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Nur ein Job

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01.05.2007
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Nur ein Job

„Nur ein Job“

Es war schon sein fünftes Bier an diesem Abend.
Die Feier war in vollem Gange, seit etwa drei Stunden. Die meisten Gäste waren damit beschäftigt, mit Bekannten an der Bar zu sitzen oder auf der Tanzfläche zu flirten. Ein paar Jungs fielen auf, weil sie sich bei dem Versuch, ein Mädchen mit ihrem Tanzstil zu beeindrucken, hoffnungslos blamierten.
Diego hatte zum Zeitvertreib ein Buch mitgenommen. Er saß etwas abseits an der Garderobe der Partyhalle. Keiner schien zu merken, dass er eigentlich nicht auf dieser Party sein dürfte.
Denn genau genommen war er gar nicht eingeladen.
Aber niemand beachtete ihn, außer einer Kellnerin, die ihm soeben mit einem freundlichen Lächeln das fünfte Bier gebracht hatte und ihn immer wieder fragte, warum er nicht auch tanzen gehe.
Ab uns zu sah Diego von seinem Buch „Das Leben nach Eden“ auf und schaute kopfschüttelnd in die tanzende und feiernde Menge. Die Musik war ihm zu laut und die Luft zu stickig, aber das störte wohl niemanden.
Irgendwo mittendrin sah er Nadja, wegen der er heute gekommen war. Sie wurde 25, daher die Party.
Diego schaute auf seine Uhr, dann fiel sein Blick auf eine große, schwere Lampe, eine von vielen Kugellampen, die über der Tanzfläche hingen.
Du hast noch Zeit, mach dir bloß keinen Stress, dachte er.
Als ihm plötzlich jemand auf die Schulter tippte, schaute Diego überrascht auf.
„Hey du! Dich habe ich heute noch gar nicht gesehen. Sitzt du schon länger hier?“, fragte eine junge Frau, höchstens neunzehn und leicht betrunken. Genau genommen konnte sie schon nicht mehr gerade stehen.
Diego zuckte mit den Schultern.
„Komm, lass uns tanzen gehen, dann können wir uns gleich besser kennen lernen!“, meinte sie und kicherte albern.
„Nein danke, ich kann jetzt nicht tanzen“, blockte Diego ab.
„Ach komm schon, lass uns tanzen“, drängte die junge Frau. Diego blickte nervös auf die Uhr. Nein, zum Tanzen blieb ihm keine Zeit. Er seufzte. Das, was er jetzt tun würde, tat er eigentlich gar nicht gerne.
„Es geht jetzt wirklich nicht“, meinte Diego ernst und schnipste unter dem Tisch unauffällig mit den Fingern.
Ein Ruck ging durch die Frau.
„Ach weißt du, ich hab eigentlich auch gar keine Lust mehr, mir ist eh’ schon so komisch. Ich schnapp mir mein Auto und fahr nach Hause“, sagte die Frau unvermittelt.
Diego schaute sie überrascht an. So hatte er sich das eigentlich nicht vorgestellt, aber die Frau hatte sich schon umgedreht.
„Mhmm, nein, “ sagte sie plötzlich zu sich selbst, „Yvonne du Dummerchen, bei dem Alkohol, den du schon getrunken hast. Hol dir lieber ein Taxi!“ Mit diesen Worten verschwand sie nach draußen.
Diego atmete auf. Wieder ein Menschenleben gerettet.
Er schaute nochmals auf die Uhr, betrachtete die Lampe und erhob sich seufzend.
Es wird Zeit, dachte er, trank den Rest seines fünften Bieres in einem Zug aus und legte das Geld auf den Tisch. Dann zog er sich den Mantel an und steckte das Buch in eine der weiten Taschen.
Diego blickte auf die Tanzfläche. Schnell entdeckte er Nadja.
Noch 20 Sekunden!

