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Nottschalk, Gummibärchen und IKEA

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27.09.2004
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Nottschalk, Gummibärchen und IKEA

Christophs Arbeitstag begann eher unangenehm. Um genau zu sein, begann er damit, dass neben ihm fluchend Michael Wackson in die Angestelltentoilette kotzte.

Schon morgens, direkt beim Aufstehen, hatte Christoph ein leichtes Ziepen im rechten großen Zeh gespürt, bei ihm ein untrügliches Zeichen, dass er den Tag lieber im Bett hätte verbringen sollen. Hatte schon seine Mutter gesagt, die er zwar nicht wirklich mochte, die ihn aber indirekt durch ihre Existenz dazu berechtigte die einfach total angesagten „Alles Schlampen außer Mutti“ – Shirts zu tragen, die man momentan in seiner Branche besitzen musste, wollte man nicht schon aus 100 Metern Entfernung als Verlierer abgestempelt werden. Wie unschwer zu erraten, arbeitete Christoph beim Fernsehen. Er war dermaßen stolz darauf, dass sich Christoph sogar bei Verkaufsgesprächen im Schuhladen selten ein „Wissen Sie, ich arbeite nämlich beim Fernsehen“ verkneifen konnte. Fernsehen betonte er wie „Fährn –sehn“, wie er es sich bei den Nachrichtensprechern des ZDF abgeschaut hatte.
Öfter dagegen verschwieg er, dass er zwar „in den Medien“ arbeitete, dort aber nur als Assisstent bei einzelnen Unterhaltungsshows eingesetzt wurde und ansonsten als Dauerkopierer und kaffekochender Packesel im Einsatz war.
Das würde sich sowieso bald ändern, er mit Abitur (auch diese Note verschwieg er lieber – schließlich sind unwichtige Details sowieso nur störend) war geradezu prädestiniert für eine höhergeartete Position. Wenn er einen über den Durst getrunken hatte, konnte es passieren, dass er vor dem Spiegel eine imaginäre Vorstandssitzung abhielt, an deren Ende er der Einzige war, der nicht wegen Unfähigkeit gefeuert war. Auch seine Sammlung von IKEA - Prospekten unter dem Bett war bereits zerlesen, auf der Suche nach dem perfekten Chefsessel und einem zart anmutenden Schreibtisch hatten leider nur wenige Seiten Bestand gehabt. Christoph hatte beschlossen, auch den Menschen zu feuern, der bei IKEA für die Papierherstellung der Prospekte verantwortlich war. Er hoffte nur, dass der nicht an allzu hoher Position zu finden sein würde, denn irgendwo, das erkannte Christoph ganz ohne falsche Scheu und Argwohn, würde auch sein Einfluss Grenzen haben.

Mit noch immer schmerzendem Zeh spurtete Christoph heldenhaft zum Auto, sein Gesicht war im grausamen Schmerz verzerrt, besonders als er an seiner Vermieterin, die gerade die Post reinholte, vorbeilief, dicht an ihrem Ohr entrang sich ihm sogar ein kleiner Schmerzensschrei.
Vermieterinnenhaft und herzlos wie die Frau war (sie wollte sogar ihre Miete jeden Monat pünktlich und nicht einmal Christophs sprühender Charme konnte sie davon abbringen) tat sie, als habe sie Christoph weder gesehen noch gehört, sondern wandte sich wieder ins Haus hinein.
„Wenn ich sterbe, sind Sie schuld!“, schrie Christoph dem alten Drachen wutentbrannt hinterher.
„Ich denke, ich werde damit leben können, die Welt von einer weiteren Verunreinigung gerettet zu haben“, hörte er sie drinnen voll boshafter Schadenfreude murmeln.
Gerade als er überlegte, ob er diese Beleidigung auf sich sitzen lassen sollte und einfach schulterzuckend ins Auto steigen sollte um der armen, verblendeten Frau zu zeigen, dass er auf ihre Meinung keinen Wert lege, oder doch lieber die Tür einschlagen sollte und dann lässig mit seiner durchtrainierten Faust vor der mittlerweile um Gnade bettelnden Vermieterin herumwedeln sollte, fiel sein Blick beim Probe – Armwedeln auf seine unechte Rolexuhr.
Wenn er seinen Job behalten wollte, dann sollte er so schnell wie möglich in den Wagen und zu seinem Arbeitsplatz im Studio auftauchen.

