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Protokoll von Heute

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26.03.2005
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Protokoll von Heute

Protokoll von Heute


Der Tag ist wütend, er donnert schon in seinem Grauen.
Er tobt und er schreit, wie das nur bei schweren Geburten der Fall ist. Das schwierige Heute tänzelt wie mit Federschuhen bekleidet über eine regennasse Straße.
Ein Himmel, der sich über den hektisch und geschäftig Dahineilenden in aller Ruhe grauschwarz entblößt und wie gemächlich bröckelnder Putz fallen gesättigte Tropfen herab.
Man muss sich hier einhüllen in Mäntel und sich provisorisch überdachen mit Schirmen oder man muss seine Hände in Manteltaschen versteckt wahren (um Gottes willen, bloß niemanden berühren !), der Schritt muss bestimmt sein, staccato um staccato muss er gesetzt werden, Atempausen gibt es keine; die Reise beginnt, wohin sie geht ist klar; es ist ein Werktag, jeder geht in sein Werk, keiner folgt dem anderen; der Blick hat seinen Zielpunkt schon starr fixiert noch bevor er sich grimmig und fast martialisch auflegte.
Wie ein erst fernes und immer aufdringlicher und bedrängender werdendes, schneidendes und rauschendes Grollen geben die vorbeirasenden Autos den Takt des Tages an.
Das Licht der Straßenlaternen schimmert sich diffus und unwillig zurück vom feuchten Beton, der es nicht in sich eindringen lassen will.

