Was ist neu

Ohne [...] keine Literatur?

Der dumme Spruch des Tages:
Literatur ist Kunst, nur kann niemand sagen ob gut oder nicht, da jeder Leser sie für sich zeichnet.
Aber sie bedient sich des Systems der Sprache.

Hm. Man merkt glaub ich, dass mir diese Konversation zu abstrakt wird.

 

@Paranova (u. stephy)

Es geht hier nicht um qualitative Urteile über Literatur, sondern um Eigenschaften der Literatur, die sie von anderen Systemen unterscheiden. Dass die Literatur nämlich ein System ist, steht ausser Frage. Ich weise nochmal auf die von Zaza und Philoratte aufgeführten Definitionen hin. Sprache ist ein der Literatur übergeordnetes System. Untergeordnete Systeme der Literatur sind z.B. die Literatur einer bestimmten Sprache, alle Werke eines bestimmten Autors, verschiedene Gattungen (Detektivroman, Kinderbuch, usw.), verschiedene Epochen, etc.

 

@ I3en

Ist erster Linie kommt es wahrscheinlich auf die Definition von "Literatur" an. Wie definierst Du das? Ist Literatur nur ein Haufen aneinandergereihter Wörter, die Sätze bilden und irgendetwas erzählen? :confused: Oder geht der Begriff "Literatur" weit tiefer, ist verkoppelt mit Bildern, mit Assoziationen, mit Gefühlen...?
Spricht beides zu?

Ich glaube, das sind die Fragen, die man zuerst klären sollte, bevor man nähere Definitionen zuläßt. Für mich ist Literatur bei weitem mehr als irgendein auf einem System basierendem "Abenteuer" (<- ich hab jetzt krampfhaft nach einem Wort gesucht :D )...
Und ansonsten hab ich ja eigentlich schon dargelegt, warum ich "Literatur" nicht als System bezeichnen würde...

Bei Deinen Definitoinen von Systemen kann ich nur ungläubig den Kopf schütteln; ist mir zu hoch, sag ich da nur, ist mir einfach zu hoch... :D Weißt ja, bin gern emotional und impulsiv. Ich seh' wahrscheinlich immer gleich die Gefühlsseite einer Sache. Bei der Logik kann ich nicht mithalten und vor allem bei Zazas Beiträgen ist mein IQ echt überfordert.

Gruß,
stephy

[ 12.05.2002, 16:05: Beitrag editiert von: stephy ]

 

I3en, danke für den Link mit dem Artikel. Den kenne ich noch nicht! Um so interessanter, dass der Autor mein Chef ist, der diese Frage im Seminar aufgeworfen hat. :naughty:
Erst mal lesen jetzt.

 

Sorry, off-topic, aber...

@stephy,

Kunst ist etwas, was wirkt, was das Herz nimmt und es in den Himmel schmeißt.
Bin fast am Heulen. Cooler Satz.

San

 

@ Rabenschwarz

Verarschen kann ich mich selber, da brauch ich Dich nicht dazu. :teach:

stephy

 

stephy: ich denke, Du irrst Dich, was San betrifft.

 

Ok, ich nehm's zurück. Weiß auch nicht, was gerade mit mir los ist. ;)

Also; Sorry, San! :kuss:

Gruß!
steph

 

Eine Interessante Frage, die uns Armelle hier einwirft, nur denke ich, dass sie bis dahin falsch verstanden wurde. Es geht nicht um die Frage, ob Literatur ein System sei (die Beantwortung ist nichtig und unzweckmäßig), sondern welchen Zweck sie verfolgt. Und natürlich muss sie einen Zweck verfolgen, da sie sonst nicht existieren würde.

Die Frage nach dem Sinn von Literatur stösst man auf zwei Mitspieler, die an diesem "perpeto mobile" (Hat jemand ein Wörterbuch?) teilnehmen. Den Schreiber, als Sender und den Leser, als Empfänger. Nicht mehr, alle Verleger, Zeitschriften und dergleichen stellen nur ein Medium, das Transportmittel ihrer dar, und können maximal manipulieren, indem sie bestimmen, was gelesen wird und was nicht.

Nun ist zwischen dem Zweck für die Autoren und den Zweck für die Leser zu unterscheiden. Dieser muss und ist meistens auch nicht der gleiche, wie bei jeglicher Form der Verständigung (man betrachte nur das Missverhältnis zwischen männlicher und weiblicher Kommunikation!).
Und genau hier gibt es, so meine ich, es mindestens genauso viele Zwecke, wie es AutorInnen und LerserInnen gibt.

