Was ist neu

Pfingstrosen

Mitglied
Beitritt
23.10.2005
Beiträge
3

Pfingstrosen

Ich gehe nun schon seit Stunden durch den Wald, links und rechts nur Bäume und doch habe ich das Gefühl keinen Schritt weiterzukommen. Alles sieht gleich aus. Jeder Baum und jeder Strauch, der Schnee auf den Ästen: Einfach alles erinnert mich an sie Ich will das nicht, aber ich fühle mich zu schwach mich dagegen zu wehren. Immer kommen meine Gedanken zurück auf sie. Und ich weiss genau, dass das auch so bleiben wird, egal, was ich dagegen zu machen versuche. Mein Vater meint, das sei normal. Sie sei schliesslich meine Mutter gewesen. Und doch, seit ihrem Tod fühle ich mich nur noch müde und schwach. Eigentlich hätte ich damit rechnen müssen, schliesslich wusste ich, dass sie früher oder später sterben würde, denn schon vor meiner Geburt litt sie an Leukämie. Doch welches Kind will schon wahrhaben, wie krank seine Mutter wirklich ist? Die Ärzte gaben ihr damals nach meiner Geburt noch knappe 2 Jahre und nun hatte sie trotzdem noch 16 gelebt. Obwohl „leben“ ist völlig übertrieben. Die letzten Monate lag sie nur noch in ihrem Bett. Während der Chemotherapie verlor sie alle Haare und so kam es, dass sie eine schwarze Perücke trug. Früher schämte ich mich sehr manchmal, wenn sie nach einer Therapie damit zur Schule kam, um mich abzuholen.

Und dabei war sie doch einmal so schön gewesen. Sie hatte dunkelbraunes, lockiges Haar. Keine feinen Kringelchen! Nein, grosse, schwere, fallende Locken. Und im Sommer trug sie immer luftige Kleider mit Blumenmuster. Früher sass ich oft nur da und bewunderte sie oder versuchte die Blumen auf ihrem Kleid zu zählen.
Sie hatte eine edle Blässe, nur ihre Wangen wurden manchmal ein kleines bisschen rot, wenn sie verlegen war. Doch das war sie selten. Sie wusste auf alles eine Antwort und wenn nicht, konnte sie die Masse mit ihrem Lachen zum schweigen bringen. Sie hatte grosse, rehbraune Augen und wenn sie mich damit ansah, wusste ich, dass ich nicht alleine bin.

Doch jetzt kann sie niemanden mehr so anblicken und niemand schaut mich mehr so an. Ich mag meinen Vater sehr! Doch er kann mir nicht das gleiche, liebevolle Gefühl geben wie sie es konnte. Er ist nicht wie sie und ich bin es auch nicht! Überhaupt kein bisschen! Schon früher sagten meine Verwandten immer, ich käme ganz nach meinem Vater. Sie scherzten darüber, ob mein Vater damals fremdgegangen sei.

Ich habe blonde Haare doch ohne jeglichen Glanz, kleine, grün-braune Augen und mein Teint gleicht mehr einer Tomate als dem eines zarten Renaissance Engels. Ich bin nicht so schön wie meine Mutter. Alle lobten ihr bezauberndes Aussehen, ihre Ausstrahlung. So etwas besichte ich gar nicht! Ich bin das graue, unscheinbare Mäuschen. Nicht gehasst, nicht geliebt, nicht da! Ich habe nicht viele Freunde, doch was sind schon Freunde? Sie sind da, wenn es mir gut geht und wenn nicht? Freunde hören einem zu, doch vielleicht will ich gar nicht mit ihnen sprechen, vielleicht kann ich das schlichtweg nicht. Ich bin keine schillernde Persönlichkeit, wie sie es war. Manchmal habe ich das Gefühl, gar keine Persönlichkeit zu sein und nicht zu existieren. Dann schwebe ich in einer Seifenblase. In meinem kleinen, heilen Reich in das keine Gefühle dringen können. Nur der Schmerz kann mich aus diesem Zustand befreien. Doch der Schmerz lässt auf sich warten. Er will und will nicht kommen. Eher beschleicht mich ein Gefühl der Freude. Endlich schenkt MIR jemand Aufmerksamkeit, beachtet mich und hat Mitleid mit mir. Ich hasse mich dafür, so etwas zu empfinden! Ich liebte meine Mutter, wie kann ich froh sein, dass sie tot ist? Ich bin ein kleines, egoistisches Arschloch! Ich verabscheue mich, ich verachte mich, ich hasse mich!

Ach ja, ihre Lieblingsblumen waren die Pfingstrosen, die Pinkfarbenen.

Nun bin ich also hier, keinen Schritt weiter als zuvor und trotzdem hat es gut getan all dies einmal durch meinen Kopf gehen zu lassen. Danke, danke lieber Leser, dass sie mir zugehört haben! Aber nun ist es Zeit zu gehen. Auf Wiedersehen!

Langsamen Schrittes ging sie voran.
Ein dumpfer Knall, ein Aufschlag.
Ein kleines Rinnsal Blut färbte den Schnee tief rot.

 

Huhuuh *wedelwink*

Keine Ahnung ob dieser Text wirklich hier hin passt.. Bin neu hier... Trotzdem hoff ich so bald wie möglich eure Kritik dazu zu hören =)

danke schon im Voraus
eure Morgana

 

Hallo morgana,

nur zwei erzählerische Aspekte, die mir sofort aufgefallen sind.