Heute war der von Angestellten gern Tag X genannte Tag: Die Ich Kann Das, Wetten...? – Show, Flaggschiff der ZDV – Fernsehunterhaltung, würde live über die Bühne in Berlin gehen und es waren einige wirklich große Namen eingeladen. Michael Wackson, Robbie Tilliams, Cameron Riaz, Johnny Wepp und Andrea Cocelli würden alle Thomas Nottschalk und natürlich sich selbst die Ehre geben und die ihnen gebührenden Jubelschreie lässig abholen. Wie günstig, dass bei den Damen und Herren der Schauspielerzunft dies zumeist mit dem Start eines neuen Kinofilms und bei den Vertretern der Musikbranche mit dem Launch einer neuen CD zusammenfiel.
Christoph entnahm dem aushängenden Plan, dass er für die Verpflegung, das hiess das körperliche und geistige Wohl von Michael Wackson zuständig war. Er grummelte. Bisher waren immer nur deutsche Stars und Sternchen in seinen Zuständigkeitsbereich gefallen und die meisten von denen waren so begeistert von der Aussicht mit ihren US – amerikanischen Kollegen auf der Couch zu sitzen, das sie mit ihm meist nur noch mal die Interviewfragen und ihre auswenig gelernten Antworten durchgingen. Bei Herrn Jackson war er sich nicht einmal sicher, ob er sprechen konnte, geschweige denn, auf was er sich einzustellen hatte. Naja, Christoph strich sein Hemd glatt und bemerkte in diesem Zusammenhang eine kleine Knitterfalte, über die er mit seiner hemdenbügelnden Mutter wohl noch einmal Klartext sprechen musste, das Ganze war klar eine Beförderung und er wusste, was er daraus machen würde. Straight ahead to the top! Seine Laune besserte sich so schlagartig, dass er sich nicht dagegen wehren konnte, leise „We are the champions“ von Queen vor sich hinzusummen. Wo hatte er nochmal den IKEA – Katalog hingelegt?

Nachdem Christoph die Garderobe genau nach der von Mister Wackson’s Management zugefaxten Liste eingerichtet hatte (ganz in weiß, mit roten Rosen in der Mitte und einem großen Sofa für Michael’s Hund, dazu drei Packungen Jaffa – Kekse, aber nur die mit der Orangenfüllung, keine anderen, stilles Mineralwasser und eine Buddhastatue mit Zitronenräucherstäbchen), war er bereit: Komme, was da wolle, er hatte sogar im letzten Moment an einen elektrische Reinigungsmaschine für Mister Wackson’s Lesebrille gedacht.
Er stellte sich auf den Flur und klebte mit zwischen die Zähne geklemmte Zunge vorsichtig ein Klebeschild an die Tür: „Künstlergarderobe Mr Michael Wackson“.
„Hey, sag bloss, du bist schon fertig? Ich muss nochmal los, weil ich das Backgammon – Spiel vergessen habe“, hörte er seine Kollegin Susanne rufen. Sie war schon länger dabei als er und hatte daher eine beinahe noch verantwortungsvollere Aufgabe: Robbie Tilliams zu betreuen, der dafür bekannt war, dass er keine Listen zufaxte, sondern einfach so erwartete, dass in seiner Garderobe das zu finden war, was er dort zu finden hoffte.
„Aber klar“, antwortete Christoph in leicht angeberischem nasalen Tonfall, „jetzt braucht er nur noch zu kommen. Er wird sich dermaßen wohlfühlen, dass er gar nicht mehr weg will. Vielleicht schenkt er mir dann seine Villa in Los Angeles, schließlich braucht er die dann nicht mehr.“ Ausgelassen und begeistert von diesem selten guten Witz, was in Anbetracht der Tatsache, dass Christoph sowieso noch seltener Witze riss, brach er in ein hysterisches Kichern aus.
„Super, das freut mich ja für dich.“ Gott, Susanne sollte sich mal nicht so scheinheilig anstellen, er glaubte bereits, ein neidvolles Glitzern in ihren Augen zu erkennen.
„Stell Dir vor“, fuhr sie fort, „ich wusste überhaupt nicht, was Robbie will und habe ihm deshalb für alle Fälle von allem ein bisschen besorgt. Er hat jetzt drei verschiedenfarbige Couchs, ein Büffet, einen DVD – Player mit verschiedensten Filmen und einen Kondomvorrat, der für Leute wie dich und mich ungefähr 3 Jahre reichen würde.“
Sie lächelte ihn an, aber Christoph konnte nicht recht mitlachen. Sie brauchte vielleicht drei Jahre, weil sie keiner wollte, aber dass sie dasselbe auch noch von ihm angenommen hatte, das störte ihn. Man konnte schließlich nicht einen zukünftigen Fernsehchef und eine Assisstentin über einen Kamm scheren. Susanne wäre wohl auch schon bald wieder auf Jobsuche, wenn er sich erst über die Farbe seines Schreibtischs im Klaren war und sich damit weniger wichtigen Dingen zuwenden konnte.
„Hmmm“, machte er und war gerade damit beschäftigt, sich eine gute Erwiderung zurechtzulegen, als sein Handy klingelte und gleichzeitig ein wenig Lärm im Flur entstand.
„Christoph, mach hinne, Jackson und ein ganzer Mitarbeiter – und Betreuerstab von ihm sind angekommen“, hörte er die Stimme seines Vorgesetzten brüllen. Ja doch , du Sklaventreiber, antwortete er innerlich, laut sagte er: „Alles klar, wir werden das Kind schon schaukeln“ und legte auf.

