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Poppen.

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12.04.2002
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Poppen.

Riechen. Ein Duft beströmt die Luft, wenn ich den Verschluss vom Fläschchen schraube. Eine Ahnung wahnt sich leise an mein Nasenloch heran. Ich nase mich ganz verstohlen an die Flaschenöffnung an. Meine Augen beaugen das Lokal. Alles okay, kein Auge da, das sich für mich und mein Fläschchen interessiert.

Ich schnüffle diese Uhu-Ähnlichkeit von einem Duft ganz, ganz, ganz tief in mich rein, so lange, so lange, bis .... bis ich nicht mehr atmen kann. Und dann?

Wwwwuuuuummmmm! Da bläst mich ein Ganzkörpersturm fast vom Barhocker. Die Haare stehen einen millionenfachen Himalaya. Die Schädeldecke bläht sich himmelwärts. Ein Knall. Und es verblitzen zehn millionen Gehirnzellen in einer einzigen Sekunde. Die Ohren verhochofen sich ins Nichts. Aus der Tiefe meines Unterleibs vergggrrrhhht ein Gggrrrhhh in meiner Kehle.

Und dann? Dann hat mich das Leben wieder eingefangen. Ich denke: schade! Und gleichzeitig: Gott sei Dank! Wow! Wenn doch bloß das ganze Leben so ein geiler Zustand wäre!??? Und ich ziehe gleich noch einmal an diesem mördergeilen Fläschchen an.

Und wieder: Wwwwuuuummmm! Ein Blitz! Und wieder poppen zehn millionen Zellen in ein Nichts. Ich denke: egal! Was schert mich mein Gehirngezelle?! Ist heute nicht ein Feiertag? Also gleich noch mal und: Wwwwuuuuummmm!

Doch irgendwann dann fiel mir auf: Ich fing mit dem Vergessen an.

© Copyright by buji (5.2.2005 von 02.10 – 03.40 Uhr im Smaragd)

 

Hallo buji!

Ich habe ja schon lange nichts mehr von dir gehört. Freut mich!
Freut mich, daß Du dich freust! »lange nichts gehört« beruht natürlich auf Gegenseitigkeit. ;)

Du schreibst: "Mir ist unverständlich, wie Ihr hier so aneinanderkrachen konntet."
Ehrlich gesagt, mir auch.
Ich meinte das aber schon auf Euch beide gleichermaßen bezogen. Ich war nach dem Lesen eines Großteils des Threads ziemlich perplex, was da für Aussagen gefallen sind, deshalb hab ich erst auch nur so kurz dazu geschrieben. Jetzt hab ich alles gelesen.

Aber zuerst einmal dazu:

buji schrieb:
Mit deiner Ansicht, ich hätte mehr in die Geschichte hinein packen können, hast du nur teilweise Recht, nämlich wenn man das Problem aus der Sicht von KG-Hardlinern betrachtet. Ich hatte jedoch anderes vor. Und wenn ich es mir jetzt im Nachhinein so überlege, dann habe ich wieder einmal genau ins Schwarze getroffen. Poppen wurde wider Erwarten zum Tsunami. Ich liebe es immer mehr.
kg-Hardliner: Offensichtlich scheine ich in Deinen Augen einer zu sein, und es kommt so rüber, als wäre das für Dich etwas Negatives, ein Feindbild.
Nun muß ich mich fragen: Was macht einen kg-Hardliner aus und wie sehr entspreche ich diesem?
Lange Zugehörigkeit/hohe Beitragszahl? Das Festsetzen einer speziellen kg-Schablone im Kopf? Erfahrung beim Schreiben von Geschichten?
Auch, wenn ich hier die meisten Beiträge hab, bin ich sicher die letzte, die sich in ein Schema zwängen läßt und Geschichten anhand eines Fragenkatalogs bewertet. Ich gehe nach dem, was ich aus der Geschichte mitnehme, danach, welches Lesegefühl ich dabei habe, welches Gefühl die Geschichte in mir auslöst, usw.
Ich habe keinen Fragenkatalog, bei dem Du zu wenig Punkte bekommst, auch keine Schablone, die ich über Deine Geschichten lege, und es hat mir auch noch nie jemand eines von beidem angetragen.

