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November of thought

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25.09.2007
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November of thought

November of thought

Es ist November und der Wind zischt lautstark durch die kahlen Bäume.
Es sieht trist aus, wie die morschen Äste im Wind schwanken, wie die Gärten, die sonst grün und gepflegt waren, in einer Hülle von zerfallenem Laub liegen.
Irgendwie ist es auch gemütlich, wenn man durch die knisternden Äste und zerrottetem Laub spaziert , sich den Wind um die Ohren sausen lässt und die Kahle Landschaft betrachtet.

Kaum ein Kind spielt im Garten, kaum ein Geräusch ist zu hören, außer dem Wind. Der Wind, der den Anschein eines unsichtbaren Geistes macht, sein Gehäule, was durch die feinen Ritzen der Fensterbögen eindringt.
Wenn man an den Sommer denkt, der noch gar kaum 3 Monate her war, wo die Vögel fröhlich zwitscherten, die Hunde bellten, die Kinder ihr Eis aßen und die Anwohner ihre Gärten pflegten. Wo alles grün war, so fröhlich. So fühlt man doch wieder die Sehnsucht nach ihm. Wie man sich an einem See mit Freundin trifft, die Menschen beobachtet, wie sie gemütlich durch die Straßen schlendern.
Aber es ist kein Sommer. Wir haben November.
Kalt, feucht und der Wind, der keine Ruhe gibt, bevor nicht alle faulen Blätter von den Bäumen gefegt sind.
Einzig allein streuende Katzen sind zu sehen, die sich ihr Futter am nassen Boden suchen, wie sie auf Vögel lauern und doch mit leeren Mäulern von dannen ziehen.
Zu Hause macht man sich den warmen Kamin an, holt sich eine warme Decke und trinkt heißen Tee. Drin ist nichts von der Öde draußen zu sehen, drin ist es warm, kein Wind und kein Gehäule.
Die staubigen Bücher stehen seit dem letzten Winter unberührt im Regal, es wird langsam Zeit sie wieder wärmend in die Hände zu nehmen. Die gruseligen Geschichten, machen den November noch dunkler, aber auch schön, denn man kann unbezwungen auf dem Sofa liegen, denn man hat ja etwas zu tun.
Wie unheimlich es immer wird, wenn man in einem Buch vertieft ist und es plötzlich klopft. Der Herzschlag schlägt schneller, die Haare stellen sich auf, man geht zur Tür, völlig erstaunt steht der Nachbar vor der Tür und fragt nach einem Liter Milch. Kakao möchte er für seinen Neffen machen, doch es sei ihm die Milch ausgegangen. Man geht und holt ihm einen Liter Milch, reicht ihm zu und verabschiedet sich freundlich, mit der Anmerkung, man bringe die Milch zurück. Natürlich wird dies nicht geschehen, er bringt nie seine geliehenen Sachen zurück. Ein Grund warum man ihm manchmal einfach in dem Ententeich nebenan ertränken möchte. Man ihm dann zusehen kann, wie er winselt und um Hilfe bettelt, er wieder und wieder fleht, dass er die geliehenen Dinge sofort zurück bringt. Zu spät! Grinsend steht man am nassen Ufer und schaut dem bettelndem Nachbarn zu, wie er rudert, paddelt und bald leblos im kaltem Wasser schwimmen wird.
Warum sollte man ihm helfen? Ein Buch kann dieses Schauspiel wohl kaum ersetzen, nichts ist dort real, alles spielt sich nur im Kopf ab, es macht müde seine Phantasie durch und durch spielen zu lassen.
Wann ist der Punkt wohl erreicht, wenn auch dem Gedanken des Manchmals ein Tun wird?
Ist es heut? Morgen? Wann reißt der letzte Faden der Geduld, wann wird er ruhen?


© Yvonne R.