Er hatte nicht viel von Michael gesehen, lediglich eine Lkw – Ladung Bodyguards, die alle aussahen, als würden sie Leute wie ihn zum Frühstück verspeisen und einen geradezu neckisch anmutenden Kreis bildeten, wie man ihm im Kindergarten immer gerne am ersten Tag zum Kennenlernen benutzt. Irgendwo da drinnen musste Mr Wackson sein. Christoph hüpfte wie ein Flummi neben der Truppe her und schrie: „Hey, my name is Christoph. I’m supposed to take care of all your needs and demands while you are staying here in Germany. Nice to meet you“. Außer einem derben „Fuck off“ eines Truppmitgliedes erreichte er keine Reaktion. Nun gut, sein Klient war erschöpft, er musste lediglich noch ein wenig warten und dann würde sich schon noch ein nettes Gespräch zwischen ihm und Michael ergeben, bei dem der Villentausch stattfinden könnte. Christoph grinste zufrieden, zog sich einen Stuhl heran und setzte sich, einem satt gefressenen Mops nicht unähnlich, direkt neben die Tür der Garderobe. Er war allzeit bereit.

„Hey, bist du der Arsch, der hier den Laufburschen mimt?“. Christoph schreckte auf und sah in das Pokerface eines Mister – Universums – Anwärters im schwarzen maßgeschneiderten Anzug, das ihn aus der Öffnung der Garderobentür anlugte.
Feinfühlig wie er war spürend, dass das hier der falsche Augenblick sein könnte, um den netten Herren darauf aufmerksam zu machen, dass er Assisstent und nicht Laufbursche war, nickte er.
„Okay, Junge, dann lauf mal zu und hol unserem Chef eine Portion Sushi. Alles was es gibt, irgendso ne Familienplatte oder so, er will von allem mal probieren. Mach los!“.
Das brauchte er nicht zweimal zu sagen, nach ein, zwei Anrufen mit dem Handy und kurzer Wartezeit, klopfte Christoph mit Sushi wieder an die Tür, die sich daraufhin einen Spaltbreit öffnete. „Ja?“.
„Ihr Sushi.“

10 Minuten später wurde die Tür aufgerissen und gerade als Christoph beginnen wollte, lächeln und abgeklärt über die Hektik der modernen Welt zu philosophieren, spürte er, wie er am Kragen seines Hemdes gepackt wurde und jemand ihn anbrüllte:
„Verdammt, wo ist die nächste Toilette? Was hast du mit dem Sushi gemacht, du verdammter Pisser?“.
Christoph blieb nichts, als sprachlos mit dem Zeigefinger in Richtung der Angestelltentoilette zu deuten und zu hoffen, dass wenigstens seine Mutter die Falten, die nun an seinem Kragen sein würden, wieder ausbügeln könnte.
Er wurde wieder abgesetzt, allerdings weniger sanft als er es sich gewünscht hätte, und sah staunend vom Boden aus zu, wie eine hoch gewachsene, bis auf den weißen Mundschutz ganz in Schwarz gekleidete Gestalt an ihm vorüberhuschte und, die im Handschuh verborgene Hand auf die Stelle gedrückt hielt, an der man unter einer sterilen Schutzkleidung den Magen vermuten musste, die zusätzlich noch würgende Geräusche von sich gab, in Richtung der von ihm angegebenen Angestelltentoilette laufen.
Michael Wackson. Michael. Wackson. Er war würgend auf die Toilette gerannt. Wegen des Sushi. Das Sushi, das er geordert hatte.
Er war so gut wie tot.
Außer – er rannte hinterher und mit einem Hechtsprung, der ihm nur durch den Antrieb übermenschlicher Angst gelang, überwand er die menschliche Sicherheitsbarriere, die sich dort in Notformation gebildet hatte.
„Mister Wackson, hören Sie mich?“. Christoph hämerte gegen jede der Kabinentüren in der Herrentoilette. „Hören Sie, es tut mir leid, okay? Sorry, das war echt irgendwie nicht so gut, was? Aber Sie sind nicht irgendwie sauer oder so, oder? Weil, dann bin ich nämlich fertig. Nervlich und beruflich.“
Michael schien aber kein Einsehen zu besitzen. Außer Brechgeräuschen war nichts zu vernehmen, keine Beteuerung, dass alles nicht so schlimm sei, kein herzerwärmendes Lachen, das zeigen würde, das alles nicht ernst zu nehmen sei.
Nach weiteren klopfintensiven fünf Minuten brach Christoph an der Außenwand des Klos zusammen und schluchzte.
Plötzlich öffnete sich eine der Kabinentüren und die schwarze Gestalt trat heraus.
„Fuck you“.
Dann war sie verschwunden. Christoph blieb sitzen und nach einer Weile war es ihm nicht einmal mehr vergönnt zu schluchzen. Seine Stimmbänder waren sozusagen aufgebraucht. Die seines Chefs offenbar nicht.
„Christoooph“, hörte man ihn schon von weitem brüllen, als er sich wie ein hungriges Nashorn, dem man gerade gesagt hat, dass alle Lebensmittel leider ausverkauft seien, obwohl es sich schon einer Dr. Oetker – Tiefkühlpizza nahe gesehen hatte, dem Herrenklo näherte.
„Christoph!“, er riss die Tür auf. „Bist du des Wahnsinns? Du hast einen unserer Stargäste vergiftet! Michael Wackson ist weg. Auf immer. Oder zumindest für jetzt. Was sollen wir jetzt machen? Er ist angekündigt. Die Leute wollen ihn sehen. Kannst du dir vorstellen, was das allein für einen Imageschaden für die Show bringen würde? Das werde ich dir nie verzeihen, du bist ganz allein Schuld, ihm altes Sushi zu servieren. Du wirst die Konsequenzen tragen. Allein. Und weißt du, was du tun wirst? Dich als er schminken und verkleiden lassen, dann Playback seinen Song singen, ein bißchen auf dem Sofa Platz nehmen und mit Thomas plaudern und ER sein.... Und jetzt mach hin, die Show hat bereits angefangen. Los! Und mach es gut, sonst bist du deinen Job schneller los, als du is drei zählen kannst – kannst du das überhaupt? – und wirst in unserer Branche auch nie wieder einen kriegen! Viel Glück“, dabei entblößte er seine gelben Zähne zu einem Grinsen, das allerdings alles anders als freundlich war und eine Todesdrohung enthielt, die schlimmer war als alle unablehnbaren Angebote, die der „Pate“ je ausgeteilt hatte.
Überwältigt von einem derartigen Wortschwall – sein Chef hatte die schlechte Angewohnheit, meist in Monologen seine Gedanken beim Reden weiterzuentwickeln – blieb Christoph stumm auf seinem Platz sitzen, unfähig, sich zu bewegen.
Seine Karriere. Dahin, wegen eines verdorbenen Fischröllchens? Das würde er nicht zulassen! Koste es was es wolle, er würde besser als der echte Michael sein, den wollte eh keiner sehen. Schnell sprang er auf und rannte in die Maske.