Es ist nur die Frage, ob Du etwas vermitteln willst.
Bei einigen Deiner Aussagen (damit meine ich nicht nur in diesem Thread) bekommt man das Gefühl, Du möchtest gern etwas verändern, Dir brennt richtig der Arsch, und wenn Du könntest, wie Du wolltest, wäre sowieso schon längst alles ganz anders. Dann liest man andere Aussagen – die, in denen Du Menschen am liebsten generationsweise in Schubladen sperrst und zum Feindbild erklärst – und fragt sich: »Was will er?« :sad: Und dazu kommt dann noch Dein Anspruch, Tsunamis zu erzeugen, wobei sich immer wieder das Gefühl aufdrängt, daß Du dies über den Anspruch, damit etwas zu erreichen – jemandem wirklich die Augen zu öffnen oder tatsächlich etwas zu ändern – stellst. Es scheint, als wäre es Dir tausendmal lieber, Menschen gegen Dich aufzubringen, als etwas in die Richtung zu bewirken, das dem entspricht, was Du eigentlich kritisieren wolltest.

buji schrieb:
Wenn ich sehe, wie wir fortfahren, Mutter Erde zu vergewaltigen, und wenn ich dann an unsere Kinder und Kindeskinder denke, dann wird mir schlecht.
Ja, mir auch! Aber die Frage ist: Tust Du mit Deinen Geschichten etwas dagegen?
Und darüber werde ich auch weiterhin auf meine Art und WEise schreiben.
Und wie viel Sinn hat es, etwas bewußt so zu schreiben, dass man garantiert damit aneckt, wenn man doch eigentlich den Menschen etwas zeigen wollte? Oder willst Du nur brüllen, ohne zu versuchen, es zu ändern?
buji schrieb:
Bei mir kriegen manche Leute schon einen Herzinfarkt, wenn sie sehen, wie ich nach dem Kugelschreiber greife, haha.
Stellst Du die persönliche Befriedigung über die Angst um Deine Kinder und Kindeskinder? Wie paßt das zusammen?
Ich will auch, daß meine Kinder, Enkel und Urenkel noch – oder vielmehr: wieder – in einer schönen Welt alt werden können. Erreiche ich das eher, indem ich Menschen ins Gesicht spucke, oder indem ich ihnen zeige, was ich meine, möglichst auf eine Art, dass sie anschließend vielleicht meine Meinung teilen oder zumindest darüber nachdenken? Nicht, weil es eine Regel der kg-Hardliner ist, sind Menschen eher bereit, etwas anzunehmen, wenn man ihnen nicht ins Gesicht spuckt oder sie in als negativ dargestellte Schubladen steckt.

Und dann fallen mir Deine Geschichten ein, in denen Du reale Fälle beschrieben hast, die Du in Deiner Funktion am Arbeitsamt kennengelernt hast. Die halte ich für Deine besten Geschichten, weil Du den Leser mitfühlen läßt. Die hab ich wirklich sehr gern gelesen. Und vor allem: Du hast gewußt, wie Du diesen Menschen real helfen kannst, wie Du Deine Vorgesetzten am Arbeitsamt überzeugen kannst! Nämlich nicht, indem Du irgendwelche Leute angesprungen bist, sondern indem Du tief hineingeblickt und Begründungen geschrieben hast, warum diese Fälle positiv zu entscheiden wären. Dementsprechend viel war auch in den Geschichten an Information vorhanden und zugleich hast Du sie so geschrieben, daß der Leser halbwegs mitfühlen kann. – Du weißt also sehr wohl, wie man überzeugt, aber wenn es Dir um die Zukunft Deiner Kinder geht, hast Du es vergessen… :sad:
Für mich ergibt das ein Bild, daß Du da, wo es um Dein eigenes Fleisch und Blut geht, alles dagegen unternimmst, daß es so wird, wie Du es eigentlich möchtest, da Du ja dort, wo es um Fremde und nicht um die Zukunft Deiner Kinder geht, sehr gut weißt, wie es geht. Eine spezielle Form der Selbstschädigung?