Die Ärzte gaben ihr damals nach meiner Geburt noch knappe 2 Jahre und nun hatte sie trotzdem noch 16 gelebt. Obwohl „leben“ ist völlig übertrieben. Die letzten Monate lag sie nur noch in ihrem Bett. Während der Chemotherapie verlor sie alle Haare und so kam es, dass sie eine schwarze Perücke trug. Früher schämte ich mich sehr manchmal, wenn sie nach einer Therapie damit zur Schule kam, um mich abzuholen.
Das stimmt zeitlich leider hinden und vorne nicht. Das alleine wäre nicht so schlimm, schließlich kann die Erinnerung einiges zusammenwürfeln, aber dann müsste da irgendwie auch ein Hinweis sein.
Die Mutter wird keineswegs 16 Jahre lang eine Chemotherapie bekommen haben, also auch nicht 16 Jahre mit einer Perücke herum gelaufen sein. Eher wird es einen abwechslungsreichen Krankheitsverlauf mit guten und schlechten Zeiten gegeben haben. Immer wieder neue Therapien, aber (bei so einer langen Dauer der Krankheit) auch immer wieder die Hoffnung, die Leukämie ganz besiegt zu haben.
Informiert scheinst du dich über die Krankheit gar nicht zu haben. Es fehlen Hinweise auf andere Versuche, und vor allem die Suche nach Knochenmarkspendern, die bei so einen Krankheitsverlauf bestimmt stattgefunden hat.
Er ist nicht wie sie und ich bin es auch nicht! Überhaupt kein bisschen! Schon früher sagten meine Verwandten immer, ich käme ganz nach meinem Vater. Sie scherzten darüber, ob mein Vater damals fremdgegangen sei.
Auch hier hast du beim Schreiben schlicht nicht nachgedacht. Wenn Papa und Tochter nicht wie die Mutter sind, aus deren Leib die Tochter ja eindeutig gekommen ist, dann kann allerhöchstens die Mutter fremdgegangen sein, nicht aber der Vater.

Lieben Gruß, sim

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo morgana,

herzlich willkommen auf KG.DE. Du wirst hier sicher viel Spaß haben, auch wenn die Reaktionen auf Deine erste Geschichte nicht positiv sind. :)

Ich schließe mich meinen beiden Vorkritikern an: Ziemlich viel harten Tobak hast Du in Deinem kurzen Text verpackt. Und das Ganze leider nicht sehr glaubwürdig (wie sim sehr deutlich gemacht hat). Und mal abgesehen davon, dass eine Suizidgeschichte wirklich total gut gemacht sein muss, damit sie sich von den vielen, vielen üblichen, langweiligen wirklich abhhebt, ist mir in Deinem Text nicht wirklich klargeworden, warum die Prot sich unbedingt umbringen muss. Erst ist sie traurig über den Verlust der Mutter, dann bekommt man den Eindruck, dass sie als graues Mäuschen ganz froh darüber ist, nicht mehr im Schatten der schönen Mutter stehen zu müssen und dann - PENG - färbt ihr Blut den Schnee? Für mich ist das weder glaubwürdig, noch nachvollziehbar.

Was auch mich ziemlich gestört hat, sind die vielen fehlenden Kommata. Wenn Du möchtest, dass ich sie einmal heraussuche, dann sag mir Bescheid.

Tut mir Leid, dass ich mich nicht positiver äußern konnte.

Liebe Grüße
al-dente

 

Hallihallo!
Danke erst mal an al-dente für die liebe Begrüssung!
Zudem muss ich sagen, mag ich im Grunde genommen Kritik, denn wie soll man was verbessern, das völlig unkritisiert bleibt? (na gut einmal ausgenommen von völlig perfekten Dingen...;) )
Ich muss zugeben, dass die Geschichte schon etwas älter ist (hab ich mit 14 geschriben) und dass ich völlig vergessen habe, sie nochmals durchzulesen...
Einzig die Anschuldigung ich hätte mich nicht gross mit dem Thema auseinander gesetzt, hat mich leicht verletzt, da ich als Tochter einer krebskranken Mutter sehr wohl weiss, was eine Chemotherapie für Auswirkungen hat/haben kann... Na gut, aber konntet ihr nicht wissen, also kann ich's euch nicht übel nehmen...

In diesem Sinne hoffe ich bald einmal die Zeit zu haben um meine Geschichte zu überarbeiten (oder ist es auch möglich seine Geschichten wieder von kg.de zu löschen?) und begnüge mich mit dem Gedanken, dass es mit meinen Geschichten immerhin nur aufwärts gehen kann *lool*

Viele Grüsse
Morgana

 

Hallo morgana,

wow! mit 14 hast Du die Geschichte geschrieben - Okay, vielleicht wäre ich ein wenig vorsichtiger gewesen, wenn mir das klar gewesen wäre ...
Aber jetzt ist es passiert und Du kannst ja aus unseren Kritiken eigentlich nur lernen, indem Du das annimmst, was Dir einleuchtet und den Rest ignorierst.Eine Geschichte kannst Du übrigens löschen lassen - bitte einfach einen Moderator / eine Moderatorin darum ...

Ich bin jedenfalls schon gespannt auf Deine nächste Geschichte ...

Lieben Gruß
al-dente

 

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom