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Thema des Monats Osternest

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02.06.2001
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Osternest

Die Wirklichkeit ließ sich weder wegblinzeln, noch durch Stoßgebete schönfärben, wie Martin dadurch feststellte, dass der riesige Hase unentwegt „Zum Osterfest ein Osternest!“ durch seine verfaulten Zahnruinen brabbelte.
„Hau ab!“, schrie Martin. Seine Hände zitterten und ein blau gefärbtes Ei aus dem Osternest für Sarah fiel ins taufeuchte Gras. „Lass mich doch endlich in Ruhe, bitte.“
Die über zwei Meter hohe Travestie eines Feldhasen funkelte ihn mit ihren bösen Augen an. „Du weißt, was ich will. Und du weißt, dass ich stets bekomme, was ich will.“
Der junge Mann schluckte hart und blickte über die Schulter zurück zum Haus, wo Andrea gerade das Frühstück zubereitete, während Sarah noch schlief und sich seit Tagen auf das lustige Suchen des Osternests freute.
Scharfe Krallen rissen seine linke Wange auf. Martin stöhnte. „Nein, bitte-“
Wütend schlug das Ungetüm das liebevoll gestaltete Osternest aus seinen Händen. Eier, Krepppapier und Süßigkeiten purzelten hinab. Eines der Schokohäschen zertrat der Hase unter seinen riesigen Läufen.
„Deine jämmerlichen Bitten interessieren mich nicht!“, herrschte ihn das Monstrum an und drohte mit seinen Krallen. „Du wirst tun, was ich verlange, denn ich bin dein Gebieter!“
Tränen füllten die Augen des Menschen, obgleich er wusste, dass es zwecklos war, auf Mitleid zu hoffen: Der Riesenhase war eine Ausgeburt der Bosheit und verachtete ihn.
„Du existierst doch gar nicht“, sagte Martin mit wimmernder Stimme. „Ich bin krank und du bist ein Symptom meiner Krankheit.“
„Na schön, du nutzloses, dummes Balg! Wenn das so ist, werde ich mir mein Osternest selber gestalten müssen.“
„Nein!“, brüllte Martin und lief Richtung Haus. Sie mussten weg. Andrea und Sarah mussten vor dem Monster fliehen, bevor es zu spät war. Er würde sie an einen sicheren Ort bringen, wo sie …
Der Schlag traf ihn genauso hart wie unvorbereitet. Er sank zu Boden.
Und erwachte auf feuchter Erde liegend. Benommen hob er den Kopf und blickte um sich. In schier obszöner Sorgsamkeit waren die menschlichen Überreste um ihn herum drapiert worden. In blutigen Kleiderfetzen lagen allerlei Eingeweide, zwei Köpfe starrten ihn aus leeren Augenhöhlen an, da die Augäpfel in Haarbüschel gewickelt worden waren. Was in den ovalen Alufolien sich befand, ließ sich nur in übelsten Alpträumen erahnen.
Der Hase hatte sich sein Osternest selber gestaltet.
Hinter einer Hecke zuckten seine beiden riesigen Löffel.
Martin übergab sich auf Andreas Torso und stand mit zittrigen Knien auf.
Er wusste, dass ihm niemand glauben würde und lief und lief, bis seine Beine heiß wie Zunder brannten.
Der Hase hatte sich sein Osternest selber gestaltet, nachdem ihm Martin seinen abscheulichen Wunsch nicht erfüllt hatte.
Wie jeden Ostersonntag.

 

Hallo Rainer.

Hm... also irgendwie kapier ich´s nicht. Welchen Wunsch hat ihm Martin denn nicht erfüllt?
Was passierte denn jeden Ostersonntag?

Ich frage mich, ob mir dein Geschichtchen ansonsten gefallen hat. Eigentlich nicht so, wobei ich nicht einmal sagen kann, woran es gelegen hat. Vielleicht ja einfach, weil ich den Sinn nicht verstand.
Auf jeden Fall gefallen mir deine längeren Werke besser. Sorry!

Es grüßt ein verwirrter Salem :confused:

 

Huhu Rainer,

bin nicht viel schlauer als Salem, weil auch mir irgendwie die Pointe abgeht. Ist das Vieh sauer, weil Martin immer nur Nester für seine Family baut? Oder gibt's da Donnie Darko Anleihen und Mr. Rabbit ist Martin's alter Ego und existiert nur in seiner Birne? Eigentlich steh ich ja auf Mystery, aber wenn man so gar nicht den Sinn findet ...

Es grüßt der recht ununterhaltene Peter

 

Äh...sorry, die Story ist nicht zu verstehen. Ähnlich wie Peterchen dachte auch ich kurzzeitig an Donnie Darko.

Martin übergab sich auf Andreas Torso und stand mit zittrigen Knien auf.
Er wusste, dass ihm niemand glauben würde und lief und lief, bis seine Beine heiß wie Zunder brannten.

Beide Sätze klingen, als stammen sie aus der Debut-Kurzgeschichte eines Zwölfjährigen, sorry.

Der Anfdang ist das wesentlich besser:

Die Wirklichkeit ließ sich weder wegblinzeln, noch durch Stoßgebete schönfärben, wie Martin dadurch feststellte, dass der riesige Hase unentwegt „Zum Osterfest ein Osternest!“ durch seine verfaulten Zahnruinen brabbelte.

:D - gefällt mir!

MFG
Markus

 

Hm, ja, danke für die Kommentare! Zu verstehen gibt es da wohl nicht viel: Der Typ hat einfach einen an der Waffel. :)
Ich wollte einfach nur die Vorgaben des "Thema des Monats" erfüllen. Solche kurzen Geschichten sind normalerweise auch nicht mein Ding.
Danke fürs Lesen.

 

Hallo Rainer,
ich habe die Geshcichte zwar auch nicht verstanden, aber ich wollte doch wenigstens noch anmerken, dass ich sie gelungen geschrieben finde. Dein Schreibstil hat mich auf jeden Fall angesprochen. Bereits das einleitende Ungetüm von Satz kreiert schon eine wahrlich schaure Horror-Atmosphäre... *grusel*

Ist allerdings die erste Geschichte, die ich von dir lese, werde mal nach Vergleichen Ausschau halten.

grüßlichst
weltenläufer

 

Tag, weltenläufer!

weltenläufer schrieb:
Ist allerdings die erste Geschichte, die ich von dir lese, werde mal nach Vergleichen Ausschau halten.

Würde mich freuen. Allerdings möchte ich vorwarnen, dass meine Geschichten normalerweise ein paar Zeilen länger sind... :)

 

Hi Rainer,

(Kritik bezieht sich auf Urversion, falls du was verändert hast)

die Idee mit einem Zweimeter-Hasen, der böse ist, fand ich gut. Es ist immer wieder interessant, aus was Niedlichem oder Harmlosen etwas Gefährliches zu machen. So ganz wirkt es aber noch nicht; das könntest du besser rausarbeiten. Genauso mit dem, was hier so Verwirrung stiftet: Was will der Hase?
Ansonsten, eine makabre Art von Osternest ... auch ne gute Idee.

Fazit: gut gedacht, noch nicht so toll gemacht.

Gruß, Elisha

 

Hi Rainer!

Also, der Typ hat einen an der Waffel, und sein Alter Ego ist ein blutrünstiger Psychopathen-Osterhase, der Leute filetiert? Na ja, für Leute, die auf sowas stehen, ist das vielleicht ein netter Happen, aber mehr als billige Effekthascherei ist schon wegen der Kürze kaum drin.
Und was soll der Schlusssatz bedeuten: Dass er jedes Jahr seine Familie umbringt? :dozey:
Fazit: Billiger Trash-Splatter-Horror, für den mir wohl irgendwie der Sinn fehlt. Aber da kannst du ja nix für, gelle? ;)

Ciao, Megabjörnie

 

Eins muss ich dir lassen, Rainer - deine Geschichte hat mich wider Erwarten in den Thread zurückgeholt, um sie nochmal zu lesen. Irgendwie ist der ganze Text dermaßen schwachsinnig, dass er schon wieder gut ist. Vor allem die Einleitung. Ja, ich glaube, wenn ich so noch ein, zwei Mal lese wird sie noch besser *g*

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Rainer!