Sie schädigt sich selbst durch die Einnahme von einer Droge.
Bei Drogen ist es halt offensichtlicher. Du verpaßt Dir diesen Kick mit Deinen Geschichten und den Diskussionen darunter. Die Frage ist bei beidem gleich: Wozu, wenn man dem eigenen Ziel damit schadet?

buji schrieb:
Da sieht man wieder einmal, wie gut es uns satten EU-lern geht. Wir haben sonst keine Sorgen. Wir haben genügend Zeit, um auch so schwer doof zu sein.
Du sagst das an sim gerichtet, und darin liegt auch ein Grund für mein Perplex-Sein nach dem Lesen. Gerade sim gehört nämlich wirkich nicht zu den Menschen, von denen Du hier sprichst.
Man kann Dir zwar mit Deiner »Gesundheit« wirklich nicht vorwerfen, daß Du keine Zeit hast, andere Geschichten zu kommentieren, aber bevor Du jemanden in so eine Schublade steckst, solltest Du dich trotzdem genauer informieren; sim ist obendrein schon ziemlich lange da. Du kannst Dir ja auch was ausdrucken und im Bett oder in der Badewanne lesen, oder vielleicht kann Dir Deine Freundin ja mal etwas vorlesen. Zum Beispiel sims letzte Geschichte – damit hat er tatsächlich einige Menschen zum Nachdenken gebracht. Wodurch regt er zum Nachdenken an? Indem er genau die richtigen – die wichtigen – Informationen für den Leser annehmbar verstreut, oder indem er ihnen einen Felsbrocken vor die Füße wirft, den er hinterher zu einer Kristallkugel zu reden versucht?

Auch, wenn die folgende Aussage zu jenen von sim gehört, wo ich ziemlich erstaunt war, weil sie nicht wirklich hätte sein müssen, hättest Du aus ihr lesen können, daß sim eher nicht zu jenen EU-lern gehört, denen es so grenzenlos gut geht und die keine Sorgen haben:

sim schrieb:
Wollen wir in einen Wettbewerb treten, wer von uns in seinem Leben schon mehr gelitten hat oder mehr leidet?
Sind wir es, die das Auto gesteuert haben?
@sim: Was bringt es denn, sich gegenseitig das Leid an den Kopf zu werfen oder sich in der Größe des Leidens zu messen? :susp: buji hat Dir sein Leid ja nicht vorgeworfen, sondern damit begründet, warum er nicht so viel vor dem PC sitzen kann – als Folge des Vorwurfs, er verhalte sich wie ein asoziales Arschloch, den er damit entkräften wollte.
Natürlich haben wir beide mit unseren Kindheiten insgesamt mehr – Jahrzehnte – gelitten und leiden immer noch an manchen Folgen davon, aber das nimmt doch buji nicht die Rückenschmerzen; auch nicht, daß es jemand anders war, der das Auto gesteuert hat. Und wissen wir denn etwas über bujis Kindheit, können wir annehmen, sie sei das ganze Gegenteil, ein einziges Honiglecken gewesen? Irgendwo hat auch ewiges Gegen-die-Wand-Rennen seinen Ursprung.

Auf jeden Fall hat jeder von Euch sein Leiden, das ihn irgendwie behindert, und statt Euch das vorzuwerfen, fände ich es irgendwie netter, wenn jeder das Leiden des anderen akzeptiert, sim buji das Nichtkommentieren anderer Geschichten nicht nachträgt, und buji sim seinen kleinen Ausrutscher nicht, den ich übrigens durchaus verstehe, auch wenn er nicht nett war. Man leidet jahrzehntelang an seiner Kindheit, konnte eigentlich noch nie richtig glücklich sein, aber die Gesellschaft will nichts davon hören, hat weder Hilfe noch Mitleid, wir sollen uns das gar nicht anmerken lassen, während jemand mit körperlichem Leiden sehr schnell beides, Mitleid und Hilfe, bekommt und sich nichts dabei denken muß, wenn er es irgendwo als Entschuldigung vorbringt. Deshalb weiß ja auch jeder, wie man eine blutende Fleischwunde versorgt, aber kaum jemand, wie man mit jemandem umgeht, dessen Seele blutet. Wir existieren praktisch gar nicht. Da ist es kein Wunder, wenn ein seelisch Leidender sich dann auch mal irgendwie ungerecht behandelt fühlt, oder einem körperlich Leidenden kein Mitleid zugesteht – er bekommt ja selbst auch keins.

buji schrieb:
Wer Drogen nimmt, der hat nun einmal dieses super Feeling, sonst würde er ja nicht süchtig werden. Hätte ich dieses Gefühl als beschissen beschrieben, dann hätte ich gelogen.
Zur Sucht oder anderen Formen von selbstschädigendem Verhalten neigt man nicht, weil es ein super Feeling macht, sondern weil man es in der Kindheit lernt. Das Verlangen nach Liebe wird mit dem Abtöten des Selbst verknüpft, weil man ja die Liebe der Eltern nur erlangen kann, wenn man sich ihren Anforderungen entsprechend zurechtbiegt/innerlich stirbt. Die Kinder solcher Eltern sind aber nie gut genug, laufen der ersehnten Liebe vergebens hinterher, wiederholen diesen Kreislauf immer wieder, bis von der Sehnsucht nur mehr die Sucht übrigbleibt. Die Sehn-Sucht nach dem Glücksgefühl, das nur eine kurze Illusion ist, ist nichts anderes als die Fortsetzung der vergeblichen Suche nach Liebe und Geborgenheit. Auch als Kind hat man insgeheim schon gewußt, daß es wieder nicht zum Glück führt, so sehr man auch versucht, brav zu sein, aber trotzdem gab man die Hoffnung die ganze Kindheit über nicht auf. Man weiß später auch, daß man nicht wirklich glücklich wird, wenn man das Glück oder die Geborgenheit in Drogen sucht, aber man ist gefangen in diesem Kreislauf aus Hoffen, Sich-dafür-selbst-Schaden-Zufügen, der enttäuschenden Ernüchterung hinterher und dem neuerlichen Verlangen nach dem vermeintlichen Glück.
Natürlich erzählt Dir das niemand so, im Smaragd oder sonstwo – die Leute laufen ja nicht als Selbstanalyse herum. Aber als Autor sollte man auch hinter solche Aussagen schauen (was redet sich derjenige bloß schön, wo ist die Wahrheit?), dann erst kann man etwas aufzeigen. Ansonsten ist es eben das bereits erwähnte Bild-Zeitungs-Niveau – was kein Vorwurf ist, sondern hoffentlich doch ein Ansporn. Mit dieser Gutmenschenzeitung willst Du doch nicht auf einer Stufe stehen, oder? :p
Um gleich beim Thema zu bleiben:
buji schrieb:
Wenn du Alles auf BILD-Ebene herunter brichst, dann müsstest du hier eine Menge Geschichten vernichten, hahaha, auch ein paar von deinen eigenen.
Welche von sims Geschichten meinst Du? Ich kenne alle Geschichten von sim, und mir fällt keine einzige ein, die mit der Bild irgendwie in Einklang zu bringen wäre. Dein »hahaha« läßt mich vermuten, daß Du das nur so dahingesagt hast – hast Du? Es ist aber auch ganz allgemein Deine Meinung über sim, die die Vermutung nahelegt, daß Du von ihm noch gar nichts gelesen hast – bist ja nicht dazu verpflichtet, aber dann wäre doch ein bisschen Zurückhaltung bei solchen persönlichen Wertungen angesagt. – Genauso übrigens, wie alle anderen, die Du immer wieder in Schubladen steckst.
Schubladendenken trennt die Menschen, schafft Streit und letztlich Krieg, und wir wollten doch unseren Kindern eine friedliche Welt hinterlassen, nicht wahr? Warum arbeitest Du ständig dagegen, statt Dein schriftstellerisches Können, Deine sprachliche Originalität und Deine Kraft für etwas einzusetzen, womit Du überzeugen kannst?
Provozieren ist vielleicht lustig, aber es bringt nichts, und das weißt Du. Wer hat zum Beispiel mehr erreicht: Die Anti-Zwentendorf-Bewegung der späten Siebziger, deren Mitglieder unermüdlich und überall mit Infoständen präsent waren, die Bevölkerung informiert haben und letztlich den Ausstieg Österreichs aus der Atomenergie bewirkt haben (und in Form von Global2000 immer noch aktiv sind), oder die Anarchos und Hausbesetzer der Achtziger, die zwar provoziert haben, wo aber sonst nicht viel dahinter war?
Den Anti-AKW-Leuten war ihr Vorhaben wichtig, es ging ihnen um ihre Kinder, um die ökologische Zukunft – deshalb haben sie ihre Sache mit Hirn gemacht.
Als die Gemeinde Wien den Hausbesetzern ein Haus zur Verfügung stellen wollte, hat sich herausgestellt, daß ein Großteil von ihnen aus gutem Haus war, teilweise sogar Politikersöhnchen. In Wirklichkeit ging es für sie um nichts, sie hatten ja ihr Zimmer im Haus oder gar der Villa der Eltern und genug am Sparbuch für eine Eigentumswohnung. Das hat es ihnen erlaubt, zu provozieren. Lustig wars, hahaha. – Einzig die Leute von der Schwulenbewegung waren echt, unter den Hausbesetzern. Ihnen ging es tatsächlich um die Sache, und deshalb haben sie sich auch rechtzeitig distanziert, haben ihr Hirn gebraucht und schließlich doch ein Haus, die heutige Rosa-Lila-Villa, bekommen. – Nicht, weil sie provoziert haben, sondern weil sie argumentiert haben. Weil der, dem etwas wichtig ist, seine Sache mit Hirn angeht.