 

Hallo Fio!
Mit der geschichte kann ich nicht viel anfangen. Ist Diego ein Schutzengel, oder etwas in der Art? Mit welcher Intention schreibst Du das und wieso steht es unter 'Alltag'? Mir fällt dabei die Allianzreklame ein... Oder Diego will Nadja vielleicht umbringen? Hmm, egal, das erzählt eben auch nicht wirklich eine Gechichte.
LG,
Jutta

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Fio,

ein wenig kann ich mit der Geschichte schon was anfangen, auch wenn ich das Ende nicht wirklich verstanden habe. Es bleibt offen, was Diego eigentlich will, (nach Juventus Turin? ;)), aber da mich das eigentlich schon interessieren würde, muss du irgendetwas richtig gemacht haben. Es entsteht eine geheimnisvolle Atmosphäre, man will schon wissen was passiert, es liest sich auch spannend, aber da es so kurz ist lässt du den Leser ziemlich unbefriedigt zurück...

mfg,

JuJu

 

Tja KleeneFio,
kann ich auch nix mit anfangen. Ich denke mal, die Discokugel fällt gleich auf Nadja herab, aber Diego rettet sie. Ansonsten: Bahnhof!
Und was heißt „genau genommen war er nicht eingeladen“ – entweder er ist oder ist nicht eingeladen.
Gruß
TeBeEm

 

Hallö, ihr alle,

ja, ich löse das ganze jetzt mal auf...das ganze hier war ein test, für mich selbst :) Ich hatte den Text einst (GOtt, bestimmt vor 5 jahren) für einen Wettbewerb geschrieben. Die Geschichte war damals länger. Tatsächlich kämpft sich Diego noch über die Tanzfläche, stößt Nadja zur Seite, kurz bevor eine der Lampen auf sie stürzen kann.
Daher auch das *du hast noch Zeit*, als er anfangs auf die Lampe blickt.
Nachdem er sie gerettet hat, verschwindet er einfach und Nadjas Freund bemerkt, dass sie wohl einen Schutzengel gehabt haben muss....
Damals allerdings kam bei der Jury per Post nur der Teil der Geschichte an, den ihr oben lesen könnt. Sie waren ganz begeistert und luden mich zur Endrunde ein. Als ich dort aber nichtsahnend den ganzen text vortrug, waren sie alle schwer entäuscht und ich rutschte vom 1. Platz auf den 4.
Nach all den Jahrne wollte ich es einfach mal austesten...ich konnte die Jury nie verstehen und habe hier eigentlich die Bestätigung bekommen..ohne den Rest bleibt es eine unvollständige Geschichte, Danke euch :)

Nun noch zu den ganzen Fragen:
Natürlich ist Diego ein Schutzengel..das Buch *Das Leben nach Eden* ist nur ein Hinweis auf seine göttliche Herkunft, existiert meines Wissen nach aber nicht.
Die Sprache ist die einer 14 Jährigen...ich würde die Geschichte auch heute nicht mehr so schreiben...also verzeiht die stilistischen Ungereimtheiten.
Die Sache mit dem Zweifel an den eigenen Fähigkeiten: Die Geschichte heißt *Nur ein Job*, für Diego ist dies als seine Arbeit, bei der er durchaus Fehler machen kann. Er ist nicht perfekt, so wie niemand seinen Job perfekt beherrscht...und das trotz seiner Herkunft :)
Und nun noch zum Thema Rubrik: Ich war mir nicht ganz sicher, wo ich eine solche Geschichte hinstecken sollte. Ich habe mich für Alltag entschieden, weil es (zumindest für Diego) eine alltägliche Situation ist.

Liebe Grüße
Fio

 

hi KleeneFio,
also.. ich fand den text saugut, aber als du uns gerade das Ende mitgeteilt hast, war ich auch enttäuscht.
Es passt nicht so richtig zum Anfang der Geschichte.
Mir kommt es dann so vor, als hättest du anfangs mit Eifer geschrieben und wolltest die geschichte dann schnell enden lassen.
Aber der Anfang ist wirklich super.
Gruß,
Johanna

 

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