Zwanzig Minuten später sah er der schwarzen Gestalt von eben bereits sehr ähnlich. Er hatte eine ähnlich geschmälerte Nase, deren Spitze man aber dank Mundschutzes nicht sehen konnte (die Maskenbildnerin hatte auf dem Schutz bestanden, weil sie sich außerstande sah, eine abbröckelnde Nase zu modellieren), war kalkweiß im Gesicht und hatte eine dunkle, dünnhaarige Perücke auf dem Kopf. Er hatte erklärt bekommen, dass er so wenig wie möglich sagen sollte, da sein Englisch nicht angemessen sei und die Texte des Liedes, das er playback singen sollte, wie der echte Michael es eh getan hätte, hatte er schnell aus dem Internet gezogen bekommen.
Christoph stand hinter dem Eingang zur Showbühne, darauf wartend, dass irgendjemand ihm sagen würde, was zu tun sei, wann er wohin gehen müsse und wann wie tun solle. Die Anfangstakte eines Liedes erklangen, es gefiel ihm, fast schon ein potentieller Ohrwurm. Er begann, seine Füße hin und her zu wippen und in dem Takt der Musik durch seine Perücke zu wuscheln, womit er allerdings nach den ersten paar Malen aufhören musste, da er sie verrutschen spürte.
Auf einmal schien der Lärm der Show viel näher, aber, so beruhigte er sich, das lag daran, dass er einfach dermaßen gute Ohren hatte. Auch als ein kollektives Publikumslachen durch den Raum fegte, versuchte er mitzulachen, hauptsächlich über das dumme Gesicht seines Ohrenarztes, wenn der merken würde, dass Christoph topfit war, bis er plötzlich verräterische blonde Locken vor sich auftauchen sah.
„Wo bleibst du denn, du verdammter Idiot? Die Leute, dein Lied läuft!“, zischte Thomas Nottschalk ihm zu.
„Wie? Aber ... – da singt doch schon wer, das bin doch gar nicht ich“, stotterte Christoph verwirrt.
„Eben. Das nennt man Playback, aber ohne Sänger auf der Bühne könnte es ein wenig seltsam wirken, komm jetzt also mit und leg ne gute Show hin!“.
Christoph starrte ins blendende Scheinwerferlicht. Leute, Gesichter, überall, Kameras, die mit ihren Linsen genau auf ihn gerichtet waren. Neben sich merkte er eine Bewegung und sah fassungslos, wie Nottschalk, ihn an die Hand nehmend, wie ein aufgezogender Sechsjähriger fröhlich durch die Halle hüpfte und versuchte, ihn, Michael Wackson, mit sich zu nehmen. Er konnte nichts tun – er musste mithüpfen, wollte er nicht für weitere Störungen der Show verantwortlich sein, zudem befreite es ihn vom lästigen Tanzen, das jetzt für ihn eigentlich auf dem Programm stand, da die aus den Boxen neben ihm dröhnende Musik ja ganz offensichtlich sein Lied war.
„Hüpfe, wenn dir dein Leben lieb ist“, zischte ihm Nottschalk zu. Christoph wollte sich gerade in Bewunderung dafür ergehen, wie es Menschen gleichzeitig schaffen können, in Fernsehkameras zu lächeln und gezischte Todesdrohungen ausstoßen können, da brach sein Lied abrupt ab. Er blieb stehen, wahrscheinlich war der Ton oder irgendeine wichtige Technik ausgefallen. Er war nicht schuld. Er zuckte entschuldigend mit den Schultern um dem Publikum anzudeuten, dass ihm dieses Mißgeschick leid tue, er aber auch nichts daran ändern könne, da wurde er schon von einer kräftigen Hand weggerissen.
„Ja, danke, das war er, der unvergleichliche Michael. Ja, schau mal da oben, Michael, we love you, ach, ist das nicht nett? Ja, wir lieben ihn doch alle, hallo, da oben.“
Christoph winkte ein wenig, während er zur Couch gezogen wurde, er fühlte sich dazu verpflichtet, obwohl ihm nicht klar war, worüber das aufziehmännchen – ähnliche Wesen neben ihm da gerade sprach. Die Leute liebten ihn. Sie taten das, weil sie dachten, er sei Michael Wackson, aber das war eher von unwichtiger Natur. Es war Christoph immer schon klar gewesen, dass er liebenswert war, aber dies war das erste Mal, dass es auch andere Menschen zu bemerken schienen. Und dann gleich so viele. Christoph konnte nicht anders als sich geschmeichelt zu fühlen.
Hier kam das nächste große Hindernis. Die anderen Promis.
