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Premiere - Die Dresdner Tagebücher

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21.10.2004
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Premiere - Die Dresdner Tagebücher

Bis auf maßlose Übertreibung ist jedes Wort wahr und dennoch ist es eine Geschichte.

Die IB-Party - Nerdism oder eine lange Nacht

Ja, studieren ist vielleicht nicht nur am Anfang Bürokratie und anstrengend. Nein, ihren Account kriegen sie in einem Rechenzentrum der Fakultät, nicht der Universität. Ja, das hier ist schon ein Rechenzentrum, aber das in Johannstadt. Sie müssen nach Südvorstadt. Nein, nicht heute, sie können es erst morgen wieder aber nur bis 8.30 probieren. Bis ich dann auch noch das Zimmer der guten Frau gefunden hatte war es auch schon 9. Mist.
Wenn man aber alle seine Einführungsveranstaltungen verpasst, dann wird es dadurch mit Sicherheit nicht besser. Da scheinen einem dann ein unterhaltsamer Mathe-Prof (der Dinge sagt wie: "Diese beiden Aussagenlogischen Ausdrücke A und B repräsentieren die gleiche Wahrheitsfunktion. Wie machen sie das? Na klar, einfach so!" oder "Bitte vergessen sie beim Verlassen der Vorlesung nicht, ihr Handy wieder einzuschalten. Danke." - das aber nicht ironisch sondern tatsächlich so, als würde man ihm einen Gefallen tun. Herrlich...) oder der angenehme, lustige und organisierte Komilitone wie seltene Lichtblicke in der bitterkalten Herbstzeit. Es gibt nämlich einen Haufen Nerds in unserem Studiengang der Medieninformatik und die Frauenquote ist, wenn auch besser als in Informatik, im Vergleich zu Publizistik immer noch erbärmlich.

