- Zuletzt bearbeitet:
- Kommentare: 21
Nirvana
Der Monitor über seinem Bett zeigt gleichmäßige Kurven. Fabians Gesicht ist blass.
Als ich ihn das erste Mal so gesehen habe, konnten – oder wollten – die Ärzte mir noch nichts Genaues sagen. Man müsse abwarten, bis er stabil genug sei, um ihn aus dem künstlichen Koma zu holen. Dann erst könne man beurteilen, welche Schäden zurückbleiben würden. Allerdings ist sein Gehirn so lange ohne Sauerstoff gewesen, dass ich auf eine schwere Behinderung gefasst sein müsse.
Warum, mein Sohn. Warum.
***
Im Sturmschritt verlässt Oberarzt Beers den Raum. Auf eine schwere Behinderung gefasst sein ... Ich ziehe den Vorhang vor dem Fenster zur Seite. Grau ist es draußen, der Wind fegt durch die toten Bäume und treibt ein paar Schneeflocken gegen die Scheibe.
Ich setze mich an die Bettkante. Es ist eng; der Ständer mit der Sondennahrung und die Instrumente brauchen viel Platz.
Das Plastik der Kanüle, die sie ihm unterhalb des Kehlkopfes in den Hals gebohrt haben, schimmert matt. Fabians Atem klingt angestrengt, irgendwo rasselt etwas in dem Röhrchen. Es hört sich an, als ob er bei jedem Zug ersticken müsste. Ein bisschen grünlicher Schleim hängt darin.
Auf dem Gang treffe ich eine Schwester. Ich bitte sie, die Kanüle zu reinigen. Routiniert desinfiziert die junge Frau ihre Hände und zieht die Gummihandschuhe über. Als ob er giftig wäre. Ansteckend. Sie befestigt einen sterilen Katheter am Absaugegerät, entfernt mit der anderen Hand die Blockung der Kanüle und beginnt mit Hilfe des Unterdrucks den Speichel und Schleim abzusaugen. Etwa zehn Zentimeter steckt sie den Plastikschlauch in seinen Hals. Übelkeit würgt mich, wenn ich sehe, was mit meinem Sohn passiert. Nach einer halben Minute ist alles vorbei. Mit geübten Griffen dreht die Schwester Fabians Körper seitlich und lagert das Kissen um, das ihn im Bett stützt.
"Ich schaue am Abend eh immer nochmal vorbei", versuchte sie mich zu trösten, was nicht gelingen will, denn es gibt mir die Gewissheit, dass Fabs dann wieder leiden wird. Auch wenn ich keine Vorstellung davon habe, wie viel er eigentlich mitbekommt.
Ich wische Fabian vorsichtig den kalten Schweiß von der Stirn, bevor ich ihn für diesen Tag wieder allein lasse. Wenigstens etwas, das ich für ihn tun kann. Ein Schatten liegt über seinen Lippen. Diesen Monat wäre er siebzehn geworden. Wird er siebzehn.
***
Meine Schuld, meine Schuld, verdammt, bin ich schuld daran, dass Fabs im Koma liegt? ... Ich hätte ihm die Party nicht verbieten sollen. Was sind schon Schulnoten?! Was sind schon Schulnoten. Und wenn er sitzen geblieben wäre ... der Streit war schuld ... aber nur wegen eines Streits kann er das doch nicht gewollt haben?
Ich kenne meinen eigenen Sohn nicht. Was weiß ich, was in ihm vorgegangen ist, welche Schwierigkeiten er hatte. Er hat mir nie etwas erzählt ...
Ein kurzes Läuten an der Tür lässt mich hochschrecken. Das Gezanke aus irgendeinem Film dringt in mein Bewusstsein. Ich hatte gar nicht registriert, dass der Fernseher noch läuft ... Als ich die Tür öffne, schaut mich das spitznasige Gesicht der alten Pietschonka erwartungsvoll an.
„Frau Fischer, ich hab heute Nachmittag Pflaumenkuchen gebacken und dachte mir, ich bring Ihnen ein Stück vorbei ... Sie haben ja kaum Zeit mehr für sich, nicht wahr, jetzt, wo Sie immer im Krankenhaus bei Ihrem Jungen sind …“ Die neugierigen Augen verraten die Rentnerin, bevor sie nach kurzem Zögern fortfährt: „Wie geht es ihm denn überhaupt, dem Jungen? Fabian heißt er, nicht wahr, so ein lieber Junge war er immer. Wissen Sie schon etwas Neues?“ Klatschtante.
„Danke für den Kuchen, Frau Pietschonka. Das ist wirklich nett von Ihnen.“ Ich bemühe mich um einen ruhigen Tonfall. Die alte Dame kann ja nichts dafür. Sie nervt nur mit ihrer ewigen Neugierde ... „Der Fabian wird wohl noch ein paar Wochen im Spital bleiben müssen. Etwas Genaueres weiß man noch nicht.“ Es tut mir weh, dass ich tatsächlich kaum mehr sagen kann.