„Hey there, how are you, Michael?“, Johnny Wepp drückte ihm die Hand so doll, dass Christoph ihn mit einem leichten Schmerzensschrei erschrocken anschaute. Der Mann hatte ja beinahe eine komplette Handamputation vorgenommen. Er grinste etwas unbeholfen zurück, griff noch einmal nach Depps Hand und drückte ebenfalls ordentlich zu. Johnny sagte nichts, schaute ihn aber voll unterdrückter Wut und entschloß sich, Christoph ein Gummibärchen, von denen eine ganze Schale zufällig auf dem Tisch stand, ins rechte Auge zu werfen. Mochte Johnny auch noch so ein unsympathischer Grummelheini sein, zielen konnte er, das mußte man ihm lassen.
Bevor sich Christoph nach einer Lakritzschnecke bücken konnte um sie unauffällig in Johnnys Nase drücken zu können, wurde er an eine schweißige Männerbrust gedrückt, an der nur ein durchgeschwitztes T – Shirt Marke Unterhemd klebte.
„Hey mate“, sagte der momentan nach männlichem Schweiß und Zigarettenqualm stinkende Traum aller Mädchen unter 12 in Gestalt von Robbie Tilliams.
„Hey“, stammelte Christoph, der überlegte, ob er sich von seiner Mutter demnächst vielleicht auch einmal ein Muskelshirt kaufen lassen sollte, wenn es an Robbie gar nicht schlecht aussah, wie sollte dann das DRK erst mit den Massen Mädels umgehen, die bei IHM in Ohnmacht fallen würden? Schnell verwarf er den Gedanken wieder oder verschob ihn auf später, denn Cameron Riaz war zu begrüßen und er wollte auf keinen Fall einen Fehler bei der Begrüßung begehen. Vorsichtig ein Küsschen links, dann eins rechts, wieder links. Trotz eines kaum wahrnehmbaren Speichelfadens, den er treffsicher auf Miss Riaz‘ rechter Wange platziert hatte, strahlte die ihn an und tat, als würden sie jeden Sonntag zusammen essen gehen.
„Gut, Michael, dann wollen wir uns mal setzen“, mischte sich Nottschalk wieder ein. „Erzähl uns doch mal etwas über dein neues Album, das du in der nächsten Woche in Deutschland rausbringen wirst. Natürlich auch in der Schweiz und in Österreich“, fügte er schmunzelnd hinzu.
„Öhm, ja, okay“, murmelte Christoph. Was um Himmels willen sollte er sagen?
„Also“, begann er.
„OOOh, wie nett, sehen Sie, unser Michael hat extra ein wenig Deutsch gelernt für uns. Das ist ja echt nett von dir!“, funkelte der Moderator ihn an, während er panisch nach einem Handy griff um sich nach dem Schmerzensgeld zu erkundigen, das das Anwaltsteam vom echten Wackson bereits beziffert hatten. Er schnappte sich eine der Moderationskarten und schrieb in großen Lettern „Du wirst bis an dein Lebensende zahlen“ darauf. Zum Publikum gewandt sagte er: „Wissen Sie, ich mache gern so kleine Insider – Scherze. Michael und ich waren nämlich zusammen in L.A. essen und da hat sich dieser kleine Zwischenfall ereignet und – naja, egal, ich wollte dich nicht unterbrechen, Michael.“
Christoph lachte gemeinsam mit ihm und den anderen Couchgästen. Wußten die alle etwa genau Bescheid oder lachten sie einfach nur um ihre perfekt gewienerten Beißerchen in die Kamera zu halten? Einer der deutschen Volksmusikstars, die anwesend waren und sich die Zähne offenbar erst kürzlich hatte machen lassen und es nun übertreiben musste, begann zu japsen, weil er eine der auf den Zahn aufgesetzten Porzellanstückchen verschluckt hatte und wurde schnell vom Rettungsdienst und der Regieassisstenz rausgetragen. Niemand nahm weiter Rücksicht darauf.
„Ja, ähm, yeah, cd. Cool!“, stotterte Christoph, der sich verfluchte dafür, dass er früher im Englischunterricht nie mehr getan hatte, als seine Stifte auf den Boden fallen zu lassen um beim Aufheben einen Blick unter den Rock der Lehrerin erhaschen zu können.
„Danke“, rief Nottschalk und winkte den Menschen zu klatschen. „Dass war eine grandiose Einschätzung und präzise Analyse, genau wie es von Michael immer ist. Ich denke, die Wette wird aber auch unseren supercoolen Freund hier in Aufregung versetzen. Um das Ganze noch ein wenig spannender zu machen, musst du deinen Wetttip abgeben, ohne zu wissen, was die Wette beinhaltet. Was sagst du, ja oder nein?“.
Christoph sah sich um. War das denn regelkonform? Er schüttelte den Kopf, er hatte noch nie übermäßig viel Vertrauen in seine Mitmenschen gesetzt. Was auch immer es war, die Person würde es nicht schaffen.