 

Hallo Kruemel,

Na ja, eigentlich lese ich Geschichten mit englischem Titel aus Prinzip nicht - es sei denn sie sind von einem Angelsachsen verfasst - aber bevor diese hier unbeantwortet versinkt...
Zunächst mal ein Fehlerchen, das mir aufgefallen ist:

die Kahle Landschaft betrachtet.
"kahl" natürlich klein.
Ansonsten zerfällt der Text für mich in zwei Teile. Im ersten lieferst du ein Stimmungsbild, du beschreibst eben einen Monat. Das gelingt dir auch gar nicht schlecht, das Problem ist nur: Wenn man allein auf Stimmung und Eindrücke baut, dann muss der Text nicht nur nicht schlecht, sondern zumindest sehr gut. ;) Und so sehr nehmen mich deine Ausführungen dann doch nicht gefangen.
Im zweiten Teil dann kommt die Sache mit dem Nachbarn. Hier enthüllt der Erzähler eine gewisse mörderische Neigung - aber wozu? Schon ist die Geschichte vorüber und nichts ist geschehen, wir haben auch nichts weiter über diesen sonderbaren Erzähler erfahren, der zunächst über den November, dann über einen etwaigen Mord philosophiert.
Die Geschichte hast du vorher nicht wirklich durchdacht, oder?
Eben dies würde ich dir für deine nächste Geschichte, die ruhig etwas länger ausfallen dürfte, empfehlen: Dass du eine richtige Handlung konzipierst, denn dein Stil ist, wie bereits bemerkt, nicht übel.


Gruß,
Abdul

 
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Hallo Kruemel,

auch ich finde Deinen Schreibstil gut, es ist weniger eine Geschichte, mehr eine Momentaufnahme eines Herbstabends.
Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet finde ich es gelungen.

Noch schlimmer ist es, wenn es des Nachts klopft...:-)

Und da ich kurze aber gute Storys mag, hat es mir ganz gut gefallen.
Vielleicht hast Du demnächst noch einen Nachschlag...?

Gruß...Elric...

 

Hallo Kruemel, auch von mir (auch einem Neuling) ein herzliches Grüßgott!

Ich kann mich nur den Vorrednern anschließen, dein Schreibstil ist wirklich gut!
Wo du im ersten Moment noch sehr gelungen und authentisch das Bild eines Novembertages beschreibst, gehst du im nächsten Moment fließend zu den Mordgedanken. Obwohl du es nicht geschrieben und wahrscheinlich auch nicht gewollt hast, entstand bei mir das Bild eines einsamen alten Mannes der verrückte Züge hat und sich nur aus Langeweile vorstellt, wie er Leute umbringt. (Das liegt, denke ich, daran, dass du als Grund der Mordgedanken nur diesen banalen Grund des „nichtzurückgebens“ nennst. Versteh mich aber nicht falsch, ich mag es, wenn man den genauen Beweggrund nicht erfährt.)
Ein paar Ungereimtheiten sind mir schon aufgefallen, es ist aber gut möglich das ich mich irre. Also im Falle dieses Falles verzeih mir bitte.

Es sieht trist aus, (…) wie die Gärten, die sonst grün und gepflegt waren, in einer Hülle von zerfallenem Laub liegen.
Warum Plusquamperfekt?

Wenn man an den Sommer denkt, der noch gar kaum 3 Monate her war, wo die Vögel fröhlich zwitscherten, die Hunde bellten, die Kinder ihr Eis aßen und die Anwohner ihre Gärten pflegten. Wo alles grün war, so fröhlich. So fühlt man doch wieder die Sehnsucht nach ihm. Wie man sich an einem See mit Freundin trifft, die Menschen beobachtet, wie sie gemütlich durch die Straßen schlendern.
Die Sätze „Wenn man an den Sommer denkt, der noch gar kaum 3 Monate her war,“ und „So fühlt man doch wieder die Sehnsucht nach ihm“ gehören zusammen und können mMn nicht getrennt stehen. Entweder du verbindest alle Nebensätze nu mit Kommas, oder du schreibst diesen einen Satz zuerst und die anderen Sätze danach. (Wenn man an den Sommer denkt, so fühlt man doch wieder die Sehnsucht nach ihm. An eine Zeit, in der die Vögel fröhlich zwitscherten…)
,der noch gar kaum 3 Monate her war,
noch gar würde ich weglassen Warum Plusquamperfekt?