Als wollte er, der unter diesem geworfenen Schein hindurch schreitet zu verstehen geben, er sei lediglich auf Besuch hier und habe somit leider keinerlei Zeit, noch eine Weile zu bleiben, er müsse immer weiter, die Pflicht ruft; als wolle er dies jenen Menschen um ihn, die ihn ohnehin nicht beachten (nicht aus Boshaftigkeit, nein, aus Tugend !) genau dies zu verstehen geben, wenn er aus einem Nichts vor dem Licht ins Licht tritt und sein Gesicht kurz wie sonnbeschienen aufleuchtet und sein Schatten sich Mühe gibt, sich möglichst lange zu werfen, so lange es eben geht.
Nur zufällig, und wenn dann nur für einen kurzen, erstarrten Moment, verirrt sich sein Blick in den Fängen eines anderen, doch sogleich reißt sich sein Blick bei einem solchen Ausrutscher wieder am Riemen und kehrt ohne Zögern wieder zurück von seinem kurzem Ausflug zum Ausbruch, er renkt sich wieder ein in der richtigen Bahn, so etwas ist unverzeihlich !
Und dann wartet er ohne Erregung, denn er wartet auf etwas Bestimmtes, auf die Straßenbahn in diesem Fall, sie fährt ein tagtäglich zu bestimmten Zeiten, sollte dies mal nicht geschehen so hat das bestimmt Gründe, man wartet gemeinsam, jeder verharrt sprungbereit auf seinem Posten, man kennt einander vom täglichen Truppentransport her, man kennt einander aus der Ferne und wahrt respektvoll jenen Abstand, den diese anonyme Bekanntschaft gebietet, man wähnt sich in Sicherheit im abgesteckten Kreise seiner Anonymität, es ist ein unsichtbarer, geladener Zaun, den man um sich schlägt, doch die Spannung knistert deutlich: bleib fern, du !
Wäre man in der Gewissheit verhaftet, dass man für sein Wort etwas bekommt, so wechselte man es vielleicht mit diesem oder jenem, dort. Ruhe jetzt !
Von der digitalen Anzeigetafel die angibt, in wievielen Minuten welche Straßenbahn abfährt, springen rote Ziffern dem Morgen und ihrem Nullpunkt entgegen.
Man kann sich ganz sicher sein: hier findet eine Verschwörung statt, keiner wagt es, sich auffällig zu benehmen (darin wohnt nämlich jene Gefahr, die den gesamten Komplott bersten ließe !), wann hat sie stattgefunden, diese klammheimliche Vereinbarung und wer von euch hat aller eingewilligt darein, wer hat sie beschlossen diese konspirative Tat mit den Häuserfassaden und den Straßenbahnoberleitungen und den regennassen Mänteln und den unbewegten Mundwinkeln ?
Ankunft.
Die Türen öffen sich und heraus strömt eine unbewegte, in ihrer Hektik befangene, Menschenmasse und er selbst schlägt sich einer geballten Schwüle entgegen, die sich unterschwellig unter die Haut frisst.
Wie ein starre Armee, die den diziplinierten Stillstand übt steht die Luft hier, monströs und beängstigend.
Der Atem wird hier flach gehalten, als wollte niemand, dass man merkt, dass man überhaupt atmet, aber der Atem lässt sich nicht verleugnen, die Fensterscheiben sind schon ganz angeschlagen. Eine Gelse ist darauf. Sie sucht dort Halt zu finden, einen ruhigen Punkt auf der feuchtzittrigen Scheibe, der sie kurz aufatmen ließe und der den Anstrengungen angemessen Tribut zollte.
Aber sie rutscht ab, koordiniert ihre vier, dünnsten elastischen Ästchen ähnelnden, Beinchen immer mit dem mitschwingendem Beigeschmack des verzweifelten Versuchs, eine Art choreografisches Geschick zu erlangen, was jedoch misslingt; das Einknicken, die ziellose Umpositionierung der Beinchen, die ungemeine Anspannung des winzigen Geschöpfs in der mörderischen Schwüle; es nützt nichts, die unwirsch-ungeordnete Linie, die sich die Fensterscheibe hinabzieht ist untrügliches Zeichen eines großartigen Scheiterns.
Nun stößt sie sich ab in der Gleichzeitigkeit eines aufbegehrenden Flügelschlags, erhebt sich und lässt sich nieder auf der rauhen Oberfläche des Entwertungsgerätes, den Blick hin zu jener Fensterscheibe gerichtet, an der sie zuvor ihre Bemühungen entleerte, wo sie nun regungslos hockt, von dem zweckentfremdetem Aufgebot ihrer vorigen Regungen vollends verstört und starrt auf das Objekt ihrer vernunftentbundenen Begierde.
Kleine, dunkle, unscheinbare Knopfaugen, die es atemlos fixieren und eine ahnungsvolle Resignation überschauert den Betrachter und ein gewisser infantiler Stolz regt sich in ihm beim Anblick der Gelse, die sich aufs Neuerliche erhebt und wiederum auf ihren unmöglichen Berg zusteuert, den sie sich anschickt zu erklimmen (zwar müsste sie es besser wissen, aber sie will nichts wissen davon).
Er tritt in eine beklommene Stille, in welcher dem gesprochenem Wort in einer unbegründeten Voraussicht nur in gedämpfter Manier gewährt wird zu tümpeln, eine bedrückte Ruhe, in der jedes laute Lachen gegen die Maximen dieser Trauer verstöße, über die man irgendwann mit unbehaglicher Einstimmigkeit übereinkam.