„Oh, das tut mir aber Leid. Wissen Sie, ich hatte den Fabian immer so gerne, nicht wahr, er war immer ein so freundlicher und gut erzogener junger Mann.“ Ausgerechnet du musst das sagen. Du hast dich doch alle paar Tage über ihn beschwert! Ich schlucke den Kommentar hinunter. Nicht auch noch Probleme mit den Nachbarn.
„Danke nochmals.“ Ohne der alten Dame Gelegenheit zu geben, mich noch weiter auszuhorchen, trete ich in die Wohnung zurück und schließe die Tür vor ihrer Nase. Auch das wird morgen jeder, dem die Pietschonka heute noch begegnet, wissen – zusammen mit Fabians Krankengeschichte. Wie unhöflich die Frau Fischer doch ist. Ich kann ihre pikierte Stimme regelrecht hören.
Ich stelle den Kuchen in den Kühlschrank. Hunger habe ich keinen. Die letzten Tage habe ich mich schon zwingen müssen, wenigstens mittags eine Kleinigkeit zu essen. Auf das süße Zeug habe ich erst recht keinen Appetit.
Ich setze mich wieder vor den Fernseher. Alles, nur nicht schlafen gehen. Die Bilder verfolgen mich in den Träumen. Als ob die Tage nicht schon schlimm genug wären …
Die laute Musik. Eine seiner Lieblingsbands. Nirvana. Ein Lärm, dass die Wohnung bebt. Nur eine Frage der Zeit, bis die alte Pietschonka kommen und sich beschweren würde. „Fabian! Mach die Musik leiser! Sofort!“ Keine Antwort. Nach dem Streit war er genauso sauer wie ich. „Fabian! Verdammt, mach sie leiser!“
Nach unzähligen Versuchen gibt endlich das Schloss nach. Am Türreck zum Balkon ein Schemen. Kalte Luft von draußen. Eisblumen am Fenster. Seltsam. Der Schemen ... Wie eine Puppe. Baumelt in der Luft. Das Gesicht ... Wachs. Kalt. Aufgerissene Augen, weit, weißer Rand. Lippen und Zunge blau. Lila.
Die harten Bässe der Musik. Schneeflocken wirbeln zur Türe hinein. Fabian am Reck.
Irgendwann ... wie viel Zeit mag dazwischen gelegen sein? Irgendwann zum Telefon. Notruf. Sanitäter. Im Türrahmen sitzen. Es muss eine Ewigkeit sein. Keine Tränen. Es kann nicht sein.
Ich liebe dich, Fabs.
Wann habe ich ihm das zuletzt gesagt?
***
„Solange Ihr Sohn im Koma liegt, wird sich an seinem Zustand nichts ändern, Frau Fischer. Die Medikation bestimmt die Tiefe des künstlichen Schlafes ... wir gehen trotzdem davon aus, dass er Geräusche und Stimmen wahrnimmt. Wahrscheinlich kann er Ihre Anwesenheit fühlen.“ Oberarzt Beers schaut mich an, als habe er ein Kind mit einer Schramme am Knie vor sich und böte ihm ein Bonbon an.
Ich bleibe an diesem Abend noch lange auf der Bettkante sitzen – bis sie mich rauswerfen. Fabians Brust hebt und senkt sich gleichmäßig. Die Kurven am Monitor gleichen einer Endlosschleife.
***
Am nächsten Tag stehe ich vor der Bürotür meines Chefs. “Damians Party ist mir verdammt noch mal wichtiger! Was gehen dich meine Noten an? Du hast auch nichts geschafft in deinem Scheißleben! Alte Tippse!“ Diese Worte tun noch immer weh. Es waren die letzten, die mein Sohn zu mir gesagt hat, bevor er die Türe hinter sich zugeworfen hat. Dann werd‘ ich mal, ich alte Tippse ... ich bin wütend auf mich, weil ich meine Gefühle immer noch nicht unter Kontrolle habe, als ich klopfe und mich bei meinem Chef vom unbezahlten Urlaub zurückmelde.
Nach dem Tobsuchtsanfall kann ich froh sein, dass mich der Brau nicht gefeuert hat. Ich kann froh sein ... Ich bin langsam heute. Ein ganzer Stapel an dringenden Korrespondenzen, zwei Übersetzungen, die Post ... alles liegen geblieben. Natürlich hat er selbst keinen Finger mehr als unbedingt nötig gerührt. Wenn unter den unbeantworteten Briefen welche sein sollten, die eine Frist angeben und die Firma diese nicht mehr einhalten kann, dann gnade mir Gott. Ich brauch‘ den Job. Ich brauch‘ diesen verdammten Job. Wie soll ich sonst die Wohnung halten? Hartmut ist vermutlich immer noch arbeitslos. Ich habe seit fast vier Jahren nichts mehr von ihm gehört. Unterhaltszahlungen ... wie soll man einen arbeitslosen Säufer davon überzeugen, ohne vor Gericht zu gehen? Wenn man ihn überhaupt irgendwo ausfindig machen kann. Seine letzte Adresse stimmt sicher nicht mehr. Einen unzuverlässigen Mieter wirft man raus, sobald es geht ... Wieso habe ich es überhaupt so lange mit ihm ausgehalten ...