Der Wind, der den Anschein eines unsichtbaren Geistes macht, sein Gehäule, was durch die feinen Ritzen der Fensterbögen eindringt.
Besser das, oder?

Einzig allein streuende Katzen sind zu sehen,
streunende

denn man kann unbezwungen auf dem Sofa liegen, denn man hat ja etwas zu tun.
unnötige Wortwiederholung. Ich würde das zweite denn weglassen.

Der Herzschlag schlägt
Besser: Das Herz schlägt

man geht zur Tür, völlig erstaunt steht der Nachbar vor der Tür
Wortwiederholung. Warum soll der Nachbar völlig erstaunt sein, wenn er doch geläutet hat und wissen sollte wer öffnet?
evtl: man geht zur Tür und staunt nicht schlecht den Nachbarn zu sehen (, der nach einem Liter Milch fragt)

Man geht und holt ihm einen Liter Milch, reicht ihm zu und verabschiedet sich freundlich, mit der Anmerkung, man bringe die Milch zurück.
Für mich etwas unlogisch, das kann so verstanden werden, dass der der die Milch verleiht anmerkt, er bringe sie zurück, oder?
Ich würde schreiben: … und verabschiedet sich freundlich, hört die Anmerkung, er bringe die Milch zurück. (ok, auch nicht das goldne vom Ei ;) )

Ein Grund warum man ihm manchmal einfach in dem Ententeich nebenan ertränken möchte.
Bin mir zwar völlig unsicher, aber kommt nach ein Grund nicht ein Beistrich? ihn


Wann ist der Punkt wohl erreicht, wenn auch dem Gedanken des Manchmals ein Tun wird?
Vllt: wo aus

Zugegeben, das war meine erste ausführlichere Kritik (du bist quasi mein Versuchskaninchen! :D), also bitte mach dir nicht alzuviel aus meinen Kommentaren
Nochmals gesagt: Trotz der Fehler, eine wirklich gelungene KG:thumbsup:

LG Mister Moritz

 

Hey! Wenn ich keine Kritik vertragen würde, würde ich wohl kaum eine Geschichte freizugänglich machen, oder?
Ich gebe nun eine allgemeine Antort, und bezieh mich nicht auf jede einzelne Person. Das ich kahle große geschrieben habe, war ein Tippfehler, ebenso streunende und was ich noch übersehen haben mag.

Es sieht trist aus, (…) wie die Gärten, die sonst grün und gepflegt waren, in einer Hülle von zerfallenem Laub liegen.
Tja, das hat den einfachen Grund, dass diese Form von Schreiben heut zu tage nicht mehr so üblich ist, es ist grammatisch aber völlig korrekt, da es ein Gedanke ist, der durch Kommata hinzugefügt wurde. Ebenso : ... der gar kaum... das Plusquamferfekt benutze ist generell für solche gedanklichen Einschübe. Mir gefällt dieser Schreibstil. Zumal ich eigentlich kein Mensch bin, der Kurzgeschichten schreibt, ich hatte einfach auf der Arbeit ein wenig Langeweile.Ich schrieb was mir in den Kopf kam. Das die Geschichte kein direktes Ende hat, habe ich etxra gemacht, weil ich denke,dass sie durch ein genaues Ende ihren Charme verlieren würde.
Ich bedanke mich aber trotzdem für eure Meinungen, und freue mich,dass sie euch ja irgendwie doch zu gefallen scheint.

Krümel


Ps. Mein Deutschlehrer meinte auch immer, dass ich die Sätze zu lang mache und sie dadurch schwer zu verstehen sind. Aber hey, sie machen Sinn,wenn man sie genau liest!

 
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Öhm, nochmals ein kleiner Einschub von mir:

dann muss der Text nicht nur nicht schlecht, sondern zumindest sehr gut.
da fehlt ein "sein"... :-)

und bei dem Satz, wo man erstaunt zur Türe schwankt, da fehlt eigentlich nur das Komma, da der Satz ja sonst überhaupt keinen Sinn machen würde.

wenn auch dem Gedanken des Manchmals ein Tun wird?
hinter dem auch fehlt das aus...

 

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