„Git“, tirilierte Nottschalk, „dann wollen wir doch mal sehen. Hans Müller aus Oer – Erkenschwick wettet, dass er fünf Luftballons alleine aufblasen kann, das ist unsere Kinderwette. Herzlich willkommen Hans“.
Die Musik setzte ein und ein völlig verstörter, ungefähr Neunjähriger kam hereingestolpert, in der Hand 5 aufgepustete Luftballons.
„Na, das ist doch großartig“, jubelte Nottschalk mit sich überschlagender Stimme, „du hast die Wette gewonnen. Unglaublich, was die heutige Jugend kann. Danke, das war sehr spannend“, damit schob er den Jungen wieder von der Bühne.
„Naaaaa“, gruselte Nottschalk als er wieder bei der Couch ankam, „da hat aber jemand seine Wette verloren. Michael, du hast gesagt, wenn du deine Wette verlierst, dann pustest du auch einen Luftballon auf, der dann bei ebay versteigert wird. Hier, ich habe zufällig einen Ballon dabei.“
Christoph wurde unter der Make –up Schicht blass. Er konnte keine Ballons aufpusten. Alles, alles hätte er getan, aber das nicht. Als Kind hatte er es nicht gekonnt, auf den Kellerpartys seiner Jugend hatte er es nicht gekonnt und auch jetzt würde er versagen. Mit dem Unterschied, dass die ganze Nation dabei zusah.
Er schwitzte. Sah seine Sitznachbarn Johnny und Robbie an (wieso enden eigentlich alle Künstlernamen mit dieser kindischen Silbe auf –ie oder –y?, fragte er sich nebenbei). Vielleicht würden die....? Nein, Johnny hielt schon ein weiteres Gummibärchen in der Hand und tat, als wolle er ihm den Kopf abbeissen, nachdem er vorher mit einem zufällig herumliegenden Edding – Stift den Schriftzug „Michael“ daraufgekritzelt hatte.
Robbie war zu sehr damit beschäftigt, aus dem vor ihm liegenden Strauß von Kondomen das passende für das erste Groupie, das hinter den Kulissen auf ihn wartete, auszusuchen. Wusch nicht eine Hand die andere?
„Also, ich hab gehört, die mit Bananengeschmack sollen sehr gut sein“, flüsterte Christoph ihm in verschwörerischem Tonfall zu. Robbie sah ihn verständnislos an.
„Banana, very good“, zischte Christoph, während er im Haufen vor ihm verzweifelt nach einer gelben Hülle suchte, die ein Zeichen für Bananengeschmack hätte sein können. Robbie schaute ihn an, wie man eine Laus anschaut, die genau dort, wo man sich eigentlich hinlegen wollte, eine Greenpeace – Gruppe zum „Schutze der allgemeinen Feld, Wald- und Wiesenlaus“ organisiert. Verachtend.
„I’m okay“, röhrte Robbie plötzlich los und lachte wild auf.
„Möchtet ihr uns auch verraten, was da so lustig ist?“, schaltete sich Nottschalk ein.
„Oh, Michael hat mir nur gerade geholfen, ein Kondom auszusuchen und empfiehlt mir als ganz heißen Tipp ein altes gelbes Kaugummipapier“, entschlüsselte der Simultanübersetzer die Worte des Sängers.
Stimmt, wenn Christoph genauer hinschaute, konnte man auf dem gelben Papierchen noch ein „ -wing gum“ lesen. Er lächelte gequält in die Runde – und entschied sich für die Notbremse.
„Go. Private Jet. Now“, erklärte er strahlend -dass ihm das nicht früher eingefallen war, die Stars gingen doch alle Nase lang früher, weil der Privatjet mit Schwimmbad an Bord leider nur zu bestimmten Zeiten eine Starterlaubnis bekam. Schade. Nottschalk verstand ihn, hakte ihn unter und führte ihn derartig schnell weg, dass Christoph das hart geworfene Gummibärchen an seinem Po nur noch schwach spüren konnte.
„Er muss gehen“, brüllte Nottschalk ins Publikum. Ein allgemeines „Ooooh“ antwortete ihm. Allerdings nicht vom erleichtert aussehenden Publikum, sondern aus Lautsprechern, die weiter hinten im Raum angebracht waren.
„So ein Pech, auf bald, mein Freund“, damit war Christoph entlassen und konnte die Showtreppe hoch in die Freiheit stolpern.
Oder auch nur in die Arme seines Chefs, der ihm grinsend die Entlassungspapiere entgegenstreckte.
„Sorry, aber du bist das Bauernopfer in der ganzen Affäre, bis dann, Christoph – Michael“, er grinste schäbig. Christophs Nase bröckelte ein wenig, als ihm beim leisen Weinen der Rotz hineinlief. Vielleicht würde ja bald eine Stelle bei IKEA freiwerden. Als Papierkontrolleur der Werbepropekte zum Beispiel. Er konnte da mit seinem Fachwissen sicher weiterhelfen.