Also freute ich mich auf nen gemütlichen Abend bei Marie (WinXP einrichten ist wohl der einzige Grund aus dem Nerds (Wie ich vielleicht auch? Hilfe!)) ernsthaft länger von einem Mädchen geduldet werden. Hoffentlich ist das hier mal falsch. Jedenfalls kam es anders.
Eigentlich hatte ich ja gedacht, ich bekäme während dem untätigen Warten und 'Enter' drücken ein Klavierkonzert für wenige Ohren. Aber Marie, die Pianistin, wollte Pudding machen. Manschies, klarer Fall.
"Nein, für die IB-Party."
(HUah? Fliegende Schweine?) "Was ist das denn?" (Vielleicht eine 'Inddernedd Broddogoll'-Party, also so eine Art LAN-Party mit schäbischem Einschlag und Pudding statt Chips und Cola? Dafür also den Laptop mit neuinstalliertem WinXP? Klingt klasse, oder?) Bin dabei, dachte ich mal - kam anders.
Auf mein ratloses Gesicht meinte Marie "Internationale Beziehungen, mein Studiengang, da ist heute Einführungsprivatparty vom dritten für das erste Semester. Kannst gerne mitkommen." Das klang in zweierlei Hinsicht sehr vielversprechend. Zum einen weil ich ja bisher alles Einführungsartige hier verpasst hatte und zum anderen, weil die Frauenquote in IB mal der Wahnsinn ist. Gar nicht wegen der gesammten Anzahl Mädchen ('nur' 50%, wie mir versichert wurde...) sondern es sind einfach zu viele hübsche, intelligente und interessante darunter. Die fast alle im Ausland waren, was zu erzählen wissen, Sinn für Humor haben, diskutieren können, gern und fremdländisch tanzen, das auch können... Hergott, ich komm noch ins Schwärmen. Durchaus vielversprechend jedenfalls - kam abermals anders.
Wir machten uns also auf den Weg. Verdammter Pudding. Nein, er war sicher lecker, Marie erzählte von Bananen, gekocht, ganz unten, von Nussglasur, noch halbflüssig, ganz oben und dazwischen, in einer noch warmen Glasschüssel - der Pudding, den ich nicht probieren durfte (später kam ich in der Hitze des Gefechts nichtmehr dazu) und der saumäßig beschissen schwer und instabil war. Gut, der Gedanke, dass ich mit einem Wurf die gesammte Straßenbahn einsauen könnte hatte was komisches. Eine Art Machtkick... und dann rennen... und natürlich kam es anders.
Wir brachten ihn selber also sicher in die WG. Hier hatte jeder ein Namenschild - geniale Idee, weil es die alberne 'und wie heißt du nochmal'-Frage aus dem Vokabular streicht. Ich bekam "Felix - der Glückliche" und das war ich auch, jetzt ganz er selber. Daher nahm ich mir vor, wenn ich meine Gemütsverfassung schon als Schild auf der Brust tragen sollte, dann würde ich heute Abend kein unwahres Wort sprechen und einfach mal ausprobieren, wie weit man mit Wahrheit und Verschweigen kommen könne. Kam dann tatsächlich so.
Auf ins Gewühl. Gang war klar zu voll (WohlWeilWichtige.schnittstelle-zwischen-küche-klo-haustür-zimmer.de), also ins Sitz-Zimmer. Ratespiele, wer woher? Gut gefallen hat mir "Du bist garantiert nicht aus Bayern."
- "Nein, aber aus München."
- "Du verarscht mich. Sag mal ein paar S-Bahn Stationen..." oder "Bist du erstes oder drittes Semester?"
- "Erstes."
- "Echt? Ich auch, aber ich hab dich noch nie gesehen! Warst du nicht bei der Einführung?"
- "Nein, hab ich verpasst, weil Buchmesse... (stimmt!)"
- "Dann warst du auch nicht auf der Veranstaltung xy?"
- "Nein. (Natürlich nicht, ich war da in Mathe. was ich nicht sagte.) Sag, wo warst du im Ausland? Wie gefällts dir jetzt hier so? Dresden ist cool, oder?..." und so glaubte die Gute noch eine Weile daran, dass ich mit ihr in einem Studiengang sei. Und kam später entsetzt auf mich zurück. Herrlich. Ich lernte dann ein paar lustige Köppe aus der Raucherecke kennen (Hannes, Felix (nicht 'der Glückliche') und andere), tanzte ein bischen, genoß so einen spanischen Avocado Dip mit Crackern und Bier/Wein/WodkaCola (ungefähr in dieser Reihenfolge).
Lustige Gespräche gab es auch immer mit der 'Ich-bin-scharf-auf-Marie'-Gang (keine Namen jetzt!). Ging immer etwa so (in Klammern der Gesichtsinhalt des Gegenübers):
- "Ich red nichtmehr mit dir, du bist nicht IB (ironisch), aber wie kommst du eigentlich hier her? (freundlich interessiert)"
- "Marie hat mich mitgebracht."
- "WIE? Marie hat dich mitgebracht? Unsere Marie? Dann bist du also ihr Freund? (alarmierte Panik!)"
- "Nein, ein Freund (Erleichterung) aber vielleicht wär ich gern mehr... (Erschrecken, Anspannung - HASS!)"
- "Ja ehm, (Feind gesichtet - Zielerfassung bestätigen...) mit welcher Marie eigentlich?"
- "Wie mit welcher? (Stell dich nicht dumm!)"
- "Mit der Baroness? (Zwischen den Zähnen gepresst...)"
- "Ich denke nicht, ihr Nachname ist eher bürgerlich. (Erleichterung in höherer Potenz - leichte Restvorsicht...aber Happy End)"
Es stellte sich also heraus, dass es noch eine Marie im ersten, nicht im dritten Semester gibt und tatsächlich sieht sie, ja, man kann schon sagen außergewöhnlich gut aus. Ich konnte also die Gang verstehen, was mich nicht daran hinderte meinen Spaß mit ihnen zu haben.
Wo war eigentlich 'die' Marie (jeh nach Sprecher meinte das 'die' wen anders, wie ich feststellte)? Weniger wichtig, ich hatte ein dringenderes Problem zu lösen - ich musste aufs Klo und da war eine Schlange. Ich ging also betont lässig und dabei innerlich weniger entspannt zu den Jungs hin und meinte "Ey, lass ma um die Häuser gehn, Ihr müsst doch auch ma austreten...". Kuckt mich an und sagt "Ne, dann ist ja mein Platz hier weg." Ok. Nerds gibts hier also auch - dachte ich mir und stellte mich dahinter. Wollte mich nicht noch mehr ausgrenzen (ich weiß dass das eine billige Ausrede für Nerdismus ist - stimmte aber!). Ich komm jetzt auch langsam mal zum Punkt. Ich schaffte es also ganz nach vorne, an den Platz vor der Tür. Da kommt so eine kleine Französin (die Frankreich-Connection, wie ich sie in Ermangelung eines für mich lesbaren Namensschildes nenne), lächelt süß und spricht "In Frankreisch dürfen die Frauen immer su erst." Und schon war ich schwach geworden. Ich versuche ihr noch zu erzählen, dass das deutsche Wort für jemanden der Frauen vorlässt 'Gentleman', nicht 'Frauenversteher' ist, da geht auch schon die Tür auf und ihr Lächeln entschwindet. Fünf lange Minuten der Reuhe später hatte ich es dann geschafft und war im Allerheiligsten. Und siehe da, trotz meines Druckes auf d.B. war ich schockiert von einem selbstgeschriebenen Poster (Stift hängt daran) mit lauter lateinischen Sprüchen. 'Gebildeter - trage er sich hier ein!' und ich versteh kein Wort. Das ist ja wohl mal Nerdism von der ganz anderen Ecke. In etwa so, wie wenn ich mir ein Poster mit selbstgeschriebenem Assembler-Code an die Wand hängen würde. Ich konnte es mir nicht verkneifen und setzte ein "Manchmal ist es Unbescheidenheit nicht von sich zu reden (Musil)" darüber. So, wenn sie meinen können sie es ja wegschneiden.
Ich kam also sehr entspannt aus dem Klo, hab ja auch fast so lang gebraucht wie 'neu geschminkt', ernte Blicke für mein Grinsen und muss Hannes berichten. Der steigt voll drauf ein, zeigt es jedem und verkürzt dadurch die Schlange nicht.
Jetzt aber - wo ist 'die' Marie? Ah - da. Sie wollte grade gehen. Hoffentlich nicht, weil ich mich aufführ. Nein, jemand kann uns nach Hause fahren. Ja... cool. aber... eh... jetzt? Wurde doch grade erst richtig lustig? "Du kannst gerne noch bleiben." Ok. Das war also Marie (und mein Rucksack in ihrer WG) gegen Party, Hannes, Felix, Heidenspaß... Marie gewinnt. Mist. Bin also kurz nach eins allein und zu Fuß auf dem Heimweg von Maries Wohnung, schwanke zwischen leichter Niedergeschlagenheit und haltloser Depression.
Aber zum Glück ist das hier ja nicht München, wo mit einem um die nachtschlafende Zeit kaum noch wer reden würde sondern Dresden Neustadt. Ich treffe zwei Wandersgesellen in schwarzem Kord und wir haben ein ausgiebiges Gespräch über Allein sein, Gott, die Welt und die ewige Einsamkeit des Reisenden. Das tut gut. Die verstehn mich und außerdem werde ich sie wohl nie wiedersehen - daher Der Gipfel an hemmungsloser Offenheit.
Ich falle um fünf hundemüde ins Bett und nehme nicht den ersten Zug, zu dem ich mir meine Verbindungen rausgesucht hatte - was mir eine kleine Wartezeit in Nürnberg beschert. Jedenfalls muss man nicht nach Neuseeland fahren um sowas wie einen perfekten Abend zu haben.