Auszug aus dem Zweck der Literatur für SchreiberInnen: Ventilation eigener und fremder Emotionen; Suche nach Anerkennung, Geld, die Suche nach einem Grund sagen zu können, man hätte andere glücklich gemacht, Eigene Ideen unter dem Schutze eines Protagonisten an die Öffentlichkeit bringen,...

Auszug aus dem Zweck der Literatur für LeserInnen: Bestätigung eigener Gedankengänge durch offizielle Aussagen, Zeitvertreib, der Wunsch sich in andere Personen/ Gesellschaften/ Epochen einzufühlen; Bereicherung an Emotionen die im schlichten Alltag nicht errecht werden können,...

So lässt sich die Liste wohl endlos lang fortsetzen.

System ja oder nein, Literatur verfolgt mehr als nur dem Zweck Spaß machen.

Danke, Stunde beendet. Hausübung bis zum nächsten mal, Peter Hrubis Große Worte, kleiner Sinn Seite 55 - 102.

[ 12.05.2002, 20:11: Beitrag editiert von: Peter Hrubi ]

 

Stephy sagt:

(...) ist mir zu hoch, sag ich da nur, ist mir einfach zu hoch... (...) Bei der Logik kann ich nicht mithalten und vor allem bei Zazas Beiträgen ist mein IQ echt überfordert.
und hat, was mich angeht, leider recht.
Aber Peter liegt nicht ganz daneben: die Diskussion, ob Literatur ein System sei oder nicht, ist unwichtig. Wichtig ist doch eigentlich, was sie bezweckt.

 

Sorry, mein Rechner ist uralt. Ich hab ungeduldig auf "Antwort erstellen" geklickt und sie nun zwei Mal hier stehen gehabt.
:rolleyes:

[ 12.05.2002, 20:23: Beitrag editiert von: Paranova ]

 

Ich glaube auch, daß der Zweck der Literatur viel wichtiger ist, als die Frage, ob's ein System ist oder nicht...
Hey, Peter, da lag ich ja mit meinem "Ventil" gar nicht so daneben! *freu* :D

Gruß an alle Hobby-Philosophen!
stephy

 

Bin zwar weder Hobbyphilosoph noch heiß ich Peter,
aber die Sache mit dem Ventil ist nun mal mE einer der besten Vergleiche.

 

Paranova, wer weiß, vielleicht steckt ja doch ein kleiner Philosoph in Dir... :naughty:

 

Jetzt misch ich mich hier mal ganz frech in die Diskussion ein.

Was bezweckt Literatur?

Ich halt es da ähnlich wie Stephy!

...Literatur betrachte ich eigentlich nicht als System. Eher als Ventil - wahrscheinlich hauptsächlich als solches...
Für mich persönlich ist Literatur ebenfalls eine Art Ventil. Was hab ich gemacht, als ein Freund von mir gestorben ist? Ich habe eine Geschichte dazu geschrieben und somit versucht, meine Gefühle rauszulassen und danach gings mir wirklich besser.

cu_christoph

 

Hey Chris!
Herzlich willkommen im "Schreiben-ist-Ventil"- Club. Musst nur noch deinen Beitrag bezahlen und bist dabei...
:deal:
Euer kleiner Beinahe-Peter-Philosoph,
para

 

I3en, ich habe mir diesen Artikel jetzt mal angeschaut. Der Typ beantwortet darin wirklich genau die Frage, auf der er in der Vorlesung rumgeritten ist. Es ist auch genau so selbstverliebt geschrieben, wie es mir in der Vorlesung vorkam.

Ok, dann löst Literatur nach Hörisch :teach: also das Problem der nicht reduzierbaren Vieldeutigkeit mit dem Co-Präsenthalten von alternativen Realitätsversionen. Literatur ist nicht wahr oder falsch, sondern stimmig oder nicht stimmig.

stephy, Du hast Recht. Dass Literatur ein System ist, war in der Frage schon implizit enthalten (Mirko ist es auch aufgefallen). Diese Annahme ist aber nicht meine (oder irgendeine andere) persönliche Meinung, sondern Teil einer Theorie. Die Systemtheoretiker tun so, als könnte man bestimmte Bereiche der Welt zu Systemen zusammenfassen und versuchen, die Funktionsbedingungen dieser angenommenen Systeme zu ergründen. Über die Eigenschaften der Systeme werden dann fragwürdige Aussagen getroffen. Luhmanns Systembegriff, um den es hier geht, ist sehr abstrakt und hat nur noch wenig mit der alltäglichen Verwendung des Wortes zu tun. Er spielt für die Frage nach der Funktion der Literatur eigentlich auch keine Rolle.

I3en, Du scheinst Dich in der Sache ja ziemlich gut auszukennen. Bist Du auch so hingerissen :sconf: wie ich?

[ 13.05.2002, 00:51: Beitrag editiert von: Armelle ]

 

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