Wie verrückt ist das denn bitte :lol:

War nett zu lesen, kurzweilig.

Die Wirklichkeit ließ sich weder wegblinzeln, noch durch Stoßgebete schönfärben, wie Martin dadurch feststellte, dass der riesige Hase unentwegt „Zum Osterfest ein Osternest!“ durch seine verfaulten Zahnruinen brabbelte.
:D

Gruß,
One

 

Hi Rainer,
Kann nur das Gesagte bestätigen. Toller Anfang aber schwacher Schluß. Jedes JAhr kann der Osterhase ja nicht seine Familie umbringen und wenn alles nur Wahnvorstellung ist, dann fehlt mir einfach einfach die Schlußpointe
L.G
Bernhard

 

zwei Köpfe starrten ihn aus leeren Augenhöhlen an
d.h. dass die Köpfe sich in den Augenhöhlen befinden ...

Hi Rainer,
sagen wirs so: Hä?

Gut geschrieben, aber nix kapiert,
hat mich jedoch net wirklich frappiert,
mehr so in der Art wie drappiert.

(Anmerkung: Keine Ahnung, was frappiert und drappiert heißt).

Also, gut aber auch wieder nicht, wenn du nicht verstehst.

And the last known Tserk stalks his Rainer in the after-noon ...

Hau rein

Tserk

Fehlerliste:

Die Wirklichkeit ließ sich weder wegblinzeln, noch durch Stoßgebete schönfärben
Komma weg
Er würde sie an einen sicheren Ort bringen, wo sie …
sie ...

 

Hi Rainer!

Also irgendwie fand ich unlogisch wie der irre, teuflische oder was auch immer Hase redet.
"denn ich bin dein Gebieter", passt doch überhaupt nicht in diese Situation.
Wo steht eigentlich, dass diese Andrea abgeschlachtet wird?
Was ist nun das Osternest und warum ist der Hase sein Gebieter?
Was hat es nun mit dem Hasen auf sich, außer das er so mittelalterlich redet und hinter einem Gebüsch ein osternest aus (ich vermute) Menschenteilen bastelt?

Naja, war nicht so der Hammer, dafür, dass du so hart kritisierst...

Aber im Grunde hat mir die Story gefallen, erinnert irgendwie ein bisschen an "Watership down" oder so ähnlich.

Hättest du sie ein wenig länger gemacht und noch ein wenig geklärt, um was es nun eigentlich geht, wäre sie dir wahrscheinlich gelungen - mMn.

MFG
T2

 

Torsten2 schrieb:
Also irgendwie fand ich unlogisch wie der irre, teuflische oder was auch immer Hase redet.
"denn ich bin dein Gebieter", passt doch überhaupt nicht in diese Situation.

:hmm: Und was genau würde in diese Situation passen?

Wo steht eigentlich, dass diese Andrea abgeschlachtet wird?

Oha! Da deckst du ja einen ganz schweren Logikfehler auf! Es steht ja nur:
Martin übergab sich auf Andreas Torso
und das lässt natürlich keine Rückschlüsse darüber zu, ob sie tot ist oder noch munter lebt.

Was ist nun das Osternest und warum ist der Hase sein Gebieter?
Was hat es nun mit dem Hasen auf sich, außer das er so mittelalterlich redet und hinter einem Gebüsch ein osternest aus (ich vermute) Menschenteilen bastelt?

Gut, als Autor sieht man viele Dinge klarer, die dem Leser nicht so deutlich erscheinen. Aber dass es keinen zwei Meter großen Killer-Osterhasen gibt, sondern dass es sich um Wahnvorstellungen vom Protagonisten handelt, der die Morde selber begeht, sollte eigentlich schon offensichtlich sein.

Naja, war nicht so der Hammer, dafür, dass du so hart kritisierst...

Ja, wow, ich bin jetzt echt total überrascht... :lol:
Nee, ernsthaft: Ich verstehe durchaus, dass du dich angepisst fühlst von meinen Kritiken und nun hämisch das Messer wetzt, um eine Retourkutsche anzubringen. Ist dein gutes Recht.
In diesem Sinne: Dran bleiben!

 

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