 

Lord Shiva schrieb unter seinen Text:

(Anmerkung - normalerweise schreibe ich solche 'Reiseberichte' auf fbwf.de unter Neuseeland. und hierher bin ich geraten, weil ich ein paar KGler in Heidelberg mehr zufällig getroffen hab und von dem gegenseitigen Vorlesen und ihrer routinierten und qualifizierten Kritik an meinen Texten begeistert war. Ich freu mich darauf...)
Gruß, Felix - der Glückliche
Solche Anmerkungen bitte beim nächsten Mal als Extraposting unter die Geschichte setzen.

So, jetzt gehts los (das da oben mußte ich machen, da ich hier moderiere):


Moin Lord,

Erstmal willkommen auf KG.de

Deine Geschichte fand ich im Großen und Ganzen sehr unterhaltsam. Normalerweise mag ich keine Geschichten, die von wahren Begebenheiten handeln (da man als Leser das Geschilderte nie ganz nachvollziehen kann), aber deine hat mir trotzdem ziemlich gut gefallen. Vielleicht lag es am launigen (manchmal vielleicht ein wenig zu lapidaren) Stil oder der Tatsache, daß ich als Ex-Student das Milieu kenne und die Sache daher eben doch nachvollziehen kann.
Manchmal läßt du allerdings ein paar Dinge zuviel weg und so wurde es mir an manchen Stellen schwer, dir zu folgen. Und was mich wirklich gestört hat, war dein sehr extensiver Gebrauch von in Klammern eingeschobenen Bemerkungen - teilweise sogar ineinander verschachtelt. Mehrmals habe ich dadurch komplett den Faden verloren und mußte teilweise die Sätze noch mal von vorne anfangen. Ich bin ehrlich, wenn mir der Inhalt nicht so gut gefallen hätte, hätte ich wohl in der Mitte aufgehört mit Lesen. Die Informationen in den Klammern würde ich irgendwie anders in den Text einbauen - so stören sie meiner Meinung nach arg den Lesefluß. Eine Ausnahme: Der Dialog "Marie hat dich mitgebracht" - da wirken und passen sie.

Ja, studieren ist vielleicht nicht nur am Anfang Bürokratie und anstrengend.
Ich kanns nicht begründen, aber für mich klingt dieser Satz irgendwie ziemlich unschön.
Es gibt nämlich einen Haufen Nerds in unserem Studiengang und die Frauenquote ist
Welcher Studiengang? Diese Information gehört meiner Meinung nach dringend in den Satz.
(WinXP einrichten ist wohl der einzige Grund aus dem Nerds (Wie ich vielleicht auch? Hilfe!)
Zwei Klammern gehen auf - nur eine geht zu...
Bin dabei, dachte ich mal - kam anders.
Guter Running Gag
(und natürlich kam es anders)
Klammer weg
Wir brachten ihn selber also sicher in die WG.
selber?
(gut gefallen hat mir "Du bist garantiert nicht aus Bayern."
KLammer weg
"Ey, lass ma um die Häuser gehn, Ihr müsst doch auch ma austreten...". Kuckt mich an und sagt "Ne, dann ist ja mein Platz hier weg."
Sehr gut...
d.B. (die deutsche Bahn hat mich heute über 2h unnötig! in Nürnberg warten lassen - an dieser Stelle nochmal vielen Dank an 'die Blöden'! - Studenten mögen Abkürzungen.)
Ja, mögen sie - dennoch finde ich diesen Witz reichlich platt ehrlich gesagt.

 

Hallo Lord Shiva!

Ja, studieren ist vielleicht nicht nur am Anfang Bürokratie und anstrengend.
Grammatikalisch ist der Satz richtig, aber sprachlich ist er fragwürdig. Als Einleitung finde ich ihn unpassend. Vor allem dieses "vielleicht nicht nur am Anfang".

- das aber dann tatsächlich so, als würde man ihm einen Gefallen tun. Herrlich...
Der Zusatz hier zerstört den Gag vorher (mit dem Handy) - würde ich weglassen.

Da scheinen einem dann so ein unterhaltsamer Mathe-Prof
"so ein" klingt ein wenig ungelenk

Es gibt nämlich einen Haufen Nerds in unserem Studiengang
Welcher Studiengang?

WinXP einrichten ist wohl der einzige Grund aus dem Nerds
Vorher - wir erinnern uns: " Es gibt nämlich einen Haufen Nerds in unserem Studiengang" - klang es so, als wäre der Erzähler kEIN Nerd - aber jetzt ist er doch einer...

Hoffentlich ist das hier mal falsch.
Hier? Warum hier?

HUah? Fliegende Schweine?
Ist das ein Insider? Das würde mir deshalb nicht gefallen, weil ich mich dann sofort als Outsider fühlen müsste - und wer hat das schon gern?

