonie raste ganz schnell aus meinem Kopf und folgte Nina den Hügel hinauf.

Das Strandgras war härter als gedacht und bohrte sich durch meine Jeansjacke, als ich neben Nina auf dem Bauch auf der Dünenkuppe lag. Etwas weiter unten kläffte Kaya aus vollem Leib. Es missfiel ihr sichtlich, an einen Pflock gebunden zurückzubleiben, doch wir beachteten sie gar nicht weiter. Auf dem Sandstrand unter uns tummelten sich hunderte von Vögeln, größtenteils weiß oder schwarz, kreischend, zeternd, schnatternd. Es roch durchdringend nach Guano.
„Welche soll ich denn nun fotografieren?“, wandte ich mich an Nina. Sie kramte einen Zettel aus der Tasche. „Hier, ich hab mir aufgeschrieben, was sie haben wollen. Großer Brachvogel, Basstölpel, Uferschnepfe ...“
Ich folgte einigen schwarzweißen Vögeln mit dem Sucher. Ja, die Fotos konnten gut werden, mit einem malerischen Sonnenuntergang über dem Meer im Hintergrund. „Und wie sehen die aus?“, fragte ich nebenbei.
Ninas Schweigen verhieß nichts Gutes. Ich setzte die Kamera ab und wandte mich zu ihr um. „Du hast doch hoffentlich Bilder mitgebracht, oder?“
Sie kaute verlegen auf ihrer Unterlippe. „Ich hab mir Bilder im Internet angesehen. Der Brachvogel ist so groß und braun. Und der Basstölpel weiß.“
„Super, es gibt da unten ja nur etwa eine Million weiße Vögel zur Auswahl.“ Nina machte ein betretenes Gesicht.
„Vielleicht lässt du mich mal durch gucken, ich erkenne sie bestimmt“, bot sie an
„Nur über meine Leiche!“ Der Tag, an dem ich Nina einen Fotoapparat in die Hand drückte, musste noch kommen. Wahrscheinlich dann, wenn Aliens die Erde überfallen würden und im Begriff stünden, mich in den nächsten fünf Minuten auszulöschen. Das wäre ein Zeitpunkt, wo es mir egal wäre, was Nina mit meinem Fotoapparat anstellte.
„Und nun?“ Sie sah wirklich sehr verlegen aus.
Ich seufzte. „Ich werd' einfach ein paar Fotos schießen, wenn wir Glück haben, ist was Seltenes dabei. Ich meine, wenn wir schon mal hier sind.“
Sie nickte und ich hob wieder den Fotoapparat. Dann erst fiel mir auf, dass es auf einmal seltsam ruhig war. Noch bevor ich mir darüber klar werden konnte, welcher Laut in der allgemeinen Geräuschkulisse fehlte, trat mir etwas mit der Kraft von mindestens Godzilla auf den Rücken. Meine Kamera entglitt mir und für einen Moment wurde mein Gesicht in das stachlige Gras gepresst. Als ich wieder aufsah, lief vor meinen Augen ein Déja Vu ab. Eine schwarze Kanonenkugel, die laut kläffend in die Bucht stürmte.
Eine schwarzweiße Wolke erhob sich aus dem Sand und war eine halbe Minute später in alle Winde zerstreut.
Mit einem zutiefst zufriedenen Gesichtsausdruck kehrte Kaya zu uns zurück und rollte sich beifallsheischend auf den Rücken. Nina bedachte sie mit einem Wort, von dem ich nicht geglaubt hätte, dass sie es kannte.

Der Rückweg zog sich. Nina hatte sich am Kiesstrand den Fuß vertreten und hinkte nun ziemlich schlimm. Zutiefst ermattet und enttäuscht trotteten wir einen Kiespfad entlang, den wir entdeckt hatten. Er verlief ungefähr parallel zu unserer Kuhweide.
„Stimmt, letztes Jahr haben wir den auch gefunden“, hatte Nina bemerkt. Ich glaube, sie hatte noch etwas sagen wollen, aber ein Blick meinerseits brachte sie zum Schweigen. Die Sonne sank immer tiefer und ich war nur froh, dass dieser Tag vorüber war. Gut, wir waren nicht reich geworden, aber ich hatte einen weiteren von Ninas Plänen überlebt. Kaya schlich kleinlaut neben uns her. Nina hatte ihr eine gesalzene Standpauke gehalten.
Als wir das Auto erreichten, lehnte ich mich zutiefst erleichtert dagegen und schloss erschöpft die Augen, während Nina in ihren Hosentaschen nach dem Autoschlüssel kramte. Ich kümmerte mich nicht um das deutliche Platschen und das glückliche Kläffen, die nur bedeuten konnten, dass Kaya den Straßengraben entdeckt hatte, ich freute mich einfach nur noch auf ein heiße Bad zu Hause.
Dann vernahm ich das Geräusch, dass die Apokalypse einleiten würde. Ninas Stimme.
„Du? Ich glaube, ich hab den Autoschlüssel auf der Wiese verloren.“

 

*räusper* Ich hoffe, das ist überhaupt die richtige Rubrik. Bin nicht so... hm.... humorig. Aber ich dachte, ich mach mal einen Versuch. :shy:

 

Hallo Felsenkatze,

jau, nette Geschichte. Ganz amüsant zu lesen und hat auch einen recht hohen Unterhaltungswert. Aber nicht der große Humorüberflieger, allerdings für einen ersten Versuch wirklich nicht schlecht, finde ich. Ich habe sie zumindest mit einem leichten Dauergrinsen gelesen und was will man mehr.
Viel mehr weiß ich eigentlich garnicht dazu zu sagen.