So wiegt er sich gleichsam mit der leicht schaukelden Fahrt der Straßenbahn in seiner eigenen Anonymität und gibt durch die harte Grenze des Schweigens, die er eng um eng um seinen eigenen Kreis zog, deutlich zu verstehen, dass man hier als Fremder unter Fremden weilt und das niemand seine Anwesenheit als eine Aufforderung oder gar als Provokation missverstehen solle, sondern lediglich als einen in diesen schwankenden Boden gerammten Bolzen des Schweigens, der lediglich dem dröhnendem Schreilaut seiner Pflicht folgt und das einzig die unwirkliche Stimme, welche den Namen seiner Zielhaltestelle verkündet, sich an sein Interesse anschmiegt.
Soldatische Disziplin herrscht hier unbarmherzig auch über die Momente der Schönheit hinweg.
Im gelbverfahltem Licht wirkt das Spiegelbild jener zarten, jungen Frau, deren Gesicht von einer eindeutigen Wucht der Jahre gezeichnet wurde und die sie älter aussehen lässt als sie ist, die sich in der verglasten Rückwand der Fahrerkabine mit feinsinnigem Skeptizismus betrachtet, die sich dort fragend ansieht ohne sich anzusehen, in eine wunderbare Ferne entrückt, die die Kraft hätte (würde man ihr diesen Verdienst bloß zugestehen !) diese seltsame Atmosphäre, die vollgesogen und fett ist von der Tugend des Unmuts, entvielen bersten zu lassen.
Die gerunzelte Stirn bezeugt die enthusiastische Wanderschaft ihrer Gedanken über den mutig und kritisch staunenden, vor sinnlicher Dunkelheit strotzenden Augen und ein unsicherer Mund zuckt unbeholfen ob den konvulvistischen Regungen in ihr.
Nächste Haltestelle: Mirabellplatz. Plötzlich ist sie wieder mitten darinnen in dieser Straßenbahn wie alle andern, die wissen, wann sie raus müssen. Und weg.
Dieser Moment sei hier nur kurz angemerkt, er hat ja nie stattgefunden.
Ein plötzlich erschrillendes Kreischlachen durchbohrt die eiserne Ordensregel dieses Unortes und darauf folgend die schneidende Ermahnung: „Wirst du wohl still sein ?“
Das Kind begreift es nicht. Die Warnung erhebt sich neuerdings, nun im bestimmterem Imperativ: „Sei still jetzt !“. Das Kind ist noch nicht vertraut mit den alten Riten, es wird schon noch ruhig werden, später.
„Sie schauen doch schon alle !“. Das Kind unterbreitet der Mutter seine Güte, blickt sich in ganzem Wohlwollen um und quittiert die absurde Furcht der Mutter mit intensivierter Grelle: „Aber es schaut doch gar niemand !“.
Nein, aber sie könnten (ach herrje, sie könnten, sie könnten !). Eine Ohrfeige bereitet dem Grauen ein Ende und verdeutlicht das eigentliche Grauen.
Ankunft.
Und wieder eilt er durch den Regen, vorbei und hindurch zwischen geklotzen Bürohäusern, die sich wie Wächter in den Himmel ragen.
Er strömt zusammen mit den Andern durch die engen Gassen, flutet sie, zweigt sich ab vom Hauptstrom, gerät in einen anderen, gelangt an ein Staubecken vor einem Zebrastreifen, schlägt dort ungeduldige, kleine Wogen; verdeutlicht diese Situation doch unverschämt das leidige Motto des Tages: Warten. Es ist, als ob Grün nie käme.
Dort braust man sich dann eine Weile auf, strandet schließlich irgendwo an seinem Ziel.
Ankunft.
Ein Blick auf die Uhr genügt, um zu erkennen, dass der Feind bereits sein Startloch aufsucht. Eine Zigarette lang noch verbleiben unter dem überdachtem Haupteingang. Kurz Zeit. Der flatterhafte Rauch an diesem festem Morgen füllt den Zwischenraum, in dem er sich wähnt; es ist der selbe Zwischenraum, in dem sich der Schauspieler vor seinem Auftritt wähnt. Konzentration. Man spannt sich ein.
Er öffnet die Tür, der Vorraum ist grell, ein klinisches Weiß hockt auf den Wänden, aber springt nicht herab.
Das unaufdringliche Klingeln des angekommenen Aufzugs tönt freundlich und hell, fast frühlingshaft; Täuschungsmanöver, wohin man blickt. 3. Stock und schon wieder: „Kling“, sollte man diesen Versuch loben oder denunzieren ?
Sanftmütig erschallt harfengleich die Stimme der Sekretärin, die auf bestem Fuß mit dem Aufzugsklingeln steht: „Guten Morgen“. Er erwidert, immer wieder überrascht über diese wunderbare Frau, „Guten Morgen“.
Das werden die einzigen Worte gewesen sein, die er mit ihr gewechselt haben wird. Vorzukunft. Seltsame Zeit.
Er legt seinen triefenden Mantel ab und wirft sich ein ganz anderes Kostüm über.
An der Tür zu seinem Büro hält er kurz inne und blickt auf das Namensschild, welches rechts von der Tür in der Höhe der Türklinke positioniert ist: dort liest er seinen Namen, gut sichtbar für jeden versteckt hinter einer Glasplatine, davor der Ingenieurstitel, welche untrennbar miteinander verwoben zu sein scheinen, gierig und ekelhaft schmiegt dieser Titel sich mit den Klauen seiner Anwesenheit um seinen Namen. Seit seinem gestrigem Verlassen hat das Büro keinen Mucks gemacht, die Akten stehen stramm und stolz ob ihrer bedeutungsschwangeren Farben und Nummerierungen, die Statistiken liegen abgabebereit am linken, oberen Tischrand, die Schwärze des Computerbildschirms klafft wie ein offenes Maul ohne Zähne, Zunge und Gaumen, auf der geschundenden Tastatur sind die ersten Anzeichen des Verschleisses am gemächlichen Unkenntlichwerden der Buchstaben sichtbar.