Zum einen weil ich ja bishe
Zum einen, (komma)

kam abermals anders.
Nach meinem (sehr, sehr) subjektivem Sprachgefühl müsste hier "jedoch" statt "abermals" stehen.

und das war ich auch, jetzt ganz er selber.
Ganz er selber? Warum denn er?

Sag mal ein paar S-Bahn Stationen...
Wohl auch ein Insider?

Veranstaltung xy
Ist das ein Kosename für eine mathematische Vorlesung? (Bin ich aber lustig, heute!) Nein, ich würde hier ein konkretes Beispiel nehmen, damit es nicht so beliebig wirkt.

unsere Marie
Unsere (groß)

wie ich sie in ermangelung eines für mich lesbaren Namensschildes nenne
In Ermangelung (groß)

Hoffentlich nicht, weil ich mich aufführ.
Sehr unglücklich formuliert.


Teilweise witzig, teilweise nicht, wenn ich das mal ganz kurz zusammenfassen darf.
Es sind ein paar viele Gags dabei, die mir überhaupt nicht gefallen haben, die ich sogar komplett unlustig fand.
Zudem scheint es mir wirklich hochgradig nerdig zu sein, Namenschilder auf einer Party zu verteilen - das solltest du im Text eigentlich erwähnen. Deine Ankündigung im Titel habe ich leider selten bestätigt gefunden, suggeriert doch die Überschrift, dass dies ein Text wird, der die ironische Auseinadnersetzung mit dem Thema "Nerds" zum Inhalt hat. Das machst du zwar teilweise, allerdings bei Weitem nicht zynisch genug - für meinen persönlichen Geschmack. Die Ironie geht etwas unter, weil sich dein Erzähler im Text etwas zu ernst nimmt. Verstehst du, was ich damit sagen will? Ein paar mehr Seitenhiebe auf den Ich-Erzähler wären einfach schöner gewesen.
Beispiel: er kommt in dieses Bad, wo dieses Poster mit lateinischen Phrasen hängt - das ist eine super Idee! Und dann schreibt er ein Zitat darunter, ein ernsthaftes, an dieser Stelle komplett unlustiges Zitat? Da verpufft der ganze vorherige Gag...

Ingesamt war ich wahrscheinlich der falsche Leser für diese Geschichte und bin ergo auch der falsche Kritiker. Dein Text hat etwas sehr kolumnenhaftes, zumindest hatte ich beim Lesen den Eindruck. Und leider ist er aber in einem Stil verfasst, der mMn überhaupt nicht richtig dazu passt. An vielen Stellen liest es sich sogar etwas hölzern - du hast ja die oben angeführten Beispiele gelesen.
Nun ist ja Humor und vor allem humoristischer Stil etwas unglaublich spezielles. Dein Text entspricht nicht meinem Humorkonzept (klingt cool, oder), das ist aber weder was Schlimmes, noch solltest du dir Gedanken darüber machen.

In diesem Sinne
c

 

ok - krass, ihr seid weltklasse. Das ist genau die Kritik, wie ich sie mag und verstehen kann. Warum sich mein Erzähler nicht mit Nerds kritischer auseinandersetzt? Naja, weil er vielleicht selbst einer ist.
Das Zitat, das mein Erzähler unter das Poster setzt ist auf Deutsch und damit eben ein Versuch... kein Ahnung, vielleicht lustig zu sein? Sein Unverständnis damit zu kaschieren, weil er ja als Nerd niemals zugeben könnte so völlig blank zu sein... irgendwie so.
Ok, ein zentraler Fehler ist mir aufgefallen, den ich in einer früheren Version anders hatte, allerdings schien er mir da zu ungelenkt. Nämlich, dass der Erzähler Medieninformatik studiert (ich auch und die Geschichte basiert ja auf einer wahren Begebenheit). Eigentlich hatte ich das erwähnt nachdem ich die arme IBlerin glauben mache, ich sei in ihrem Studiengang. Klammern mag ich irgendwie, kommt evtl vom Programieren. Ich werde versuchen sie mir für viele Stellen abzugewöhnen.
Die Veranstaltung xy ist kein Insider, einfach eine beliebige Veranstaltung, die IBler besuchten, der Erzähler aber nicht. Er selber dagegen ist ein running Gag, der Lord, er selber halt.
Bürokratie und anstrengend war mir einfach zu mühsam das weiter zu beschreiben. Weil das von Pontius zu Pilatus rennen kennen wir sicher alle zur Genüge. Gerade an einer größeren Uni. Und die wenigsten würden es wohl unterhaltsam finden, oder? Ich für meinen Teil finde, dass dieses Thema von Asterix zur genüge behandelt wurde. Das Forumular 4b im 7. Stock holen, dann hier stempeln lassen, ich bin aber nur noch 4 Minuten hier, dann wieder morgen zwischen 6.30 und 8.30... diese Geschichten halt. Verdammt, grade wollte ich hier schon wieder ne Klammer setzten.