Brau reißt die Türe von seinem Büro auf. Sofort beginnen meine Finger wie ferngesteuert, über die Tasten des alten Macintosh zu fliegen. „Hier sind noch ein paar Diktate, die Sie mir bis morgen tippen.“ Sein Gesicht ist ausdruckslos. Die zartblauen Karos auf seiner Krawatte passen nicht zu dem weinroten Sakko. Ich nicke mechanisch. Er steht so dicht an meinem Tisch, dass ich den Zigarettengeruch wahrnehme, der ihn umgibt. Irgendwann krepiert er noch an Lungenkrebs, selbst mit den Lights. Wenigstens habe ich soviel Arbeit, dass ich nicht mehr grübeln kann.
***
„Damians Party ist mir verdammt noch mal wichtiger! Was gehen dich meine Noten an? Du hast auch nichts geschafft in deinem Scheißleben! Alte Tippse!“
Vor mir steht Damian. Die Baggys hängen in seinen Kniekehlen, das Metallica-Shirt ist ihm viel zu groß. Und diese Bekleidung Anfang Februar ... Ein sechzehnjähriger blonder Typ, der mich um fast einen Kopf überragt. Neben ihm ein Junge, dessen Namen ich noch nicht kenne. „Marcel ... Marcel Schüte“, nuschelt er undeutlich, als er meinen Blick bemerkt. Zu dritt stehen wir also nun um Fabians Bett. Sein Zimmernachbar liegt schlafend hinter ein blauen, grüngemusterten Vorhang und röchelt in seine Kanüle. Marcel scheint sich unbehaglich zu fühlen. Sein Blick irrt im Zimmer umher, darauf bedacht, Fabian und mich zu meiden.
„Frau Fischer ... also, der Fabs ... wir wollten ihn einfach einmal besuchen. Er war ja noch nicht lang in der Klasse ...“ – „Nett, dass ihr ihn damals eingeladen habt, Damian. Das hat ihm gut getan ... auf seiner alten Schule hatte er nicht so viele Bekannte.“ Ich höre meine Stimme und erschrecke über ihren brüchigen Klang.
Die Party ist ihm wichtig gewesen. Jemand, der ihn eingeladen hat, der ihn ernst genommen hat. Und ich habe sie ihm verboten. Wegen einer Fünf in Mathe. Einen Moment lang möchte ich schreien, möchte gegen die Wand rennen, möchte den Schmerz nicht nur in meiner Seele brennen spüren. Ich habe gewusst, dass es ihm wichtig gewesen ist. Vielleicht ... vielleicht hätte er es dann nicht getan.
Nachdem die Jungs sich kurze Zeit später verabschiedet haben, bleibe ich noch stehen. Ein kleiner nasser Fleck zeichnet sich auf Fabs Decke ab. Am Laken auch. Der Katheter muss sich verschoben haben. Die Schwester seufzt, als ich sie störe.
***
Es ist der sechsundzwanzigste Februar, ein strahlender, kalter Tag. Schneeglöckchen stehen in Grüppchen zaghaft auf den Wiesen, ragen aus den letzten Schneefetzen heraus. Die Sonne malt mit den Zweigen des Baums vor dem Fenster ein bizarres Schattenmuster auf die Bettdecke. Das zweite Bett in Fabians Zimmer ist wieder frei geworden. Ich weiß nicht, was aus dem alten Mann geworden ist.
Heute wird mein Sohn siebzehn Jahre alt. Ich habe im Blumenladen neben dem Spital einen Strauß bunt gemischter Rosen gekauft. Eine der Stationsschwestern hat eine Vase dafür aufgetrieben und jetzt stehen sie auf seinem Nachtkästchen – neben Medikamenten, Desinfektionsspray und einer Nierenschale. Fabian hat sich nie etwas aus Blumen gemacht. Blumen – und selbst wenn, er liegt ja immer noch im Koma. Er kann den Duft nicht riechen, die Farben nicht sehen. Er hat Geburtstag und ich habe nur einen Wunsch. Wach auf, Fabs. Werd wieder gesund.