Der schwarze Drehledersessel steht schon mit der Vorderseite zu ihm gerichtet.
Es bereitet ihm eine gewisse Freude, die Dreiviertelkreisdrehbewegung des Sessels bei seinem schwunghaftem Aufstehen, der Bewegung des Verlassens, um 5 Uhr nachmittags genau so zu berechnen, dass der Sessel am nächsten Morgen bei seiner Ankunft im Büro genau in der Vertikalen mit der Vorderseite zu ihm gerichtet steht, nachdem er eingetreten war. So auch heute. Eine Wanduhr, in halber Höhe in der Mitte seines Schreibtisches fixiert, treibt, mit der regungslosen Gebärde des Sklaventreibers, die Sekunden voran und hält sie zum Narren, denn er treibt sie im Kreis. Die Jalousien sind noch geschlossen, er öffnet sie sogleich in der insgeheimen Hoffnung das bewegte Draussen könnte, zumindest in kleinen, gütigen Teilen, hier eindringen.
Die verstohlenen Blicke dieses Tages werden sich auch heute wieder in heimlichen Momenten an die Wanduhr und an das sehnsuchtsbesetzte Geschehen des Draußens heften. Das Kind will im Freien spielen.
Es ist sehr ruhig hier, eine nahezu gespenstische Stille. Nur das leise Surren des Computers atmet in elektromagnetischen Wellen, ein samtenes Schwingen erfüllt den Raum mit beruhigender Kraftlosigkeit, der Tag schweigt in der glattgewellten Dosierung der Gemächlickeit.
Seine Finger führen Standardtänze auf der Tastatur zu diesen längst verstummten Melodien auf. Der Geruch fehlenden Schweißes haftet dem ganzen Raum an, man merkt es ganz deutlich. Die Stunden schlagen ihren verronnen Vorgängern den Schädel ein und zerreiben sich unmerklich im Getriebe der Statisiken, gesicherter und ungesicherter Dateien, den beiliegenden Begleitbriefen(denen man weitere Informationen entnehmen sollte), den dringlichen Telefonaten, den 1. und den 2. Mahnungen, der Umsatzsteuer, diversen Prozentsätzen(die nach Belieben oder Wohlwollen variieren), einer ordentlichen Buchführung (die unabdingbar für alles Weiterführende ist), Berichte über das 1., 2. und 3. Quartal, Empfehlungsschreiben und überaus wichtigen Amtswegen.
Gelgentlich klopft es dezent an seiner Tür, zurückhaltend und gedämpft werden dann Bitten in kollegialer Unterwürfigkeit vorgetragen, die gedrosselte Tonlage und Intonation harmoniert in einer befremdlichen Paradoxie mit diesen duch und durch unheiligen Hallen, ein Kollege trägt sein Anliegen mit den dampfgebügelten Umgangsformen vor, die unter Mitarbeitern üblich sind und ohne die man sich seinem Gegenüber gegenüber nicht mehr zu behelfen wüsste.
Er nimmt den Ball auf, behandelt ihn mit der selben unbarmherzigen Geduld und Ruhe und spielt ihn zurück über jenen gefestigten Zweig der Kommunikation, der der Hegemonie des Zwecks huldigt.
„Verzeihen Sie bitte vielmals meine Störung. Ich hoffte, Sie könnten mir vielleicht behilflich sein, da ich mir in Zusammenhang mit dem prozentuellem Anstieg der Verkaufszahlen im 3. Quartal über so einiges unklar bin. Ich wäre Ihnen sehr verbunden“.
„Oh, ich werde sehen, was ich tun kann. Unklarheiten sind ja schließlich dazu da, beseitigt zu werden, nicht wahr ?“.
Beide lachen.
13 Uhr. Schließlich. Mittagspause.
In der hauseigenen Kantine ist die Luft durchschwirrt von einer gewissen Erleichterung, die sich jedoch höflich und den Bedingungen der Umstände gemäß wohlbedacht in Zaum hält, allein schon um sich nichts anrüchiges anmerken zu lassen.
In einer langen Reihe steht er mit seinem Tablett und bewegt sich in kleinen Schritten vorwärts, vorbei an hinter Glasvitrinen ausgestellten Speisen mit diversen Beilagen (man darf wählen), gelegentlich speien silberne Töpfe vulkanische Dampfballen in die Luft, klimperndes Besteck wie der ferne Klang von aneinanderreibenden Ketten, ein sumpfig den Raum ausfüllendes Konglomerat aus Stimmen, dem man nur in seltenen Glücksfällen ein deutliches Wort entnehmen kann, gelegentlich ein irritiert freundliches Nicken. Er hüllt sich ein in eine gewisse Unnahbarkeit auf diesem kurzen, langen Weg, versinkt in Gedanken ohne zu denken, den Geräuschen ist ihre Schärfe genommen worden, ein dünner, zerbrechlicher Schleier lässt sich nieder und eine bleierne Müdigkeit scheint sich über die Welt gesät zu haben.
„Was darfs denn heute sein ?“.
Der Sog birst abrupt. „Verzeihung, wie bitte ?“.
„Sie wünschen ?“
Orientierung.
Unprätentiös, um größeres, noch nicht erregtes, Aufsehen zu vermeiden, deutet er auf irgendetwas. Fleisch.
„Guten Appetit“- „Danke“.
Froh darüber, noch einmal heil davongekommen zu sein, setzt er sich zu einigen Kollgen, wünscht guten Appetit und beobachtet sich selbst beim Zerteilen des Fleisches, beobachtet sich dabei, wie er das eben herausgeschnittene Stück zum Mund führt, beobachtet sich beim Kauen, beim Schlucken.