Liebe Grüße,
Susi :)

 
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Hallo buji,

dein Text beschreibt teilweise ziemlich mittelmäßig die Einnahme eines Rauschmittels. Ich finde es z. B. keine gelungene Wortschöpfung von einer "Uhu-Ähnlichkeit" als Vergleich zu sprechen. Das ist eher Productplacement.

Und die Comic-Sprache (Wwwwuuuuummmmm! vergggrrrhhht ein Gggrrrhhh) wirkt sprachlich ein wenig hilflos.

Natürlich hast du auch einige gute Wortschöpfungen in deinem Text, aber er ist sehr kurz, da muss dann halt JEDES Wort sitzen, sonst fressen sich "gut" und "schlecht" in ihrer Wirkung gegenseitig auf.

In die vorausgegangene Diskussion will ich mich gar nicht einmischen, aber ich habe irgendwie das Gefühl daraus mitgenommen, dass du selbst deinen Text für genial hältst, aber das ist er nicht. Das ist eine ganz simple Erkenntnis. Bei mir als Leser kommt folgendes an: Poppers ist Kawuuwmmmmmm!!!! Die Wirkung dauert aber nicht allzu lange. Na und? Was ist daran nun so besonders? Und was an wirklich neuem und interessantem Wissen oder Eindrücken nehme ich als Leser aus deiner Geschichte mit? Und darum gehts. Dein mögliches Ziel, die Einmaligkeit des Rausches in unvergleichlichen Worten einzufangen, ist dir nach meiner Einschätzung nicht geglückt. Und der von dir eher spöttisch ins Gespräch gebrachte Meinungs-Tsunami ist darauf zurückzuführen, dass man dich ernst nimmt. Das halte ich nicht für einen Fehler.

Ich kenne natürlich einige Autoren, die, wenn man ihr Werk kritisiert, gern auf die allgemein-politsche Ebene ausweichen und einem schnell auch mal die Fähigkeit absprechen, Geniales zu erkennen. Darauf kann ich nur sagen: Haha!

Grüße von Rick

P.S. Was ich sehr spannend fand, waren deine Ausführung, WIE grundsätzlich deine Texte entstehen (in Kneipenatmosphäre tw in der Tradition der Kaffeehaus-Literaten). Hast du darüber auch schon mal eine Geschichte verfasst? Das würde mich sehr interessieren, weil das an sich ein tolles Thema wäre!

 

Rick schrieb:
P.S. Was ich sehr spannend fand, waren deine Ausführung, WIE grundsätzlich deine Texte entstehen (in Kneipenatmosphäre tw in der Tradition der Kaffeehaus-Literaten). Hast du darüber auch schon mal eine Geschichte verfasst? Das würde mich sehr interessieren, weil das an sich ein tolles Thema wäre!
Eine Nacht im Smaragd. - Handelt nicht nur vom "Live-Schreiben", aber auch.

 

Danke für den Hinweis, liebe Susi, die Story habe ich mir ausgedruckt, wird heute meine Bettlektüre. Hab schon mal reingelinst und bin mir sicher, dass mich das um einiges mehr ansprechen wird als "Poppen" (So, da haben wir auch wieder den Bezug zu Story).

Grüße von Rick

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi an Alle!
Danke für Eure Kritiken.

Hi Susi!
Es freut mich echt, dass wenigstens dir mein Poppen gefällt. Ich kann eigentlich überhaupt nicht verstehen, wieso es so zu einem Aufreger geworden ist. Für mich war es von Anfang an ein Diamant unter meinen Werken. Der beste Gedicht- und Prosabastard, den ich je geschrieben habe.