Liebevoll packte ich liebevoll meine Kamera aus
Welch dreiste Wortwiederholung :)

in eine Vogelkolonie raste, ganz schnell aus
Kein Komma

Meine Kamera entglitt mir und mein für einen Moment wurde
Bei dem Satz brauchte ich ein wenig bis mir auffiel: Hey, da ist ja ein Wort zuviel

Gruß
Lemmi

 

Hi Lemmi,

*puh* du hörst grade einen Stein von meinem Herzen fallen. :)
Ich weiß, dass es kein Schnekelklopfer ist, aber ich bezweifle auch, dass ich sowas schreiben könnte. Das Dauergrinsen und der Unterhaltungswert langen mir völlig...

Fehlerchen schon verbessert... das kommt davon, wenn man zu lange an einem Satz rumfeilt.

Liebe Grüße,

Ronja

 

Holla Felsi,

Ich nahm das Magazin auf und überflog die Fotos von Sportstudenten,
Alles Klischees :D

Zutiefst ermattet und enttäuscht trotteten wir einen Kiespfad entlang, den wir entdeckt hatten. Er verlief ungefähr parallel zu unserer Kuhweide.
„Stimmt, letztes Jahr haben wir den auch gefunden“, hatte Nina bemerkt.
Das ist echt witzig!

Und was lernt man aus dieser Geschichte mal wieder? Schadenfreude ist doch immernoch die schönste Freude. Hab mich ausgrezeichnet unterhalten gefühlt beim Lesen. Du schreibst lebensnah und nicht gekünstelt.

Eike

 

Hallo Felsenkatze,

mir hat deine Geschichte gut gefallen.
Zwar ist die Handlung nicht weltbewegend, aber das muss sie auch nicht sein. Aber die Charaktere reißens raus, ich fand deine Figuren höchst lebendig. Und vor allem Kaya :)

Bin richtig gut gelaunt nach der Erzählung und befürchte ich muss jetzt mal gucken was du hier noch alles geschrieben hast.

Frank

 

Hi Felsy!

Ich glaube, ich übe einen schlechten Einfluss auf dich aus, jetzt schreibst du sogar auf eigene Faust humorige Sachen! :D

Zur Geschichte: Ich habe keine Lachkrämpfe bekommen, aber unterhaltsam ist sie allemal. Vor allem der letzte Satz gefällt mir. Bin ich froh, dass ich gerade in der warmen Stube sitze. Sicher, du hast schon gehaltvollere Sachen geschrieben, aber deine Story hat mich jetzt richtig aufgemuntert. :shy: (Huch, ich war wieder mal super konstruktiv ...)

Liebe Grüsse
sirwen

 

Hallo Wölfin, Eike, Schwarz, sirwen und Vielleicht.

wow, so viele Rückmeldungen...
mal der Reihe nach:

@Wölfin: mehr als Zwischenunterhaltung war eh nicht geplant. Ich bin nicht gut in Schnekelklopfergeschichten und das hier war eben ein Versuch.
*seufz* Dass du mir allerdings schon wieder eine Jugendgeschichte unterstellst... es war nicht als eine gedacht, Punkt. :)
Danke fürs Lesen. War ein Experiment.

@Eike: Danke fürs Lesen, und schön, dass es dir gefallen hat. Sportstudenten sind Klischees? Oder, dass sie sich nackt ausziehen...? Ich glaube, in irgendeinem UNICUM gabs tatsächlich mal so einen Artikel, aber da warens Frauen...

@StBSchwarz: Schön, dass es dir gefallen hat. Wenn du gute Laune hattest, hat die Geschichte ihren Zweck erfüllt...

@sirwen: ich bin auch für nicht konstruktive Kritiken dankbar. Und ich dachte auch, dass nicht alles, was ich schreibe 100% gehaltvoll sein muss. Ist schließlich kein Fitnessfrühstück oder so was...

@Vielleicht: Danke auch dir. :) Vor allem über das "natürlich" freu ich mich, da hatte ich Bedenken...

Liebe Grüße,

Ronja

 

Hallo Felsenkatze,

auch mir hat die Geschichte ganz gut gefallen.

Der erste Satz ist wirklich sehr schön :)

Ich verdrängte das Bild, wie eine schwarze Kanonenkugel in eine Vogelkolonie raste ganz schnell aus meinem Kopf und folgte Nina den Hügel hinauf.
Lemmi hatte darauf hingewiesen, dass nach "raste" kein Komma kommt (also so, wie du es jetzt dastehen hast). Ich wage das nicht in Frage zu stellen ;) , allerdings habe ich den Satz, wie er jetzt dasteht, mehrmals lesen müssen, um ihn zu verstehen.
Kann an meiner Konzentration liegen (die nach drei Stunden Physik lernen nicht mehr die beste ist), aber wenn du den Satz etwas umstellst, wird es vll auf den ersten Blick klar.

