Ob ein Sandkorn oder ein Stein...
...im Wasser gehen sie beide unter.
Nun stehe ich hier, auf der Klippe. Blicke hinab aufs weite Meer. Es ruft nach mir, lässt mich sehen, was ich nicht sehen will. Und ich bleibe hier stehen, versuche verzweifelt zu widerstehen.
So klar wie das Wasser scheint. So weit weg, und doch nur einen Schritt entfernt. Soviel Krach und doch soviel Ruhe. Ich höre das Meer, höre die Vögel zwitschern. Das Wasser schlägt heftig gegen die Felsen; will mich sehen lassen, was ich nicht sehen will. Bleibe weiter hier stehen. Und tief trauernd den verträumten Blick aufs Meer gesenkt frage ich mich: Will ich wirklich nicht sehen?
Die Sonne geht unter, die Trauer auch. Die Ängste kommen, mein Leben zieht fort. Das tiefe Rot schimmert in meinen Augen. Kühl und Kalt und doch so warm.
Ich sehe nicht, ich will nicht sehen. Doch das Wasser will. Ein Vogel im Sturzflug, ein Flimmern im Sein und ich spring. Will sehen, was ich nicht sehen will.
Tauche ein in die unendlichen weiten des Meeres. Es spricht zu mir, alles so klar und deutlich. Es fühlt sich richtig an, ich will hier bleiben; ob ich kann? Niemand weiß, wie sollte auch. Und ab sofort, alles am verblassen. Ein Neuanfang, ein neues Ich. Ziehe fort von allem, verlasse das Licht das mir eins Geborgenheit schenkte. Schwimme hinein ins Ungewiss; und fühle mich doch so frei. Und dort hinten, weit hinterm Horizont, kann ich schon ein neues Lichtlein leuchten sehen.