Aber ich bin es ja eh schon gewöhnt. Ich schreibe ja so gerne sehr blumig, oder wie immer man diesen meinen Stil halt nennen will. Und der gefällt nicht Jedem, insb hier in kg-de habe ich oft ein Problem. Aber ich weiß ja, hier sind Gedichte unerwünscht und manche meiner Geschichten sind in diesem Sinn halt echt dreckige Bastarde. Schicksal! So bin ich halt, also ich will damit sagen, ich bin ja auch ein Bastard. Meine Urgroßmutter mütterlicherseits war Chinesin, mein Urgroßvater hat sie beim Bahnbau kennen gelernt. Das weiß heute ja kaum noch jemand, dass in Österreich gegen Ende des vorletzten Jahrhunderts ein paar hunderttausend Chinesen (wie in Amerika) beim Bahnbau eingesetzt waren.

Na ja, und da ist dann natürlich der Uropa, ein beinharter Innviertler. Und dann die Urgroßmutter väterlicherseits war Slovakin aus Vacenavice, oder wie das Nest dort heißt. Und der Urgroßvater war ein echter Strizzi aus Wien. Also wenn da nichts neu und auch ordentlich abartig Bastardisches herauskommt, dann hilft echt nichts mehr, hihi.

Du kannst dir vorstellen, dass meine ganze Familie beim Hitler nicht gerade beliebt war, hahaha. Die haben alle von ihm eine Vorzugsbehandlung bekommen. Einigen hat das nicht so gefallen, die hat dann kein Mensch mehr wieder gesehen. Diese Anspielungen in den Rocky-Geschichten sind ausnahmsweise wirklich aus meiner eigenen Bio.

Nun ja, EU. Man kann halt nicht Allen gefallen, und schon gar nicht, wenn man damit sein geiles Spielchen mit dem aktuellen Zeitgeist spielt.

Ach ja, Live-Schreiben. Meine beste Smaragd-Live-Geschichte ist vielleicht "Verpolizistung eines Nachtlokals", da beschreibe ich eine geile Razzia und mein Freund, ein bekannter Linzer Maler wird zur Hauptperson neben mir und meinem zweiten Ich, dem Dichter buji.

Wieso Verpolizistung? Nun, ich spiele mit meinem Sohn immer so ein geiles Wortespiel. Wir suchen Hauptwörter, die keine Zeitwörter haben, und denen schenken wir dann eins. Ich habe die Geschichte schon 2 x geschrieben, aber sie hat mir noch immer nicht gefallen. Wir waren mit dem Auto unterwegs, da kommt uns das erste Mal so ein neues blaues Polizeiauto entgegen. Auf einmal sagt mein Jimi: "Hey, für Polizist gibt es auch kein Zeitwort." "Na, fällt dir was ein?" Er denkt kurz nach und sagt: "Was bedeutet: Ich werde überpolizistet!" Ich: "Nau des ist leicht. Das heißt: 'Ich werde von mehreren Polizisten niedergeknüppelt." Da lachen wir dann beide und auf einmal macht es bei mir Klick! Und am Abend habe ich dann die Endfassung geschrieben.

Viel Vergnügen beim Lesen! Hoffe ich!

Beste Grüße
bujerl

 

Hi!
Irgendjemand kriegt halt immer was ins falsche Röhrchen! Ich habe nur zu erklären versucht, warum ich mich hier in den einzelnen Foren nicht mehr einbringe. Ich wurde schon des Öfteren angegriffen, weil ich die Geschichten anderer Autoren nicht kommentiere. Warum ich das nicht mache, das hat halt seine Gründe, das hat absolut nichts mit Selbstmitleid und Weltenschmerz zu tun. Ich muss mir halt meine Zeit am PC einteilen. Die 2, 3 Stunden am Tag, die ich habe, die widme ich halt lieber meinen Geschichten und den Kommentaren hiezu. Ich wollte, es wäre anders.
Aber EU!
Und Poppen? Wer's schon einmal hat, der weiß, dass die Geschichte darüber nicht länger sein darf. Sie ist genau der Dauer des Gefühls und seiner geilen Intensivität angepasst. Es macht Wumm, dann Fumm, dann zerfetzt dich ein Sturm des Lachens .....
Tschau
buji

 

Hallo buji,

interessante Geschichte, die Du da gepostet hast. Zunächst einmal gleich vorneweg: Ich hatte mit "Poppen" etwas anderes assoziiert, das könnte von Dir auch beabsichtigt sein. Ist auch der Grund, warum ich die Story erst jetzt gelesen habe, weil mir das "Poppen" im anderen Sinne einfach zu plump gewesen wäre (für einen Titel oder für eine Geschichte, je nachdem).