Sehr gut finde ich zum Beispiel, dass Nina keine Bilder der Vögel mitgebracht hat. Soetwas zu vergessen, kann ich mir bei einigen meiner Freunden vorstellen :D Daher wirkt die Szene auf mich nicht bemüht und gefällt mir gut.

Die Schluss-Pointe gefällt mir auch wieder sehr gut :)

Viele Grüße,
Nanine

 

hallo ronja,

die wahl der rubrik ist schon wichtig, weil es die erwartungshaltung lenkt. ich bin fast nur im alltag, so ist meine erwartungshaltung auf unterhaltsame geschichten gerichtet. unterhaltsam kann spannung, humor oder sonstiges lesenswertes sein.

ich fand deine geschichte wirklich prima. ich habe sie gerne gelsen und zügig. sie ist dir gelungen, die nina und die erzählerin sind als personen schön herübergekommen. die erzählerin hätte gern noch in der einleitung einige charakterzüge bekommen. besonders das verhältnis nina zu erzählerin darf ein wenig ins detaileirtere gehen. zum beispiel, wie lange sie sich kennen, und dass es noch vorgeschichten gibt. (Wieder einen ihrer Pläne überlebt) das zum beispiel ist nachgeworfen und müsste in der einleitung schon angedeutet werden.
aber der erzählstil ist klasse. prima mit dem deja vu!
ich habe vier stellen heraus geschrieben, die überarbeitet werden sollten, wie auch die einleitung um notwendige details erweitert werden sollte (m.e. natürlich)

"In diesen Momenten erinnerte sie fatal an Nina."

fehlt da ein "mich"?

"Das wäre ein Zeitpunkt, wo es mir egal wäre, was Nina mit meinem Fotoapparat anstellte."

diesen satz unbedingt streichen, der ist zu viel. der leser hat sich das schon richtig gedacht! wenn du den leser noch mehr mit der nase darauf stösst, klingt es schlecht.

" trat mir etwas mit der Kraft von mindestens Godzilla auf den Rücken."

hier ist noch erklärungsbedarf. ich habe das nicht verstanden! der hund hat sie umgelaufen, sie fiel auf den boden, der hund trampelt auf ihr und dann in die büsche? aber das ist jetzt nur geraten!
vor godzilla würde ich "einem" dazu schreiben. es klingt sonst nicht gut! besser wäre es, wenn du einen dynosauriernamen verwenden würdest. der ist nicht vorbelastet.

während Nina in ihren Hosentaschen nach dem Autoschlüssel kramte.

hier nimmst du einem aufmerksamen leser die pointe. ich wusste sofort, dass sie den autoschlüssel verloren hatte. schwäche es besser ab, lass nina nur in den taschen kramen, nicht schreiben, dass es die autoschlüssel sind.

aber alles im allen sehr schön! wie gewohnt!

bis dann

barde

 

Hallo Ronja,

die Geschichte war mal in Humor, oder?

Ich glaube für Humor wäre sie mir zu wenig witzig gewesen, aber in Alltag fand ich sie klasse. Es sind einige Stellen drin, bei denen man wirklich lachen muss - ich konnte mir Nina so gut vorstellen und obwohl sie eine derartige Chaotin ist, konnte ich sie sehr gut leiden.
Stilistisch hast du das ganze auch super hinbekommen.

Voll des Lobes,
Bella

 

Hallo zusammen,

Mann, Mann, ich sollte öfter online gehen...

@Leseratte: danke fürs Lesen und so. Und gut, dass du die Charaktere nicht zu übertreiben fandest, ich hatte schon ein bisschen Sorge. Ja, das Komma weg kam mir auch seltsam vor, aber da ich nicht ganz kommafirm bin, hatte ich es einfach mal geglaubt.

@Barde: okay, ich denke über Charakterzüge der Erzählerin nach. Mal sehen, ob ich da noch was reinbauen kann, genauso wie zu den anderen Plänen Ninas...
Danke für deine Kritik, werde sie so bald es geht umsetzen. Und vielen vielen Dank für das dicke Lob :shy:

@Bella: Fein, dass du Nina noch leiden konntest, sie sollte ja auch nicht unsympathisch sein. Und danke fürs Loben und lesen und überhaupt. :kuss:

Liebe Grüße,

Ronja

 

HI!

Gefällt mir, die KG. Du beschreibst sowohl die Gegend als auch die Personen und Handlung sehr gut. Das macht die KG lebendig und realistisch, man ist als Leser praktisch dabei und fühlt mit den Prots mit.
Der Stil gefällt mir auch gut, es sind auch einige gute Formulierungen drin.
War also durchaus unterhaltsam zu lesen und das Ende ist auch gut geworden.
Kompliment meinerseits.

MFG Steeerie

 

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