 

Hallo, Columbia!

Dein Text ist einfach Spitze!!
Du hast den sich selbst überschätzenden Christoph herrlich beschrieben wie auch alle anderen Charaktere sowie das ganze Affentheater um die Stars wunderbar treffend ironisch durch den Kakao gezogen.
Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass es in der Realität nicht sehr viel anders abläuft.

Hier noch einige verbesserungen:
1. ...Michael Wackson fluchend in die Angestelltentoilette kotzte.
2. ...dazu berechtigte, die einfach...
3. ..., dass er sich sogar bei Verkaufsgesprächen...
4. ...Unfähigkeit gefeuert wurde...
5. ...Position zu finden wäre...
6. ...hätte wahrscheinlich selbst sein Einfluss Grenzen.
7. ...quälendem Zeh...
8. ...vorbei lief. Dicht neben ihrem Ohr entrang...
9. ...Auto steigen sollte, um...
10. ...dass ihm ihre Meinung egal wäre, ...
11. ..., oder doch lieber die Tür einschlagen und dann lässig mit seiner durchtrainerten
vor der dann mittlerweile um Gnade bettelnden Vermieterin herumwedeln sollte, ...
12. ...und andrea Cocelli gäben alle thomas Nottschalk...
13. ...und holten die ihnen gebührenden Jubelschreie lässig ab.
14. ..., genauer - für das körperliche und geistige Wohl von Michael Wackson
war.
15. ...von der Aussicht, mit ihrem US-...
16. ...ihre auswendig gelernten ...
17. ...und bemerkte dabei eine kleine Knitterfalte,...
18. ...an eine elektrische Reinigungsmaschine...
19. ..., pappte mit der zwischen die Zähne geklemmten Zunge...
20. ..., sondern einfach wie selbstverständlich erwartete,...
21. ...Witze riss, noch erstaunlicher war, brach er...
22. ..., lächelnd und abgeklärt...

Hoffentlich habe ich Dir ein wenig geholfen!

Gruss
Gaby-tastifix
2.

 

Moin Columbia,

Gleich vorweg, deine Geschichte hat mir leider nicht so gut gefallen.

Der erste Satz ist eine Granate, die vieles erhoffen läßt, was leider nicht erfüllt wird. Dein Humor hat mich nur an recht wenigen Stellen getroffen (siehe unten), alle anderen Gags sind meinem Geschmack nach verpufft. Teilweise weil sie arg alt waren, teilweise, weil sie mir einfach zu seicht rübergebracht wurden.

Deine Metaphern und Vergleiche - ein eigentlich probates humoristisches Mittel - treffen mMn nur ganz selten. Das wiederum liegt meiner Meinung nach auch und vor allem daran, daß deine Sätze sehr oft zu lang und aufgeblasen sind. Du hast da unheimlich viele Satzungetüme drin, die unnötig aufgeplustert sind, dem Gag dadurch Tempo nehmen und ihn überrollen. Zu viele Informationen, zu viele eingeschobene Nebensätze, die eigentlich uninteressant sind. Da könntest du noch mal stark entschlacken.
Der Plot krank mMn an der Glaubwürdigkeit. Klar, das hier ist das Humorforum, da muß es nicht immer realistisch sein, aber bei dir schlägt es leider oft ins Alberne um. Insofern schade, da "Wetten daß" derart viel Potential als Thema birgt, daß man eigentlich gar nicht mehr überzeichnen braucht. Da hast du für meinen Geschmack übertrieben.

Gut fand ich die Charakterisierung von Christoph und den ein oder anderen Gag. Wenn du an der Geschichte feilst (vor allem am Satzbau - kürzer, prägnanter), dann kannst du mehr rausholen. So hats mich leider nicht überzeugt. Meine Meinung.