Du hast sehr schöne Sprachbilder drin, die mir gut gefallen. Man merkt, daß Du kein Anfänger bist. Auch würde ich der Geschichte trotz der wenigen Handlung nicht seine Berechtigung als Kurzgeschichte absprechen, denn; warum immer altes plumpes Kurzgeschichtenschema? Aber ich will hier auch gar nicht in die Diskussion einsteigen, das können andere besser als ich. ;)

Das Einzige, was mich stört, ist, daß die Geschichte eigentlich da aufhört, wo man einen Anfang vermutet. Der letzte Satz

Doch irgendwann dann fiel mir auf: Ich fing mit dem Vergessen an.
kommt mir etwas plump vor, ehrlich gesagt. Ich verstehe auch nicht ganz, warum er in der Vergangenheit steht, wo doch alles andere im Präsens geschrieben ist. Vielleicht wäre hier "Irgendwann fiel mir auf, dass ich anfing zu vergessen" besser. Denk mal drüber nach. ;)

Eine kleine Bemerkung zu Deiner Rechtfertigung hätte ich dann aber doch noch: Geht es Dir wirklich darum, Kommentare zu Deinen Geschichten zu bekommen, die nichts mit Bestätigung zutun haben, also um konstruktive Kritik, oder geht es Dir lediglich darum, gelesen zu werden?
Mir kommt es einfach gerade so vor, als würdest Du zum Rundumschlag gegenüber jeder Kritik an Deiner Story ausholen, ohne drüber nachzudenken, ob "Poppen." vielleicht nicht doch verbesserungswürdig ist.

Liebe Grüße
stephy

 

Gefährlich!

Hallo Buji,
als ziemliches Neumitglied in diesem Forum will ich mich ein erstes Mal mit einem Komentar einklinken und dabei treffe ich auf Deine Geschichte meine Wahl. Zu Drogen und Alkohol sage ich übrigens schon ganz lange Nein Danke, ich hatte in jungen Jahren einmal ernstzunehmende Schwierigkeiten damit und entschloss mich deshalb entschieden gegen sie. Ich bin also nicht unerfahren, hauptsächlich auch mit Leichtsinnigkeiten und der Befriedigung meiner Neugierde. Deshalb weiß ich, wovon Du sprichst und ich möchte Dir mitteilen, dass Du Umgang und Wirkung mit dieser sehr gefährlichen Drogen (?) ausreichend realistisch darstellst. Ist es eine Kurzgeschichte, wurde gefragt? Ich glaube ja und sie zeigt in ihrer Kürze Wirkung. Zu hinterfragen war von mir, ob du dieses Zeug zu verführerisch bagatellisierst. Nun gut habe ich mir gesagt, Du triffst den Kern: Das Ende war Vergesslichkeit. Ich glaube, es ist realistisch und ich selbst rechne Popper nur ein geringes Suchtpotential zu. So gesehen, will ich die Geschichte auch als ausreichend warnend verstehen. Ich selbst bin im übrigen niemals wieder bereit geweisen, es zu konsumieren. Es macht nur fertig, der Rausch ist viel zu kurz und es bringt nicht viel. Das heißt, auch ohne den Konsum von Poppers vermisst man in der freien Liebe nichts, denn die natürliche Leidenschaft gibt zumindest mir ausreichend euphorische Gefühle. Ich kann deshalb gerne verzichten. Die gesundheitliche Auswirkung beschreibst du meiner Meinung nach sehr realistisch. Ich dachte, so ist es. Und es wirkt zerstörerisch auf die Hirnzellen. Auch das ist dargestellt. Verheerend, das Zeug, gelungen die Darstellung, so meine Meinung über Deine Geschichte.

Meine Gefühle? Doch, Kichern. Krawummen. Und dann lachen, sich sehr gerne erinnernd. Und eigentlich ging alles viel zu schnell herüber.
Bleib wacker und halte Dich gesund. An Deinem Schicksal, wie Du es geschildert hast, nehme ich Anteil und ich wünsche Dir, nicht alles so schwer zu nehmen, in Deinem Leben. Hauptsächlich aber, dass Dir ein drogenfreies Leben beschieden ist. Ich glaube, es ist lebenswert.

Gruß, joasch

 

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