ICh versuch jetzt mal alles zu ändern, was ich eingesehen habe und bedanke mich für die Kritik. Wenn jeder die Geschichte lustig finden würde (auch Leute, die sich lateinische Sprüche aufs Klo hängen), würde mir das echt zu denken geben. Macht die Klammer Sinn? Ich setze vielleicht auch nur deswegen Klammern, weil ich nicht weiß, ob ich nicht vielleicht einfach Kommas verwenden könnte, mich aber wegen schlechter Erfahrungen nicht traue.

Gruß,
er selber

 

Hallo du selbst!

Noch ein kleiner Nachtrag.

Warum sich mein Erzähler nicht mit Nerds kritischer auseinandersetzt? Naja, weil er vielleicht selbst einer ist.
Richtig und genau das ist doch der große Vorteil. Das nennt sich dann Selbstironie und das ist fast die witzigste Form von Ironie überhaupt.

Die Veranstaltung xy ist kein Insider, einfach eine beliebige Veranstaltung
Das war mir auch klar, ich habe nur versucht, etwas Witz in meine Kritik zu bringen. Schließlich sind wir hier in "Humor". Ist aber anscheinend nicht rübergekommen.
Was ich sagen wollte, war: Ich hätte an dieser Stelle eine konkrete Veranstaltung genannt und nicht eine Verallgemeinerung gewählt.

Zudem sind Klammern nicht immer schlimm - nur wenn man überteibt.

Grüße
c

 

Hi C,
und Nerds sind der Selbstironie, ja überhaupt dem zeigen eigener Schwächen nicht fähig. So etwa ist für mich ein Nerd definiert, wenn er nicht mit Computern zu tun haben soll. Dh, wir haben hier so eine, fast Gödelsche, Unentscheidbarkeit. Wenn selbstironisch dann kein Nerd mehr und er sollte doch ein Nerd sein um darüber schreiben zu können. Wenn selbstironisch dann ist zwar der Text witziger aber... Wie man es macht ist es falsch und ich bin halt mal links gegangen.
Wurscht egal - schwamm drüber. Das du was ironisch gemeint hattest war echt nicht bei mir angekommen so andächtig hatte ich eure Kritik aufgenommen. Ich Trottel. Aber warum ich keine konkrete Veranstaltung genannt habe hatte einen Grund. Genau wie das Gespräch mit der 'Marie-Gang' nämlich ist es ein archetypisches Gespräch gewesen. Dh, im ersten war die Frage nach 'Seminar über Internationales Recht', im zweiten 'Vorlesung Politik', 'Geschichte'... usw. Das wollte ich nicht aufzählen, weil ich in nem holprigen IC saß, als ich das geschrieben hab. Und später ist es mir nichtmehr als gravierend aufgefallen. Aber es wäre wohl besser gewesen.

Merci nochmal, willste mir vielleicht ne Geschichte empfehlen, die wir diskutieren könnten? Oder ist das hier nicht usus? Ich fand das grade jedenfalls sehr anregend.
Gruß,
er selber

 

Sorry

Hallo selbiger,

habe mich verspätet, mußt bei :google: erstmal "Nerd" nachschlagen.