Vor siebzehn Jahren bin ich selber hier gewesen. Hartmut war so stolz, als du geboren wurdest und er dich halten durfte ... Der Gedanke an Hartmut tut mir weh. Damals sind wir so glücklich gewesen ... Und jetzt? Es ist ihm scheißegal, wie es uns beiden geht. Wenn er ... Ich hätte vor Gericht gehen können, aber es hätte keinen Sinn gehabt. Als ich ihn vor ein paar Tagen anrufen wollte, hat sich eine fremde Frau gemeldet, die von nichts wusste. Klar, dass die Nummer nicht mehr stimmt, die er mir vor über vier Jahren hat zukommen lassen. Und jetzt weiß er nicht einmal, dass sein Sohn im Koma liegt. Dass er versucht hat, sich umzubringen. Ob es ihn überhaupt kümmern würde?
Die Blüten trösten mich ein wenig. Mit ihren Farben vermitteln sie Leben. Ein sattes Rot. Orange, geflammt. Gelb. Wie Sonnenstrahlen, die sich in Tautropfen verfangen. Oder in Tränen. Leben, während in dem Bett daneben ein Siebzehnjähriger liegt, kalten Schweiß auf der Stirn, angeschlossen an Sonde, Katheter, Überwachung und mit einem Stück Plastik im Hals. Fabs lebt nur noch durch die Schläuche. Langsam tropft das Leben in ihn hinein, ohne dass er es merkt.
Vorsichtiges Klopfen an der Türe, dann steckt Damian seinen Kopf zur Tür herein. Hinter ihm kommt Marcel in den Raum. Er wirkt wie ein Anhängsel von Damian.
„Schön, dass ihr gekommen seid.“ Damian holt ein flaches Päckchen aus seinem Rucksack und legt es auf das Beistelltischchen neben Fabs Bett, neben die Blumenvase. Er schiebt dabei die Nierenschale beiseite. „Eine CD“, erklärt er. „Ein Konzert, von Bach.“ Ein Konzert von Bach? Ich hätte eher irgendeine Rockband erwartet ... „Ich habe gedacht, wenn er aufwacht, mag er vielleicht etwas Ruhigeres“, fügt er hinzu. Er muss meine Verwunderung erkannt haben.
„Danke ...“
Zu dritt ist es eng und unbequem in Fabs‘ Zimmer. Es gibt nur einen Stuhl, und darauf liegt ein Stapel Handtücher. Ich lade die beiden in der Cafeteria des Krankenhauses noch auf einen Kaffee ein. Fabians Freunde – obwohl sie sich kaum gekannt haben. Von seiner alten Klasse hat ihn noch niemand besucht. Auch nicht Bekannte von früher. Nicht einmal angefragt. Auch keine Lehrer, niemand aus dem Haus – doch, die Pietschonka -, nicht sein Vater ...
Eine mürrische Bedienung mit zerlaufener Schminke bringt uns Kaffee und Zucker. „Zusammen? Acht dreißig“, nuschelt sie, ohne eine Antwort abzuwarten. Als sie die Tasse vor mir abstellt, schwappt das Getränk über den Rand und überschwemmt die Untertasse.
„Wieso denn Bach?“ Ich muss einfach fragen. Ich hätte nie gedacht, dass ein Sechzehnjähriger mit Metallica- und Offspring-T-Shirts Bach verschenkt. Damian lacht und fängt an zu erzählen ... Warum kann mein Sohn nicht hier mit uns sitzen? An seinem Geburtstag? Warum kann ich nicht heute einfach mit Fabs Kuchen essen gehen? Vor sechs Wochen habe ich mir noch Sorgen um seine Noten gemacht ... Die Luft in der Cafeteria ist stickig. Ich kann kaum atmen. Damian redet immer noch. Aber ich habe gar nicht zugehört, was er sagt. Heiß ist mir auch. Ich fühle, wie mir Schweiß auf der Stirn steht. Der Kaffee schmeckt scheußlich und mein Magen rebelliert. Ich bin total nassgeschwitzt …
Ich verabschiede mich hastig von den erstaunten Jungen, laufe in die kühle Luft, ohne auch nur den Kaffee ausgetrunken zu haben. Raus, einfach raus. Bevor ich verrückt werde. Kalter Wind empfängt mich und zerrt an meinen Haaren.
***
Ich fühle mich, als würde ich auf dünnem Eis gehen, als ich jetzt den Korridor entlang laufe, der zu Fabs führt. Eis, das jeden Moment einbrechen und mir alle Hoffnungen rauben kann. Seit ein paar Tagen werden die Medikamente stufenweise abgesetzt. Vor etwa einer Stunde ist der Telefonanruf von Dr. Beers gekommen. Fabs ist aufgewacht. Fabs ist aufgewacht. Alles in mir hat gejubelt – aber nur einen Moment. Das Eis unter mir hat Risse. Was, wenn es ihm schlecht geht. Was, wenn er nichts mehr von mir wissen will. Was wenn. Nein. Es wird ihm gut gehen. Bald kann er wieder nach Hause. Er hat so lange hier gelegen, er hat sich erholt …
Eilige Schritte kommen mir entgegen, der Oberarzt grüßt nicht. Er grüßt nie. „Frau Fischer, es schaut leider nicht so gut aus“, beginnt er. „Ihr Sohn ist zwar wach und stabil, allerdings scheint er seine Umgebung kaum wahrzunehmen. Er reagiert schlecht auf optische Reize und Ansprache. Vielleicht wird er Sie nicht einmal erkennen.“
Vielleicht wird er mich nicht einmal ... Beers Worte kommen bei mir an, verzerrt wie durch Nebelschleier. Die Risse werden breiter. Wieso kann er nicht einfach sagen: Fabs ist wach, es geht ihm gut? Gibt es diese Worte nicht mehr?
