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Perfekter Herbsttag

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14.10.2007
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Perfekter Herbsttag

Ich sitze im Bus. Es ist ein wunderschöner Herbsttag, die Sonne hat die Luft angenehm erwärmt, weiße Wolken ziehen am blauen Himmel vorbei, das Laub der Bäume hat sich verfärbt und die Gehwege und Straßen in ein Farbenmeer aus rot, grün und gelb verwandelt.
Ich sitze im Bus und sehe aus dem Fenster, freue mich über die Schönheit dieses Tages.
Da geht eine Mutter mit ihrem Sohn spazieren. Sie ist schlank, hat einen langen hellgrünen Rock an, sie hat braunes schulterlanges Haar. Der Junge ist blond, er hat eine warme Jacke an. Seine Mutter nimmt ihn an die Hand, als sie an eine Straße kommen.
Auf der anderen Seite ist eine Bank, ein Mann sitzt darauf…
Ich sitze im Bus und sehe den Mann an, der auf der Bank sitzt.
Ich sehe ihn nur ein oder zwei Sekunden, aber ich kann seinen Blick nicht vergessen.
Der Blick mit dem er der Mutter und ihrem Sohn entgegensieht und sie doch nicht zu sehen scheint. Er hat eine bunte Jacke an, sie sieht nicht sehr warm aus, aber natürlich kann das täuschen. Er hat langes graues Haar, das ihm von den Seiten ins Gesicht fällt und einen langen Bart, auch er ist grau. Sein Gesicht ist schmal, schmale Wangen, schmale Lippen. Er hat Falten die ihn alt erscheinen lassen sollen, aber ich habe das Gefühl das er nicht wirklich alt ist. Neben ihm auf dem Boden steht eine Plastiktüte, was darin ist ist nicht zu erkennen.
Sein Blick. Er sieht der Frau mit dem Jungen entgegen, aber er scheint sie trotzdem nicht zu sehen. Seine Augen sind sehr dunkel, sie liegen tief in seinem Gesicht mit den Falten, die alt machen sollen.
Sein Blick ist erloschen. Ich weiß das klingt dumm, man liest und hört den Ausdruck, aber was bedeutet er. Bis jetzt wusste ich es nicht wirklich. Aber sein Blick ist erloschen, ohne Hoffnung, ohne Zukunft. Er sieht die Mutter, wie sie ihrem Sohn über die Strasse hilft, wie sie ihn beschützt.
Denkt er an seine Mutter? Wie sie ihn über die Strasse geführt hat? Denkt er an die Zeit, als sein Leben noch Hoffnung und Zukunft hatte?
Denkt er an seine Mutter? Dass er zu Hause keine Liebe erfahren hat? Dass er nie beschützt wurde?
Ich kenne sein Leben nicht. Ich weiß nicht, ob er Familie hat oder hatte. Ich kenne seinen Namen nicht. Ich weiß nicht, was er gelernt hat, ob er einen Beruf gelernt hat. Ich weiß nicht, wo er im Winter hingeht um nicht auf der kalten nassen Strasse schlafen zu müssen. Ich weiß nichts von ihm.
Ich weiß, dass ich ihn nicht vergessen kann. Den Mann auf der Bank mit den toten Augen, der die Mutter sieht, mit ihrem Sohn, an diesem perfekten Herbsttag.

 

Hallo CeNedra und willkommen auf kg.de.

Schulterlanges Haar.
'Schulterlanges' gehört klein.

Ich sitze im Bus und sehe den Mann an, der auf der Bank sitzt.
Ich sehe ihn nur ein oder zwei Sekunden, aber ich kann seinen Blick nicht vergessen.
Du benutzt viel zu oft 'Ich' am Anfang von Sätzen. Meistens wiederholst du ganze Satzanfänge, also nehme ich an, dass das Absicht ist, aber schön klingt es trotzdem nicht immer.

Deine Geschichte sehe ich eher als Schreibübung, weniger als Geschichte. Es passiert kaum etwas darin und Gefühle kommen bei mir auch nicht auf.
Lass dich aber nicht entmutigen. Wenn du fleißig schreibst, lernst du weiter und kannst irgendwann auch Vernünftiges zustande bringen.

Lass dich auf keinen Fall entmutigen!

Grüße von Jellyfish

 

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