Jetzt weiß ich´s also, würde folgenden Satz über die Geschichte schreiben:

Der Nerd verfügt über herausragende Videospiel- und Computerkenntnisse und verbringt seine Freizeit vor dem Bildschirm. Durch die Isolation, die der beste Freund Computer mit sich bringt, und das unvermittelbare Wissen ist er für das Klischee des unverstandenen Außenseiters prädestiniert.
und man findet auch sonst viele nützliche Sachen z.B.:
http://www.armory.com/tests/nerd.html

oder

Ein Bild, wo drüber steht:

Nerd als Punkt in der Landschaft:
Klingt so lange spirituell, bis man dahinterkommt, daß NERD hier ein Nutzername ist :dozey:

Okay, kommen wir zur Geschichte.
Die Hauptfrage ist:
Isses eine Geschichte oder ist es eine Annekdote, ein kumpelhafter Monolog, der viele Schlenker macht, so daß man sich schon mal verzettelt und dann irgendwie zurückirrt zum roten Faden.
Wie unschwer zu erraten, tendiere ich derzeit zu letzterem.
Es wird ein Ereignis ans nächste gereiht und der Prot schlägt sich durch die Nacht.

Das finde ich schade, denn mit einigen Handgriffen könnte man aus dem Material durchaus ne Geschichte basteln, die um einige Gags ärmer, dafür aber auch leichter zu lesen ist.

Hierbei solltest Du Dir überlegen:
- Was will der Prot? (d.h. was treibt Deinen Prot. vorwärts)
A) Marie (welche auch immer)
B) Erst Spaß und dann Marie
C) Das mal was so kommt, wie er es sich gedacht hat

- Was könnte der rote Faden sein? (aber es kam anders - ist zwar gut, aber nicht ausreichend)
A) Suche nach der anderen Marie
B) Suche nach einem Klo
C) Suche nach einem Platz wo man in Ruhe einen Lutscher lutschen kann

Ansonsten würde ich den Anfang etwas straffen. Also die ganzen Studieneinleitungen rausnehmen. D.h. er kommt mit bestimmten Vorstellungen zu Marie und die geht zur Party und in Ermangelung von eigenem Antrieb/Vorstellungen oder wegen ihr geht er eben mit.
Dann die Party, die Du ziemlich gut geschildert hast. Allerdings würde ich mich da auch von einigen Sachen trennen z.B. der Versuch, die Jungs zum Draußen-Pinkeln zu überreden. Die Kleine aus Fronkraisch kommt gut :thumbsup:

Tja und das Ende könnte man ja dann verschiedenermaßen und je nach obigem Schwerpunkt gestalten. Es muß dann auch nicht so zwingend tatsächlich erlebt sein.


Hier ein paar technische Sachen:

Zeitprobleme:

Kurze und auch längere Abstecher in den Präsens?

Ich versuche ihr noch zu erzählen, dass das deutsche Wort für jemanden der Frauen vorlässt 'Gentleman', nicht 'Frauenversteher' ist, da geht auch schon die Tür auf und ihr Lächeln entschwindet.

Ich kam also sehr entspannt aus dem Klo, hab ja auch fast so lang gebraucht wie 'neu geschminkt', ernte Blicke für mein Grinsen und muss Hannes berichten. Der steigt voll drauf ein, zeigt es jedem und verkürzt dadurch die Schlange nicht.

Bin also kurz nach eins allein und zu Fuß auf dem Heimweg von Maries Wohnung, schwanke zwischen leichter Niedergeschlagenheit und haltloser Depression.
Aber zum Glück ist das hier ja nicht München, wo mit einem um die nachtschlafende Zeit kaum noch wer reden würde sondern Dresden Neustadt. Ich treffe zwei Wandersgesellen in schwarzem Kord und wir haben ein ausgiebiges Gespräch über Allein sein, Gott, die Welt und die ewige Einsamkeit des Reisenden. Das tut gut. Die verstehn mich und außerdem werde ich sie wohl nie wiedersehen - daher Der Gipfel an hemmungsloser Offenheit.
Ich falle um fünf hundemüde ins Bett und nehme nicht den ersten Zug, zu dem ich mir meine Verbindungen rausgesucht hatte - was mir eine kleine Wartezeit in Nürnberg beschert. Jedenfalls muss man nicht nach Neuseeland fahren um sowas wie einen perfekten Abend zu haben.