dass neben ihm fluchend Michael Wackson in die Angestelltentoilette kotzte.
Guter Einstieg, wirklich. Aber ich würde "fluchend" weglassen.
Allerdings beginnt sein Arbeitstag eigentlich damit, daß er der Liste entnimmt, für Wackson zuständig zu sein.
Wie unschwer zu erraten, arbeitete Christoph beim Fernsehen.
Warum ist das unschwer zu erraten?
(sie wollte sogar ihre Miete jeden Monat pünktlich und nicht einmal Christophs sprühender Charme konnte sie davon abbringen)
Würd ich streichen. Zeiht den Satz unnötig in die Länge und ist nicht wirklich lustig.
(ganz in weiß, mit roten Rosen in der Mitte und einem großen Sofa für Michael?s Hund, dazu drei Packungen Jaffa ? Kekse, aber nur die mit der Orangenfüllung, keine anderen, stilles Mineralwasser und eine Buddhastatue mit Zitronenräucherstäbchen)
Mhh... da hättest du mehr draus machen können - übertreiben und so. Diese Aufstellung ist ja fast normal.
Robbie Tilliams zu betreuen, der dafür bekannt war, dass er keine Listen zufaxte, sondern einfach so erwartete, dass in seiner Garderobe das zu finden war, was er dort zu finden hoffte.
Gut
Ausgelassen und begeistert von diesem selten guten Witz, was in Anbetracht der Tatsache, dass Christoph sowieso noch seltener Witze riss, brach er in ein hysterisches Kichern aus.
Der Satz stimmt grammatikalisch vorne und hinten nicht. Und dazwischen auch nicht.
Feinfühlig wie er war spürend,
Wie meinen?
Nach weiteren klopfintensiven fünf Minuten brach Christoph an der Außenwand des Klos zusammen
Da steht also eine Notformation an Bodyguards vor der Tür und läßt Christoph fünf Minuten lang an dieselbe klopfen? Die würd ich alle feuern, wenn ich Michael wäre.
Er hatte eine ähnlich geschmälerte Nase, deren Spitze man aber dank Mundschutzes nicht sehen konnte
Wie haben die das denn hinbekommen? Also, ihm die Nase zu schmälern?
Johnny sagte nichts, schaute ihn aber voll unterdrückter Wut und entschloß sich, Christoph ein Gummibärchen, von denen eine ganze Schale zufällig auf dem Tisch stand, ins rechte Auge zu werfen.
Gut
Traum aller Mädchen unter 12 in Gestalt von Robbie Tilliams.
Den würd ich dringend umstellen, den Satz.
Liest sich, als hätten die armen Mädels die Gestalt von Robbie :D
funkelte der Moderator ihn an, während er panisch nach einem Handy griff um sich nach dem Schmerzensgeld zu erkundigen, das das Anwaltsteam vom echten Wackson bereits beziffert hatten.
In einer Livesendung telefonieren? Das durfte ich früher noch nichtmal in der Schule
Die Musik setzte ein und ein völlig verstörter, ungefähr Neunjähriger kam hereingestolpert, in der Hand 5 aufgepustete Luftballons.
Okay, Wetten daß hat mit Wetten eigentlich nichts mehr zu tun, aber trotzdem finden die immer noch auf der Bühne statt und nicht Backstage.
Robbie schaute ihn an, wie man eine Laus anschaut, die genau dort, wo man sich eigentlich hinlegen wollte, eine Greenpeace ? Gruppe zum ?Schutze der allgemeinen Feld, Wald- und Wiesenlaus? organisiert.
Die Laus organisiert?
führte ihn derartig schnell weg, dass Christoph das hart geworfene Gummibärchen an seinem Po nur noch schwach spüren konnte.
Gut

 

Hallo Columbia,
ich musste schonmal deshalb herzhaft lachen, weil Deine letzte Geschichte mit "kotzen" aufhört und diese damit anfängt! Inhaltlich schließ ich mich Gaby an. Du hast die Charaktere alle Personen, ganz besonders von Christoph, gut beschrieben und
man kauft Dir den "Kakao" so ab! Also Idee und Umsetzung find ich echt gelungen.
Aber was ist eine Kritik ohne nörgeln?

..meine Deutschlehrerin hat es mir immer angekreidet und wenn ich auch bis heute gern so rede, schriftlich bzw. wenn ich eine Geschichte wie Deine lese, stört es mich mittleriweile auch, denn man verliert sich hier und da als Leser etwas, in Bezug auf den Sinn eines Satzes, wenn, und das mein ich nicht böse und schon gar nicht weil es mit Intelligenz zu tun hat, man den Eindruck gewinnt, dass der Autor oder der Erzähler einer Geschichte, sicherlich nicht mit Absicht oder nur aus Versehen, während des Schreibens - also denkens, eben diesen Gedanken so seinen Lauf lässt (und wenn man nicht fein auspasst).....ENDLOSE KETTENSÄTZE BILDET ;)
Hier ein solches Beispiel aus Deiner KG:

Hatte schon seine Mutter gesagt, die er zwar nicht wirklich mochte, die ihn aber indirekt durch ihre Existenz dazu berechtigte die einfach total angesagten „Alles Schlampen außer Mutti“ – Shirts zu tragen, die man momentan in seiner Branche besitzen musste, wollte man nicht schon aus 100 Metern Entfernung als Verlierer abgestempelt werden.
diediediedie(4x) Verknüfung!
Es liest sich angenehmer und verständlicher wenn Du mehr gebrauch eines "." machst. Deine Sätze sind teilweise so verschachtelt, dass es anstrengend wird. Manche Teile Deiner Bau-Sätze gar ganz unnötig.Gerade bei gewollt humorvollen oder spannenden Passagen einer KG empfinde ich persönlich " In der Kürze liegt die Würze" - wie gesagt - meine Meinung. Und mit diesen beiden Gedankenstrichen noch zwei Dinge.
LKW-Ladung! Nicht LKW - Ladung. Man macht sich sonst Gedanken wo man sich keine zu machen braucht! Auch Klammern (würde ich) nicht. Ist ja kein Bericht aus nem Biobuch.
Lies sie mit Abstand mal auf diese Aspekte und vielleicht stimmst Du mir zu.
Achja:
Bei Herrn Jackson war er sich nicht einmal sicher
Vorsicht Falle! Wackson - ist doch auch hier gemeint, oder?

Ungeachtet dessen, hat sie mir viel Freude bereitet.
Liebe Grüße
Micha

 

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