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Rache

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14.10.2005
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Rache

„Ich habe ihn erkannt. Vor Tagen ist er an mir vorbeigelaufen, hat mich zum Glück nicht gesehen. Ich bin ihm gefolgt, weiß genau, wo er hingegangen ist.
Er hat versucht mich zu töten. Kaltblütig. Ich bin ihm entwischt. Dieses Biest! Aber ich werde Rache nehmen. Stück für Stück. Mit Blut wird er bezahlen.“

Zwei Straßen weiter kommt ein Mann von der Arbeit nach Hause. Er wird merken, dass es zum Essen wieder nur Konserven gibt und sich dabei vor den Fernseher setzen. Die Bilder, die über den Fernseher flimmern bringen ihn nicht von seinen Gedanken ab, die er schon eine ganze Weile mit sich herumträgt. Er ist unzufrieden mit sich, seinem Job und all dem Rest. Das Einzige, was er sich für diesen Abend wünscht ist ein tiefer Schlaf, der ihn aus dieser Welt nimmt. Bis zum nächsten Morgen, wenn ihn sein Wecker erneut in die verhasste Realität zurückholt. Er kippt das Fenster, schaltet das Licht aus und legt sich schlafen.

Geduldig abwartend wittere ich meine Chance. „Alles dunkel. Ich kann unbemerkt in sein Zimmer gelangen. Dieses Scheusal. Irgendwann musste er ja einen Fehler begehen, das wird er bereuen.“
Ich überwinde das Fenster, passiere den leichten Vorhang und dringe bis zu ihm vor. „Er hat nichts bemerkt, ist ahnungslos..."

Was träumt ein Mann, der sich hasst, der die Welt hasst und nur im Schlaf sein Glück findet?
Das kann ich nicht sagen. Nur was er genau in diesem Moment träumt:
Es ist Sommer, er noch ein Kind und es gibt Kirschkuchen. Soviel er mag. Ein Surren. Kirschkuchen. Und seine Freunde sind auch da…ein Surren…die ihn mit kleinen Stöckchen piesacken.

„Beinah bemitleidenswert. Wie er daliegt, mit geöffnetem Mund und schläft. Vollgesabbert hat er sich auch. Aber das ändert nichts!“ ein Surren. Der blinde Hass entlädt sich mit einem Mal. Ich steche zu. Immer und immer wieder. „Fahr zur Hölle…“

Als er am morgen erwacht, eher durch den perversen Juckreiz als vom Wecker, bemerkt er die vielen Einstiche in seinem Körper. Am Bauch, am Hals, am Arm…sogar am Augenlid!
„Schnaken! Denkt er. „Es müssen Hunderte gewesen sein. Schlecht gelaunt geht er zur Arbeit, um einen Job zu machen, den er nicht mag. Wird sich den ganzen Tag jucken, sich lauthals darüber aufregen und schwören, dass er die ganze Brut ausrotten wird…nur um am Ende nach Hause zu kommen und den kleinen schwarzen Punkt auf seiner Tapete zu übersehen, der schon den ganzen Tag geduldig auf ihn wartet.

 

Tach maniac,

Das Einzige was er sich für diesen Abend wünscht
Das Einzige, was

„Er hat nichts bemerkt, ist ahnungslos...
Hier fehlen die abschließenden Anführungsstriche

Es ist Sommer, er noch ein Kind und es gibt Kirschkuchen. Soviel er mag. Ein Surren. Kirschkuchen. Und seine Freunde sind auch da…ein Surren…die ihn mit kleinen Stöckchen piesacken.
Ich mag diesen Absatz.

Kurz und bündig. Hat mir gefallen.

Eike

 

hallo eike,

vielen dank für deine korrekturen ;) muchas gracias ;)

greetz,
maniac

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey maniac,

habe endlich deine Geschichte gelesen, und muß sagen: saucool. Ich wußte schon immer, daß diese Drecksviecher blutrünstige Ungeheuer sind, die ausgerottet gehören.
Gut gefällt mir der Perspektivenwechsel, vom Blutsauger hin zum Opfer (hast wohl zu viele Gruselfilme gesehen, was ;) ?), man kann sich die Kameraführung gut vorstellen, wie der Mörder an das Bett des ahnungslosen Opfers tritt, zusticht... und dann ist es eine Schnake. Tja. Kein psychopathischer Killer. Gefällt mir.

So, die Tage werde ich mir die andere deiner Geschichten anschauen. Aber nicht mehr heute, echt.
Machs gut.
Klaus, ElTriste

 

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