Bei den Gesprächen würde ich mich dann für eine Variante entscheiden oder das Gespräch so umfummeln, daß alles reinpaßt.

Die Anstriche eher raus.

So viel erstma von mir

grüße

mac

P.S. Tja und ausschließen, daß Du jemanden aus der Neustadt nicht nochmal wiedertriffst, würde ich lieber nicht. Allerdings werden sie sich wahrscheinlich nicht erinnern können :anstoss:

 
Zuletzt bearbeitet:

ok - verstehe, es gibt hier haufenweise Nutzer, die was von Kritik verstehen. Zeitproblem - stattgegeben, war einfach Schlamperei. Mein Fehler, Schwamm drüber?

der Faden in der Geschichte ist weder Klo, noch Marie noch Lutscher (?). Der Faden geht in etwa so, dass ich rausfinden wollte wo es denn die Nerds noch alle so gibt, mal abgesehen von dem bekannten Videospiele/Programier/Dauerzock Exemplar. Wenn du willst, dann ist das einfach nur eine Art Text, nichtmal ne Geschichte, der sich fragt ob es nicht noch andere Arten von Nerds geben muss.
Also Leute, deren einziger Freund das Latein Poster auf dem Klo ist, die sich aber jemandem, der sich ein JavaProgramm aufs Klo hängt und vielleicht auch noch Informatik studiert, arrogant begegnen, weil sie finden, dass sie gebildeter sind (überspitzt). Als jemand, der gerade angefangen hat Medieninformatik zu studieren musste ich mir darüber eben im Zug Gedanken machen und diese aufschreiben. Und weil ich einfach gerne Reiseberichte schreibe hab ich versucht eine Art Reisebericht von ner Party zu schreiben. Jeder Nerd schreibt sicher solche Berichte in sein Internetforum, wenn er was gesehen hat, was ihm Spaß macht. Vielleicht schickt er sie auch anonym seiner Angebeteten, das hab ich aber nicht gemacht. Weil mich halt interessiert, wie der Text so verstanden wird und weil ich lernen will 'besser' zu schreiben.

Würde sich hier ein kumpelhafter Monolog, der von sich behauptet eine Geschichte zu sein, von vorne herein disqualifizieren, nur weil er von einem Nerd kommt, der nicht schreiben kann?

Ok, jedenfalls danke für deine Ausführliche Antwort, kommst du aus Dresden? Weil wenn es da mehr von 'unserer' Sorte, also den literaturinteressierten möchtegern Schreiberlingen gibt, dann könnte man ja da so eine Art Zirkel aufmachen. Wenn du Lust hättest - wir könnten uns ja einfach mal so treffen.
Gruß.

 

Hi Lord,

möchte nur für mich sprechen, weitere werden wahrscheinlich ihre Meinung auch noch kundtun.

Aus meiner Sicht isses ein Forum für Kurzgeschichten und dementsprechend versuchen wir, die Dinge, die wir erzählen wollen, in Geschichten zu verpacken. Darauf hab´ ich mit meiner Kritik hingearbeitet.

War´n alles nur Vorschläge, die illustrieren sollten, was ich meinte. Und ich denke, in Deiner Erzählung wimmelt es von Pointen und schrägen Figuren, die man sehr gut zu einer Geschichte anordnen kann. Darum eben mein Rat, es dahingehend umzuschreiben.

Also Reiseberichte (und so Tagebucheinträge), da bin ich skeptisch, ob es hier viele Fans gibt. Aus meiner Sicht geht´s also eher darum, Geschichten zu schreiben, die für Außenstehende genauso spannend und unterhaltsam sind, wie für Leute, die Dich und Dein Umfeld kennen.
Für Berichte, wie etwas war, gibt´s doch eher andere Seiten, oder?

Schau mal hier hat Ben mal so ne Party zu ner Geschichte verwurstet.

Vielleicht hilft Dir das weiter. Wegen Klub, schreib´ ich mal ne PN

bis denn

mac

 

k, ja du hast wohl recht. Geschichten schreiben. Ich werds mir merken und mich bemühen, nicht das hier umschreiben. Vielleicht später, aber grade zu aufwendig.

nochmal danke für hilfreiche Kritik,
Gruß - er selber.

 

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