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Platsch (Gefühlvolle Schilderung)
»Hey Alex, was machst du heute noch?« Thomas kommt von hinten, legt mir einen Arm fest um die Schulter.
Ich will mit den Schultern zucken, kann es aber nicht. »Ich weiß nicht«, antworte ich. »Erstmal Sozialkunde büffeln, dann ein bisschen chillen.«
Lena greift sich Thomas‘ Arm und legt ihn um die eigene Schulter. Sie muss sich auf die Zehenspitzen stellen, um ihren Freund zu küssen. »Du wolltest mit mir ins Einkaufszentrum fahren.«
»Nee, kein Bock«, sagt Thomas und schaut zum Eingang, ob Florian endlich kommt. »Wo bleibt der Spacken nur?«
»Arschloch«, sagt Lena, bevor sie geht. Nach ein paar Metern schaut sie sich noch einmal um, dann verschwindet sie.
»Na endlich.«
Florian kommt. Wir schlendern los, die Hauptstraße entlang.
»Was machen wir heute Abend denn nun?«, fragt Thomas erneut. »Ihr seid richtig lahm geworden.«
»Ich muss lernen. Wir schreiben morgen ‘ne Klausur.«
»Seht mal, die Katze!« Florian nickt kurz in Richtung Bürgersteig. Ein paar Meter vor uns jagt eine Katze einem Saftkarton hinterher.
»Geil«, sagt Thomas lachend, »was für ein beklopptes Vieh.«
»Voll Palle«, sage ich und steige in das Lachen ein. Wir kommen der Katze näher, der Tetrapak rutscht über den Fußweg.
»Lasst uns doch ‘ne DVD sehen«, mault Thomas. »Ich bring auch Bier mit.«
»In China essen sie Hunde?«, fragt Florian und tritt den Pappkarton im Vorbeigehen auf die Straße.
Ich stimme zu. »Aber erst um acht. Vorher muss ich lernen.« Ich sehe zu Thomas, will wissen, ob er mit der Planung einverstanden ist. Der sieht auf die Straße.
»Platsch«, sagt Florian.
»Geil«, sagt Thomas lachend, »was für ein beklopptes Vieh.«
»Krass«, sagt Florian, »läuft die doch diesem bescheuerten Karton hinterher.«
»Zum Glück muss ich den Saukram nicht von der Stoßstange kratzen«, sagt Thomas immer noch lachend und schüttelt den Kopf.
Sie drehen sich um, wir gehen weiter, die Show ist vorbei.
»In China essen sie Hunde ist okay«, sagt Thomas. »Den habe ich lange nicht gesehn.«