„Wird … kann es sein, dass das noch kommt? Dass es noch besser wird?“ Will ich eine Antwort darauf wissen?
„Möglich ist alles. Und es wird sich sicher auch noch einiges tun. Aber erstmal kann ich Ihnen leider keine große Hoffnung machen … Die Kanüle wird er mit Sicherheit noch einige Zeit brauchen, ebenso wie die Magensonde und natürlich den Katheter … Bedauerlicherweise sind durch die Absetzung der Medikamente auch vereinzelt starke Spasmen aufgetreten … kommen Sie doch nachher zu mir auf die Station, ich muss leider weiter.“
Ich muss leider weiter. Natürlich muss er weiter. Für ihn gibt es hier um die vierzig Patienten. Und Fabian ist nur einer davon. Wenn einer stirbt oder verlegt wird, kommt der nächste. Arbeit. Mehr nicht.
Vorsichtig öffne ich die Türe. Der Vorhang ist ein Stückchen zurückgezogen, ich kann Fabs in seinem Bett liegen sehen. Ein schmaler Streifen Sonnenlicht scheint ihn an und glänzt in seinen Augen. „Fabian!“
Er schaut mich an. Was machst du hier, scheint sein Blick zu fragen. Was mache ich hier. Warum hier. Warum. Ich stehe an seinem Bett, greife nach seiner Hand. „Fabs ... Fabs!“ Seine Augen sind trüb wie schmutziges Glas. „Fabs ...“ Ich will ihm so viel sagen, wo soll ich nur anfangen?
Aber schon nach einem Augenblick fallen ihm die Lider wieder zu. Ob er mich erkannt hat? Er sieht friedlich aus, wie er hier liegt und schläft, nur ein leises Rasseln ist hörbar. Verdammte Kanüle. Der Bartflaum über seinen Lippen ist dichter geworden. Er ist nicht mehr ganz so bleich. Er liegt nicht mehr im Koma ... er schläft. Er wird wieder gesund. Ich bin mir plötzlich sicher. Es ist egal, was Beers sagt. Er wird wieder gesund.
***
Ich habe Bürokratie immer gehasst. Welch ein undurchschaubarer Dschungel an Formularen. Pflegeeinstufung - als ob es da lang was einzustufen gäbe, jeder kann sehen, dass Fabs schwerstbehindert ist, Schwerbehindertenausweis beantragen, Umbau der Dusche veranlassen, Zuschussansprüche anmelden, einen Pflegekurs belegen, und, und, und …
Ist es vorstellbar, dass man mehr Geld bekommt, wenn man die Pflege seines Kindes einem Fremden anvertraut? Dass ich, wenn ich die Arbeit aufgebe um für Fabian da zu sein, so wenig bekomme, dass ich mir überlegen muss, ob wir überhaupt über die Runden kommen? Aber der Gedanke, dass ein anderer ihn betreut, ist unerträglich. Mag sein, dass ich versagt habe, jahrelang. Jetzt will ich endlich für ihn da sein, er braucht mich. Wird schon irgendwie gehen.
Es tut gut, zu Brau ins Büro zu kommen und zu wissen, dass mir seine Laune heute egal ist. Dass mich seine Bemerkungen heute nichts angehen. Dass ich nie wieder unbezahlte Überstunden machen und mich anschnauzen lassen muss. Er nimmt die Kündigung erstaunlich ruhig auf und sagt mit einem anzüglichen Grinsen: „Wenn Sie nicht gekündigt hätten, hätte ich Sie wohl sowieso entlassen müssen – Ihre Arbeit lässt sehr zu wünschen übrig.“ Und das sagt jemand, der ohne Tippse nicht mal eine E-Mail abschicken kann und beim Kaffeekochen den Filter vergisst ... Der Zigarettenstummel in seinem Mund qualmt. Längst ist der Aschenbecher voll, und das um halb zehn Uhr früh. Manchmal frage ich mich, ob er zwei auf einmal raucht. Ich erwidere nichts. Was soll ich auch sagen? Ihr Sakko hat Flecken und die Krawatte passt dazu wie pink zu neongelb?
Seitdem ich den Pflegekurs besuche, habe ich mehr Verständnis für die Schwestern bekommen, die mir oft so unsensibel vorgekommen sind. Es ist nicht einfach, jemandem den Schleim aus der Kanüle zu saugen, ohne mit dem Unterdruck an seine Rachenwand zu stoßen …
Es ist auch nicht einfach, Fabian alleine umzulagern. Er ist schwerer, als er aussieht. Aber er kann durch die Spastiken kaum mithelfen und er hat keine Kontrolle darüber, dass sein Kopf zur Seite rollt oder nach hinten wegknickt. Wie als Baby ... Der Körper eines einmeterachtundsiebzig großen Babys mit Bartflaum und erstaunten Kinderaugen. Die Kanüle ist nach wie vor am schlimmsten. Das Plastikrohr im Hals meines Sohnes zu sehen, zu wissen, dass er damit nicht sprechen kann, selbst wenn er es wollte.
Es ist nicht einfach zu sehen, wie sich sein Gesicht zu einem stummen Schrei verzieht und Tränen über seine Wangen laufen, wenn ich beim Absaugen zu unvorsichtig bin. Nie ein Laut. Nicht einmal beim Weinen. In solchen Situationen will ich am liebsten alles fallenlassen, was ich gerade in der Hand habe, mich zu ihm setzen, über sein Haar streichen und mit ihm weinen. Ich will ihn in den Arm nehmen und halten, bis es ihm besser geht. Aber das darf ich nicht. Ich darf mich nicht zu ihm setzen und ihm die Tränen von den Wimpern tupfen. Ich muss fertig machen, was ich angefangen habe, auch wenn sein stummes Weinen an meiner Seele zerrt. Es ist lebensnotwendig, was ich mache.
Ob ich das überhaupt schaffe? Noch sind die Schwestern hier, um im Notfall einzuspringen. Was wird, wenn wir in der Wohnung sind? Wenn ich etwas falsch mache? Vergesse? Wenn ich einfach nicht mehr kann?
***
Knapp drei Wochen sind vergangen, seitdem Fabs aus dem Koma erwacht ist. Übermorgen sollen das verstellbare Bett, der Rolli und die vielen Kleinigkeiten geliefert werden. Die meisten von Fabians Möbeln habe ich schon vom Sperrmüll abholen lassen, um genug Platz zu schaffen. Es sind aber nicht nur die Möbel, die da abgeholt wurden. Es ist der Abschied von dem, was Fabs einmal war. Wer er war. Ich packe gerade die letzte Kiste mit Büchern. King, Hohlbein, Barker. Einige Bände sind so zerlesen, dass mir Seiten entgegenfliegen. Aber auch Klassiker sind darunter – Faust und griechische Sagen, alle möglichen Schullektüren. Comics. Auch von den CDs werde ich einige wegpacken müssen, sie füllen drei Regale. Drei Regale, auf denen in Zukunft nur noch Desinfektionszeug, Tücher und Medikamente stehen werden. Wie viel Geld er in diese Sammlung gesteckt hat. Das meiste davon kenne ich gar nicht ... Neben dem Radio liegt eine leere Hülle. Nirvana, In Utero. 1993. Ich finde die CD noch in der Anlage.
Als ich am nächsten Tag die Bücher- und Kleiderkisten in den Keller trage, kommt mir die alte Pietschonka entgegen. Ihre mausgraue Strickjacke ist mit ein paar Spritzern verziert, offensichtlich Tomatensauce. „Guten Morgen, Frau Fischer, na, wie geht es Ihnen denn?“
„Danke. Ihr Pflaumenkuchen war sehr gut.“ Ihre Augen glänzen. „Ihr Fabian kommt nach Hause, ja? Na, das ist ja mal eine schöne Neuigkeit. Wann kommt er denn?“ Woher sie das wohl wieder weiß?
„In der nächsten Woche, wenn alles gut geht.“
„Ohwieschön. Sagen Sie ihm doch von mir alles Gute, ja? Der brave Junge. Und schicken Sie ihn doch einmal bei mir in der Wohnung vorbei, ich backe dann einen Willkommenskuchen. Schließlich kenne ich ihn ja schon, seit er ein kleiner Junge war ... so ein lieber Junge.“ Vorbeischicken ... Ich denke an Beers, der heute Morgen meinte, es wäre schon ein Erfolg, wenn Fabs wieder aufrecht sitzen könnte.
„Er wird erstmal noch nicht laufen können, Frau Pietschonka. Aber ich werde ihm Ihre Grüße bestellen, vielen Dank.“
Als ich zu den engen Kellerverschlägen gehe, murmelt die alte Dame noch ein bisschen vor sich hin, bevor sie mühsam die Treppen wieder hinaufklettert. Eigentlich tue ich ihr unrecht ... sie mag nerven mit ihrer Neugierde, aber eigentlich ist es lieb, wie sie sich kümmert.
***
Ein Zivi fährt den Transport. Als wir endlich alleine sind und Fabs durch Stützkissen gut gelagert in dem neuen Bett sitzt, suchen seine Augen den Raum ab. Es ist über drei Monate her, seitdem er zum letzten Mal in diesem Zimmer war. Ich setze mich zu ihm und streiche durch sein Haar. Sein Blick gleitet über die Regale. Statt CDs und Büchern Desinfektionsspray, Tücher, Katheter. Statt seinem Computer der Rollstuhl. Sein Gesicht bleibt unbewegt, aber die Augen schimmern feucht. Fabs ... was denkst du? Bist du in deine Phantasie verreist oder nimmst du wahr, was hier los ist? Zahllose Tests und Untersuchungen haben sie dir aufgezwungen, sie haben analysiert und gemessen. Aber woran du dich erinnerst und wie viel von deiner Umwelt du jetzt verstehst, können sie nicht sagen.
Wenn ich sehe, wie sich die Träne von deinen Wimpern löst, wie du aufgewühlt vor Enttäuschung und Traurigkeit meinen Blick suchst, dann weiß ich es. Man muss kein Arzt sein, um zu verstehen. Du vermisst deine Sachen. Hätte ich denn die Poster von Resident Evil und Half-Life wirklich hängen lassen sollen? Willst du immer noch Nirvana statt Bach?
Ich küsse Fabs auf die kühle Stirn, bevor ich vorsichtig seinen Kopf drehe, damit er die Pinnwand sehen kann. Aus Photoalben und Zeitungen habe ich die Bilder zusammengesucht. Zwei Quadratmeter. Zwei Quadratmeter mit vertrauten Gesichtern, mit Wald, Bergen und dem Meer. Bilder, die noch aus unserem gemeinsamen Urlaub mit Hartmut stammen. Bilder, die Fabs gezeichnet hat, als er jünger war.
Warum denke ich eigentlich, dass du dich verändert hast? Dass du deine alten Spiele und deine Musik nicht mehr willst? Körperlich bist du nicht mehr der Siebzehnjährige, der du zuvor warst. Aber wie komme ich nur drauf, dass du alte Kinderbilder und Urlaubsfotos lieber hättest als deine Poster?
Morgen hole ich dir Resident Evil wieder aus dem Keller, Fabs. Versprochen.
***
Es ist eine Qual, mit anzusehen, wie der Physiotherapeut Fabian in die Schienen zwängt. Es ist nötig, damit sich seine Bein- und Handmuskeln nicht einseitig verkürzen und die Bänder gedehnt werden. Sonst würde die Spastik noch schlimmer. Dauerhafter. Starrer. Dennoch erscheint es mir nicht richtig, wenn ich sehe, wie seine Krämpfe gegen die Schienen ankämpfen, sie zum Nachgeben zwingen. Wenn das Material nicht flexibel wäre, würde Fabs sich damit Arme und Beine brechen. Nach den Übungen mit dem Krankengymnasten ist er jedes Mal völlig fertig, Schweiß steht auf seiner Stirn. Auch wenn ich keine Spezialistin bin, erkenne ich, wie erschöpft er ist, wenn er endlich wieder in die Kissen gebettet wird und bereits einschläft, während wir noch an den Stützkissen ziehen. Die Hoffnung, dass Fabs je wieder laufen können wird, habe ich schon lange begraben. Zumindest der Teil von mir, der versucht, realistisch zu sein. Der andere Teil will noch nicht aufgeben. Vielleicht gibt es Wunder ... und vielleicht wird er mit den Händen wieder greifen können, oder auf etwas deuten. Vielleicht …
Auch eine Logopädin kommt Fabian und mich besuchen. Sie hilft mir hauptsächlich bei der Kanüle und versucht immer wieder, den Schluckreflex auszulösen, damit endlich-endlich-endlich das Rohr aus seinem Hals gezogen werden kann. Fabs kneift die Augen zusammen. „Ja“ heißt das, einmal zwinkern. Zweimal zwinkern: „nein“. Also ja. Er ist einverstanden, dass die Kanüle gereinigt wird, er ist vorbereitet auf das, was kommt. Mit diesem System kann er mitentscheiden, zumindest bei den einfachen Sachen. Bei denen, die Tag um Tag nötig sind. Das Poster hängt wieder. Und er muss nicht im Rollstuhl mit mir spazieren fahren, wenn ihm nicht danach ist.
„Ja.“ Obwohl er einverstanden ist, kneift er die Augen zusammen. Ich spüre seine Angst. So sehr wir uns auch Mühe geben, es muss unangenehm sein. Tapferer Fabian ... Wir haben mittlerweile viel Übung, und zu zweit geht es einfacher. Eine halbe Minute später ist alles vorbei.