Er isst gar nicht selbst, irgendjemand anderer isst ohne zu wissen wer, und eine unbeholfene Wut keimt plötzlich in ihm ob einer rasenden Einsicht und er möchte aufstehen und den Betrug in diesen Saal schreien, er nimmt mehrere Bissen, vergewissert sich, ob es vielleicht doch nur ein Trugschluß, Einbildung war, aber nein, er sieht sich um und fragt sich, während er in die satten und zufriedenen Gesichter rund um ihn sieht, ob den wirklich keiner begreife, was hier gespielt wird, warum bloß ereifert sich bloß niemand über diesen Betrug ?
Ein letzter Bissen, um auch noch die letzte Möglichkeit einer anmaßenden Schlussfolgerung auszudämpfen. Aber die Gewissheit bleibt: Das ist kein Fleisch.
Fleisch schmeckt nicht so, doch: Fleisch schmeckt so, aber es ist nicht Fleisch, das erhitzt die Empörung ob dem Betrug nur noch mehr.
Wo ist dieses Volle, dass das Fleisch ausmacht, wo ist die geballte Hitze des Geschmacks, die sich ausbreitet und alles unter einem farbenprächtigem Schleier verschwinden lässt ?
Bloß nicht schreien, nicht schreien, nicht den gesamten Saal aufschrecken lassen, wahrscheinlich würden sie die Empörung auch gar nicht verstehen-es ist gut, solange es ihnen schmeckt.
Er flüchtet sich auf die Toilette.
Die dunkelgelben Fliesen wirken unter dem grellweißem Licht noch kränklicher, als sie es ohnehin schon tun. Der Wasserhahn tropft, der Zeithahn hat sich schon abgedreht.
Aus kleinen, unscheinbaren Lautsprechern tönt Vivaldi. Winter. Allegro, non molto.
Er stellt sich vor den Spiegel, der über dem Waschbecken hängt und beobachtet sich beim Rauchen.
Anschließend füllt er seine zur Schale geformten, aneinandergesetzten Handflächen mit Wasser, erfrischt sich um den Schlaf noch ein wenig auszuhalten.
Wieder zurück im Büro.
Nichts regt sich, außer einer geheimen Unruhe in ihm, die sich ob dem ständigem Vergehen an ihr, ob der ewigen Meuchelmordgelüste erregt, sie fühlt sich schandhaft behandelt wie ein buckliges und einäugiges Kind, von dem niemand etwas wissen darf, ruinierte es ihm doch seinen glanzvollen Status, den er aus einer mühsam pedantischen Sammelarbeit der Glitzersteinchen der Anerkennung heraus errichtete um ihn schließlich wie ein klobiges Ungetüm in die unsicher-feuchte Erde des Selbst zu rammen.
Die Wolken haben sich ein wenig gelichtet und bersten nun in den Raum, tunken ihn in eine nüchtern grellende Kraft.
Ausgetrocknet hockt er in diesem Wasserloch des Lichts und will nichts weiter als sich laben, aber der Sklaventreiber an der Wand hat seine Wüste mit Stacheldraht abgezäunt, seine Schläge streichen im Sekundentakt über die offenen Wunden.
Die Fensterscheiben vibrieren von den vorbeifahrenden Lastwägen und überschweifen den Raum mit einer entrückten Ahnung.
Sein fiebriger Blick flimmert mit dem Bildschirm um die Wette, in einem lethargischem Delirium schlagen seine Finger auf die Tastatur ein, springen auf und ab und wüten über diese immer wie unbehrührt wirkende Fläche.
Der Drucker überstürzt sich in seinem eigenem Ächzen, wie warnende Maschinengewehrsalven blitzt der Druckknopf vom einen Ende zum andern, schließlich gebärdet sich der Drucker beim Ausschalten noch wie ein wütend sterbender Drache, der sich noch einmal ereifert, sein Lebtag lang nicht genug Feuer gespien zu haben.
Es ist das letzte Dokument. Für heute.
Das Klacken des Schlüssels, der sich im Schloss dreht ähnelt dem Geräusch der Erleichterung, dass den Bann gebrochen hat, trägt aber zu gleichen Zügen das furchtvolle Lachen des flüchtenden Dämons in sich.
Der Mantel hat sich von den Malen des verregneten Morgens schon wieder erholt und wartet, zum Aufbruch getrocknet, schon auf seinen Besitzer. Nicht ungeduldig, er könnte Jahre so hängen.
Er streift ihn sich über während er sich von seinen Kollegen verabschiedet: „Bis morgen !“ (immer bis morgen) und sich im Anschluß der freien Wildbahn der freien Zeit übergibt.
Der nunmehr vom samtenem Rot des Lichts gezeichnete Tag zieht atemlos an den Fenstern des Busses vorbei wie ein unwilliges Resümeé, das sich nicht ziehen will.
Die Konturen der vorbeieilenden Stadt gaben sich auf zum Wohle eines verschwommenen Gesamtganzen.
Kein Gesicht hier herinnen gewährt den sanften Fluten des verklärten Lichts, dass unaufdringlich und doch aufbegehrend diesen Bus durchspült, den stählernen Zügen, geprägt vom Steinbruch des Tages, etwas von jener Härte zu nehmen, die man den Tag legen zu müssen glaubt (der wiederum nicht weiß, womit er das verdient hat).
Ankunft.
Während der Tag gemächlich und bestimmt das Gewicht seines Lichts verliert, steht er in der Küche, lauscht dem wehmütigem Grollen der Kaffeemaschine und betrachtet schwarzgesättigte Tropfen, die sich in einen begierig wartenden See des Dunkels werfen und mit jedem Tropfen, der in dieser dunklen Fläche versiegte fühlte er in sich selbst jene große und beklommene Unbeholfenheit ob dem fortschreitend angebrochenem Tag fallen, die in einem traurigem Strom all seinen Mut mit sich riss.

Das alles sind Bilder.
Noch geschehen sie ohne ihn, noch wälzen sie sich in einer schlaftrunkenen Phase der Vorbereitung, noch haben sie ihn nicht umarmt und ihn sich einverleibt, doch deutlich spürt er schon ihre Gier ihn schamlos und ohne Unterlass anzugreifen sich regen.
Er, der still und unbewegt schon wach liegt und wie allmorgendlich die gelüstigen Tänze der Träume erst verwerfen muss und die den Raum durchwuchernden Illusionen erst ausreissen und auf einen großen Unkrauthaufen legen muss um auf dem noch unbestelltem Feld des Morgen zu erkennen, dass die Flucht, die er säen wollte, hier nicht gedeihen kann.
Er wartet bis sein Radiowecker sich einschalten würde.
Nach dem Wetterbericht (bewölkt mit gelegentlichen Auflockerungen) kündigt der Sprecher des Kultursender die Fortsetzung der Reihe „Rilke am Morgen“ an, woraufhin eine dunkle und verrauchte Stimme zögerlich zu rezitieren beginnt: „Nenn´ ich dich Aufgang oder Untergang ? Denn manchmal bin ich vor dem Morgen bang´ und greife scheu nach seiner Rosenröte und ahne eine Angst in seiner Flöte, vor Tagen, welche liedlos sind und lang.“
Er schaltet aus.
In der Unsicherheit seiner noch ein wenig verwirrter Glieder wankt er ins Badezimmer und setzt sich auf die Anklagebank, vor den Spiegel.
Er wundert sich, dass er keine Augenringe hat, aber endet sogleich wieder mit seiner Verwunderung, denn woher denn auch sollte er sie haben ? Er überarbeitet sich nie, kommt nie völlig erschöpft aus dem Büro, schläft gut und ausreichend.
Er hat auch keinen Dreitagesbart, eigentlich findet er nichts an sich, was ihn auch nur ansatzweise verkommen aussehen ließe, mit Ausnahme seiner etwas wirren Haare, aber er wird sich noch kämmen.
So also stehend auf den kalten Fliesen des Badezimmers, die ihm einen kalten Schauer über den Rücken jagen würden, hätte dieser Schauer ihn nicht schon seiner alltäglichen Wiederkehr wegen abgestumpft und ihn autoritär zum Schweigen der Gewohnheit erzogen.
Und mit dem Bild, welches sich kampfbereit und ohne Umschweife vom Spiegel auf ihn zustürzte, stießen verschlingende Donnerwogen der Benommenheit auf ihn hin, deren rückhaltlos leidenschaftlicher Sog die Wände zerbersten ließ und den Boden mit rauschendem Schwanken übersättigte, und all die Bilder des bevorstehenden Tages, die ihn im epileptische Konvulsionen einer einsamen Angst beschwörten, schienen einen konspirativen Schrei des Angriffs zu tätigen und sich sich zu einer geballten Wucht zu vereinen um mit nachdrücklichem Beben im Schritt ihr rechtmäßiges Gebiet zu besetzen.
Es waren die Bilder des unberührten Tages, die sich mit sublimierter Lust in den Windungen seiner Gedankengänge schmiegten und mit übersteigerter Koketterie einen Wettbewerb des Genommenwerdens veranstalteten, ein schamentbundener Reigen, der ein Schauspiel bot, das einer einzigen Ausgeburt der Erde glich, mit einer orgiastischen Mimik der Erregung und fulminanter Besetzung wählten sie die einzige Bühne, die je frei war und boten ihr Trauerspiel dar, in dem keiner der Darsteller sich je erregt zeigte und die strenge Abweisung des Tages der wechselseitigen Verweigerung des Eindringens und Eingedrungenwerdens unwillig und unbefriedigt Rechnung trägt, denn: welche Jungfrau ist es wirklich gerne ?
Er sah sich hektisch um, doch sein Blick bleibt an nichts haften, denn er hat es eilig und wirft sich Kreis um vielleicht eine undichte Stelle in diesem undurchdringlichem Geflecht der Bilder zu entdecken.
Doch die Bilder, die eine große Furcht aus seinem Grund hervorzogen, haben ihr Refugium schon schätzen gelernt, haben schon längst den Platz gefunden, an dem sie bleiben möchten und begonnen eine Kultur zu gründen, indem sie die mannigfachen Samen ihrer tausendgefächerten Farben in alle Winde streuten und in deren Dickicht, das rasend gedeiht, er nun unterzugehen drohte.
Das aufdringliche Nass der Bilder steht ihm schon bis zum Hals und ringsum sieht er kein Land, er wollte wild fuchteln und die Bilder verscheuchen, deren Gewicht ihm anhing und deren Kraft aus der unnachgiebigen Macht ihrer Farben resultierte, die in einer Gemächlichkeit, die schaudern macht, nun einen deutlichen Riss in sein Wesen zeichneten.
Dem Zeitfluss ward Asyl aufgekündigt worden, verbannt in ein Exil der Entmündigung, während sich all die Bilder mit gnadenloser Geduld rings um ihn aufstellten um ihren gewichtigem Anliegen, in denen sich zumeist offensichtliche Anklagen verborgen hielten, in der Höflichkeit ihrer Kompromisslosigkeit Gehör zu verschaffen und sie ihm vorzutragen, ihm, der ihr rhetorisch geniales Geplänker nicht mehr zu ertragen gewillt war und der mittlerweile geschlagen ohne besiegt zu sein am Boden kauerte und seinen Kopf mit schmerzhaft angespannter Entschlossenheit hielt, als wollt er androhen, im äußersten Notfall, vom dem er wusste, dass er nicht eintreten würden, risse er sich Kopf mitsamt Bildern aus.
Ohne Unterlass zelebrierten die Bilder ihre, allen Regeln der gewissenhaft-exzessiven Ausschweifung folgend, Orgie der Selbstbeweihräucherung, die sie mit dem Stolz ob ihrer Standhaftigkeit rechtfertigten und missachteten zur Gänze den verwirrten Gastgeber dieses Festes, der virtuos die Fäden der Organisation gezogen und mit offenen Armen dazu geladen hatte, ohne davon zu wissen.

Als er, die Zeichen seiner Verstörung noch deutlich im Blick fauchend, vors Haus trat, bevor er noch den Schlüssel im Schloss herumdrehen hatte können, sah er eine junge Frau, die er zuvor noch nie gesehen hatte, vor sich stehen und ihn anlächeln.
Sie drückte ihm eine zusammengefaltete Zeitung in die Hand und sagte, dass sie sich freue, ihm hiermit die erste Ausgabe einer neuen Gratiszeitung überreichen zu dürfen, die von nun an jeden Sonntag erscheinen werde.
Wie aus einem Traum gerissen begriff er plötzlich und fühlte, nachdem er die Zeitung dankend entgegengenommen und sich von der jungen Frau verabschiedet hatte, wie ihn augenblicklich eine große Leere umschlang.

 

Hallo Kowoema,

und herzlich willkommen hier.
Leider lässt sich dein Text schlecht lesen. Er ist ein gutes Beispiel dafür, was herauskommt, wenn man es besonders gut machen möchte. Man versteigt sich in blumigen umständlichen Sätzen, die bei genauerer Betrachtung nicht im Ansatz etwas ausdrücken. Sie werden schlicht unsinnig.
Ein paar dieser Sätze von Anfang habe ich dir in den Details rausgesucht. Vielleicht prüfst du deine Sätze insgesamt noch mal hinsichtlich ihrer Aussage. Wie wären sie zu verstehen, wenn man sie wörtlich nähme.

Ein Himmel, der sich über den hektisch und geschäftig Dahineilenden in aller Ruhe grauschwarrz entblößt und wie gemächlich bröcklender Putz tröpfen gesättigte Tropfen herab.
  • grauschwarz
  • bröckelnder
  • tropfen
keiner folgt dem andern
dem anderen
der Blick hat seinen Zielpunkt schon starr fixiert noch bevor er sich grimmig und fast martialisch auflegte.
Der Blick legte sich auf? Was verstehe ich darunter?
Das Licht der Straßenlaternen schimmert sich diffus und unwillig zurück vom feuchten Beton
  • schimmert sich diffus
  • seit wann hat Licht einen freien Willen?
und sein Schatten sich Mühe gibt, sich möglichst lange zu werfen, so lange es eben geht.
der Schatten wirft sich selber?
man kennt einander vom täglichem Truppentransport her
vom täglichen
wann hat sie stattgefunden, diese insgeheime Vereinbarung
diese geheime Vereinbarung

Lieben Gruß, sim

 

@sim

Liebe/r Sim,

ich danke dir sehr für dein Kommentar: für die Rechtschreibfehler entschuldige ich mich (ohne wirkliche Reue zu empfinden), sie entstehen aus einer gewissen Unachtsamkeit beim Durchlesen.
Zu den Stellen die du zitiert hast: ich habe in diesem Text auch versucht, die Absurdität des Arbeitsalltags darzustellen, ein Blick, der sich auflegt ist zu verstehen, wie eine Platte, die man auflegt, man wirft sich in das Hamsterrad Alltag und und muss gewisse Bedingungen erfüllen (immer pünktlich kommen, eine geforderte Leistung erbringen, nett und höflich sein etc.) um als Zahnrad in diesem Getriebe funktionieren zu können. Und zu diesem Getriebe gehört für mich der ganze Tag: bevor man in die Arbeit geht, sich geistig darauf vorbereitet (und eben auch denjenigen Blick auflegt und diejenige Rolle spielt, die verlangt wird (oder an die Rolle, an die man sich eben gewöhnt hat), wenn man müde von der Arbeit kommt, rechtzeitig zu Bett geht um ja rechtzeitig aufzukommen.
Ich würde es gerne bei: "Das Licht schimmert sich diffus zurück" belassen, weil ich diese Bilder im metaphorischen Sinn verwende: das Licht, das nicht in den Beton eindringen kann, ist wie der Mensch, der in einer gewissen Absurdität gefangen ist, und nicht ins Leben, in den Tag eindringen kann.
Ebenso verhält es sich beim Schatten: der Schatten, der sich versucht so lange als möglich zu werfen ist wie der Mensch, der sich verbissen bemüht (was auch immer.)
diese insgeheime Vereinbarung: manchmal werfe ich etwas mit Wörtern, ich gestehe.

mfg
kowoema

 

Hallo Kowoema,

für die Rechtschreibfehler entschuldige ich mich (ohne wirkliche Reue zu empfinden), sie entstehen aus einer gewissen Unachtsamkeit beim Durchlesen.
Ja, das passiert jedem von uns, vor allem wenn unser Unterbewusstsein liest, was dort stehen soll. Allerdings tun mir meine schon für den Leser Leid, der sich da durchquälen muss.
ein Blick, der sich auflegt ist zu verstehen, wie eine Platte, die man auflegt,
Da genau begehst du den sprachlichen Unterschied. Die Platte wird aufgelegt, "man" legt sie auf. Der Blick legt sich bei dir selber auf.
Ähnlich ist es bei den anderen Bildern. Sie können als Metapher nicht stehen, weil sie für sich als Bild schon nicht stimmen. Ein Schatten kann sich nicht selber werfen, das kann nur ein Mensch oder ein Gegenstand tun, der zwischen Reflktor und Lichtquelle steht. Das Licht kann sich spiegeln und es kann schimmern, es kann aber nicht "sich schimmern". Wer soll denn deine Metaphern verstehen, wenn die Bilder nur blanker Unsinn sind. Das was du damit ausdrücken willst, drückst du so nicht aus. Und falsches Deutsch schafft keine Bilder. Es bleibt einfach falsches Deutsch.

Lieben Gruß, sim

 

Lieber sim,

ganz generell will ich zu meiner Geschichte anmerken (da es schon eine etwas ältere ist): manche Stellen habe ich bewusster als andere gestaletet: bei den Stellen mit dem Licht oder dem Schatten kann ich mich nicht erinnern, einen bewussten Hintergedanken gehabt zu haben; ich forsche im Nachhinein, forsche, warum ich etwas so schrieb, wie ich es schrieb, weil ich der Auffassung bin, dass man immer mehr schreibt (wie bewusst man sich auch eine Gestaltung heranwagt und wie sehr man sich als Lenkender und nicht als Gelenkter versteht) als einem bewusst ist; um es mit Dürrenmatt zu sagen: man versucht immer sich selbst zu überlisten.
Man könnte diese Stellen (Licht, Schatten) zwar einerseits als "falsches Deutsch" (obwohl ich mit solchen Formulierungen vorsichtiger werfen würde) denunzieren, könnte aber auch versuchen, die Sprache im Kontext der Geschichte zu sehen: die Geschichte behandelt eine vermeintliche Unausweichlichkeit, sie beschreibt das vermeintlich Ewiggleich, dass Resignation und Verzweiflung stiftet, was auch immer man tut, das Hamsterrad wartet unbeeindruckt: was hat das dann mit freien Willen zu tun; der Blick legt sich auf und der Schatten wirft sich, weil man es nicht beeinflussen kann, weil dieser freie Wille einen Ausbruch bedeuten würde; ich versuchte auch eine Entfremdung, eine Verstörung darzustellen; was ist verstörender als eine Welt, in der das Schicksal vorgezeichnet ist, in der sich die Blicke selbst auflegen, in der sich das Licht selbst reflektiert und die Schatten sich selbst werfen.
"manche glauben, man könnte lechts und rinks nicht velwechsern. Werch ein Illtum!"
(ernst jandl)

mfg
kowoema

 

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