„Ja.“ Wir dürfen auch den Block lösen, der normalerweise seinen Speichel zurückhält. Die Logopädin hält probeweise das Röhrchen zu und wir merken, wie Fabian beginnt, aus eigenem Antrieb Luft in seine Lungen zu saugen. Ganz normal, nicht über die Kanüle. Und hier beginnt meine Hoffnung wieder. Du schaffst es. Dass Fabs normal atmen kann, ist der erste Schritt auf diesem Weg. Der zweite ist, dass er wieder lernt, seinen eigenen Speichel zu schlucken, ohne ihn in die Lunge zu bekommen. Vielleicht kommt er irgendwann sogar wieder ohne PEG aus ... Wieder normales Essen essen können statt der Sondennahrung, die ihm direkt in den Magen gepumpt wird ... Weißt du noch, wie Spaghetti schmecken, Fabs? Oder Currywurst XXL von der Würstelbude „Lene“ am Eck bei der Schule?
***
Weißt du noch, vor einem Jahr, Fabs?
Kaum zu glauben, dass bereits ein Jahr vergangen ist. Heute ist Fabians achtzehnter Geburtstag. Heute wird er volljährig. Letztes Jahr saß ich mit Damian und Marcel in der Spitalscafeteria, während er im Koma lag. Heute habe ich einen Marmorkuchen gebacken, mit Kerzen darauf, und Fabs sieht mich erwartungsvoll an, als ich damit ins Zimmer komme. Er sitzt in seinem Rollstuhl am Fenster, eingepackt in eine Decke. Sein Blick lässt keine Sekunde von mir ab.
Noch einmal gehe ich in die Küche zurück und bringe das kleine Schüsselchen mit, in dem der Kuchen ist, den ich für ihn durch den Mixer gejagt und mit etwas Milch verrührt habe. Er sieht zwar nicht mehr schön aus, aber das ist nicht wichtig. Vor einigen Monaten ist Fabian vier Wochen auf Reha gewesen, und am Ende konnten sie ihm tatsächlich die Kanüle entfernen. Das Tracheostoma ist inzwischen vernarbt und nur noch eine kleine Kuhle unter seinem Kehlkopf erinnert an das Rohr, das so lange in seinem Hals gesteckt ist. Zwar braucht er die Sonde immer noch, aber mit seinem Speichel wird er gut fertig. Und ein- oder zweimal am Tag traue ich mich, ihm etwas Apfelmus oder Brei zu füttern; heute gibt es eben Kuchen. Er wird schnell müde von der Konzentration auf das richtige Schlucken, mehr als ein paar Löffel schafft er nicht.
Während wir darauf warten, dass Damian und Marcel zur Feier kommen, hören wir uns die neue Nick-Cave-CD an. Fabs hat sie sich mit Hilfe von Augenzeichen aus einem Katalog ausgesucht, und wir waren zusammen im Kaufhaus, um sie uns anzuhören. Außerdem habe ich ihm zum Geburtstag ein Memory mit Rockstars und Comichelden gebastelt. Ich habe heute Vormittag festgestellt, dass ich wirklich schlecht in dem Spiel bin – mir fehlt die Konzentration und ich kann die verschiedenen Leute kaum auseinander halten. Es ist schön zu sehen, wie Fabian strahlt, wenn er ein Pärchen erwischt hat. Er kennt sie alle. Ich habe lange überlegt, ob er sich darüber freuen würde, bevor ich mich dazu entschlossen habe, es zu basteln. Schließlich ist Fabian jetzt erwachsen, will Rock und Ego-Shooter, nicht irgendwelchen Babykram. Aber meine Bedenken haben sich zerstreut, als Fabs sein Gesicht zu einem Lachen verzogen hat, und ich das Leuchten in seinen Augen bemerkt habe.
Mein Sohn ist achtzehn. Andere Jungs in seinem Alter machen jetzt den Führerschein, das Abi, ziehen von zu Hause aus ... Wir feiern heute Fabians neue Erfolge. Ein bisschen essen. Lachen. Spielen. Nick Cave.
Fabian erschrickt, als es klingelt. Sein linkes Bein beginnt zu zittern und der Fuß rollt sich ein. Ich massiere sanft die Sohle in den dicken Wollsocken und helfe ihm loszulassen, bevor ich an die Tür gehe und den beiden Jungs öffne. Auch wenn sie Fabs alle paar Wochen besuchen, ist er jedes Mal ungeduldig und angespannt, als wäre es das erste Mal. Wenn sie ihm dann von der Schule erzählen, von neuen Computerspielen und von den Mädels, dann glänzen seine Augen. Ab und zu nehmen sie ihn auch mit raus und in die Stadt, wenn das Wetter gut genug ist.
Bist du nicht traurig, Fabs? Dass du hier sitzt und mit mir Memory spielst, anstatt mit den beiden in die Disco zu gehen und Mädchen kennen zu lernen? Anstatt Auto zu fahren und Urlaub zu planen?
Aber dein Lachen aus dem Wohnzimmer lässt mich diese Gedanken vergessen. Dann werde ich mal den Kuchen anschneiden ... Ob du es wohl schaffst, die Kerzen alleine auszublasen?